Poetischer Trichter (Q90): Unterschied zwischen den Versionen

Eigenschaft / Dichtung/Theologie
 
22. Was die Rede für eine herrliche Gnaden Gabe deß Gütigen GOTTES erkennen die jenigen am meinsten/ welche sie verlohren haben: Andre die solche mißbrauchen/ und GOTT nie dafür gedanket haben/ sind viehisch gesinnet und hassen alle Tugenden und Wissenschafften/ samt dem einigen Mittel zu derselben zugelangen. Ich will nicht sagen daß GOtt der Herr der Urheber aller Sprachen seye/ und daß der einige Sohn GOttes/ des Vaters Wort genennet/ durch seines Geistes Wort geprediget und von allerley Zungen in der Christenheit gelobet und gepriesen wird; sondern allein/ daß durch den Verstand und die Rede der Mensch von den Thieren unterschieden/ und so viel höher gehalten wird/ so viel mehr Gaben in beeden Stücken erweisen kan. Hiervon besihe in dem nachgehenden Theil im Buchstab. M. Mund.
Eigenschaft / Dichtung/Theologie: 22. Was die Rede für eine herrliche Gnaden Gabe deß Gütigen GOTTES erkennen die jenigen am meinsten/ welche sie verlohren haben: Andre die solche mißbrauchen/ und GOTT nie dafür gedanket haben/ sind viehisch gesinnet und hassen alle Tugenden und Wissenschafften/ samt dem einigen Mittel zu derselben zugelangen. Ich will nicht sagen daß GOtt der Herr der Urheber aller Sprachen seye/ und daß der einige Sohn GOttes/ des Vaters Wort genennet/ durch seines Geistes Wort geprediget und von allerley Zungen in der Christenheit gelobet und gepriesen wird; sondern allein/ daß durch den Verstand und die Rede der Mensch von den Thieren unterschieden/ und so viel höher gehalten wird/ so viel mehr Gaben in beeden Stücken erweisen kan. Hiervon besihe in dem nachgehenden Theil im Buchstab. M. Mund. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Dichtung/Theologie: 22. Was die Rede für eine herrliche Gnaden Gabe deß Gütigen GOTTES erkennen die jenigen am meinsten/ welche sie verlohren haben: Andre die solche mißbrauchen/ und GOTT nie dafür gedanket haben/ sind viehisch gesinnet und hassen alle Tugenden und Wissenschafften/ samt dem einigen Mittel zu derselben zugelangen. Ich will nicht sagen daß GOtt der Herr der Urheber aller Sprachen seye/ und daß der einige Sohn GOttes/ des Vaters Wort genennet/ durch seines Geistes Wort geprediget und von allerley Zungen in der Christenheit gelobet und gepriesen wird; sondern allein/ daß durch den Verstand und die Rede der Mensch von den Thieren unterschieden/ und so viel höher gehalten wird/ so viel mehr Gaben in beeden Stücken erweisen kan. Hiervon besihe in dem nachgehenden Theil im Buchstab. M. Mund. / Fundstelle
 
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Version vom 27. September 2024, 22:34 Uhr

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      Aussagen

      (I, unpag.) [I, 4]
      (I, unpag.-unpag.) [I, 17-18]
      (I, unpag.-unpag.) [I, 154-160]
      (II, unpag.-unpag.) [II, 8-14]
      (II, 184-186) [II, 198-200]
      (II, 186-unpag.) [II, 200-208]
      (III, unpag.) [III, 2]
      (III, 505-540) [III, 535-570]
      (III, unpag.-unpag.) [III, 594-608]
      27. Wir wollen die H. Schrift betrachten. [S] Die Historien oder Geschicht-Erzehlungen sind mit einfältigen Worten fürgetragen; Gestalt ein Geschichtschreiber der Warheit allein verbunden/ und sich mit vielen beygedichten zierlichen Worten zu weilen verdächtig machet. Wann aber die Gemüter zuerregen/ die Hertzen zubewegen/ und in demselben Hoffnung oder Furcht auszuwürken ist/ da findet man alle Rednerische Poëtische übertrefflichkeit in den Psalmen/ in Job/ in den Propheten/ in dem Hohenlied Salomonis/ und sonderlich in den Episteln deß H. Pauli/ der unter den XII. Aposteln zu den Füssen Gamaliels allein das Gesetz studieret gehabt/ daß gewießlich der vollständige Nachdruck der Grundsprach/ auch dem aller geübtesten Dolmetscher zu schaffen machet/ wie hiervon urtheilt [aq]August. l. 4. de Doctr. Christiana. c. I[/aq]. Hieher gehöret/ was von deß H. Pauli Beredsamkeit in der Apostelgesch. am 14. gelesen wird daß man ihm nemlich für den Mercurium gehalten. ¶ 28. Diesemnach kan man in Geistlichen Reden und Gedichten keine Hertzbewegliche Wort und Red-Arten finden/ als die jenigen/ welche von GOTT dem H. Geist/ durch die Männder Gottes aufgezeichnet/ auf uns geerbet/ dieses sind Wort deß Lebens welche die Gnaden durstige Seelen/ mit voller Gnüge tränken und überschitten/ wie ein jeder glaubiger Christ und Kind [S] GOttes in sich selbst empfindet/ und sich derselben in Noht und Tod zugetrösten hat. ¶ 29. Wie nun etliche Prediger die Sprüche hochgerühmter H. Schrifft also zusammenfügen/ daß es eine gantze Rede scheinet/ und die Lateiner [aq]Centones[/aq] aus dem [aq]Virgilio[/aq] verfassen/ wie [aq]Lipsius[/aq] seine [aq]Politicam[/aq] von lauter denkwürdigen Sprüchen/ als hat man auch gantze Gedichte gemachet/ darinnen jede Reimzeil zum wenigsten einen Spruch aus der H. Schrifft begreifft. Wir wollen hier ein Exempel solcher biblischen Spruch-Gedichte von dem Friede beysetzen. ¶ 10. Der GOtt (a [[aq]Col. 3, 15[/aq].]) und Herr (b [[aq]Thess. 3, 15[/aq].]) deß Frieds/ deß Sohn heisst Frieden-Fürst (c [[aq]Es. 9,6[aq].])
      (III, 21-23) [III, 53-55]
      (III, 116) [III, 148]
      (III, 121) [III, 153]
      (III, 122) [III, 154]
      (III, 126) [III, 158]
      (III, 128) [III, 160]
      (III, 128) [III, 160]
      (III, 131) [III, 163]
      (III, 131) [III, 163]
      (III, 134) [III, 166]
      (III, 139) [III, 171]
      (III, 141) [III, 173]
      (III, 144) [III, 176]
      (III, 147) [III, 177]
      (III, 152) [III, 182]
      (III, 157) [III, 187]
      (III, 159) [III, 189]
      (III, 160) [III, 190]
      (III, 160) [III, 190]
      (III, 162) [III, 192]
      (III, 165) [III, 195]
      (III, 166) [III, 196]
      (III, 174) [III, 204]
      (III, 177) [III, 207]
      (III, 178) [III, 208]
      (III, 179) [III, 209]
      (III, 181) [III, 211]
      (III, 181) [III, 211]
      (III, 186) [III, 216]
      (III, 188) [III, 218]
      (III, 192) [III, 222]
      (III, 193) [III, 223]
      (III, 209) [III, 239]
      (III, 212) [III, 242]
      (III, 213) [III, 243]
      (III, 215) [III, 243]
      (III, 219) [III, 249]
      (III, 220) [III, 250]
      (III, 223) [III, 253]
      (III, 224) [III, 254]
      (III, 230) [III, 260]
      (III, 233) [III, 263]
      (III, 234) [III, 264]
      (III, 235) [III, 265]
      (III, 237) [III, 267]
      (III, 238) [III, 268]
      (III, 240) [III, 270]
      (III, 244) [III, 274]
      (III, 244) [III, 274]
      (III, 245) [III, 275]
      (III, 248) [III, 278]
      (III, 249) [III, 279]
      (III, 253) [III, 283]
      (III, 255) [III, 285]
      (III, 259) [III, 289]
      (III, 261) [III, 291]
      (III, 261) [III, 291]
      (III, 262) [III, 292]
      (III, 272) [III, 302]
      (III, 274) [III, 304]
      (III, 275) [III, 305]
      (III, 278) [III, 308]
      (III, 280) [III, 310]
      (III, 281) [III, 311]
      (III, 282) [III, 312]
      (III, 283) [III, 313]
      (III, 284) [III, 314]
      (III, 286) [III, 316]
      (III, 287) [III, 317]
      (III, 291) [III, 321]
      (III, 293) [III, 323]
      (III, 293) [III, 323]
      (III, 296) [III, 326]
      (III, 298) [III, 328]
      (III, 307) [III, 337]
      (III, 310) [III, 340]
      (III, 313) [III, 343
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      (III, 314) [III, 344]
      (III, 316) [III, 346]
      (III, 329) [III, 359]
      (III, 331) [III, 361]
      (III, 332) [III, 362]
      (III, 332) [III, 362]
      (III, 333) [III, 363]
      (III, 336) [III, 366]
      (III, 336) [III, 366]
      (III, 338) [III, 368]
      (III, 341) [III, 371]
      (III, 344) [III, 374]
      (III, 350) [III, 380]
      (III, 352) [III, 382]
      (III, 355) [III, 385]
      (III, 358) [III, 388]
      (III, 360) [III, 390]
      (III, 364) [III, 394]
      (III, 365) [III, 395]
      (III, 368) [III, 398]
      (III, 369) [III, 399]
      (III, 369) [III, 399]
      (III, 371) [III, 401]
      (III, 375) [III, 405]
      (III, 379) [III, 409]
      (III, 381) [III, 411]
      (III, 381) [III, 411]
      (III, 382) [III, 412]
      (III, 383) [III, 413]
      (III, 387) [III, 417]
      (III, 387) [III, 417]
      (III, 389) [III, 419]
      (III, 391) [III, 421]
      (III, 396) [III, 426]
      (III, 398) [III, 428]
      (III, 401) [III, 431]
      (III, 403) [III, 433]
      (III, 407) [III, 437]
      (III, 409) [III, 439]
      (III, 414) [III, 444]
      (III, 416) [III, 446]
      (III, 419) [III, 449]
      (III, 419) [III, 449]
      (III, 421) [III, 451]
      (III, 421) [III, 451]
      (III, 422) [III, 452]
      (III, 424) [III, 454]
      (III, 425) [III, 455]
      (III, 435) [III, 465]
      (III, 437) [III, 467]
      (III, 439) [III, 469]
      (III, 440) [III, 470]
      (III, 441) [III, 470]
      (III, 442) [III, 472]
      (III, 443) [III, 473]
      (III, 445) [III, 475]
      (III, 445) [III, 475]
      (III, 447) [III, 477]
      (III, 448) [III, 478]
      (III, 448) [III, 478]
      (III, 451) [III, 481]
      (III, 455) [III, 485]
      (III, 457) [III, 487]
      (III, 461) [III, 491]
      (III, 463) [III, 493]
      (III, 465) [III, 495]
      (III, 468) [III, 498]
      (III, 469) [III, 499]
      (III, 469) [III, 499]
      (III, 470) [III, 500]
      (III, 472) [III, 502]
      (III, 476) [III, 506]
      (III, 477) [III, 507]
      (III, 478) [III, 508]
      (III, 480) [III, 510]
      (III, 481) [III, 511]
      (III, 484) [III, 514]
      (III, 485) [III, 515]
      (III, 488) [III, 518]
      (III, 491) [III, 522]
      (III, 493) [III, 523]
      (III, 495) [III, 525]
      (III, 497) [III, 527]
      (III, 501) [III, 531]
      27. Wir wollen die H. Schrift betrachten. [S] Die Historien oder Geschicht-Erzehlungen sind mit einfältigen Worten fürgetragen; Gestalt ein Geschichtschreiber der Warheit allein verbunden/ und sich mit vielen beygedichten zierlichen Worten zu weilen verdächtig machet. Wann aber die Gemüter zuerregen/ die Hertzen zubewegen/ und in demselben Hoffnung oder Furcht auszuwürken ist/ da findet man alle Rednerische Poëtische übertrefflichkeit in den Psalmen/ in Job/ in den Propheten/ in dem Hohenlied Salomonis/ und sonderlich in den Episteln deß H. Pauli/ der unter den XII. Aposteln zu den Füssen Gamaliels allein das Gesetz studieret gehabt/ daß gewießlich der vollständige Nachdruck der Grundsprach/ auch dem aller geübtesten Dolmetscher zu schaffen machet/ wie hiervon urtheilt [aq]August. l. 4. de Doctr. Christiana. c. I[/aq]. Hieher gehöret/ was von deß H. Pauli Beredsamkeit in der Apostelgesch. am 14. gelesen wird daß man ihm nemlich für den Mercurium gehalten. ¶ 28. Diesemnach kan man in Geistlichen Reden und Gedichten keine Hertzbewegliche Wort und Red-Arten finden/ als die jenigen/ welche von GOTT dem H. Geist/ durch die Männder Gottes aufgezeichnet/ auf uns geerbet/ dieses sind Wort deß Lebens welche die Gnaden durstige Seelen/ mit voller Gnüge tränken und überschitten/ wie ein jeder glaubiger Christ und Kind [S] GOttes in sich selbst empfindet/ und sich derselben in Noht und Tod zugetrösten hat. ¶ 29. Wie nun etliche Prediger die Sprüche hochgerühmter H. Schrifft also zusammenfügen/ daß es eine gantze Rede scheinet/ und die Lateiner [aq]Centones[/aq] aus dem [aq]Virgilio[/aq] verfassen/ wie [aq]Lipsius[/aq] seine [aq]Politicam[/aq] von lauter denkwürdigen Sprüchen/ als hat man auch gantze Gedichte gemachet/ darinnen jede Reimzeil zum wenigsten einen Spruch aus der H. Schrifft begreifft. Wir wollen hier ein Exempel solcher biblischen Spruch-Gedichte von dem Friede beysetzen. ¶ 10. Der GOtt (a [[aq]Col. 3, 15[/aq].]) und Herr (b [[aq]Thess. 3, 15[/aq].]) deß Frieds/ deß Sohn heisst Frieden-Fürst (c [[aq]Es. 9,6[aq].])
      (III, 21-23) [III, 53-55]
      27. Wir wollen die H. Schrift betrachten. [S] Die Historien oder Geschicht-Erzehlungen sind mit einfältigen Worten fürgetragen; Gestalt ein Geschichtschreiber der Warheit allein verbunden/ und sich mit vielen beygedichten zierlichen Worten zu weilen verdächtig machet. Wann aber die Gemüter zuerregen/ die Hertzen zubewegen/ und in demselben Hoffnung oder Furcht auszuwürken ist/ da findet man alle Rednerische Poëtische übertrefflichkeit in den Psalmen/ in Job/ in den Propheten/ in dem Hohenlied Salomonis/ und sonderlich in den Episteln deß H. Pauli/ der unter den XII. Aposteln zu den Füssen Gamaliels allein das Gesetz studieret gehabt/ daß gewießlich der vollständige Nachdruck der Grundsprach/ auch dem aller geübtesten Dolmetscher zu schaffen machet/ wie hiervon urtheilt [aq]August. l. 4. de Doctr. Christiana. c. I[/aq]. Hieher gehöret/ was von deß H. Pauli Beredsamkeit in der Apostelgesch. am 14. gelesen wird daß man ihm nemlich für den Mercurium gehalten. ¶ 28. Diesemnach kan man in Geistlichen Reden und Gedichten keine Hertzbewegliche Wort und Red-Arten finden/ als die jenigen/ welche von GOTT dem H. Geist/ durch die Männder Gottes aufgezeichnet/ auf uns geerbet/ dieses sind Wort deß Lebens welche die Gnaden durstige Seelen/ mit voller Gnüge tränken und überschitten/ wie ein jeder glaubiger Christ und Kind [S] GOttes in sich selbst empfindet/ und sich derselben in Noht und Tod zugetrösten hat. ¶ 29. Wie nun etliche Prediger die Sprüche hochgerühmter H. Schrifft also zusammenfügen/ daß es eine gantze Rede scheinet/ und die Lateiner [aq]Centones[/aq] aus dem [aq]Virgilio[/aq] verfassen/ wie [aq]Lipsius[/aq] seine [aq]Politicam[/aq] von lauter denkwürdigen Sprüchen/ als hat man auch gantze Gedichte gemachet/ darinnen jede Reimzeil zum wenigsten einen Spruch aus der H. Schrifft begreifft. Wir wollen hier ein Exempel solcher biblischen Spruch-Gedichte von dem Friede beysetzen. ¶ 10. Der GOtt (a [[aq]Col. 3, 15[/aq].]) und Herr (b [[aq]Thess. 3, 15[/aq].]) deß Frieds/ deß Sohn heisst Frieden-Fürst (c [[aq]Es. 9,6[aq].])
      (III, 21-23) [III, 53-55]