Gründliche Anleitung zur Teutschen accuraten Reim- und Dicht-Kunst (Q128): Unterschied zwischen den Versionen

 
(296 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt)
Eigenschaft / SekundärliteraturEigenschaft / Sekundärliteratur
Eigenschaft / Sekundärliteratur
 
Eigenschaft / Sekundärliteratur: Die sapphische Ode in der deutschen Dichtung des 17. Jahrhunderts. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Sekundärliteratur
 
Eigenschaft / Sekundärliteratur: Omeis, Magnus Daniel (Killy) / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Sekundärliteratur
 
Eigenschaft / Sekundärliteratur: Topik im Dienst poetischer Erfindung. Zum Verhältnis rhetorischer Konstanten und ihrer funktionsbedingten Auswahl oder Erweiterung (Omeis – Richter – Harsdörffer). / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Sekundärliteratur
 
Eigenschaft / Sekundärliteratur: Von der Sprachgesellschaft zur Universität. Die Rolle der Poetik in der 'Gründlichen Anleitung' des Magnus Daniel Omeis (1704). / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Sekundärliteratur
 
Eigenschaft / Sekundärliteratur: Literarische Phantasie. Theorie und Geschichte. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Sekundärliteratur
 
Eigenschaft / Sekundärliteratur: Literarische Diversität. Abweichungen, Lizenzen und Spielräume in der deutschen Poesie und Poetik der Barockzeit. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das IV Capitel Von noch anderer/ und zwar kleinerer/ Kunst-Gedichte Erfindung und Ausfertigung. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das IV Capitel Von noch anderer/ und zwar kleinerer/ Kunst-Gedichte Erfindung und Ausfertigung. / Fundstelle
 
Seite: (183-214) [220-251]
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das V Capitel Von einigen großen und weitleuftigen Gedichten/ dergleichen sind Die Helden-Gedichte und [aq]Romans[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das V Capitel Von einigen großen und weitleuftigen Gedichten/ dergleichen sind Die Helden-Gedichte und [aq]Romans[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (214-249) [251-286]
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das VI Capitel Von der Ausbild- oder Bilder-Kunst/ ([aq]Iconologia[/aq].) / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das VI Capitel Von der Ausbild- oder Bilder-Kunst/ ([aq]Iconologia[/aq].) / Fundstelle
 
Seite: (249-263) [286-300]
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das VII Capitel Von der Teutschen Stein-Schreib-Art und scharf-sinnigen Obschrifften. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das VII Capitel Von der Teutschen Stein-Schreib-Art und scharf-sinnigen Obschrifften. / Fundstelle
 
Seite: (263-298) [300-335]
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Von der Teutschen Recht-Schreibung/ wie darüber sich der Löbl. Pegnesische Blumen-Orden verglichen. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Von der Teutschen Recht-Schreibung/ wie darüber sich der Löbl. Pegnesische Blumen-Orden verglichen. / Fundstelle
 
Seite: (299-319) [336-256]
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Ferner folget/ dem Alphabet nach ein Register vieler T. gleichlautender Wörter/ derer Recht-Schreibung wol zu beobachten. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Ferner folget/ dem Alphabet nach ein Register vieler T. gleichlautender Wörter/ derer Recht-Schreibung wol zu beobachten. / Fundstelle
 
Seite: (320-329) [357-366]
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Register/ die vornehmsten Sachen/ so in dieser Anweisung zur Teutschen Po[aq]ë[/aq]sie enthalten/ anzeigend. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Register/ die vornehmsten Sachen/ so in dieser Anweisung zur Teutschen Po[aq]ë[/aq]sie enthalten/ anzeigend. / Fundstelle
 
Seite: (330-368) [367-405]
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Druck-Fehler. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Druck-Fehler. / Fundstelle
 
Seite: (368) [405]
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Teutsche Mythologie / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Teutsche Mythologie / Fundstelle
 
Seite: (unpag.-306) [406-711]
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Zugabe von einigen Ehr- Lehr- und Leich-Gedichten. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Zugabe von einigen Ehr- Lehr- und Leich-Gedichten. / Fundstelle
 
Seite: (unpag.-382) [712-787]
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Die Druck-Fehler/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Die Druck-Fehler/ / Fundstelle
 
Seite: (unpag.) [788]
Eigenschaft / Dichtung/Theologie
 
Viele der Heiden haben derer Erfindung dem Apollo/ die Aegyptier dem Osiris/ die Thracier dem Orpheus zugeschrieben. Andere haben denen Musen die Pallas vorgesetzet/ und gedichtet/ daß diese aus des Jupiters Gehirne gebohren worden: anzudeuten/ daß alle Weißheit und [S] gute Wissenschafften von GOtt herkommen. Einige Christ-gelehrte stehen in dieser frommen Meinung/ als hätten schon die aller-älteste heilige Väter/ wann sie im grünen/ bei unschuldig-guter Muße sich erlustiret/ oder ihrem Feld- und Welt-Bau obgelegen/ Lob- und Dank-Lieder/ zur Ehre GOttes/ gedichtet und angestimmet. Zumaln aus heiliger Verwunderung und Erforschung der Natur und Welt-Geschöpfe/ die [aq]Hymni[/aq] oder Göttliche Lobgesänge entsproßen; gleichwie aus der Betrachtung des menschlichen Lebens und Wandels/ die Sitten- und Tugend-Lieder/ auch Straff- und Stichel-Gedichte/ in Gebrauch gekommen. Ingleichen seye es warscheinlich/ fügen sie hinzu/ daß noch vor der Sündflut in der Schule Henoch/ der ein göttliches Leben geführet/ der Höchste mit geistlichen Psalmen und Liedern wäre verehret worden. Ob Noah/ bald nach der Sündflut/ bei dem Opfer etwann auch einen Lob- und Dank-Gesang gen Himmel geschicket/ daran ist fast nicht zu zweifeln: gewißer aber dieses/ daß einige hundert Jahre hernach Hiob und Moses/ als geistig- und geistliche Dichter/ sich haben hervor gethan; und dieser absonderlich ein schönes Dank-Lied dem HErrn angestimmet/ nach dem triumfirenden Auszug der Kinder Israel durch das rohte Meer: * [2. B. Mos. XV.] worbei auch seine Schwester Mirjam das ihrige beigetragen/ und den Weibern am Reigen vorgesungen. Welcher Gestalt besagt-Israelisches Volk an der Gränze von Moab/ über einen Brunnen/ ein Lied wechselweiß gesungen/ hat eben deßelben Heer-[S]führer und Capellmeister Moses in seinem IV Buch ** [Cap. XXI. v. 17. 18.] angeführet. Nicht gar anderthalb-hundert Jahr hernach trat im Volke GOttes hervor die Richterin/ Prophetin und Poëtin Debora; welche samt dem Barac/ nachdem sie die Cananiter besieget/ GOtt mit einem herrlichen Triumph-Lied gedanket. ***[B. der Richter Cap. V.] Und glauben etliche/ daß diese Debora eine von den alten Sibyllen gewesen; welche auch Poëtinnen waren/ und ihre Weißagungen in Versen beschrieben. Bald darauf haben die Griechen ihren Amphion aufgestellet/ und von ihm erzehlet/ daß er durch seine liebliche Dicht- und Sing-Kunst die Steine zu den Mauren der Stadt Thebe versammlet; oder vielmehr/ durch seine geschickte Poësie und Wolredenheit/ die hart- und wilden Leute bezähmet habe/ Städte zu erbauen/ und friedlich beisammen zu wohnen. Diesem folgten ihre annoch-berühmte alte Po[aq]ë[/aq]ten/ Linus/ Orpheus/ Musaeus; wie auch in Italien die Carmenta/ Evanders Mutter/ welche aus Arcadien/ einer Griechischen Provinz/ die Poësie solle dahin gebracht haben. ¶ Um das Jahr der Welt 2890 schwange sich die Po[aq]ë[/aq]sie mit dem David auf den Könglichen Thron; von welchem Mann und Dichter nach dem Herzen GOttes/ die Po[aq]ë[/aq]tische Fabel von dem Apollo und seinen Musen auf dem Parnassus-Berg/ nach etlicher fromm-gelehrter Meinung/ soll herstammen. David nemlich hatte um sich viel Hof-Musicanten/ den Assaph/ Ethan/ Heman/ Jedithun/ und andere/ mit denen er heilige Sängereien [S] angeordnet/ und er selbst auf der Harpfe gespielet. Also hat der Satan/ GOttes Affe/ zu Delphis Pythische Gesang-Spiele angestellet/ und dem Apollo die Leyer/ auch seinen Musen verschiedene Instrumenten in die Hand gegeben. David hat den Riesen Goliath/ und der Sohn Davids den höllischen Python erwürget: dergleichen Thaten werden auch dem Apollo angedichtet. Zu Jerusalem waren zween heilige Berge/ Sion und Morijah/ auf derer jenem David residirte; diesen beeden Bergen wurde der zwei-gespitzte Parnaßus nachgebildet. In Jerusalem war das Jüdische Sanhedrim; also auch zu Delphis der hohe Griechen-Raht der Amphictyonen. Aus dem Berg Sion entsprang der Brunn Siloah/ daraus ein blind-gebohrner sich sehend gewaschen/ und anderseits die Brunnen Gihon/ Rogel und mehrere; welche durch die Dichter in die Kunst-Brunnen am Parnaßus und Helicon verwandelt worden/ als daraus man sich Kunstsehend und gelehrt trinken könne. Diese geistliche Erklärung lassen wir in ihrem Wehrt: und wißen freilich/ daß die Heiden/ weil sie vieler Sachen und Künste Ursachen nicht erkennen können noch mögen/ selbige ihren Göttern zugeschrieben; dahero auch die Erfindung der Dicht-Kunst (wie schon gemeldet worden) dem Apollo zugeeignet/ weil er durch das Delphische Orakel/ von uralten Zeiten her/ in gebundener Rede geantwortet/ und andere dergleichen [aq]Oracula[/aq] oder Götzen-Stimmen Versweiße geweissaget. ¶ Nach Davids und seines Sohnes Salomo (welcher über tausend Lieder gedichtet/ * [1 B. der König. IV. 32.] von denen [S] das so genannte Hohe Lied noch vorhanden ist) weisester Regierung/ ließ sich in Griechenland hören Homerus/ der Fürst selbiger Poësie/ und Vater der Mythischen/ das ist/ der allerältesten Philosophie;
Eigenschaft / Dichtung/Theologie: Viele der Heiden haben derer Erfindung dem Apollo/ die Aegyptier dem Osiris/ die Thracier dem Orpheus zugeschrieben. Andere haben denen Musen die Pallas vorgesetzet/ und gedichtet/ daß diese aus des Jupiters Gehirne gebohren worden: anzudeuten/ daß alle Weißheit und [S] gute Wissenschafften von GOtt herkommen. Einige Christ-gelehrte stehen in dieser frommen Meinung/ als hätten schon die aller-älteste heilige Väter/ wann sie im grünen/ bei unschuldig-guter Muße sich erlustiret/ oder ihrem Feld- und Welt-Bau obgelegen/ Lob- und Dank-Lieder/ zur Ehre GOttes/ gedichtet und angestimmet. Zumaln aus heiliger Verwunderung und Erforschung der Natur und Welt-Geschöpfe/ die [aq]Hymni[/aq] oder Göttliche Lobgesänge entsproßen; gleichwie aus der Betrachtung des menschlichen Lebens und Wandels/ die Sitten- und Tugend-Lieder/ auch Straff- und Stichel-Gedichte/ in Gebrauch gekommen. Ingleichen seye es warscheinlich/ fügen sie hinzu/ daß noch vor der Sündflut in der Schule Henoch/ der ein göttliches Leben geführet/ der Höchste mit geistlichen Psalmen und Liedern wäre verehret worden. Ob Noah/ bald nach der Sündflut/ bei dem Opfer etwann auch einen Lob- und Dank-Gesang gen Himmel geschicket/ daran ist fast nicht zu zweifeln: gewißer aber dieses/ daß einige hundert Jahre hernach Hiob und Moses/ als geistig- und geistliche Dichter/ sich haben hervor gethan; und dieser absonderlich ein schönes Dank-Lied dem HErrn angestimmet/ nach dem triumfirenden Auszug der Kinder Israel durch das rohte Meer: * [2. B. Mos. XV.] worbei auch seine Schwester Mirjam das ihrige beigetragen/ und den Weibern am Reigen vorgesungen. Welcher Gestalt besagt-Israelisches Volk an der Gränze von Moab/ über einen Brunnen/ ein Lied wechselweiß gesungen/ hat eben deßelben Heer-[S]führer und Capellmeister Moses in seinem IV Buch ** [Cap. XXI. v. 17. 18.] angeführet. Nicht gar anderthalb-hundert Jahr hernach trat im Volke GOttes hervor die Richterin/ Prophetin und Poëtin Debora; welche samt dem Barac/ nachdem sie die Cananiter besieget/ GOtt mit einem herrlichen Triumph-Lied gedanket. ***[B. der Richter Cap. V.] Und glauben etliche/ daß diese Debora eine von den alten Sibyllen gewesen; welche auch Poëtinnen waren/ und ihre Weißagungen in Versen beschrieben. Bald darauf haben die Griechen ihren Amphion aufgestellet/ und von ihm erzehlet/ daß er durch seine liebliche Dicht- und Sing-Kunst die Steine zu den Mauren der Stadt Thebe versammlet; oder vielmehr/ durch seine geschickte Poësie und Wolredenheit/ die hart- und wilden Leute bezähmet habe/ Städte zu erbauen/ und friedlich beisammen zu wohnen. Diesem folgten ihre annoch-berühmte alte Po[aq]ë[/aq]ten/ Linus/ Orpheus/ Musaeus; wie auch in Italien die Carmenta/ Evanders Mutter/ welche aus Arcadien/ einer Griechischen Provinz/ die Poësie solle dahin gebracht haben. ¶ Um das Jahr der Welt 2890 schwange sich die Po[aq]ë[/aq]sie mit dem David auf den Könglichen Thron; von welchem Mann und Dichter nach dem Herzen GOttes/ die Po[aq]ë[/aq]tische Fabel von dem Apollo und seinen Musen auf dem Parnassus-Berg/ nach etlicher fromm-gelehrter Meinung/ soll herstammen. David nemlich hatte um sich viel Hof-Musicanten/ den Assaph/ Ethan/ Heman/ Jedithun/ und andere/ mit denen er heilige Sängereien [S] angeordnet/ und er selbst auf der Harpfe gespielet. Also hat der Satan/ GOttes Affe/ zu Delphis Pythische Gesang-Spiele angestellet/ und dem Apollo die Leyer/ auch seinen Musen verschiedene Instrumenten in die Hand gegeben. David hat den Riesen Goliath/ und der Sohn Davids den höllischen Python erwürget: dergleichen Thaten werden auch dem Apollo angedichtet. Zu Jerusalem waren zween heilige Berge/ Sion und Morijah/ auf derer jenem David residirte; diesen beeden Bergen wurde der zwei-gespitzte Parnaßus nachgebildet. In Jerusalem war das Jüdische Sanhedrim; also auch zu Delphis der hohe Griechen-Raht der Amphictyonen. Aus dem Berg Sion entsprang der Brunn Siloah/ daraus ein blind-gebohrner sich sehend gewaschen/ und anderseits die Brunnen Gihon/ Rogel und mehrere; welche durch die Dichter in die Kunst-Brunnen am Parnaßus und Helicon verwandelt worden/ als daraus man sich Kunstsehend und gelehrt trinken könne. Diese geistliche Erklärung lassen wir in ihrem Wehrt: und wißen freilich/ daß die Heiden/ weil sie vieler Sachen und Künste Ursachen nicht erkennen können noch mögen/ selbige ihren Göttern zugeschrieben; dahero auch die Erfindung der Dicht-Kunst (wie schon gemeldet worden) dem Apollo zugeeignet/ weil er durch das Delphische Orakel/ von uralten Zeiten her/ in gebundener Rede geantwortet/ und andere dergleichen [aq]Oracula[/aq] oder Götzen-Stimmen Versweiße geweissaget. ¶ Nach Davids und seines Sohnes Salomo (welcher über tausend Lieder gedichtet/ * [1 B. der König. IV. 32.] von denen [S] das so genannte Hohe Lied noch vorhanden ist) weisester Regierung/ ließ sich in Griechenland hören Homerus/ der Fürst selbiger Poësie/ und Vater der Mythischen/ das ist/ der allerältesten Philosophie; / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Dichtung/Theologie: Viele der Heiden haben derer Erfindung dem Apollo/ die Aegyptier dem Osiris/ die Thracier dem Orpheus zugeschrieben. Andere haben denen Musen die Pallas vorgesetzet/ und gedichtet/ daß diese aus des Jupiters Gehirne gebohren worden: anzudeuten/ daß alle Weißheit und [S] gute Wissenschafften von GOtt herkommen. Einige Christ-gelehrte stehen in dieser frommen Meinung/ als hätten schon die aller-älteste heilige Väter/ wann sie im grünen/ bei unschuldig-guter Muße sich erlustiret/ oder ihrem Feld- und Welt-Bau obgelegen/ Lob- und Dank-Lieder/ zur Ehre GOttes/ gedichtet und angestimmet. Zumaln aus heiliger Verwunderung und Erforschung der Natur und Welt-Geschöpfe/ die [aq]Hymni[/aq] oder Göttliche Lobgesänge entsproßen; gleichwie aus der Betrachtung des menschlichen Lebens und Wandels/ die Sitten- und Tugend-Lieder/ auch Straff- und Stichel-Gedichte/ in Gebrauch gekommen. Ingleichen seye es warscheinlich/ fügen sie hinzu/ daß noch vor der Sündflut in der Schule Henoch/ der ein göttliches Leben geführet/ der Höchste mit geistlichen Psalmen und Liedern wäre verehret worden. Ob Noah/ bald nach der Sündflut/ bei dem Opfer etwann auch einen Lob- und Dank-Gesang gen Himmel geschicket/ daran ist fast nicht zu zweifeln: gewißer aber dieses/ daß einige hundert Jahre hernach Hiob und Moses/ als geistig- und geistliche Dichter/ sich haben hervor gethan; und dieser absonderlich ein schönes Dank-Lied dem HErrn angestimmet/ nach dem triumfirenden Auszug der Kinder Israel durch das rohte Meer: * [2. B. Mos. XV.] worbei auch seine Schwester Mirjam das ihrige beigetragen/ und den Weibern am Reigen vorgesungen. Welcher Gestalt besagt-Israelisches Volk an der Gränze von Moab/ über einen Brunnen/ ein Lied wechselweiß gesungen/ hat eben deßelben Heer-[S]führer und Capellmeister Moses in seinem IV Buch ** [Cap. XXI. v. 17. 18.] angeführet. Nicht gar anderthalb-hundert Jahr hernach trat im Volke GOttes hervor die Richterin/ Prophetin und Poëtin Debora; welche samt dem Barac/ nachdem sie die Cananiter besieget/ GOtt mit einem herrlichen Triumph-Lied gedanket. ***[B. der Richter Cap. V.] Und glauben etliche/ daß diese Debora eine von den alten Sibyllen gewesen; welche auch Poëtinnen waren/ und ihre Weißagungen in Versen beschrieben. Bald darauf haben die Griechen ihren Amphion aufgestellet/ und von ihm erzehlet/ daß er durch seine liebliche Dicht- und Sing-Kunst die Steine zu den Mauren der Stadt Thebe versammlet; oder vielmehr/ durch seine geschickte Poësie und Wolredenheit/ die hart- und wilden Leute bezähmet habe/ Städte zu erbauen/ und friedlich beisammen zu wohnen. Diesem folgten ihre annoch-berühmte alte Po[aq]ë[/aq]ten/ Linus/ Orpheus/ Musaeus; wie auch in Italien die Carmenta/ Evanders Mutter/ welche aus Arcadien/ einer Griechischen Provinz/ die Poësie solle dahin gebracht haben. ¶ Um das Jahr der Welt 2890 schwange sich die Po[aq]ë[/aq]sie mit dem David auf den Könglichen Thron; von welchem Mann und Dichter nach dem Herzen GOttes/ die Po[aq]ë[/aq]tische Fabel von dem Apollo und seinen Musen auf dem Parnassus-Berg/ nach etlicher fromm-gelehrter Meinung/ soll herstammen. David nemlich hatte um sich viel Hof-Musicanten/ den Assaph/ Ethan/ Heman/ Jedithun/ und andere/ mit denen er heilige Sängereien [S] angeordnet/ und er selbst auf der Harpfe gespielet. Also hat der Satan/ GOttes Affe/ zu Delphis Pythische Gesang-Spiele angestellet/ und dem Apollo die Leyer/ auch seinen Musen verschiedene Instrumenten in die Hand gegeben. David hat den Riesen Goliath/ und der Sohn Davids den höllischen Python erwürget: dergleichen Thaten werden auch dem Apollo angedichtet. Zu Jerusalem waren zween heilige Berge/ Sion und Morijah/ auf derer jenem David residirte; diesen beeden Bergen wurde der zwei-gespitzte Parnaßus nachgebildet. In Jerusalem war das Jüdische Sanhedrim; also auch zu Delphis der hohe Griechen-Raht der Amphictyonen. Aus dem Berg Sion entsprang der Brunn Siloah/ daraus ein blind-gebohrner sich sehend gewaschen/ und anderseits die Brunnen Gihon/ Rogel und mehrere; welche durch die Dichter in die Kunst-Brunnen am Parnaßus und Helicon verwandelt worden/ als daraus man sich Kunstsehend und gelehrt trinken könne. Diese geistliche Erklärung lassen wir in ihrem Wehrt: und wißen freilich/ daß die Heiden/ weil sie vieler Sachen und Künste Ursachen nicht erkennen können noch mögen/ selbige ihren Göttern zugeschrieben; dahero auch die Erfindung der Dicht-Kunst (wie schon gemeldet worden) dem Apollo zugeeignet/ weil er durch das Delphische Orakel/ von uralten Zeiten her/ in gebundener Rede geantwortet/ und andere dergleichen [aq]Oracula[/aq] oder Götzen-Stimmen Versweiße geweissaget. ¶ Nach Davids und seines Sohnes Salomo (welcher über tausend Lieder gedichtet/ * [1 B. der König. IV. 32.] von denen [S] das so genannte Hohe Lied noch vorhanden ist) weisester Regierung/ ließ sich in Griechenland hören Homerus/ der Fürst selbiger Poësie/ und Vater der Mythischen/ das ist/ der allerältesten Philosophie; / Fundstelle
 
Seite: (1-5) [38-42]
Eigenschaft / Dichtung/Theologie
 
Eigenschaft / Dichtung/Theologie: Wir wollen aber bei der alten Ebreer/ Griechen und Lateiner Po[aq]ëterei[/aq] uns nicht aufhalten; sondern nur noch dieses melden/ daß auch von vielen andern alt-bekannten und barbarischen Völkern/ als den Aegyptiern/ Thraciern/ Celten u.a.m. die Po[aq]ësie[/aq] hochgehalten worden/ und bei ihrem Gottesdienst/ auch andern vornehmen Verrichtungen/ im Gebrauche gewesen: wie nun insonderheit von den alten Teutschen/ unsern Vorfahren/ soll dargethan werden. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Dichtung/Theologie: Wir wollen aber bei der alten Ebreer/ Griechen und Lateiner Po[aq]ëterei[/aq] uns nicht aufhalten; sondern nur noch dieses melden/ daß auch von vielen andern alt-bekannten und barbarischen Völkern/ als den Aegyptiern/ Thraciern/ Celten u.a.m. die Po[aq]ësie[/aq] hochgehalten worden/ und bei ihrem Gottesdienst/ auch andern vornehmen Verrichtungen/ im Gebrauche gewesen: wie nun insonderheit von den alten Teutschen/ unsern Vorfahren/ soll dargethan werden. / Fundstelle
 
Seite: (5) [42]
Eigenschaft / Dichtung/Theologie
 
Eigenschaft / Dichtung/Theologie: Sind also unserer uralten Vorfahrer ihre Priester/ Po[aq]ë[/aq]ten und Musicanten gewesen/ welche bei ihren Opfern/ und sonsten/ ihre Stimme hören laßen/ und an statt der Chronologie und Geschichtschreibung/ verschiedene [aq]carmina[/aq] und Gesänge von ihren alten Helden gedichtet und abgesungen. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Dichtung/Theologie: Sind also unserer uralten Vorfahrer ihre Priester/ Po[aq]ë[/aq]ten und Musicanten gewesen/ welche bei ihren Opfern/ und sonsten/ ihre Stimme hören laßen/ und an statt der Chronologie und Geschichtschreibung/ verschiedene [aq]carmina[/aq] und Gesänge von ihren alten Helden gedichtet und abgesungen. / Fundstelle
 
Seite: (7) [44]
Eigenschaft / Dichtung/Theologie
 
Gleichwie nun bei den Ebreern die Hohenpriester/ bei den Babyloniern und Persen die [aq]Magi[/aq] oder Weisen/ bei den Aegyptiern und Griechen die [aq]Hierophantae[/aq], bei den Indianern die Brachmanen/ und bei den Römern die [aq]Pontifices[/aq], den [aq]fastis[/aq] und Jahr-Büchern vorgesetzet waren: also haben bei den alten Teutschen ihre Priester/ die Barden und Witdoden/ sich der alten Geschichten und Helden-Thaten ihres Volkes fleissig angenommen/ und derer Andenken durch Lieder fortgepflanzet/ auch damit ihren Gott gepriesen. Dann was die Materie dieser ihrer Lieder anlanget/ so schreibet vorbemeldter [aq]Tacitus: Celebrant carminibus antiquis Tuistonem deum terra editum, & filium Mannum, originem[/aq] [S][aq]gentis conditoremque. Tuistonem[/aq], sagt er/ oder wie [aq]Conringius[/aq] und andere lesen/ [aq]Tuisconem sive Teutonem[/aq]; daher auch der Nahme Teutisch oder Teutsch kommet/ und seinen Sohn [aq]Mannum[/aq]; dadurch sie etwann den ersten Menschen Adam verstanden/ und daher noch das Wort Mann und Mensch bei uns verblieben; auch der Lateiner [aq]Mas[/aq], und der Aegyptier [aq]Man[/aq] und [aq]Men[/aq] fast gleiches Lautes sind. Etlichen meynen/ sie hätten durch den alten [aq]Mannum[/aq] den Noah verstanden; indem sie aus Vermischung der Historien von Adam und Noah/ welche vielleicht durch die Fabeln/ als es zu geschehen pfleget/ sehr verdunkelt worden/ [aq]ex traditione majorum[/aq] vernommen/ daß das ganze menschliche Geschlecht ersäufet worden/ und nur ein Mann/ sammt seinen dreien Söhnen/ übergelieben; welche hernach die Erde unter sich ausgetheilet.
Eigenschaft / Dichtung/Theologie: Gleichwie nun bei den Ebreern die Hohenpriester/ bei den Babyloniern und Persen die [aq]Magi[/aq] oder Weisen/ bei den Aegyptiern und Griechen die [aq]Hierophantae[/aq], bei den Indianern die Brachmanen/ und bei den Römern die [aq]Pontifices[/aq], den [aq]fastis[/aq] und Jahr-Büchern vorgesetzet waren: also haben bei den alten Teutschen ihre Priester/ die Barden und Witdoden/ sich der alten Geschichten und Helden-Thaten ihres Volkes fleissig angenommen/ und derer Andenken durch Lieder fortgepflanzet/ auch damit ihren Gott gepriesen. Dann was die Materie dieser ihrer Lieder anlanget/ so schreibet vorbemeldter [aq]Tacitus: Celebrant carminibus antiquis Tuistonem deum terra editum, & filium Mannum, originem[/aq] [S][aq]gentis conditoremque. Tuistonem[/aq], sagt er/ oder wie [aq]Conringius[/aq] und andere lesen/ [aq]Tuisconem sive Teutonem[/aq]; daher auch der Nahme Teutisch oder Teutsch kommet/ und seinen Sohn [aq]Mannum[/aq]; dadurch sie etwann den ersten Menschen Adam verstanden/ und daher noch das Wort Mann und Mensch bei uns verblieben; auch der Lateiner [aq]Mas[/aq], und der Aegyptier [aq]Man[/aq] und [aq]Men[/aq] fast gleiches Lautes sind. Etlichen meynen/ sie hätten durch den alten [aq]Mannum[/aq] den Noah verstanden; indem sie aus Vermischung der Historien von Adam und Noah/ welche vielleicht durch die Fabeln/ als es zu geschehen pfleget/ sehr verdunkelt worden/ [aq]ex traditione majorum[/aq] vernommen/ daß das ganze menschliche Geschlecht ersäufet worden/ und nur ein Mann/ sammt seinen dreien Söhnen/ übergelieben; welche hernach die Erde unter sich ausgetheilet. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Dichtung/Theologie: Gleichwie nun bei den Ebreern die Hohenpriester/ bei den Babyloniern und Persen die [aq]Magi[/aq] oder Weisen/ bei den Aegyptiern und Griechen die [aq]Hierophantae[/aq], bei den Indianern die Brachmanen/ und bei den Römern die [aq]Pontifices[/aq], den [aq]fastis[/aq] und Jahr-Büchern vorgesetzet waren: also haben bei den alten Teutschen ihre Priester/ die Barden und Witdoden/ sich der alten Geschichten und Helden-Thaten ihres Volkes fleissig angenommen/ und derer Andenken durch Lieder fortgepflanzet/ auch damit ihren Gott gepriesen. Dann was die Materie dieser ihrer Lieder anlanget/ so schreibet vorbemeldter [aq]Tacitus: Celebrant carminibus antiquis Tuistonem deum terra editum, & filium Mannum, originem[/aq] [S][aq]gentis conditoremque. Tuistonem[/aq], sagt er/ oder wie [aq]Conringius[/aq] und andere lesen/ [aq]Tuisconem sive Teutonem[/aq]; daher auch der Nahme Teutisch oder Teutsch kommet/ und seinen Sohn [aq]Mannum[/aq]; dadurch sie etwann den ersten Menschen Adam verstanden/ und daher noch das Wort Mann und Mensch bei uns verblieben; auch der Lateiner [aq]Mas[/aq], und der Aegyptier [aq]Man[/aq] und [aq]Men[/aq] fast gleiches Lautes sind. Etlichen meynen/ sie hätten durch den alten [aq]Mannum[/aq] den Noah verstanden; indem sie aus Vermischung der Historien von Adam und Noah/ welche vielleicht durch die Fabeln/ als es zu geschehen pfleget/ sehr verdunkelt worden/ [aq]ex traditione majorum[/aq] vernommen/ daß das ganze menschliche Geschlecht ersäufet worden/ und nur ein Mann/ sammt seinen dreien Söhnen/ übergelieben; welche hernach die Erde unter sich ausgetheilet. / Fundstelle
 
Seite: (7-8) [44-45]
Eigenschaft / Inspiration
 
EIne gute Erfindung ist die Seele des Gedichtes/ welches ohne jene ganz todt und leblos/ und nur ein eitles Geschwätz zu nennen ist. Die Alten haben sich/ um gewiße Regeln von der Poetischen Erfindung zu geben / wenig bekümmert; weil sie vermeynten/ die Poeten reden nicht aus eigenem Kunst=Vermögen/ sondern durch einen Göttlichen Triebe. Daher singet [aq]Ovidius[/aq]: ¶ [aq]Est Deus in nobis, agitante calescimus illo[/aq]: ¶ [aq]impetus hic sanae semina mentis habet[/aq]. ¶ [aq]Est Deus in nobis, sunt & commercia coeli[/aq]: ¶ [aq]sedibus aethereis spiritus ille venit[/aq]. [S] ¶ Es ist auch vor Alters unter den Gelehrten diese Streit-Frage entstanden: [aq]Utrum Poëta nascatur, an fiat[/aq]? welche [aq]Horatius de Arte Poët[/aq]. folgender maßen entschieden: ¶ [aq]Natura fieret laudabile carmen an arte[/aq]? ¶ [aq]quaesitum est. Ego nec studium sine divite vena[/aq], ¶ [aq]nec rude quid prosit, video, ingenium. Alterius sic[/aq] ¶ [aq]altera poscit opem res, & conjurat amice[/aq]. ¶ Nemlich / gleichwie es in der Sitten- und Tugend-Lehre heißet: [aq]Natura incipit, Ars dirigit, Exercitatio perficit[/aq]; also gehöret auch zu der Dicht Kunst (1) eine fähige Natur/ (2) die Kunst=Lehre/ und (3) die Ubung im Lesen und Schreiben. Es muß sich erstlich iemand prüfen / ob er einen sonderbaren Lust zur Poësie / einen muntern Geist und hurtige Einbildungs-Krafft habe?
Eigenschaft / Inspiration: EIne gute Erfindung ist die Seele des Gedichtes/ welches ohne jene ganz todt und leblos/ und nur ein eitles Geschwätz zu nennen ist. Die Alten haben sich/ um gewiße Regeln von der Poetischen Erfindung zu geben / wenig bekümmert; weil sie vermeynten/ die Poeten reden nicht aus eigenem Kunst=Vermögen/ sondern durch einen Göttlichen Triebe. Daher singet [aq]Ovidius[/aq]: ¶ [aq]Est Deus in nobis, agitante calescimus illo[/aq]: ¶ [aq]impetus hic sanae semina mentis habet[/aq]. ¶ [aq]Est Deus in nobis, sunt & commercia coeli[/aq]: ¶ [aq]sedibus aethereis spiritus ille venit[/aq]. [S] ¶ Es ist auch vor Alters unter den Gelehrten diese Streit-Frage entstanden: [aq]Utrum Poëta nascatur, an fiat[/aq]? welche [aq]Horatius de Arte Poët[/aq]. folgender maßen entschieden: ¶ [aq]Natura fieret laudabile carmen an arte[/aq]? ¶ [aq]quaesitum est. Ego nec studium sine divite vena[/aq], ¶ [aq]nec rude quid prosit, video, ingenium. Alterius sic[/aq] ¶ [aq]altera poscit opem res, & conjurat amice[/aq]. ¶ Nemlich / gleichwie es in der Sitten- und Tugend-Lehre heißet: [aq]Natura incipit, Ars dirigit, Exercitatio perficit[/aq]; also gehöret auch zu der Dicht Kunst (1) eine fähige Natur/ (2) die Kunst=Lehre/ und (3) die Ubung im Lesen und Schreiben. Es muß sich erstlich iemand prüfen / ob er einen sonderbaren Lust zur Poësie / einen muntern Geist und hurtige Einbildungs-Krafft habe? / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Inspiration: EIne gute Erfindung ist die Seele des Gedichtes/ welches ohne jene ganz todt und leblos/ und nur ein eitles Geschwätz zu nennen ist. Die Alten haben sich/ um gewiße Regeln von der Poetischen Erfindung zu geben / wenig bekümmert; weil sie vermeynten/ die Poeten reden nicht aus eigenem Kunst=Vermögen/ sondern durch einen Göttlichen Triebe. Daher singet [aq]Ovidius[/aq]: ¶ [aq]Est Deus in nobis, agitante calescimus illo[/aq]: ¶ [aq]impetus hic sanae semina mentis habet[/aq]. ¶ [aq]Est Deus in nobis, sunt & commercia coeli[/aq]: ¶ [aq]sedibus aethereis spiritus ille venit[/aq]. [S] ¶ Es ist auch vor Alters unter den Gelehrten diese Streit-Frage entstanden: [aq]Utrum Poëta nascatur, an fiat[/aq]? welche [aq]Horatius de Arte Poët[/aq]. folgender maßen entschieden: ¶ [aq]Natura fieret laudabile carmen an arte[/aq]? ¶ [aq]quaesitum est. Ego nec studium sine divite vena[/aq], ¶ [aq]nec rude quid prosit, video, ingenium. Alterius sic[/aq] ¶ [aq]altera poscit opem res, & conjurat amice[/aq]. ¶ Nemlich / gleichwie es in der Sitten- und Tugend-Lehre heißet: [aq]Natura incipit, Ars dirigit, Exercitatio perficit[/aq]; also gehöret auch zu der Dicht Kunst (1) eine fähige Natur/ (2) die Kunst=Lehre/ und (3) die Ubung im Lesen und Schreiben. Es muß sich erstlich iemand prüfen / ob er einen sonderbaren Lust zur Poësie / einen muntern Geist und hurtige Einbildungs-Krafft habe? / Fundstelle
 
Seite: (129-130) [166-167]
Eigenschaft / Inspiration
 
Eigenschaft / Inspiration: [aq]Ingenium cui sit, cui mens divinior, atque os magna sonaturum, do nominis hujus (Poëtae) honorem; sagt Horatius[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Inspiration: [aq]Ingenium cui sit, cui mens divinior, atque os magna sonaturum, do nominis hujus (Poëtae) honorem; sagt Horatius[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (145) [182]
Eigenschaft / Inspiration
 
Eigenschaft / Inspiration: Wann [aq]Horatius[/aq] singet [aq]Lib. I. Od. 3[/aq]: ¶ [aq]Nec quicquam Deus abscidit[/aq] ¶ [aq]prudens, Oceano dissociabili[/aq] ¶ [aq]terras, si tamen impia[/aq] ¶ [aq]non tangenda rates transiliunt vada[/aq]. ¶ Wie schicklich nennet er [aq]Deum[/aq] prudentem, [aq]in hac marium & terrarum distinctione[/aq]? Impias [aq]rates, quod divinae providentiae leges violare quodammodo videantur[/aq]. Non tangenda [aq]vada, maria scilicet, quae Deus videtur infinitis propemodum Syrtium, scopulorum & procellarum cinxisse periculis, ne unquam homines mari se committere, illudve attingere auderent[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Inspiration: Wann [aq]Horatius[/aq] singet [aq]Lib. I. Od. 3[/aq]: ¶ [aq]Nec quicquam Deus abscidit[/aq] ¶ [aq]prudens, Oceano dissociabili[/aq] ¶ [aq]terras, si tamen impia[/aq] ¶ [aq]non tangenda rates transiliunt vada[/aq]. ¶ Wie schicklich nennet er [aq]Deum[/aq] prudentem, [aq]in hac marium & terrarum distinctione[/aq]? Impias [aq]rates, quod divinae providentiae leges violare quodammodo videantur[/aq]. Non tangenda [aq]vada, maria scilicet, quae Deus videtur infinitis propemodum Syrtium, scopulorum & procellarum cinxisse periculis, ne unquam homines mari se committere, illudve attingere auderent[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (147) [184]
Eigenschaft / Inspiration
 
Eigenschaft / Inspiration: Die Poesie in einem bunten Rock voller Blumen oder Sternen/ mit einem Lorbeer-Kranz bekrönet/ sitzend in tiefen Gedanken / und gleichsam in einem [aq]enthusiasmo[/aq] oder Verzuckung/ mit offnen und aufgeblasenen Brüsten/ um welche etliche [aq]Genii[/aq] mit Leyern/ Pfeifen und allerhand Instrumenten herum fliegen; zu den Füssen kan ein Schwahn sitzen. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Inspiration: Die Poesie in einem bunten Rock voller Blumen oder Sternen/ mit einem Lorbeer-Kranz bekrönet/ sitzend in tiefen Gedanken / und gleichsam in einem [aq]enthusiasmo[/aq] oder Verzuckung/ mit offnen und aufgeblasenen Brüsten/ um welche etliche [aq]Genii[/aq] mit Leyern/ Pfeifen und allerhand Instrumenten herum fliegen; zu den Füssen kan ein Schwahn sitzen. / Fundstelle
 
Seite: (253) [290]
Eigenschaft / Mythenkritik
 
Im andern Theil dieses Werkes zeiget sich eine Teutsche Mythologie/ oder Lehre von den Poëtischen Fabeln/ welche ich iederzeit [S] zu Ende meiner [aq]Collegiorum Poëticorum[/aq] kürzlich tractiret; nicht zwar/ daß wir bloß hin der erdichteten heidnischen Gottheiten Herkunft und Begrebniße erzehlet/ und also nur an der Schale wären hangend geblieben/ (wie es gemeiniglich von den Mythologischen Scribenten zu geschehen pfleget) sondern wir haben anbei den Kern gekostet/ und den Theologischen/ Sittlichen/ Natürlichen/ Historischen Verstand und Bedeutung kürzlich an- und hier viel weitläuftiger ausgeführet; auch nun in dem gedruckten Anhang zugleich gezeiget/ wie die meinste dieser heidnisch-Poëtischen Gedichte aus den Büchern Mose und andern Schrifften des Alten Testaments ihren Ursprung genommen.
Eigenschaft / Mythenkritik: Im andern Theil dieses Werkes zeiget sich eine Teutsche Mythologie/ oder Lehre von den Poëtischen Fabeln/ welche ich iederzeit [S] zu Ende meiner [aq]Collegiorum Poëticorum[/aq] kürzlich tractiret; nicht zwar/ daß wir bloß hin der erdichteten heidnischen Gottheiten Herkunft und Begrebniße erzehlet/ und also nur an der Schale wären hangend geblieben/ (wie es gemeiniglich von den Mythologischen Scribenten zu geschehen pfleget) sondern wir haben anbei den Kern gekostet/ und den Theologischen/ Sittlichen/ Natürlichen/ Historischen Verstand und Bedeutung kürzlich an- und hier viel weitläuftiger ausgeführet; auch nun in dem gedruckten Anhang zugleich gezeiget/ wie die meinste dieser heidnisch-Poëtischen Gedichte aus den Büchern Mose und andern Schrifften des Alten Testaments ihren Ursprung genommen. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Mythenkritik: Im andern Theil dieses Werkes zeiget sich eine Teutsche Mythologie/ oder Lehre von den Poëtischen Fabeln/ welche ich iederzeit [S] zu Ende meiner [aq]Collegiorum Poëticorum[/aq] kürzlich tractiret; nicht zwar/ daß wir bloß hin der erdichteten heidnischen Gottheiten Herkunft und Begrebniße erzehlet/ und also nur an der Schale wären hangend geblieben/ (wie es gemeiniglich von den Mythologischen Scribenten zu geschehen pfleget) sondern wir haben anbei den Kern gekostet/ und den Theologischen/ Sittlichen/ Natürlichen/ Historischen Verstand und Bedeutung kürzlich an- und hier viel weitläuftiger ausgeführet; auch nun in dem gedruckten Anhang zugleich gezeiget/ wie die meinste dieser heidnisch-Poëtischen Gedichte aus den Büchern Mose und andern Schrifften des Alten Testaments ihren Ursprung genommen. / Fundstelle
 
Seite: (unpag.-unpag.) [29-30]
Eigenschaft / Mythenkritik
 
Eigenschaft / Mythenkritik: Jedoch sind hiedurch nicht zu verstehen der heidnischen Götter und Göttinnen Namen/ welche/ so es ohne Abgötterei und Aberglauben geschiehet/ in einem Teutschen Gedicht/ iedoch mit Maas/ zu erdulten sind. Es müßen aber diese Götter-Namen/ und andere [aq]Nomina Propria[/aq], alsdann auch mit Teutschen Buchstaben geschrieben werden; / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Mythenkritik: Jedoch sind hiedurch nicht zu verstehen der heidnischen Götter und Göttinnen Namen/ welche/ so es ohne Abgötterei und Aberglauben geschiehet/ in einem Teutschen Gedicht/ iedoch mit Maas/ zu erdulten sind. Es müßen aber diese Götter-Namen/ und andere [aq]Nomina Propria[/aq], alsdann auch mit Teutschen Buchstaben geschrieben werden; / Fundstelle
 
Seite: (149) [186]
Eigenschaft / Mythenkritik
 
Hieher gehören die [aq]Hymni[/aq] oder Lob-Gesänge/ so zu Ehren der Heidnischen Götter abgesungen werden: als des Opitzen Lobgesänge dem Bacchus und dem Kriegs-Gotte zu Ehren verfaßet; dergleichen zwar zu verfertigen einem Christen nicht wol anstehet. Vielmehr sind hier zu loben [aq]Dan. Heinsii[/aq] Lobgesang JEsu Christi/ welches erstermeldter Herr Opitz aus dem Holländischen ins Hochteutsche gebracht; item selbsten des Opitzen Lobgesang über die Geburt Christi u. d. m. ¶ Von den Lateinern kan hier gelesen werden [aq]Claudianus de Laudibus Stiliconis, & Serenae Reginae; Panegyris Heroica Caroli V, in Masenii Palaestra Eloqv. Lig. p. 214 & seqq. Barlaeus Tom. I Carm. de Laudibus Card. Richelii, & Friderici Arausiorum Principis, P. II p. 251[/aq] u. a. m. Insonderheit aber [aq]vid. Morhosii Hyle Invent. Poët. p. 142[/aq]. allwo die [aq]Encomiastica Carmina Personarum[/aq], und [aq]p. 143. 144 variarum Rerum & Imaginum Laudes[/aq] angezeiget werden. [aq]Add. Jo. Dekeni Observatt. Poët. Edit. Kilon. p. 90 & seqq[/aq]. wo von dem [aq]Carmine Panegyrico[/aq] oder [aq]exornativo[/aq] gehandelt wird.
Eigenschaft / Mythenkritik: Hieher gehören die [aq]Hymni[/aq] oder Lob-Gesänge/ so zu Ehren der Heidnischen Götter abgesungen werden: als des Opitzen Lobgesänge dem Bacchus und dem Kriegs-Gotte zu Ehren verfaßet; dergleichen zwar zu verfertigen einem Christen nicht wol anstehet. Vielmehr sind hier zu loben [aq]Dan. Heinsii[/aq] Lobgesang JEsu Christi/ welches erstermeldter Herr Opitz aus dem Holländischen ins Hochteutsche gebracht; item selbsten des Opitzen Lobgesang über die Geburt Christi u. d. m. ¶ Von den Lateinern kan hier gelesen werden [aq]Claudianus de Laudibus Stiliconis, & Serenae Reginae; Panegyris Heroica Caroli V, in Masenii Palaestra Eloqv. Lig. p. 214 & seqq. Barlaeus Tom. I Carm. de Laudibus Card. Richelii, & Friderici Arausiorum Principis, P. II p. 251[/aq] u. a. m. Insonderheit aber [aq]vid. Morhosii Hyle Invent. Poët. p. 142[/aq]. allwo die [aq]Encomiastica Carmina Personarum[/aq], und [aq]p. 143. 144 variarum Rerum & Imaginum Laudes[/aq] angezeiget werden. [aq]Add. Jo. Dekeni Observatt. Poët. Edit. Kilon. p. 90 & seqq[/aq]. wo von dem [aq]Carmine Panegyrico[/aq] oder [aq]exornativo[/aq] gehandelt wird. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Mythenkritik: Hieher gehören die [aq]Hymni[/aq] oder Lob-Gesänge/ so zu Ehren der Heidnischen Götter abgesungen werden: als des Opitzen Lobgesänge dem Bacchus und dem Kriegs-Gotte zu Ehren verfaßet; dergleichen zwar zu verfertigen einem Christen nicht wol anstehet. Vielmehr sind hier zu loben [aq]Dan. Heinsii[/aq] Lobgesang JEsu Christi/ welches erstermeldter Herr Opitz aus dem Holländischen ins Hochteutsche gebracht; item selbsten des Opitzen Lobgesang über die Geburt Christi u. d. m. ¶ Von den Lateinern kan hier gelesen werden [aq]Claudianus de Laudibus Stiliconis, & Serenae Reginae; Panegyris Heroica Caroli V, in Masenii Palaestra Eloqv. Lig. p. 214 & seqq. Barlaeus Tom. I Carm. de Laudibus Card. Richelii, & Friderici Arausiorum Principis, P. II p. 251[/aq] u. a. m. Insonderheit aber [aq]vid. Morhosii Hyle Invent. Poët. p. 142[/aq]. allwo die [aq]Encomiastica Carmina Personarum[/aq], und [aq]p. 143. 144 variarum Rerum & Imaginum Laudes[/aq] angezeiget werden. [aq]Add. Jo. Dekeni Observatt. Poët. Edit. Kilon. p. 90 & seqq[/aq]. wo von dem [aq]Carmine Panegyrico[/aq] oder [aq]exornativo[/aq] gehandelt wird. / Fundstelle
 
Seite: (166) [203]
Eigenschaft / Mythenkritik
 
Eigenschaft / Mythenkritik: Ein [aq]accurates Symbolum[/aq] stellet weder eines waarhaften noch erdichteten Menschen Gestalt für; ingleichen keines Heidnischen GOttes oder Göttin; und schicket sich der Hercules mit seiner [aq]clava[/aq], Jupiter mit seinem Donner-Keile/ Cupido mit seinem Köcher und Pfeilen/ beßer zu einer [aq]emblemati[/aq]schen als [aq]symboli[/aq]schen Figur. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Mythenkritik: Ein [aq]accurates Symbolum[/aq] stellet weder eines waarhaften noch erdichteten Menschen Gestalt für; ingleichen keines Heidnischen GOttes oder Göttin; und schicket sich der Hercules mit seiner [aq]clava[/aq], Jupiter mit seinem Donner-Keile/ Cupido mit seinem Köcher und Pfeilen/ beßer zu einer [aq]emblemati[/aq]schen als [aq]symboli[/aq]schen Figur. / Fundstelle
 
Seite: (199) [236]
Eigenschaft / Mythenkritik
 
Eigenschaft / Mythenkritik: Von diesen und dergleichen mehreren sind zu besehen die schon belobte [aq]Caes. Ripae Iconologia[/aq], und [aq]Jac. Masenii Speculum Imaginum Capp. 19 & 20[/aq]. Absonderlich von Ausbildung- und Vorstellungen der heidnischen Götter und Göttinnen/ besiehe erstgedachten [aq]Masenii Speculum Imag. Capp. 22. 23. 24. Ant. Verderii Imagines Deorum; Balbinus in Verisimil. Cap. V §. 4[/aq], da er handelt [aq]de Imaginibus Poëticis[/aq]; wie auch [aq]P. Franc. Pomey[/aq] in seinem [aq]Pantheo Mythico sive Fabulosa Deorum Historia, Francofurti f. 8. 1701[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Mythenkritik: Von diesen und dergleichen mehreren sind zu besehen die schon belobte [aq]Caes. Ripae Iconologia[/aq], und [aq]Jac. Masenii Speculum Imaginum Capp. 19 & 20[/aq]. Absonderlich von Ausbildung- und Vorstellungen der heidnischen Götter und Göttinnen/ besiehe erstgedachten [aq]Masenii Speculum Imag. Capp. 22. 23. 24. Ant. Verderii Imagines Deorum; Balbinus in Verisimil. Cap. V §. 4[/aq], da er handelt [aq]de Imaginibus Poëticis[/aq]; wie auch [aq]P. Franc. Pomey[/aq] in seinem [aq]Pantheo Mythico sive Fabulosa Deorum Historia, Francofurti f. 8. 1701[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (263) [300]
Eigenschaft / Mythenkritik
 
Viele der Heiden haben derer Erfindung dem Apollo/ die Aegyptier dem Osiris/ die Thracier dem Orpheus zugeschrieben. Andere haben denen Musen die Pallas vorgesetzet/ und gedichtet/ daß diese aus des Jupiters Gehirne gebohren worden: anzudeuten/ daß alle Weißheit und [S] gute Wissenschafften von GOtt herkommen. Einige Christ-gelehrte stehen in dieser frommen Meinung/ als hätten schon die aller-älteste heilige Väter/ wann sie im grünen/ bei unschuldig-guter Muße sich erlustiret/ oder ihrem Feld- und Welt-Bau obgelegen/ Lob- und Dank-Lieder/ zur Ehre GOttes/ gedichtet und angestimmet. Zumaln aus heiliger Verwunderung und Erforschung der Natur und Welt-Geschöpfe/ die [aq]Hymni[/aq] oder Göttliche Lobgesänge entsproßen; gleichwie aus der Betrachtung des menschlichen Lebens und Wandels/ die Sitten- und Tugend-Lieder/ auch Straff- und Stichel-Gedichte/ in Gebrauch gekommen. Ingleichen seye es warscheinlich/ fügen sie hinzu/ daß noch vor der Sündflut in der Schule Henoch/ der ein göttliches Leben geführet/ der Höchste mit geistlichen Psalmen und Liedern wäre verehret worden. Ob Noah/ bald nach der Sündflut/ bei dem Opfer etwann auch einen Lob- und Dank-Gesang gen Himmel geschicket/ daran ist fast nicht zu zweifeln: gewißer aber dieses/ daß einige hundert Jahre hernach Hiob und Moses/ als geistig- und geistliche Dichter/ sich haben hervor gethan; und dieser absonderlich ein schönes Dank-Lied dem HErrn angestimmet/ nach dem triumfirenden Auszug der Kinder Israel durch das rohte Meer: * [2. B. Mos. XV.] worbei auch seine Schwester Mirjam das ihrige beigetragen/ und den Weibern am Reigen vorgesungen. Welcher Gestalt besagt-Israelisches Volk an der Gränze von Moab/ über einen Brunnen/ ein Lied wechselweiß gesungen/ hat eben deßelben Heer-[S]führer und Capellmeister Moses in seinem IV Buch ** [Cap. XXI. v. 17. 18.] angeführet. Nicht gar anderthalb-hundert Jahr hernach trat im Volke GOttes hervor die Richterin/ Prophetin und Poëtin Debora; welche samt dem Barac/ nachdem sie die Cananiter besieget/ GOtt mit einem herrlichen Triumph-Lied gedanket. ***[B. der Richter Cap. V.] Und glauben etliche/ daß diese Debora eine von den alten Sibyllen gewesen; welche auch Poëtinnen waren/ und ihre Weißagungen in Versen beschrieben. Bald darauf haben die Griechen ihren Amphion aufgestellet/ und von ihm erzehlet/ daß er durch seine liebliche Dicht- und Sing-Kunst die Steine zu den Mauren der Stadt Thebe versammlet; oder vielmehr/ durch seine geschickte Poësie und Wolredenheit/ die hart- und wilden Leute bezähmet habe/ Städte zu erbauen/ und friedlich beisammen zu wohnen. Diesem folgten ihre annoch-berühmte alte Po[aq]ë[/aq]ten/ Linus/ Orpheus/ Musaeus; wie auch in Italien die Carmenta/ Evanders Mutter/ welche aus Arcadien/ einer Griechischen Provinz/ die Poësie solle dahin gebracht haben. ¶ Um das Jahr der Welt 2890 schwange sich die Po[aq]ë[/aq]sie mit dem David auf den Könglichen Thron; von welchem Mann und Dichter nach dem Herzen GOttes/ die Po[aq]ë[/aq]tische Fabel von dem Apollo und seinen Musen auf dem Parnassus-Berg/ nach etlicher fromm-gelehrter Meinung/ soll herstammen. David nemlich hatte um sich viel Hof-Musicanten/ den Assaph/ Ethan/ Heman/ Jedithun/ und andere/ mit denen er heilige Sängereien [S] angeordnet/ und er selbst auf der Harpfe gespielet. Also hat der Satan/ GOttes Affe/ zu Delphis Pythische Gesang-Spiele angestellet/ und dem Apollo die Leyer/ auch seinen Musen verschiedene Instrumenten in die Hand gegeben. David hat den Riesen Goliath/ und der Sohn Davids den höllischen Python erwürget: dergleichen Thaten werden auch dem Apollo angedichtet. Zu Jerusalem waren zween heilige Berge/ Sion und Morijah/ auf derer jenem David residirte; diesen beeden Bergen wurde der zwei-gespitzte Parnaßus nachgebildet. In Jerusalem war das Jüdische Sanhedrim; also auch zu Delphis der hohe Griechen-Raht der Amphictyonen. Aus dem Berg Sion entsprang der Brunn Siloah/ daraus ein blind-gebohrner sich sehend gewaschen/ und anderseits die Brunnen Gihon/ Rogel und mehrere; welche durch die Dichter in die Kunst-Brunnen am Parnaßus und Helicon verwandelt worden/ als daraus man sich Kunstsehend und gelehrt trinken könne. Diese geistliche Erklärung lassen wir in ihrem Wehrt: und wißen freilich/ daß die Heiden/ weil sie vieler Sachen und Künste Ursachen nicht erkennen können noch mögen/ selbige ihren Göttern zugeschrieben; dahero auch die Erfindung der Dicht-Kunst (wie schon gemeldet worden) dem Apollo zugeeignet/ weil er durch das Delphische Orakel/ von uralten Zeiten her/ in gebundener Rede geantwortet/ und andere dergleichen [aq]Oracula[/aq] oder Götzen-Stimmen Versweiße geweissaget. ¶ Nach Davids und seines Sohnes Salomo (welcher über tausend Lieder gedichtet/ * [1 B. der König. IV. 32.] von denen [S] das so genannte Hohe Lied noch vorhanden ist) weisester Regierung/ ließ sich in Griechenland hören Homerus/ der Fürst selbiger Poësie/ und Vater der Mythischen/ das ist/ der allerältesten Philosophie;
Eigenschaft / Mythenkritik: Viele der Heiden haben derer Erfindung dem Apollo/ die Aegyptier dem Osiris/ die Thracier dem Orpheus zugeschrieben. Andere haben denen Musen die Pallas vorgesetzet/ und gedichtet/ daß diese aus des Jupiters Gehirne gebohren worden: anzudeuten/ daß alle Weißheit und [S] gute Wissenschafften von GOtt herkommen. Einige Christ-gelehrte stehen in dieser frommen Meinung/ als hätten schon die aller-älteste heilige Väter/ wann sie im grünen/ bei unschuldig-guter Muße sich erlustiret/ oder ihrem Feld- und Welt-Bau obgelegen/ Lob- und Dank-Lieder/ zur Ehre GOttes/ gedichtet und angestimmet. Zumaln aus heiliger Verwunderung und Erforschung der Natur und Welt-Geschöpfe/ die [aq]Hymni[/aq] oder Göttliche Lobgesänge entsproßen; gleichwie aus der Betrachtung des menschlichen Lebens und Wandels/ die Sitten- und Tugend-Lieder/ auch Straff- und Stichel-Gedichte/ in Gebrauch gekommen. Ingleichen seye es warscheinlich/ fügen sie hinzu/ daß noch vor der Sündflut in der Schule Henoch/ der ein göttliches Leben geführet/ der Höchste mit geistlichen Psalmen und Liedern wäre verehret worden. Ob Noah/ bald nach der Sündflut/ bei dem Opfer etwann auch einen Lob- und Dank-Gesang gen Himmel geschicket/ daran ist fast nicht zu zweifeln: gewißer aber dieses/ daß einige hundert Jahre hernach Hiob und Moses/ als geistig- und geistliche Dichter/ sich haben hervor gethan; und dieser absonderlich ein schönes Dank-Lied dem HErrn angestimmet/ nach dem triumfirenden Auszug der Kinder Israel durch das rohte Meer: * [2. B. Mos. XV.] worbei auch seine Schwester Mirjam das ihrige beigetragen/ und den Weibern am Reigen vorgesungen. Welcher Gestalt besagt-Israelisches Volk an der Gränze von Moab/ über einen Brunnen/ ein Lied wechselweiß gesungen/ hat eben deßelben Heer-[S]führer und Capellmeister Moses in seinem IV Buch ** [Cap. XXI. v. 17. 18.] angeführet. Nicht gar anderthalb-hundert Jahr hernach trat im Volke GOttes hervor die Richterin/ Prophetin und Poëtin Debora; welche samt dem Barac/ nachdem sie die Cananiter besieget/ GOtt mit einem herrlichen Triumph-Lied gedanket. ***[B. der Richter Cap. V.] Und glauben etliche/ daß diese Debora eine von den alten Sibyllen gewesen; welche auch Poëtinnen waren/ und ihre Weißagungen in Versen beschrieben. Bald darauf haben die Griechen ihren Amphion aufgestellet/ und von ihm erzehlet/ daß er durch seine liebliche Dicht- und Sing-Kunst die Steine zu den Mauren der Stadt Thebe versammlet; oder vielmehr/ durch seine geschickte Poësie und Wolredenheit/ die hart- und wilden Leute bezähmet habe/ Städte zu erbauen/ und friedlich beisammen zu wohnen. Diesem folgten ihre annoch-berühmte alte Po[aq]ë[/aq]ten/ Linus/ Orpheus/ Musaeus; wie auch in Italien die Carmenta/ Evanders Mutter/ welche aus Arcadien/ einer Griechischen Provinz/ die Poësie solle dahin gebracht haben. ¶ Um das Jahr der Welt 2890 schwange sich die Po[aq]ë[/aq]sie mit dem David auf den Könglichen Thron; von welchem Mann und Dichter nach dem Herzen GOttes/ die Po[aq]ë[/aq]tische Fabel von dem Apollo und seinen Musen auf dem Parnassus-Berg/ nach etlicher fromm-gelehrter Meinung/ soll herstammen. David nemlich hatte um sich viel Hof-Musicanten/ den Assaph/ Ethan/ Heman/ Jedithun/ und andere/ mit denen er heilige Sängereien [S] angeordnet/ und er selbst auf der Harpfe gespielet. Also hat der Satan/ GOttes Affe/ zu Delphis Pythische Gesang-Spiele angestellet/ und dem Apollo die Leyer/ auch seinen Musen verschiedene Instrumenten in die Hand gegeben. David hat den Riesen Goliath/ und der Sohn Davids den höllischen Python erwürget: dergleichen Thaten werden auch dem Apollo angedichtet. Zu Jerusalem waren zween heilige Berge/ Sion und Morijah/ auf derer jenem David residirte; diesen beeden Bergen wurde der zwei-gespitzte Parnaßus nachgebildet. In Jerusalem war das Jüdische Sanhedrim; also auch zu Delphis der hohe Griechen-Raht der Amphictyonen. Aus dem Berg Sion entsprang der Brunn Siloah/ daraus ein blind-gebohrner sich sehend gewaschen/ und anderseits die Brunnen Gihon/ Rogel und mehrere; welche durch die Dichter in die Kunst-Brunnen am Parnaßus und Helicon verwandelt worden/ als daraus man sich Kunstsehend und gelehrt trinken könne. Diese geistliche Erklärung lassen wir in ihrem Wehrt: und wißen freilich/ daß die Heiden/ weil sie vieler Sachen und Künste Ursachen nicht erkennen können noch mögen/ selbige ihren Göttern zugeschrieben; dahero auch die Erfindung der Dicht-Kunst (wie schon gemeldet worden) dem Apollo zugeeignet/ weil er durch das Delphische Orakel/ von uralten Zeiten her/ in gebundener Rede geantwortet/ und andere dergleichen [aq]Oracula[/aq] oder Götzen-Stimmen Versweiße geweissaget. ¶ Nach Davids und seines Sohnes Salomo (welcher über tausend Lieder gedichtet/ * [1 B. der König. IV. 32.] von denen [S] das so genannte Hohe Lied noch vorhanden ist) weisester Regierung/ ließ sich in Griechenland hören Homerus/ der Fürst selbiger Poësie/ und Vater der Mythischen/ das ist/ der allerältesten Philosophie; / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Mythenkritik: Viele der Heiden haben derer Erfindung dem Apollo/ die Aegyptier dem Osiris/ die Thracier dem Orpheus zugeschrieben. Andere haben denen Musen die Pallas vorgesetzet/ und gedichtet/ daß diese aus des Jupiters Gehirne gebohren worden: anzudeuten/ daß alle Weißheit und [S] gute Wissenschafften von GOtt herkommen. Einige Christ-gelehrte stehen in dieser frommen Meinung/ als hätten schon die aller-älteste heilige Väter/ wann sie im grünen/ bei unschuldig-guter Muße sich erlustiret/ oder ihrem Feld- und Welt-Bau obgelegen/ Lob- und Dank-Lieder/ zur Ehre GOttes/ gedichtet und angestimmet. Zumaln aus heiliger Verwunderung und Erforschung der Natur und Welt-Geschöpfe/ die [aq]Hymni[/aq] oder Göttliche Lobgesänge entsproßen; gleichwie aus der Betrachtung des menschlichen Lebens und Wandels/ die Sitten- und Tugend-Lieder/ auch Straff- und Stichel-Gedichte/ in Gebrauch gekommen. Ingleichen seye es warscheinlich/ fügen sie hinzu/ daß noch vor der Sündflut in der Schule Henoch/ der ein göttliches Leben geführet/ der Höchste mit geistlichen Psalmen und Liedern wäre verehret worden. Ob Noah/ bald nach der Sündflut/ bei dem Opfer etwann auch einen Lob- und Dank-Gesang gen Himmel geschicket/ daran ist fast nicht zu zweifeln: gewißer aber dieses/ daß einige hundert Jahre hernach Hiob und Moses/ als geistig- und geistliche Dichter/ sich haben hervor gethan; und dieser absonderlich ein schönes Dank-Lied dem HErrn angestimmet/ nach dem triumfirenden Auszug der Kinder Israel durch das rohte Meer: * [2. B. Mos. XV.] worbei auch seine Schwester Mirjam das ihrige beigetragen/ und den Weibern am Reigen vorgesungen. Welcher Gestalt besagt-Israelisches Volk an der Gränze von Moab/ über einen Brunnen/ ein Lied wechselweiß gesungen/ hat eben deßelben Heer-[S]führer und Capellmeister Moses in seinem IV Buch ** [Cap. XXI. v. 17. 18.] angeführet. Nicht gar anderthalb-hundert Jahr hernach trat im Volke GOttes hervor die Richterin/ Prophetin und Poëtin Debora; welche samt dem Barac/ nachdem sie die Cananiter besieget/ GOtt mit einem herrlichen Triumph-Lied gedanket. ***[B. der Richter Cap. V.] Und glauben etliche/ daß diese Debora eine von den alten Sibyllen gewesen; welche auch Poëtinnen waren/ und ihre Weißagungen in Versen beschrieben. Bald darauf haben die Griechen ihren Amphion aufgestellet/ und von ihm erzehlet/ daß er durch seine liebliche Dicht- und Sing-Kunst die Steine zu den Mauren der Stadt Thebe versammlet; oder vielmehr/ durch seine geschickte Poësie und Wolredenheit/ die hart- und wilden Leute bezähmet habe/ Städte zu erbauen/ und friedlich beisammen zu wohnen. Diesem folgten ihre annoch-berühmte alte Po[aq]ë[/aq]ten/ Linus/ Orpheus/ Musaeus; wie auch in Italien die Carmenta/ Evanders Mutter/ welche aus Arcadien/ einer Griechischen Provinz/ die Poësie solle dahin gebracht haben. ¶ Um das Jahr der Welt 2890 schwange sich die Po[aq]ë[/aq]sie mit dem David auf den Könglichen Thron; von welchem Mann und Dichter nach dem Herzen GOttes/ die Po[aq]ë[/aq]tische Fabel von dem Apollo und seinen Musen auf dem Parnassus-Berg/ nach etlicher fromm-gelehrter Meinung/ soll herstammen. David nemlich hatte um sich viel Hof-Musicanten/ den Assaph/ Ethan/ Heman/ Jedithun/ und andere/ mit denen er heilige Sängereien [S] angeordnet/ und er selbst auf der Harpfe gespielet. Also hat der Satan/ GOttes Affe/ zu Delphis Pythische Gesang-Spiele angestellet/ und dem Apollo die Leyer/ auch seinen Musen verschiedene Instrumenten in die Hand gegeben. David hat den Riesen Goliath/ und der Sohn Davids den höllischen Python erwürget: dergleichen Thaten werden auch dem Apollo angedichtet. Zu Jerusalem waren zween heilige Berge/ Sion und Morijah/ auf derer jenem David residirte; diesen beeden Bergen wurde der zwei-gespitzte Parnaßus nachgebildet. In Jerusalem war das Jüdische Sanhedrim; also auch zu Delphis der hohe Griechen-Raht der Amphictyonen. Aus dem Berg Sion entsprang der Brunn Siloah/ daraus ein blind-gebohrner sich sehend gewaschen/ und anderseits die Brunnen Gihon/ Rogel und mehrere; welche durch die Dichter in die Kunst-Brunnen am Parnaßus und Helicon verwandelt worden/ als daraus man sich Kunstsehend und gelehrt trinken könne. Diese geistliche Erklärung lassen wir in ihrem Wehrt: und wißen freilich/ daß die Heiden/ weil sie vieler Sachen und Künste Ursachen nicht erkennen können noch mögen/ selbige ihren Göttern zugeschrieben; dahero auch die Erfindung der Dicht-Kunst (wie schon gemeldet worden) dem Apollo zugeeignet/ weil er durch das Delphische Orakel/ von uralten Zeiten her/ in gebundener Rede geantwortet/ und andere dergleichen [aq]Oracula[/aq] oder Götzen-Stimmen Versweiße geweissaget. ¶ Nach Davids und seines Sohnes Salomo (welcher über tausend Lieder gedichtet/ * [1 B. der König. IV. 32.] von denen [S] das so genannte Hohe Lied noch vorhanden ist) weisester Regierung/ ließ sich in Griechenland hören Homerus/ der Fürst selbiger Poësie/ und Vater der Mythischen/ das ist/ der allerältesten Philosophie; / Fundstelle
 
Seite: (1-5) [38-42]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Einige haben es nur allein bei den [aq]praeceptis Prosodicis[/aq] gelaßen/ und die bloße Reim- oder Vers-Kunst getrieben; auch ihre Prosodien mit allzu vielen nicht gar richtigen Reguln und Beispielen angehäufet/ ingleichen mit allerhand unnöhtigen Neuigkeiten/ oder alten lächerlichen Mönch-Galanterien und Schul-[S]Füchsereien/ angefüllet; (wie Herr Prasch in seiner gründlichen Anzeige/ auch Herr Morhof u.a. schon hierüber geklaget:) / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Einige haben es nur allein bei den [aq]praeceptis Prosodicis[/aq] gelaßen/ und die bloße Reim- oder Vers-Kunst getrieben; auch ihre Prosodien mit allzu vielen nicht gar richtigen Reguln und Beispielen angehäufet/ ingleichen mit allerhand unnöhtigen Neuigkeiten/ oder alten lächerlichen Mönch-Galanterien und Schul-[S]Füchsereien/ angefüllet; (wie Herr Prasch in seiner gründlichen Anzeige/ auch Herr Morhof u.a. schon hierüber geklaget:) / Fundstelle
 
Seite: (unpag.-unpag.) [26-27]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Diese andere Zeit ist vom neundten Jahrhundert nach Christi heilwärtiger Geburt/ und zwar von Carl dem Großen selbst anzufangen / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Diese andere Zeit ist vom neundten Jahrhundert nach Christi heilwärtiger Geburt/ und zwar von Carl dem Großen selbst anzufangen / Fundstelle
 
Seite: (15) [52]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Dieses Großen Carls Sohn Ludwig der Fromme/ soll sich bemühet haben/ die ganze Heilige Schrifft/ per [aq]Poëtam quendam Saxonem[/aq], in Teutsche Verse zu bringen; welche Ubersetzung aber vermuhtlich nicht mehr vorhanden. Zu den Zeiten Keisers [aq]Lotharii I[/aq] und Ludwigs des II hat Ottfried/ ein Mönch des Closters Weißenburg/ gelebet/ welcher die Evangelien in T. Versen heraus gegeben/ und [aq]Luitberto[/aq] dem Erz-Bischoffen zu Mainz überschrieben. Dieses Werk (so genannt wird Ottfried Evangelien-Buch) hat [aq]B. Rhenanus[/aq] zu erst gefunden; wie er in seinen [aq]Rebus Germanicis[/aq] erzehlet. Die Verse/ davon Herr Hofmann einige anführet/ sind noch sehr rauh und unverständlich/ doch von zimlich-gutem Geist. Es ist von diesem Evangelien-Buch ein [aq]MStum[/aq] in der höchstschätzbaren Keiserlichen [aq]Bibliothec[/aq] zu [S] Wien/ und vom [aq]Lambecio Lib. II Comment. de Biblioth. Vindobon. Cap. V. p. 415. seqq[/aq]. weitläuftig [aq]recommendiret[/aq] ; welches auch dem ienigen/ daraus [aq]Matthias Flacius Illyricus[/aq] den [aq]Otfridum[/aq] zu Basel drucken lassen/ weit vorgezogen wird. GOtt gebe/ daß wir das herrliche Werk bald sehen mögen/ so der hochverdiente Herr [aq]D[/aq]. Schilter zu Straßburg A. 1698, [aq]nî fallor[/aq], in einem sonderbaren [aq]edito specimine[/aq] heraus zu geben versprochen/ unter folgendem Titul: [aq]Volumen Evangeliorum Otfridi, Monachi Weissenburgensis, in quinque libros distinctum, ante annum Christi 876 conscriptum. Nunc infinitis locis emendatius editum, interpretatione Latina, variis lectionibus notisque illustratum a Joanne Schiltero[/aq]. Im zehenden Jahr-hundert/ unter der Regierung der Keiser Otten I und II, sind die Meister-Singer schon entsprungen; derer Lieder [aq]Reineccius[/aq] in seiner [aq]Oration de Historiae dignitate[/aq], nach den alten Helden-Liedern stellet. [aq]M. Cyriacus[/aq] Spangenberger in seinem Buch/ so er von der edlen und hochberühmten Kunst der Musica/ und deren Ankunft/ Lob/ Nutz und Wirkung/ wie auch von Aufkommen der Meister-Singer/ zu Ehren der löbl. und ehrsamen Gesellschaft der Meister-Singer zu Straßburg/ im Jahr 1598 verfertiget/ schreibet unter andern/ daß die Meister-Singer für Keiser Otten A. 691 auf dem Reichs-Tag zu Wormbs von dem Geistlichen Stande seyn verklagt worden/ als wann sie verschiedene Lieder zu dieses Standes Verkleinerung erdichtet/ und unter die Leute gebracht hätten. Es [S] hätte sie aber Keiser unschuldig befunden/ und sie vielmehr [aq]privilegi[/aq]ret
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Dieses Großen Carls Sohn Ludwig der Fromme/ soll sich bemühet haben/ die ganze Heilige Schrifft/ per [aq]Poëtam quendam Saxonem[/aq], in Teutsche Verse zu bringen; welche Ubersetzung aber vermuhtlich nicht mehr vorhanden. Zu den Zeiten Keisers [aq]Lotharii I[/aq] und Ludwigs des II hat Ottfried/ ein Mönch des Closters Weißenburg/ gelebet/ welcher die Evangelien in T. Versen heraus gegeben/ und [aq]Luitberto[/aq] dem Erz-Bischoffen zu Mainz überschrieben. Dieses Werk (so genannt wird Ottfried Evangelien-Buch) hat [aq]B. Rhenanus[/aq] zu erst gefunden; wie er in seinen [aq]Rebus Germanicis[/aq] erzehlet. Die Verse/ davon Herr Hofmann einige anführet/ sind noch sehr rauh und unverständlich/ doch von zimlich-gutem Geist. Es ist von diesem Evangelien-Buch ein [aq]MStum[/aq] in der höchstschätzbaren Keiserlichen [aq]Bibliothec[/aq] zu [S] Wien/ und vom [aq]Lambecio Lib. II Comment. de Biblioth. Vindobon. Cap. V. p. 415. seqq[/aq]. weitläuftig [aq]recommendiret[/aq] ; welches auch dem ienigen/ daraus [aq]Matthias Flacius Illyricus[/aq] den [aq]Otfridum[/aq] zu Basel drucken lassen/ weit vorgezogen wird. GOtt gebe/ daß wir das herrliche Werk bald sehen mögen/ so der hochverdiente Herr [aq]D[/aq]. Schilter zu Straßburg A. 1698, [aq]nî fallor[/aq], in einem sonderbaren [aq]edito specimine[/aq] heraus zu geben versprochen/ unter folgendem Titul: [aq]Volumen Evangeliorum Otfridi, Monachi Weissenburgensis, in quinque libros distinctum, ante annum Christi 876 conscriptum. Nunc infinitis locis emendatius editum, interpretatione Latina, variis lectionibus notisque illustratum a Joanne Schiltero[/aq]. Im zehenden Jahr-hundert/ unter der Regierung der Keiser Otten I und II, sind die Meister-Singer schon entsprungen; derer Lieder [aq]Reineccius[/aq] in seiner [aq]Oration de Historiae dignitate[/aq], nach den alten Helden-Liedern stellet. [aq]M. Cyriacus[/aq] Spangenberger in seinem Buch/ so er von der edlen und hochberühmten Kunst der Musica/ und deren Ankunft/ Lob/ Nutz und Wirkung/ wie auch von Aufkommen der Meister-Singer/ zu Ehren der löbl. und ehrsamen Gesellschaft der Meister-Singer zu Straßburg/ im Jahr 1598 verfertiget/ schreibet unter andern/ daß die Meister-Singer für Keiser Otten A. 691 auf dem Reichs-Tag zu Wormbs von dem Geistlichen Stande seyn verklagt worden/ als wann sie verschiedene Lieder zu dieses Standes Verkleinerung erdichtet/ und unter die Leute gebracht hätten. Es [S] hätte sie aber Keiser unschuldig befunden/ und sie vielmehr [aq]privilegi[/aq]ret / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Dieses Großen Carls Sohn Ludwig der Fromme/ soll sich bemühet haben/ die ganze Heilige Schrifft/ per [aq]Poëtam quendam Saxonem[/aq], in Teutsche Verse zu bringen; welche Ubersetzung aber vermuhtlich nicht mehr vorhanden. Zu den Zeiten Keisers [aq]Lotharii I[/aq] und Ludwigs des II hat Ottfried/ ein Mönch des Closters Weißenburg/ gelebet/ welcher die Evangelien in T. Versen heraus gegeben/ und [aq]Luitberto[/aq] dem Erz-Bischoffen zu Mainz überschrieben. Dieses Werk (so genannt wird Ottfried Evangelien-Buch) hat [aq]B. Rhenanus[/aq] zu erst gefunden; wie er in seinen [aq]Rebus Germanicis[/aq] erzehlet. Die Verse/ davon Herr Hofmann einige anführet/ sind noch sehr rauh und unverständlich/ doch von zimlich-gutem Geist. Es ist von diesem Evangelien-Buch ein [aq]MStum[/aq] in der höchstschätzbaren Keiserlichen [aq]Bibliothec[/aq] zu [S] Wien/ und vom [aq]Lambecio Lib. II Comment. de Biblioth. Vindobon. Cap. V. p. 415. seqq[/aq]. weitläuftig [aq]recommendiret[/aq] ; welches auch dem ienigen/ daraus [aq]Matthias Flacius Illyricus[/aq] den [aq]Otfridum[/aq] zu Basel drucken lassen/ weit vorgezogen wird. GOtt gebe/ daß wir das herrliche Werk bald sehen mögen/ so der hochverdiente Herr [aq]D[/aq]. Schilter zu Straßburg A. 1698, [aq]nî fallor[/aq], in einem sonderbaren [aq]edito specimine[/aq] heraus zu geben versprochen/ unter folgendem Titul: [aq]Volumen Evangeliorum Otfridi, Monachi Weissenburgensis, in quinque libros distinctum, ante annum Christi 876 conscriptum. Nunc infinitis locis emendatius editum, interpretatione Latina, variis lectionibus notisque illustratum a Joanne Schiltero[/aq]. Im zehenden Jahr-hundert/ unter der Regierung der Keiser Otten I und II, sind die Meister-Singer schon entsprungen; derer Lieder [aq]Reineccius[/aq] in seiner [aq]Oration de Historiae dignitate[/aq], nach den alten Helden-Liedern stellet. [aq]M. Cyriacus[/aq] Spangenberger in seinem Buch/ so er von der edlen und hochberühmten Kunst der Musica/ und deren Ankunft/ Lob/ Nutz und Wirkung/ wie auch von Aufkommen der Meister-Singer/ zu Ehren der löbl. und ehrsamen Gesellschaft der Meister-Singer zu Straßburg/ im Jahr 1598 verfertiget/ schreibet unter andern/ daß die Meister-Singer für Keiser Otten A. 691 auf dem Reichs-Tag zu Wormbs von dem Geistlichen Stande seyn verklagt worden/ als wann sie verschiedene Lieder zu dieses Standes Verkleinerung erdichtet/ und unter die Leute gebracht hätten. Es [S] hätte sie aber Keiser unschuldig befunden/ und sie vielmehr [aq]privilegi[/aq]ret / Fundstelle
 
Seite: (15-17) [52-54]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Es hat sich ferner dieser Blumen-Orden/ innerhalb etlich dreißig Jahren/ vom Anfang her gerechnet/ fast auf ein halbhundert vornehmer und gelehrter Mitglieder in Franken/ Schwaben/ Sachsen/ Pommern/ Preus-[S]sen/ Dennemark/ und andern Orten/ vermehret; sich auch nicht zuwider seyn laßen/ edle/ keusche und gelehrte [aq]Dames[/aq] und Weibs-Personen einzunehmen: indeme ja die Natur dieses Geschlecht von der Tugend- und Kunst-Fähigkeit mit nichten ausschließet; auch GOtt und die Ewigkeit zwischen ihnen und den Manns-Personen keinen Unterschied machet. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Es hat sich ferner dieser Blumen-Orden/ innerhalb etlich dreißig Jahren/ vom Anfang her gerechnet/ fast auf ein halbhundert vornehmer und gelehrter Mitglieder in Franken/ Schwaben/ Sachsen/ Pommern/ Preus-[S]sen/ Dennemark/ und andern Orten/ vermehret; sich auch nicht zuwider seyn laßen/ edle/ keusche und gelehrte [aq]Dames[/aq] und Weibs-Personen einzunehmen: indeme ja die Natur dieses Geschlecht von der Tugend- und Kunst-Fähigkeit mit nichten ausschließet; auch GOtt und die Ewigkeit zwischen ihnen und den Manns-Personen keinen Unterschied machet. / Fundstelle
 
Seite: (47-48) [84-85]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Die wolgemeinte Satzung- und Verordnungen/ worauf sich dieser Löbl. Orden freywillig verglichen/ bestehen meinstens darinnen: daß derselbe vor allen Dingen auf die Verehrung des Göttlichen Namens/ Vermehrung der Teutschen Treue/ und auf das Wachsthum unserer Mutter-Sprache/ nach ihrer Zierde und Lieblichkeit/ im Leben/ Reden und Schreiben/ als auf den fürnehmsten Endzweck/ abzielen solle. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Die wolgemeinte Satzung- und Verordnungen/ worauf sich dieser Löbl. Orden freywillig verglichen/ bestehen meinstens darinnen: daß derselbe vor allen Dingen auf die Verehrung des Göttlichen Namens/ Vermehrung der Teutschen Treue/ und auf das Wachsthum unserer Mutter-Sprache/ nach ihrer Zierde und Lieblichkeit/ im Leben/ Reden und Schreiben/ als auf den fürnehmsten Endzweck/ abzielen solle. / Fundstelle
 
Seite: (50) [87]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Von den Oden/ oder Geist- und Weltlichen Liedern. ¶ Wann man mehrere Vierlinge/ Sechslinge/ Achtlinge und dergleichen/ in unterschiedlichen Strophen nacheinander setzet/ so werden Oden daraus/ d.i. Geistlich- und Weltliche Lieder. ¶ Ode [griech.] ist ein Griechisches Wort/ hat aber nun auch bei den Teutschen fast das Burgerrecht überkommen. Vor alters/ da man die Schreib-Kunst noch nicht gehabt/ hat man die denkwürdige Sachen/ so man auf die Nach-Welt bringen wollen/ in Lieder oder Gesetze verfaßet. Auch weil zwischen der Music und Poësie die genaueste Verwandtschaft ist/ als hat man zu den Gottesdienst und der Helden Lobe/ solche Gesänge erwehlet/ die aus beeder Kunst eine doppelte Harmonie bei sich führen. Zu Zeiten Mosis sind solche Oden oder Lieder schon gebräuchlich gewesen; auch bei den ältesten Griechen und den Ur-alten Teutschen; von derer [aq]Carminibus[/aq], so sie bei ihren Opfern und Kriegs-Zügen gesungen/ wir oben Meldung gethan.
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Von den Oden/ oder Geist- und Weltlichen Liedern. ¶ Wann man mehrere Vierlinge/ Sechslinge/ Achtlinge und dergleichen/ in unterschiedlichen Strophen nacheinander setzet/ so werden Oden daraus/ d.i. Geistlich- und Weltliche Lieder. ¶ Ode [griech.] ist ein Griechisches Wort/ hat aber nun auch bei den Teutschen fast das Burgerrecht überkommen. Vor alters/ da man die Schreib-Kunst noch nicht gehabt/ hat man die denkwürdige Sachen/ so man auf die Nach-Welt bringen wollen/ in Lieder oder Gesetze verfaßet. Auch weil zwischen der Music und Poësie die genaueste Verwandtschaft ist/ als hat man zu den Gottesdienst und der Helden Lobe/ solche Gesänge erwehlet/ die aus beeder Kunst eine doppelte Harmonie bei sich führen. Zu Zeiten Mosis sind solche Oden oder Lieder schon gebräuchlich gewesen; auch bei den ältesten Griechen und den Ur-alten Teutschen; von derer [aq]Carminibus[/aq], so sie bei ihren Opfern und Kriegs-Zügen gesungen/ wir oben Meldung gethan. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Von den Oden/ oder Geist- und Weltlichen Liedern. ¶ Wann man mehrere Vierlinge/ Sechslinge/ Achtlinge und dergleichen/ in unterschiedlichen Strophen nacheinander setzet/ so werden Oden daraus/ d.i. Geistlich- und Weltliche Lieder. ¶ Ode [griech.] ist ein Griechisches Wort/ hat aber nun auch bei den Teutschen fast das Burgerrecht überkommen. Vor alters/ da man die Schreib-Kunst noch nicht gehabt/ hat man die denkwürdige Sachen/ so man auf die Nach-Welt bringen wollen/ in Lieder oder Gesetze verfaßet. Auch weil zwischen der Music und Poësie die genaueste Verwandtschaft ist/ als hat man zu den Gottesdienst und der Helden Lobe/ solche Gesänge erwehlet/ die aus beeder Kunst eine doppelte Harmonie bei sich führen. Zu Zeiten Mosis sind solche Oden oder Lieder schon gebräuchlich gewesen; auch bei den ältesten Griechen und den Ur-alten Teutschen; von derer [aq]Carminibus[/aq], so sie bei ihren Opfern und Kriegs-Zügen gesungen/ wir oben Meldung gethan. / Fundstelle
 
Seite: (99) [136]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Wir suchen biß heut zu Tage eben so genaue nicht in unsern Oden oder Gesängen: dann wann die erste Strophe einer Ode in die Music gebracht ist/ so müßen die folgende Sätze eben solche Melodie annehmen/ sie schicke sich hierzu oder nicht; da bißweilen die Worte des Liedes handeln vom Auffahren gen Himmel/ der Ton aber immer tiefer herab gehet. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Wir suchen biß heut zu Tage eben so genaue nicht in unsern Oden oder Gesängen: dann wann die erste Strophe einer Ode in die Music gebracht ist/ so müßen die folgende Sätze eben solche Melodie annehmen/ sie schicke sich hierzu oder nicht; da bißweilen die Worte des Liedes handeln vom Auffahren gen Himmel/ der Ton aber immer tiefer herab gehet. / Fundstelle
 
Seite: (100) [137]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Es sind aber der Oden zweierlei/ Geistliche und Weltliche. Die Geistliche/ welche man GOtt zu Ehren verfaßet/ werden [aq]Hymni[/aq] oder Geistliche Lieder genennet; dergleichen bei uns Christen billich die meinsten seyn solten: und derer viele schöne von HH. Risten/ Röling/ Dachen/ Paul Gerhard/ und andern/ gemacht worden. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Es sind aber der Oden zweierlei/ Geistliche und Weltliche. Die Geistliche/ welche man GOtt zu Ehren verfaßet/ werden [aq]Hymni[/aq] oder Geistliche Lieder genennet; dergleichen bei uns Christen billich die meinsten seyn solten: und derer viele schöne von HH. Risten/ Röling/ Dachen/ Paul Gerhard/ und andern/ gemacht worden. / Fundstelle
 
Seite: (100) [137]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Im übrigen können auch die [aq]disciplin[/aq]en und Wißenschaften zu einer ieglichen Materie die [aq]Generalia[/aq] beitragen/ und lehren/ wie eine iede Sache nach ihrem Grunde beschaffen sey. Z. B. Wann [S] ich ein Buß-Lied schreibe/ so kan mir die Theologie/ und zwar der [aq]Articulus de Poenitentia[/aq], großen Vorschub thun. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Im übrigen können auch die [aq]disciplin[/aq]en und Wißenschaften zu einer ieglichen Materie die [aq]Generalia[/aq] beitragen/ und lehren/ wie eine iede Sache nach ihrem Grunde beschaffen sey. Z. B. Wann [S] ich ein Buß-Lied schreibe/ so kan mir die Theologie/ und zwar der [aq]Articulus de Poenitentia[/aq], großen Vorschub thun. / Fundstelle
 
Seite: (138-139) [175-176]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Allerhand [aq]specialia[/aq] aber pfleget uns die Erfahrung mitzutheilen; z. B. Wer selbst in großer Sünden-Angst gestecket/ oder andern betrübten Gewißen öffters gerahten/ dem werden die Einfälle zu einem Buß-Lied viel beßer von statten gehen. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Allerhand [aq]specialia[/aq] aber pfleget uns die Erfahrung mitzutheilen; z. B. Wer selbst in großer Sünden-Angst gestecket/ oder andern betrübten Gewißen öffters gerahten/ dem werden die Einfälle zu einem Buß-Lied viel beßer von statten gehen. / Fundstelle
 
Seite: (139) [176]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Bei dem andern Geburts-Gedichte/ da man einer erwachsenen Person an ihrem Geburts-Tage Glück wünschet/ danket der Po[aq]ët[/aq] dem Himmel/ daß er diesen Tag so glücklich habe wieder geboren; er redet die Morgenröhte oder die Sonne an/ und ermuntert sie zur Frölichkeit und hellern Glanz; wie auch den [aq]Genium Tutelarem[/aq] oder Schutz-Engel/ deßen Altar er mit Wein begießet/ und mit Blumen bestreuet. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Bei dem andern Geburts-Gedichte/ da man einer erwachsenen Person an ihrem Geburts-Tage Glück wünschet/ danket der Po[aq]ët[/aq] dem Himmel/ daß er diesen Tag so glücklich habe wieder geboren; er redet die Morgenröhte oder die Sonne an/ und ermuntert sie zur Frölichkeit und hellern Glanz; wie auch den [aq]Genium Tutelarem[/aq] oder Schutz-Engel/ deßen Altar er mit Wein begießet/ und mit Blumen bestreuet. / Fundstelle
 
Seite: (154) [191]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Die Namens-Tag-Glückwünsche/ kommen mit den Geburts-Tag-Glückwünschungen von der andern Gattung viel überein; denn es kan auch hier der Poët dem Himmel danken/ daß er diesen Tag so glücklich wiederkehren und von dem Patron erleben laßen. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Die Namens-Tag-Glückwünsche/ kommen mit den Geburts-Tag-Glückwünschungen von der andern Gattung viel überein; denn es kan auch hier der Poët dem Himmel danken/ daß er diesen Tag so glücklich wiederkehren und von dem Patron erleben laßen. / Fundstelle
 
Seite: (155) [192]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Nach den [aq]Epigrammatibus[/aq] ist auch etwas weniges von den [aq]Anagrammatibus[/aq] zu gedenken. Diese sind schon den alten Ebraeern bekannt gewesen/ derer [aq]Cabbala[/aq] zum Theil in [aq]Anagrammatismo[/aq] bestehet. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Nach den [aq]Epigrammatibus[/aq] ist auch etwas weniges von den [aq]Anagrammatibus[/aq] zu gedenken. Diese sind schon den alten Ebraeern bekannt gewesen/ derer [aq]Cabbala[/aq] zum Theil in [aq]Anagrammatismo[/aq] bestehet. / Fundstelle
 
Seite: (188) [225]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Darnach darf es auch [aq]Genios[/aq], Engel- und Menschen-Bilder führen/ als Weibs-Personen/ wann von Tugenden und Lastern gehandelt wird; oder aus der Mythologie/ z. B. den Ganymed/ der von einem Adler gen Himmel getragen wird; den Phaëthon vom Himmel herabstürzend; und werden von etlichen die abgesonderte Leibes-Glieder ebenfalls erduldet. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Darnach darf es auch [aq]Genios[/aq], Engel- und Menschen-Bilder führen/ als Weibs-Personen/ wann von Tugenden und Lastern gehandelt wird; oder aus der Mythologie/ z. B. den Ganymed/ der von einem Adler gen Himmel getragen wird; den Phaëthon vom Himmel herabstürzend; und werden von etlichen die abgesonderte Leibes-Glieder ebenfalls erduldet. / Fundstelle
 
Seite: (205) [242]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Aber auf den heutigen neuen [aq]Medaillen[/aq], werden entweder [aq]suo Marte[/aq] erdichtete/ oder aus einem bekannten Po[aq]ë[/aq]ten entlehnte [aq]hemistichia[/aq], ganze Verse/ zuweiln wol gar [aq]disticha[/aq], oder auch [aq]dicta S. Scripturae[/aq] ausgedrucket. Auf die vor dreien Jahren vorgegangene Päbstliche Wahl [aq]Clementis XI[/aq] hat ein fürtrefflicher Geist ein sehr schönes [aq]Numisma[/aq]angegeben/ da auf einer [S] Seite zu sehen die Bildniß Ihrer Päbstlichen Heiligkeit/ vormals Cardinaln [aq]Albani[/aq] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Aber auf den heutigen neuen [aq]Medaillen[/aq], werden entweder [aq]suo Marte[/aq] erdichtete/ oder aus einem bekannten Po[aq]ë[/aq]ten entlehnte [aq]hemistichia[/aq], ganze Verse/ zuweiln wol gar [aq]disticha[/aq], oder auch [aq]dicta S. Scripturae[/aq] ausgedrucket. Auf die vor dreien Jahren vorgegangene Päbstliche Wahl [aq]Clementis XI[/aq] hat ein fürtrefflicher Geist ein sehr schönes [aq]Numisma[/aq]angegeben/ da auf einer [S] Seite zu sehen die Bildniß Ihrer Päbstlichen Heiligkeit/ vormals Cardinaln [aq]Albani[/aq] / Fundstelle
 
Seite: (208-209) [245-246]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Es gehöret eine gar große Klugheit hierzu/ daß man der Sache nicht zuviel thue: ist also rahtsamer/ sich solcher Stachel-Schrifften zu enthalten/ und die edle Zeit auf Geistliche oder andere löbliche Gedichte anzuwenden/ dadurch man vielleicht nachdrücklicher sich erbauen und ergetzen/ auch den Nechsten mit Christlicher Bescheidenheit ermahnen und beßern möge. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Es gehöret eine gar große Klugheit hierzu/ daß man der Sache nicht zuviel thue: ist also rahtsamer/ sich solcher Stachel-Schrifften zu enthalten/ und die edle Zeit auf Geistliche oder andere löbliche Gedichte anzuwenden/ dadurch man vielleicht nachdrücklicher sich erbauen und ergetzen/ auch den Nechsten mit Christlicher Bescheidenheit ermahnen und beßern möge. / Fundstelle
 
Seite: (226) [263]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Anbey aber hat unsere Comoedie mehrere Freiheit [aq](1) ratione Objecti seu Materiae[/aq]: dann sie nimmt nicht so wol poßierlich- und lächerliche/ als ergetzliche/ und (wie es billich seyn sollte!) offtmals wichtige/ gottsfürchtig- und lobwürdige Gedichte oder Geschichte/ zu ihrem Innhalt / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Anbey aber hat unsere Comoedie mehrere Freiheit [aq](1) ratione Objecti seu Materiae[/aq]: dann sie nimmt nicht so wol poßierlich- und lächerliche/ als ergetzliche/ und (wie es billich seyn sollte!) offtmals wichtige/ gottsfürchtig- und lobwürdige Gedichte oder Geschichte/ zu ihrem Innhalt / Fundstelle
 
Seite: (230) [267]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Nun fragt sichs/ Ob die Schau-Spiele/ wovon wir bißhero gehandelt/ heut zu Tage unter den Christen in wol angeordneten [aq]Republiquen[/aq] zu erdulten? Viele von denen Gelehrten antworten mit ja: indem nirgend in H. Schrifft gelesen wird/ daß dergleichen Ergetzlichkeiten schlecht hin verboten; ja es werden von [aq]Luthero[/aq] und andern die Bücher Job/ Judith und Tobiae vor schöne Comoedien gehalten. Die jenige Schau-Spiele sind freilich nicht zu billigen/ die GOtt verunehren/ und den Leser und Zuschauer ärgern; aus welchen manche Matronen und Jungfrauen/ die schamhaft und züchtig in das Spiel-Haus gegangen/ geil und frech wieder herausgehen. Und solches geschicht gemeiniglich heut zu Tage bei uns/ durch die gemeine Comoedianten und ihre schändliche Nach-Spiele; daher dann die Leute/ so von solchen liederlich- und ärgerlichen Schau-Spielen Beruf [S] machen / und um das Geld den Leuten die Laster durch die Augen in das Herz spielen/ in alten und neuen Zeiten/ denen Taschen-Spielern/ Gaucklern/ Seil-Tanzern und andern verächtlichen Personen gleich geachtet worden. Aber Schau-Spiele vernünftig schreiben und spielen/ die Jugend damit zu üben/ auch zu feinen Sitten und beherzter Redfertigkeit anzugewöhnen/ solches ist nicht unlöblich noch sträflich; und schreibet der gelehrte [aq]Erasmus[/aq] an einem Ort/ Es wäre gut/ wann man alle: Biblische Historien zu Schau-Spielen machte/ und die Jugend sich darinnen öffentlich üben liesse; maßen solches offt mehr als eine übereilte Predigt verfangen und nutzen würde. Jedoch will ich dieser Frage wegen iederman bei seiner Meynung gerne laßen / und darüber mit niemand einigen Streit anfangen.
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Nun fragt sichs/ Ob die Schau-Spiele/ wovon wir bißhero gehandelt/ heut zu Tage unter den Christen in wol angeordneten [aq]Republiquen[/aq] zu erdulten? Viele von denen Gelehrten antworten mit ja: indem nirgend in H. Schrifft gelesen wird/ daß dergleichen Ergetzlichkeiten schlecht hin verboten; ja es werden von [aq]Luthero[/aq] und andern die Bücher Job/ Judith und Tobiae vor schöne Comoedien gehalten. Die jenige Schau-Spiele sind freilich nicht zu billigen/ die GOtt verunehren/ und den Leser und Zuschauer ärgern; aus welchen manche Matronen und Jungfrauen/ die schamhaft und züchtig in das Spiel-Haus gegangen/ geil und frech wieder herausgehen. Und solches geschicht gemeiniglich heut zu Tage bei uns/ durch die gemeine Comoedianten und ihre schändliche Nach-Spiele; daher dann die Leute/ so von solchen liederlich- und ärgerlichen Schau-Spielen Beruf [S] machen / und um das Geld den Leuten die Laster durch die Augen in das Herz spielen/ in alten und neuen Zeiten/ denen Taschen-Spielern/ Gaucklern/ Seil-Tanzern und andern verächtlichen Personen gleich geachtet worden. Aber Schau-Spiele vernünftig schreiben und spielen/ die Jugend damit zu üben/ auch zu feinen Sitten und beherzter Redfertigkeit anzugewöhnen/ solches ist nicht unlöblich noch sträflich; und schreibet der gelehrte [aq]Erasmus[/aq] an einem Ort/ Es wäre gut/ wann man alle: Biblische Historien zu Schau-Spielen machte/ und die Jugend sich darinnen öffentlich üben liesse; maßen solches offt mehr als eine übereilte Predigt verfangen und nutzen würde. Jedoch will ich dieser Frage wegen iederman bei seiner Meynung gerne laßen / und darüber mit niemand einigen Streit anfangen. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Nun fragt sichs/ Ob die Schau-Spiele/ wovon wir bißhero gehandelt/ heut zu Tage unter den Christen in wol angeordneten [aq]Republiquen[/aq] zu erdulten? Viele von denen Gelehrten antworten mit ja: indem nirgend in H. Schrifft gelesen wird/ daß dergleichen Ergetzlichkeiten schlecht hin verboten; ja es werden von [aq]Luthero[/aq] und andern die Bücher Job/ Judith und Tobiae vor schöne Comoedien gehalten. Die jenige Schau-Spiele sind freilich nicht zu billigen/ die GOtt verunehren/ und den Leser und Zuschauer ärgern; aus welchen manche Matronen und Jungfrauen/ die schamhaft und züchtig in das Spiel-Haus gegangen/ geil und frech wieder herausgehen. Und solches geschicht gemeiniglich heut zu Tage bei uns/ durch die gemeine Comoedianten und ihre schändliche Nach-Spiele; daher dann die Leute/ so von solchen liederlich- und ärgerlichen Schau-Spielen Beruf [S] machen / und um das Geld den Leuten die Laster durch die Augen in das Herz spielen/ in alten und neuen Zeiten/ denen Taschen-Spielern/ Gaucklern/ Seil-Tanzern und andern verächtlichen Personen gleich geachtet worden. Aber Schau-Spiele vernünftig schreiben und spielen/ die Jugend damit zu üben/ auch zu feinen Sitten und beherzter Redfertigkeit anzugewöhnen/ solches ist nicht unlöblich noch sträflich; und schreibet der gelehrte [aq]Erasmus[/aq] an einem Ort/ Es wäre gut/ wann man alle: Biblische Historien zu Schau-Spielen machte/ und die Jugend sich darinnen öffentlich üben liesse; maßen solches offt mehr als eine übereilte Predigt verfangen und nutzen würde. Jedoch will ich dieser Frage wegen iederman bei seiner Meynung gerne laßen / und darüber mit niemand einigen Streit anfangen. / Fundstelle
 
Seite: (248-249) [285-286]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Viele der Heiden haben derer Erfindung dem Apollo/ die Aegyptier dem Osiris/ die Thracier dem Orpheus zugeschrieben. Andere haben denen Musen die Pallas vorgesetzet/ und gedichtet/ daß diese aus des Jupiters Gehirne gebohren worden: anzudeuten/ daß alle Weißheit und [S] gute Wissenschafften von GOtt herkommen. Einige Christ-gelehrte stehen in dieser frommen Meinung/ als hätten schon die aller-älteste heilige Väter/ wann sie im grünen/ bei unschuldig-guter Muße sich erlustiret/ oder ihrem Feld- und Welt-Bau obgelegen/ Lob- und Dank-Lieder/ zur Ehre GOttes/ gedichtet und angestimmet. Zumaln aus heiliger Verwunderung und Erforschung der Natur und Welt-Geschöpfe/ die [aq]Hymni[/aq] oder Göttliche Lobgesänge entsproßen; gleichwie aus der Betrachtung des menschlichen Lebens und Wandels/ die Sitten- und Tugend-Lieder/ auch Straff- und Stichel-Gedichte/ in Gebrauch gekommen. Ingleichen seye es warscheinlich/ fügen sie hinzu/ daß noch vor der Sündflut in der Schule Henoch/ der ein göttliches Leben geführet/ der Höchste mit geistlichen Psalmen und Liedern wäre verehret worden. Ob Noah/ bald nach der Sündflut/ bei dem Opfer etwann auch einen Lob- und Dank-Gesang gen Himmel geschicket/ daran ist fast nicht zu zweifeln: gewißer aber dieses/ daß einige hundert Jahre hernach Hiob und Moses/ als geistig- und geistliche Dichter/ sich haben hervor gethan; und dieser absonderlich ein schönes Dank-Lied dem HErrn angestimmet/ nach dem triumfirenden Auszug der Kinder Israel durch das rohte Meer: * [2. B. Mos. XV.] worbei auch seine Schwester Mirjam das ihrige beigetragen/ und den Weibern am Reigen vorgesungen. Welcher Gestalt besagt-Israelisches Volk an der Gränze von Moab/ über einen Brunnen/ ein Lied wechselweiß gesungen/ hat eben deßelben Heer-[S]führer und Capellmeister Moses in seinem IV Buch ** [Cap. XXI. v. 17. 18.] angeführet. Nicht gar anderthalb-hundert Jahr hernach trat im Volke GOttes hervor die Richterin/ Prophetin und Poëtin Debora; welche samt dem Barac/ nachdem sie die Cananiter besieget/ GOtt mit einem herrlichen Triumph-Lied gedanket. ***[B. der Richter Cap. V.] Und glauben etliche/ daß diese Debora eine von den alten Sibyllen gewesen; welche auch Poëtinnen waren/ und ihre Weißagungen in Versen beschrieben. Bald darauf haben die Griechen ihren Amphion aufgestellet/ und von ihm erzehlet/ daß er durch seine liebliche Dicht- und Sing-Kunst die Steine zu den Mauren der Stadt Thebe versammlet; oder vielmehr/ durch seine geschickte Poësie und Wolredenheit/ die hart- und wilden Leute bezähmet habe/ Städte zu erbauen/ und friedlich beisammen zu wohnen. Diesem folgten ihre annoch-berühmte alte Po[aq]ë[/aq]ten/ Linus/ Orpheus/ Musaeus; wie auch in Italien die Carmenta/ Evanders Mutter/ welche aus Arcadien/ einer Griechischen Provinz/ die Poësie solle dahin gebracht haben. ¶ Um das Jahr der Welt 2890 schwange sich die Po[aq]ë[/aq]sie mit dem David auf den Könglichen Thron; von welchem Mann und Dichter nach dem Herzen GOttes/ die Po[aq]ë[/aq]tische Fabel von dem Apollo und seinen Musen auf dem Parnassus-Berg/ nach etlicher fromm-gelehrter Meinung/ soll herstammen. David nemlich hatte um sich viel Hof-Musicanten/ den Assaph/ Ethan/ Heman/ Jedithun/ und andere/ mit denen er heilige Sängereien [S] angeordnet/ und er selbst auf der Harpfe gespielet. Also hat der Satan/ GOttes Affe/ zu Delphis Pythische Gesang-Spiele angestellet/ und dem Apollo die Leyer/ auch seinen Musen verschiedene Instrumenten in die Hand gegeben. David hat den Riesen Goliath/ und der Sohn Davids den höllischen Python erwürget: dergleichen Thaten werden auch dem Apollo angedichtet. Zu Jerusalem waren zween heilige Berge/ Sion und Morijah/ auf derer jenem David residirte; diesen beeden Bergen wurde der zwei-gespitzte Parnaßus nachgebildet. In Jerusalem war das Jüdische Sanhedrim; also auch zu Delphis der hohe Griechen-Raht der Amphictyonen. Aus dem Berg Sion entsprang der Brunn Siloah/ daraus ein blind-gebohrner sich sehend gewaschen/ und anderseits die Brunnen Gihon/ Rogel und mehrere; welche durch die Dichter in die Kunst-Brunnen am Parnaßus und Helicon verwandelt worden/ als daraus man sich Kunstsehend und gelehrt trinken könne. Diese geistliche Erklärung lassen wir in ihrem Wehrt: und wißen freilich/ daß die Heiden/ weil sie vieler Sachen und Künste Ursachen nicht erkennen können noch mögen/ selbige ihren Göttern zugeschrieben; dahero auch die Erfindung der Dicht-Kunst (wie schon gemeldet worden) dem Apollo zugeeignet/ weil er durch das Delphische Orakel/ von uralten Zeiten her/ in gebundener Rede geantwortet/ und andere dergleichen [aq]Oracula[/aq] oder Götzen-Stimmen Versweiße geweissaget. ¶ Nach Davids und seines Sohnes Salomo (welcher über tausend Lieder gedichtet/ * [1 B. der König. IV. 32.] von denen [S] das so genannte Hohe Lied noch vorhanden ist) weisester Regierung/ ließ sich in Griechenland hören Homerus/ der Fürst selbiger Poësie/ und Vater der Mythischen/ das ist/ der allerältesten Philosophie;
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Viele der Heiden haben derer Erfindung dem Apollo/ die Aegyptier dem Osiris/ die Thracier dem Orpheus zugeschrieben. Andere haben denen Musen die Pallas vorgesetzet/ und gedichtet/ daß diese aus des Jupiters Gehirne gebohren worden: anzudeuten/ daß alle Weißheit und [S] gute Wissenschafften von GOtt herkommen. Einige Christ-gelehrte stehen in dieser frommen Meinung/ als hätten schon die aller-älteste heilige Väter/ wann sie im grünen/ bei unschuldig-guter Muße sich erlustiret/ oder ihrem Feld- und Welt-Bau obgelegen/ Lob- und Dank-Lieder/ zur Ehre GOttes/ gedichtet und angestimmet. Zumaln aus heiliger Verwunderung und Erforschung der Natur und Welt-Geschöpfe/ die [aq]Hymni[/aq] oder Göttliche Lobgesänge entsproßen; gleichwie aus der Betrachtung des menschlichen Lebens und Wandels/ die Sitten- und Tugend-Lieder/ auch Straff- und Stichel-Gedichte/ in Gebrauch gekommen. Ingleichen seye es warscheinlich/ fügen sie hinzu/ daß noch vor der Sündflut in der Schule Henoch/ der ein göttliches Leben geführet/ der Höchste mit geistlichen Psalmen und Liedern wäre verehret worden. Ob Noah/ bald nach der Sündflut/ bei dem Opfer etwann auch einen Lob- und Dank-Gesang gen Himmel geschicket/ daran ist fast nicht zu zweifeln: gewißer aber dieses/ daß einige hundert Jahre hernach Hiob und Moses/ als geistig- und geistliche Dichter/ sich haben hervor gethan; und dieser absonderlich ein schönes Dank-Lied dem HErrn angestimmet/ nach dem triumfirenden Auszug der Kinder Israel durch das rohte Meer: * [2. B. Mos. XV.] worbei auch seine Schwester Mirjam das ihrige beigetragen/ und den Weibern am Reigen vorgesungen. Welcher Gestalt besagt-Israelisches Volk an der Gränze von Moab/ über einen Brunnen/ ein Lied wechselweiß gesungen/ hat eben deßelben Heer-[S]führer und Capellmeister Moses in seinem IV Buch ** [Cap. XXI. v. 17. 18.] angeführet. Nicht gar anderthalb-hundert Jahr hernach trat im Volke GOttes hervor die Richterin/ Prophetin und Poëtin Debora; welche samt dem Barac/ nachdem sie die Cananiter besieget/ GOtt mit einem herrlichen Triumph-Lied gedanket. ***[B. der Richter Cap. V.] Und glauben etliche/ daß diese Debora eine von den alten Sibyllen gewesen; welche auch Poëtinnen waren/ und ihre Weißagungen in Versen beschrieben. Bald darauf haben die Griechen ihren Amphion aufgestellet/ und von ihm erzehlet/ daß er durch seine liebliche Dicht- und Sing-Kunst die Steine zu den Mauren der Stadt Thebe versammlet; oder vielmehr/ durch seine geschickte Poësie und Wolredenheit/ die hart- und wilden Leute bezähmet habe/ Städte zu erbauen/ und friedlich beisammen zu wohnen. Diesem folgten ihre annoch-berühmte alte Po[aq]ë[/aq]ten/ Linus/ Orpheus/ Musaeus; wie auch in Italien die Carmenta/ Evanders Mutter/ welche aus Arcadien/ einer Griechischen Provinz/ die Poësie solle dahin gebracht haben. ¶ Um das Jahr der Welt 2890 schwange sich die Po[aq]ë[/aq]sie mit dem David auf den Könglichen Thron; von welchem Mann und Dichter nach dem Herzen GOttes/ die Po[aq]ë[/aq]tische Fabel von dem Apollo und seinen Musen auf dem Parnassus-Berg/ nach etlicher fromm-gelehrter Meinung/ soll herstammen. David nemlich hatte um sich viel Hof-Musicanten/ den Assaph/ Ethan/ Heman/ Jedithun/ und andere/ mit denen er heilige Sängereien [S] angeordnet/ und er selbst auf der Harpfe gespielet. Also hat der Satan/ GOttes Affe/ zu Delphis Pythische Gesang-Spiele angestellet/ und dem Apollo die Leyer/ auch seinen Musen verschiedene Instrumenten in die Hand gegeben. David hat den Riesen Goliath/ und der Sohn Davids den höllischen Python erwürget: dergleichen Thaten werden auch dem Apollo angedichtet. Zu Jerusalem waren zween heilige Berge/ Sion und Morijah/ auf derer jenem David residirte; diesen beeden Bergen wurde der zwei-gespitzte Parnaßus nachgebildet. In Jerusalem war das Jüdische Sanhedrim; also auch zu Delphis der hohe Griechen-Raht der Amphictyonen. Aus dem Berg Sion entsprang der Brunn Siloah/ daraus ein blind-gebohrner sich sehend gewaschen/ und anderseits die Brunnen Gihon/ Rogel und mehrere; welche durch die Dichter in die Kunst-Brunnen am Parnaßus und Helicon verwandelt worden/ als daraus man sich Kunstsehend und gelehrt trinken könne. Diese geistliche Erklärung lassen wir in ihrem Wehrt: und wißen freilich/ daß die Heiden/ weil sie vieler Sachen und Künste Ursachen nicht erkennen können noch mögen/ selbige ihren Göttern zugeschrieben; dahero auch die Erfindung der Dicht-Kunst (wie schon gemeldet worden) dem Apollo zugeeignet/ weil er durch das Delphische Orakel/ von uralten Zeiten her/ in gebundener Rede geantwortet/ und andere dergleichen [aq]Oracula[/aq] oder Götzen-Stimmen Versweiße geweissaget. ¶ Nach Davids und seines Sohnes Salomo (welcher über tausend Lieder gedichtet/ * [1 B. der König. IV. 32.] von denen [S] das so genannte Hohe Lied noch vorhanden ist) weisester Regierung/ ließ sich in Griechenland hören Homerus/ der Fürst selbiger Poësie/ und Vater der Mythischen/ das ist/ der allerältesten Philosophie; / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Viele der Heiden haben derer Erfindung dem Apollo/ die Aegyptier dem Osiris/ die Thracier dem Orpheus zugeschrieben. Andere haben denen Musen die Pallas vorgesetzet/ und gedichtet/ daß diese aus des Jupiters Gehirne gebohren worden: anzudeuten/ daß alle Weißheit und [S] gute Wissenschafften von GOtt herkommen. Einige Christ-gelehrte stehen in dieser frommen Meinung/ als hätten schon die aller-älteste heilige Väter/ wann sie im grünen/ bei unschuldig-guter Muße sich erlustiret/ oder ihrem Feld- und Welt-Bau obgelegen/ Lob- und Dank-Lieder/ zur Ehre GOttes/ gedichtet und angestimmet. Zumaln aus heiliger Verwunderung und Erforschung der Natur und Welt-Geschöpfe/ die [aq]Hymni[/aq] oder Göttliche Lobgesänge entsproßen; gleichwie aus der Betrachtung des menschlichen Lebens und Wandels/ die Sitten- und Tugend-Lieder/ auch Straff- und Stichel-Gedichte/ in Gebrauch gekommen. Ingleichen seye es warscheinlich/ fügen sie hinzu/ daß noch vor der Sündflut in der Schule Henoch/ der ein göttliches Leben geführet/ der Höchste mit geistlichen Psalmen und Liedern wäre verehret worden. Ob Noah/ bald nach der Sündflut/ bei dem Opfer etwann auch einen Lob- und Dank-Gesang gen Himmel geschicket/ daran ist fast nicht zu zweifeln: gewißer aber dieses/ daß einige hundert Jahre hernach Hiob und Moses/ als geistig- und geistliche Dichter/ sich haben hervor gethan; und dieser absonderlich ein schönes Dank-Lied dem HErrn angestimmet/ nach dem triumfirenden Auszug der Kinder Israel durch das rohte Meer: * [2. B. Mos. XV.] worbei auch seine Schwester Mirjam das ihrige beigetragen/ und den Weibern am Reigen vorgesungen. Welcher Gestalt besagt-Israelisches Volk an der Gränze von Moab/ über einen Brunnen/ ein Lied wechselweiß gesungen/ hat eben deßelben Heer-[S]führer und Capellmeister Moses in seinem IV Buch ** [Cap. XXI. v. 17. 18.] angeführet. Nicht gar anderthalb-hundert Jahr hernach trat im Volke GOttes hervor die Richterin/ Prophetin und Poëtin Debora; welche samt dem Barac/ nachdem sie die Cananiter besieget/ GOtt mit einem herrlichen Triumph-Lied gedanket. ***[B. der Richter Cap. V.] Und glauben etliche/ daß diese Debora eine von den alten Sibyllen gewesen; welche auch Poëtinnen waren/ und ihre Weißagungen in Versen beschrieben. Bald darauf haben die Griechen ihren Amphion aufgestellet/ und von ihm erzehlet/ daß er durch seine liebliche Dicht- und Sing-Kunst die Steine zu den Mauren der Stadt Thebe versammlet; oder vielmehr/ durch seine geschickte Poësie und Wolredenheit/ die hart- und wilden Leute bezähmet habe/ Städte zu erbauen/ und friedlich beisammen zu wohnen. Diesem folgten ihre annoch-berühmte alte Po[aq]ë[/aq]ten/ Linus/ Orpheus/ Musaeus; wie auch in Italien die Carmenta/ Evanders Mutter/ welche aus Arcadien/ einer Griechischen Provinz/ die Poësie solle dahin gebracht haben. ¶ Um das Jahr der Welt 2890 schwange sich die Po[aq]ë[/aq]sie mit dem David auf den Könglichen Thron; von welchem Mann und Dichter nach dem Herzen GOttes/ die Po[aq]ë[/aq]tische Fabel von dem Apollo und seinen Musen auf dem Parnassus-Berg/ nach etlicher fromm-gelehrter Meinung/ soll herstammen. David nemlich hatte um sich viel Hof-Musicanten/ den Assaph/ Ethan/ Heman/ Jedithun/ und andere/ mit denen er heilige Sängereien [S] angeordnet/ und er selbst auf der Harpfe gespielet. Also hat der Satan/ GOttes Affe/ zu Delphis Pythische Gesang-Spiele angestellet/ und dem Apollo die Leyer/ auch seinen Musen verschiedene Instrumenten in die Hand gegeben. David hat den Riesen Goliath/ und der Sohn Davids den höllischen Python erwürget: dergleichen Thaten werden auch dem Apollo angedichtet. Zu Jerusalem waren zween heilige Berge/ Sion und Morijah/ auf derer jenem David residirte; diesen beeden Bergen wurde der zwei-gespitzte Parnaßus nachgebildet. In Jerusalem war das Jüdische Sanhedrim; also auch zu Delphis der hohe Griechen-Raht der Amphictyonen. Aus dem Berg Sion entsprang der Brunn Siloah/ daraus ein blind-gebohrner sich sehend gewaschen/ und anderseits die Brunnen Gihon/ Rogel und mehrere; welche durch die Dichter in die Kunst-Brunnen am Parnaßus und Helicon verwandelt worden/ als daraus man sich Kunstsehend und gelehrt trinken könne. Diese geistliche Erklärung lassen wir in ihrem Wehrt: und wißen freilich/ daß die Heiden/ weil sie vieler Sachen und Künste Ursachen nicht erkennen können noch mögen/ selbige ihren Göttern zugeschrieben; dahero auch die Erfindung der Dicht-Kunst (wie schon gemeldet worden) dem Apollo zugeeignet/ weil er durch das Delphische Orakel/ von uralten Zeiten her/ in gebundener Rede geantwortet/ und andere dergleichen [aq]Oracula[/aq] oder Götzen-Stimmen Versweiße geweissaget. ¶ Nach Davids und seines Sohnes Salomo (welcher über tausend Lieder gedichtet/ * [1 B. der König. IV. 32.] von denen [S] das so genannte Hohe Lied noch vorhanden ist) weisester Regierung/ ließ sich in Griechenland hören Homerus/ der Fürst selbiger Poësie/ und Vater der Mythischen/ das ist/ der allerältesten Philosophie; / Fundstelle
 
Seite: (1-5) [38-42]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Wir wollen aber bei der alten Ebreer/ Griechen und Lateiner Po[aq]ëterei[/aq] uns nicht aufhalten; sondern nur noch dieses melden/ daß auch von vielen andern alt-bekannten und barbarischen Völkern/ als den Aegyptiern/ Thraciern/ Celten u.a.m. die Po[aq]ësie[/aq] hochgehalten worden/ und bei ihrem Gottesdienst/ auch andern vornehmen Verrichtungen/ im Gebrauche gewesen: wie nun insonderheit von den alten Teutschen/ unsern Vorfahren/ soll dargethan werden. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Wir wollen aber bei der alten Ebreer/ Griechen und Lateiner Po[aq]ëterei[/aq] uns nicht aufhalten; sondern nur noch dieses melden/ daß auch von vielen andern alt-bekannten und barbarischen Völkern/ als den Aegyptiern/ Thraciern/ Celten u.a.m. die Po[aq]ësie[/aq] hochgehalten worden/ und bei ihrem Gottesdienst/ auch andern vornehmen Verrichtungen/ im Gebrauche gewesen: wie nun insonderheit von den alten Teutschen/ unsern Vorfahren/ soll dargethan werden. / Fundstelle
 
Seite: (5) [42]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Sind also unserer uralten Vorfahrer ihre Priester/ Po[aq]ë[/aq]ten und Musicanten gewesen/ welche bei ihren Opfern/ und sonsten/ ihre Stimme hören laßen/ und an statt der Chronologie und Geschichtschreibung/ verschiedene [aq]carmina[/aq] und Gesänge von ihren alten Helden gedichtet und abgesungen. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Sind also unserer uralten Vorfahrer ihre Priester/ Po[aq]ë[/aq]ten und Musicanten gewesen/ welche bei ihren Opfern/ und sonsten/ ihre Stimme hören laßen/ und an statt der Chronologie und Geschichtschreibung/ verschiedene [aq]carmina[/aq] und Gesänge von ihren alten Helden gedichtet und abgesungen. / Fundstelle
 
Seite: (7) [44]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Gleichwie nun bei den Ebreern die Hohenpriester/ bei den Babyloniern und Persen die [aq]Magi[/aq] oder Weisen/ bei den Aegyptiern und Griechen die [aq]Hierophantae[/aq], bei den Indianern die Brachmanen/ und bei den Römern die [aq]Pontifices[/aq], den [aq]fastis[/aq] und Jahr-Büchern vorgesetzet waren: also haben bei den alten Teutschen ihre Priester/ die Barden und Witdoden/ sich der alten Geschichten und Helden-Thaten ihres Volkes fleissig angenommen/ und derer Andenken durch Lieder fortgepflanzet/ auch damit ihren Gott gepriesen. Dann was die Materie dieser ihrer Lieder anlanget/ so schreibet vorbemeldter [aq]Tacitus: Celebrant carminibus antiquis Tuistonem deum terra editum, & filium Mannum, originem[/aq] [S][aq]gentis conditoremque. Tuistonem[/aq], sagt er/ oder wie [aq]Conringius[/aq] und andere lesen/ [aq]Tuisconem sive Teutonem[/aq]; daher auch der Nahme Teutisch oder Teutsch kommet/ und seinen Sohn [aq]Mannum[/aq]; dadurch sie etwann den ersten Menschen Adam verstanden/ und daher noch das Wort Mann und Mensch bei uns verblieben; auch der Lateiner [aq]Mas[/aq], und der Aegyptier [aq]Man[/aq] und [aq]Men[/aq] fast gleiches Lautes sind. Etlichen meynen/ sie hätten durch den alten [aq]Mannum[/aq] den Noah verstanden; indem sie aus Vermischung der Historien von Adam und Noah/ welche vielleicht durch die Fabeln/ als es zu geschehen pfleget/ sehr verdunkelt worden/ [aq]ex traditione majorum[/aq] vernommen/ daß das ganze menschliche Geschlecht ersäufet worden/ und nur ein Mann/ sammt seinen dreien Söhnen/ übergelieben; welche hernach die Erde unter sich ausgetheilet.
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Gleichwie nun bei den Ebreern die Hohenpriester/ bei den Babyloniern und Persen die [aq]Magi[/aq] oder Weisen/ bei den Aegyptiern und Griechen die [aq]Hierophantae[/aq], bei den Indianern die Brachmanen/ und bei den Römern die [aq]Pontifices[/aq], den [aq]fastis[/aq] und Jahr-Büchern vorgesetzet waren: also haben bei den alten Teutschen ihre Priester/ die Barden und Witdoden/ sich der alten Geschichten und Helden-Thaten ihres Volkes fleissig angenommen/ und derer Andenken durch Lieder fortgepflanzet/ auch damit ihren Gott gepriesen. Dann was die Materie dieser ihrer Lieder anlanget/ so schreibet vorbemeldter [aq]Tacitus: Celebrant carminibus antiquis Tuistonem deum terra editum, & filium Mannum, originem[/aq] [S][aq]gentis conditoremque. Tuistonem[/aq], sagt er/ oder wie [aq]Conringius[/aq] und andere lesen/ [aq]Tuisconem sive Teutonem[/aq]; daher auch der Nahme Teutisch oder Teutsch kommet/ und seinen Sohn [aq]Mannum[/aq]; dadurch sie etwann den ersten Menschen Adam verstanden/ und daher noch das Wort Mann und Mensch bei uns verblieben; auch der Lateiner [aq]Mas[/aq], und der Aegyptier [aq]Man[/aq] und [aq]Men[/aq] fast gleiches Lautes sind. Etlichen meynen/ sie hätten durch den alten [aq]Mannum[/aq] den Noah verstanden; indem sie aus Vermischung der Historien von Adam und Noah/ welche vielleicht durch die Fabeln/ als es zu geschehen pfleget/ sehr verdunkelt worden/ [aq]ex traditione majorum[/aq] vernommen/ daß das ganze menschliche Geschlecht ersäufet worden/ und nur ein Mann/ sammt seinen dreien Söhnen/ übergelieben; welche hernach die Erde unter sich ausgetheilet. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Gleichwie nun bei den Ebreern die Hohenpriester/ bei den Babyloniern und Persen die [aq]Magi[/aq] oder Weisen/ bei den Aegyptiern und Griechen die [aq]Hierophantae[/aq], bei den Indianern die Brachmanen/ und bei den Römern die [aq]Pontifices[/aq], den [aq]fastis[/aq] und Jahr-Büchern vorgesetzet waren: also haben bei den alten Teutschen ihre Priester/ die Barden und Witdoden/ sich der alten Geschichten und Helden-Thaten ihres Volkes fleissig angenommen/ und derer Andenken durch Lieder fortgepflanzet/ auch damit ihren Gott gepriesen. Dann was die Materie dieser ihrer Lieder anlanget/ so schreibet vorbemeldter [aq]Tacitus: Celebrant carminibus antiquis Tuistonem deum terra editum, & filium Mannum, originem[/aq] [S][aq]gentis conditoremque. Tuistonem[/aq], sagt er/ oder wie [aq]Conringius[/aq] und andere lesen/ [aq]Tuisconem sive Teutonem[/aq]; daher auch der Nahme Teutisch oder Teutsch kommet/ und seinen Sohn [aq]Mannum[/aq]; dadurch sie etwann den ersten Menschen Adam verstanden/ und daher noch das Wort Mann und Mensch bei uns verblieben; auch der Lateiner [aq]Mas[/aq], und der Aegyptier [aq]Man[/aq] und [aq]Men[/aq] fast gleiches Lautes sind. Etlichen meynen/ sie hätten durch den alten [aq]Mannum[/aq] den Noah verstanden; indem sie aus Vermischung der Historien von Adam und Noah/ welche vielleicht durch die Fabeln/ als es zu geschehen pfleget/ sehr verdunkelt worden/ [aq]ex traditione majorum[/aq] vernommen/ daß das ganze menschliche Geschlecht ersäufet worden/ und nur ein Mann/ sammt seinen dreien Söhnen/ übergelieben; welche hernach die Erde unter sich ausgetheilet. / Fundstelle
 
Seite: (7-8) [44-45]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: [aq]Beatus Rhenanus[/aq] hat in seinen [aq]Rebus Germanicis[/aq] ein alt-Teutsches Gesang/ welches zu Freisingen in einem Closter gefunden/ und/ wie er schreibt/ soll gemacht seyn worden im 485sten Jahr nach Christi Geburt/ als nemlich die Franken zu dem Christlichen Glauben gekommen/ und das Evangelium in Teutsche Reimen zu übersetzen angefangen. Die Vorrede lautet also: ¶ [aq]Nu wil ich scriban unser Heil[/aq], ¶ [...] [S] ¶ D.i. ¶ Nun will ich schreiben unser Heil/ ¶ [...] ¶ [aq]Nu freuues sihes alle[/aq], ¶ [...] ¶ Nun freuen sich alle/ (oder ieder)/ ¶ [...] ¶ Und bald hernach redet er also von den Teutschen: ¶ [aq]Sie sint so sama kuani[/aq]/ ¶ [...] ¶ Sie sind so samtlich kühn/ ¶ [...] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: [aq]Beatus Rhenanus[/aq] hat in seinen [aq]Rebus Germanicis[/aq] ein alt-Teutsches Gesang/ welches zu Freisingen in einem Closter gefunden/ und/ wie er schreibt/ soll gemacht seyn worden im 485sten Jahr nach Christi Geburt/ als nemlich die Franken zu dem Christlichen Glauben gekommen/ und das Evangelium in Teutsche Reimen zu übersetzen angefangen. Die Vorrede lautet also: ¶ [aq]Nu wil ich scriban unser Heil[/aq], ¶ [...] [S] ¶ D.i. ¶ Nun will ich schreiben unser Heil/ ¶ [...] ¶ [aq]Nu freuues sihes alle[/aq], ¶ [...] ¶ Nun freuen sich alle/ (oder ieder)/ ¶ [...] ¶ Und bald hernach redet er also von den Teutschen: ¶ [aq]Sie sint so sama kuani[/aq]/ ¶ [...] ¶ Sie sind so samtlich kühn/ ¶ [...] / Fundstelle
 
Seite: (12-13) [49-50]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Im zwölften Jahr-hundert nach unsers Seeligmachers Geburt/ unter der Regierung [aq]Friderici Barbarossae[/aq], ist die damalige T. Poesie zu sonderbarem Ansehen erhoben/ und nicht nur eine Ritterliche/ sondern Fürstlich- und Königliche Ubung worden. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Im zwölften Jahr-hundert nach unsers Seeligmachers Geburt/ unter der Regierung [aq]Friderici Barbarossae[/aq], ist die damalige T. Poesie zu sonderbarem Ansehen erhoben/ und nicht nur eine Ritterliche/ sondern Fürstlich- und Königliche Ubung worden. / Fundstelle
 
Seite: (17) [54]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
und hier nicht übergehen/ was [aq]Lambecius[/aq] [S] [aq]Lib. II Comment. de Bibl. Vindob. p. 772[/aq] meldet/ daß in diesem Keiserl. Bücher-Schatz vorhanden sey eine alte [aq]membrana[/aq], darauf die Sonntags- und Fest-Episteln/ samt andern [aq]fragmentis[/aq] A. und N. Testaments/ in alt-Teutschen Reimen meistentheils zu lesen/ um das Jahr Christi 1210 verfertiget/ derer Titul und Anfang also lautet: ¶ [aq]Hye hebt sich der Epistler an[/aq]. ¶ [...] ¶ [aq]Eod. lib. II p. 959[/aq] gedenket wolermeldter [aq]Lambecius[/aq] einer [aq]Historiae Sacrae Vet. Testamenti in Germanicam linguam rhythmice translatae[/aq], derer Anfang: ¶ [aq]Christ Herre über alle Krafft[/aq]/ ¶ [...] ¶ Sonsten hat auch [aq]Hottingerus[/aq] in seinem [aq]Bibliothecario quadripartito p. 148. 149[/aq] einige [aq]fragmenta[/aq] einer Biblischen Ubersetzung des Alten Testamentes in T. Reimen/ herausgegeben/ und sehr beklaget/ daß das ganze Werk verlohren gegangen. Allein daß selbiges annoch in der fürtrefflichen Wolfenbüttelischen [aq]Bibliothec[/aq] anzutreffen/ bezeuget [aq]b. Avunculus meus, D. Jo. Saubertus[/aq], in seiner [aq]Palaestra Theologico-Philologica[/aq] [S] [aq]p. 193, 194[/aq], da er schreibet: [...]. Ferner sind [aq]eadem in Palaestra[/aq] folgende T. Verse [aq]excerpi[/aq]ret/ welche den 26 Versicul [aq]Exod. IIX[/aq] sollen ausdrucken: ¶ [aq]Sie sprachen/ des mag nicht geschehen[/aq]/ ¶ [...] ¶ Es nennet [aq]Saubertus[/aq] diese Ubersetzung [aq]vetustissimam Versionem Bibl. Germanicam, ante plus quam quingentos annos conscriptam[/aq]. Der [aq]Auctor[/aq] soll gewesen seyn Rudolf von Hohen-Ems/ welcher diese Ubersetzung aus Befehl König Conrads/ [aq]Friderici II[/aq] Sohnes/ um das Jahr Christi 1250 soll vorgenommen haben. Ja/ es gedenket auch des dritten Exemplars einer in alt-Teutsche Reimen Biblischen Ubersetzung Herr [aq]Conringius, in Epist. Gratulatoria Natalis duode[/aq]-[S][aq]nonagesimi ad Ducem Augustum Lüneb. gloriosiss. mem. p. 59[/aq] schreibend: [aq]Inter ducentas sane sex & viginti sive universae Scripturae sive V. Testamenti, Novi item Testamenti separatas septuaginta sex editiones, quas tua manu, Principum decus, in augustam bibliothecam, thesaurum illum librarium incomparabilem, retulisti, comprehenditur etiam MSta Bibliorum translatio vernacula perantiqua, proso sermone bis, & ter verso; quas inter & illa est, cujus specimen in Theologicae Blibliothecae volumine pronuper exhibuit meritis in rem omnem sacram profanamq; celeberrimus Hottingerus[/aq]. ¶ Im Anfang des [aq]XIVten seculi[/aq], nemlich A. 1303 hat Hugo von Trimberg sein weitleuftiges Werk von Teutschen Reimen zu Ende gebracht/ so der Renner genennet wird/ darinnen er die Laster selbiger Zeiten des Geistlich- und weltlichen Standes entdecket/ und zur Gottseeligkeit/ Erbarkeit und andern Tugenden gute Vermahnung giebt. Von diesem Renner stehen auch zwei alte [aq]MSt[/aq]a in der Wolfenbüttelischen [aq]Bibliothec[/aq], aus denen man ersehen kan/ wie sehr das Werk im gedruckten verändert worden; und soll auch eines auf Papier/ in der Pauliner-[aq]Bibliothec[/aq] zu Leipzig/ anzutreffen seyn. Zu der Zeit des Hugo von Trimberg lebte Freydank/ der ein Buch verfertiget/ so er die Lajen-Bibel nennet/ worinnen er die fürnehmsten Geschichte des A. und N. Testaments in Teutsche Reimen gebracht. Es werden in der mehr belobten Hochfürstl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Gotha unterschiedliche geschriebene seiner Gedichte [S] vorgezeiget/ mit der Uberschrifft/ Freigedank. Und schreibet obangezogener Spangenberg: Man hielte damals auf keinen Spruch nichts/ den nicht Herr Freidank gedichtet. A. 1317 starb Heinrich von Frauenlob/ welcher der H. Schrifft [aq]Doctor[/aq] zu Mainz gewesen/ und solchen Zunamen daher bekommen/ weil er zu Lob des weiblichen Geschlechts sehr viel Lieder gedichtet/ insonderheit etliche von der H. Jungfrauen Maria/ die man unserer Frauen Lied geheißen; und ist er/ am Andreas Tag gedachten Jahres/ von etlichen fürnehmen Matronen aus seinem Hause biß in den Domm zu seiner Grabstette getragen/ auch diese von ihnen mit Wein begoßen worden. ¶ Vielleicht in diesem oder folgendem Jahrhundert mag geschrieben seyn worden das alte T. Reimen-Buch [aq]de Infantia Christi[/aq]; welches auch in Griechisch- und Arabischer Sprache zu finden: massen [aq]Lambecius Lib. VII Comment. de Biblioth. Vindob. p. 270[/aq]. 271 meldet/ daß ein Griechisches [aq]MStum[/aq] in der Keiserl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Wien anzutreffen/ deßen [aq]auctor Thomas Israëlita[/aq] genennet wird; und soll ein gleiches [aq]MStum[/aq] in der Königl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Paris verwahret werden. Des [aq]Golii[/aq] Arabisches [aq]MStum[/aq] hat vor 6 Jahren/ nemlich A. 1697, [aq]Henr. Sike, cum versione Latina & Notis f. 8[/aq]. zu Utrecht im Druck herausgegeben/ unter dem Titul: [aq]Evangelium Infantiae, vel Liber Apocryphus de Infantia Servatoris[/aq]. In der Hochfürstl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Gotha aber wird vorgezeigt eine Teutsche [aq]Version[/aq] auf Pergamen/ unter dem Titul: Hie hebt sich an unsers Herrn [S] Kindheit und sein Leben. Es kommen darinnen unterschiedliche Mährlein vor. Unter andern/ ¶ [aq]Daz Jesus ainem Kind sein Krüglein wieder ganz macht[/aq]. ¶ [aq]An einem Tag daz kint Jesus[/aq]. ¶ [...] ¶ Etliche nennen dieses Buch [aq]Evangelium quintum[/aq], oder [aq]Evangelium Pueritiae[/aq], und halten solches in sonderem Wehrt. Es urtheilet aber [aq]Lambecius[/aq] sehr wol davon/ wann er schreibet: [aq]Sive sub Thomae Israëlitae nomine, sive sub nomine S. Matthaei Apostoli, sive sub quocunque alio specioso titutlo Liber de Infantia Christi se venditet, certo tamen constat, eum, tanquam fabulosum & supposititium, omnique autoritate & fide carentem, a sancta Ecclesia Catholica jam olim merito improbatum & rejectum esse[/aq]. Hierauf führet [aq]Lambecius[/aq] die gemeine Meynung der Kirchen-Vätter an/ daß Christus vor dem ersten Zeichen zu Cana in Galilaea kein Zeichen oder Wun-[S]der gethan; und beweiset solches aus dem [aq]Epiphanio, Chrysostomo[/aq] und [aq]Baronio[/aq]. Ein gleiches [aq]judicium[/aq] hat schon zu seiner Zeit Lutherus hierüber gefället im [aq]VII[/aq] Haubt-Stuck der Tischreden/ vom HErrn Christo/ [aq]p.m. 93[/aq]: Viel Fabeln sind von vielen erdichtet/ was JEsus in seiner Kindheit und Jugend gethan habe/ wie zu sehen ist im Buch mit dem Titul/ de [aq]Infantia Salvatoris[/aq], oder [aq]de Vita Jesu[/aq]. Weil aber in demselben Buch viel lächerlich närrisch Ding stehet/ hat es nie kein Ansehen gehabt bei den Christen. ¶ Zu Ende des vierzehenden/ und Anfang des fünfzehenden [aq]Seculi[/aq], regierte eine Reimsucht von Teutschen und Lateinischen Reimen untermischet/ dieser Art/ als das noch bekannte Weihnacht-Lied ist/ [aq]In dulci jubilo[/aq], nun singet und seyd fro! Von deßen [aq]auctore, Petro Dresdensi[/aq] und seinen Liedern/ ein mehrers kan gefunden werden [aq]in Disputatione Acad. Jac. Thomasii de Petro Dresdensi[/aq], so zu Leipzig A. 1678 gehalten worden. Im funfzehenden Jahr-hundert lebte unter andern Sebastian Brand/ ein berühmter Rechts-gelehrter und Keiserlicher Raht/ welcher ein Lateinisch-poëtisches Büchlein/ [aq]de Moribus & facetiis mensae, sive Thesmophagiam[/aq], in T. Reimen übersetzet. Der Beschluß des Werklein lautet also: ¶ [aq]Ob nun wer ander sytt und wise[/aq]/ ¶ [...][S][...]
Eigenschaft / Themen, Gattungen: und hier nicht übergehen/ was [aq]Lambecius[/aq] [S] [aq]Lib. II Comment. de Bibl. Vindob. p. 772[/aq] meldet/ daß in diesem Keiserl. Bücher-Schatz vorhanden sey eine alte [aq]membrana[/aq], darauf die Sonntags- und Fest-Episteln/ samt andern [aq]fragmentis[/aq] A. und N. Testaments/ in alt-Teutschen Reimen meistentheils zu lesen/ um das Jahr Christi 1210 verfertiget/ derer Titul und Anfang also lautet: ¶ [aq]Hye hebt sich der Epistler an[/aq]. ¶ [...] ¶ [aq]Eod. lib. II p. 959[/aq] gedenket wolermeldter [aq]Lambecius[/aq] einer [aq]Historiae Sacrae Vet. Testamenti in Germanicam linguam rhythmice translatae[/aq], derer Anfang: ¶ [aq]Christ Herre über alle Krafft[/aq]/ ¶ [...] ¶ Sonsten hat auch [aq]Hottingerus[/aq] in seinem [aq]Bibliothecario quadripartito p. 148. 149[/aq] einige [aq]fragmenta[/aq] einer Biblischen Ubersetzung des Alten Testamentes in T. Reimen/ herausgegeben/ und sehr beklaget/ daß das ganze Werk verlohren gegangen. Allein daß selbiges annoch in der fürtrefflichen Wolfenbüttelischen [aq]Bibliothec[/aq] anzutreffen/ bezeuget [aq]b. Avunculus meus, D. Jo. Saubertus[/aq], in seiner [aq]Palaestra Theologico-Philologica[/aq] [S] [aq]p. 193, 194[/aq], da er schreibet: [...]. Ferner sind [aq]eadem in Palaestra[/aq] folgende T. Verse [aq]excerpi[/aq]ret/ welche den 26 Versicul [aq]Exod. IIX[/aq] sollen ausdrucken: ¶ [aq]Sie sprachen/ des mag nicht geschehen[/aq]/ ¶ [...] ¶ Es nennet [aq]Saubertus[/aq] diese Ubersetzung [aq]vetustissimam Versionem Bibl. Germanicam, ante plus quam quingentos annos conscriptam[/aq]. Der [aq]Auctor[/aq] soll gewesen seyn Rudolf von Hohen-Ems/ welcher diese Ubersetzung aus Befehl König Conrads/ [aq]Friderici II[/aq] Sohnes/ um das Jahr Christi 1250 soll vorgenommen haben. Ja/ es gedenket auch des dritten Exemplars einer in alt-Teutsche Reimen Biblischen Ubersetzung Herr [aq]Conringius, in Epist. Gratulatoria Natalis duode[/aq]-[S][aq]nonagesimi ad Ducem Augustum Lüneb. gloriosiss. mem. p. 59[/aq] schreibend: [aq]Inter ducentas sane sex & viginti sive universae Scripturae sive V. Testamenti, Novi item Testamenti separatas septuaginta sex editiones, quas tua manu, Principum decus, in augustam bibliothecam, thesaurum illum librarium incomparabilem, retulisti, comprehenditur etiam MSta Bibliorum translatio vernacula perantiqua, proso sermone bis, & ter verso; quas inter & illa est, cujus specimen in Theologicae Blibliothecae volumine pronuper exhibuit meritis in rem omnem sacram profanamq; celeberrimus Hottingerus[/aq]. ¶ Im Anfang des [aq]XIVten seculi[/aq], nemlich A. 1303 hat Hugo von Trimberg sein weitleuftiges Werk von Teutschen Reimen zu Ende gebracht/ so der Renner genennet wird/ darinnen er die Laster selbiger Zeiten des Geistlich- und weltlichen Standes entdecket/ und zur Gottseeligkeit/ Erbarkeit und andern Tugenden gute Vermahnung giebt. Von diesem Renner stehen auch zwei alte [aq]MSt[/aq]a in der Wolfenbüttelischen [aq]Bibliothec[/aq], aus denen man ersehen kan/ wie sehr das Werk im gedruckten verändert worden; und soll auch eines auf Papier/ in der Pauliner-[aq]Bibliothec[/aq] zu Leipzig/ anzutreffen seyn. Zu der Zeit des Hugo von Trimberg lebte Freydank/ der ein Buch verfertiget/ so er die Lajen-Bibel nennet/ worinnen er die fürnehmsten Geschichte des A. und N. Testaments in Teutsche Reimen gebracht. Es werden in der mehr belobten Hochfürstl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Gotha unterschiedliche geschriebene seiner Gedichte [S] vorgezeiget/ mit der Uberschrifft/ Freigedank. Und schreibet obangezogener Spangenberg: Man hielte damals auf keinen Spruch nichts/ den nicht Herr Freidank gedichtet. A. 1317 starb Heinrich von Frauenlob/ welcher der H. Schrifft [aq]Doctor[/aq] zu Mainz gewesen/ und solchen Zunamen daher bekommen/ weil er zu Lob des weiblichen Geschlechts sehr viel Lieder gedichtet/ insonderheit etliche von der H. Jungfrauen Maria/ die man unserer Frauen Lied geheißen; und ist er/ am Andreas Tag gedachten Jahres/ von etlichen fürnehmen Matronen aus seinem Hause biß in den Domm zu seiner Grabstette getragen/ auch diese von ihnen mit Wein begoßen worden. ¶ Vielleicht in diesem oder folgendem Jahrhundert mag geschrieben seyn worden das alte T. Reimen-Buch [aq]de Infantia Christi[/aq]; welches auch in Griechisch- und Arabischer Sprache zu finden: massen [aq]Lambecius Lib. VII Comment. de Biblioth. Vindob. p. 270[/aq]. 271 meldet/ daß ein Griechisches [aq]MStum[/aq] in der Keiserl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Wien anzutreffen/ deßen [aq]auctor Thomas Israëlita[/aq] genennet wird; und soll ein gleiches [aq]MStum[/aq] in der Königl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Paris verwahret werden. Des [aq]Golii[/aq] Arabisches [aq]MStum[/aq] hat vor 6 Jahren/ nemlich A. 1697, [aq]Henr. Sike, cum versione Latina & Notis f. 8[/aq]. zu Utrecht im Druck herausgegeben/ unter dem Titul: [aq]Evangelium Infantiae, vel Liber Apocryphus de Infantia Servatoris[/aq]. In der Hochfürstl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Gotha aber wird vorgezeigt eine Teutsche [aq]Version[/aq] auf Pergamen/ unter dem Titul: Hie hebt sich an unsers Herrn [S] Kindheit und sein Leben. Es kommen darinnen unterschiedliche Mährlein vor. Unter andern/ ¶ [aq]Daz Jesus ainem Kind sein Krüglein wieder ganz macht[/aq]. ¶ [aq]An einem Tag daz kint Jesus[/aq]. ¶ [...] ¶ Etliche nennen dieses Buch [aq]Evangelium quintum[/aq], oder [aq]Evangelium Pueritiae[/aq], und halten solches in sonderem Wehrt. Es urtheilet aber [aq]Lambecius[/aq] sehr wol davon/ wann er schreibet: [aq]Sive sub Thomae Israëlitae nomine, sive sub nomine S. Matthaei Apostoli, sive sub quocunque alio specioso titutlo Liber de Infantia Christi se venditet, certo tamen constat, eum, tanquam fabulosum & supposititium, omnique autoritate & fide carentem, a sancta Ecclesia Catholica jam olim merito improbatum & rejectum esse[/aq]. Hierauf führet [aq]Lambecius[/aq] die gemeine Meynung der Kirchen-Vätter an/ daß Christus vor dem ersten Zeichen zu Cana in Galilaea kein Zeichen oder Wun-[S]der gethan; und beweiset solches aus dem [aq]Epiphanio, Chrysostomo[/aq] und [aq]Baronio[/aq]. Ein gleiches [aq]judicium[/aq] hat schon zu seiner Zeit Lutherus hierüber gefället im [aq]VII[/aq] Haubt-Stuck der Tischreden/ vom HErrn Christo/ [aq]p.m. 93[/aq]: Viel Fabeln sind von vielen erdichtet/ was JEsus in seiner Kindheit und Jugend gethan habe/ wie zu sehen ist im Buch mit dem Titul/ de [aq]Infantia Salvatoris[/aq], oder [aq]de Vita Jesu[/aq]. Weil aber in demselben Buch viel lächerlich närrisch Ding stehet/ hat es nie kein Ansehen gehabt bei den Christen. ¶ Zu Ende des vierzehenden/ und Anfang des fünfzehenden [aq]Seculi[/aq], regierte eine Reimsucht von Teutschen und Lateinischen Reimen untermischet/ dieser Art/ als das noch bekannte Weihnacht-Lied ist/ [aq]In dulci jubilo[/aq], nun singet und seyd fro! Von deßen [aq]auctore, Petro Dresdensi[/aq] und seinen Liedern/ ein mehrers kan gefunden werden [aq]in Disputatione Acad. Jac. Thomasii de Petro Dresdensi[/aq], so zu Leipzig A. 1678 gehalten worden. Im funfzehenden Jahr-hundert lebte unter andern Sebastian Brand/ ein berühmter Rechts-gelehrter und Keiserlicher Raht/ welcher ein Lateinisch-poëtisches Büchlein/ [aq]de Moribus & facetiis mensae, sive Thesmophagiam[/aq], in T. Reimen übersetzet. Der Beschluß des Werklein lautet also: ¶ [aq]Ob nun wer ander sytt und wise[/aq]/ ¶ [...][S][...] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: und hier nicht übergehen/ was [aq]Lambecius[/aq] [S] [aq]Lib. II Comment. de Bibl. Vindob. p. 772[/aq] meldet/ daß in diesem Keiserl. Bücher-Schatz vorhanden sey eine alte [aq]membrana[/aq], darauf die Sonntags- und Fest-Episteln/ samt andern [aq]fragmentis[/aq] A. und N. Testaments/ in alt-Teutschen Reimen meistentheils zu lesen/ um das Jahr Christi 1210 verfertiget/ derer Titul und Anfang also lautet: ¶ [aq]Hye hebt sich der Epistler an[/aq]. ¶ [...] ¶ [aq]Eod. lib. II p. 959[/aq] gedenket wolermeldter [aq]Lambecius[/aq] einer [aq]Historiae Sacrae Vet. Testamenti in Germanicam linguam rhythmice translatae[/aq], derer Anfang: ¶ [aq]Christ Herre über alle Krafft[/aq]/ ¶ [...] ¶ Sonsten hat auch [aq]Hottingerus[/aq] in seinem [aq]Bibliothecario quadripartito p. 148. 149[/aq] einige [aq]fragmenta[/aq] einer Biblischen Ubersetzung des Alten Testamentes in T. Reimen/ herausgegeben/ und sehr beklaget/ daß das ganze Werk verlohren gegangen. Allein daß selbiges annoch in der fürtrefflichen Wolfenbüttelischen [aq]Bibliothec[/aq] anzutreffen/ bezeuget [aq]b. Avunculus meus, D. Jo. Saubertus[/aq], in seiner [aq]Palaestra Theologico-Philologica[/aq] [S] [aq]p. 193, 194[/aq], da er schreibet: [...]. Ferner sind [aq]eadem in Palaestra[/aq] folgende T. Verse [aq]excerpi[/aq]ret/ welche den 26 Versicul [aq]Exod. IIX[/aq] sollen ausdrucken: ¶ [aq]Sie sprachen/ des mag nicht geschehen[/aq]/ ¶ [...] ¶ Es nennet [aq]Saubertus[/aq] diese Ubersetzung [aq]vetustissimam Versionem Bibl. Germanicam, ante plus quam quingentos annos conscriptam[/aq]. Der [aq]Auctor[/aq] soll gewesen seyn Rudolf von Hohen-Ems/ welcher diese Ubersetzung aus Befehl König Conrads/ [aq]Friderici II[/aq] Sohnes/ um das Jahr Christi 1250 soll vorgenommen haben. Ja/ es gedenket auch des dritten Exemplars einer in alt-Teutsche Reimen Biblischen Ubersetzung Herr [aq]Conringius, in Epist. Gratulatoria Natalis duode[/aq]-[S][aq]nonagesimi ad Ducem Augustum Lüneb. gloriosiss. mem. p. 59[/aq] schreibend: [aq]Inter ducentas sane sex & viginti sive universae Scripturae sive V. Testamenti, Novi item Testamenti separatas septuaginta sex editiones, quas tua manu, Principum decus, in augustam bibliothecam, thesaurum illum librarium incomparabilem, retulisti, comprehenditur etiam MSta Bibliorum translatio vernacula perantiqua, proso sermone bis, & ter verso; quas inter & illa est, cujus specimen in Theologicae Blibliothecae volumine pronuper exhibuit meritis in rem omnem sacram profanamq; celeberrimus Hottingerus[/aq]. ¶ Im Anfang des [aq]XIVten seculi[/aq], nemlich A. 1303 hat Hugo von Trimberg sein weitleuftiges Werk von Teutschen Reimen zu Ende gebracht/ so der Renner genennet wird/ darinnen er die Laster selbiger Zeiten des Geistlich- und weltlichen Standes entdecket/ und zur Gottseeligkeit/ Erbarkeit und andern Tugenden gute Vermahnung giebt. Von diesem Renner stehen auch zwei alte [aq]MSt[/aq]a in der Wolfenbüttelischen [aq]Bibliothec[/aq], aus denen man ersehen kan/ wie sehr das Werk im gedruckten verändert worden; und soll auch eines auf Papier/ in der Pauliner-[aq]Bibliothec[/aq] zu Leipzig/ anzutreffen seyn. Zu der Zeit des Hugo von Trimberg lebte Freydank/ der ein Buch verfertiget/ so er die Lajen-Bibel nennet/ worinnen er die fürnehmsten Geschichte des A. und N. Testaments in Teutsche Reimen gebracht. Es werden in der mehr belobten Hochfürstl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Gotha unterschiedliche geschriebene seiner Gedichte [S] vorgezeiget/ mit der Uberschrifft/ Freigedank. Und schreibet obangezogener Spangenberg: Man hielte damals auf keinen Spruch nichts/ den nicht Herr Freidank gedichtet. A. 1317 starb Heinrich von Frauenlob/ welcher der H. Schrifft [aq]Doctor[/aq] zu Mainz gewesen/ und solchen Zunamen daher bekommen/ weil er zu Lob des weiblichen Geschlechts sehr viel Lieder gedichtet/ insonderheit etliche von der H. Jungfrauen Maria/ die man unserer Frauen Lied geheißen; und ist er/ am Andreas Tag gedachten Jahres/ von etlichen fürnehmen Matronen aus seinem Hause biß in den Domm zu seiner Grabstette getragen/ auch diese von ihnen mit Wein begoßen worden. ¶ Vielleicht in diesem oder folgendem Jahrhundert mag geschrieben seyn worden das alte T. Reimen-Buch [aq]de Infantia Christi[/aq]; welches auch in Griechisch- und Arabischer Sprache zu finden: massen [aq]Lambecius Lib. VII Comment. de Biblioth. Vindob. p. 270[/aq]. 271 meldet/ daß ein Griechisches [aq]MStum[/aq] in der Keiserl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Wien anzutreffen/ deßen [aq]auctor Thomas Israëlita[/aq] genennet wird; und soll ein gleiches [aq]MStum[/aq] in der Königl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Paris verwahret werden. Des [aq]Golii[/aq] Arabisches [aq]MStum[/aq] hat vor 6 Jahren/ nemlich A. 1697, [aq]Henr. Sike, cum versione Latina & Notis f. 8[/aq]. zu Utrecht im Druck herausgegeben/ unter dem Titul: [aq]Evangelium Infantiae, vel Liber Apocryphus de Infantia Servatoris[/aq]. In der Hochfürstl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Gotha aber wird vorgezeigt eine Teutsche [aq]Version[/aq] auf Pergamen/ unter dem Titul: Hie hebt sich an unsers Herrn [S] Kindheit und sein Leben. Es kommen darinnen unterschiedliche Mährlein vor. Unter andern/ ¶ [aq]Daz Jesus ainem Kind sein Krüglein wieder ganz macht[/aq]. ¶ [aq]An einem Tag daz kint Jesus[/aq]. ¶ [...] ¶ Etliche nennen dieses Buch [aq]Evangelium quintum[/aq], oder [aq]Evangelium Pueritiae[/aq], und halten solches in sonderem Wehrt. Es urtheilet aber [aq]Lambecius[/aq] sehr wol davon/ wann er schreibet: [aq]Sive sub Thomae Israëlitae nomine, sive sub nomine S. Matthaei Apostoli, sive sub quocunque alio specioso titutlo Liber de Infantia Christi se venditet, certo tamen constat, eum, tanquam fabulosum & supposititium, omnique autoritate & fide carentem, a sancta Ecclesia Catholica jam olim merito improbatum & rejectum esse[/aq]. Hierauf führet [aq]Lambecius[/aq] die gemeine Meynung der Kirchen-Vätter an/ daß Christus vor dem ersten Zeichen zu Cana in Galilaea kein Zeichen oder Wun-[S]der gethan; und beweiset solches aus dem [aq]Epiphanio, Chrysostomo[/aq] und [aq]Baronio[/aq]. Ein gleiches [aq]judicium[/aq] hat schon zu seiner Zeit Lutherus hierüber gefället im [aq]VII[/aq] Haubt-Stuck der Tischreden/ vom HErrn Christo/ [aq]p.m. 93[/aq]: Viel Fabeln sind von vielen erdichtet/ was JEsus in seiner Kindheit und Jugend gethan habe/ wie zu sehen ist im Buch mit dem Titul/ de [aq]Infantia Salvatoris[/aq], oder [aq]de Vita Jesu[/aq]. Weil aber in demselben Buch viel lächerlich närrisch Ding stehet/ hat es nie kein Ansehen gehabt bei den Christen. ¶ Zu Ende des vierzehenden/ und Anfang des fünfzehenden [aq]Seculi[/aq], regierte eine Reimsucht von Teutschen und Lateinischen Reimen untermischet/ dieser Art/ als das noch bekannte Weihnacht-Lied ist/ [aq]In dulci jubilo[/aq], nun singet und seyd fro! Von deßen [aq]auctore, Petro Dresdensi[/aq] und seinen Liedern/ ein mehrers kan gefunden werden [aq]in Disputatione Acad. Jac. Thomasii de Petro Dresdensi[/aq], so zu Leipzig A. 1678 gehalten worden. Im funfzehenden Jahr-hundert lebte unter andern Sebastian Brand/ ein berühmter Rechts-gelehrter und Keiserlicher Raht/ welcher ein Lateinisch-poëtisches Büchlein/ [aq]de Moribus & facetiis mensae, sive Thesmophagiam[/aq], in T. Reimen übersetzet. Der Beschluß des Werklein lautet also: ¶ [aq]Ob nun wer ander sytt und wise[/aq]/ ¶ [...][S][...] / Fundstelle
 
Seite: (21-28) [58-65]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Ich könte vor allen gedenken der ungefärbten Gottesfurcht; ohne derer Liecht die Klugheit blind/ die Beredtsamkeit ein Sirenen-Gesang/ die Weißheit Unwißenheit/ auch andere schön-gleißende Gemütes-Gaben verlarvte Laster sind/ und Bilder ohne Leben. Dieser Mutter aller waarer Tugenden gleichwie Mein wehrtester Patron von Jugend auf [S] sich gewidmet/ und seine Gedanken/ Wort- und Werke/ nach GOtt/ dem höchsten Heil- und Angel-Stern/ gerichtet; eben so läßet Er sein Glaubens-Liecht unabläßig leuchten vor den Menschen durch gute Werke/ und mildeste Wolthätigkeit gegen allerhand arme/ verfolgte und nohtleidende; also daß/ was [aq]Valerius Maximus[/aq] von dem Agrigentinischen Gillias mit schönen Worten aufgezeichnet: * [[aq]L. IV. c. 8[/aq].] [aq]Subnectam Agrigentinum Gilliam, quem propemodum ipsius liberalitatis praecordia constat habuisse: erat opiobus excellens, sed multo etiam animo quam divitiis locupletior ; semperque in eroganda potius, quam in contrahenda pecunia occupatus: adeo ut domus ejus quasi quaedam[/aq] [S] [aq]munificentiae officina crederetur[/aq]; ebenmäßig von unserm Norischen Gillias kan gesaget werden/ Er trage selbst der Freygebigkeit ihr Herz in seinem Busen ; und ob er wol mit großem Reichtum von GOTT gesegnet/ so seye er doch am Gemüte als Glückes-Gütern viel reicher/ und iederzeit mehr darauf bedacht/ wie er das Geld unter die bedürftige austheile/ als eincaßire: so gar/ daß seine Behausung billich vor der Wolthätigkeit Werkstatt und Wohnplatz gehalten werde.
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Ich könte vor allen gedenken der ungefärbten Gottesfurcht; ohne derer Liecht die Klugheit blind/ die Beredtsamkeit ein Sirenen-Gesang/ die Weißheit Unwißenheit/ auch andere schön-gleißende Gemütes-Gaben verlarvte Laster sind/ und Bilder ohne Leben. Dieser Mutter aller waarer Tugenden gleichwie Mein wehrtester Patron von Jugend auf [S] sich gewidmet/ und seine Gedanken/ Wort- und Werke/ nach GOtt/ dem höchsten Heil- und Angel-Stern/ gerichtet; eben so läßet Er sein Glaubens-Liecht unabläßig leuchten vor den Menschen durch gute Werke/ und mildeste Wolthätigkeit gegen allerhand arme/ verfolgte und nohtleidende; also daß/ was [aq]Valerius Maximus[/aq] von dem Agrigentinischen Gillias mit schönen Worten aufgezeichnet: * [[aq]L. IV. c. 8[/aq].] [aq]Subnectam Agrigentinum Gilliam, quem propemodum ipsius liberalitatis praecordia constat habuisse: erat opiobus excellens, sed multo etiam animo quam divitiis locupletior ; semperque in eroganda potius, quam in contrahenda pecunia occupatus: adeo ut domus ejus quasi quaedam[/aq] [S] [aq]munificentiae officina crederetur[/aq]; ebenmäßig von unserm Norischen Gillias kan gesaget werden/ Er trage selbst der Freygebigkeit ihr Herz in seinem Busen ; und ob er wol mit großem Reichtum von GOTT gesegnet/ so seye er doch am Gemüte als Glückes-Gütern viel reicher/ und iederzeit mehr darauf bedacht/ wie er das Geld unter die bedürftige austheile/ als eincaßire: so gar/ daß seine Behausung billich vor der Wolthätigkeit Werkstatt und Wohnplatz gehalten werde. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Ich könte vor allen gedenken der ungefärbten Gottesfurcht; ohne derer Liecht die Klugheit blind/ die Beredtsamkeit ein Sirenen-Gesang/ die Weißheit Unwißenheit/ auch andere schön-gleißende Gemütes-Gaben verlarvte Laster sind/ und Bilder ohne Leben. Dieser Mutter aller waarer Tugenden gleichwie Mein wehrtester Patron von Jugend auf [S] sich gewidmet/ und seine Gedanken/ Wort- und Werke/ nach GOtt/ dem höchsten Heil- und Angel-Stern/ gerichtet; eben so läßet Er sein Glaubens-Liecht unabläßig leuchten vor den Menschen durch gute Werke/ und mildeste Wolthätigkeit gegen allerhand arme/ verfolgte und nohtleidende; also daß/ was [aq]Valerius Maximus[/aq] von dem Agrigentinischen Gillias mit schönen Worten aufgezeichnet: * [[aq]L. IV. c. 8[/aq].] [aq]Subnectam Agrigentinum Gilliam, quem propemodum ipsius liberalitatis praecordia constat habuisse: erat opiobus excellens, sed multo etiam animo quam divitiis locupletior ; semperque in eroganda potius, quam in contrahenda pecunia occupatus: adeo ut domus ejus quasi quaedam[/aq] [S] [aq]munificentiae officina crederetur[/aq]; ebenmäßig von unserm Norischen Gillias kan gesaget werden/ Er trage selbst der Freygebigkeit ihr Herz in seinem Busen ; und ob er wol mit großem Reichtum von GOTT gesegnet/ so seye er doch am Gemüte als Glückes-Gütern viel reicher/ und iederzeit mehr darauf bedacht/ wie er das Geld unter die bedürftige austheile/ als eincaßire: so gar/ daß seine Behausung billich vor der Wolthätigkeit Werkstatt und Wohnplatz gehalten werde. / Fundstelle
 
Seite: (unpag.-unpag.) [14-16]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Es hat Herr von Hofmannswaldau/ auch einen schönen [aq]locum[/aq] in der Vorrede über seine Gedichte/ welcher sich zu dieser ersten Zeit der Teutschen Poësie wol schicket: Die Teutsche Po[aq]ë[/aq]sie anreichende/ sagt er/ ist solche in Gesängen auch noch im Heidenthum sehr üblich gewesen/ massen denn die [S] [aq]Druiden[/aq], der sich auch die alten [aq]Gallier[/aq] und Britten gebraucht/ bei den Opfern/ uns sonst/ ihre Stimme hören lassen / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Es hat Herr von Hofmannswaldau/ auch einen schönen [aq]locum[/aq] in der Vorrede über seine Gedichte/ welcher sich zu dieser ersten Zeit der Teutschen Poësie wol schicket: Die Teutsche Po[aq]ë[/aq]sie anreichende/ sagt er/ ist solche in Gesängen auch noch im Heidenthum sehr üblich gewesen/ massen denn die [S] [aq]Druiden[/aq], der sich auch die alten [aq]Gallier[/aq] und Britten gebraucht/ bei den Opfern/ uns sonst/ ihre Stimme hören lassen / Fundstelle
 
Seite: (11-12) [48-49]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Von A. 1516 bis 1567 hat ein ehrlicher Burger und Schuhmacher anfangs/ hernach Schulmeister/ zu Nürnberg/ Hannß Sachs/ etliche tausend Stücke/ d.i. geistlich- und weltliche T. Reim-Gedichte/ Comoedien/ Tragoedien/ und allerhand seltsame Spiele/ kurzweilige Gespräche/ wunderbare Geschicht- und Fabeln geschrieben/ und zum Druck nach und nach verfertiget; auch derer noch sehr viel ungedruckt hinterlaßen. Es finden sich darunter Sachen von guter Erfindung; und ist zu bewundern/ daß ein Handwerksmann/ der Lateinisch- und anderer Sprachen unkündig/ so [S] mancherlei Geist- und weltliche Gedichte/ in nicht gar ungeschickten Reimen/ selbiger Zeit nach/ zu Mark bringen können. Sein geistreiches Lied/ Warum betrübst du dich mein Herr etc. wird annoch von vielen frommen Seelen sehr wehrt gehalten.
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Von A. 1516 bis 1567 hat ein ehrlicher Burger und Schuhmacher anfangs/ hernach Schulmeister/ zu Nürnberg/ Hannß Sachs/ etliche tausend Stücke/ d.i. geistlich- und weltliche T. Reim-Gedichte/ Comoedien/ Tragoedien/ und allerhand seltsame Spiele/ kurzweilige Gespräche/ wunderbare Geschicht- und Fabeln geschrieben/ und zum Druck nach und nach verfertiget; auch derer noch sehr viel ungedruckt hinterlaßen. Es finden sich darunter Sachen von guter Erfindung; und ist zu bewundern/ daß ein Handwerksmann/ der Lateinisch- und anderer Sprachen unkündig/ so [S] mancherlei Geist- und weltliche Gedichte/ in nicht gar ungeschickten Reimen/ selbiger Zeit nach/ zu Mark bringen können. Sein geistreiches Lied/ Warum betrübst du dich mein Herr etc. wird annoch von vielen frommen Seelen sehr wehrt gehalten. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Von A. 1516 bis 1567 hat ein ehrlicher Burger und Schuhmacher anfangs/ hernach Schulmeister/ zu Nürnberg/ Hannß Sachs/ etliche tausend Stücke/ d.i. geistlich- und weltliche T. Reim-Gedichte/ Comoedien/ Tragoedien/ und allerhand seltsame Spiele/ kurzweilige Gespräche/ wunderbare Geschicht- und Fabeln geschrieben/ und zum Druck nach und nach verfertiget; auch derer noch sehr viel ungedruckt hinterlaßen. Es finden sich darunter Sachen von guter Erfindung; und ist zu bewundern/ daß ein Handwerksmann/ der Lateinisch- und anderer Sprachen unkündig/ so [S] mancherlei Geist- und weltliche Gedichte/ in nicht gar ungeschickten Reimen/ selbiger Zeit nach/ zu Mark bringen können. Sein geistreiches Lied/ Warum betrübst du dich mein Herr etc. wird annoch von vielen frommen Seelen sehr wehrt gehalten. / Fundstelle
 
Seite: (32-33) [69-70]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Zu des Ordens Sinnbild haben sie [die Mitglieder des Pegnesischen Blumenordens, J.T.] anfangs gesetzet die siebenfache Rohr-Pfeife Pans; damit anzudeuten/ daß/ gleichwie diese unterschiedliche Rohre in einer Pfeife vereiniget/ zu einen Ton zusammen-stimmen/ also auch diese Pegniz-Hirten mit ihren Liedern und Gedichten alle auf einen Zweck/ nemlich zu GOttes Ehre/ zur Tugend-Lehre/ und Teutscher Sprache und Dicht-Kunst Ausübung und Vermehrung/ abzielen sollen. Durch den Pan haben sie nicht so wol den alten Hirten-Götzen/ als den unsterblichen GOtt/ der alles in allem ist/ verstanden; und diesem Sinnbilde beigeschrieben: ¶ [aq]Melos conspirant singuli in unum[/aq]. ¶ Alle zu einem Ton einstimmende. ¶ Nach Strefons seeligsten Abschied wurde Floridan dieser Gesellschaft anderer [aq]Praeses[/aq] oder Fürseher; welcher/ etwan bei Erinnerung seines in dem Fruchtbringenden Palmen-Orden geführten Namens/ des Erwachsenen/ auch in Betrachtung/ daß es schicklich wäre/ wann diese von den Blumen benamte Gesellschaft auch eine Blume zum Sinnbild darstellete/ mit Genehmhaltung seiner wehrten Weid-Genoßen/ hierzu die Granadillo oder Passion-Blume ersonnen; derer man beischreiben kan: ¶ [aq]Divini scena doloris[/aq]. ¶ Das Leidens-Fürbild unsers Erzhirten. [S] ¶ Und dieses noch mehr/ weil auch der hochseelige Strefon die Paßion-Blume allen andern Blumen fürgezogen/ und folgende schöne Reim-Zeilen darüber verfertiget: ¶ [aq]Als einst/ in den Sommer-Stunden[/aq]/ ¶ [S]
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Zu des Ordens Sinnbild haben sie [die Mitglieder des Pegnesischen Blumenordens, J.T.] anfangs gesetzet die siebenfache Rohr-Pfeife Pans; damit anzudeuten/ daß/ gleichwie diese unterschiedliche Rohre in einer Pfeife vereiniget/ zu einen Ton zusammen-stimmen/ also auch diese Pegniz-Hirten mit ihren Liedern und Gedichten alle auf einen Zweck/ nemlich zu GOttes Ehre/ zur Tugend-Lehre/ und Teutscher Sprache und Dicht-Kunst Ausübung und Vermehrung/ abzielen sollen. Durch den Pan haben sie nicht so wol den alten Hirten-Götzen/ als den unsterblichen GOtt/ der alles in allem ist/ verstanden; und diesem Sinnbilde beigeschrieben: ¶ [aq]Melos conspirant singuli in unum[/aq]. ¶ Alle zu einem Ton einstimmende. ¶ Nach Strefons seeligsten Abschied wurde Floridan dieser Gesellschaft anderer [aq]Praeses[/aq] oder Fürseher; welcher/ etwan bei Erinnerung seines in dem Fruchtbringenden Palmen-Orden geführten Namens/ des Erwachsenen/ auch in Betrachtung/ daß es schicklich wäre/ wann diese von den Blumen benamte Gesellschaft auch eine Blume zum Sinnbild darstellete/ mit Genehmhaltung seiner wehrten Weid-Genoßen/ hierzu die Granadillo oder Passion-Blume ersonnen; derer man beischreiben kan: ¶ [aq]Divini scena doloris[/aq]. ¶ Das Leidens-Fürbild unsers Erzhirten. [S] ¶ Und dieses noch mehr/ weil auch der hochseelige Strefon die Paßion-Blume allen andern Blumen fürgezogen/ und folgende schöne Reim-Zeilen darüber verfertiget: ¶ [aq]Als einst/ in den Sommer-Stunden[/aq]/ ¶ [S] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Zu des Ordens Sinnbild haben sie [die Mitglieder des Pegnesischen Blumenordens, J.T.] anfangs gesetzet die siebenfache Rohr-Pfeife Pans; damit anzudeuten/ daß/ gleichwie diese unterschiedliche Rohre in einer Pfeife vereiniget/ zu einen Ton zusammen-stimmen/ also auch diese Pegniz-Hirten mit ihren Liedern und Gedichten alle auf einen Zweck/ nemlich zu GOttes Ehre/ zur Tugend-Lehre/ und Teutscher Sprache und Dicht-Kunst Ausübung und Vermehrung/ abzielen sollen. Durch den Pan haben sie nicht so wol den alten Hirten-Götzen/ als den unsterblichen GOtt/ der alles in allem ist/ verstanden; und diesem Sinnbilde beigeschrieben: ¶ [aq]Melos conspirant singuli in unum[/aq]. ¶ Alle zu einem Ton einstimmende. ¶ Nach Strefons seeligsten Abschied wurde Floridan dieser Gesellschaft anderer [aq]Praeses[/aq] oder Fürseher; welcher/ etwan bei Erinnerung seines in dem Fruchtbringenden Palmen-Orden geführten Namens/ des Erwachsenen/ auch in Betrachtung/ daß es schicklich wäre/ wann diese von den Blumen benamte Gesellschaft auch eine Blume zum Sinnbild darstellete/ mit Genehmhaltung seiner wehrten Weid-Genoßen/ hierzu die Granadillo oder Passion-Blume ersonnen; derer man beischreiben kan: ¶ [aq]Divini scena doloris[/aq]. ¶ Das Leidens-Fürbild unsers Erzhirten. [S] ¶ Und dieses noch mehr/ weil auch der hochseelige Strefon die Paßion-Blume allen andern Blumen fürgezogen/ und folgende schöne Reim-Zeilen darüber verfertiget: ¶ [aq]Als einst/ in den Sommer-Stunden[/aq]/ ¶ [S] / Fundstelle
 
Seite: (45-47) [82-84]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Bestehet auch dieser Orden [der Blumenorden, J.T.] noch von verschiedenen Herren Standes- und Adelichen Personen/ Fürstl. Geheimen- Hof- und [aq]Consistorial[/aq]-Rähten/ [aq]Theologiae, Jurium, Medicinae, Philosophiae Doctoribus[/aq] und [aq]Professoribus[/aq], auch in andern ansehnlichen Geistlich- und weltlichen Aemtern sich rühmlichst-verdienenden Mitgliedern: machet anbei/ durch des Himmels gnädigen Einfluß/ die Hoffnung/ und verspricht/ künftighin mehrere [S] seine Fleißes und Tugend-Proben an den Tag zu legen. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Bestehet auch dieser Orden [der Blumenorden, J.T.] noch von verschiedenen Herren Standes- und Adelichen Personen/ Fürstl. Geheimen- Hof- und [aq]Consistorial[/aq]-Rähten/ [aq]Theologiae, Jurium, Medicinae, Philosophiae Doctoribus[/aq] und [aq]Professoribus[/aq], auch in andern ansehnlichen Geistlich- und weltlichen Aemtern sich rühmlichst-verdienenden Mitgliedern: machet anbei/ durch des Himmels gnädigen Einfluß/ die Hoffnung/ und verspricht/ künftighin mehrere [S] seine Fleißes und Tugend-Proben an den Tag zu legen. / Fundstelle
 
Seite: (49-50) [86-87]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Nach der Pegnesischen hat sich eine andere Gesellschaft in Teutschland hervor gethan A. 1660/ unter An- und Aufführung Herrn Joh. Risten/ [aq]Comitis Palat. Caesarei[/aq], und berühmten Predigers zu Wedel an der Elbe; derer Ordens-Zeichen war ein verguldter Schwan an einem Himmel-blauen Band abhangend/ davon sie/ wie auch von der [S] Gegend/ die Schwanen-Gesellschaft an der Elbe genannt worden. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Nach der Pegnesischen hat sich eine andere Gesellschaft in Teutschland hervor gethan A. 1660/ unter An- und Aufführung Herrn Joh. Risten/ [aq]Comitis Palat. Caesarei[/aq], und berühmten Predigers zu Wedel an der Elbe; derer Ordens-Zeichen war ein verguldter Schwan an einem Himmel-blauen Band abhangend/ davon sie/ wie auch von der [S] Gegend/ die Schwanen-Gesellschaft an der Elbe genannt worden. / Fundstelle
 
Seite: (55-56) [92-93]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: [aq]Nun kommt der Heiden Heiland etc[/aq]. ¶ Wir ziehen diese Beispiele an/ nicht zur Verachtung der alten geistreichen Kirchen-Lieder/ sondern weil sie unsrer Jugend vor andern bekannt sind; habens auch denen frommen [aq]auctoribus[/aq] derselben nicht vor übel/ weil man damals nur die Syllben abgezehlet/ und auf den eigentlichen Wort-Ton wenig acht gegeben. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: [aq]Nun kommt der Heiden Heiland etc[/aq]. ¶ Wir ziehen diese Beispiele an/ nicht zur Verachtung der alten geistreichen Kirchen-Lieder/ sondern weil sie unsrer Jugend vor andern bekannt sind; habens auch denen frommen [aq]auctoribus[/aq] derselben nicht vor übel/ weil man damals nur die Syllben abgezehlet/ und auf den eigentlichen Wort-Ton wenig acht gegeben. / Fundstelle
 
Seite: (61) [98]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Gegen Meinen hochgeehrten Herrn Schwagern könte ich/ aus vielen Bewegnißen zu dieser meiner Kühnheit/ billich hier an die Spitze stellen die nun über etlich-dreißig Jahre lang/ durch GOttes Gnade/ unter uns fortwärende Freundschaft/ welche/ auf ihrer Seite mit annehmlichster Höflichkeit und vielen Gutthaten/ meinerseits aber mit aufrichtiger Liebe und Dank-schuldigster Treue unterstützet/ bei immer-grünem Flor erhalten worden. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Gegen Meinen hochgeehrten Herrn Schwagern könte ich/ aus vielen Bewegnißen zu dieser meiner Kühnheit/ billich hier an die Spitze stellen die nun über etlich-dreißig Jahre lang/ durch GOttes Gnade/ unter uns fortwärende Freundschaft/ welche/ auf ihrer Seite mit annehmlichster Höflichkeit und vielen Gutthaten/ meinerseits aber mit aufrichtiger Liebe und Dank-schuldigster Treue unterstützet/ bei immer-grünem Flor erhalten worden. / Fundstelle
 
Seite: (unpag.) [11]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: das reife Urtheil des Verstandes/ der sich vergleichet einer Quelle vieler so ernstlich- als galanten Wißenschaften; daraus/ wie aus dem Musen-Brunnen Aganippe/ nicht nur die studirende Lehrlinge/ sondern auch berühmte Gottes- und Weißheit-Lehrer ihren Durst öffters zu leschen Verlangen tragen / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: das reife Urtheil des Verstandes/ der sich vergleichet einer Quelle vieler so ernstlich- als galanten Wißenschaften; daraus/ wie aus dem Musen-Brunnen Aganippe/ nicht nur die studirende Lehrlinge/ sondern auch berühmte Gottes- und Weißheit-Lehrer ihren Durst öffters zu leschen Verlangen tragen / Fundstelle
 
Seite: (unpag.) [12]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Ich könte vor allen gedenken der ungefärbten Gottesfurcht; ohne derer Liecht die Klugheit blind/ die Beredtsamkeit ein Sirenen-Gesang/ die Weißheit Unwißenheit/ auch andere schön-gleißende Gemütes-Gaben verlarvte Laster sind/ und Bilder ohne Leben. Dieser Mutter aller waarer Tugenden gleichwie Mein wehrtester Patron von Jugend auf [S] sich gewidmet/ und seine Gedanken/ Wort- und Werke/ nach GOtt/ dem höchsten Heil- und Angel-Stern/ gerichtet; eben so läßet Er sein Glaubens-Liecht unabläßig leuchten vor den Menschen durch gute Werke/ und mildeste Wolthätigkeit gegen allerhand arme/ verfolgte und nohtleidende; also daß/ was [aq]Valerius Maximus[/aq] von dem Agrigentinischen Gillias mit schönen Worten aufgezeichnet: * [[aq]L. IV. c. 8[/aq].] [aq]Subnectam Agrigentinum Gilliam, quem propemodum ipsius liberalitatis praecordia constat habuisse: erat opiobus excellens, sed multo etiam animo quam divitiis locupletior ; semperque in eroganda potius, quam in contrahenda pecunia occupatus: adeo ut domus ejus quasi quaedam[/aq] [S] [aq]munificentiae officina crederetur[/aq]; ebenmäßig von unserm Norischen Gillias kan gesaget werden/ Er trage selbst der Freygebigkeit ihr Herz in seinem Busen ; und ob er wol mit großem Reichtum von GOTT gesegnet/ so seye er doch am Gemüte als Glückes-Gütern viel reicher/ und iederzeit mehr darauf bedacht/ wie er das Geld unter die bedürftige austheile/ als eincaßire: so gar/ daß seine Behausung billich vor der Wolthätigkeit Werkstatt und Wohnplatz gehalten werde.
Eigenschaft / Autoritäten: Ich könte vor allen gedenken der ungefärbten Gottesfurcht; ohne derer Liecht die Klugheit blind/ die Beredtsamkeit ein Sirenen-Gesang/ die Weißheit Unwißenheit/ auch andere schön-gleißende Gemütes-Gaben verlarvte Laster sind/ und Bilder ohne Leben. Dieser Mutter aller waarer Tugenden gleichwie Mein wehrtester Patron von Jugend auf [S] sich gewidmet/ und seine Gedanken/ Wort- und Werke/ nach GOtt/ dem höchsten Heil- und Angel-Stern/ gerichtet; eben so läßet Er sein Glaubens-Liecht unabläßig leuchten vor den Menschen durch gute Werke/ und mildeste Wolthätigkeit gegen allerhand arme/ verfolgte und nohtleidende; also daß/ was [aq]Valerius Maximus[/aq] von dem Agrigentinischen Gillias mit schönen Worten aufgezeichnet: * [[aq]L. IV. c. 8[/aq].] [aq]Subnectam Agrigentinum Gilliam, quem propemodum ipsius liberalitatis praecordia constat habuisse: erat opiobus excellens, sed multo etiam animo quam divitiis locupletior ; semperque in eroganda potius, quam in contrahenda pecunia occupatus: adeo ut domus ejus quasi quaedam[/aq] [S] [aq]munificentiae officina crederetur[/aq]; ebenmäßig von unserm Norischen Gillias kan gesaget werden/ Er trage selbst der Freygebigkeit ihr Herz in seinem Busen ; und ob er wol mit großem Reichtum von GOTT gesegnet/ so seye er doch am Gemüte als Glückes-Gütern viel reicher/ und iederzeit mehr darauf bedacht/ wie er das Geld unter die bedürftige austheile/ als eincaßire: so gar/ daß seine Behausung billich vor der Wolthätigkeit Werkstatt und Wohnplatz gehalten werde. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Ich könte vor allen gedenken der ungefärbten Gottesfurcht; ohne derer Liecht die Klugheit blind/ die Beredtsamkeit ein Sirenen-Gesang/ die Weißheit Unwißenheit/ auch andere schön-gleißende Gemütes-Gaben verlarvte Laster sind/ und Bilder ohne Leben. Dieser Mutter aller waarer Tugenden gleichwie Mein wehrtester Patron von Jugend auf [S] sich gewidmet/ und seine Gedanken/ Wort- und Werke/ nach GOtt/ dem höchsten Heil- und Angel-Stern/ gerichtet; eben so läßet Er sein Glaubens-Liecht unabläßig leuchten vor den Menschen durch gute Werke/ und mildeste Wolthätigkeit gegen allerhand arme/ verfolgte und nohtleidende; also daß/ was [aq]Valerius Maximus[/aq] von dem Agrigentinischen Gillias mit schönen Worten aufgezeichnet: * [[aq]L. IV. c. 8[/aq].] [aq]Subnectam Agrigentinum Gilliam, quem propemodum ipsius liberalitatis praecordia constat habuisse: erat opiobus excellens, sed multo etiam animo quam divitiis locupletior ; semperque in eroganda potius, quam in contrahenda pecunia occupatus: adeo ut domus ejus quasi quaedam[/aq] [S] [aq]munificentiae officina crederetur[/aq]; ebenmäßig von unserm Norischen Gillias kan gesaget werden/ Er trage selbst der Freygebigkeit ihr Herz in seinem Busen ; und ob er wol mit großem Reichtum von GOTT gesegnet/ so seye er doch am Gemüte als Glückes-Gütern viel reicher/ und iederzeit mehr darauf bedacht/ wie er das Geld unter die bedürftige austheile/ als eincaßire: so gar/ daß seine Behausung billich vor der Wolthätigkeit Werkstatt und Wohnplatz gehalten werde. / Fundstelle
 
Seite: (unpag.-unpag.) [14-16]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: wie dann insonderheit die Löbl. Altdorfische Universität/ und dero Theologisch- und Philosophische Facultäten/ so viel merklich- und wirkliche Denk-Zeichen der Ingolstätterischen Groß-Freygebigkeit nimmermehr vergeßen/ sondern durch ihre Schrifften/ dieses Patrons (GOtt gebe spat!) verhimmelten Geist auf Erden erhalten/ und die Asche im Grab beleben werden. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: wie dann insonderheit die Löbl. Altdorfische Universität/ und dero Theologisch- und Philosophische Facultäten/ so viel merklich- und wirkliche Denk-Zeichen der Ingolstätterischen Groß-Freygebigkeit nimmermehr vergeßen/ sondern durch ihre Schrifften/ dieses Patrons (GOtt gebe spat!) verhimmelten Geist auf Erden erhalten/ und die Asche im Grab beleben werden. / Fundstelle
 
Seite: (unpag.) [17]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Poliander/ deme an zeitlicher Glückseeligkeit/ auser den leiblichen Namens-Erben/ nichts abgehet/ wird unsere Gesell-[S]schaft/ als eine wolverpflegte fruchtbare Tochter hinterlaßen/ welche durch ihre Schrifft-Kinder seine rühmlichste Gedächtniß auf die Nachwelt befördern/ und in das Buch der Ewigkeit wird einschreiben. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Poliander/ deme an zeitlicher Glückseeligkeit/ auser den leiblichen Namens-Erben/ nichts abgehet/ wird unsere Gesell-[S]schaft/ als eine wolverpflegte fruchtbare Tochter hinterlaßen/ welche durch ihre Schrifft-Kinder seine rühmlichste Gedächtniß auf die Nachwelt befördern/ und in das Buch der Ewigkeit wird einschreiben. / Fundstelle
 
Seite: (unpag.-unpag.) [20-21]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Ich habe nemlich [S] durch Gottes Gnade nun schon eine geraume Zeit und von vielen Jahren her verschiedenen Herren [aq]Studiosis artium elegantiorum[/aq], auf dero Ansuchen/ [aq]Collegia academica[/aq] über die Teutsche Poësie gehalten / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Ich habe nemlich [S] durch Gottes Gnade nun schon eine geraume Zeit und von vielen Jahren her verschiedenen Herren [aq]Studiosis artium elegantiorum[/aq], auf dero Ansuchen/ [aq]Collegia academica[/aq] über die Teutsche Poësie gehalten / Fundstelle
 
Seite: (unpag.-unpag.) [25-26]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Habe mich derowegen/ aus einiger Patronen und geliebter Freunde Ansuchen/ mit GOtt entschloßen/ eine gründliche Anleitung zur T. Poësie (wie sich diese ietziger Zeit im schönsten Flor befindet) ihren beeden Theilen/ als der Reim- und Dicht-Kunst/ nach/ in ein von bewährten Lehr-Sätzen [S] und reinen kurzen Exempeln bestehendes [aq]Systema[/aq] oder richtige Lehr-Ordnung zu bringen; worüber von mir ferner hin/ so GOtt will/ mehrere [aq]Collegia Poëtica[/aq] können gehalten/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Habe mich derowegen/ aus einiger Patronen und geliebter Freunde Ansuchen/ mit GOtt entschloßen/ eine gründliche Anleitung zur T. Poësie (wie sich diese ietziger Zeit im schönsten Flor befindet) ihren beeden Theilen/ als der Reim- und Dicht-Kunst/ nach/ in ein von bewährten Lehr-Sätzen [S] und reinen kurzen Exempeln bestehendes [aq]Systema[/aq] oder richtige Lehr-Ordnung zu bringen; worüber von mir ferner hin/ so GOtt will/ mehrere [aq]Collegia Poëtica[/aq] können gehalten/ / Fundstelle
 
Seite: (unpag.-unpag.) [27-28]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Wolten derer mehrere von einigen Liebhabern verlanget werden/ so stehe ich bereit/ künftig/ geliebts GOtt/ so wol mit dergleichen als insonderheit geistlichen Gedichten/ worauf ich fürohin meine meinste Gedanken lenken werde/ gar willig zu dienen. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Wolten derer mehrere von einigen Liebhabern verlanget werden/ so stehe ich bereit/ künftig/ geliebts GOtt/ so wol mit dergleichen als insonderheit geistlichen Gedichten/ worauf ich fürohin meine meinste Gedanken lenken werde/ gar willig zu dienen. / Fundstelle
 
Seite: (unpag.) [31]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: und bitte GOtt/ daß meine Arbeit zu seiner Ehre/ und des Nechsten/ sonderlich der studirenden Jugend/ Nutzen und Erbauen gereichen / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: und bitte GOtt/ daß meine Arbeit zu seiner Ehre/ und des Nechsten/ sonderlich der studirenden Jugend/ Nutzen und Erbauen gereichen / Fundstelle
 
Seite: (unpag.) [31]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Im Anfang des [aq]XVI Seculi[/aq] hat Herr Melchior Pfinzing/ zu St. Alban bei Mainz/ und St. Sebald zu Nürnberg Probst/ die gefährlich- und hochberühmte Geschichten des Helden und Ritter Theurdanks (darunter er den Prinzen/ und hernach-gewordenen Keiser Maximilian den I verstehet) in Teutschen zwar einfältigen/ doch den Erfindungen nach nicht ungeschickten Versen beschrieben; / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Im Anfang des [aq]XVI Seculi[/aq] hat Herr Melchior Pfinzing/ zu St. Alban bei Mainz/ und St. Sebald zu Nürnberg Probst/ die gefährlich- und hochberühmte Geschichten des Helden und Ritter Theurdanks (darunter er den Prinzen/ und hernach-gewordenen Keiser Maximilian den I verstehet) in Teutschen zwar einfältigen/ doch den Erfindungen nach nicht ungeschickten Versen beschrieben; / Fundstelle
 
Seite: (28) [65]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Es war dieser Herr Johans Freyher zu Schwarzenberg und hohen Landsberg/ Herrn Sigmund von Schwarzenberg etc. Sohn/ ein sehr fromm- und gelehrter [aq]Cavalier[/aq] [...]. Er hat/ nebst mehrern Schrifften [...] auch ein Buch/ Memorial der Tugend betitelt/ mit Figuren und T. Reimen durch und durch verfertiget: darinnen er erstlich handelt von den vornehmsten Historien des A. und N. Testaments/ hernach von einigen Griechischen/ Römischen/ und neuen Geschichten/ auch überall seine Lehren mit beigefüget; z.e. bei der Historie von Simson schreibet er: ¶ [aq]Merck Samson kam umb seinen Leib[/aq]/ ¶ [...][S] ¶ Vom reichen Mann Lucae XVI singet er also: ¶ [aq]Der reich Man/ Gottes hi vergaß[/aq]/ ¶ [...] ¶ Er hat ingleichen über den Tod seiner Gemahlin/ Fr. Kundigund/ gebohrnen Gräfin zu Rynegk/ die er innigst geliebet/ ein langes T. [aq]Carmen[/aq], genannt der Kummer-Trost/ geschrieben/ deßen Schluß ist: ¶ [aq]Mein sün und töchter nemet war[/aq]/
Eigenschaft / Autoritäten: Es war dieser Herr Johans Freyher zu Schwarzenberg und hohen Landsberg/ Herrn Sigmund von Schwarzenberg etc. Sohn/ ein sehr fromm- und gelehrter [aq]Cavalier[/aq] [...]. Er hat/ nebst mehrern Schrifften [...] auch ein Buch/ Memorial der Tugend betitelt/ mit Figuren und T. Reimen durch und durch verfertiget: darinnen er erstlich handelt von den vornehmsten Historien des A. und N. Testaments/ hernach von einigen Griechischen/ Römischen/ und neuen Geschichten/ auch überall seine Lehren mit beigefüget; z.e. bei der Historie von Simson schreibet er: ¶ [aq]Merck Samson kam umb seinen Leib[/aq]/ ¶ [...][S] ¶ Vom reichen Mann Lucae XVI singet er also: ¶ [aq]Der reich Man/ Gottes hi vergaß[/aq]/ ¶ [...] ¶ Er hat ingleichen über den Tod seiner Gemahlin/ Fr. Kundigund/ gebohrnen Gräfin zu Rynegk/ die er innigst geliebet/ ein langes T. [aq]Carmen[/aq], genannt der Kummer-Trost/ geschrieben/ deßen Schluß ist: ¶ [aq]Mein sün und töchter nemet war[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Es war dieser Herr Johans Freyher zu Schwarzenberg und hohen Landsberg/ Herrn Sigmund von Schwarzenberg etc. Sohn/ ein sehr fromm- und gelehrter [aq]Cavalier[/aq] [...]. Er hat/ nebst mehrern Schrifften [...] auch ein Buch/ Memorial der Tugend betitelt/ mit Figuren und T. Reimen durch und durch verfertiget: darinnen er erstlich handelt von den vornehmsten Historien des A. und N. Testaments/ hernach von einigen Griechischen/ Römischen/ und neuen Geschichten/ auch überall seine Lehren mit beigefüget; z.e. bei der Historie von Simson schreibet er: ¶ [aq]Merck Samson kam umb seinen Leib[/aq]/ ¶ [...][S] ¶ Vom reichen Mann Lucae XVI singet er also: ¶ [aq]Der reich Man/ Gottes hi vergaß[/aq]/ ¶ [...] ¶ Er hat ingleichen über den Tod seiner Gemahlin/ Fr. Kundigund/ gebohrnen Gräfin zu Rynegk/ die er innigst geliebet/ ein langes T. [aq]Carmen[/aq], genannt der Kummer-Trost/ geschrieben/ deßen Schluß ist: ¶ [aq]Mein sün und töchter nemet war[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (30-31) [67-68]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Von A. 1516 bis 1567 hat ein ehrlicher Burger und Schuhmacher anfangs/ hernach Schulmeister/ zu Nürnberg/ Hannß Sachs/ etliche tausend Stücke/ d.i. geistlich- und weltliche T. Reim-Gedichte/ Comoedien/ Tragoedien/ und allerhand seltsame Spiele/ kurzweilige Gespräche/ wunderbare Geschicht- und Fabeln geschrieben/ und zum Druck nach und nach verfertiget; auch derer noch sehr viel ungedruckt hinterlaßen. Es finden sich darunter Sachen von guter Erfindung; und ist zu bewundern/ daß ein Handwerksmann/ der Lateinisch- und anderer Sprachen unkündig/ so [S] mancherlei Geist- und weltliche Gedichte/ in nicht gar ungeschickten Reimen/ selbiger Zeit nach/ zu Mark bringen können. Sein geistreiches Lied/ Warum betrübst du dich mein Herr etc. wird annoch von vielen frommen Seelen sehr wehrt gehalten.
Eigenschaft / Autoritäten: Von A. 1516 bis 1567 hat ein ehrlicher Burger und Schuhmacher anfangs/ hernach Schulmeister/ zu Nürnberg/ Hannß Sachs/ etliche tausend Stücke/ d.i. geistlich- und weltliche T. Reim-Gedichte/ Comoedien/ Tragoedien/ und allerhand seltsame Spiele/ kurzweilige Gespräche/ wunderbare Geschicht- und Fabeln geschrieben/ und zum Druck nach und nach verfertiget; auch derer noch sehr viel ungedruckt hinterlaßen. Es finden sich darunter Sachen von guter Erfindung; und ist zu bewundern/ daß ein Handwerksmann/ der Lateinisch- und anderer Sprachen unkündig/ so [S] mancherlei Geist- und weltliche Gedichte/ in nicht gar ungeschickten Reimen/ selbiger Zeit nach/ zu Mark bringen können. Sein geistreiches Lied/ Warum betrübst du dich mein Herr etc. wird annoch von vielen frommen Seelen sehr wehrt gehalten. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Von A. 1516 bis 1567 hat ein ehrlicher Burger und Schuhmacher anfangs/ hernach Schulmeister/ zu Nürnberg/ Hannß Sachs/ etliche tausend Stücke/ d.i. geistlich- und weltliche T. Reim-Gedichte/ Comoedien/ Tragoedien/ und allerhand seltsame Spiele/ kurzweilige Gespräche/ wunderbare Geschicht- und Fabeln geschrieben/ und zum Druck nach und nach verfertiget; auch derer noch sehr viel ungedruckt hinterlaßen. Es finden sich darunter Sachen von guter Erfindung; und ist zu bewundern/ daß ein Handwerksmann/ der Lateinisch- und anderer Sprachen unkündig/ so [S] mancherlei Geist- und weltliche Gedichte/ in nicht gar ungeschickten Reimen/ selbiger Zeit nach/ zu Mark bringen können. Sein geistreiches Lied/ Warum betrübst du dich mein Herr etc. wird annoch von vielen frommen Seelen sehr wehrt gehalten. / Fundstelle
 
Seite: (32-33) [69-70]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Barthol. Regenbogen/ seines Handwerks ein Schmidt/ und Muscatblüt/ (derer Töne erst gedacht worden) waren zu ihrer Zeit benamte Dichter; und hat jener/ nebst andern/ zum Gedächtnis des Frauenlobs an die I. Maria im Zug-Tone ein Lied gestellet; dieser aber sehr viele hinterlaßen/ unter denen sind: Von der Schöpfung und Adams Fall zwey; das Geistliche Ackerwerk; die Geistliche Mühle; [...] von frommen Weibern / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Barthol. Regenbogen/ seines Handwerks ein Schmidt/ und Muscatblüt/ (derer Töne erst gedacht worden) waren zu ihrer Zeit benamte Dichter; und hat jener/ nebst andern/ zum Gedächtnis des Frauenlobs an die I. Maria im Zug-Tone ein Lied gestellet; dieser aber sehr viele hinterlaßen/ unter denen sind: Von der Schöpfung und Adams Fall zwey; das Geistliche Ackerwerk; die Geistliche Mühle; [...] von frommen Weibern / Fundstelle
 
Seite: (34) [71]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Ingleichen gehöret hieher Bartholme Ringwaldt/ welcher unter andern auch ein [aq]scriptum de Plagio Ernesti & Alberti Ducum Saxoniae[/aq] hinterlaßen. Dieser war Pfarrherr in Langfeld/ und hat A. 1588 ein Buch von T. Reimen/ welches er die Lauter Warheit nennet/ ausgehen laßen; darinnen angezeiget wird/ wie sich ein weltlich- und geistlicher Kriegsmann in seinem Beruf verhalten soll [...]. Seine Lieder/ Kommt her zu mir/ spricht GOttes Sohn etc. Es ist gewißlich an der Zeit etc. und andere mehr/ werden noch in unsren Kirchen gesungen. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Ingleichen gehöret hieher Bartholme Ringwaldt/ welcher unter andern auch ein [aq]scriptum de Plagio Ernesti & Alberti Ducum Saxoniae[/aq] hinterlaßen. Dieser war Pfarrherr in Langfeld/ und hat A. 1588 ein Buch von T. Reimen/ welches er die Lauter Warheit nennet/ ausgehen laßen; darinnen angezeiget wird/ wie sich ein weltlich- und geistlicher Kriegsmann in seinem Beruf verhalten soll [...]. Seine Lieder/ Kommt her zu mir/ spricht GOttes Sohn etc. Es ist gewißlich an der Zeit etc. und andere mehr/ werden noch in unsren Kirchen gesungen. / Fundstelle
 
Seite: (35) [72]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Es hat auch/ zu Ende des bißher gemeldten sechzehenden [aq]seculi[/aq], Elias [aq]Noricus[/aq], Pfarrherr zu Sommerstorf/ ein Buch in T. Reimen herausgegeben/ betitult/ das Neue Jahr/ worinnen ieglichen/ weß Standes er ist/ angezeiget wird/ nach der Hauß-Tafel/ sich zu erinnern/ wie er im alten Jahre haußgehalten/ und/ wofern was versehen/ sich im neuen Jahr beßern möge; gedruckt zu Helmstett A. 1593. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Es hat auch/ zu Ende des bißher gemeldten sechzehenden [aq]seculi[/aq], Elias [aq]Noricus[/aq], Pfarrherr zu Sommerstorf/ ein Buch in T. Reimen herausgegeben/ betitult/ das Neue Jahr/ worinnen ieglichen/ weß Standes er ist/ angezeiget wird/ nach der Hauß-Tafel/ sich zu erinnern/ wie er im alten Jahre haußgehalten/ und/ wofern was versehen/ sich im neuen Jahr beßern möge; gedruckt zu Helmstett A. 1593. / Fundstelle
 
Seite: (36) [75]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Bald hierauf ist eine kurze Chronic/ darinnen die fürnehmste Geschichte/ so sich von der Welt Anfang biß 1606 nach Christi Geburt/ in allen Landen zugetragen/ in T. Reimen herausgegangen/ durch Conrad Baurn in Nürnberg f. 8. 1607. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Bald hierauf ist eine kurze Chronic/ darinnen die fürnehmste Geschichte/ so sich von der Welt Anfang biß 1606 nach Christi Geburt/ in allen Landen zugetragen/ in T. Reimen herausgegangen/ durch Conrad Baurn in Nürnberg f. 8. 1607. / Fundstelle
 
Seite: (38) [75]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Es haben nemlich die Geistlich- und weltliche T. Po[aq]ë[/aq]ten vor ihme [Opitz, J.T.] in ihren Versen nicht auf die [aq]pedes[/aq] und [aq]quantitatem syllabarum[/aq] gesehen/ sondern nur die Syllben gezehlet / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Es haben nemlich die Geistlich- und weltliche T. Po[aq]ë[/aq]ten vor ihme [Opitz, J.T.] in ihren Versen nicht auf die [aq]pedes[/aq] und [aq]quantitatem syllabarum[/aq] gesehen/ sondern nur die Syllben gezehlet / Fundstelle
 
Seite: (39) [76]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Alle seine Geist- und weltliche Gedichte sind durch die neueste [aq]edition[/aq] zu Breßlau A. 1690 f. 8. zu grossem Vergnügen der gelehrten Welt/ zusammen gedrucket herausgegeben worden. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Alle seine Geist- und weltliche Gedichte sind durch die neueste [aq]edition[/aq] zu Breßlau A. 1690 f. 8. zu grossem Vergnügen der gelehrten Welt/ zusammen gedrucket herausgegeben worden. / Fundstelle
 
Seite: (40) [77]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: A. 1627 hat [aq]Jo. Valentin Andreae[/aq], der folgends hochbenamte [aq]Theologus[/aq] und [aq]Philologus[/aq], erstgedachten Herrn von Bartas Triumph des Glaubens in hochteutsche Verse übersetzet/ und [aq]Matth. Berneggero[/aq] überschrieben. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: A. 1627 hat [aq]Jo. Valentin Andreae[/aq], der folgends hochbenamte [aq]Theologus[/aq] und [aq]Philologus[/aq], erstgedachten Herrn von Bartas Triumph des Glaubens in hochteutsche Verse übersetzet/ und [aq]Matth. Berneggero[/aq] überschrieben. / Fundstelle
 
Seite: (43) [80]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Herr Rist/ Simon Dach und Röling/ sind wegen ihrer schönen geistlichen Lieder/ auch der erste etlicher andern Schrifften wegen/ billigst zu loben; unter denen doch die letztere [aq]scripta[/aq] die ersten weit übertreffen. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Herr Rist/ Simon Dach und Röling/ sind wegen ihrer schönen geistlichen Lieder/ auch der erste etlicher andern Schrifften wegen/ billigst zu loben; unter denen doch die letztere [aq]scripta[/aq] die ersten weit übertreffen. / Fundstelle
 
Seite: (44) [81]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Zu des Ordens Sinnbild haben sie [die Mitglieder des Pegnesischen Blumenordens, J.T.] anfangs gesetzet die siebenfache Rohr-Pfeife Pans; damit anzudeuten/ daß/ gleichwie diese unterschiedliche Rohre in einer Pfeife vereiniget/ zu einen Ton zusammen-stimmen/ also auch diese Pegniz-Hirten mit ihren Liedern und Gedichten alle auf einen Zweck/ nemlich zu GOttes Ehre/ zur Tugend-Lehre/ und Teutscher Sprache und Dicht-Kunst Ausübung und Vermehrung/ abzielen sollen. Durch den Pan haben sie nicht so wol den alten Hirten-Götzen/ als den unsterblichen GOtt/ der alles in allem ist/ verstanden; und diesem Sinnbilde beigeschrieben: ¶ [aq]Melos conspirant singuli in unum[/aq]. ¶ Alle zu einem Ton einstimmende. ¶ Nach Strefons seeligsten Abschied wurde Floridan dieser Gesellschaft anderer [aq]Praeses[/aq] oder Fürseher; welcher/ etwan bei Erinnerung seines in dem Fruchtbringenden Palmen-Orden geführten Namens/ des Erwachsenen/ auch in Betrachtung/ daß es schicklich wäre/ wann diese von den Blumen benamte Gesellschaft auch eine Blume zum Sinnbild darstellete/ mit Genehmhaltung seiner wehrten Weid-Genoßen/ hierzu die Granadillo oder Passion-Blume ersonnen; derer man beischreiben kan: ¶ [aq]Divini scena doloris[/aq]. ¶ Das Leidens-Fürbild unsers Erzhirten. [S] ¶ Und dieses noch mehr/ weil auch der hochseelige Strefon die Paßion-Blume allen andern Blumen fürgezogen/ und folgende schöne Reim-Zeilen darüber verfertiget: ¶ [aq]Als einst/ in den Sommer-Stunden[/aq]/ ¶ [S]
Eigenschaft / Autoritäten: Zu des Ordens Sinnbild haben sie [die Mitglieder des Pegnesischen Blumenordens, J.T.] anfangs gesetzet die siebenfache Rohr-Pfeife Pans; damit anzudeuten/ daß/ gleichwie diese unterschiedliche Rohre in einer Pfeife vereiniget/ zu einen Ton zusammen-stimmen/ also auch diese Pegniz-Hirten mit ihren Liedern und Gedichten alle auf einen Zweck/ nemlich zu GOttes Ehre/ zur Tugend-Lehre/ und Teutscher Sprache und Dicht-Kunst Ausübung und Vermehrung/ abzielen sollen. Durch den Pan haben sie nicht so wol den alten Hirten-Götzen/ als den unsterblichen GOtt/ der alles in allem ist/ verstanden; und diesem Sinnbilde beigeschrieben: ¶ [aq]Melos conspirant singuli in unum[/aq]. ¶ Alle zu einem Ton einstimmende. ¶ Nach Strefons seeligsten Abschied wurde Floridan dieser Gesellschaft anderer [aq]Praeses[/aq] oder Fürseher; welcher/ etwan bei Erinnerung seines in dem Fruchtbringenden Palmen-Orden geführten Namens/ des Erwachsenen/ auch in Betrachtung/ daß es schicklich wäre/ wann diese von den Blumen benamte Gesellschaft auch eine Blume zum Sinnbild darstellete/ mit Genehmhaltung seiner wehrten Weid-Genoßen/ hierzu die Granadillo oder Passion-Blume ersonnen; derer man beischreiben kan: ¶ [aq]Divini scena doloris[/aq]. ¶ Das Leidens-Fürbild unsers Erzhirten. [S] ¶ Und dieses noch mehr/ weil auch der hochseelige Strefon die Paßion-Blume allen andern Blumen fürgezogen/ und folgende schöne Reim-Zeilen darüber verfertiget: ¶ [aq]Als einst/ in den Sommer-Stunden[/aq]/ ¶ [S] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Zu des Ordens Sinnbild haben sie [die Mitglieder des Pegnesischen Blumenordens, J.T.] anfangs gesetzet die siebenfache Rohr-Pfeife Pans; damit anzudeuten/ daß/ gleichwie diese unterschiedliche Rohre in einer Pfeife vereiniget/ zu einen Ton zusammen-stimmen/ also auch diese Pegniz-Hirten mit ihren Liedern und Gedichten alle auf einen Zweck/ nemlich zu GOttes Ehre/ zur Tugend-Lehre/ und Teutscher Sprache und Dicht-Kunst Ausübung und Vermehrung/ abzielen sollen. Durch den Pan haben sie nicht so wol den alten Hirten-Götzen/ als den unsterblichen GOtt/ der alles in allem ist/ verstanden; und diesem Sinnbilde beigeschrieben: ¶ [aq]Melos conspirant singuli in unum[/aq]. ¶ Alle zu einem Ton einstimmende. ¶ Nach Strefons seeligsten Abschied wurde Floridan dieser Gesellschaft anderer [aq]Praeses[/aq] oder Fürseher; welcher/ etwan bei Erinnerung seines in dem Fruchtbringenden Palmen-Orden geführten Namens/ des Erwachsenen/ auch in Betrachtung/ daß es schicklich wäre/ wann diese von den Blumen benamte Gesellschaft auch eine Blume zum Sinnbild darstellete/ mit Genehmhaltung seiner wehrten Weid-Genoßen/ hierzu die Granadillo oder Passion-Blume ersonnen; derer man beischreiben kan: ¶ [aq]Divini scena doloris[/aq]. ¶ Das Leidens-Fürbild unsers Erzhirten. [S] ¶ Und dieses noch mehr/ weil auch der hochseelige Strefon die Paßion-Blume allen andern Blumen fürgezogen/ und folgende schöne Reim-Zeilen darüber verfertiget: ¶ [aq]Als einst/ in den Sommer-Stunden[/aq]/ ¶ [S] / Fundstelle
 
Seite: (45-47) [82-84]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Zum Beispiel/ der gewesene dritte Fürsteher/ Herr Martin Limburger/ ein Keiserl. gekrönter und scharfsinniger Po[aq]ë[/aq]t/ auch sehr beredter GOttes-Lehrer zu Krafftshof/ allwo er/ als Norischer Dädalus/ den von [S] vielen fremd- und einheimischen bewunderten Labyrinth und Musen-Wald angeleget/ bekam bei der Einnahme den Ordens-Namen Myrtillus/ und die blaue Kornblume/ mit dem Beiwort: ¶ Nach dem Himmel gefärbet! ¶ und deßen Erklärung: ¶ [aq]Es hat des Himmels-Farb mein Herz und meine Blum[/aq]. ¶ [...] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Zum Beispiel/ der gewesene dritte Fürsteher/ Herr Martin Limburger/ ein Keiserl. gekrönter und scharfsinniger Po[aq]ë[/aq]t/ auch sehr beredter GOttes-Lehrer zu Krafftshof/ allwo er/ als Norischer Dädalus/ den von [S] vielen fremd- und einheimischen bewunderten Labyrinth und Musen-Wald angeleget/ bekam bei der Einnahme den Ordens-Namen Myrtillus/ und die blaue Kornblume/ mit dem Beiwort: ¶ Nach dem Himmel gefärbet! ¶ und deßen Erklärung: ¶ [aq]Es hat des Himmels-Farb mein Herz und meine Blum[/aq]. ¶ [...] / Fundstelle
 
Seite: (48-49) [85-86]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Bestehet auch dieser Orden [der Blumenorden, J.T.] noch von verschiedenen Herren Standes- und Adelichen Personen/ Fürstl. Geheimen- Hof- und [aq]Consistorial[/aq]-Rähten/ [aq]Theologiae, Jurium, Medicinae, Philosophiae Doctoribus[/aq] und [aq]Professoribus[/aq], auch in andern ansehnlichen Geistlich- und weltlichen Aemtern sich rühmlichst-verdienenden Mitgliedern: machet anbei/ durch des Himmels gnädigen Einfluß/ die Hoffnung/ und verspricht/ künftighin mehrere [S] seine Fleißes und Tugend-Proben an den Tag zu legen. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Bestehet auch dieser Orden [der Blumenorden, J.T.] noch von verschiedenen Herren Standes- und Adelichen Personen/ Fürstl. Geheimen- Hof- und [aq]Consistorial[/aq]-Rähten/ [aq]Theologiae, Jurium, Medicinae, Philosophiae Doctoribus[/aq] und [aq]Professoribus[/aq], auch in andern ansehnlichen Geistlich- und weltlichen Aemtern sich rühmlichst-verdienenden Mitgliedern: machet anbei/ durch des Himmels gnädigen Einfluß/ die Hoffnung/ und verspricht/ künftighin mehrere [S] seine Fleißes und Tugend-Proben an den Tag zu legen. / Fundstelle
 
Seite: (49-50) [86-87]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: da dann die gegenwärtige Pegnitz-Hirten ein oder mehrere T. Gedichte mitbringen/ die abwesende aber dergleichen einsenden: aus denen künftighin/ so GOtt will/ die auserlesenste/ samt noch andern Schrifften/ der gelehrten Welt durch den Druck sollen vor Augen geleget werden. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: da dann die gegenwärtige Pegnitz-Hirten ein oder mehrere T. Gedichte mitbringen/ die abwesende aber dergleichen einsenden: aus denen künftighin/ so GOtt will/ die auserlesenste/ samt noch andern Schrifften/ der gelehrten Welt durch den Druck sollen vor Augen geleget werden. / Fundstelle
 
Seite: (51) [88]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Sind auch versichert/ wann der seel. Herr Morhof noch leben solte/ (welcher wir [aq]ob publicum rei literariae commodum[/aq]herzlich wünscheten) und verschiedene Gedichte/ so bei einigen Jahren her an der Pegnitz geschrieben worden/ derer mehrere auch mit GOttes-Hülf sollen dargelegt werden/ durchlesen mögte/ er würde darinnen wenig zu tadeln noch zu verbeßern finden / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Sind auch versichert/ wann der seel. Herr Morhof noch leben solte/ (welcher wir [aq]ob publicum rei literariae commodum[/aq]herzlich wünscheten) und verschiedene Gedichte/ so bei einigen Jahren her an der Pegnitz geschrieben worden/ derer mehrere auch mit GOttes-Hülf sollen dargelegt werden/ durchlesen mögte/ er würde darinnen wenig zu tadeln noch zu verbeßern finden / Fundstelle
 
Seite: (54) [91]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Nach der Pegnesischen hat sich eine andere Gesellschaft in Teutschland hervor gethan A. 1660/ unter An- und Aufführung Herrn Joh. Risten/ [aq]Comitis Palat. Caesarei[/aq], und berühmten Predigers zu Wedel an der Elbe; derer Ordens-Zeichen war ein verguldter Schwan an einem Himmel-blauen Band abhangend/ davon sie/ wie auch von der [S] Gegend/ die Schwanen-Gesellschaft an der Elbe genannt worden. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Nach der Pegnesischen hat sich eine andere Gesellschaft in Teutschland hervor gethan A. 1660/ unter An- und Aufführung Herrn Joh. Risten/ [aq]Comitis Palat. Caesarei[/aq], und berühmten Predigers zu Wedel an der Elbe; derer Ordens-Zeichen war ein verguldter Schwan an einem Himmel-blauen Band abhangend/ davon sie/ wie auch von der [S] Gegend/ die Schwanen-Gesellschaft an der Elbe genannt worden. / Fundstelle
 
Seite: (55-56) [92-93]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: und erfreue mich/ daß durch Göttlichen Segen/ und erstbelobter tapferer Männer unermüdeten Fleiß und Nachsinnen/ unsere T. Poësie im jüngst-zurückgelegten Jahrhundert/ so reine/ [aq]galant[/q] und hochgetrieben worden/ daß sie der ausländischen nichts mehr nachgiebet/ auch höher zu steigen kaum vermag. GOtt verhüte/ daß es nicht mit ihr wie anderer Sachen [aq]fatalibus periodis[/aq], heißen möge [...] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: und erfreue mich/ daß durch Göttlichen Segen/ und erstbelobter tapferer Männer unermüdeten Fleiß und Nachsinnen/ unsere T. Poësie im jüngst-zurückgelegten Jahrhundert/ so reine/ [aq]galant[/q] und hochgetrieben worden/ daß sie der ausländischen nichts mehr nachgiebet/ auch höher zu steigen kaum vermag. GOtt verhüte/ daß es nicht mit ihr wie anderer Sachen [aq]fatalibus periodis[/aq], heißen möge [...] / Fundstelle
 
Seite: (57) [94]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: denen bei den Lateinern gleichen die [aq]Dithyrambi. Jac. Balde[/aq] nennet sie [aq]Carmina vaga. Daniel Heinsius[/aq] und [aq]Hugenius[/aq]haben deren etliche Lateinisch geschrieben/ die sie [griech.] nennen. [aq]Vid[/aq]. [S] [aq]Dan. Heinsii Carm. p. 123. & seqq. edit. Amstel. 1649. Jac. Balde Tom. I. Lyric. p. 368 seqq. & 412 seqq. edit. Colon[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: denen bei den Lateinern gleichen die [aq]Dithyrambi. Jac. Balde[/aq] nennet sie [aq]Carmina vaga. Daniel Heinsius[/aq] und [aq]Hugenius[/aq]haben deren etliche Lateinisch geschrieben/ die sie [griech.] nennen. [aq]Vid[/aq]. [S] [aq]Dan. Heinsii Carm. p. 123. & seqq. edit. Amstel. 1649. Jac. Balde Tom. I. Lyric. p. 368 seqq. & 412 seqq. edit. Colon[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (118-119) [155-156]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Ferner wird sich der ienige in der Erfindung und Dicht-Kunst viel fertiger aufführen/ welcher zuvor nicht allein die beste Teutsche Poëten/ sondern auch die Griechische/ [...] gelesen/ auch unter den jüngern des [aq]Balde, Masenii, Sarbievii, H. Grotii, Heinsii, Barlaei, Santolii[/aq], u. d. [aq]Poëmata[/aq] wol durchgekrochen/ und ihnen ihre Künste abgelernet hat. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Ferner wird sich der ienige in der Erfindung und Dicht-Kunst viel fertiger aufführen/ welcher zuvor nicht allein die beste Teutsche Poëten/ sondern auch die Griechische/ [...] gelesen/ auch unter den jüngern des [aq]Balde, Masenii, Sarbievii, H. Grotii, Heinsii, Barlaei, Santolii[/aq], u. d. [aq]Poëmata[/aq] wol durchgekrochen/ und ihnen ihre Künste abgelernet hat. / Fundstelle
 
Seite: (137) [174]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]De Fictionibus Poëticis & Inventionibus Mythologicis vid. Masenius in Palaestr. Eloqu. Lig. Cap. IV[/aq] und vielen folgenden [aq]Libri I. De Fictione Poëtica[/aq] hat auch artige [aq]Praecepta Balbinus in Verisimilibus Cap. V. Part. l. §. 5 & 6. p. m. 96 & seqq[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]De Fictionibus Poëticis & Inventionibus Mythologicis vid. Masenius in Palaestr. Eloqu. Lig. Cap. IV[/aq] und vielen folgenden [aq]Libri I. De Fictione Poëtica[/aq] hat auch artige [aq]Praecepta Balbinus in Verisimilibus Cap. V. Part. l. §. 5 & 6. p. m. 96 & seqq[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (141) [178]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]Masenius[/aq] in seiner [aq]Palaestra Eloquentiae Ligatae Lib. I. cap. 16[/aq] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]Masenius[/aq] in seiner [aq]Palaestra Eloquentiae Ligatae Lib. I. cap. 16[/aq] / Fundstelle
 
Seite: (145) [182]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]Vid. Jos. Stegmanni Christognosiam T. I. sub tit. Christi Strenophori[/aq] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]Vid. Jos. Stegmanni Christognosiam T. I. sub tit. Christi Strenophori[/aq] / Fundstelle
 
Seite: (159) [196]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: daß GOtt zur Ertragung dieser Last ([aq]nam Honos est onus[/aq]) Leibes- und Seelen-Kräfften verleihen wolle / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: daß GOtt zur Ertragung dieser Last ([aq]nam Honos est onus[/aq]) Leibes- und Seelen-Kräfften verleihen wolle / Fundstelle
 
Seite: (162) [199]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Ferner danket man/ nechst GOtt/ dem [S] Uberwinder / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Ferner danket man/ nechst GOtt/ dem [S] Uberwinder / Fundstelle
 
Seite: (168-169) [205-206]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]D. Hildebrandi Tract. de Veterum Christianorum Arte bene moriendi, Ott. Aicheri Theatrum funebre, Masenii Speculum Imaginum & c[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]D. Hildebrandi Tract. de Veterum Christianorum Arte bene moriendi, Ott. Aicheri Theatrum funebre, Masenii Speculum Imaginum & c[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (175) [212]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]Jac. Masenius in Arte nova Argutiarum P. I[/aq]. [...] [aq]Balbinus in Veri[/aq]-[S]-[aq]simil. Cap. V. §. 6. p. 142[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]Jac. Masenius in Arte nova Argutiarum P. I[/aq]. [...] [aq]Balbinus in Veri[/aq]-[S]-[aq]simil. Cap. V. §. 6. p. 142[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (187-188) [224-225]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]Balbinus in Verisimil. Human. Disciplin. Cap. VII[/aq] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]Balbinus in Verisimil. Human. Disciplin. Cap. VII[/aq] / Fundstelle
 
Seite: (206) [243]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Also weiset [aq]Jac. Masenius[/aq] das ganze [aq]Systema Aeneidos Virgilianae in Palaestra Eloquentiae Ligatae Lib. I. Cap. 16. pag. 48 & seqq[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Also weiset [aq]Jac. Masenius[/aq] das ganze [aq]Systema Aeneidos Virgilianae in Palaestra Eloquentiae Ligatae Lib. I. Cap. 16. pag. 48 & seqq[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (216) [253]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: wie auch [aq]Franc. Vavassor S. J. de Ludicra dictione[/aq] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: wie auch [aq]Franc. Vavassor S. J. de Ludicra dictione[/aq] / Fundstelle
 
Seite: (219) [256]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: und [aq]Jac. Balde, qui inter Satyricos nostrorum temporum Latinos familiam ducit[/aq] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: und [aq]Jac. Balde, qui inter Satyricos nostrorum temporum Latinos familiam ducit[/aq] / Fundstelle
 
Seite: (225) [262]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: dergleichen Schrifften sind [aq]Callistrati Expositiones Statuarum, Philostrati liber Iconum; Ant. Verderii Imagines Deorum, Lugd. Batav. 1610. Caes. Ripae Iconologia, Romae f. 4t. 1603, cum amplificatione Jo. Zaratini, Venet. f. 4t. 1645[/aq]. u. a. m. ingleichen [aq]Masenii Speculum Imaginum veritatis occultae[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: dergleichen Schrifften sind [aq]Callistrati Expositiones Statuarum, Philostrati liber Iconum; Ant. Verderii Imagines Deorum, Lugd. Batav. 1610. Caes. Ripae Iconologia, Romae f. 4t. 1603, cum amplificatione Jo. Zaratini, Venet. f. 4t. 1645[/aq]. u. a. m. ingleichen [aq]Masenii Speculum Imaginum veritatis occultae[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (250) [287]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Die [aq]praecepta[/aq] solche [aq]argutas Inscriptiones[/aq] wol zu fertigen/ sind anzutreffen bei [aq]Jac. Masenio in Arte nova argutiarum[/aq], im erst-belobten [aq]Tractatu[/aq] Herrn Weisens/ [aq]Balbini Verisimilibus human. disciplin. Cap. VI, Morhofii Commentatione[/aq] [S] [aq]de Disciplina argutiarum u. a. m[/aq]. In dieser Schreib-Art [aq]excelli[/aq]ren/ unter vielen andern/ [aq]Emanuel Thesaurus, Aloysius Juglaris, Jac. Masenius, Nic. Avancinus, und Petrus Labbe[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Die [aq]praecepta[/aq] solche [aq]argutas Inscriptiones[/aq] wol zu fertigen/ sind anzutreffen bei [aq]Jac. Masenio in Arte nova argutiarum[/aq], im erst-belobten [aq]Tractatu[/aq] Herrn Weisens/ [aq]Balbini Verisimilibus human. disciplin. Cap. VI, Morhofii Commentatione[/aq] [S] [aq]de Disciplina argutiarum u. a. m[/aq]. In dieser Schreib-Art [aq]excelli[/aq]ren/ unter vielen andern/ [aq]Emanuel Thesaurus, Aloysius Juglaris, Jac. Masenius, Nic. Avancinus, und Petrus Labbe[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (264-265) [301-302]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Viele der Heiden haben derer Erfindung dem Apollo/ die Aegyptier dem Osiris/ die Thracier dem Orpheus zugeschrieben. Andere haben denen Musen die Pallas vorgesetzet/ und gedichtet/ daß diese aus des Jupiters Gehirne gebohren worden: anzudeuten/ daß alle Weißheit und [S] gute Wissenschafften von GOtt herkommen. Einige Christ-gelehrte stehen in dieser frommen Meinung/ als hätten schon die aller-älteste heilige Väter/ wann sie im grünen/ bei unschuldig-guter Muße sich erlustiret/ oder ihrem Feld- und Welt-Bau obgelegen/ Lob- und Dank-Lieder/ zur Ehre GOttes/ gedichtet und angestimmet. Zumaln aus heiliger Verwunderung und Erforschung der Natur und Welt-Geschöpfe/ die [aq]Hymni[/aq] oder Göttliche Lobgesänge entsproßen; gleichwie aus der Betrachtung des menschlichen Lebens und Wandels/ die Sitten- und Tugend-Lieder/ auch Straff- und Stichel-Gedichte/ in Gebrauch gekommen. Ingleichen seye es warscheinlich/ fügen sie hinzu/ daß noch vor der Sündflut in der Schule Henoch/ der ein göttliches Leben geführet/ der Höchste mit geistlichen Psalmen und Liedern wäre verehret worden. Ob Noah/ bald nach der Sündflut/ bei dem Opfer etwann auch einen Lob- und Dank-Gesang gen Himmel geschicket/ daran ist fast nicht zu zweifeln: gewißer aber dieses/ daß einige hundert Jahre hernach Hiob und Moses/ als geistig- und geistliche Dichter/ sich haben hervor gethan; und dieser absonderlich ein schönes Dank-Lied dem HErrn angestimmet/ nach dem triumfirenden Auszug der Kinder Israel durch das rohte Meer: * [2. B. Mos. XV.] worbei auch seine Schwester Mirjam das ihrige beigetragen/ und den Weibern am Reigen vorgesungen. Welcher Gestalt besagt-Israelisches Volk an der Gränze von Moab/ über einen Brunnen/ ein Lied wechselweiß gesungen/ hat eben deßelben Heer-[S]führer und Capellmeister Moses in seinem IV Buch ** [Cap. XXI. v. 17. 18.] angeführet. Nicht gar anderthalb-hundert Jahr hernach trat im Volke GOttes hervor die Richterin/ Prophetin und Poëtin Debora; welche samt dem Barac/ nachdem sie die Cananiter besieget/ GOtt mit einem herrlichen Triumph-Lied gedanket. ***[B. der Richter Cap. V.] Und glauben etliche/ daß diese Debora eine von den alten Sibyllen gewesen; welche auch Poëtinnen waren/ und ihre Weißagungen in Versen beschrieben. Bald darauf haben die Griechen ihren Amphion aufgestellet/ und von ihm erzehlet/ daß er durch seine liebliche Dicht- und Sing-Kunst die Steine zu den Mauren der Stadt Thebe versammlet; oder vielmehr/ durch seine geschickte Poësie und Wolredenheit/ die hart- und wilden Leute bezähmet habe/ Städte zu erbauen/ und friedlich beisammen zu wohnen. Diesem folgten ihre annoch-berühmte alte Po[aq]ë[/aq]ten/ Linus/ Orpheus/ Musaeus; wie auch in Italien die Carmenta/ Evanders Mutter/ welche aus Arcadien/ einer Griechischen Provinz/ die Poësie solle dahin gebracht haben. ¶ Um das Jahr der Welt 2890 schwange sich die Po[aq]ë[/aq]sie mit dem David auf den Könglichen Thron; von welchem Mann und Dichter nach dem Herzen GOttes/ die Po[aq]ë[/aq]tische Fabel von dem Apollo und seinen Musen auf dem Parnassus-Berg/ nach etlicher fromm-gelehrter Meinung/ soll herstammen. David nemlich hatte um sich viel Hof-Musicanten/ den Assaph/ Ethan/ Heman/ Jedithun/ und andere/ mit denen er heilige Sängereien [S] angeordnet/ und er selbst auf der Harpfe gespielet. Also hat der Satan/ GOttes Affe/ zu Delphis Pythische Gesang-Spiele angestellet/ und dem Apollo die Leyer/ auch seinen Musen verschiedene Instrumenten in die Hand gegeben. David hat den Riesen Goliath/ und der Sohn Davids den höllischen Python erwürget: dergleichen Thaten werden auch dem Apollo angedichtet. Zu Jerusalem waren zween heilige Berge/ Sion und Morijah/ auf derer jenem David residirte; diesen beeden Bergen wurde der zwei-gespitzte Parnaßus nachgebildet. In Jerusalem war das Jüdische Sanhedrim; also auch zu Delphis der hohe Griechen-Raht der Amphictyonen. Aus dem Berg Sion entsprang der Brunn Siloah/ daraus ein blind-gebohrner sich sehend gewaschen/ und anderseits die Brunnen Gihon/ Rogel und mehrere; welche durch die Dichter in die Kunst-Brunnen am Parnaßus und Helicon verwandelt worden/ als daraus man sich Kunstsehend und gelehrt trinken könne. Diese geistliche Erklärung lassen wir in ihrem Wehrt: und wißen freilich/ daß die Heiden/ weil sie vieler Sachen und Künste Ursachen nicht erkennen können noch mögen/ selbige ihren Göttern zugeschrieben; dahero auch die Erfindung der Dicht-Kunst (wie schon gemeldet worden) dem Apollo zugeeignet/ weil er durch das Delphische Orakel/ von uralten Zeiten her/ in gebundener Rede geantwortet/ und andere dergleichen [aq]Oracula[/aq] oder Götzen-Stimmen Versweiße geweissaget. ¶ Nach Davids und seines Sohnes Salomo (welcher über tausend Lieder gedichtet/ * [1 B. der König. IV. 32.] von denen [S] das so genannte Hohe Lied noch vorhanden ist) weisester Regierung/ ließ sich in Griechenland hören Homerus/ der Fürst selbiger Poësie/ und Vater der Mythischen/ das ist/ der allerältesten Philosophie;
Eigenschaft / Autoritäten: Viele der Heiden haben derer Erfindung dem Apollo/ die Aegyptier dem Osiris/ die Thracier dem Orpheus zugeschrieben. Andere haben denen Musen die Pallas vorgesetzet/ und gedichtet/ daß diese aus des Jupiters Gehirne gebohren worden: anzudeuten/ daß alle Weißheit und [S] gute Wissenschafften von GOtt herkommen. Einige Christ-gelehrte stehen in dieser frommen Meinung/ als hätten schon die aller-älteste heilige Väter/ wann sie im grünen/ bei unschuldig-guter Muße sich erlustiret/ oder ihrem Feld- und Welt-Bau obgelegen/ Lob- und Dank-Lieder/ zur Ehre GOttes/ gedichtet und angestimmet. Zumaln aus heiliger Verwunderung und Erforschung der Natur und Welt-Geschöpfe/ die [aq]Hymni[/aq] oder Göttliche Lobgesänge entsproßen; gleichwie aus der Betrachtung des menschlichen Lebens und Wandels/ die Sitten- und Tugend-Lieder/ auch Straff- und Stichel-Gedichte/ in Gebrauch gekommen. Ingleichen seye es warscheinlich/ fügen sie hinzu/ daß noch vor der Sündflut in der Schule Henoch/ der ein göttliches Leben geführet/ der Höchste mit geistlichen Psalmen und Liedern wäre verehret worden. Ob Noah/ bald nach der Sündflut/ bei dem Opfer etwann auch einen Lob- und Dank-Gesang gen Himmel geschicket/ daran ist fast nicht zu zweifeln: gewißer aber dieses/ daß einige hundert Jahre hernach Hiob und Moses/ als geistig- und geistliche Dichter/ sich haben hervor gethan; und dieser absonderlich ein schönes Dank-Lied dem HErrn angestimmet/ nach dem triumfirenden Auszug der Kinder Israel durch das rohte Meer: * [2. B. Mos. XV.] worbei auch seine Schwester Mirjam das ihrige beigetragen/ und den Weibern am Reigen vorgesungen. Welcher Gestalt besagt-Israelisches Volk an der Gränze von Moab/ über einen Brunnen/ ein Lied wechselweiß gesungen/ hat eben deßelben Heer-[S]führer und Capellmeister Moses in seinem IV Buch ** [Cap. XXI. v. 17. 18.] angeführet. Nicht gar anderthalb-hundert Jahr hernach trat im Volke GOttes hervor die Richterin/ Prophetin und Poëtin Debora; welche samt dem Barac/ nachdem sie die Cananiter besieget/ GOtt mit einem herrlichen Triumph-Lied gedanket. ***[B. der Richter Cap. V.] Und glauben etliche/ daß diese Debora eine von den alten Sibyllen gewesen; welche auch Poëtinnen waren/ und ihre Weißagungen in Versen beschrieben. Bald darauf haben die Griechen ihren Amphion aufgestellet/ und von ihm erzehlet/ daß er durch seine liebliche Dicht- und Sing-Kunst die Steine zu den Mauren der Stadt Thebe versammlet; oder vielmehr/ durch seine geschickte Poësie und Wolredenheit/ die hart- und wilden Leute bezähmet habe/ Städte zu erbauen/ und friedlich beisammen zu wohnen. Diesem folgten ihre annoch-berühmte alte Po[aq]ë[/aq]ten/ Linus/ Orpheus/ Musaeus; wie auch in Italien die Carmenta/ Evanders Mutter/ welche aus Arcadien/ einer Griechischen Provinz/ die Poësie solle dahin gebracht haben. ¶ Um das Jahr der Welt 2890 schwange sich die Po[aq]ë[/aq]sie mit dem David auf den Könglichen Thron; von welchem Mann und Dichter nach dem Herzen GOttes/ die Po[aq]ë[/aq]tische Fabel von dem Apollo und seinen Musen auf dem Parnassus-Berg/ nach etlicher fromm-gelehrter Meinung/ soll herstammen. David nemlich hatte um sich viel Hof-Musicanten/ den Assaph/ Ethan/ Heman/ Jedithun/ und andere/ mit denen er heilige Sängereien [S] angeordnet/ und er selbst auf der Harpfe gespielet. Also hat der Satan/ GOttes Affe/ zu Delphis Pythische Gesang-Spiele angestellet/ und dem Apollo die Leyer/ auch seinen Musen verschiedene Instrumenten in die Hand gegeben. David hat den Riesen Goliath/ und der Sohn Davids den höllischen Python erwürget: dergleichen Thaten werden auch dem Apollo angedichtet. Zu Jerusalem waren zween heilige Berge/ Sion und Morijah/ auf derer jenem David residirte; diesen beeden Bergen wurde der zwei-gespitzte Parnaßus nachgebildet. In Jerusalem war das Jüdische Sanhedrim; also auch zu Delphis der hohe Griechen-Raht der Amphictyonen. Aus dem Berg Sion entsprang der Brunn Siloah/ daraus ein blind-gebohrner sich sehend gewaschen/ und anderseits die Brunnen Gihon/ Rogel und mehrere; welche durch die Dichter in die Kunst-Brunnen am Parnaßus und Helicon verwandelt worden/ als daraus man sich Kunstsehend und gelehrt trinken könne. Diese geistliche Erklärung lassen wir in ihrem Wehrt: und wißen freilich/ daß die Heiden/ weil sie vieler Sachen und Künste Ursachen nicht erkennen können noch mögen/ selbige ihren Göttern zugeschrieben; dahero auch die Erfindung der Dicht-Kunst (wie schon gemeldet worden) dem Apollo zugeeignet/ weil er durch das Delphische Orakel/ von uralten Zeiten her/ in gebundener Rede geantwortet/ und andere dergleichen [aq]Oracula[/aq] oder Götzen-Stimmen Versweiße geweissaget. ¶ Nach Davids und seines Sohnes Salomo (welcher über tausend Lieder gedichtet/ * [1 B. der König. IV. 32.] von denen [S] das so genannte Hohe Lied noch vorhanden ist) weisester Regierung/ ließ sich in Griechenland hören Homerus/ der Fürst selbiger Poësie/ und Vater der Mythischen/ das ist/ der allerältesten Philosophie; / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Viele der Heiden haben derer Erfindung dem Apollo/ die Aegyptier dem Osiris/ die Thracier dem Orpheus zugeschrieben. Andere haben denen Musen die Pallas vorgesetzet/ und gedichtet/ daß diese aus des Jupiters Gehirne gebohren worden: anzudeuten/ daß alle Weißheit und [S] gute Wissenschafften von GOtt herkommen. Einige Christ-gelehrte stehen in dieser frommen Meinung/ als hätten schon die aller-älteste heilige Väter/ wann sie im grünen/ bei unschuldig-guter Muße sich erlustiret/ oder ihrem Feld- und Welt-Bau obgelegen/ Lob- und Dank-Lieder/ zur Ehre GOttes/ gedichtet und angestimmet. Zumaln aus heiliger Verwunderung und Erforschung der Natur und Welt-Geschöpfe/ die [aq]Hymni[/aq] oder Göttliche Lobgesänge entsproßen; gleichwie aus der Betrachtung des menschlichen Lebens und Wandels/ die Sitten- und Tugend-Lieder/ auch Straff- und Stichel-Gedichte/ in Gebrauch gekommen. Ingleichen seye es warscheinlich/ fügen sie hinzu/ daß noch vor der Sündflut in der Schule Henoch/ der ein göttliches Leben geführet/ der Höchste mit geistlichen Psalmen und Liedern wäre verehret worden. Ob Noah/ bald nach der Sündflut/ bei dem Opfer etwann auch einen Lob- und Dank-Gesang gen Himmel geschicket/ daran ist fast nicht zu zweifeln: gewißer aber dieses/ daß einige hundert Jahre hernach Hiob und Moses/ als geistig- und geistliche Dichter/ sich haben hervor gethan; und dieser absonderlich ein schönes Dank-Lied dem HErrn angestimmet/ nach dem triumfirenden Auszug der Kinder Israel durch das rohte Meer: * [2. B. Mos. XV.] worbei auch seine Schwester Mirjam das ihrige beigetragen/ und den Weibern am Reigen vorgesungen. Welcher Gestalt besagt-Israelisches Volk an der Gränze von Moab/ über einen Brunnen/ ein Lied wechselweiß gesungen/ hat eben deßelben Heer-[S]führer und Capellmeister Moses in seinem IV Buch ** [Cap. XXI. v. 17. 18.] angeführet. Nicht gar anderthalb-hundert Jahr hernach trat im Volke GOttes hervor die Richterin/ Prophetin und Poëtin Debora; welche samt dem Barac/ nachdem sie die Cananiter besieget/ GOtt mit einem herrlichen Triumph-Lied gedanket. ***[B. der Richter Cap. V.] Und glauben etliche/ daß diese Debora eine von den alten Sibyllen gewesen; welche auch Poëtinnen waren/ und ihre Weißagungen in Versen beschrieben. Bald darauf haben die Griechen ihren Amphion aufgestellet/ und von ihm erzehlet/ daß er durch seine liebliche Dicht- und Sing-Kunst die Steine zu den Mauren der Stadt Thebe versammlet; oder vielmehr/ durch seine geschickte Poësie und Wolredenheit/ die hart- und wilden Leute bezähmet habe/ Städte zu erbauen/ und friedlich beisammen zu wohnen. Diesem folgten ihre annoch-berühmte alte Po[aq]ë[/aq]ten/ Linus/ Orpheus/ Musaeus; wie auch in Italien die Carmenta/ Evanders Mutter/ welche aus Arcadien/ einer Griechischen Provinz/ die Poësie solle dahin gebracht haben. ¶ Um das Jahr der Welt 2890 schwange sich die Po[aq]ë[/aq]sie mit dem David auf den Könglichen Thron; von welchem Mann und Dichter nach dem Herzen GOttes/ die Po[aq]ë[/aq]tische Fabel von dem Apollo und seinen Musen auf dem Parnassus-Berg/ nach etlicher fromm-gelehrter Meinung/ soll herstammen. David nemlich hatte um sich viel Hof-Musicanten/ den Assaph/ Ethan/ Heman/ Jedithun/ und andere/ mit denen er heilige Sängereien [S] angeordnet/ und er selbst auf der Harpfe gespielet. Also hat der Satan/ GOttes Affe/ zu Delphis Pythische Gesang-Spiele angestellet/ und dem Apollo die Leyer/ auch seinen Musen verschiedene Instrumenten in die Hand gegeben. David hat den Riesen Goliath/ und der Sohn Davids den höllischen Python erwürget: dergleichen Thaten werden auch dem Apollo angedichtet. Zu Jerusalem waren zween heilige Berge/ Sion und Morijah/ auf derer jenem David residirte; diesen beeden Bergen wurde der zwei-gespitzte Parnaßus nachgebildet. In Jerusalem war das Jüdische Sanhedrim; also auch zu Delphis der hohe Griechen-Raht der Amphictyonen. Aus dem Berg Sion entsprang der Brunn Siloah/ daraus ein blind-gebohrner sich sehend gewaschen/ und anderseits die Brunnen Gihon/ Rogel und mehrere; welche durch die Dichter in die Kunst-Brunnen am Parnaßus und Helicon verwandelt worden/ als daraus man sich Kunstsehend und gelehrt trinken könne. Diese geistliche Erklärung lassen wir in ihrem Wehrt: und wißen freilich/ daß die Heiden/ weil sie vieler Sachen und Künste Ursachen nicht erkennen können noch mögen/ selbige ihren Göttern zugeschrieben; dahero auch die Erfindung der Dicht-Kunst (wie schon gemeldet worden) dem Apollo zugeeignet/ weil er durch das Delphische Orakel/ von uralten Zeiten her/ in gebundener Rede geantwortet/ und andere dergleichen [aq]Oracula[/aq] oder Götzen-Stimmen Versweiße geweissaget. ¶ Nach Davids und seines Sohnes Salomo (welcher über tausend Lieder gedichtet/ * [1 B. der König. IV. 32.] von denen [S] das so genannte Hohe Lied noch vorhanden ist) weisester Regierung/ ließ sich in Griechenland hören Homerus/ der Fürst selbiger Poësie/ und Vater der Mythischen/ das ist/ der allerältesten Philosophie; / Fundstelle
 
Seite: (1-5) [38-42]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Gleichwie nun bei den Ebreern die Hohenpriester/ bei den Babyloniern und Persen die [aq]Magi[/aq] oder Weisen/ bei den Aegyptiern und Griechen die [aq]Hierophantae[/aq], bei den Indianern die Brachmanen/ und bei den Römern die [aq]Pontifices[/aq], den [aq]fastis[/aq] und Jahr-Büchern vorgesetzet waren: also haben bei den alten Teutschen ihre Priester/ die Barden und Witdoden/ sich der alten Geschichten und Helden-Thaten ihres Volkes fleissig angenommen/ und derer Andenken durch Lieder fortgepflanzet/ auch damit ihren Gott gepriesen. Dann was die Materie dieser ihrer Lieder anlanget/ so schreibet vorbemeldter [aq]Tacitus: Celebrant carminibus antiquis Tuistonem deum terra editum, & filium Mannum, originem[/aq] [S][aq]gentis conditoremque. Tuistonem[/aq], sagt er/ oder wie [aq]Conringius[/aq] und andere lesen/ [aq]Tuisconem sive Teutonem[/aq]; daher auch der Nahme Teutisch oder Teutsch kommet/ und seinen Sohn [aq]Mannum[/aq]; dadurch sie etwann den ersten Menschen Adam verstanden/ und daher noch das Wort Mann und Mensch bei uns verblieben; auch der Lateiner [aq]Mas[/aq], und der Aegyptier [aq]Man[/aq] und [aq]Men[/aq] fast gleiches Lautes sind. Etlichen meynen/ sie hätten durch den alten [aq]Mannum[/aq] den Noah verstanden; indem sie aus Vermischung der Historien von Adam und Noah/ welche vielleicht durch die Fabeln/ als es zu geschehen pfleget/ sehr verdunkelt worden/ [aq]ex traditione majorum[/aq] vernommen/ daß das ganze menschliche Geschlecht ersäufet worden/ und nur ein Mann/ sammt seinen dreien Söhnen/ übergelieben; welche hernach die Erde unter sich ausgetheilet.
Eigenschaft / Autoritäten: Gleichwie nun bei den Ebreern die Hohenpriester/ bei den Babyloniern und Persen die [aq]Magi[/aq] oder Weisen/ bei den Aegyptiern und Griechen die [aq]Hierophantae[/aq], bei den Indianern die Brachmanen/ und bei den Römern die [aq]Pontifices[/aq], den [aq]fastis[/aq] und Jahr-Büchern vorgesetzet waren: also haben bei den alten Teutschen ihre Priester/ die Barden und Witdoden/ sich der alten Geschichten und Helden-Thaten ihres Volkes fleissig angenommen/ und derer Andenken durch Lieder fortgepflanzet/ auch damit ihren Gott gepriesen. Dann was die Materie dieser ihrer Lieder anlanget/ so schreibet vorbemeldter [aq]Tacitus: Celebrant carminibus antiquis Tuistonem deum terra editum, & filium Mannum, originem[/aq] [S][aq]gentis conditoremque. Tuistonem[/aq], sagt er/ oder wie [aq]Conringius[/aq] und andere lesen/ [aq]Tuisconem sive Teutonem[/aq]; daher auch der Nahme Teutisch oder Teutsch kommet/ und seinen Sohn [aq]Mannum[/aq]; dadurch sie etwann den ersten Menschen Adam verstanden/ und daher noch das Wort Mann und Mensch bei uns verblieben; auch der Lateiner [aq]Mas[/aq], und der Aegyptier [aq]Man[/aq] und [aq]Men[/aq] fast gleiches Lautes sind. Etlichen meynen/ sie hätten durch den alten [aq]Mannum[/aq] den Noah verstanden; indem sie aus Vermischung der Historien von Adam und Noah/ welche vielleicht durch die Fabeln/ als es zu geschehen pfleget/ sehr verdunkelt worden/ [aq]ex traditione majorum[/aq] vernommen/ daß das ganze menschliche Geschlecht ersäufet worden/ und nur ein Mann/ sammt seinen dreien Söhnen/ übergelieben; welche hernach die Erde unter sich ausgetheilet. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Gleichwie nun bei den Ebreern die Hohenpriester/ bei den Babyloniern und Persen die [aq]Magi[/aq] oder Weisen/ bei den Aegyptiern und Griechen die [aq]Hierophantae[/aq], bei den Indianern die Brachmanen/ und bei den Römern die [aq]Pontifices[/aq], den [aq]fastis[/aq] und Jahr-Büchern vorgesetzet waren: also haben bei den alten Teutschen ihre Priester/ die Barden und Witdoden/ sich der alten Geschichten und Helden-Thaten ihres Volkes fleissig angenommen/ und derer Andenken durch Lieder fortgepflanzet/ auch damit ihren Gott gepriesen. Dann was die Materie dieser ihrer Lieder anlanget/ so schreibet vorbemeldter [aq]Tacitus: Celebrant carminibus antiquis Tuistonem deum terra editum, & filium Mannum, originem[/aq] [S][aq]gentis conditoremque. Tuistonem[/aq], sagt er/ oder wie [aq]Conringius[/aq] und andere lesen/ [aq]Tuisconem sive Teutonem[/aq]; daher auch der Nahme Teutisch oder Teutsch kommet/ und seinen Sohn [aq]Mannum[/aq]; dadurch sie etwann den ersten Menschen Adam verstanden/ und daher noch das Wort Mann und Mensch bei uns verblieben; auch der Lateiner [aq]Mas[/aq], und der Aegyptier [aq]Man[/aq] und [aq]Men[/aq] fast gleiches Lautes sind. Etlichen meynen/ sie hätten durch den alten [aq]Mannum[/aq] den Noah verstanden; indem sie aus Vermischung der Historien von Adam und Noah/ welche vielleicht durch die Fabeln/ als es zu geschehen pfleget/ sehr verdunkelt worden/ [aq]ex traditione majorum[/aq] vernommen/ daß das ganze menschliche Geschlecht ersäufet worden/ und nur ein Mann/ sammt seinen dreien Söhnen/ übergelieben; welche hernach die Erde unter sich ausgetheilet. / Fundstelle
 
Seite: (7-8) [44-45]
Eigenschaft / Autoritäten
 
und hier nicht übergehen/ was [aq]Lambecius[/aq] [S] [aq]Lib. II Comment. de Bibl. Vindob. p. 772[/aq] meldet/ daß in diesem Keiserl. Bücher-Schatz vorhanden sey eine alte [aq]membrana[/aq], darauf die Sonntags- und Fest-Episteln/ samt andern [aq]fragmentis[/aq] A. und N. Testaments/ in alt-Teutschen Reimen meistentheils zu lesen/ um das Jahr Christi 1210 verfertiget/ derer Titul und Anfang also lautet: ¶ [aq]Hye hebt sich der Epistler an[/aq]. ¶ [...] ¶ [aq]Eod. lib. II p. 959[/aq] gedenket wolermeldter [aq]Lambecius[/aq] einer [aq]Historiae Sacrae Vet. Testamenti in Germanicam linguam rhythmice translatae[/aq], derer Anfang: ¶ [aq]Christ Herre über alle Krafft[/aq]/ ¶ [...] ¶ Sonsten hat auch [aq]Hottingerus[/aq] in seinem [aq]Bibliothecario quadripartito p. 148. 149[/aq] einige [aq]fragmenta[/aq] einer Biblischen Ubersetzung des Alten Testamentes in T. Reimen/ herausgegeben/ und sehr beklaget/ daß das ganze Werk verlohren gegangen. Allein daß selbiges annoch in der fürtrefflichen Wolfenbüttelischen [aq]Bibliothec[/aq] anzutreffen/ bezeuget [aq]b. Avunculus meus, D. Jo. Saubertus[/aq], in seiner [aq]Palaestra Theologico-Philologica[/aq] [S] [aq]p. 193, 194[/aq], da er schreibet: [...]. Ferner sind [aq]eadem in Palaestra[/aq] folgende T. Verse [aq]excerpi[/aq]ret/ welche den 26 Versicul [aq]Exod. IIX[/aq] sollen ausdrucken: ¶ [aq]Sie sprachen/ des mag nicht geschehen[/aq]/ ¶ [...] ¶ Es nennet [aq]Saubertus[/aq] diese Ubersetzung [aq]vetustissimam Versionem Bibl. Germanicam, ante plus quam quingentos annos conscriptam[/aq]. Der [aq]Auctor[/aq] soll gewesen seyn Rudolf von Hohen-Ems/ welcher diese Ubersetzung aus Befehl König Conrads/ [aq]Friderici II[/aq] Sohnes/ um das Jahr Christi 1250 soll vorgenommen haben. Ja/ es gedenket auch des dritten Exemplars einer in alt-Teutsche Reimen Biblischen Ubersetzung Herr [aq]Conringius, in Epist. Gratulatoria Natalis duode[/aq]-[S][aq]nonagesimi ad Ducem Augustum Lüneb. gloriosiss. mem. p. 59[/aq] schreibend: [aq]Inter ducentas sane sex & viginti sive universae Scripturae sive V. Testamenti, Novi item Testamenti separatas septuaginta sex editiones, quas tua manu, Principum decus, in augustam bibliothecam, thesaurum illum librarium incomparabilem, retulisti, comprehenditur etiam MSta Bibliorum translatio vernacula perantiqua, proso sermone bis, & ter verso; quas inter & illa est, cujus specimen in Theologicae Blibliothecae volumine pronuper exhibuit meritis in rem omnem sacram profanamq; celeberrimus Hottingerus[/aq]. ¶ Im Anfang des [aq]XIVten seculi[/aq], nemlich A. 1303 hat Hugo von Trimberg sein weitleuftiges Werk von Teutschen Reimen zu Ende gebracht/ so der Renner genennet wird/ darinnen er die Laster selbiger Zeiten des Geistlich- und weltlichen Standes entdecket/ und zur Gottseeligkeit/ Erbarkeit und andern Tugenden gute Vermahnung giebt. Von diesem Renner stehen auch zwei alte [aq]MSt[/aq]a in der Wolfenbüttelischen [aq]Bibliothec[/aq], aus denen man ersehen kan/ wie sehr das Werk im gedruckten verändert worden; und soll auch eines auf Papier/ in der Pauliner-[aq]Bibliothec[/aq] zu Leipzig/ anzutreffen seyn. Zu der Zeit des Hugo von Trimberg lebte Freydank/ der ein Buch verfertiget/ so er die Lajen-Bibel nennet/ worinnen er die fürnehmsten Geschichte des A. und N. Testaments in Teutsche Reimen gebracht. Es werden in der mehr belobten Hochfürstl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Gotha unterschiedliche geschriebene seiner Gedichte [S] vorgezeiget/ mit der Uberschrifft/ Freigedank. Und schreibet obangezogener Spangenberg: Man hielte damals auf keinen Spruch nichts/ den nicht Herr Freidank gedichtet. A. 1317 starb Heinrich von Frauenlob/ welcher der H. Schrifft [aq]Doctor[/aq] zu Mainz gewesen/ und solchen Zunamen daher bekommen/ weil er zu Lob des weiblichen Geschlechts sehr viel Lieder gedichtet/ insonderheit etliche von der H. Jungfrauen Maria/ die man unserer Frauen Lied geheißen; und ist er/ am Andreas Tag gedachten Jahres/ von etlichen fürnehmen Matronen aus seinem Hause biß in den Domm zu seiner Grabstette getragen/ auch diese von ihnen mit Wein begoßen worden. ¶ Vielleicht in diesem oder folgendem Jahrhundert mag geschrieben seyn worden das alte T. Reimen-Buch [aq]de Infantia Christi[/aq]; welches auch in Griechisch- und Arabischer Sprache zu finden: massen [aq]Lambecius Lib. VII Comment. de Biblioth. Vindob. p. 270[/aq]. 271 meldet/ daß ein Griechisches [aq]MStum[/aq] in der Keiserl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Wien anzutreffen/ deßen [aq]auctor Thomas Israëlita[/aq] genennet wird; und soll ein gleiches [aq]MStum[/aq] in der Königl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Paris verwahret werden. Des [aq]Golii[/aq] Arabisches [aq]MStum[/aq] hat vor 6 Jahren/ nemlich A. 1697, [aq]Henr. Sike, cum versione Latina & Notis f. 8[/aq]. zu Utrecht im Druck herausgegeben/ unter dem Titul: [aq]Evangelium Infantiae, vel Liber Apocryphus de Infantia Servatoris[/aq]. In der Hochfürstl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Gotha aber wird vorgezeigt eine Teutsche [aq]Version[/aq] auf Pergamen/ unter dem Titul: Hie hebt sich an unsers Herrn [S] Kindheit und sein Leben. Es kommen darinnen unterschiedliche Mährlein vor. Unter andern/ ¶ [aq]Daz Jesus ainem Kind sein Krüglein wieder ganz macht[/aq]. ¶ [aq]An einem Tag daz kint Jesus[/aq]. ¶ [...] ¶ Etliche nennen dieses Buch [aq]Evangelium quintum[/aq], oder [aq]Evangelium Pueritiae[/aq], und halten solches in sonderem Wehrt. Es urtheilet aber [aq]Lambecius[/aq] sehr wol davon/ wann er schreibet: [aq]Sive sub Thomae Israëlitae nomine, sive sub nomine S. Matthaei Apostoli, sive sub quocunque alio specioso titutlo Liber de Infantia Christi se venditet, certo tamen constat, eum, tanquam fabulosum & supposititium, omnique autoritate & fide carentem, a sancta Ecclesia Catholica jam olim merito improbatum & rejectum esse[/aq]. Hierauf führet [aq]Lambecius[/aq] die gemeine Meynung der Kirchen-Vätter an/ daß Christus vor dem ersten Zeichen zu Cana in Galilaea kein Zeichen oder Wun-[S]der gethan; und beweiset solches aus dem [aq]Epiphanio, Chrysostomo[/aq] und [aq]Baronio[/aq]. Ein gleiches [aq]judicium[/aq] hat schon zu seiner Zeit Lutherus hierüber gefället im [aq]VII[/aq] Haubt-Stuck der Tischreden/ vom HErrn Christo/ [aq]p.m. 93[/aq]: Viel Fabeln sind von vielen erdichtet/ was JEsus in seiner Kindheit und Jugend gethan habe/ wie zu sehen ist im Buch mit dem Titul/ de [aq]Infantia Salvatoris[/aq], oder [aq]de Vita Jesu[/aq]. Weil aber in demselben Buch viel lächerlich närrisch Ding stehet/ hat es nie kein Ansehen gehabt bei den Christen. ¶ Zu Ende des vierzehenden/ und Anfang des fünfzehenden [aq]Seculi[/aq], regierte eine Reimsucht von Teutschen und Lateinischen Reimen untermischet/ dieser Art/ als das noch bekannte Weihnacht-Lied ist/ [aq]In dulci jubilo[/aq], nun singet und seyd fro! Von deßen [aq]auctore, Petro Dresdensi[/aq] und seinen Liedern/ ein mehrers kan gefunden werden [aq]in Disputatione Acad. Jac. Thomasii de Petro Dresdensi[/aq], so zu Leipzig A. 1678 gehalten worden. Im funfzehenden Jahr-hundert lebte unter andern Sebastian Brand/ ein berühmter Rechts-gelehrter und Keiserlicher Raht/ welcher ein Lateinisch-poëtisches Büchlein/ [aq]de Moribus & facetiis mensae, sive Thesmophagiam[/aq], in T. Reimen übersetzet. Der Beschluß des Werklein lautet also: ¶ [aq]Ob nun wer ander sytt und wise[/aq]/ ¶ [...][S][...]
Eigenschaft / Autoritäten: und hier nicht übergehen/ was [aq]Lambecius[/aq] [S] [aq]Lib. II Comment. de Bibl. Vindob. p. 772[/aq] meldet/ daß in diesem Keiserl. Bücher-Schatz vorhanden sey eine alte [aq]membrana[/aq], darauf die Sonntags- und Fest-Episteln/ samt andern [aq]fragmentis[/aq] A. und N. Testaments/ in alt-Teutschen Reimen meistentheils zu lesen/ um das Jahr Christi 1210 verfertiget/ derer Titul und Anfang also lautet: ¶ [aq]Hye hebt sich der Epistler an[/aq]. ¶ [...] ¶ [aq]Eod. lib. II p. 959[/aq] gedenket wolermeldter [aq]Lambecius[/aq] einer [aq]Historiae Sacrae Vet. Testamenti in Germanicam linguam rhythmice translatae[/aq], derer Anfang: ¶ [aq]Christ Herre über alle Krafft[/aq]/ ¶ [...] ¶ Sonsten hat auch [aq]Hottingerus[/aq] in seinem [aq]Bibliothecario quadripartito p. 148. 149[/aq] einige [aq]fragmenta[/aq] einer Biblischen Ubersetzung des Alten Testamentes in T. Reimen/ herausgegeben/ und sehr beklaget/ daß das ganze Werk verlohren gegangen. Allein daß selbiges annoch in der fürtrefflichen Wolfenbüttelischen [aq]Bibliothec[/aq] anzutreffen/ bezeuget [aq]b. Avunculus meus, D. Jo. Saubertus[/aq], in seiner [aq]Palaestra Theologico-Philologica[/aq] [S] [aq]p. 193, 194[/aq], da er schreibet: [...]. Ferner sind [aq]eadem in Palaestra[/aq] folgende T. Verse [aq]excerpi[/aq]ret/ welche den 26 Versicul [aq]Exod. IIX[/aq] sollen ausdrucken: ¶ [aq]Sie sprachen/ des mag nicht geschehen[/aq]/ ¶ [...] ¶ Es nennet [aq]Saubertus[/aq] diese Ubersetzung [aq]vetustissimam Versionem Bibl. Germanicam, ante plus quam quingentos annos conscriptam[/aq]. Der [aq]Auctor[/aq] soll gewesen seyn Rudolf von Hohen-Ems/ welcher diese Ubersetzung aus Befehl König Conrads/ [aq]Friderici II[/aq] Sohnes/ um das Jahr Christi 1250 soll vorgenommen haben. Ja/ es gedenket auch des dritten Exemplars einer in alt-Teutsche Reimen Biblischen Ubersetzung Herr [aq]Conringius, in Epist. Gratulatoria Natalis duode[/aq]-[S][aq]nonagesimi ad Ducem Augustum Lüneb. gloriosiss. mem. p. 59[/aq] schreibend: [aq]Inter ducentas sane sex & viginti sive universae Scripturae sive V. Testamenti, Novi item Testamenti separatas septuaginta sex editiones, quas tua manu, Principum decus, in augustam bibliothecam, thesaurum illum librarium incomparabilem, retulisti, comprehenditur etiam MSta Bibliorum translatio vernacula perantiqua, proso sermone bis, & ter verso; quas inter & illa est, cujus specimen in Theologicae Blibliothecae volumine pronuper exhibuit meritis in rem omnem sacram profanamq; celeberrimus Hottingerus[/aq]. ¶ Im Anfang des [aq]XIVten seculi[/aq], nemlich A. 1303 hat Hugo von Trimberg sein weitleuftiges Werk von Teutschen Reimen zu Ende gebracht/ so der Renner genennet wird/ darinnen er die Laster selbiger Zeiten des Geistlich- und weltlichen Standes entdecket/ und zur Gottseeligkeit/ Erbarkeit und andern Tugenden gute Vermahnung giebt. Von diesem Renner stehen auch zwei alte [aq]MSt[/aq]a in der Wolfenbüttelischen [aq]Bibliothec[/aq], aus denen man ersehen kan/ wie sehr das Werk im gedruckten verändert worden; und soll auch eines auf Papier/ in der Pauliner-[aq]Bibliothec[/aq] zu Leipzig/ anzutreffen seyn. Zu der Zeit des Hugo von Trimberg lebte Freydank/ der ein Buch verfertiget/ so er die Lajen-Bibel nennet/ worinnen er die fürnehmsten Geschichte des A. und N. Testaments in Teutsche Reimen gebracht. Es werden in der mehr belobten Hochfürstl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Gotha unterschiedliche geschriebene seiner Gedichte [S] vorgezeiget/ mit der Uberschrifft/ Freigedank. Und schreibet obangezogener Spangenberg: Man hielte damals auf keinen Spruch nichts/ den nicht Herr Freidank gedichtet. A. 1317 starb Heinrich von Frauenlob/ welcher der H. Schrifft [aq]Doctor[/aq] zu Mainz gewesen/ und solchen Zunamen daher bekommen/ weil er zu Lob des weiblichen Geschlechts sehr viel Lieder gedichtet/ insonderheit etliche von der H. Jungfrauen Maria/ die man unserer Frauen Lied geheißen; und ist er/ am Andreas Tag gedachten Jahres/ von etlichen fürnehmen Matronen aus seinem Hause biß in den Domm zu seiner Grabstette getragen/ auch diese von ihnen mit Wein begoßen worden. ¶ Vielleicht in diesem oder folgendem Jahrhundert mag geschrieben seyn worden das alte T. Reimen-Buch [aq]de Infantia Christi[/aq]; welches auch in Griechisch- und Arabischer Sprache zu finden: massen [aq]Lambecius Lib. VII Comment. de Biblioth. Vindob. p. 270[/aq]. 271 meldet/ daß ein Griechisches [aq]MStum[/aq] in der Keiserl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Wien anzutreffen/ deßen [aq]auctor Thomas Israëlita[/aq] genennet wird; und soll ein gleiches [aq]MStum[/aq] in der Königl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Paris verwahret werden. Des [aq]Golii[/aq] Arabisches [aq]MStum[/aq] hat vor 6 Jahren/ nemlich A. 1697, [aq]Henr. Sike, cum versione Latina & Notis f. 8[/aq]. zu Utrecht im Druck herausgegeben/ unter dem Titul: [aq]Evangelium Infantiae, vel Liber Apocryphus de Infantia Servatoris[/aq]. In der Hochfürstl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Gotha aber wird vorgezeigt eine Teutsche [aq]Version[/aq] auf Pergamen/ unter dem Titul: Hie hebt sich an unsers Herrn [S] Kindheit und sein Leben. Es kommen darinnen unterschiedliche Mährlein vor. Unter andern/ ¶ [aq]Daz Jesus ainem Kind sein Krüglein wieder ganz macht[/aq]. ¶ [aq]An einem Tag daz kint Jesus[/aq]. ¶ [...] ¶ Etliche nennen dieses Buch [aq]Evangelium quintum[/aq], oder [aq]Evangelium Pueritiae[/aq], und halten solches in sonderem Wehrt. Es urtheilet aber [aq]Lambecius[/aq] sehr wol davon/ wann er schreibet: [aq]Sive sub Thomae Israëlitae nomine, sive sub nomine S. Matthaei Apostoli, sive sub quocunque alio specioso titutlo Liber de Infantia Christi se venditet, certo tamen constat, eum, tanquam fabulosum & supposititium, omnique autoritate & fide carentem, a sancta Ecclesia Catholica jam olim merito improbatum & rejectum esse[/aq]. Hierauf führet [aq]Lambecius[/aq] die gemeine Meynung der Kirchen-Vätter an/ daß Christus vor dem ersten Zeichen zu Cana in Galilaea kein Zeichen oder Wun-[S]der gethan; und beweiset solches aus dem [aq]Epiphanio, Chrysostomo[/aq] und [aq]Baronio[/aq]. Ein gleiches [aq]judicium[/aq] hat schon zu seiner Zeit Lutherus hierüber gefället im [aq]VII[/aq] Haubt-Stuck der Tischreden/ vom HErrn Christo/ [aq]p.m. 93[/aq]: Viel Fabeln sind von vielen erdichtet/ was JEsus in seiner Kindheit und Jugend gethan habe/ wie zu sehen ist im Buch mit dem Titul/ de [aq]Infantia Salvatoris[/aq], oder [aq]de Vita Jesu[/aq]. Weil aber in demselben Buch viel lächerlich närrisch Ding stehet/ hat es nie kein Ansehen gehabt bei den Christen. ¶ Zu Ende des vierzehenden/ und Anfang des fünfzehenden [aq]Seculi[/aq], regierte eine Reimsucht von Teutschen und Lateinischen Reimen untermischet/ dieser Art/ als das noch bekannte Weihnacht-Lied ist/ [aq]In dulci jubilo[/aq], nun singet und seyd fro! Von deßen [aq]auctore, Petro Dresdensi[/aq] und seinen Liedern/ ein mehrers kan gefunden werden [aq]in Disputatione Acad. Jac. Thomasii de Petro Dresdensi[/aq], so zu Leipzig A. 1678 gehalten worden. Im funfzehenden Jahr-hundert lebte unter andern Sebastian Brand/ ein berühmter Rechts-gelehrter und Keiserlicher Raht/ welcher ein Lateinisch-poëtisches Büchlein/ [aq]de Moribus & facetiis mensae, sive Thesmophagiam[/aq], in T. Reimen übersetzet. Der Beschluß des Werklein lautet also: ¶ [aq]Ob nun wer ander sytt und wise[/aq]/ ¶ [...][S][...] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: und hier nicht übergehen/ was [aq]Lambecius[/aq] [S] [aq]Lib. II Comment. de Bibl. Vindob. p. 772[/aq] meldet/ daß in diesem Keiserl. Bücher-Schatz vorhanden sey eine alte [aq]membrana[/aq], darauf die Sonntags- und Fest-Episteln/ samt andern [aq]fragmentis[/aq] A. und N. Testaments/ in alt-Teutschen Reimen meistentheils zu lesen/ um das Jahr Christi 1210 verfertiget/ derer Titul und Anfang also lautet: ¶ [aq]Hye hebt sich der Epistler an[/aq]. ¶ [...] ¶ [aq]Eod. lib. II p. 959[/aq] gedenket wolermeldter [aq]Lambecius[/aq] einer [aq]Historiae Sacrae Vet. Testamenti in Germanicam linguam rhythmice translatae[/aq], derer Anfang: ¶ [aq]Christ Herre über alle Krafft[/aq]/ ¶ [...] ¶ Sonsten hat auch [aq]Hottingerus[/aq] in seinem [aq]Bibliothecario quadripartito p. 148. 149[/aq] einige [aq]fragmenta[/aq] einer Biblischen Ubersetzung des Alten Testamentes in T. Reimen/ herausgegeben/ und sehr beklaget/ daß das ganze Werk verlohren gegangen. Allein daß selbiges annoch in der fürtrefflichen Wolfenbüttelischen [aq]Bibliothec[/aq] anzutreffen/ bezeuget [aq]b. Avunculus meus, D. Jo. Saubertus[/aq], in seiner [aq]Palaestra Theologico-Philologica[/aq] [S] [aq]p. 193, 194[/aq], da er schreibet: [...]. Ferner sind [aq]eadem in Palaestra[/aq] folgende T. Verse [aq]excerpi[/aq]ret/ welche den 26 Versicul [aq]Exod. IIX[/aq] sollen ausdrucken: ¶ [aq]Sie sprachen/ des mag nicht geschehen[/aq]/ ¶ [...] ¶ Es nennet [aq]Saubertus[/aq] diese Ubersetzung [aq]vetustissimam Versionem Bibl. Germanicam, ante plus quam quingentos annos conscriptam[/aq]. Der [aq]Auctor[/aq] soll gewesen seyn Rudolf von Hohen-Ems/ welcher diese Ubersetzung aus Befehl König Conrads/ [aq]Friderici II[/aq] Sohnes/ um das Jahr Christi 1250 soll vorgenommen haben. Ja/ es gedenket auch des dritten Exemplars einer in alt-Teutsche Reimen Biblischen Ubersetzung Herr [aq]Conringius, in Epist. Gratulatoria Natalis duode[/aq]-[S][aq]nonagesimi ad Ducem Augustum Lüneb. gloriosiss. mem. p. 59[/aq] schreibend: [aq]Inter ducentas sane sex & viginti sive universae Scripturae sive V. Testamenti, Novi item Testamenti separatas septuaginta sex editiones, quas tua manu, Principum decus, in augustam bibliothecam, thesaurum illum librarium incomparabilem, retulisti, comprehenditur etiam MSta Bibliorum translatio vernacula perantiqua, proso sermone bis, & ter verso; quas inter & illa est, cujus specimen in Theologicae Blibliothecae volumine pronuper exhibuit meritis in rem omnem sacram profanamq; celeberrimus Hottingerus[/aq]. ¶ Im Anfang des [aq]XIVten seculi[/aq], nemlich A. 1303 hat Hugo von Trimberg sein weitleuftiges Werk von Teutschen Reimen zu Ende gebracht/ so der Renner genennet wird/ darinnen er die Laster selbiger Zeiten des Geistlich- und weltlichen Standes entdecket/ und zur Gottseeligkeit/ Erbarkeit und andern Tugenden gute Vermahnung giebt. Von diesem Renner stehen auch zwei alte [aq]MSt[/aq]a in der Wolfenbüttelischen [aq]Bibliothec[/aq], aus denen man ersehen kan/ wie sehr das Werk im gedruckten verändert worden; und soll auch eines auf Papier/ in der Pauliner-[aq]Bibliothec[/aq] zu Leipzig/ anzutreffen seyn. Zu der Zeit des Hugo von Trimberg lebte Freydank/ der ein Buch verfertiget/ so er die Lajen-Bibel nennet/ worinnen er die fürnehmsten Geschichte des A. und N. Testaments in Teutsche Reimen gebracht. Es werden in der mehr belobten Hochfürstl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Gotha unterschiedliche geschriebene seiner Gedichte [S] vorgezeiget/ mit der Uberschrifft/ Freigedank. Und schreibet obangezogener Spangenberg: Man hielte damals auf keinen Spruch nichts/ den nicht Herr Freidank gedichtet. A. 1317 starb Heinrich von Frauenlob/ welcher der H. Schrifft [aq]Doctor[/aq] zu Mainz gewesen/ und solchen Zunamen daher bekommen/ weil er zu Lob des weiblichen Geschlechts sehr viel Lieder gedichtet/ insonderheit etliche von der H. Jungfrauen Maria/ die man unserer Frauen Lied geheißen; und ist er/ am Andreas Tag gedachten Jahres/ von etlichen fürnehmen Matronen aus seinem Hause biß in den Domm zu seiner Grabstette getragen/ auch diese von ihnen mit Wein begoßen worden. ¶ Vielleicht in diesem oder folgendem Jahrhundert mag geschrieben seyn worden das alte T. Reimen-Buch [aq]de Infantia Christi[/aq]; welches auch in Griechisch- und Arabischer Sprache zu finden: massen [aq]Lambecius Lib. VII Comment. de Biblioth. Vindob. p. 270[/aq]. 271 meldet/ daß ein Griechisches [aq]MStum[/aq] in der Keiserl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Wien anzutreffen/ deßen [aq]auctor Thomas Israëlita[/aq] genennet wird; und soll ein gleiches [aq]MStum[/aq] in der Königl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Paris verwahret werden. Des [aq]Golii[/aq] Arabisches [aq]MStum[/aq] hat vor 6 Jahren/ nemlich A. 1697, [aq]Henr. Sike, cum versione Latina & Notis f. 8[/aq]. zu Utrecht im Druck herausgegeben/ unter dem Titul: [aq]Evangelium Infantiae, vel Liber Apocryphus de Infantia Servatoris[/aq]. In der Hochfürstl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Gotha aber wird vorgezeigt eine Teutsche [aq]Version[/aq] auf Pergamen/ unter dem Titul: Hie hebt sich an unsers Herrn [S] Kindheit und sein Leben. Es kommen darinnen unterschiedliche Mährlein vor. Unter andern/ ¶ [aq]Daz Jesus ainem Kind sein Krüglein wieder ganz macht[/aq]. ¶ [aq]An einem Tag daz kint Jesus[/aq]. ¶ [...] ¶ Etliche nennen dieses Buch [aq]Evangelium quintum[/aq], oder [aq]Evangelium Pueritiae[/aq], und halten solches in sonderem Wehrt. Es urtheilet aber [aq]Lambecius[/aq] sehr wol davon/ wann er schreibet: [aq]Sive sub Thomae Israëlitae nomine, sive sub nomine S. Matthaei Apostoli, sive sub quocunque alio specioso titutlo Liber de Infantia Christi se venditet, certo tamen constat, eum, tanquam fabulosum & supposititium, omnique autoritate & fide carentem, a sancta Ecclesia Catholica jam olim merito improbatum & rejectum esse[/aq]. Hierauf führet [aq]Lambecius[/aq] die gemeine Meynung der Kirchen-Vätter an/ daß Christus vor dem ersten Zeichen zu Cana in Galilaea kein Zeichen oder Wun-[S]der gethan; und beweiset solches aus dem [aq]Epiphanio, Chrysostomo[/aq] und [aq]Baronio[/aq]. Ein gleiches [aq]judicium[/aq] hat schon zu seiner Zeit Lutherus hierüber gefället im [aq]VII[/aq] Haubt-Stuck der Tischreden/ vom HErrn Christo/ [aq]p.m. 93[/aq]: Viel Fabeln sind von vielen erdichtet/ was JEsus in seiner Kindheit und Jugend gethan habe/ wie zu sehen ist im Buch mit dem Titul/ de [aq]Infantia Salvatoris[/aq], oder [aq]de Vita Jesu[/aq]. Weil aber in demselben Buch viel lächerlich närrisch Ding stehet/ hat es nie kein Ansehen gehabt bei den Christen. ¶ Zu Ende des vierzehenden/ und Anfang des fünfzehenden [aq]Seculi[/aq], regierte eine Reimsucht von Teutschen und Lateinischen Reimen untermischet/ dieser Art/ als das noch bekannte Weihnacht-Lied ist/ [aq]In dulci jubilo[/aq], nun singet und seyd fro! Von deßen [aq]auctore, Petro Dresdensi[/aq] und seinen Liedern/ ein mehrers kan gefunden werden [aq]in Disputatione Acad. Jac. Thomasii de Petro Dresdensi[/aq], so zu Leipzig A. 1678 gehalten worden. Im funfzehenden Jahr-hundert lebte unter andern Sebastian Brand/ ein berühmter Rechts-gelehrter und Keiserlicher Raht/ welcher ein Lateinisch-poëtisches Büchlein/ [aq]de Moribus & facetiis mensae, sive Thesmophagiam[/aq], in T. Reimen übersetzet. Der Beschluß des Werklein lautet also: ¶ [aq]Ob nun wer ander sytt und wise[/aq]/ ¶ [...][S][...] / Fundstelle
 
Seite: (21-28) [58-65]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Im andern Theil dieses Werkes zeiget sich eine Teutsche Mythologie/ oder Lehre von den Poëtischen Fabeln/ welche ich iederzeit [S] zu Ende meiner [aq]Collegiorum Poëticorum[/aq] kürzlich tractiret; nicht zwar/ daß wir bloß hin der erdichteten heidnischen Gottheiten Herkunft und Begrebniße erzehlet/ und also nur an der Schale wären hangend geblieben/ (wie es gemeiniglich von den Mythologischen Scribenten zu geschehen pfleget) sondern wir haben anbei den Kern gekostet/ und den Theologischen/ Sittlichen/ Natürlichen/ Historischen Verstand und Bedeutung kürzlich an- und hier viel weitläuftiger ausgeführet; auch nun in dem gedruckten Anhang zugleich gezeiget/ wie die meinste dieser heidnisch-Poëtischen Gedichte aus den Büchern Mose und andern Schrifften des Alten Testaments ihren Ursprung genommen.
Eigenschaft / Autoritäten: Im andern Theil dieses Werkes zeiget sich eine Teutsche Mythologie/ oder Lehre von den Poëtischen Fabeln/ welche ich iederzeit [S] zu Ende meiner [aq]Collegiorum Poëticorum[/aq] kürzlich tractiret; nicht zwar/ daß wir bloß hin der erdichteten heidnischen Gottheiten Herkunft und Begrebniße erzehlet/ und also nur an der Schale wären hangend geblieben/ (wie es gemeiniglich von den Mythologischen Scribenten zu geschehen pfleget) sondern wir haben anbei den Kern gekostet/ und den Theologischen/ Sittlichen/ Natürlichen/ Historischen Verstand und Bedeutung kürzlich an- und hier viel weitläuftiger ausgeführet; auch nun in dem gedruckten Anhang zugleich gezeiget/ wie die meinste dieser heidnisch-Poëtischen Gedichte aus den Büchern Mose und andern Schrifften des Alten Testaments ihren Ursprung genommen. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Im andern Theil dieses Werkes zeiget sich eine Teutsche Mythologie/ oder Lehre von den Poëtischen Fabeln/ welche ich iederzeit [S] zu Ende meiner [aq]Collegiorum Poëticorum[/aq] kürzlich tractiret; nicht zwar/ daß wir bloß hin der erdichteten heidnischen Gottheiten Herkunft und Begrebniße erzehlet/ und also nur an der Schale wären hangend geblieben/ (wie es gemeiniglich von den Mythologischen Scribenten zu geschehen pfleget) sondern wir haben anbei den Kern gekostet/ und den Theologischen/ Sittlichen/ Natürlichen/ Historischen Verstand und Bedeutung kürzlich an- und hier viel weitläuftiger ausgeführet; auch nun in dem gedruckten Anhang zugleich gezeiget/ wie die meinste dieser heidnisch-Poëtischen Gedichte aus den Büchern Mose und andern Schrifften des Alten Testaments ihren Ursprung genommen. / Fundstelle
 
Seite: (unpag.-unpag.) [29-30]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Hieher gehören die [aq]Hymni[/aq] oder Lob-Gesänge/ so zu Ehren der Heidnischen Götter abgesungen werden: als des Opitzen Lobgesänge dem Bacchus und dem Kriegs-Gotte zu Ehren verfaßet; dergleichen zwar zu verfertigen einem Christen nicht wol anstehet. Vielmehr sind hier zu loben [aq]Dan. Heinsii[/aq] Lobgesang JEsu Christi/ welches erstermeldter Herr Opitz aus dem Holländischen ins Hochteutsche gebracht; item selbsten des Opitzen Lobgesang über die Geburt Christi u. d. m. ¶ Von den Lateinern kan hier gelesen werden [aq]Claudianus de Laudibus Stiliconis, & Serenae Reginae; Panegyris Heroica Caroli V, in Masenii Palaestra Eloqv. Lig. p. 214 & seqq. Barlaeus Tom. I Carm. de Laudibus Card. Richelii, & Friderici Arausiorum Principis, P. II p. 251[/aq] u. a. m. Insonderheit aber [aq]vid. Morhosii Hyle Invent. Poët. p. 142[/aq]. allwo die [aq]Encomiastica Carmina Personarum[/aq], und [aq]p. 143. 144 variarum Rerum & Imaginum Laudes[/aq] angezeiget werden. [aq]Add. Jo. Dekeni Observatt. Poët. Edit. Kilon. p. 90 & seqq[/aq]. wo von dem [aq]Carmine Panegyrico[/aq] oder [aq]exornativo[/aq] gehandelt wird.
Eigenschaft / Autoritäten: Hieher gehören die [aq]Hymni[/aq] oder Lob-Gesänge/ so zu Ehren der Heidnischen Götter abgesungen werden: als des Opitzen Lobgesänge dem Bacchus und dem Kriegs-Gotte zu Ehren verfaßet; dergleichen zwar zu verfertigen einem Christen nicht wol anstehet. Vielmehr sind hier zu loben [aq]Dan. Heinsii[/aq] Lobgesang JEsu Christi/ welches erstermeldter Herr Opitz aus dem Holländischen ins Hochteutsche gebracht; item selbsten des Opitzen Lobgesang über die Geburt Christi u. d. m. ¶ Von den Lateinern kan hier gelesen werden [aq]Claudianus de Laudibus Stiliconis, & Serenae Reginae; Panegyris Heroica Caroli V, in Masenii Palaestra Eloqv. Lig. p. 214 & seqq. Barlaeus Tom. I Carm. de Laudibus Card. Richelii, & Friderici Arausiorum Principis, P. II p. 251[/aq] u. a. m. Insonderheit aber [aq]vid. Morhosii Hyle Invent. Poët. p. 142[/aq]. allwo die [aq]Encomiastica Carmina Personarum[/aq], und [aq]p. 143. 144 variarum Rerum & Imaginum Laudes[/aq] angezeiget werden. [aq]Add. Jo. Dekeni Observatt. Poët. Edit. Kilon. p. 90 & seqq[/aq]. wo von dem [aq]Carmine Panegyrico[/aq] oder [aq]exornativo[/aq] gehandelt wird. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Hieher gehören die [aq]Hymni[/aq] oder Lob-Gesänge/ so zu Ehren der Heidnischen Götter abgesungen werden: als des Opitzen Lobgesänge dem Bacchus und dem Kriegs-Gotte zu Ehren verfaßet; dergleichen zwar zu verfertigen einem Christen nicht wol anstehet. Vielmehr sind hier zu loben [aq]Dan. Heinsii[/aq] Lobgesang JEsu Christi/ welches erstermeldter Herr Opitz aus dem Holländischen ins Hochteutsche gebracht; item selbsten des Opitzen Lobgesang über die Geburt Christi u. d. m. ¶ Von den Lateinern kan hier gelesen werden [aq]Claudianus de Laudibus Stiliconis, & Serenae Reginae; Panegyris Heroica Caroli V, in Masenii Palaestra Eloqv. Lig. p. 214 & seqq. Barlaeus Tom. I Carm. de Laudibus Card. Richelii, & Friderici Arausiorum Principis, P. II p. 251[/aq] u. a. m. Insonderheit aber [aq]vid. Morhosii Hyle Invent. Poët. p. 142[/aq]. allwo die [aq]Encomiastica Carmina Personarum[/aq], und [aq]p. 143. 144 variarum Rerum & Imaginum Laudes[/aq] angezeiget werden. [aq]Add. Jo. Dekeni Observatt. Poët. Edit. Kilon. p. 90 & seqq[/aq]. wo von dem [aq]Carmine Panegyrico[/aq] oder [aq]exornativo[/aq] gehandelt wird. / Fundstelle
 
Seite: (166) [203]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Von diesen und dergleichen mehreren sind zu besehen die schon belobte [aq]Caes. Ripae Iconologia[/aq], und [aq]Jac. Masenii Speculum Imaginum Capp. 19 & 20[/aq]. Absonderlich von Ausbildung- und Vorstellungen der heidnischen Götter und Göttinnen/ besiehe erstgedachten [aq]Masenii Speculum Imag. Capp. 22. 23. 24. Ant. Verderii Imagines Deorum; Balbinus in Verisimil. Cap. V §. 4[/aq], da er handelt [aq]de Imaginibus Poëticis[/aq]; wie auch [aq]P. Franc. Pomey[/aq] in seinem [aq]Pantheo Mythico sive Fabulosa Deorum Historia, Francofurti f. 8. 1701[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Von diesen und dergleichen mehreren sind zu besehen die schon belobte [aq]Caes. Ripae Iconologia[/aq], und [aq]Jac. Masenii Speculum Imaginum Capp. 19 & 20[/aq]. Absonderlich von Ausbildung- und Vorstellungen der heidnischen Götter und Göttinnen/ besiehe erstgedachten [aq]Masenii Speculum Imag. Capp. 22. 23. 24. Ant. Verderii Imagines Deorum; Balbinus in Verisimil. Cap. V §. 4[/aq], da er handelt [aq]de Imaginibus Poëticis[/aq]; wie auch [aq]P. Franc. Pomey[/aq] in seinem [aq]Pantheo Mythico sive Fabulosa Deorum Historia, Francofurti f. 8. 1701[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (263) [300]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Dieses Großen Carls Sohn Ludwig der Fromme/ soll sich bemühet haben/ die ganze Heilige Schrifft/ per [aq]Poëtam quendam Saxonem[/aq], in Teutsche Verse zu bringen; welche Ubersetzung aber vermuhtlich nicht mehr vorhanden. Zu den Zeiten Keisers [aq]Lotharii I[/aq] und Ludwigs des II hat Ottfried/ ein Mönch des Closters Weißenburg/ gelebet/ welcher die Evangelien in T. Versen heraus gegeben/ und [aq]Luitberto[/aq] dem Erz-Bischoffen zu Mainz überschrieben. Dieses Werk (so genannt wird Ottfried Evangelien-Buch) hat [aq]B. Rhenanus[/aq] zu erst gefunden; wie er in seinen [aq]Rebus Germanicis[/aq] erzehlet. Die Verse/ davon Herr Hofmann einige anführet/ sind noch sehr rauh und unverständlich/ doch von zimlich-gutem Geist. Es ist von diesem Evangelien-Buch ein [aq]MStum[/aq] in der höchstschätzbaren Keiserlichen [aq]Bibliothec[/aq] zu [S] Wien/ und vom [aq]Lambecio Lib. II Comment. de Biblioth. Vindobon. Cap. V. p. 415. seqq[/aq]. weitläuftig [aq]recommendiret[/aq] ; welches auch dem ienigen/ daraus [aq]Matthias Flacius Illyricus[/aq] den [aq]Otfridum[/aq] zu Basel drucken lassen/ weit vorgezogen wird. GOtt gebe/ daß wir das herrliche Werk bald sehen mögen/ so der hochverdiente Herr [aq]D[/aq]. Schilter zu Straßburg A. 1698, [aq]nî fallor[/aq], in einem sonderbaren [aq]edito specimine[/aq] heraus zu geben versprochen/ unter folgendem Titul: [aq]Volumen Evangeliorum Otfridi, Monachi Weissenburgensis, in quinque libros distinctum, ante annum Christi 876 conscriptum. Nunc infinitis locis emendatius editum, interpretatione Latina, variis lectionibus notisque illustratum a Joanne Schiltero[/aq]. Im zehenden Jahr-hundert/ unter der Regierung der Keiser Otten I und II, sind die Meister-Singer schon entsprungen; derer Lieder [aq]Reineccius[/aq] in seiner [aq]Oration de Historiae dignitate[/aq], nach den alten Helden-Liedern stellet. [aq]M. Cyriacus[/aq] Spangenberger in seinem Buch/ so er von der edlen und hochberühmten Kunst der Musica/ und deren Ankunft/ Lob/ Nutz und Wirkung/ wie auch von Aufkommen der Meister-Singer/ zu Ehren der löbl. und ehrsamen Gesellschaft der Meister-Singer zu Straßburg/ im Jahr 1598 verfertiget/ schreibet unter andern/ daß die Meister-Singer für Keiser Otten A. 691 auf dem Reichs-Tag zu Wormbs von dem Geistlichen Stande seyn verklagt worden/ als wann sie verschiedene Lieder zu dieses Standes Verkleinerung erdichtet/ und unter die Leute gebracht hätten. Es [S] hätte sie aber Keiser unschuldig befunden/ und sie vielmehr [aq]privilegi[/aq]ret
Eigenschaft / Autoritäten: Dieses Großen Carls Sohn Ludwig der Fromme/ soll sich bemühet haben/ die ganze Heilige Schrifft/ per [aq]Poëtam quendam Saxonem[/aq], in Teutsche Verse zu bringen; welche Ubersetzung aber vermuhtlich nicht mehr vorhanden. Zu den Zeiten Keisers [aq]Lotharii I[/aq] und Ludwigs des II hat Ottfried/ ein Mönch des Closters Weißenburg/ gelebet/ welcher die Evangelien in T. Versen heraus gegeben/ und [aq]Luitberto[/aq] dem Erz-Bischoffen zu Mainz überschrieben. Dieses Werk (so genannt wird Ottfried Evangelien-Buch) hat [aq]B. Rhenanus[/aq] zu erst gefunden; wie er in seinen [aq]Rebus Germanicis[/aq] erzehlet. Die Verse/ davon Herr Hofmann einige anführet/ sind noch sehr rauh und unverständlich/ doch von zimlich-gutem Geist. Es ist von diesem Evangelien-Buch ein [aq]MStum[/aq] in der höchstschätzbaren Keiserlichen [aq]Bibliothec[/aq] zu [S] Wien/ und vom [aq]Lambecio Lib. II Comment. de Biblioth. Vindobon. Cap. V. p. 415. seqq[/aq]. weitläuftig [aq]recommendiret[/aq] ; welches auch dem ienigen/ daraus [aq]Matthias Flacius Illyricus[/aq] den [aq]Otfridum[/aq] zu Basel drucken lassen/ weit vorgezogen wird. GOtt gebe/ daß wir das herrliche Werk bald sehen mögen/ so der hochverdiente Herr [aq]D[/aq]. Schilter zu Straßburg A. 1698, [aq]nî fallor[/aq], in einem sonderbaren [aq]edito specimine[/aq] heraus zu geben versprochen/ unter folgendem Titul: [aq]Volumen Evangeliorum Otfridi, Monachi Weissenburgensis, in quinque libros distinctum, ante annum Christi 876 conscriptum. Nunc infinitis locis emendatius editum, interpretatione Latina, variis lectionibus notisque illustratum a Joanne Schiltero[/aq]. Im zehenden Jahr-hundert/ unter der Regierung der Keiser Otten I und II, sind die Meister-Singer schon entsprungen; derer Lieder [aq]Reineccius[/aq] in seiner [aq]Oration de Historiae dignitate[/aq], nach den alten Helden-Liedern stellet. [aq]M. Cyriacus[/aq] Spangenberger in seinem Buch/ so er von der edlen und hochberühmten Kunst der Musica/ und deren Ankunft/ Lob/ Nutz und Wirkung/ wie auch von Aufkommen der Meister-Singer/ zu Ehren der löbl. und ehrsamen Gesellschaft der Meister-Singer zu Straßburg/ im Jahr 1598 verfertiget/ schreibet unter andern/ daß die Meister-Singer für Keiser Otten A. 691 auf dem Reichs-Tag zu Wormbs von dem Geistlichen Stande seyn verklagt worden/ als wann sie verschiedene Lieder zu dieses Standes Verkleinerung erdichtet/ und unter die Leute gebracht hätten. Es [S] hätte sie aber Keiser unschuldig befunden/ und sie vielmehr [aq]privilegi[/aq]ret / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Dieses Großen Carls Sohn Ludwig der Fromme/ soll sich bemühet haben/ die ganze Heilige Schrifft/ per [aq]Poëtam quendam Saxonem[/aq], in Teutsche Verse zu bringen; welche Ubersetzung aber vermuhtlich nicht mehr vorhanden. Zu den Zeiten Keisers [aq]Lotharii I[/aq] und Ludwigs des II hat Ottfried/ ein Mönch des Closters Weißenburg/ gelebet/ welcher die Evangelien in T. Versen heraus gegeben/ und [aq]Luitberto[/aq] dem Erz-Bischoffen zu Mainz überschrieben. Dieses Werk (so genannt wird Ottfried Evangelien-Buch) hat [aq]B. Rhenanus[/aq] zu erst gefunden; wie er in seinen [aq]Rebus Germanicis[/aq] erzehlet. Die Verse/ davon Herr Hofmann einige anführet/ sind noch sehr rauh und unverständlich/ doch von zimlich-gutem Geist. Es ist von diesem Evangelien-Buch ein [aq]MStum[/aq] in der höchstschätzbaren Keiserlichen [aq]Bibliothec[/aq] zu [S] Wien/ und vom [aq]Lambecio Lib. II Comment. de Biblioth. Vindobon. Cap. V. p. 415. seqq[/aq]. weitläuftig [aq]recommendiret[/aq] ; welches auch dem ienigen/ daraus [aq]Matthias Flacius Illyricus[/aq] den [aq]Otfridum[/aq] zu Basel drucken lassen/ weit vorgezogen wird. GOtt gebe/ daß wir das herrliche Werk bald sehen mögen/ so der hochverdiente Herr [aq]D[/aq]. Schilter zu Straßburg A. 1698, [aq]nî fallor[/aq], in einem sonderbaren [aq]edito specimine[/aq] heraus zu geben versprochen/ unter folgendem Titul: [aq]Volumen Evangeliorum Otfridi, Monachi Weissenburgensis, in quinque libros distinctum, ante annum Christi 876 conscriptum. Nunc infinitis locis emendatius editum, interpretatione Latina, variis lectionibus notisque illustratum a Joanne Schiltero[/aq]. Im zehenden Jahr-hundert/ unter der Regierung der Keiser Otten I und II, sind die Meister-Singer schon entsprungen; derer Lieder [aq]Reineccius[/aq] in seiner [aq]Oration de Historiae dignitate[/aq], nach den alten Helden-Liedern stellet. [aq]M. Cyriacus[/aq] Spangenberger in seinem Buch/ so er von der edlen und hochberühmten Kunst der Musica/ und deren Ankunft/ Lob/ Nutz und Wirkung/ wie auch von Aufkommen der Meister-Singer/ zu Ehren der löbl. und ehrsamen Gesellschaft der Meister-Singer zu Straßburg/ im Jahr 1598 verfertiget/ schreibet unter andern/ daß die Meister-Singer für Keiser Otten A. 691 auf dem Reichs-Tag zu Wormbs von dem Geistlichen Stande seyn verklagt worden/ als wann sie verschiedene Lieder zu dieses Standes Verkleinerung erdichtet/ und unter die Leute gebracht hätten. Es [S] hätte sie aber Keiser unschuldig befunden/ und sie vielmehr [aq]privilegi[/aq]ret / Fundstelle
 
Seite: (15-17) [52-54]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Dieses ist allhier von der Meister-Singer Ursprung zu merken. Wir wollen aber bald hernach ein mehrers von ihnen anführen; und hier noch gedenken der Lebens-Beschreibung des Cöllnischen Erzbischoffen [aq]Annonis[/aq], in alt-Teutschen Reimen; welche etwan vor 600 Jahren geschrieben/ und von Martin Opitzen zu Danzig A. 1639 [aq]ex membrana veteri[/aq]herausgegeben/ auch mit sehr nutzlichen Anmerckungen vermehret worden. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Dieses ist allhier von der Meister-Singer Ursprung zu merken. Wir wollen aber bald hernach ein mehrers von ihnen anführen; und hier noch gedenken der Lebens-Beschreibung des Cöllnischen Erzbischoffen [aq]Annonis[/aq], in alt-Teutschen Reimen; welche etwan vor 600 Jahren geschrieben/ und von Martin Opitzen zu Danzig A. 1639 [aq]ex membrana veteri[/aq]herausgegeben/ auch mit sehr nutzlichen Anmerckungen vermehret worden. / Fundstelle
 
Seite: (17) [54]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Von den Oden/ oder Geist- und Weltlichen Liedern. ¶ Wann man mehrere Vierlinge/ Sechslinge/ Achtlinge und dergleichen/ in unterschiedlichen Strophen nacheinander setzet/ so werden Oden daraus/ d.i. Geistlich- und Weltliche Lieder. ¶ Ode [griech.] ist ein Griechisches Wort/ hat aber nun auch bei den Teutschen fast das Burgerrecht überkommen. Vor alters/ da man die Schreib-Kunst noch nicht gehabt/ hat man die denkwürdige Sachen/ so man auf die Nach-Welt bringen wollen/ in Lieder oder Gesetze verfaßet. Auch weil zwischen der Music und Poësie die genaueste Verwandtschaft ist/ als hat man zu den Gottesdienst und der Helden Lobe/ solche Gesänge erwehlet/ die aus beeder Kunst eine doppelte Harmonie bei sich führen. Zu Zeiten Mosis sind solche Oden oder Lieder schon gebräuchlich gewesen; auch bei den ältesten Griechen und den Ur-alten Teutschen; von derer [aq]Carminibus[/aq], so sie bei ihren Opfern und Kriegs-Zügen gesungen/ wir oben Meldung gethan.
Eigenschaft / Autoritäten: Von den Oden/ oder Geist- und Weltlichen Liedern. ¶ Wann man mehrere Vierlinge/ Sechslinge/ Achtlinge und dergleichen/ in unterschiedlichen Strophen nacheinander setzet/ so werden Oden daraus/ d.i. Geistlich- und Weltliche Lieder. ¶ Ode [griech.] ist ein Griechisches Wort/ hat aber nun auch bei den Teutschen fast das Burgerrecht überkommen. Vor alters/ da man die Schreib-Kunst noch nicht gehabt/ hat man die denkwürdige Sachen/ so man auf die Nach-Welt bringen wollen/ in Lieder oder Gesetze verfaßet. Auch weil zwischen der Music und Poësie die genaueste Verwandtschaft ist/ als hat man zu den Gottesdienst und der Helden Lobe/ solche Gesänge erwehlet/ die aus beeder Kunst eine doppelte Harmonie bei sich führen. Zu Zeiten Mosis sind solche Oden oder Lieder schon gebräuchlich gewesen; auch bei den ältesten Griechen und den Ur-alten Teutschen; von derer [aq]Carminibus[/aq], so sie bei ihren Opfern und Kriegs-Zügen gesungen/ wir oben Meldung gethan. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Von den Oden/ oder Geist- und Weltlichen Liedern. ¶ Wann man mehrere Vierlinge/ Sechslinge/ Achtlinge und dergleichen/ in unterschiedlichen Strophen nacheinander setzet/ so werden Oden daraus/ d.i. Geistlich- und Weltliche Lieder. ¶ Ode [griech.] ist ein Griechisches Wort/ hat aber nun auch bei den Teutschen fast das Burgerrecht überkommen. Vor alters/ da man die Schreib-Kunst noch nicht gehabt/ hat man die denkwürdige Sachen/ so man auf die Nach-Welt bringen wollen/ in Lieder oder Gesetze verfaßet. Auch weil zwischen der Music und Poësie die genaueste Verwandtschaft ist/ als hat man zu den Gottesdienst und der Helden Lobe/ solche Gesänge erwehlet/ die aus beeder Kunst eine doppelte Harmonie bei sich führen. Zu Zeiten Mosis sind solche Oden oder Lieder schon gebräuchlich gewesen; auch bei den ältesten Griechen und den Ur-alten Teutschen; von derer [aq]Carminibus[/aq], so sie bei ihren Opfern und Kriegs-Zügen gesungen/ wir oben Meldung gethan. / Fundstelle
 
Seite: (99) [136]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Es sind aber der Oden zweierlei/ Geistliche und Weltliche. Die Geistliche/ welche man GOtt zu Ehren verfaßet/ werden [aq]Hymni[/aq] oder Geistliche Lieder genennet; dergleichen bei uns Christen billich die meinsten seyn solten: und derer viele schöne von HH. Risten/ Röling/ Dachen/ Paul Gerhard/ und andern/ gemacht worden. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Es sind aber der Oden zweierlei/ Geistliche und Weltliche. Die Geistliche/ welche man GOtt zu Ehren verfaßet/ werden [aq]Hymni[/aq] oder Geistliche Lieder genennet; dergleichen bei uns Christen billich die meinsten seyn solten: und derer viele schöne von HH. Risten/ Röling/ Dachen/ Paul Gerhard/ und andern/ gemacht worden. / Fundstelle
 
Seite: (100) [137]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Aber auf den heutigen neuen [aq]Medaillen[/aq], werden entweder [aq]suo Marte[/aq] erdichtete/ oder aus einem bekannten Po[aq]ë[/aq]ten entlehnte [aq]hemistichia[/aq], ganze Verse/ zuweiln wol gar [aq]disticha[/aq], oder auch [aq]dicta S. Scripturae[/aq] ausgedrucket. Auf die vor dreien Jahren vorgegangene Päbstliche Wahl [aq]Clementis XI[/aq] hat ein fürtrefflicher Geist ein sehr schönes [aq]Numisma[/aq]angegeben/ da auf einer [S] Seite zu sehen die Bildniß Ihrer Päbstlichen Heiligkeit/ vormals Cardinaln [aq]Albani[/aq] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Aber auf den heutigen neuen [aq]Medaillen[/aq], werden entweder [aq]suo Marte[/aq] erdichtete/ oder aus einem bekannten Po[aq]ë[/aq]ten entlehnte [aq]hemistichia[/aq], ganze Verse/ zuweiln wol gar [aq]disticha[/aq], oder auch [aq]dicta S. Scripturae[/aq] ausgedrucket. Auf die vor dreien Jahren vorgegangene Päbstliche Wahl [aq]Clementis XI[/aq] hat ein fürtrefflicher Geist ein sehr schönes [aq]Numisma[/aq]angegeben/ da auf einer [S] Seite zu sehen die Bildniß Ihrer Päbstlichen Heiligkeit/ vormals Cardinaln [aq]Albani[/aq] / Fundstelle
 
Seite: (208-209) [245-246]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Nun fragt sichs/ Ob die Schau-Spiele/ wovon wir bißhero gehandelt/ heut zu Tage unter den Christen in wol angeordneten [aq]Republiquen[/aq] zu erdulten? Viele von denen Gelehrten antworten mit ja: indem nirgend in H. Schrifft gelesen wird/ daß dergleichen Ergetzlichkeiten schlecht hin verboten; ja es werden von [aq]Luthero[/aq] und andern die Bücher Job/ Judith und Tobiae vor schöne Comoedien gehalten. Die jenige Schau-Spiele sind freilich nicht zu billigen/ die GOtt verunehren/ und den Leser und Zuschauer ärgern; aus welchen manche Matronen und Jungfrauen/ die schamhaft und züchtig in das Spiel-Haus gegangen/ geil und frech wieder herausgehen. Und solches geschicht gemeiniglich heut zu Tage bei uns/ durch die gemeine Comoedianten und ihre schändliche Nach-Spiele; daher dann die Leute/ so von solchen liederlich- und ärgerlichen Schau-Spielen Beruf [S] machen / und um das Geld den Leuten die Laster durch die Augen in das Herz spielen/ in alten und neuen Zeiten/ denen Taschen-Spielern/ Gaucklern/ Seil-Tanzern und andern verächtlichen Personen gleich geachtet worden. Aber Schau-Spiele vernünftig schreiben und spielen/ die Jugend damit zu üben/ auch zu feinen Sitten und beherzter Redfertigkeit anzugewöhnen/ solches ist nicht unlöblich noch sträflich; und schreibet der gelehrte [aq]Erasmus[/aq] an einem Ort/ Es wäre gut/ wann man alle: Biblische Historien zu Schau-Spielen machte/ und die Jugend sich darinnen öffentlich üben liesse; maßen solches offt mehr als eine übereilte Predigt verfangen und nutzen würde. Jedoch will ich dieser Frage wegen iederman bei seiner Meynung gerne laßen / und darüber mit niemand einigen Streit anfangen.
Eigenschaft / Autoritäten: Nun fragt sichs/ Ob die Schau-Spiele/ wovon wir bißhero gehandelt/ heut zu Tage unter den Christen in wol angeordneten [aq]Republiquen[/aq] zu erdulten? Viele von denen Gelehrten antworten mit ja: indem nirgend in H. Schrifft gelesen wird/ daß dergleichen Ergetzlichkeiten schlecht hin verboten; ja es werden von [aq]Luthero[/aq] und andern die Bücher Job/ Judith und Tobiae vor schöne Comoedien gehalten. Die jenige Schau-Spiele sind freilich nicht zu billigen/ die GOtt verunehren/ und den Leser und Zuschauer ärgern; aus welchen manche Matronen und Jungfrauen/ die schamhaft und züchtig in das Spiel-Haus gegangen/ geil und frech wieder herausgehen. Und solches geschicht gemeiniglich heut zu Tage bei uns/ durch die gemeine Comoedianten und ihre schändliche Nach-Spiele; daher dann die Leute/ so von solchen liederlich- und ärgerlichen Schau-Spielen Beruf [S] machen / und um das Geld den Leuten die Laster durch die Augen in das Herz spielen/ in alten und neuen Zeiten/ denen Taschen-Spielern/ Gaucklern/ Seil-Tanzern und andern verächtlichen Personen gleich geachtet worden. Aber Schau-Spiele vernünftig schreiben und spielen/ die Jugend damit zu üben/ auch zu feinen Sitten und beherzter Redfertigkeit anzugewöhnen/ solches ist nicht unlöblich noch sträflich; und schreibet der gelehrte [aq]Erasmus[/aq] an einem Ort/ Es wäre gut/ wann man alle: Biblische Historien zu Schau-Spielen machte/ und die Jugend sich darinnen öffentlich üben liesse; maßen solches offt mehr als eine übereilte Predigt verfangen und nutzen würde. Jedoch will ich dieser Frage wegen iederman bei seiner Meynung gerne laßen / und darüber mit niemand einigen Streit anfangen. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Nun fragt sichs/ Ob die Schau-Spiele/ wovon wir bißhero gehandelt/ heut zu Tage unter den Christen in wol angeordneten [aq]Republiquen[/aq] zu erdulten? Viele von denen Gelehrten antworten mit ja: indem nirgend in H. Schrifft gelesen wird/ daß dergleichen Ergetzlichkeiten schlecht hin verboten; ja es werden von [aq]Luthero[/aq] und andern die Bücher Job/ Judith und Tobiae vor schöne Comoedien gehalten. Die jenige Schau-Spiele sind freilich nicht zu billigen/ die GOtt verunehren/ und den Leser und Zuschauer ärgern; aus welchen manche Matronen und Jungfrauen/ die schamhaft und züchtig in das Spiel-Haus gegangen/ geil und frech wieder herausgehen. Und solches geschicht gemeiniglich heut zu Tage bei uns/ durch die gemeine Comoedianten und ihre schändliche Nach-Spiele; daher dann die Leute/ so von solchen liederlich- und ärgerlichen Schau-Spielen Beruf [S] machen / und um das Geld den Leuten die Laster durch die Augen in das Herz spielen/ in alten und neuen Zeiten/ denen Taschen-Spielern/ Gaucklern/ Seil-Tanzern und andern verächtlichen Personen gleich geachtet worden. Aber Schau-Spiele vernünftig schreiben und spielen/ die Jugend damit zu üben/ auch zu feinen Sitten und beherzter Redfertigkeit anzugewöhnen/ solches ist nicht unlöblich noch sträflich; und schreibet der gelehrte [aq]Erasmus[/aq] an einem Ort/ Es wäre gut/ wann man alle: Biblische Historien zu Schau-Spielen machte/ und die Jugend sich darinnen öffentlich üben liesse; maßen solches offt mehr als eine übereilte Predigt verfangen und nutzen würde. Jedoch will ich dieser Frage wegen iederman bei seiner Meynung gerne laßen / und darüber mit niemand einigen Streit anfangen. / Fundstelle
 
Seite: (248-249) [285-286]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: als wann dort die Jünger Johannis den Heiland fragen: Bist du/ der da kommen soll? darf der Vers nicht so lauten: ¶ [aq]Bist du/ der da kommen soll[/aq]? ¶ sondern/ ¶ [aq]Bist du/ der kommen soll[/aq]? / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: als wann dort die Jünger Johannis den Heiland fragen: Bist du/ der da kommen soll? darf der Vers nicht so lauten: ¶ [aq]Bist du/ der da kommen soll[/aq]? ¶ sondern/ ¶ [aq]Bist du/ der kommen soll[/aq]? / Fundstelle
 
Seite: (65) [102]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: der Rein- und harte Diamant/ eines rechtschaffenen GOttes-Lehrers Bildniß / auf Herrn Reinharts [aq]Theol. seel[/aq]. Ableiben / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: der Rein- und harte Diamant/ eines rechtschaffenen GOttes-Lehrers Bildniß / auf Herrn Reinharts [aq]Theol. seel[/aq]. Ableiben / Fundstelle
 
Seite: (140) [177]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Also kan z. B. König David [aq]ex Loco Adjunctorum[/aq] genannt werden/ der braune/ Gott-geliebte/ tapfere/ groß glaubige/ süß spielende/ flüchtige/ herrschende/ siegreiche. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Also kan z. B. König David [aq]ex Loco Adjunctorum[/aq] genannt werden/ der braune/ Gott-geliebte/ tapfere/ groß glaubige/ süß spielende/ flüchtige/ herrschende/ siegreiche. / Fundstelle
 
Seite: (148) [185]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Christ. Gryphii Po[aq]ë[/aq]t. Wälder [aq]p[/aq]. 663. 665. 674. 676. 677. 679. 682. 685, auf hoher Patronen und Gönnerinnen Namens-Lichter; [aq]p[/aq]. 698. 701, auf eines vornehmen Geistl. Namens-Fest. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Christ. Gryphii Po[aq]ë[/aq]t. Wälder [aq]p[/aq]. 663. 665. 674. 676. 677. 679. 682. 685, auf hoher Patronen und Gönnerinnen Namens-Lichter; [aq]p[/aq]. 698. 701, auf eines vornehmen Geistl. Namens-Fest. / Fundstelle
 
Seite: (157) [194]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Man vergleichet ihn [den Feldherrn] [aq]ex Loco Parium & Exemplorum[/aq] mit dem Josua/ Gideon/ Juda dem Maccabaeer/ mit dem Alexander/ Caesar/ und mehrern aus den Historien / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Man vergleichet ihn [den Feldherrn] [aq]ex Loco Parium & Exemplorum[/aq] mit dem Josua/ Gideon/ Juda dem Maccabaeer/ mit dem Alexander/ Caesar/ und mehrern aus den Historien / Fundstelle
 
Seite: (168) [205]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Da wird gesagt: Von GOTT komme Leben und Tod; GOttes Wille sey der beste; ein frommer Christ spreche mit Hiob: Der HErr hats gegeben/ der HErr hats genommen v. Unser Glaube werde durch solche Betrübniße/ wie das Gold im Feuer/ probiret; und müßen denen / die GOtt lieben/ alle Dinge zum besten dienen. Wir seyen Menschen/ und müßen alle sterben: es wäre ja beßer den Port bald erreichen / als lang auf dem Meere wallen; beßer die Crone bald erhalten/ als lange streiten u. s. w. Die Seele ruhe in Abrahams Schos/ und der Leib in seiner Kammer/ biß auf den jungsten Tage/ da es heißen wird: Wiedersehen macht/ daß man das scheiden nicht acht. Man kan des Verstorbenen Seele/ oder einen Engel erzehlend einführen/ in was Freuden sie ietzt lebe. Man kan eine Trostschrifft stellen/ als wann sie der Seelige seinen be-[S]trübt-hinterlaßenen vom Himmel herab gesandt hätte.
Eigenschaft / Autoritäten: Da wird gesagt: Von GOTT komme Leben und Tod; GOttes Wille sey der beste; ein frommer Christ spreche mit Hiob: Der HErr hats gegeben/ der HErr hats genommen v. Unser Glaube werde durch solche Betrübniße/ wie das Gold im Feuer/ probiret; und müßen denen / die GOtt lieben/ alle Dinge zum besten dienen. Wir seyen Menschen/ und müßen alle sterben: es wäre ja beßer den Port bald erreichen / als lang auf dem Meere wallen; beßer die Crone bald erhalten/ als lange streiten u. s. w. Die Seele ruhe in Abrahams Schos/ und der Leib in seiner Kammer/ biß auf den jungsten Tage/ da es heißen wird: Wiedersehen macht/ daß man das scheiden nicht acht. Man kan des Verstorbenen Seele/ oder einen Engel erzehlend einführen/ in was Freuden sie ietzt lebe. Man kan eine Trostschrifft stellen/ als wann sie der Seelige seinen be-[S]trübt-hinterlaßenen vom Himmel herab gesandt hätte. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Da wird gesagt: Von GOTT komme Leben und Tod; GOttes Wille sey der beste; ein frommer Christ spreche mit Hiob: Der HErr hats gegeben/ der HErr hats genommen v. Unser Glaube werde durch solche Betrübniße/ wie das Gold im Feuer/ probiret; und müßen denen / die GOtt lieben/ alle Dinge zum besten dienen. Wir seyen Menschen/ und müßen alle sterben: es wäre ja beßer den Port bald erreichen / als lang auf dem Meere wallen; beßer die Crone bald erhalten/ als lange streiten u. s. w. Die Seele ruhe in Abrahams Schos/ und der Leib in seiner Kammer/ biß auf den jungsten Tage/ da es heißen wird: Wiedersehen macht/ daß man das scheiden nicht acht. Man kan des Verstorbenen Seele/ oder einen Engel erzehlend einführen/ in was Freuden sie ietzt lebe. Man kan eine Trostschrifft stellen/ als wann sie der Seelige seinen be-[S]trübt-hinterlaßenen vom Himmel herab gesandt hätte. / Fundstelle
 
Seite: (174-175) [211-212]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Wie dann der Cardinal [aq]Perron[/aq], ein Franzos/ diese Ungedult an seinen Lands-Leuten vor andern tadelt; auch von sich bekennet/ daß er in seiner Jugend ihme vorgenommen ein [aq]Poëma Epicum[/aq] von der Kinder Jsraël Auszug aus Aegypten/ unter dem Titul [aq]la Mosaide[/aq], zu schreiben: aber er habe es der Weitleuftigkeit wegen bleiben laßen / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Wie dann der Cardinal [aq]Perron[/aq], ein Franzos/ diese Ungedult an seinen Lands-Leuten vor andern tadelt; auch von sich bekennet/ daß er in seiner Jugend ihme vorgenommen ein [aq]Poëma Epicum[/aq] von der Kinder Jsraël Auszug aus Aegypten/ unter dem Titul [aq]la Mosaide[/aq], zu schreiben: aber er habe es der Weitleuftigkeit wegen bleiben laßen / Fundstelle
 
Seite: (215) [252]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: als [aq]P. Masenii[/aq] sein [aq]Mauritius Orientis Imperator[/aq] [...]; oder eine erdichtete Geschicht: als [aq]ejusdem Masenii Rusticus imperans[/aq], und [aq]Bacchi Schola eversa[/aq]: Herrn von Birken Psyche/ Margenis u.d. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: als [aq]P. Masenii[/aq] sein [aq]Mauritius Orientis Imperator[/aq] [...]; oder eine erdichtete Geschicht: als [aq]ejusdem Masenii Rusticus imperans[/aq], und [aq]Bacchi Schola eversa[/aq]: Herrn von Birken Psyche/ Margenis u.d. / Fundstelle
 
Seite: (237) [274]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Sonsten wann ich z. B. dem Erhenkten Judas/ unter dem Baum/ daran er sich erhänget/ eine Grabschrifft machen wolte/ so könnte sie/ [aq]ad imitationem[/aq] Herrn Kienens/ und zwar viel kürzer/ [aq]ex Loco Circumstantiarum & Consequentium[/aq], also verfaßet werden ¶ [aq]Wanders-Mann[/aq] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Sonsten wann ich z. B. dem Erhenkten Judas/ unter dem Baum/ daran er sich erhänget/ eine Grabschrifft machen wolte/ so könnte sie/ [aq]ad imitationem[/aq] Herrn Kienens/ und zwar viel kürzer/ [aq]ex Loco Circumstantiarum & Consequentium[/aq], also verfaßet werden ¶ [aq]Wanders-Mann[/aq] / Fundstelle
 
Seite: (270) [307]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Noch eins: wann [aq]Jac. Masenius in Arte Nova Argutiarum p. m. 218. 219. de Apostolo Petro[/aq] also schreibet: ¶ [aq]Sta, quisquis in hac vita nunquam subsistis[/aq], ¶ [aq]viator[/aq]! ¶ [...][S][...] ¶ So könnte dieses ins Teutsche also versetzet werden: ¶ [aq]Steh still Wanderer[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Noch eins: wann [aq]Jac. Masenius in Arte Nova Argutiarum p. m. 218. 219. de Apostolo Petro[/aq] also schreibet: ¶ [aq]Sta, quisquis in hac vita nunquam subsistis[/aq], ¶ [aq]viator[/aq]! ¶ [...][S][...] ¶ So könnte dieses ins Teutsche also versetzet werden: ¶ [aq]Steh still Wanderer[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (271-272) [308-309]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Dergleichen folgendes über den seeligsten Hintritt [aq]Tit[/aq]. Herrn Herrn Georg Ferdinand Pernauers/ Freyherrn von Perney u. von mir verfertiget/ und an deßen hinterlaßene Hochwolgebohrne Herren Söhne gehorsamst eingeschicket worden. ¶ Klag- und Trost-Schreiben. ¶ [aq]Es klopfet hier ein Brief von dienst-verbundnen Händen[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Dergleichen folgendes über den seeligsten Hintritt [aq]Tit[/aq]. Herrn Herrn Georg Ferdinand Pernauers/ Freyherrn von Perney u. von mir verfertiget/ und an deßen hinterlaßene Hochwolgebohrne Herren Söhne gehorsamst eingeschicket worden. ¶ Klag- und Trost-Schreiben. ¶ [aq]Es klopfet hier ein Brief von dienst-verbundnen Händen[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (275) [312]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Dieses Herzog Ulrichs Sohn/ Przetislaus entführte nachmals Fräulein Jutten/ Keiser Ottens des Andern Tochter / aus dem Nonnen-Closter zu Regenspurg; wovon Herr von Hofmannswaldau in seinen Helden-Briefen am 25 und nachfolgenden Blättern zu lesen. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Dieses Herzog Ulrichs Sohn/ Przetislaus entführte nachmals Fräulein Jutten/ Keiser Ottens des Andern Tochter / aus dem Nonnen-Closter zu Regenspurg; wovon Herr von Hofmannswaldau in seinen Helden-Briefen am 25 und nachfolgenden Blättern zu lesen. / Fundstelle
 
Seite: (298) [335]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: auch ihres [der ‚Winßbeckin‘, J.T.] Gemahls des Herrn Winßbecken Erinnerung an seinen Sohn [aq]in Praefat. Taubmanni ad Culic. Virgil[/aq]. zu lesen; da die andere Strofe also anfänget: ¶ [aq]Sun/ minne minneklichen GOtt[/aq]/ ¶ [...] ¶ [aq]Sohn/ liebe inniglich GOtt[/aq]/ ¶ [...] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: auch ihres [der ‚Winßbeckin‘, J.T.] Gemahls des Herrn Winßbecken Erinnerung an seinen Sohn [aq]in Praefat. Taubmanni ad Culic. Virgil[/aq]. zu lesen; da die andere Strofe also anfänget: ¶ [aq]Sun/ minne minneklichen GOtt[/aq]/ ¶ [...] ¶ [aq]Sohn/ liebe inniglich GOtt[/aq]/ ¶ [...] / Fundstelle
 
Seite: (18) [55]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: als des von Eschenbach Historie vom großen Alexander/ mit diesem Anfange: ¶ [aq]GOtt deiner Wunder manicvalt[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: als des von Eschenbach Historie vom großen Alexander/ mit diesem Anfange: ¶ [aq]GOtt deiner Wunder manicvalt[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (21) [58]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: ein Lied/ wie die göttliche Weißheit und weltliche Thorheit miteinander [aq]disput[/aq]iren/ in Hanns Folzen Hahnen Kratts-Ton / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: ein Lied/ wie die göttliche Weißheit und weltliche Thorheit miteinander [aq]disput[/aq]iren/ in Hanns Folzen Hahnen Kratts-Ton / Fundstelle
 
Seite: (33) [70]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Sey getreu biß an den Tod/ so will ich dir die Cron des Lebens geben! / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Sey getreu biß an den Tod/ so will ich dir die Cron des Lebens geben! / Fundstelle
 
Seite: (60) [97]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Sey getreu biß an den Tod[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Sey getreu biß an den Tod[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (60) [97]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Vatter unser in dem Himmel! / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Vatter unser in dem Himmel! / Fundstelle
 
Seite: (61) [98]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Vatter unser im Himmelreich etc[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Vatter unser im Himmelreich etc[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (61) [98]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Jetzund kommt der Heiden Heiland / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Jetzund kommt der Heiden Heiland / Fundstelle
 
Seite: (61) [98]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Nun kommt der Heiden Heiland etc[/aq]. ¶ Wir ziehen diese Beispiele an/ nicht zur Verachtung der alten geistreichen Kirchen-Lieder/ sondern weil sie unsrer Jugend vor andern bekannt sind; habens auch denen frommen [aq]auctoribus[/aq] derselben nicht vor übel/ weil man damals nur die Syllben abgezehlet/ und auf den eigentlichen Wort-Ton wenig acht gegeben. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Nun kommt der Heiden Heiland etc[/aq]. ¶ Wir ziehen diese Beispiele an/ nicht zur Verachtung der alten geistreichen Kirchen-Lieder/ sondern weil sie unsrer Jugend vor andern bekannt sind; habens auch denen frommen [aq]auctoribus[/aq] derselben nicht vor übel/ weil man damals nur die Syllben abgezehlet/ und auf den eigentlichen Wort-Ton wenig acht gegeben. / Fundstelle
 
Seite: (61) [98]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Es giengen fünf Männer in Tempel zu beten[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Es giengen fünf Männer in Tempel zu beten[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (63) [100]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: als wann dort die Jünger Johannis den Heiland fragen: Bist du/ der da kommen soll? darf der Vers nicht so lauten: ¶ [aq]Bist du/ der da kommen soll[/aq]? ¶ sondern/ ¶ [aq]Bist du/ der kommen soll[/aq]? / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: als wann dort die Jünger Johannis den Heiland fragen: Bist du/ der da kommen soll? darf der Vers nicht so lauten: ¶ [aq]Bist du/ der da kommen soll[/aq]? ¶ sondern/ ¶ [aq]Bist du/ der kommen soll[/aq]? / Fundstelle
 
Seite: (65) [102]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Hör/ liebe Seel/ dir rufft der HErr[/aq] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Hör/ liebe Seel/ dir rufft der HErr[/aq] / Fundstelle
 
Seite: (67) [104]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]O Mensch/ gib acht[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]O Mensch/ gib acht[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (68) [105]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Wo soll ich fliehen hin[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Wo soll ich fliehen hin[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (69) [106]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Such nicht in deinem Christenthum[/aq] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Such nicht in deinem Christenthum[/aq] / Fundstelle
 
Seite: (69) [106]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Wer nur den lieben GOtt läßt walten[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Wer nur den lieben GOtt läßt walten[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (69) [106]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Auf/ auf/ mein Herz/ und du mein ganzer Sinn[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Auf/ auf/ mein Herz/ und du mein ganzer Sinn[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (69) [106]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Auf/ auf/ mein ganzes Herz/ und du mein Sinn[/aq]! / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Auf/ auf/ mein ganzes Herz/ und du mein Sinn[/aq]! / Fundstelle
 
Seite: (71) [108]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]GOtt ist unsers Lebens Heil/ unsre veste Zuversicht[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]GOtt ist unsers Lebens Heil/ unsre veste Zuversicht[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (73) [110]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Als der rohte Sonnen-Wagen durchgebrochen durch die Nacht[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Als der rohte Sonnen-Wagen durchgebrochen durch die Nacht[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (73) [110]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: wie im bekannten Kirchenlied/ Wie schön leucht uns der Morgenstern: ¶ [aq]Singet[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: wie im bekannten Kirchenlied/ Wie schön leucht uns der Morgenstern: ¶ [aq]Singet[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (73) [110]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Irdisches Leid[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Irdisches Leid[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (74) [111]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Lebest du wieder/ du Leben im Tod[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Lebest du wieder/ du Leben im Tod[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (75) [112]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Hierauf dienet zur Antwort/ daß Herr von Birken folgendes Beispiel hinterlaßen: ¶ [aq]Wird nun der Himmel mich immer begnädigen[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Hierauf dienet zur Antwort/ daß Herr von Birken folgendes Beispiel hinterlaßen: ¶ [aq]Wird nun der Himmel mich immer begnädigen[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (75) [112]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]O heiliges Fest[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]O heiliges Fest[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (77) [114]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Wer glaubig dem Himmel vertraut[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Wer glaubig dem Himmel vertraut[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (77) [114]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Mein JEsus lebt/ der HErr ist auferstanden[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Mein JEsus lebt/ der HErr ist auferstanden[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (79) [116]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Du Göttliche Flamme/ du Flamme der Liebe[/aq]! / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Du Göttliche Flamme/ du Flamme der Liebe[/aq]! / Fundstelle
 
Seite: (79) [116]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Wol! Es hat sich eingefunden[/aq] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Wol! Es hat sich eingefunden[/aq] / Fundstelle
 
Seite: (80) [117]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Welche das flüchtige Leben[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Welche das flüchtige Leben[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (80) [117]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Lieblicher JEsu/ herzliche Wonne[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Lieblicher JEsu/ herzliche Wonne[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (81) [118]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Die Sapphische Art kommet vor bei dem Klajo im Leidenden JEsu; wo er die verfinsterte Sonne also angeredet: ¶ [aq]Welche Regen-Wolke hat dich verstecket[/aq]? / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Die Sapphische Art kommet vor bei dem Klajo im Leidenden JEsu; wo er die verfinsterte Sonne also angeredet: ¶ [aq]Welche Regen-Wolke hat dich verstecket[/aq]? / Fundstelle
 
Seite: (81) [118]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Liebstes Kind/ Immanuel/ uns gebohren[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Liebstes Kind/ Immanuel/ uns gebohren[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (81) [118]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Was des Himmels Schlüße verhängen[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Was des Himmels Schlüße verhängen[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (82) [119]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Du mein Vatterland/ das du warst gewesen[/aq] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Du mein Vatterland/ das du warst gewesen[/aq] / Fundstelle
 
Seite: (82) [119]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Und Isaac scherzet mit seinem Weibe Rebecca[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Und Isaac scherzet mit seinem Weibe Rebecca[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (83) [120]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Das Lateinische [aq]Elegiacum Genus[/aq] hat Herr von Birken nachgemacht in seiner Prosodie [aq]p[/aq]. 31. 32; aber gar gezwungen. Diese laufen etwas beßer/ aus einem Wunsch an zwei Neu-verlobte: [S] ¶ [aq]Was ein menschlich Herz von innen und außen betrübet[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Das Lateinische [aq]Elegiacum Genus[/aq] hat Herr von Birken nachgemacht in seiner Prosodie [aq]p[/aq]. 31. 32; aber gar gezwungen. Diese laufen etwas beßer/ aus einem Wunsch an zwei Neu-verlobte: [S] ¶ [aq]Was ein menschlich Herz von innen und außen betrübet[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (83-84) [120-121]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Und diese Latinisirende Vers-Sucht ist so neue nicht. Es schrieb schon vor fast anderthalbhundert Jahren [aq]Conrad. Gesnerus in Praefat. ad Josuae[/aq] Maalers [aq]Dictionarium Germanico-Latinum: Nos ad Latinorum Graecorumque imitationem numerosa meditari carmina coepimus: id quod in Hexametris heroicis parum feliciter procedit. E.g[/aq]. ¶ „[aq]O Vatter unser/ der du dein ewige Wohnung/ erhöchst inn Himmeln/ dein Namen werde geheiligt etc[/aq].“ ¶ [aq]In Phaleucis vero melius succedit[/aq]: ¶ „[aq]HErr GOtt Vatter im Himmel/ ewig/ einig/ dein Nam werde geheiligt/ geehret etc[/aq].“ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Und diese Latinisirende Vers-Sucht ist so neue nicht. Es schrieb schon vor fast anderthalbhundert Jahren [aq]Conrad. Gesnerus in Praefat. ad Josuae[/aq] Maalers [aq]Dictionarium Germanico-Latinum: Nos ad Latinorum Graecorumque imitationem numerosa meditari carmina coepimus: id quod in Hexametris heroicis parum feliciter procedit. E.g[/aq]. ¶ „[aq]O Vatter unser/ der du dein ewige Wohnung/ erhöchst inn Himmeln/ dein Namen werde geheiligt etc[/aq].“ ¶ [aq]In Phaleucis vero melius succedit[/aq]: ¶ „[aq]HErr GOtt Vatter im Himmel/ ewig/ einig/ dein Nam werde geheiligt/ geehret etc[/aq].“ / Fundstelle
 
Seite: (84) [121]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Diß ist (1) außer Zweiffel unrecht/ wann ich reimen wolte Eitelkeit/ Ewigkeit / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Diß ist (1) außer Zweiffel unrecht/ wann ich reimen wolte Eitelkeit/ Ewigkeit / Fundstelle
 
Seite: (86) [123]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Diß ist der beste Wunsch/ GOtt geb’ uns Freud und Friede[/aq]! / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Diß ist der beste Wunsch/ GOtt geb’ uns Freud und Friede[/aq]! / Fundstelle
 
Seite: (89) [126]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Diß ist der beste Wunsch/ GOtt gebe Freud’ und Friede[/aq]! / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Diß ist der beste Wunsch/ GOtt gebe Freud’ und Friede[/aq]! / Fundstelle
 
Seite: (90) [127]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Es bleib Gerechtigkeit und Fried auf unsrer Erde[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Es bleib Gerechtigkeit und Fried auf unsrer Erde[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (90) [127]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Meiner Sünden Schuld/ ist mir nun vergeben[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Meiner Sünden Schuld/ ist mir nun vergeben[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (91) [128]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]JEsu meiner Seelen Lust/ laß mich dich umfangen[/aq]: / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]JEsu meiner Seelen Lust/ laß mich dich umfangen[/aq]: / Fundstelle
 
Seite: (91) [128]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Schau/ vermählte GOttes-Seele/ deinen Heiland JEsum an[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Schau/ vermählte GOttes-Seele/ deinen Heiland JEsum an[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (91) [128]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Ihr tragt den Dornen-Kranz; mich krönt die Ewigkeit[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Ihr tragt den Dornen-Kranz; mich krönt die Ewigkeit[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (91) [128]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Ich lieb/ Herr/ herzlich dich[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Ich lieb/ Herr/ herzlich dich[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (95) [132]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Die Flecken des Gesichts benimmt der Ister-Fluß[/aq]: / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Die Flecken des Gesichts benimmt der Ister-Fluß[/aq]: / Fundstelle
 
Seite: (96) [133]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: wie auch des Herrn von Birken XII Dutzent kurze Tag-Seufzer/ in so viel [aq]Quatrains[/aq] oder Vier-Versen begriffen. Deren das erste ist: [S] ¶ Wann du des Morgens erwachest. ¶ [aq]Du wachest/ als ich schlief: Jetzt/ HErr/ da ich erwache[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: wie auch des Herrn von Birken XII Dutzent kurze Tag-Seufzer/ in so viel [aq]Quatrains[/aq] oder Vier-Versen begriffen. Deren das erste ist: [S] ¶ Wann du des Morgens erwachest. ¶ [aq]Du wachest/ als ich schlief: Jetzt/ HErr/ da ich erwache[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (96-97) [133-134]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Fünf sind meines JEsu Wunden[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Fünf sind meines JEsu Wunden[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (97) [134]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Bet an/ am ersten Tag/ die Sonne deiner Tage[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Bet an/ am ersten Tag/ die Sonne deiner Tage[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (98) [135]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Ein Achtling über die Wunder-Zeichen bei Christi-Tode: ¶ [aq]Diß ganze Rund bewegt sich und erschrickt[/aq]; / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Ein Achtling über die Wunder-Zeichen bei Christi-Tode: ¶ [aq]Diß ganze Rund bewegt sich und erschrickt[/aq]; / Fundstelle
 
Seite: 98) [135]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Zum Beispiel; Es hat Herr von Hofmannswaldau in seinen Vermischten Gedichten [aq]pag. 37[/aq] folgendes geschrieben: ¶ An eine Freundin. ¶ [aq]Freundin/ laß das Gift der Zeiten[/aq]/ ¶ [...][S][...] ¶ Hieraus könnte nun folgende Parodie gebracht werden: ¶ Die bald darauf seelig-verschiedene Freundin antwortet: ¶ [aq]Weg/ du schnödes Gifft der Zeiten[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Zum Beispiel; Es hat Herr von Hofmannswaldau in seinen Vermischten Gedichten [aq]pag. 37[/aq] folgendes geschrieben: ¶ An eine Freundin. ¶ [aq]Freundin/ laß das Gift der Zeiten[/aq]/ ¶ [...][S][...] ¶ Hieraus könnte nun folgende Parodie gebracht werden: ¶ Die bald darauf seelig-verschiedene Freundin antwortet: ¶ [aq]Weg/ du schnödes Gifft der Zeiten[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (101-102) [138-139]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Ein Beispiel kan seyn aus dem 126 Psalm/ v. 5. 6. ¶ Satz. ¶ [aq]Ach was soll uns wol erfreuen[/aq] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Ein Beispiel kan seyn aus dem 126 Psalm/ v. 5. 6. ¶ Satz. ¶ [aq]Ach was soll uns wol erfreuen[/aq] / Fundstelle
 
Seite: (105) [142]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Satz oder [aq]Major[/aq]: Wer jung und wol stirbt/ ist nicht zu betrauren. Dieses kan mit schönen Gleichnißen ausgeführet werden; als: Beßer ists ja bald an den Port gelangen/ als lange auf der Unglücks-See herum wallen: Beßer/ bald gekrönet werden/ als lange streiten: u.s.f. ¶ Gegensatz oder [aq]Minor[/aq]: dieser [aq]Studiosus[/aq] ist zwar in der Blühte seiner Jahre/ iedoch wie er wol gelebt/ also auch wol gestorben. Hier können seine Frömmigkeit/ Fleiß und seeliges Ende gerühmet werden. ¶ Nachsatz oder [aq]Conclusio[/aq]: Derowegen soll man ihn so sehr nicht beweinen; sondern vielmehr wegen des bald erlangten Portes (oder bald erlangter Himmels-Krone) ihme glückwünschen. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Satz oder [aq]Major[/aq]: Wer jung und wol stirbt/ ist nicht zu betrauren. Dieses kan mit schönen Gleichnißen ausgeführet werden; als: Beßer ists ja bald an den Port gelangen/ als lange auf der Unglücks-See herum wallen: Beßer/ bald gekrönet werden/ als lange streiten: u.s.f. ¶ Gegensatz oder [aq]Minor[/aq]: dieser [aq]Studiosus[/aq] ist zwar in der Blühte seiner Jahre/ iedoch wie er wol gelebt/ also auch wol gestorben. Hier können seine Frömmigkeit/ Fleiß und seeliges Ende gerühmet werden. ¶ Nachsatz oder [aq]Conclusio[/aq]: Derowegen soll man ihn so sehr nicht beweinen; sondern vielmehr wegen des bald erlangten Portes (oder bald erlangter Himmels-Krone) ihme glückwünschen. / Fundstelle
 
Seite: (107) [144]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Eine Parodie und Pindarische Ode zugleich ¶ Ist in meinem [aq]Collegio Poëtico A[/aq]. 1700 gemacht worden/ über den Tod Herrn Martin Götzen [aq]Philos. Candidati[/aq], welcher nach ausgestande-[S]nen [aq]Examinibus Philosophicis[/aq], im M. [aq]Junio[/aq] selbigen Jahres/ seel. verschieden/ da er kurz darauf am [aq]Petri[/aq] und [aq]Pauli[/aq]-Fest hätte [aq]Magister LL. AA[/aq]. sollen [aq]renunci[/aq]rt werden. ¶ Satz. ¶ [aq]Allhier in diesem eitlen Leben[/aq] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Eine Parodie und Pindarische Ode zugleich ¶ Ist in meinem [aq]Collegio Poëtico A[/aq]. 1700 gemacht worden/ über den Tod Herrn Martin Götzen [aq]Philos. Candidati[/aq], welcher nach ausgestande-[S]nen [aq]Examinibus Philosophicis[/aq], im M. [aq]Junio[/aq] selbigen Jahres/ seel. verschieden/ da er kurz darauf am [aq]Petri[/aq] und [aq]Pauli[/aq]-Fest hätte [aq]Magister LL. AA[/aq]. sollen [aq]renunci[/aq]rt werden. ¶ Satz. ¶ [aq]Allhier in diesem eitlen Leben[/aq] / Fundstelle
 
Seite: (107-108) [144-145]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Als wann z.B. der Innhalt des Sonnets wäre: [aq]Deo servire, summa libertas[/aq]; so könnte ich schließen: Die höchste Freiheit ist dem Allerhöchsten dienen. Oder: [aq]Lacrymae peccatorum, vinum Angelorum[/aq]; Der Sünder Weinen ist der Engel Freuden-Wein. Da denn der Poët/ der ein Sonnet machet/ gleich anfangs auf dergleichen schickliches Ende muß abzielen und bedacht seyn. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Als wann z.B. der Innhalt des Sonnets wäre: [aq]Deo servire, summa libertas[/aq]; so könnte ich schließen: Die höchste Freiheit ist dem Allerhöchsten dienen. Oder: [aq]Lacrymae peccatorum, vinum Angelorum[/aq]; Der Sünder Weinen ist der Engel Freuden-Wein. Da denn der Poët/ der ein Sonnet machet/ gleich anfangs auf dergleichen schickliches Ende muß abzielen und bedacht seyn. / Fundstelle
 
Seite: (114) [151]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: I. ¶ [aq]Nato Christo evanuerunt Oracula[/aq]. ¶ [aq]Das Heiden-Liecht beginnt zu funkeln[/aq]; / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: I. ¶ [aq]Nato Christo evanuerunt Oracula[/aq]. ¶ [aq]Das Heiden-Liecht beginnt zu funkeln[/aq]; / Fundstelle
 
Seite: (115) [152]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: II. ¶ Christus ist erstanden. ¶ [aq]Die Sonne fängt vor Freuden an zu tanzen[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: II. ¶ Christus ist erstanden. ¶ [aq]Die Sonne fängt vor Freuden an zu tanzen[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (116) [153]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: wiewol dieser hierinnen nicht zu [aq]imiti[/aq]ren/ wann er sein [aq]VI[/aq]tes [aq]Madrigal[/aq]/ -[S] auf ein Fürstlich-Altenburgisches Beilager also ausgefertiget: ¶ [aq]Glück zu/ Glück zu/ du edler Stamm aus Sachsen[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: wiewol dieser hierinnen nicht zu [aq]imiti[/aq]ren/ wann er sein [aq]VI[/aq]tes [aq]Madrigal[/aq]/ -[S] auf ein Fürstlich-Altenburgisches Beilager also ausgefertiget: ¶ [aq]Glück zu/ Glück zu/ du edler Stamm aus Sachsen[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (116-117) [153-154]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: wie folgendes Exempel aus des Herrn von Birken Windischgrätz-Oettingischen Gespräch-Spiel p. 43 u.f. anzeiget: ¶ [aq]Nur dißmal spricht nicht waar/ du plaudrendes Gerücht[/aq]! / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: wie folgendes Exempel aus des Herrn von Birken Windischgrätz-Oettingischen Gespräch-Spiel p. 43 u.f. anzeiget: ¶ [aq]Nur dißmal spricht nicht waar/ du plaudrendes Gerücht[/aq]! / Fundstelle
 
Seite: (119) [156]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Rondeau[/aq] ¶ über das Wort Christi am Creuz: ¶ Es ist vollbracht. ¶ [aq]Es ist vollbracht. Der Schatten ist vergangen[/aq]; / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Rondeau[/aq] ¶ über das Wort Christi am Creuz: ¶ Es ist vollbracht. ¶ [aq]Es ist vollbracht. Der Schatten ist vergangen[/aq]; / Fundstelle
 
Seite: (121) [158]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Eine andere Art des Wiedertrittes kommt vor bei Herrn Morhof im Unterricht [aq]pag. 801[/aq]: ¶ [aq]Der Waßer-Gott sah einst den Paris eilen[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Eine andere Art des Wiedertrittes kommt vor bei Herrn Morhof im Unterricht [aq]pag. 801[/aq]: ¶ [aq]Der Waßer-Gott sah einst den Paris eilen[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (123) [160]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Ein dergleichen Geistliches Sing-Gespräch zwischen JEsu und einer glaubigen Seele/ könnte sich also anfangen: ¶ [aq]S. Gönne/ daß ich dir erzehle[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Ein dergleichen Geistliches Sing-Gespräch zwischen JEsu und einer glaubigen Seele/ könnte sich also anfangen: ¶ [aq]S. Gönne/ daß ich dir erzehle[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (123) [160]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Was ist der Welt Bezirk? Ein Klump der Eitelkeiten[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Was ist der Welt Bezirk? Ein Klump der Eitelkeiten[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (124) [161]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: In Herrn Schottels T. Prosodie f. 8. sind auf der 215. 216 u.f. Blat-seiten ein Ey/ eine Thurn-Seule/ ein Creuz und Pocal von Teutschen Versen anzutreffen. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: In Herrn Schottels T. Prosodie f. 8. sind auf der 215. 216 u.f. Blat-seiten ein Ey/ eine Thurn-Seule/ ein Creuz und Pocal von Teutschen Versen anzutreffen. / Fundstelle
 
Seite: (128) [165]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]O Krieg/ du schnöde Pest/ bist du wol schön zu nennen[/aq]? / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]O Krieg/ du schnöde Pest/ bist du wol schön zu nennen[/aq]? / Fundstelle
 
Seite: (134) [171]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: als die Englische Weihnachts-Freude / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: als die Englische Weihnachts-Freude / Fundstelle
 
Seite: (140) [177]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: der Rein- und harte Diamant/ eines rechtschaffenen GOttes-Lehrers Bildniß / auf Herrn Reinharts [aq]Theol. seel[/aq]. Ableiben / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: der Rein- und harte Diamant/ eines rechtschaffenen GOttes-Lehrers Bildniß / auf Herrn Reinharts [aq]Theol. seel[/aq]. Ableiben / Fundstelle
 
Seite: (140) [177]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Oder bei den Begräbnißen: der in Friede fah-[S]rende Simeon / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Oder bei den Begräbnißen: der in Friede fah-[S]rende Simeon / Fundstelle
 
Seite: (140-141) [177-178]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: z.B ¶ Hochzeit-Gedicht. ¶ [aq]I. Ietzund ists Früling[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: z.B ¶ Hochzeit-Gedicht. ¶ [aq]I. Ietzund ists Früling[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (142) [179]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Oder: ¶ [aq]I. Ietzund ists Winter[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Oder: ¶ [aq]I. Ietzund ists Winter[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (143) [180]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Ein [aq]Theologus[/aq] heirahtet eines [aq]Medici[/aq] Tochter. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Ein [aq]Theologus[/aq] heirahtet eines [aq]Medici[/aq] Tochter. / Fundstelle
 
Seite: (143) [180]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Als [aq]Antecedens[/aq]: Gott hat dir einen Sohn bescheret. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Als [aq]Antecedens[/aq]: Gott hat dir einen Sohn bescheret. / Fundstelle
 
Seite: (144) [181]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Also kan z. B. König David [aq]ex Loco Adjunctorum[/aq] genannt werden/ der braune/ Gott-geliebte/ tapfere/ groß glaubige/ süß spielende/ flüchtige/ herrschende/ siegreiche. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Also kan z. B. König David [aq]ex Loco Adjunctorum[/aq] genannt werden/ der braune/ Gott-geliebte/ tapfere/ groß glaubige/ süß spielende/ flüchtige/ herrschende/ siegreiche. / Fundstelle
 
Seite: (148) [185]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Vor andern lauten in Teutscher Sprache die [aq]Epitheta[/aq] wol/ wann sie [aq]Composita[/aq], oder aus zweien zusamm gesetzet sind: als der drei-geleibte Mann/ ([aq]Geryon[/aq]) der zwei-gespitzte Berg/ (Parnaßus) der grünlicht-gelbe Frosch/ der Gold-gekrönte Fürst/ der Pfeil-geschwinde Flug u. s. w. Noch schöner aber/ wann sie gleichlautende oder [aq]Antitheta[/aq] sind: als/ der braun-gebrannte Mohr/ die drei-gedritte Schaar ([aq]Musae[/aq]) der drei-geeinte GOtt. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Vor andern lauten in Teutscher Sprache die [aq]Epitheta[/aq] wol/ wann sie [aq]Composita[/aq], oder aus zweien zusamm gesetzet sind: als der drei-geleibte Mann/ ([aq]Geryon[/aq]) der zwei-gespitzte Berg/ (Parnaßus) der grünlicht-gelbe Frosch/ der Gold-gekrönte Fürst/ der Pfeil-geschwinde Flug u. s. w. Noch schöner aber/ wann sie gleichlautende oder [aq]Antitheta[/aq] sind: als/ der braun-gebrannte Mohr/ die drei-gedritte Schaar ([aq]Musae[/aq]) der drei-geeinte GOtt. / Fundstelle
 
Seite: (148) [185]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Ich fürchte keine Hölle in JEsu Wunden-Höle. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Ich fürchte keine Hölle in JEsu Wunden-Höle. / Fundstelle
 
Seite: (150) [187]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: daß das liebe Kind unter Gottes und der Engel Schutz groß möge erwachsen / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: daß das liebe Kind unter Gottes und der Engel Schutz groß möge erwachsen / Fundstelle
 
Seite: (152) [189]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Joh. Clajus Weihnacht-Lied A. 1644; und Freuden-Gedicht über Christi Wunder-Geburt A. 1650. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Joh. Clajus Weihnacht-Lied A. 1644; und Freuden-Gedicht über Christi Wunder-Geburt A. 1650. / Fundstelle
 
Seite: (153) [190]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: und versichert/ daß kein Tag solle vergehen/ daran er nicht des Patrons Gesundheit und Wolwesen dem guten GOtt bestens empfehlen werde. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: und versichert/ daß kein Tag solle vergehen/ daran er nicht des Patrons Gesundheit und Wolwesen dem guten GOtt bestens empfehlen werde. / Fundstelle
 
Seite: (154) [191]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Christ. Gryphii Po[aq]ë[/aq]t. Wälder [aq]p[/aq]. 663. 665. 674. 676. 677. 679. 682. 685, auf hoher Patronen und Gönnerinnen Namens-Lichter; [aq]p[/aq]. 698. 701, auf eines vornehmen Geistl. Namens-Fest. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Christ. Gryphii Po[aq]ë[/aq]t. Wälder [aq]p[/aq]. 663. 665. 674. 676. 677. 679. 682. 685, auf hoher Patronen und Gönnerinnen Namens-Lichter; [aq]p[/aq]. 698. 701, auf eines vornehmen Geistl. Namens-Fest. / Fundstelle
 
Seite: (157) [194]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Er kan auch N. Jahrs-Verehrungen austheilen/ z. B. einem [aq]Theologo[/aq] des Janus Schlüßel/ die Himmels-Sphaere/ einen ob den Wolken schwebenden Adler / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Er kan auch N. Jahrs-Verehrungen austheilen/ z. B. einem [aq]Theologo[/aq] des Janus Schlüßel/ die Himmels-Sphaere/ einen ob den Wolken schwebenden Adler / Fundstelle
 
Seite: (158) [195]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Nun tretten wir eine neue Schiffart an/ und stehen schon am Ufer; richten unsere Augen nach der Cynosur gen Himmel/ und ruffen den HErrn an/ dem Wind und Meer gehorsam sind/ daß er uns behüte vor Sturm/ vor den ungeheuren Wallfischen und andern Meer-Wundern. Haben wir diesen bei uns/ so können wir nicht verderben. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Nun tretten wir eine neue Schiffart an/ und stehen schon am Ufer; richten unsere Augen nach der Cynosur gen Himmel/ und ruffen den HErrn an/ dem Wind und Meer gehorsam sind/ daß er uns behüte vor Sturm/ vor den ungeheuren Wallfischen und andern Meer-Wundern. Haben wir diesen bei uns/ so können wir nicht verderben. / Fundstelle
 
Seite: (159) [196]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Wird diese nun [aq]Doctor Theologiae, Juris; Medicinae[/aq] u. s. f. so kan ich [aq]ex Loco Generis[/aq] loben die Theologie/ Wißenschaft der Rechten/ Medicin/ Philosophie/ Po[aq]ë[/aq]sie. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Wird diese nun [aq]Doctor Theologiae, Juris; Medicinae[/aq] u. s. f. so kan ich [aq]ex Loco Generis[/aq] loben die Theologie/ Wißenschaft der Rechten/ Medicin/ Philosophie/ Po[aq]ë[/aq]sie. / Fundstelle
 
Seite: (161) [198]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Ist der neue [aq]Rector[/aq] ein [aq]Theologus[/aq], so kan gesagt werden/ was die Königin der Tugenden/ die Gottes-Furcht/ für heilsame Gesetze werde fürschreiben/ und wie der neue Schul-Regent denen Frommen sich gelind erweisen/ denen Himmel-stürmenden Riesen aber sich wiedersetzen werde. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Ist der neue [aq]Rector[/aq] ein [aq]Theologus[/aq], so kan gesagt werden/ was die Königin der Tugenden/ die Gottes-Furcht/ für heilsame Gesetze werde fürschreiben/ und wie der neue Schul-Regent denen Frommen sich gelind erweisen/ denen Himmel-stürmenden Riesen aber sich wiedersetzen werde. / Fundstelle
 
Seite: (162) [199]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: er kan loben seine kluge Freigebigkeit und Güte/ durch welche Tugend die Menschen GOtt gleich werden. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: er kan loben seine kluge Freigebigkeit und Güte/ durch welche Tugend die Menschen GOtt gleich werden. / Fundstelle
 
Seite: (167) [204]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Endlich zahlet der Poët für soviel gute Werk fromme Worte; bittend den höchsten All-Vergelter/ daß er über den Patron sein volles Heil-Horn wolle ausschütten/ ihn mit lang-gesundem Leben und beharrlicher Glückseligkeit bekrönen / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Endlich zahlet der Poët für soviel gute Werk fromme Worte; bittend den höchsten All-Vergelter/ daß er über den Patron sein volles Heil-Horn wolle ausschütten/ ihn mit lang-gesundem Leben und beharrlicher Glückseligkeit bekrönen / Fundstelle
 
Seite: (167) [204]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Morhofs Dank-Schrifft an den Herzogen zu Mecklenburg/ wegen der beigelegten Profeßion der Po[aq]ë[/aq]sie zu Rostock/ [aq]p[/aq]. 39 [S] & [aq]seqq[/aq]. Dank-Lied zu GOtt für die Wolthaten/ so er uns im alten Jahr erwiesen/ [aq]ibid. p. 324[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Morhofs Dank-Schrifft an den Herzogen zu Mecklenburg/ wegen der beigelegten Profeßion der Po[aq]ë[/aq]sie zu Rostock/ [aq]p[/aq]. 39 [S] & [aq]seqq[/aq]. Dank-Lied zu GOtt für die Wolthaten/ so er uns im alten Jahr erwiesen/ [aq]ibid. p. 324[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (167-168) [204-205]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Man vergleichet ihn [den Feldherrn] [aq]ex Loco Parium & Exemplorum[/aq] mit dem Josua/ Gideon/ Juda dem Maccabaeer/ mit dem Alexander/ Caesar/ und mehrern aus den Historien / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Man vergleichet ihn [den Feldherrn] [aq]ex Loco Parium & Exemplorum[/aq] mit dem Josua/ Gideon/ Juda dem Maccabaeer/ mit dem Alexander/ Caesar/ und mehrern aus den Historien / Fundstelle
 
Seite: (168) [205]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Zum Beispiel können hier dienen Jo. Clajus in der Höllen- und Auffahrt Christi; item im Engel- und Drachen-Streit / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Zum Beispiel können hier dienen Jo. Clajus in der Höllen- und Auffahrt Christi; item im Engel- und Drachen-Streit / Fundstelle
 
Seite: (169) [206]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: An der Braut lobet man die Schönheit so des Leibes als Gemütes; insonderheit von den Tugenden die Gottesfurcht/ Keuschheit/ Häuslichkeit/ Kunst-Liebe u. d. Man erörtert auch ehr-geziemend die Fragen/ Ob es beßer sey im ehlich- oder ehlosen Stande zu leben? zumaln/ wann eines von Beeden ein Mönch oder Nonne werden wollen / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: An der Braut lobet man die Schönheit so des Leibes als Gemütes; insonderheit von den Tugenden die Gottesfurcht/ Keuschheit/ Häuslichkeit/ Kunst-Liebe u. d. Man erörtert auch ehr-geziemend die Fragen/ Ob es beßer sey im ehlich- oder ehlosen Stande zu leben? zumaln/ wann eines von Beeden ein Mönch oder Nonne werden wollen / Fundstelle
 
Seite: (170) [207]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: dadurch man den neuen Ehleuten anwünschet [...] GOttes reichen Segen in allen Stücken/ und endlich ein seelig-doch spates Ende. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: dadurch man den neuen Ehleuten anwünschet [...] GOttes reichen Segen in allen Stücken/ und endlich ein seelig-doch spates Ende. / Fundstelle
 
Seite: (172) [209]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Er führet ein das klagende Raht-Haus/ die [aq]lamenti[/aq]rende Kirche / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Er führet ein das klagende Raht-Haus/ die [aq]lamenti[/aq]rende Kirche / Fundstelle
 
Seite: (173) [210]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Da wird gesagt: Von GOTT komme Leben und Tod; GOttes Wille sey der beste; ein frommer Christ spreche mit Hiob: Der HErr hats gegeben/ der HErr hats genommen v. Unser Glaube werde durch solche Betrübniße/ wie das Gold im Feuer/ probiret; und müßen denen / die GOtt lieben/ alle Dinge zum besten dienen. Wir seyen Menschen/ und müßen alle sterben: es wäre ja beßer den Port bald erreichen / als lang auf dem Meere wallen; beßer die Crone bald erhalten/ als lange streiten u. s. w. Die Seele ruhe in Abrahams Schos/ und der Leib in seiner Kammer/ biß auf den jungsten Tage/ da es heißen wird: Wiedersehen macht/ daß man das scheiden nicht acht. Man kan des Verstorbenen Seele/ oder einen Engel erzehlend einführen/ in was Freuden sie ietzt lebe. Man kan eine Trostschrifft stellen/ als wann sie der Seelige seinen be-[S]trübt-hinterlaßenen vom Himmel herab gesandt hätte.
Eigenschaft / Exempelpolitik: Da wird gesagt: Von GOTT komme Leben und Tod; GOttes Wille sey der beste; ein frommer Christ spreche mit Hiob: Der HErr hats gegeben/ der HErr hats genommen v. Unser Glaube werde durch solche Betrübniße/ wie das Gold im Feuer/ probiret; und müßen denen / die GOtt lieben/ alle Dinge zum besten dienen. Wir seyen Menschen/ und müßen alle sterben: es wäre ja beßer den Port bald erreichen / als lang auf dem Meere wallen; beßer die Crone bald erhalten/ als lange streiten u. s. w. Die Seele ruhe in Abrahams Schos/ und der Leib in seiner Kammer/ biß auf den jungsten Tage/ da es heißen wird: Wiedersehen macht/ daß man das scheiden nicht acht. Man kan des Verstorbenen Seele/ oder einen Engel erzehlend einführen/ in was Freuden sie ietzt lebe. Man kan eine Trostschrifft stellen/ als wann sie der Seelige seinen be-[S]trübt-hinterlaßenen vom Himmel herab gesandt hätte. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Da wird gesagt: Von GOTT komme Leben und Tod; GOttes Wille sey der beste; ein frommer Christ spreche mit Hiob: Der HErr hats gegeben/ der HErr hats genommen v. Unser Glaube werde durch solche Betrübniße/ wie das Gold im Feuer/ probiret; und müßen denen / die GOtt lieben/ alle Dinge zum besten dienen. Wir seyen Menschen/ und müßen alle sterben: es wäre ja beßer den Port bald erreichen / als lang auf dem Meere wallen; beßer die Crone bald erhalten/ als lange streiten u. s. w. Die Seele ruhe in Abrahams Schos/ und der Leib in seiner Kammer/ biß auf den jungsten Tage/ da es heißen wird: Wiedersehen macht/ daß man das scheiden nicht acht. Man kan des Verstorbenen Seele/ oder einen Engel erzehlend einführen/ in was Freuden sie ietzt lebe. Man kan eine Trostschrifft stellen/ als wann sie der Seelige seinen be-[S]trübt-hinterlaßenen vom Himmel herab gesandt hätte. / Fundstelle
 
Seite: (174-175) [211-212]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: wie das Raht-Haus/ die Kirche oder Schul/ gezittert und gewanket / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: wie das Raht-Haus/ die Kirche oder Schul/ gezittert und gewanket / Fundstelle
 
Seite: (177) [214]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: oder danket vielmehr dem gütigen Himmel/ daß er den Patron aus dem Grab/ darinnen er schon mit einem Fuße gestanden/ zurück gezogen und wieder aufgerichtet. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: oder danket vielmehr dem gütigen Himmel/ daß er den Patron aus dem Grab/ darinnen er schon mit einem Fuße gestanden/ zurück gezogen und wieder aufgerichtet. / Fundstelle
 
Seite: (177) [214]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: und wird der Engel Schutz-Geleit/ auch sonst gute Gefärtschaft/ angewünschet; oder daß er/ wie Ulysses die Minerven/ oder wie Hercules/ GOtt und die Tugend / zu Führern haben möge. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: und wird der Engel Schutz-Geleit/ auch sonst gute Gefärtschaft/ angewünschet; oder daß er/ wie Ulysses die Minerven/ oder wie Hercules/ GOtt und die Tugend / zu Führern haben möge. / Fundstelle
 
Seite: (179) [216]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: man danket dem Himmel für seinem treuen Schutz / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: man danket dem Himmel für seinem treuen Schutz / Fundstelle
 
Seite: (180) [217]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: und weißaget/ wie er dem Rahthaus/ der Kirch oder Schule/ Stadt und Land/ herrlichen Glanz und Nutzen werde zulegen / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: und weißaget/ wie er dem Rahthaus/ der Kirch oder Schule/ Stadt und Land/ herrlichen Glanz und Nutzen werde zulegen / Fundstelle
 
Seite: (181) [218]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: da sagt der Po[aq]ë[/aq]t/ wie sehnlich man seine Ankunft erwartet/ und danket dem Himmel/ daß er ihn glücklich hieher gebracht / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: da sagt der Po[aq]ë[/aq]t/ wie sehnlich man seine Ankunft erwartet/ und danket dem Himmel/ daß er ihn glücklich hieher gebracht / Fundstelle
 
Seite: (181) [218]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Frei red ich GOttes Lob/ und dank’ ihm Tag und Nacht[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Frei red ich GOttes Lob/ und dank’ ihm Tag und Nacht[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (189) [226]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Oder [aq]Rom. XIII. 11[/aq] ¶ [aq]Spahr deine Buße nicht/ bekehre dich noch heut[/aq]! / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Oder [aq]Rom. XIII. 11[/aq] ¶ [aq]Spahr deine Buße nicht/ bekehre dich noch heut[/aq]! / Fundstelle
 
Seite: (190) [227]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Korn/ Kron. ¶ [aq]GOtt krönt das Jahr/ und was der Feld-Mann führt davon[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Korn/ Kron. ¶ [aq]GOtt krönt das Jahr/ und was der Feld-Mann führt davon[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (190) [227]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: als/ [aq]Eva, Ave[/aq]! / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: als/ [aq]Eva, Ave[/aq]! / Fundstelle
 
Seite: (190) [227]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Also stehet auf deß Lobwaßers/ welcher das Teutsche Gesangbuch geschrieben/ seinem Grab: Lob/ was er guts geschrieben hat. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Also stehet auf deß Lobwaßers/ welcher das Teutsche Gesangbuch geschrieben/ seinem Grab: Lob/ was er guts geschrieben hat. / Fundstelle
 
Seite: (191) [228]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Als vom Herrn Christo dem Gott-Menschen: ¶ [aq]Sum, quod eram; nec eram, quod sum; nunc dicor utrumque[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Als vom Herrn Christo dem Gott-Menschen: ¶ [aq]Sum, quod eram; nec eram, quod sum; nunc dicor utrumque[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (192) [229]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Die Franzosen nennen diese Bilder-Schrifften [aq]Rebus de Picardie[/aq]; von denen insonderheit handelt [aq]le Seigneur des Accords[/aq] in seinen [aq]Bigarrures[/aq] gleich anfangs [aq]Cap. II[/aq], da er unter andern erzehlet: Er habe einsmals an einem Closter-Thor abgemahlt gesehen einen auf einer Wiesen todt-liegenden Abt/ welcher den bloßen Hintern ([aq]salv. rev[/aq].) dargerecket/ aus welchem eine Lilje hervorgesproßen. Nachdem nun der Thorhüter hierüber befragt wurde/ was dieses seltsame Gemähl bedeute? Gab er zur Antwort/ es wäre hierunter ein sehr nutzlicher Verstand verborgen. Dann wann man dieses Gemähl mit Französischen Worten erklären wolle/ so wäre zu sagen: [aq]Abbé mort en pré, au cul lis[/aq]. Welche Worte fast den Schall folgender Lateinischen ausdrucketen: [aq]Habe mortem prae oculis[/aq].
Eigenschaft / Exempelpolitik: Die Franzosen nennen diese Bilder-Schrifften [aq]Rebus de Picardie[/aq]; von denen insonderheit handelt [aq]le Seigneur des Accords[/aq] in seinen [aq]Bigarrures[/aq] gleich anfangs [aq]Cap. II[/aq], da er unter andern erzehlet: Er habe einsmals an einem Closter-Thor abgemahlt gesehen einen auf einer Wiesen todt-liegenden Abt/ welcher den bloßen Hintern ([aq]salv. rev[/aq].) dargerecket/ aus welchem eine Lilje hervorgesproßen. Nachdem nun der Thorhüter hierüber befragt wurde/ was dieses seltsame Gemähl bedeute? Gab er zur Antwort/ es wäre hierunter ein sehr nutzlicher Verstand verborgen. Dann wann man dieses Gemähl mit Französischen Worten erklären wolle/ so wäre zu sagen: [aq]Abbé mort en pré, au cul lis[/aq]. Welche Worte fast den Schall folgender Lateinischen ausdrucketen: [aq]Habe mortem prae oculis[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Die Franzosen nennen diese Bilder-Schrifften [aq]Rebus de Picardie[/aq]; von denen insonderheit handelt [aq]le Seigneur des Accords[/aq] in seinen [aq]Bigarrures[/aq] gleich anfangs [aq]Cap. II[/aq], da er unter andern erzehlet: Er habe einsmals an einem Closter-Thor abgemahlt gesehen einen auf einer Wiesen todt-liegenden Abt/ welcher den bloßen Hintern ([aq]salv. rev[/aq].) dargerecket/ aus welchem eine Lilje hervorgesproßen. Nachdem nun der Thorhüter hierüber befragt wurde/ was dieses seltsame Gemähl bedeute? Gab er zur Antwort/ es wäre hierunter ein sehr nutzlicher Verstand verborgen. Dann wann man dieses Gemähl mit Französischen Worten erklären wolle/ so wäre zu sagen: [aq]Abbé mort en pré, au cul lis[/aq]. Welche Worte fast den Schall folgender Lateinischen ausdrucketen: [aq]Habe mortem prae oculis[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (195) [232]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Ex Ecloga I Virgilii[/aq]: / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Ex Ecloga I Virgilii[/aq]: / Fundstelle
 
Seite: (210) [247]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Ex Ecloga IV[/aq]: / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Ex Ecloga IV[/aq]: / Fundstelle
 
Seite: (212) [249]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: und [S] Herr Diedrich von dem Werder/ durch Verteutschung des [aq]Torquati Tassi[/aq] Gottfrieds/ oder Erlöseten Jerusalems; welcher zum zweitenmal aufgelegt und mit Kupfern gedrucket worden/ zu Frankfurt am Mayn 1651. f. 4. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: und [S] Herr Diedrich von dem Werder/ durch Verteutschung des [aq]Torquati Tassi[/aq] Gottfrieds/ oder Erlöseten Jerusalems; welcher zum zweitenmal aufgelegt und mit Kupfern gedrucket worden/ zu Frankfurt am Mayn 1651. f. 4. / Fundstelle
 
Seite: (214-215) [251-252]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Wie dann der Cardinal [aq]Perron[/aq], ein Franzos/ diese Ungedult an seinen Lands-Leuten vor andern tadelt; auch von sich bekennet/ daß er in seiner Jugend ihme vorgenommen ein [aq]Poëma Epicum[/aq] von der Kinder Jsraël Auszug aus Aegypten/ unter dem Titul [aq]la Mosaide[/aq], zu schreiben: aber er habe es der Weitleuftigkeit wegen bleiben laßen / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Wie dann der Cardinal [aq]Perron[/aq], ein Franzos/ diese Ungedult an seinen Lands-Leuten vor andern tadelt; auch von sich bekennet/ daß er in seiner Jugend ihme vorgenommen ein [aq]Poëma Epicum[/aq] von der Kinder Jsraël Auszug aus Aegypten/ unter dem Titul [aq]la Mosaide[/aq], zu schreiben: aber er habe es der Weitleuftigkeit wegen bleiben laßen / Fundstelle
 
Seite: (215) [252]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Heut zu Tag reden auch offt zwo Personen im [aq]Prologo[/aq], als wie die Irrdisch- und Himmlische Liebe in des Herrn von Birken Psyche. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Heut zu Tag reden auch offt zwo Personen im [aq]Prologo[/aq], als wie die Irrdisch- und Himmlische Liebe in des Herrn von Birken Psyche. / Fundstelle
 
Seite: (232) [269]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: als [aq]P. Masenii[/aq] sein [aq]Mauritius Orientis Imperator[/aq] [...]; oder eine erdichtete Geschicht: als [aq]ejusdem Masenii Rusticus imperans[/aq], und [aq]Bacchi Schola eversa[/aq]: Herrn von Birken Psyche/ Margenis u.d. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: als [aq]P. Masenii[/aq] sein [aq]Mauritius Orientis Imperator[/aq] [...]; oder eine erdichtete Geschicht: als [aq]ejusdem Masenii Rusticus imperans[/aq], und [aq]Bacchi Schola eversa[/aq]: Herrn von Birken Psyche/ Margenis u.d. / Fundstelle
 
Seite: (237) [274]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Ich will nun/ meinem Versprechen gemäs/ ein Paar waarer und deutlicher [aq]ex Historia Sacra & Civili[/aq] genommener Exempel beifügen/ und zeigen/ wie dergleichen [aq]Argumenta[/aq] nach den bißher gegebenen Sätzen können 'disponi'rt werden. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Ich will nun/ meinem Versprechen gemäs/ ein Paar waarer und deutlicher [aq]ex Historia Sacra & Civili[/aq] genommener Exempel beifügen/ und zeigen/ wie dergleichen [aq]Argumenta[/aq] nach den bißher gegebenen Sätzen können 'disponi'rt werden. / Fundstelle
 
Seite: (237) [274]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Argumentum Comoediae ex Lib. I Sam[/aq]. ¶ [aq]a Cap. 17. usque ad cap. 12 Lib. II Sam[/aq]. ¶ David wird/ nachdem er den Goliath überwunden / vom König Saul zum Eidam und in große Gnade aufgenommen. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Argumentum Comoediae ex Lib. I Sam[/aq]. ¶ [aq]a Cap. 17. usque ad cap. 12 Lib. II Sam[/aq]. ¶ David wird/ nachdem er den Goliath überwunden / vom König Saul zum Eidam und in große Gnade aufgenommen. / Fundstelle
 
Seite: (237) [274]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Also nun von den Künst- und Wißenschaften etwas zu gedenken/ so kan sich [aq]praesenti[/aq]ren die Theologie/ als eine Matron schwarz gekleidet/ welche mit dem Angesicht gen Himmel schauet/ und in der einen Hand das Creuz/ in der andern das H. Bibel-Buch hält / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Also nun von den Künst- und Wißenschaften etwas zu gedenken/ so kan sich [aq]praesenti[/aq]ren die Theologie/ als eine Matron schwarz gekleidet/ welche mit dem Angesicht gen Himmel schauet/ und in der einen Hand das Creuz/ in der andern das H. Bibel-Buch hält / Fundstelle
 
Seite: (252) [289]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Folgen die Tugenden. Die Gottseeligkeit wird abgebildet als eine Matron am Kopf geflügelt/ angethan mit einem langen schwarzen Talar/ in der rechten das H. Creutz/ in der linken ein Rauchfaß führend; neben ihr stehet ein Hirsch bei einer Quelle/ dürstend nach frischem Waßer. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Folgen die Tugenden. Die Gottseeligkeit wird abgebildet als eine Matron am Kopf geflügelt/ angethan mit einem langen schwarzen Talar/ in der rechten das H. Creutz/ in der linken ein Rauchfaß führend; neben ihr stehet ein Hirsch bei einer Quelle/ dürstend nach frischem Waßer. / Fundstelle
 
Seite: (256) [293]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Die Abgötterei als ein blindes Weib mit einem Weirauch-Faß in der Hand/ vor einem kupfernen Stier kniend. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Die Abgötterei als ein blindes Weib mit einem Weirauch-Faß in der Hand/ vor einem kupfernen Stier kniend. / Fundstelle
 
Seite: (261) [298]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: also ist es sehr nutzlich und rahtsam/ daß ein Liebhaber dieses [aq]studii[/aq] öffters ein und andere [aq]acutam inscriptionem Latinamaus[/aq] dem [aq]Thesauro, Avancino[/aq] u. a. ins Teutsche übersetze/ und dabei acht gebe/ wie man so wol die Erfindung der [aq]acuminum[/aq], als auch die schickliche Figuren und Wörter-Spiele/ ihnen möge ablernen. Zum Beispiel/ wann die Lateinische [aq]Inscriptio[/aq] also lautete: ¶ [aq]ADAM[/aq]. ¶ [aq]Siste gradum Viator, & mira leges[/aq]. ¶ [...][S][...] So könnte die Ubersetzung auf solche Weiße herauskommen: ¶ [aq]Stehe Wanderer/ du wirst Wunder lesen[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: also ist es sehr nutzlich und rahtsam/ daß ein Liebhaber dieses [aq]studii[/aq] öffters ein und andere [aq]acutam inscriptionem Latinamaus[/aq] dem [aq]Thesauro, Avancino[/aq] u. a. ins Teutsche übersetze/ und dabei acht gebe/ wie man so wol die Erfindung der [aq]acuminum[/aq], als auch die schickliche Figuren und Wörter-Spiele/ ihnen möge ablernen. Zum Beispiel/ wann die Lateinische [aq]Inscriptio[/aq] also lautete: ¶ [aq]ADAM[/aq]. ¶ [aq]Siste gradum Viator, & mira leges[/aq]. ¶ [...][S][...] So könnte die Ubersetzung auf solche Weiße herauskommen: ¶ [aq]Stehe Wanderer/ du wirst Wunder lesen[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (265-266) [302-303]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Sonsten wann ich z. B. dem Erhenkten Judas/ unter dem Baum/ daran er sich erhänget/ eine Grabschrifft machen wolte/ so könnte sie/ [aq]ad imitationem[/aq] Herrn Kienens/ und zwar viel kürzer/ [aq]ex Loco Circumstantiarum & Consequentium[/aq], also verfaßet werden ¶ [aq]Wanders-Mann[/aq] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Sonsten wann ich z. B. dem Erhenkten Judas/ unter dem Baum/ daran er sich erhänget/ eine Grabschrifft machen wolte/ so könnte sie/ [aq]ad imitationem[/aq] Herrn Kienens/ und zwar viel kürzer/ [aq]ex Loco Circumstantiarum & Consequentium[/aq], also verfaßet werden ¶ [aq]Wanders-Mann[/aq] / Fundstelle
 
Seite: (270) [307]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Noch eins: wann [aq]Jac. Masenius in Arte Nova Argutiarum p. m. 218. 219. de Apostolo Petro[/aq] also schreibet: ¶ [aq]Sta, quisquis in hac vita nunquam subsistis[/aq], ¶ [aq]viator[/aq]! ¶ [...][S][...] ¶ So könnte dieses ins Teutsche also versetzet werden: ¶ [aq]Steh still Wanderer[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Noch eins: wann [aq]Jac. Masenius in Arte Nova Argutiarum p. m. 218. 219. de Apostolo Petro[/aq] also schreibet: ¶ [aq]Sta, quisquis in hac vita nunquam subsistis[/aq], ¶ [aq]viator[/aq]! ¶ [...][S][...] ¶ So könnte dieses ins Teutsche also versetzet werden: ¶ [aq]Steh still Wanderer[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (271-272) [308-309]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Dergleichen folgendes über den seeligsten Hintritt [aq]Tit[/aq]. Herrn Herrn Georg Ferdinand Pernauers/ Freyherrn von Perney u. von mir verfertiget/ und an deßen hinterlaßene Hochwolgebohrne Herren Söhne gehorsamst eingeschicket worden. ¶ Klag- und Trost-Schreiben. ¶ [aq]Es klopfet hier ein Brief von dienst-verbundnen Händen[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Dergleichen folgendes über den seeligsten Hintritt [aq]Tit[/aq]. Herrn Herrn Georg Ferdinand Pernauers/ Freyherrn von Perney u. von mir verfertiget/ und an deßen hinterlaßene Hochwolgebohrne Herren Söhne gehorsamst eingeschicket worden. ¶ Klag- und Trost-Schreiben. ¶ [aq]Es klopfet hier ein Brief von dienst-verbundnen Händen[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (275) [312]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Weil ich meinem vor etlich und zwanzig Jahren verfaßten Teutschen Paris ein paar solcher Helden-Briefe angefüget/ als will ich diese/ samt der Geschichte selbsten/ hier dem geehrten Leser mittheilen. ¶ Der ¶ Teutsche Paris ¶ oder ¶ die Liebe ¶ zwischen Grafen Albrecht von Altenburg/ und Helena/ Keiser Heinrichs Fräulein Tochter. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Weil ich meinem vor etlich und zwanzig Jahren verfaßten Teutschen Paris ein paar solcher Helden-Briefe angefüget/ als will ich diese/ samt der Geschichte selbsten/ hier dem geehrten Leser mittheilen. ¶ Der ¶ Teutsche Paris ¶ oder ¶ die Liebe ¶ zwischen Grafen Albrecht von Altenburg/ und Helena/ Keiser Heinrichs Fräulein Tochter. / Fundstelle
 
Seite: (278) [315]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Dieses Herzog Ulrichs Sohn/ Przetislaus entführte nachmals Fräulein Jutten/ Keiser Ottens des Andern Tochter / aus dem Nonnen-Closter zu Regenspurg; wovon Herr von Hofmannswaldau in seinen Helden-Briefen am 25 und nachfolgenden Blättern zu lesen. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Dieses Herzog Ulrichs Sohn/ Przetislaus entführte nachmals Fräulein Jutten/ Keiser Ottens des Andern Tochter / aus dem Nonnen-Closter zu Regenspurg; wovon Herr von Hofmannswaldau in seinen Helden-Briefen am 25 und nachfolgenden Blättern zu lesen. / Fundstelle
 
Seite: (298) [335]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Viele der Heiden haben derer Erfindung dem Apollo/ die Aegyptier dem Osiris/ die Thracier dem Orpheus zugeschrieben. Andere haben denen Musen die Pallas vorgesetzet/ und gedichtet/ daß diese aus des Jupiters Gehirne gebohren worden: anzudeuten/ daß alle Weißheit und [S] gute Wissenschafften von GOtt herkommen. Einige Christ-gelehrte stehen in dieser frommen Meinung/ als hätten schon die aller-älteste heilige Väter/ wann sie im grünen/ bei unschuldig-guter Muße sich erlustiret/ oder ihrem Feld- und Welt-Bau obgelegen/ Lob- und Dank-Lieder/ zur Ehre GOttes/ gedichtet und angestimmet. Zumaln aus heiliger Verwunderung und Erforschung der Natur und Welt-Geschöpfe/ die [aq]Hymni[/aq] oder Göttliche Lobgesänge entsproßen; gleichwie aus der Betrachtung des menschlichen Lebens und Wandels/ die Sitten- und Tugend-Lieder/ auch Straff- und Stichel-Gedichte/ in Gebrauch gekommen. Ingleichen seye es warscheinlich/ fügen sie hinzu/ daß noch vor der Sündflut in der Schule Henoch/ der ein göttliches Leben geführet/ der Höchste mit geistlichen Psalmen und Liedern wäre verehret worden. Ob Noah/ bald nach der Sündflut/ bei dem Opfer etwann auch einen Lob- und Dank-Gesang gen Himmel geschicket/ daran ist fast nicht zu zweifeln: gewißer aber dieses/ daß einige hundert Jahre hernach Hiob und Moses/ als geistig- und geistliche Dichter/ sich haben hervor gethan; und dieser absonderlich ein schönes Dank-Lied dem HErrn angestimmet/ nach dem triumfirenden Auszug der Kinder Israel durch das rohte Meer: * [2. B. Mos. XV.] worbei auch seine Schwester Mirjam das ihrige beigetragen/ und den Weibern am Reigen vorgesungen. Welcher Gestalt besagt-Israelisches Volk an der Gränze von Moab/ über einen Brunnen/ ein Lied wechselweiß gesungen/ hat eben deßelben Heer-[S]führer und Capellmeister Moses in seinem IV Buch ** [Cap. XXI. v. 17. 18.] angeführet. Nicht gar anderthalb-hundert Jahr hernach trat im Volke GOttes hervor die Richterin/ Prophetin und Poëtin Debora; welche samt dem Barac/ nachdem sie die Cananiter besieget/ GOtt mit einem herrlichen Triumph-Lied gedanket. ***[B. der Richter Cap. V.] Und glauben etliche/ daß diese Debora eine von den alten Sibyllen gewesen; welche auch Poëtinnen waren/ und ihre Weißagungen in Versen beschrieben. Bald darauf haben die Griechen ihren Amphion aufgestellet/ und von ihm erzehlet/ daß er durch seine liebliche Dicht- und Sing-Kunst die Steine zu den Mauren der Stadt Thebe versammlet; oder vielmehr/ durch seine geschickte Poësie und Wolredenheit/ die hart- und wilden Leute bezähmet habe/ Städte zu erbauen/ und friedlich beisammen zu wohnen. Diesem folgten ihre annoch-berühmte alte Po[aq]ë[/aq]ten/ Linus/ Orpheus/ Musaeus; wie auch in Italien die Carmenta/ Evanders Mutter/ welche aus Arcadien/ einer Griechischen Provinz/ die Poësie solle dahin gebracht haben. ¶ Um das Jahr der Welt 2890 schwange sich die Po[aq]ë[/aq]sie mit dem David auf den Könglichen Thron; von welchem Mann und Dichter nach dem Herzen GOttes/ die Po[aq]ë[/aq]tische Fabel von dem Apollo und seinen Musen auf dem Parnassus-Berg/ nach etlicher fromm-gelehrter Meinung/ soll herstammen. David nemlich hatte um sich viel Hof-Musicanten/ den Assaph/ Ethan/ Heman/ Jedithun/ und andere/ mit denen er heilige Sängereien [S] angeordnet/ und er selbst auf der Harpfe gespielet. Also hat der Satan/ GOttes Affe/ zu Delphis Pythische Gesang-Spiele angestellet/ und dem Apollo die Leyer/ auch seinen Musen verschiedene Instrumenten in die Hand gegeben. David hat den Riesen Goliath/ und der Sohn Davids den höllischen Python erwürget: dergleichen Thaten werden auch dem Apollo angedichtet. Zu Jerusalem waren zween heilige Berge/ Sion und Morijah/ auf derer jenem David residirte; diesen beeden Bergen wurde der zwei-gespitzte Parnaßus nachgebildet. In Jerusalem war das Jüdische Sanhedrim; also auch zu Delphis der hohe Griechen-Raht der Amphictyonen. Aus dem Berg Sion entsprang der Brunn Siloah/ daraus ein blind-gebohrner sich sehend gewaschen/ und anderseits die Brunnen Gihon/ Rogel und mehrere; welche durch die Dichter in die Kunst-Brunnen am Parnaßus und Helicon verwandelt worden/ als daraus man sich Kunstsehend und gelehrt trinken könne. Diese geistliche Erklärung lassen wir in ihrem Wehrt: und wißen freilich/ daß die Heiden/ weil sie vieler Sachen und Künste Ursachen nicht erkennen können noch mögen/ selbige ihren Göttern zugeschrieben; dahero auch die Erfindung der Dicht-Kunst (wie schon gemeldet worden) dem Apollo zugeeignet/ weil er durch das Delphische Orakel/ von uralten Zeiten her/ in gebundener Rede geantwortet/ und andere dergleichen [aq]Oracula[/aq] oder Götzen-Stimmen Versweiße geweissaget. ¶ Nach Davids und seines Sohnes Salomo (welcher über tausend Lieder gedichtet/ * [1 B. der König. IV. 32.] von denen [S] das so genannte Hohe Lied noch vorhanden ist) weisester Regierung/ ließ sich in Griechenland hören Homerus/ der Fürst selbiger Poësie/ und Vater der Mythischen/ das ist/ der allerältesten Philosophie;
Eigenschaft / Exempelpolitik: Viele der Heiden haben derer Erfindung dem Apollo/ die Aegyptier dem Osiris/ die Thracier dem Orpheus zugeschrieben. Andere haben denen Musen die Pallas vorgesetzet/ und gedichtet/ daß diese aus des Jupiters Gehirne gebohren worden: anzudeuten/ daß alle Weißheit und [S] gute Wissenschafften von GOtt herkommen. Einige Christ-gelehrte stehen in dieser frommen Meinung/ als hätten schon die aller-älteste heilige Väter/ wann sie im grünen/ bei unschuldig-guter Muße sich erlustiret/ oder ihrem Feld- und Welt-Bau obgelegen/ Lob- und Dank-Lieder/ zur Ehre GOttes/ gedichtet und angestimmet. Zumaln aus heiliger Verwunderung und Erforschung der Natur und Welt-Geschöpfe/ die [aq]Hymni[/aq] oder Göttliche Lobgesänge entsproßen; gleichwie aus der Betrachtung des menschlichen Lebens und Wandels/ die Sitten- und Tugend-Lieder/ auch Straff- und Stichel-Gedichte/ in Gebrauch gekommen. Ingleichen seye es warscheinlich/ fügen sie hinzu/ daß noch vor der Sündflut in der Schule Henoch/ der ein göttliches Leben geführet/ der Höchste mit geistlichen Psalmen und Liedern wäre verehret worden. Ob Noah/ bald nach der Sündflut/ bei dem Opfer etwann auch einen Lob- und Dank-Gesang gen Himmel geschicket/ daran ist fast nicht zu zweifeln: gewißer aber dieses/ daß einige hundert Jahre hernach Hiob und Moses/ als geistig- und geistliche Dichter/ sich haben hervor gethan; und dieser absonderlich ein schönes Dank-Lied dem HErrn angestimmet/ nach dem triumfirenden Auszug der Kinder Israel durch das rohte Meer: * [2. B. Mos. XV.] worbei auch seine Schwester Mirjam das ihrige beigetragen/ und den Weibern am Reigen vorgesungen. Welcher Gestalt besagt-Israelisches Volk an der Gränze von Moab/ über einen Brunnen/ ein Lied wechselweiß gesungen/ hat eben deßelben Heer-[S]führer und Capellmeister Moses in seinem IV Buch ** [Cap. XXI. v. 17. 18.] angeführet. Nicht gar anderthalb-hundert Jahr hernach trat im Volke GOttes hervor die Richterin/ Prophetin und Poëtin Debora; welche samt dem Barac/ nachdem sie die Cananiter besieget/ GOtt mit einem herrlichen Triumph-Lied gedanket. ***[B. der Richter Cap. V.] Und glauben etliche/ daß diese Debora eine von den alten Sibyllen gewesen; welche auch Poëtinnen waren/ und ihre Weißagungen in Versen beschrieben. Bald darauf haben die Griechen ihren Amphion aufgestellet/ und von ihm erzehlet/ daß er durch seine liebliche Dicht- und Sing-Kunst die Steine zu den Mauren der Stadt Thebe versammlet; oder vielmehr/ durch seine geschickte Poësie und Wolredenheit/ die hart- und wilden Leute bezähmet habe/ Städte zu erbauen/ und friedlich beisammen zu wohnen. Diesem folgten ihre annoch-berühmte alte Po[aq]ë[/aq]ten/ Linus/ Orpheus/ Musaeus; wie auch in Italien die Carmenta/ Evanders Mutter/ welche aus Arcadien/ einer Griechischen Provinz/ die Poësie solle dahin gebracht haben. ¶ Um das Jahr der Welt 2890 schwange sich die Po[aq]ë[/aq]sie mit dem David auf den Könglichen Thron; von welchem Mann und Dichter nach dem Herzen GOttes/ die Po[aq]ë[/aq]tische Fabel von dem Apollo und seinen Musen auf dem Parnassus-Berg/ nach etlicher fromm-gelehrter Meinung/ soll herstammen. David nemlich hatte um sich viel Hof-Musicanten/ den Assaph/ Ethan/ Heman/ Jedithun/ und andere/ mit denen er heilige Sängereien [S] angeordnet/ und er selbst auf der Harpfe gespielet. Also hat der Satan/ GOttes Affe/ zu Delphis Pythische Gesang-Spiele angestellet/ und dem Apollo die Leyer/ auch seinen Musen verschiedene Instrumenten in die Hand gegeben. David hat den Riesen Goliath/ und der Sohn Davids den höllischen Python erwürget: dergleichen Thaten werden auch dem Apollo angedichtet. Zu Jerusalem waren zween heilige Berge/ Sion und Morijah/ auf derer jenem David residirte; diesen beeden Bergen wurde der zwei-gespitzte Parnaßus nachgebildet. In Jerusalem war das Jüdische Sanhedrim; also auch zu Delphis der hohe Griechen-Raht der Amphictyonen. Aus dem Berg Sion entsprang der Brunn Siloah/ daraus ein blind-gebohrner sich sehend gewaschen/ und anderseits die Brunnen Gihon/ Rogel und mehrere; welche durch die Dichter in die Kunst-Brunnen am Parnaßus und Helicon verwandelt worden/ als daraus man sich Kunstsehend und gelehrt trinken könne. Diese geistliche Erklärung lassen wir in ihrem Wehrt: und wißen freilich/ daß die Heiden/ weil sie vieler Sachen und Künste Ursachen nicht erkennen können noch mögen/ selbige ihren Göttern zugeschrieben; dahero auch die Erfindung der Dicht-Kunst (wie schon gemeldet worden) dem Apollo zugeeignet/ weil er durch das Delphische Orakel/ von uralten Zeiten her/ in gebundener Rede geantwortet/ und andere dergleichen [aq]Oracula[/aq] oder Götzen-Stimmen Versweiße geweissaget. ¶ Nach Davids und seines Sohnes Salomo (welcher über tausend Lieder gedichtet/ * [1 B. der König. IV. 32.] von denen [S] das so genannte Hohe Lied noch vorhanden ist) weisester Regierung/ ließ sich in Griechenland hören Homerus/ der Fürst selbiger Poësie/ und Vater der Mythischen/ das ist/ der allerältesten Philosophie; / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Viele der Heiden haben derer Erfindung dem Apollo/ die Aegyptier dem Osiris/ die Thracier dem Orpheus zugeschrieben. Andere haben denen Musen die Pallas vorgesetzet/ und gedichtet/ daß diese aus des Jupiters Gehirne gebohren worden: anzudeuten/ daß alle Weißheit und [S] gute Wissenschafften von GOtt herkommen. Einige Christ-gelehrte stehen in dieser frommen Meinung/ als hätten schon die aller-älteste heilige Väter/ wann sie im grünen/ bei unschuldig-guter Muße sich erlustiret/ oder ihrem Feld- und Welt-Bau obgelegen/ Lob- und Dank-Lieder/ zur Ehre GOttes/ gedichtet und angestimmet. Zumaln aus heiliger Verwunderung und Erforschung der Natur und Welt-Geschöpfe/ die [aq]Hymni[/aq] oder Göttliche Lobgesänge entsproßen; gleichwie aus der Betrachtung des menschlichen Lebens und Wandels/ die Sitten- und Tugend-Lieder/ auch Straff- und Stichel-Gedichte/ in Gebrauch gekommen. Ingleichen seye es warscheinlich/ fügen sie hinzu/ daß noch vor der Sündflut in der Schule Henoch/ der ein göttliches Leben geführet/ der Höchste mit geistlichen Psalmen und Liedern wäre verehret worden. Ob Noah/ bald nach der Sündflut/ bei dem Opfer etwann auch einen Lob- und Dank-Gesang gen Himmel geschicket/ daran ist fast nicht zu zweifeln: gewißer aber dieses/ daß einige hundert Jahre hernach Hiob und Moses/ als geistig- und geistliche Dichter/ sich haben hervor gethan; und dieser absonderlich ein schönes Dank-Lied dem HErrn angestimmet/ nach dem triumfirenden Auszug der Kinder Israel durch das rohte Meer: * [2. B. Mos. XV.] worbei auch seine Schwester Mirjam das ihrige beigetragen/ und den Weibern am Reigen vorgesungen. Welcher Gestalt besagt-Israelisches Volk an der Gränze von Moab/ über einen Brunnen/ ein Lied wechselweiß gesungen/ hat eben deßelben Heer-[S]führer und Capellmeister Moses in seinem IV Buch ** [Cap. XXI. v. 17. 18.] angeführet. Nicht gar anderthalb-hundert Jahr hernach trat im Volke GOttes hervor die Richterin/ Prophetin und Poëtin Debora; welche samt dem Barac/ nachdem sie die Cananiter besieget/ GOtt mit einem herrlichen Triumph-Lied gedanket. ***[B. der Richter Cap. V.] Und glauben etliche/ daß diese Debora eine von den alten Sibyllen gewesen; welche auch Poëtinnen waren/ und ihre Weißagungen in Versen beschrieben. Bald darauf haben die Griechen ihren Amphion aufgestellet/ und von ihm erzehlet/ daß er durch seine liebliche Dicht- und Sing-Kunst die Steine zu den Mauren der Stadt Thebe versammlet; oder vielmehr/ durch seine geschickte Poësie und Wolredenheit/ die hart- und wilden Leute bezähmet habe/ Städte zu erbauen/ und friedlich beisammen zu wohnen. Diesem folgten ihre annoch-berühmte alte Po[aq]ë[/aq]ten/ Linus/ Orpheus/ Musaeus; wie auch in Italien die Carmenta/ Evanders Mutter/ welche aus Arcadien/ einer Griechischen Provinz/ die Poësie solle dahin gebracht haben. ¶ Um das Jahr der Welt 2890 schwange sich die Po[aq]ë[/aq]sie mit dem David auf den Könglichen Thron; von welchem Mann und Dichter nach dem Herzen GOttes/ die Po[aq]ë[/aq]tische Fabel von dem Apollo und seinen Musen auf dem Parnassus-Berg/ nach etlicher fromm-gelehrter Meinung/ soll herstammen. David nemlich hatte um sich viel Hof-Musicanten/ den Assaph/ Ethan/ Heman/ Jedithun/ und andere/ mit denen er heilige Sängereien [S] angeordnet/ und er selbst auf der Harpfe gespielet. Also hat der Satan/ GOttes Affe/ zu Delphis Pythische Gesang-Spiele angestellet/ und dem Apollo die Leyer/ auch seinen Musen verschiedene Instrumenten in die Hand gegeben. David hat den Riesen Goliath/ und der Sohn Davids den höllischen Python erwürget: dergleichen Thaten werden auch dem Apollo angedichtet. Zu Jerusalem waren zween heilige Berge/ Sion und Morijah/ auf derer jenem David residirte; diesen beeden Bergen wurde der zwei-gespitzte Parnaßus nachgebildet. In Jerusalem war das Jüdische Sanhedrim; also auch zu Delphis der hohe Griechen-Raht der Amphictyonen. Aus dem Berg Sion entsprang der Brunn Siloah/ daraus ein blind-gebohrner sich sehend gewaschen/ und anderseits die Brunnen Gihon/ Rogel und mehrere; welche durch die Dichter in die Kunst-Brunnen am Parnaßus und Helicon verwandelt worden/ als daraus man sich Kunstsehend und gelehrt trinken könne. Diese geistliche Erklärung lassen wir in ihrem Wehrt: und wißen freilich/ daß die Heiden/ weil sie vieler Sachen und Künste Ursachen nicht erkennen können noch mögen/ selbige ihren Göttern zugeschrieben; dahero auch die Erfindung der Dicht-Kunst (wie schon gemeldet worden) dem Apollo zugeeignet/ weil er durch das Delphische Orakel/ von uralten Zeiten her/ in gebundener Rede geantwortet/ und andere dergleichen [aq]Oracula[/aq] oder Götzen-Stimmen Versweiße geweissaget. ¶ Nach Davids und seines Sohnes Salomo (welcher über tausend Lieder gedichtet/ * [1 B. der König. IV. 32.] von denen [S] das so genannte Hohe Lied noch vorhanden ist) weisester Regierung/ ließ sich in Griechenland hören Homerus/ der Fürst selbiger Poësie/ und Vater der Mythischen/ das ist/ der allerältesten Philosophie; / Fundstelle
 
Seite: (1-5) [38-42]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Gleichwie nun bei den Ebreern die Hohenpriester/ bei den Babyloniern und Persen die [aq]Magi[/aq] oder Weisen/ bei den Aegyptiern und Griechen die [aq]Hierophantae[/aq], bei den Indianern die Brachmanen/ und bei den Römern die [aq]Pontifices[/aq], den [aq]fastis[/aq] und Jahr-Büchern vorgesetzet waren: also haben bei den alten Teutschen ihre Priester/ die Barden und Witdoden/ sich der alten Geschichten und Helden-Thaten ihres Volkes fleissig angenommen/ und derer Andenken durch Lieder fortgepflanzet/ auch damit ihren Gott gepriesen. Dann was die Materie dieser ihrer Lieder anlanget/ so schreibet vorbemeldter [aq]Tacitus: Celebrant carminibus antiquis Tuistonem deum terra editum, & filium Mannum, originem[/aq] [S][aq]gentis conditoremque. Tuistonem[/aq], sagt er/ oder wie [aq]Conringius[/aq] und andere lesen/ [aq]Tuisconem sive Teutonem[/aq]; daher auch der Nahme Teutisch oder Teutsch kommet/ und seinen Sohn [aq]Mannum[/aq]; dadurch sie etwann den ersten Menschen Adam verstanden/ und daher noch das Wort Mann und Mensch bei uns verblieben; auch der Lateiner [aq]Mas[/aq], und der Aegyptier [aq]Man[/aq] und [aq]Men[/aq] fast gleiches Lautes sind. Etlichen meynen/ sie hätten durch den alten [aq]Mannum[/aq] den Noah verstanden; indem sie aus Vermischung der Historien von Adam und Noah/ welche vielleicht durch die Fabeln/ als es zu geschehen pfleget/ sehr verdunkelt worden/ [aq]ex traditione majorum[/aq] vernommen/ daß das ganze menschliche Geschlecht ersäufet worden/ und nur ein Mann/ sammt seinen dreien Söhnen/ übergelieben; welche hernach die Erde unter sich ausgetheilet.
Eigenschaft / Exempelpolitik: Gleichwie nun bei den Ebreern die Hohenpriester/ bei den Babyloniern und Persen die [aq]Magi[/aq] oder Weisen/ bei den Aegyptiern und Griechen die [aq]Hierophantae[/aq], bei den Indianern die Brachmanen/ und bei den Römern die [aq]Pontifices[/aq], den [aq]fastis[/aq] und Jahr-Büchern vorgesetzet waren: also haben bei den alten Teutschen ihre Priester/ die Barden und Witdoden/ sich der alten Geschichten und Helden-Thaten ihres Volkes fleissig angenommen/ und derer Andenken durch Lieder fortgepflanzet/ auch damit ihren Gott gepriesen. Dann was die Materie dieser ihrer Lieder anlanget/ so schreibet vorbemeldter [aq]Tacitus: Celebrant carminibus antiquis Tuistonem deum terra editum, & filium Mannum, originem[/aq] [S][aq]gentis conditoremque. Tuistonem[/aq], sagt er/ oder wie [aq]Conringius[/aq] und andere lesen/ [aq]Tuisconem sive Teutonem[/aq]; daher auch der Nahme Teutisch oder Teutsch kommet/ und seinen Sohn [aq]Mannum[/aq]; dadurch sie etwann den ersten Menschen Adam verstanden/ und daher noch das Wort Mann und Mensch bei uns verblieben; auch der Lateiner [aq]Mas[/aq], und der Aegyptier [aq]Man[/aq] und [aq]Men[/aq] fast gleiches Lautes sind. Etlichen meynen/ sie hätten durch den alten [aq]Mannum[/aq] den Noah verstanden; indem sie aus Vermischung der Historien von Adam und Noah/ welche vielleicht durch die Fabeln/ als es zu geschehen pfleget/ sehr verdunkelt worden/ [aq]ex traditione majorum[/aq] vernommen/ daß das ganze menschliche Geschlecht ersäufet worden/ und nur ein Mann/ sammt seinen dreien Söhnen/ übergelieben; welche hernach die Erde unter sich ausgetheilet. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Gleichwie nun bei den Ebreern die Hohenpriester/ bei den Babyloniern und Persen die [aq]Magi[/aq] oder Weisen/ bei den Aegyptiern und Griechen die [aq]Hierophantae[/aq], bei den Indianern die Brachmanen/ und bei den Römern die [aq]Pontifices[/aq], den [aq]fastis[/aq] und Jahr-Büchern vorgesetzet waren: also haben bei den alten Teutschen ihre Priester/ die Barden und Witdoden/ sich der alten Geschichten und Helden-Thaten ihres Volkes fleissig angenommen/ und derer Andenken durch Lieder fortgepflanzet/ auch damit ihren Gott gepriesen. Dann was die Materie dieser ihrer Lieder anlanget/ so schreibet vorbemeldter [aq]Tacitus: Celebrant carminibus antiquis Tuistonem deum terra editum, & filium Mannum, originem[/aq] [S][aq]gentis conditoremque. Tuistonem[/aq], sagt er/ oder wie [aq]Conringius[/aq] und andere lesen/ [aq]Tuisconem sive Teutonem[/aq]; daher auch der Nahme Teutisch oder Teutsch kommet/ und seinen Sohn [aq]Mannum[/aq]; dadurch sie etwann den ersten Menschen Adam verstanden/ und daher noch das Wort Mann und Mensch bei uns verblieben; auch der Lateiner [aq]Mas[/aq], und der Aegyptier [aq]Man[/aq] und [aq]Men[/aq] fast gleiches Lautes sind. Etlichen meynen/ sie hätten durch den alten [aq]Mannum[/aq] den Noah verstanden; indem sie aus Vermischung der Historien von Adam und Noah/ welche vielleicht durch die Fabeln/ als es zu geschehen pfleget/ sehr verdunkelt worden/ [aq]ex traditione majorum[/aq] vernommen/ daß das ganze menschliche Geschlecht ersäufet worden/ und nur ein Mann/ sammt seinen dreien Söhnen/ übergelieben; welche hernach die Erde unter sich ausgetheilet. / Fundstelle
 
Seite: (7-8) [44-45]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Beatus Rhenanus[/aq] hat in seinen [aq]Rebus Germanicis[/aq] ein alt-Teutsches Gesang/ welches zu Freisingen in einem Closter gefunden/ und/ wie er schreibt/ soll gemacht seyn worden im 485sten Jahr nach Christi Geburt/ als nemlich die Franken zu dem Christlichen Glauben gekommen/ und das Evangelium in Teutsche Reimen zu übersetzen angefangen. Die Vorrede lautet also: ¶ [aq]Nu wil ich scriban unser Heil[/aq], ¶ [...] [S] ¶ D.i. ¶ Nun will ich schreiben unser Heil/ ¶ [...] ¶ [aq]Nu freuues sihes alle[/aq], ¶ [...] ¶ Nun freuen sich alle/ (oder ieder)/ ¶ [...] ¶ Und bald hernach redet er also von den Teutschen: ¶ [aq]Sie sint so sama kuani[/aq]/ ¶ [...] ¶ Sie sind so samtlich kühn/ ¶ [...] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Beatus Rhenanus[/aq] hat in seinen [aq]Rebus Germanicis[/aq] ein alt-Teutsches Gesang/ welches zu Freisingen in einem Closter gefunden/ und/ wie er schreibt/ soll gemacht seyn worden im 485sten Jahr nach Christi Geburt/ als nemlich die Franken zu dem Christlichen Glauben gekommen/ und das Evangelium in Teutsche Reimen zu übersetzen angefangen. Die Vorrede lautet also: ¶ [aq]Nu wil ich scriban unser Heil[/aq], ¶ [...] [S] ¶ D.i. ¶ Nun will ich schreiben unser Heil/ ¶ [...] ¶ [aq]Nu freuues sihes alle[/aq], ¶ [...] ¶ Nun freuen sich alle/ (oder ieder)/ ¶ [...] ¶ Und bald hernach redet er also von den Teutschen: ¶ [aq]Sie sint so sama kuani[/aq]/ ¶ [...] ¶ Sie sind so samtlich kühn/ ¶ [...] / Fundstelle
 
Seite: (12-13) [49-50]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
und hier nicht übergehen/ was [aq]Lambecius[/aq] [S] [aq]Lib. II Comment. de Bibl. Vindob. p. 772[/aq] meldet/ daß in diesem Keiserl. Bücher-Schatz vorhanden sey eine alte [aq]membrana[/aq], darauf die Sonntags- und Fest-Episteln/ samt andern [aq]fragmentis[/aq] A. und N. Testaments/ in alt-Teutschen Reimen meistentheils zu lesen/ um das Jahr Christi 1210 verfertiget/ derer Titul und Anfang also lautet: ¶ [aq]Hye hebt sich der Epistler an[/aq]. ¶ [...] ¶ [aq]Eod. lib. II p. 959[/aq] gedenket wolermeldter [aq]Lambecius[/aq] einer [aq]Historiae Sacrae Vet. Testamenti in Germanicam linguam rhythmice translatae[/aq], derer Anfang: ¶ [aq]Christ Herre über alle Krafft[/aq]/ ¶ [...] ¶ Sonsten hat auch [aq]Hottingerus[/aq] in seinem [aq]Bibliothecario quadripartito p. 148. 149[/aq] einige [aq]fragmenta[/aq] einer Biblischen Ubersetzung des Alten Testamentes in T. Reimen/ herausgegeben/ und sehr beklaget/ daß das ganze Werk verlohren gegangen. Allein daß selbiges annoch in der fürtrefflichen Wolfenbüttelischen [aq]Bibliothec[/aq] anzutreffen/ bezeuget [aq]b. Avunculus meus, D. Jo. Saubertus[/aq], in seiner [aq]Palaestra Theologico-Philologica[/aq] [S] [aq]p. 193, 194[/aq], da er schreibet: [...]. Ferner sind [aq]eadem in Palaestra[/aq] folgende T. Verse [aq]excerpi[/aq]ret/ welche den 26 Versicul [aq]Exod. IIX[/aq] sollen ausdrucken: ¶ [aq]Sie sprachen/ des mag nicht geschehen[/aq]/ ¶ [...] ¶ Es nennet [aq]Saubertus[/aq] diese Ubersetzung [aq]vetustissimam Versionem Bibl. Germanicam, ante plus quam quingentos annos conscriptam[/aq]. Der [aq]Auctor[/aq] soll gewesen seyn Rudolf von Hohen-Ems/ welcher diese Ubersetzung aus Befehl König Conrads/ [aq]Friderici II[/aq] Sohnes/ um das Jahr Christi 1250 soll vorgenommen haben. Ja/ es gedenket auch des dritten Exemplars einer in alt-Teutsche Reimen Biblischen Ubersetzung Herr [aq]Conringius, in Epist. Gratulatoria Natalis duode[/aq]-[S][aq]nonagesimi ad Ducem Augustum Lüneb. gloriosiss. mem. p. 59[/aq] schreibend: [aq]Inter ducentas sane sex & viginti sive universae Scripturae sive V. Testamenti, Novi item Testamenti separatas septuaginta sex editiones, quas tua manu, Principum decus, in augustam bibliothecam, thesaurum illum librarium incomparabilem, retulisti, comprehenditur etiam MSta Bibliorum translatio vernacula perantiqua, proso sermone bis, & ter verso; quas inter & illa est, cujus specimen in Theologicae Blibliothecae volumine pronuper exhibuit meritis in rem omnem sacram profanamq; celeberrimus Hottingerus[/aq]. ¶ Im Anfang des [aq]XIVten seculi[/aq], nemlich A. 1303 hat Hugo von Trimberg sein weitleuftiges Werk von Teutschen Reimen zu Ende gebracht/ so der Renner genennet wird/ darinnen er die Laster selbiger Zeiten des Geistlich- und weltlichen Standes entdecket/ und zur Gottseeligkeit/ Erbarkeit und andern Tugenden gute Vermahnung giebt. Von diesem Renner stehen auch zwei alte [aq]MSt[/aq]a in der Wolfenbüttelischen [aq]Bibliothec[/aq], aus denen man ersehen kan/ wie sehr das Werk im gedruckten verändert worden; und soll auch eines auf Papier/ in der Pauliner-[aq]Bibliothec[/aq] zu Leipzig/ anzutreffen seyn. Zu der Zeit des Hugo von Trimberg lebte Freydank/ der ein Buch verfertiget/ so er die Lajen-Bibel nennet/ worinnen er die fürnehmsten Geschichte des A. und N. Testaments in Teutsche Reimen gebracht. Es werden in der mehr belobten Hochfürstl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Gotha unterschiedliche geschriebene seiner Gedichte [S] vorgezeiget/ mit der Uberschrifft/ Freigedank. Und schreibet obangezogener Spangenberg: Man hielte damals auf keinen Spruch nichts/ den nicht Herr Freidank gedichtet. A. 1317 starb Heinrich von Frauenlob/ welcher der H. Schrifft [aq]Doctor[/aq] zu Mainz gewesen/ und solchen Zunamen daher bekommen/ weil er zu Lob des weiblichen Geschlechts sehr viel Lieder gedichtet/ insonderheit etliche von der H. Jungfrauen Maria/ die man unserer Frauen Lied geheißen; und ist er/ am Andreas Tag gedachten Jahres/ von etlichen fürnehmen Matronen aus seinem Hause biß in den Domm zu seiner Grabstette getragen/ auch diese von ihnen mit Wein begoßen worden. ¶ Vielleicht in diesem oder folgendem Jahrhundert mag geschrieben seyn worden das alte T. Reimen-Buch [aq]de Infantia Christi[/aq]; welches auch in Griechisch- und Arabischer Sprache zu finden: massen [aq]Lambecius Lib. VII Comment. de Biblioth. Vindob. p. 270[/aq]. 271 meldet/ daß ein Griechisches [aq]MStum[/aq] in der Keiserl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Wien anzutreffen/ deßen [aq]auctor Thomas Israëlita[/aq] genennet wird; und soll ein gleiches [aq]MStum[/aq] in der Königl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Paris verwahret werden. Des [aq]Golii[/aq] Arabisches [aq]MStum[/aq] hat vor 6 Jahren/ nemlich A. 1697, [aq]Henr. Sike, cum versione Latina & Notis f. 8[/aq]. zu Utrecht im Druck herausgegeben/ unter dem Titul: [aq]Evangelium Infantiae, vel Liber Apocryphus de Infantia Servatoris[/aq]. In der Hochfürstl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Gotha aber wird vorgezeigt eine Teutsche [aq]Version[/aq] auf Pergamen/ unter dem Titul: Hie hebt sich an unsers Herrn [S] Kindheit und sein Leben. Es kommen darinnen unterschiedliche Mährlein vor. Unter andern/ ¶ [aq]Daz Jesus ainem Kind sein Krüglein wieder ganz macht[/aq]. ¶ [aq]An einem Tag daz kint Jesus[/aq]. ¶ [...] ¶ Etliche nennen dieses Buch [aq]Evangelium quintum[/aq], oder [aq]Evangelium Pueritiae[/aq], und halten solches in sonderem Wehrt. Es urtheilet aber [aq]Lambecius[/aq] sehr wol davon/ wann er schreibet: [aq]Sive sub Thomae Israëlitae nomine, sive sub nomine S. Matthaei Apostoli, sive sub quocunque alio specioso titutlo Liber de Infantia Christi se venditet, certo tamen constat, eum, tanquam fabulosum & supposititium, omnique autoritate & fide carentem, a sancta Ecclesia Catholica jam olim merito improbatum & rejectum esse[/aq]. Hierauf führet [aq]Lambecius[/aq] die gemeine Meynung der Kirchen-Vätter an/ daß Christus vor dem ersten Zeichen zu Cana in Galilaea kein Zeichen oder Wun-[S]der gethan; und beweiset solches aus dem [aq]Epiphanio, Chrysostomo[/aq] und [aq]Baronio[/aq]. Ein gleiches [aq]judicium[/aq] hat schon zu seiner Zeit Lutherus hierüber gefället im [aq]VII[/aq] Haubt-Stuck der Tischreden/ vom HErrn Christo/ [aq]p.m. 93[/aq]: Viel Fabeln sind von vielen erdichtet/ was JEsus in seiner Kindheit und Jugend gethan habe/ wie zu sehen ist im Buch mit dem Titul/ de [aq]Infantia Salvatoris[/aq], oder [aq]de Vita Jesu[/aq]. Weil aber in demselben Buch viel lächerlich närrisch Ding stehet/ hat es nie kein Ansehen gehabt bei den Christen. ¶ Zu Ende des vierzehenden/ und Anfang des fünfzehenden [aq]Seculi[/aq], regierte eine Reimsucht von Teutschen und Lateinischen Reimen untermischet/ dieser Art/ als das noch bekannte Weihnacht-Lied ist/ [aq]In dulci jubilo[/aq], nun singet und seyd fro! Von deßen [aq]auctore, Petro Dresdensi[/aq] und seinen Liedern/ ein mehrers kan gefunden werden [aq]in Disputatione Acad. Jac. Thomasii de Petro Dresdensi[/aq], so zu Leipzig A. 1678 gehalten worden. Im funfzehenden Jahr-hundert lebte unter andern Sebastian Brand/ ein berühmter Rechts-gelehrter und Keiserlicher Raht/ welcher ein Lateinisch-poëtisches Büchlein/ [aq]de Moribus & facetiis mensae, sive Thesmophagiam[/aq], in T. Reimen übersetzet. Der Beschluß des Werklein lautet also: ¶ [aq]Ob nun wer ander sytt und wise[/aq]/ ¶ [...][S][...]
Eigenschaft / Exempelpolitik: und hier nicht übergehen/ was [aq]Lambecius[/aq] [S] [aq]Lib. II Comment. de Bibl. Vindob. p. 772[/aq] meldet/ daß in diesem Keiserl. Bücher-Schatz vorhanden sey eine alte [aq]membrana[/aq], darauf die Sonntags- und Fest-Episteln/ samt andern [aq]fragmentis[/aq] A. und N. Testaments/ in alt-Teutschen Reimen meistentheils zu lesen/ um das Jahr Christi 1210 verfertiget/ derer Titul und Anfang also lautet: ¶ [aq]Hye hebt sich der Epistler an[/aq]. ¶ [...] ¶ [aq]Eod. lib. II p. 959[/aq] gedenket wolermeldter [aq]Lambecius[/aq] einer [aq]Historiae Sacrae Vet. Testamenti in Germanicam linguam rhythmice translatae[/aq], derer Anfang: ¶ [aq]Christ Herre über alle Krafft[/aq]/ ¶ [...] ¶ Sonsten hat auch [aq]Hottingerus[/aq] in seinem [aq]Bibliothecario quadripartito p. 148. 149[/aq] einige [aq]fragmenta[/aq] einer Biblischen Ubersetzung des Alten Testamentes in T. Reimen/ herausgegeben/ und sehr beklaget/ daß das ganze Werk verlohren gegangen. Allein daß selbiges annoch in der fürtrefflichen Wolfenbüttelischen [aq]Bibliothec[/aq] anzutreffen/ bezeuget [aq]b. Avunculus meus, D. Jo. Saubertus[/aq], in seiner [aq]Palaestra Theologico-Philologica[/aq] [S] [aq]p. 193, 194[/aq], da er schreibet: [...]. Ferner sind [aq]eadem in Palaestra[/aq] folgende T. Verse [aq]excerpi[/aq]ret/ welche den 26 Versicul [aq]Exod. IIX[/aq] sollen ausdrucken: ¶ [aq]Sie sprachen/ des mag nicht geschehen[/aq]/ ¶ [...] ¶ Es nennet [aq]Saubertus[/aq] diese Ubersetzung [aq]vetustissimam Versionem Bibl. Germanicam, ante plus quam quingentos annos conscriptam[/aq]. Der [aq]Auctor[/aq] soll gewesen seyn Rudolf von Hohen-Ems/ welcher diese Ubersetzung aus Befehl König Conrads/ [aq]Friderici II[/aq] Sohnes/ um das Jahr Christi 1250 soll vorgenommen haben. Ja/ es gedenket auch des dritten Exemplars einer in alt-Teutsche Reimen Biblischen Ubersetzung Herr [aq]Conringius, in Epist. Gratulatoria Natalis duode[/aq]-[S][aq]nonagesimi ad Ducem Augustum Lüneb. gloriosiss. mem. p. 59[/aq] schreibend: [aq]Inter ducentas sane sex & viginti sive universae Scripturae sive V. Testamenti, Novi item Testamenti separatas septuaginta sex editiones, quas tua manu, Principum decus, in augustam bibliothecam, thesaurum illum librarium incomparabilem, retulisti, comprehenditur etiam MSta Bibliorum translatio vernacula perantiqua, proso sermone bis, & ter verso; quas inter & illa est, cujus specimen in Theologicae Blibliothecae volumine pronuper exhibuit meritis in rem omnem sacram profanamq; celeberrimus Hottingerus[/aq]. ¶ Im Anfang des [aq]XIVten seculi[/aq], nemlich A. 1303 hat Hugo von Trimberg sein weitleuftiges Werk von Teutschen Reimen zu Ende gebracht/ so der Renner genennet wird/ darinnen er die Laster selbiger Zeiten des Geistlich- und weltlichen Standes entdecket/ und zur Gottseeligkeit/ Erbarkeit und andern Tugenden gute Vermahnung giebt. Von diesem Renner stehen auch zwei alte [aq]MSt[/aq]a in der Wolfenbüttelischen [aq]Bibliothec[/aq], aus denen man ersehen kan/ wie sehr das Werk im gedruckten verändert worden; und soll auch eines auf Papier/ in der Pauliner-[aq]Bibliothec[/aq] zu Leipzig/ anzutreffen seyn. Zu der Zeit des Hugo von Trimberg lebte Freydank/ der ein Buch verfertiget/ so er die Lajen-Bibel nennet/ worinnen er die fürnehmsten Geschichte des A. und N. Testaments in Teutsche Reimen gebracht. Es werden in der mehr belobten Hochfürstl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Gotha unterschiedliche geschriebene seiner Gedichte [S] vorgezeiget/ mit der Uberschrifft/ Freigedank. Und schreibet obangezogener Spangenberg: Man hielte damals auf keinen Spruch nichts/ den nicht Herr Freidank gedichtet. A. 1317 starb Heinrich von Frauenlob/ welcher der H. Schrifft [aq]Doctor[/aq] zu Mainz gewesen/ und solchen Zunamen daher bekommen/ weil er zu Lob des weiblichen Geschlechts sehr viel Lieder gedichtet/ insonderheit etliche von der H. Jungfrauen Maria/ die man unserer Frauen Lied geheißen; und ist er/ am Andreas Tag gedachten Jahres/ von etlichen fürnehmen Matronen aus seinem Hause biß in den Domm zu seiner Grabstette getragen/ auch diese von ihnen mit Wein begoßen worden. ¶ Vielleicht in diesem oder folgendem Jahrhundert mag geschrieben seyn worden das alte T. Reimen-Buch [aq]de Infantia Christi[/aq]; welches auch in Griechisch- und Arabischer Sprache zu finden: massen [aq]Lambecius Lib. VII Comment. de Biblioth. Vindob. p. 270[/aq]. 271 meldet/ daß ein Griechisches [aq]MStum[/aq] in der Keiserl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Wien anzutreffen/ deßen [aq]auctor Thomas Israëlita[/aq] genennet wird; und soll ein gleiches [aq]MStum[/aq] in der Königl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Paris verwahret werden. Des [aq]Golii[/aq] Arabisches [aq]MStum[/aq] hat vor 6 Jahren/ nemlich A. 1697, [aq]Henr. Sike, cum versione Latina & Notis f. 8[/aq]. zu Utrecht im Druck herausgegeben/ unter dem Titul: [aq]Evangelium Infantiae, vel Liber Apocryphus de Infantia Servatoris[/aq]. In der Hochfürstl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Gotha aber wird vorgezeigt eine Teutsche [aq]Version[/aq] auf Pergamen/ unter dem Titul: Hie hebt sich an unsers Herrn [S] Kindheit und sein Leben. Es kommen darinnen unterschiedliche Mährlein vor. Unter andern/ ¶ [aq]Daz Jesus ainem Kind sein Krüglein wieder ganz macht[/aq]. ¶ [aq]An einem Tag daz kint Jesus[/aq]. ¶ [...] ¶ Etliche nennen dieses Buch [aq]Evangelium quintum[/aq], oder [aq]Evangelium Pueritiae[/aq], und halten solches in sonderem Wehrt. Es urtheilet aber [aq]Lambecius[/aq] sehr wol davon/ wann er schreibet: [aq]Sive sub Thomae Israëlitae nomine, sive sub nomine S. Matthaei Apostoli, sive sub quocunque alio specioso titutlo Liber de Infantia Christi se venditet, certo tamen constat, eum, tanquam fabulosum & supposititium, omnique autoritate & fide carentem, a sancta Ecclesia Catholica jam olim merito improbatum & rejectum esse[/aq]. Hierauf führet [aq]Lambecius[/aq] die gemeine Meynung der Kirchen-Vätter an/ daß Christus vor dem ersten Zeichen zu Cana in Galilaea kein Zeichen oder Wun-[S]der gethan; und beweiset solches aus dem [aq]Epiphanio, Chrysostomo[/aq] und [aq]Baronio[/aq]. Ein gleiches [aq]judicium[/aq] hat schon zu seiner Zeit Lutherus hierüber gefället im [aq]VII[/aq] Haubt-Stuck der Tischreden/ vom HErrn Christo/ [aq]p.m. 93[/aq]: Viel Fabeln sind von vielen erdichtet/ was JEsus in seiner Kindheit und Jugend gethan habe/ wie zu sehen ist im Buch mit dem Titul/ de [aq]Infantia Salvatoris[/aq], oder [aq]de Vita Jesu[/aq]. Weil aber in demselben Buch viel lächerlich närrisch Ding stehet/ hat es nie kein Ansehen gehabt bei den Christen. ¶ Zu Ende des vierzehenden/ und Anfang des fünfzehenden [aq]Seculi[/aq], regierte eine Reimsucht von Teutschen und Lateinischen Reimen untermischet/ dieser Art/ als das noch bekannte Weihnacht-Lied ist/ [aq]In dulci jubilo[/aq], nun singet und seyd fro! Von deßen [aq]auctore, Petro Dresdensi[/aq] und seinen Liedern/ ein mehrers kan gefunden werden [aq]in Disputatione Acad. Jac. Thomasii de Petro Dresdensi[/aq], so zu Leipzig A. 1678 gehalten worden. Im funfzehenden Jahr-hundert lebte unter andern Sebastian Brand/ ein berühmter Rechts-gelehrter und Keiserlicher Raht/ welcher ein Lateinisch-poëtisches Büchlein/ [aq]de Moribus & facetiis mensae, sive Thesmophagiam[/aq], in T. Reimen übersetzet. Der Beschluß des Werklein lautet also: ¶ [aq]Ob nun wer ander sytt und wise[/aq]/ ¶ [...][S][...] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: und hier nicht übergehen/ was [aq]Lambecius[/aq] [S] [aq]Lib. II Comment. de Bibl. Vindob. p. 772[/aq] meldet/ daß in diesem Keiserl. Bücher-Schatz vorhanden sey eine alte [aq]membrana[/aq], darauf die Sonntags- und Fest-Episteln/ samt andern [aq]fragmentis[/aq] A. und N. Testaments/ in alt-Teutschen Reimen meistentheils zu lesen/ um das Jahr Christi 1210 verfertiget/ derer Titul und Anfang also lautet: ¶ [aq]Hye hebt sich der Epistler an[/aq]. ¶ [...] ¶ [aq]Eod. lib. II p. 959[/aq] gedenket wolermeldter [aq]Lambecius[/aq] einer [aq]Historiae Sacrae Vet. Testamenti in Germanicam linguam rhythmice translatae[/aq], derer Anfang: ¶ [aq]Christ Herre über alle Krafft[/aq]/ ¶ [...] ¶ Sonsten hat auch [aq]Hottingerus[/aq] in seinem [aq]Bibliothecario quadripartito p. 148. 149[/aq] einige [aq]fragmenta[/aq] einer Biblischen Ubersetzung des Alten Testamentes in T. Reimen/ herausgegeben/ und sehr beklaget/ daß das ganze Werk verlohren gegangen. Allein daß selbiges annoch in der fürtrefflichen Wolfenbüttelischen [aq]Bibliothec[/aq] anzutreffen/ bezeuget [aq]b. Avunculus meus, D. Jo. Saubertus[/aq], in seiner [aq]Palaestra Theologico-Philologica[/aq] [S] [aq]p. 193, 194[/aq], da er schreibet: [...]. Ferner sind [aq]eadem in Palaestra[/aq] folgende T. Verse [aq]excerpi[/aq]ret/ welche den 26 Versicul [aq]Exod. IIX[/aq] sollen ausdrucken: ¶ [aq]Sie sprachen/ des mag nicht geschehen[/aq]/ ¶ [...] ¶ Es nennet [aq]Saubertus[/aq] diese Ubersetzung [aq]vetustissimam Versionem Bibl. Germanicam, ante plus quam quingentos annos conscriptam[/aq]. Der [aq]Auctor[/aq] soll gewesen seyn Rudolf von Hohen-Ems/ welcher diese Ubersetzung aus Befehl König Conrads/ [aq]Friderici II[/aq] Sohnes/ um das Jahr Christi 1250 soll vorgenommen haben. Ja/ es gedenket auch des dritten Exemplars einer in alt-Teutsche Reimen Biblischen Ubersetzung Herr [aq]Conringius, in Epist. Gratulatoria Natalis duode[/aq]-[S][aq]nonagesimi ad Ducem Augustum Lüneb. gloriosiss. mem. p. 59[/aq] schreibend: [aq]Inter ducentas sane sex & viginti sive universae Scripturae sive V. Testamenti, Novi item Testamenti separatas septuaginta sex editiones, quas tua manu, Principum decus, in augustam bibliothecam, thesaurum illum librarium incomparabilem, retulisti, comprehenditur etiam MSta Bibliorum translatio vernacula perantiqua, proso sermone bis, & ter verso; quas inter & illa est, cujus specimen in Theologicae Blibliothecae volumine pronuper exhibuit meritis in rem omnem sacram profanamq; celeberrimus Hottingerus[/aq]. ¶ Im Anfang des [aq]XIVten seculi[/aq], nemlich A. 1303 hat Hugo von Trimberg sein weitleuftiges Werk von Teutschen Reimen zu Ende gebracht/ so der Renner genennet wird/ darinnen er die Laster selbiger Zeiten des Geistlich- und weltlichen Standes entdecket/ und zur Gottseeligkeit/ Erbarkeit und andern Tugenden gute Vermahnung giebt. Von diesem Renner stehen auch zwei alte [aq]MSt[/aq]a in der Wolfenbüttelischen [aq]Bibliothec[/aq], aus denen man ersehen kan/ wie sehr das Werk im gedruckten verändert worden; und soll auch eines auf Papier/ in der Pauliner-[aq]Bibliothec[/aq] zu Leipzig/ anzutreffen seyn. Zu der Zeit des Hugo von Trimberg lebte Freydank/ der ein Buch verfertiget/ so er die Lajen-Bibel nennet/ worinnen er die fürnehmsten Geschichte des A. und N. Testaments in Teutsche Reimen gebracht. Es werden in der mehr belobten Hochfürstl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Gotha unterschiedliche geschriebene seiner Gedichte [S] vorgezeiget/ mit der Uberschrifft/ Freigedank. Und schreibet obangezogener Spangenberg: Man hielte damals auf keinen Spruch nichts/ den nicht Herr Freidank gedichtet. A. 1317 starb Heinrich von Frauenlob/ welcher der H. Schrifft [aq]Doctor[/aq] zu Mainz gewesen/ und solchen Zunamen daher bekommen/ weil er zu Lob des weiblichen Geschlechts sehr viel Lieder gedichtet/ insonderheit etliche von der H. Jungfrauen Maria/ die man unserer Frauen Lied geheißen; und ist er/ am Andreas Tag gedachten Jahres/ von etlichen fürnehmen Matronen aus seinem Hause biß in den Domm zu seiner Grabstette getragen/ auch diese von ihnen mit Wein begoßen worden. ¶ Vielleicht in diesem oder folgendem Jahrhundert mag geschrieben seyn worden das alte T. Reimen-Buch [aq]de Infantia Christi[/aq]; welches auch in Griechisch- und Arabischer Sprache zu finden: massen [aq]Lambecius Lib. VII Comment. de Biblioth. Vindob. p. 270[/aq]. 271 meldet/ daß ein Griechisches [aq]MStum[/aq] in der Keiserl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Wien anzutreffen/ deßen [aq]auctor Thomas Israëlita[/aq] genennet wird; und soll ein gleiches [aq]MStum[/aq] in der Königl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Paris verwahret werden. Des [aq]Golii[/aq] Arabisches [aq]MStum[/aq] hat vor 6 Jahren/ nemlich A. 1697, [aq]Henr. Sike, cum versione Latina & Notis f. 8[/aq]. zu Utrecht im Druck herausgegeben/ unter dem Titul: [aq]Evangelium Infantiae, vel Liber Apocryphus de Infantia Servatoris[/aq]. In der Hochfürstl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Gotha aber wird vorgezeigt eine Teutsche [aq]Version[/aq] auf Pergamen/ unter dem Titul: Hie hebt sich an unsers Herrn [S] Kindheit und sein Leben. Es kommen darinnen unterschiedliche Mährlein vor. Unter andern/ ¶ [aq]Daz Jesus ainem Kind sein Krüglein wieder ganz macht[/aq]. ¶ [aq]An einem Tag daz kint Jesus[/aq]. ¶ [...] ¶ Etliche nennen dieses Buch [aq]Evangelium quintum[/aq], oder [aq]Evangelium Pueritiae[/aq], und halten solches in sonderem Wehrt. Es urtheilet aber [aq]Lambecius[/aq] sehr wol davon/ wann er schreibet: [aq]Sive sub Thomae Israëlitae nomine, sive sub nomine S. Matthaei Apostoli, sive sub quocunque alio specioso titutlo Liber de Infantia Christi se venditet, certo tamen constat, eum, tanquam fabulosum & supposititium, omnique autoritate & fide carentem, a sancta Ecclesia Catholica jam olim merito improbatum & rejectum esse[/aq]. Hierauf führet [aq]Lambecius[/aq] die gemeine Meynung der Kirchen-Vätter an/ daß Christus vor dem ersten Zeichen zu Cana in Galilaea kein Zeichen oder Wun-[S]der gethan; und beweiset solches aus dem [aq]Epiphanio, Chrysostomo[/aq] und [aq]Baronio[/aq]. Ein gleiches [aq]judicium[/aq] hat schon zu seiner Zeit Lutherus hierüber gefället im [aq]VII[/aq] Haubt-Stuck der Tischreden/ vom HErrn Christo/ [aq]p.m. 93[/aq]: Viel Fabeln sind von vielen erdichtet/ was JEsus in seiner Kindheit und Jugend gethan habe/ wie zu sehen ist im Buch mit dem Titul/ de [aq]Infantia Salvatoris[/aq], oder [aq]de Vita Jesu[/aq]. Weil aber in demselben Buch viel lächerlich närrisch Ding stehet/ hat es nie kein Ansehen gehabt bei den Christen. ¶ Zu Ende des vierzehenden/ und Anfang des fünfzehenden [aq]Seculi[/aq], regierte eine Reimsucht von Teutschen und Lateinischen Reimen untermischet/ dieser Art/ als das noch bekannte Weihnacht-Lied ist/ [aq]In dulci jubilo[/aq], nun singet und seyd fro! Von deßen [aq]auctore, Petro Dresdensi[/aq] und seinen Liedern/ ein mehrers kan gefunden werden [aq]in Disputatione Acad. Jac. Thomasii de Petro Dresdensi[/aq], so zu Leipzig A. 1678 gehalten worden. Im funfzehenden Jahr-hundert lebte unter andern Sebastian Brand/ ein berühmter Rechts-gelehrter und Keiserlicher Raht/ welcher ein Lateinisch-poëtisches Büchlein/ [aq]de Moribus & facetiis mensae, sive Thesmophagiam[/aq], in T. Reimen übersetzet. Der Beschluß des Werklein lautet also: ¶ [aq]Ob nun wer ander sytt und wise[/aq]/ ¶ [...][S][...] / Fundstelle
 
Seite: (21-28) [58-65]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Im andern Theil dieses Werkes zeiget sich eine Teutsche Mythologie/ oder Lehre von den Poëtischen Fabeln/ welche ich iederzeit [S] zu Ende meiner [aq]Collegiorum Poëticorum[/aq] kürzlich tractiret; nicht zwar/ daß wir bloß hin der erdichteten heidnischen Gottheiten Herkunft und Begrebniße erzehlet/ und also nur an der Schale wären hangend geblieben/ (wie es gemeiniglich von den Mythologischen Scribenten zu geschehen pfleget) sondern wir haben anbei den Kern gekostet/ und den Theologischen/ Sittlichen/ Natürlichen/ Historischen Verstand und Bedeutung kürzlich an- und hier viel weitläuftiger ausgeführet; auch nun in dem gedruckten Anhang zugleich gezeiget/ wie die meinste dieser heidnisch-Poëtischen Gedichte aus den Büchern Mose und andern Schrifften des Alten Testaments ihren Ursprung genommen.
Eigenschaft / Exempelpolitik: Im andern Theil dieses Werkes zeiget sich eine Teutsche Mythologie/ oder Lehre von den Poëtischen Fabeln/ welche ich iederzeit [S] zu Ende meiner [aq]Collegiorum Poëticorum[/aq] kürzlich tractiret; nicht zwar/ daß wir bloß hin der erdichteten heidnischen Gottheiten Herkunft und Begrebniße erzehlet/ und also nur an der Schale wären hangend geblieben/ (wie es gemeiniglich von den Mythologischen Scribenten zu geschehen pfleget) sondern wir haben anbei den Kern gekostet/ und den Theologischen/ Sittlichen/ Natürlichen/ Historischen Verstand und Bedeutung kürzlich an- und hier viel weitläuftiger ausgeführet; auch nun in dem gedruckten Anhang zugleich gezeiget/ wie die meinste dieser heidnisch-Poëtischen Gedichte aus den Büchern Mose und andern Schrifften des Alten Testaments ihren Ursprung genommen. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Im andern Theil dieses Werkes zeiget sich eine Teutsche Mythologie/ oder Lehre von den Poëtischen Fabeln/ welche ich iederzeit [S] zu Ende meiner [aq]Collegiorum Poëticorum[/aq] kürzlich tractiret; nicht zwar/ daß wir bloß hin der erdichteten heidnischen Gottheiten Herkunft und Begrebniße erzehlet/ und also nur an der Schale wären hangend geblieben/ (wie es gemeiniglich von den Mythologischen Scribenten zu geschehen pfleget) sondern wir haben anbei den Kern gekostet/ und den Theologischen/ Sittlichen/ Natürlichen/ Historischen Verstand und Bedeutung kürzlich an- und hier viel weitläuftiger ausgeführet; auch nun in dem gedruckten Anhang zugleich gezeiget/ wie die meinste dieser heidnisch-Poëtischen Gedichte aus den Büchern Mose und andern Schrifften des Alten Testaments ihren Ursprung genommen. / Fundstelle
 
Seite: (unpag.-unpag.) [29-30]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Hieher gehören die [aq]Hymni[/aq] oder Lob-Gesänge/ so zu Ehren der Heidnischen Götter abgesungen werden: als des Opitzen Lobgesänge dem Bacchus und dem Kriegs-Gotte zu Ehren verfaßet; dergleichen zwar zu verfertigen einem Christen nicht wol anstehet. Vielmehr sind hier zu loben [aq]Dan. Heinsii[/aq] Lobgesang JEsu Christi/ welches erstermeldter Herr Opitz aus dem Holländischen ins Hochteutsche gebracht; item selbsten des Opitzen Lobgesang über die Geburt Christi u. d. m. ¶ Von den Lateinern kan hier gelesen werden [aq]Claudianus de Laudibus Stiliconis, & Serenae Reginae; Panegyris Heroica Caroli V, in Masenii Palaestra Eloqv. Lig. p. 214 & seqq. Barlaeus Tom. I Carm. de Laudibus Card. Richelii, & Friderici Arausiorum Principis, P. II p. 251[/aq] u. a. m. Insonderheit aber [aq]vid. Morhosii Hyle Invent. Poët. p. 142[/aq]. allwo die [aq]Encomiastica Carmina Personarum[/aq], und [aq]p. 143. 144 variarum Rerum & Imaginum Laudes[/aq] angezeiget werden. [aq]Add. Jo. Dekeni Observatt. Poët. Edit. Kilon. p. 90 & seqq[/aq]. wo von dem [aq]Carmine Panegyrico[/aq] oder [aq]exornativo[/aq] gehandelt wird.
Eigenschaft / Exempelpolitik: Hieher gehören die [aq]Hymni[/aq] oder Lob-Gesänge/ so zu Ehren der Heidnischen Götter abgesungen werden: als des Opitzen Lobgesänge dem Bacchus und dem Kriegs-Gotte zu Ehren verfaßet; dergleichen zwar zu verfertigen einem Christen nicht wol anstehet. Vielmehr sind hier zu loben [aq]Dan. Heinsii[/aq] Lobgesang JEsu Christi/ welches erstermeldter Herr Opitz aus dem Holländischen ins Hochteutsche gebracht; item selbsten des Opitzen Lobgesang über die Geburt Christi u. d. m. ¶ Von den Lateinern kan hier gelesen werden [aq]Claudianus de Laudibus Stiliconis, & Serenae Reginae; Panegyris Heroica Caroli V, in Masenii Palaestra Eloqv. Lig. p. 214 & seqq. Barlaeus Tom. I Carm. de Laudibus Card. Richelii, & Friderici Arausiorum Principis, P. II p. 251[/aq] u. a. m. Insonderheit aber [aq]vid. Morhosii Hyle Invent. Poët. p. 142[/aq]. allwo die [aq]Encomiastica Carmina Personarum[/aq], und [aq]p. 143. 144 variarum Rerum & Imaginum Laudes[/aq] angezeiget werden. [aq]Add. Jo. Dekeni Observatt. Poët. Edit. Kilon. p. 90 & seqq[/aq]. wo von dem [aq]Carmine Panegyrico[/aq] oder [aq]exornativo[/aq] gehandelt wird. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Hieher gehören die [aq]Hymni[/aq] oder Lob-Gesänge/ so zu Ehren der Heidnischen Götter abgesungen werden: als des Opitzen Lobgesänge dem Bacchus und dem Kriegs-Gotte zu Ehren verfaßet; dergleichen zwar zu verfertigen einem Christen nicht wol anstehet. Vielmehr sind hier zu loben [aq]Dan. Heinsii[/aq] Lobgesang JEsu Christi/ welches erstermeldter Herr Opitz aus dem Holländischen ins Hochteutsche gebracht; item selbsten des Opitzen Lobgesang über die Geburt Christi u. d. m. ¶ Von den Lateinern kan hier gelesen werden [aq]Claudianus de Laudibus Stiliconis, & Serenae Reginae; Panegyris Heroica Caroli V, in Masenii Palaestra Eloqv. Lig. p. 214 & seqq. Barlaeus Tom. I Carm. de Laudibus Card. Richelii, & Friderici Arausiorum Principis, P. II p. 251[/aq] u. a. m. Insonderheit aber [aq]vid. Morhosii Hyle Invent. Poët. p. 142[/aq]. allwo die [aq]Encomiastica Carmina Personarum[/aq], und [aq]p. 143. 144 variarum Rerum & Imaginum Laudes[/aq] angezeiget werden. [aq]Add. Jo. Dekeni Observatt. Poët. Edit. Kilon. p. 90 & seqq[/aq]. wo von dem [aq]Carmine Panegyrico[/aq] oder [aq]exornativo[/aq] gehandelt wird. / Fundstelle
 
Seite: (166) [203]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Von diesen und dergleichen mehreren sind zu besehen die schon belobte [aq]Caes. Ripae Iconologia[/aq], und [aq]Jac. Masenii Speculum Imaginum Capp. 19 & 20[/aq]. Absonderlich von Ausbildung- und Vorstellungen der heidnischen Götter und Göttinnen/ besiehe erstgedachten [aq]Masenii Speculum Imag. Capp. 22. 23. 24. Ant. Verderii Imagines Deorum; Balbinus in Verisimil. Cap. V §. 4[/aq], da er handelt [aq]de Imaginibus Poëticis[/aq]; wie auch [aq]P. Franc. Pomey[/aq] in seinem [aq]Pantheo Mythico sive Fabulosa Deorum Historia, Francofurti f. 8. 1701[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Von diesen und dergleichen mehreren sind zu besehen die schon belobte [aq]Caes. Ripae Iconologia[/aq], und [aq]Jac. Masenii Speculum Imaginum Capp. 19 & 20[/aq]. Absonderlich von Ausbildung- und Vorstellungen der heidnischen Götter und Göttinnen/ besiehe erstgedachten [aq]Masenii Speculum Imag. Capp. 22. 23. 24. Ant. Verderii Imagines Deorum; Balbinus in Verisimil. Cap. V §. 4[/aq], da er handelt [aq]de Imaginibus Poëticis[/aq]; wie auch [aq]P. Franc. Pomey[/aq] in seinem [aq]Pantheo Mythico sive Fabulosa Deorum Historia, Francofurti f. 8. 1701[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (263) [300]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Dieses Großen Carls Sohn Ludwig der Fromme/ soll sich bemühet haben/ die ganze Heilige Schrifft/ per [aq]Poëtam quendam Saxonem[/aq], in Teutsche Verse zu bringen; welche Ubersetzung aber vermuhtlich nicht mehr vorhanden. Zu den Zeiten Keisers [aq]Lotharii I[/aq] und Ludwigs des II hat Ottfried/ ein Mönch des Closters Weißenburg/ gelebet/ welcher die Evangelien in T. Versen heraus gegeben/ und [aq]Luitberto[/aq] dem Erz-Bischoffen zu Mainz überschrieben. Dieses Werk (so genannt wird Ottfried Evangelien-Buch) hat [aq]B. Rhenanus[/aq] zu erst gefunden; wie er in seinen [aq]Rebus Germanicis[/aq] erzehlet. Die Verse/ davon Herr Hofmann einige anführet/ sind noch sehr rauh und unverständlich/ doch von zimlich-gutem Geist. Es ist von diesem Evangelien-Buch ein [aq]MStum[/aq] in der höchstschätzbaren Keiserlichen [aq]Bibliothec[/aq] zu [S] Wien/ und vom [aq]Lambecio Lib. II Comment. de Biblioth. Vindobon. Cap. V. p. 415. seqq[/aq]. weitläuftig [aq]recommendiret[/aq] ; welches auch dem ienigen/ daraus [aq]Matthias Flacius Illyricus[/aq] den [aq]Otfridum[/aq] zu Basel drucken lassen/ weit vorgezogen wird. GOtt gebe/ daß wir das herrliche Werk bald sehen mögen/ so der hochverdiente Herr [aq]D[/aq]. Schilter zu Straßburg A. 1698, [aq]nî fallor[/aq], in einem sonderbaren [aq]edito specimine[/aq] heraus zu geben versprochen/ unter folgendem Titul: [aq]Volumen Evangeliorum Otfridi, Monachi Weissenburgensis, in quinque libros distinctum, ante annum Christi 876 conscriptum. Nunc infinitis locis emendatius editum, interpretatione Latina, variis lectionibus notisque illustratum a Joanne Schiltero[/aq]. Im zehenden Jahr-hundert/ unter der Regierung der Keiser Otten I und II, sind die Meister-Singer schon entsprungen; derer Lieder [aq]Reineccius[/aq] in seiner [aq]Oration de Historiae dignitate[/aq], nach den alten Helden-Liedern stellet. [aq]M. Cyriacus[/aq] Spangenberger in seinem Buch/ so er von der edlen und hochberühmten Kunst der Musica/ und deren Ankunft/ Lob/ Nutz und Wirkung/ wie auch von Aufkommen der Meister-Singer/ zu Ehren der löbl. und ehrsamen Gesellschaft der Meister-Singer zu Straßburg/ im Jahr 1598 verfertiget/ schreibet unter andern/ daß die Meister-Singer für Keiser Otten A. 691 auf dem Reichs-Tag zu Wormbs von dem Geistlichen Stande seyn verklagt worden/ als wann sie verschiedene Lieder zu dieses Standes Verkleinerung erdichtet/ und unter die Leute gebracht hätten. Es [S] hätte sie aber Keiser unschuldig befunden/ und sie vielmehr [aq]privilegi[/aq]ret
Eigenschaft / Exempelpolitik: Dieses Großen Carls Sohn Ludwig der Fromme/ soll sich bemühet haben/ die ganze Heilige Schrifft/ per [aq]Poëtam quendam Saxonem[/aq], in Teutsche Verse zu bringen; welche Ubersetzung aber vermuhtlich nicht mehr vorhanden. Zu den Zeiten Keisers [aq]Lotharii I[/aq] und Ludwigs des II hat Ottfried/ ein Mönch des Closters Weißenburg/ gelebet/ welcher die Evangelien in T. Versen heraus gegeben/ und [aq]Luitberto[/aq] dem Erz-Bischoffen zu Mainz überschrieben. Dieses Werk (so genannt wird Ottfried Evangelien-Buch) hat [aq]B. Rhenanus[/aq] zu erst gefunden; wie er in seinen [aq]Rebus Germanicis[/aq] erzehlet. Die Verse/ davon Herr Hofmann einige anführet/ sind noch sehr rauh und unverständlich/ doch von zimlich-gutem Geist. Es ist von diesem Evangelien-Buch ein [aq]MStum[/aq] in der höchstschätzbaren Keiserlichen [aq]Bibliothec[/aq] zu [S] Wien/ und vom [aq]Lambecio Lib. II Comment. de Biblioth. Vindobon. Cap. V. p. 415. seqq[/aq]. weitläuftig [aq]recommendiret[/aq] ; welches auch dem ienigen/ daraus [aq]Matthias Flacius Illyricus[/aq] den [aq]Otfridum[/aq] zu Basel drucken lassen/ weit vorgezogen wird. GOtt gebe/ daß wir das herrliche Werk bald sehen mögen/ so der hochverdiente Herr [aq]D[/aq]. Schilter zu Straßburg A. 1698, [aq]nî fallor[/aq], in einem sonderbaren [aq]edito specimine[/aq] heraus zu geben versprochen/ unter folgendem Titul: [aq]Volumen Evangeliorum Otfridi, Monachi Weissenburgensis, in quinque libros distinctum, ante annum Christi 876 conscriptum. Nunc infinitis locis emendatius editum, interpretatione Latina, variis lectionibus notisque illustratum a Joanne Schiltero[/aq]. Im zehenden Jahr-hundert/ unter der Regierung der Keiser Otten I und II, sind die Meister-Singer schon entsprungen; derer Lieder [aq]Reineccius[/aq] in seiner [aq]Oration de Historiae dignitate[/aq], nach den alten Helden-Liedern stellet. [aq]M. Cyriacus[/aq] Spangenberger in seinem Buch/ so er von der edlen und hochberühmten Kunst der Musica/ und deren Ankunft/ Lob/ Nutz und Wirkung/ wie auch von Aufkommen der Meister-Singer/ zu Ehren der löbl. und ehrsamen Gesellschaft der Meister-Singer zu Straßburg/ im Jahr 1598 verfertiget/ schreibet unter andern/ daß die Meister-Singer für Keiser Otten A. 691 auf dem Reichs-Tag zu Wormbs von dem Geistlichen Stande seyn verklagt worden/ als wann sie verschiedene Lieder zu dieses Standes Verkleinerung erdichtet/ und unter die Leute gebracht hätten. Es [S] hätte sie aber Keiser unschuldig befunden/ und sie vielmehr [aq]privilegi[/aq]ret / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Dieses Großen Carls Sohn Ludwig der Fromme/ soll sich bemühet haben/ die ganze Heilige Schrifft/ per [aq]Poëtam quendam Saxonem[/aq], in Teutsche Verse zu bringen; welche Ubersetzung aber vermuhtlich nicht mehr vorhanden. Zu den Zeiten Keisers [aq]Lotharii I[/aq] und Ludwigs des II hat Ottfried/ ein Mönch des Closters Weißenburg/ gelebet/ welcher die Evangelien in T. Versen heraus gegeben/ und [aq]Luitberto[/aq] dem Erz-Bischoffen zu Mainz überschrieben. Dieses Werk (so genannt wird Ottfried Evangelien-Buch) hat [aq]B. Rhenanus[/aq] zu erst gefunden; wie er in seinen [aq]Rebus Germanicis[/aq] erzehlet. Die Verse/ davon Herr Hofmann einige anführet/ sind noch sehr rauh und unverständlich/ doch von zimlich-gutem Geist. Es ist von diesem Evangelien-Buch ein [aq]MStum[/aq] in der höchstschätzbaren Keiserlichen [aq]Bibliothec[/aq] zu [S] Wien/ und vom [aq]Lambecio Lib. II Comment. de Biblioth. Vindobon. Cap. V. p. 415. seqq[/aq]. weitläuftig [aq]recommendiret[/aq] ; welches auch dem ienigen/ daraus [aq]Matthias Flacius Illyricus[/aq] den [aq]Otfridum[/aq] zu Basel drucken lassen/ weit vorgezogen wird. GOtt gebe/ daß wir das herrliche Werk bald sehen mögen/ so der hochverdiente Herr [aq]D[/aq]. Schilter zu Straßburg A. 1698, [aq]nî fallor[/aq], in einem sonderbaren [aq]edito specimine[/aq] heraus zu geben versprochen/ unter folgendem Titul: [aq]Volumen Evangeliorum Otfridi, Monachi Weissenburgensis, in quinque libros distinctum, ante annum Christi 876 conscriptum. Nunc infinitis locis emendatius editum, interpretatione Latina, variis lectionibus notisque illustratum a Joanne Schiltero[/aq]. Im zehenden Jahr-hundert/ unter der Regierung der Keiser Otten I und II, sind die Meister-Singer schon entsprungen; derer Lieder [aq]Reineccius[/aq] in seiner [aq]Oration de Historiae dignitate[/aq], nach den alten Helden-Liedern stellet. [aq]M. Cyriacus[/aq] Spangenberger in seinem Buch/ so er von der edlen und hochberühmten Kunst der Musica/ und deren Ankunft/ Lob/ Nutz und Wirkung/ wie auch von Aufkommen der Meister-Singer/ zu Ehren der löbl. und ehrsamen Gesellschaft der Meister-Singer zu Straßburg/ im Jahr 1598 verfertiget/ schreibet unter andern/ daß die Meister-Singer für Keiser Otten A. 691 auf dem Reichs-Tag zu Wormbs von dem Geistlichen Stande seyn verklagt worden/ als wann sie verschiedene Lieder zu dieses Standes Verkleinerung erdichtet/ und unter die Leute gebracht hätten. Es [S] hätte sie aber Keiser unschuldig befunden/ und sie vielmehr [aq]privilegi[/aq]ret / Fundstelle
 
Seite: (15-17) [52-54]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Dieses ist allhier von der Meister-Singer Ursprung zu merken. Wir wollen aber bald hernach ein mehrers von ihnen anführen; und hier noch gedenken der Lebens-Beschreibung des Cöllnischen Erzbischoffen [aq]Annonis[/aq], in alt-Teutschen Reimen; welche etwan vor 600 Jahren geschrieben/ und von Martin Opitzen zu Danzig A. 1639 [aq]ex membrana veteri[/aq]herausgegeben/ auch mit sehr nutzlichen Anmerckungen vermehret worden. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Dieses ist allhier von der Meister-Singer Ursprung zu merken. Wir wollen aber bald hernach ein mehrers von ihnen anführen; und hier noch gedenken der Lebens-Beschreibung des Cöllnischen Erzbischoffen [aq]Annonis[/aq], in alt-Teutschen Reimen; welche etwan vor 600 Jahren geschrieben/ und von Martin Opitzen zu Danzig A. 1639 [aq]ex membrana veteri[/aq]herausgegeben/ auch mit sehr nutzlichen Anmerckungen vermehret worden. / Fundstelle
 
Seite: (17) [54]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Aber auf den heutigen neuen [aq]Medaillen[/aq], werden entweder [aq]suo Marte[/aq] erdichtete/ oder aus einem bekannten Po[aq]ë[/aq]ten entlehnte [aq]hemistichia[/aq], ganze Verse/ zuweiln wol gar [aq]disticha[/aq], oder auch [aq]dicta S. Scripturae[/aq] ausgedrucket. Auf die vor dreien Jahren vorgegangene Päbstliche Wahl [aq]Clementis XI[/aq] hat ein fürtrefflicher Geist ein sehr schönes [aq]Numisma[/aq]angegeben/ da auf einer [S] Seite zu sehen die Bildniß Ihrer Päbstlichen Heiligkeit/ vormals Cardinaln [aq]Albani[/aq] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Aber auf den heutigen neuen [aq]Medaillen[/aq], werden entweder [aq]suo Marte[/aq] erdichtete/ oder aus einem bekannten Po[aq]ë[/aq]ten entlehnte [aq]hemistichia[/aq], ganze Verse/ zuweiln wol gar [aq]disticha[/aq], oder auch [aq]dicta S. Scripturae[/aq] ausgedrucket. Auf die vor dreien Jahren vorgegangene Päbstliche Wahl [aq]Clementis XI[/aq] hat ein fürtrefflicher Geist ein sehr schönes [aq]Numisma[/aq]angegeben/ da auf einer [S] Seite zu sehen die Bildniß Ihrer Päbstlichen Heiligkeit/ vormals Cardinaln [aq]Albani[/aq] / Fundstelle
 
Seite: (208-209) [245-246]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Nun fragt sichs/ Ob die Schau-Spiele/ wovon wir bißhero gehandelt/ heut zu Tage unter den Christen in wol angeordneten [aq]Republiquen[/aq] zu erdulten? Viele von denen Gelehrten antworten mit ja: indem nirgend in H. Schrifft gelesen wird/ daß dergleichen Ergetzlichkeiten schlecht hin verboten; ja es werden von [aq]Luthero[/aq] und andern die Bücher Job/ Judith und Tobiae vor schöne Comoedien gehalten. Die jenige Schau-Spiele sind freilich nicht zu billigen/ die GOtt verunehren/ und den Leser und Zuschauer ärgern; aus welchen manche Matronen und Jungfrauen/ die schamhaft und züchtig in das Spiel-Haus gegangen/ geil und frech wieder herausgehen. Und solches geschicht gemeiniglich heut zu Tage bei uns/ durch die gemeine Comoedianten und ihre schändliche Nach-Spiele; daher dann die Leute/ so von solchen liederlich- und ärgerlichen Schau-Spielen Beruf [S] machen / und um das Geld den Leuten die Laster durch die Augen in das Herz spielen/ in alten und neuen Zeiten/ denen Taschen-Spielern/ Gaucklern/ Seil-Tanzern und andern verächtlichen Personen gleich geachtet worden. Aber Schau-Spiele vernünftig schreiben und spielen/ die Jugend damit zu üben/ auch zu feinen Sitten und beherzter Redfertigkeit anzugewöhnen/ solches ist nicht unlöblich noch sträflich; und schreibet der gelehrte [aq]Erasmus[/aq] an einem Ort/ Es wäre gut/ wann man alle: Biblische Historien zu Schau-Spielen machte/ und die Jugend sich darinnen öffentlich üben liesse; maßen solches offt mehr als eine übereilte Predigt verfangen und nutzen würde. Jedoch will ich dieser Frage wegen iederman bei seiner Meynung gerne laßen / und darüber mit niemand einigen Streit anfangen.
Eigenschaft / Exempelpolitik: Nun fragt sichs/ Ob die Schau-Spiele/ wovon wir bißhero gehandelt/ heut zu Tage unter den Christen in wol angeordneten [aq]Republiquen[/aq] zu erdulten? Viele von denen Gelehrten antworten mit ja: indem nirgend in H. Schrifft gelesen wird/ daß dergleichen Ergetzlichkeiten schlecht hin verboten; ja es werden von [aq]Luthero[/aq] und andern die Bücher Job/ Judith und Tobiae vor schöne Comoedien gehalten. Die jenige Schau-Spiele sind freilich nicht zu billigen/ die GOtt verunehren/ und den Leser und Zuschauer ärgern; aus welchen manche Matronen und Jungfrauen/ die schamhaft und züchtig in das Spiel-Haus gegangen/ geil und frech wieder herausgehen. Und solches geschicht gemeiniglich heut zu Tage bei uns/ durch die gemeine Comoedianten und ihre schändliche Nach-Spiele; daher dann die Leute/ so von solchen liederlich- und ärgerlichen Schau-Spielen Beruf [S] machen / und um das Geld den Leuten die Laster durch die Augen in das Herz spielen/ in alten und neuen Zeiten/ denen Taschen-Spielern/ Gaucklern/ Seil-Tanzern und andern verächtlichen Personen gleich geachtet worden. Aber Schau-Spiele vernünftig schreiben und spielen/ die Jugend damit zu üben/ auch zu feinen Sitten und beherzter Redfertigkeit anzugewöhnen/ solches ist nicht unlöblich noch sträflich; und schreibet der gelehrte [aq]Erasmus[/aq] an einem Ort/ Es wäre gut/ wann man alle: Biblische Historien zu Schau-Spielen machte/ und die Jugend sich darinnen öffentlich üben liesse; maßen solches offt mehr als eine übereilte Predigt verfangen und nutzen würde. Jedoch will ich dieser Frage wegen iederman bei seiner Meynung gerne laßen / und darüber mit niemand einigen Streit anfangen. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Nun fragt sichs/ Ob die Schau-Spiele/ wovon wir bißhero gehandelt/ heut zu Tage unter den Christen in wol angeordneten [aq]Republiquen[/aq] zu erdulten? Viele von denen Gelehrten antworten mit ja: indem nirgend in H. Schrifft gelesen wird/ daß dergleichen Ergetzlichkeiten schlecht hin verboten; ja es werden von [aq]Luthero[/aq] und andern die Bücher Job/ Judith und Tobiae vor schöne Comoedien gehalten. Die jenige Schau-Spiele sind freilich nicht zu billigen/ die GOtt verunehren/ und den Leser und Zuschauer ärgern; aus welchen manche Matronen und Jungfrauen/ die schamhaft und züchtig in das Spiel-Haus gegangen/ geil und frech wieder herausgehen. Und solches geschicht gemeiniglich heut zu Tage bei uns/ durch die gemeine Comoedianten und ihre schändliche Nach-Spiele; daher dann die Leute/ so von solchen liederlich- und ärgerlichen Schau-Spielen Beruf [S] machen / und um das Geld den Leuten die Laster durch die Augen in das Herz spielen/ in alten und neuen Zeiten/ denen Taschen-Spielern/ Gaucklern/ Seil-Tanzern und andern verächtlichen Personen gleich geachtet worden. Aber Schau-Spiele vernünftig schreiben und spielen/ die Jugend damit zu üben/ auch zu feinen Sitten und beherzter Redfertigkeit anzugewöhnen/ solches ist nicht unlöblich noch sträflich; und schreibet der gelehrte [aq]Erasmus[/aq] an einem Ort/ Es wäre gut/ wann man alle: Biblische Historien zu Schau-Spielen machte/ und die Jugend sich darinnen öffentlich üben liesse; maßen solches offt mehr als eine übereilte Predigt verfangen und nutzen würde. Jedoch will ich dieser Frage wegen iederman bei seiner Meynung gerne laßen / und darüber mit niemand einigen Streit anfangen. / Fundstelle
 
Seite: (248-249) [285-286]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Es war dieser Herr Johans Freyher zu Schwarzenberg und hohen Landsberg/ Herrn Sigmund von Schwarzenberg etc. Sohn/ ein sehr fromm- und gelehrter [aq]Cavalier[/aq] [...]. Er hat/ nebst mehrern Schrifften [...] auch ein Buch/ Memorial der Tugend betitelt/ mit Figuren und T. Reimen durch und durch verfertiget: darinnen er erstlich handelt von den vornehmsten Historien des A. und N. Testaments/ hernach von einigen Griechischen/ Römischen/ und neuen Geschichten/ auch überall seine Lehren mit beigefüget; z.e. bei der Historie von Simson schreibet er: ¶ [aq]Merck Samson kam umb seinen Leib[/aq]/ ¶ [...][S] ¶ Vom reichen Mann Lucae XVI singet er also: ¶ [aq]Der reich Man/ Gottes hi vergaß[/aq]/ ¶ [...] ¶ Er hat ingleichen über den Tod seiner Gemahlin/ Fr. Kundigund/ gebohrnen Gräfin zu Rynegk/ die er innigst geliebet/ ein langes T. [aq]Carmen[/aq], genannt der Kummer-Trost/ geschrieben/ deßen Schluß ist: ¶ [aq]Mein sün und töchter nemet war[/aq]/
Eigenschaft / Exempelpolitik: Es war dieser Herr Johans Freyher zu Schwarzenberg und hohen Landsberg/ Herrn Sigmund von Schwarzenberg etc. Sohn/ ein sehr fromm- und gelehrter [aq]Cavalier[/aq] [...]. Er hat/ nebst mehrern Schrifften [...] auch ein Buch/ Memorial der Tugend betitelt/ mit Figuren und T. Reimen durch und durch verfertiget: darinnen er erstlich handelt von den vornehmsten Historien des A. und N. Testaments/ hernach von einigen Griechischen/ Römischen/ und neuen Geschichten/ auch überall seine Lehren mit beigefüget; z.e. bei der Historie von Simson schreibet er: ¶ [aq]Merck Samson kam umb seinen Leib[/aq]/ ¶ [...][S] ¶ Vom reichen Mann Lucae XVI singet er also: ¶ [aq]Der reich Man/ Gottes hi vergaß[/aq]/ ¶ [...] ¶ Er hat ingleichen über den Tod seiner Gemahlin/ Fr. Kundigund/ gebohrnen Gräfin zu Rynegk/ die er innigst geliebet/ ein langes T. [aq]Carmen[/aq], genannt der Kummer-Trost/ geschrieben/ deßen Schluß ist: ¶ [aq]Mein sün und töchter nemet war[/aq]/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Es war dieser Herr Johans Freyher zu Schwarzenberg und hohen Landsberg/ Herrn Sigmund von Schwarzenberg etc. Sohn/ ein sehr fromm- und gelehrter [aq]Cavalier[/aq] [...]. Er hat/ nebst mehrern Schrifften [...] auch ein Buch/ Memorial der Tugend betitelt/ mit Figuren und T. Reimen durch und durch verfertiget: darinnen er erstlich handelt von den vornehmsten Historien des A. und N. Testaments/ hernach von einigen Griechischen/ Römischen/ und neuen Geschichten/ auch überall seine Lehren mit beigefüget; z.e. bei der Historie von Simson schreibet er: ¶ [aq]Merck Samson kam umb seinen Leib[/aq]/ ¶ [...][S] ¶ Vom reichen Mann Lucae XVI singet er also: ¶ [aq]Der reich Man/ Gottes hi vergaß[/aq]/ ¶ [...] ¶ Er hat ingleichen über den Tod seiner Gemahlin/ Fr. Kundigund/ gebohrnen Gräfin zu Rynegk/ die er innigst geliebet/ ein langes T. [aq]Carmen[/aq], genannt der Kummer-Trost/ geschrieben/ deßen Schluß ist: ¶ [aq]Mein sün und töchter nemet war[/aq]/ / Fundstelle
 
Seite: (30-31) [67-68]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Von A. 1516 bis 1567 hat ein ehrlicher Burger und Schuhmacher anfangs/ hernach Schulmeister/ zu Nürnberg/ Hannß Sachs/ etliche tausend Stücke/ d.i. geistlich- und weltliche T. Reim-Gedichte/ Comoedien/ Tragoedien/ und allerhand seltsame Spiele/ kurzweilige Gespräche/ wunderbare Geschicht- und Fabeln geschrieben/ und zum Druck nach und nach verfertiget; auch derer noch sehr viel ungedruckt hinterlaßen. Es finden sich darunter Sachen von guter Erfindung; und ist zu bewundern/ daß ein Handwerksmann/ der Lateinisch- und anderer Sprachen unkündig/ so [S] mancherlei Geist- und weltliche Gedichte/ in nicht gar ungeschickten Reimen/ selbiger Zeit nach/ zu Mark bringen können. Sein geistreiches Lied/ Warum betrübst du dich mein Herr etc. wird annoch von vielen frommen Seelen sehr wehrt gehalten.
Eigenschaft / Exempelpolitik: Von A. 1516 bis 1567 hat ein ehrlicher Burger und Schuhmacher anfangs/ hernach Schulmeister/ zu Nürnberg/ Hannß Sachs/ etliche tausend Stücke/ d.i. geistlich- und weltliche T. Reim-Gedichte/ Comoedien/ Tragoedien/ und allerhand seltsame Spiele/ kurzweilige Gespräche/ wunderbare Geschicht- und Fabeln geschrieben/ und zum Druck nach und nach verfertiget; auch derer noch sehr viel ungedruckt hinterlaßen. Es finden sich darunter Sachen von guter Erfindung; und ist zu bewundern/ daß ein Handwerksmann/ der Lateinisch- und anderer Sprachen unkündig/ so [S] mancherlei Geist- und weltliche Gedichte/ in nicht gar ungeschickten Reimen/ selbiger Zeit nach/ zu Mark bringen können. Sein geistreiches Lied/ Warum betrübst du dich mein Herr etc. wird annoch von vielen frommen Seelen sehr wehrt gehalten. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Von A. 1516 bis 1567 hat ein ehrlicher Burger und Schuhmacher anfangs/ hernach Schulmeister/ zu Nürnberg/ Hannß Sachs/ etliche tausend Stücke/ d.i. geistlich- und weltliche T. Reim-Gedichte/ Comoedien/ Tragoedien/ und allerhand seltsame Spiele/ kurzweilige Gespräche/ wunderbare Geschicht- und Fabeln geschrieben/ und zum Druck nach und nach verfertiget; auch derer noch sehr viel ungedruckt hinterlaßen. Es finden sich darunter Sachen von guter Erfindung; und ist zu bewundern/ daß ein Handwerksmann/ der Lateinisch- und anderer Sprachen unkündig/ so [S] mancherlei Geist- und weltliche Gedichte/ in nicht gar ungeschickten Reimen/ selbiger Zeit nach/ zu Mark bringen können. Sein geistreiches Lied/ Warum betrübst du dich mein Herr etc. wird annoch von vielen frommen Seelen sehr wehrt gehalten. / Fundstelle
 
Seite: (32-33) [69-70]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Barthol. Regenbogen/ seines Handwerks ein Schmidt/ und Muscatblüt/ (derer Töne erst gedacht worden) waren zu ihrer Zeit benamte Dichter; und hat jener/ nebst andern/ zum Gedächtnis des Frauenlobs an die I. Maria im Zug-Tone ein Lied gestellet; dieser aber sehr viele hinterlaßen/ unter denen sind: Von der Schöpfung und Adams Fall zwey; das Geistliche Ackerwerk; die Geistliche Mühle; [...] von frommen Weibern / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Barthol. Regenbogen/ seines Handwerks ein Schmidt/ und Muscatblüt/ (derer Töne erst gedacht worden) waren zu ihrer Zeit benamte Dichter; und hat jener/ nebst andern/ zum Gedächtnis des Frauenlobs an die I. Maria im Zug-Tone ein Lied gestellet; dieser aber sehr viele hinterlaßen/ unter denen sind: Von der Schöpfung und Adams Fall zwey; das Geistliche Ackerwerk; die Geistliche Mühle; [...] von frommen Weibern / Fundstelle
 
Seite: (34) [71]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Ingleichen gehöret hieher Bartholme Ringwaldt/ welcher unter andern auch ein [aq]scriptum de Plagio Ernesti & Alberti Ducum Saxoniae[/aq] hinterlaßen. Dieser war Pfarrherr in Langfeld/ und hat A. 1588 ein Buch von T. Reimen/ welches er die Lauter Warheit nennet/ ausgehen laßen; darinnen angezeiget wird/ wie sich ein weltlich- und geistlicher Kriegsmann in seinem Beruf verhalten soll [...]. Seine Lieder/ Kommt her zu mir/ spricht GOttes Sohn etc. Es ist gewißlich an der Zeit etc. und andere mehr/ werden noch in unsren Kirchen gesungen. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Ingleichen gehöret hieher Bartholme Ringwaldt/ welcher unter andern auch ein [aq]scriptum de Plagio Ernesti & Alberti Ducum Saxoniae[/aq] hinterlaßen. Dieser war Pfarrherr in Langfeld/ und hat A. 1588 ein Buch von T. Reimen/ welches er die Lauter Warheit nennet/ ausgehen laßen; darinnen angezeiget wird/ wie sich ein weltlich- und geistlicher Kriegsmann in seinem Beruf verhalten soll [...]. Seine Lieder/ Kommt her zu mir/ spricht GOttes Sohn etc. Es ist gewißlich an der Zeit etc. und andere mehr/ werden noch in unsren Kirchen gesungen. / Fundstelle
 
Seite: (35) [72]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: wie auch der Vielgekörnte (Diederich von dem Werder) verschiedene T. Ubersetzungen und Gedichte/ sonderlich des [aq]Torquato Tasso[/aq] Gottfried oder Erlösetes Jerusalem/ herausgegeben / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: wie auch der Vielgekörnte (Diederich von dem Werder) verschiedene T. Ubersetzungen und Gedichte/ sonderlich des [aq]Torquato Tasso[/aq] Gottfried oder Erlösetes Jerusalem/ herausgegeben / Fundstelle
 
Seite: (43) [80]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: A. 1627 hat [aq]Jo. Valentin Andreae[/aq], der folgends hochbenamte [aq]Theologus[/aq] und [aq]Philologus[/aq], erstgedachten Herrn von Bartas Triumph des Glaubens in hochteutsche Verse übersetzet/ und [aq]Matth. Berneggero[/aq] überschrieben. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: A. 1627 hat [aq]Jo. Valentin Andreae[/aq], der folgends hochbenamte [aq]Theologus[/aq] und [aq]Philologus[/aq], erstgedachten Herrn von Bartas Triumph des Glaubens in hochteutsche Verse übersetzet/ und [aq]Matth. Berneggero[/aq] überschrieben. / Fundstelle
 
Seite: (43) [80]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Herr Rist/ Simon Dach und Röling/ sind wegen ihrer schönen geistlichen Lieder/ auch der erste etlicher andern Schrifften wegen/ billigst zu loben; unter denen doch die letztere [aq]scripta[/aq] die ersten weit übertreffen. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Herr Rist/ Simon Dach und Röling/ sind wegen ihrer schönen geistlichen Lieder/ auch der erste etlicher andern Schrifften wegen/ billigst zu loben; unter denen doch die letztere [aq]scripta[/aq] die ersten weit übertreffen. / Fundstelle
 
Seite: (44) [81]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Zu des Ordens Sinnbild haben sie [die Mitglieder des Pegnesischen Blumenordens, J.T.] anfangs gesetzet die siebenfache Rohr-Pfeife Pans; damit anzudeuten/ daß/ gleichwie diese unterschiedliche Rohre in einer Pfeife vereiniget/ zu einen Ton zusammen-stimmen/ also auch diese Pegniz-Hirten mit ihren Liedern und Gedichten alle auf einen Zweck/ nemlich zu GOttes Ehre/ zur Tugend-Lehre/ und Teutscher Sprache und Dicht-Kunst Ausübung und Vermehrung/ abzielen sollen. Durch den Pan haben sie nicht so wol den alten Hirten-Götzen/ als den unsterblichen GOtt/ der alles in allem ist/ verstanden; und diesem Sinnbilde beigeschrieben: ¶ [aq]Melos conspirant singuli in unum[/aq]. ¶ Alle zu einem Ton einstimmende. ¶ Nach Strefons seeligsten Abschied wurde Floridan dieser Gesellschaft anderer [aq]Praeses[/aq] oder Fürseher; welcher/ etwan bei Erinnerung seines in dem Fruchtbringenden Palmen-Orden geführten Namens/ des Erwachsenen/ auch in Betrachtung/ daß es schicklich wäre/ wann diese von den Blumen benamte Gesellschaft auch eine Blume zum Sinnbild darstellete/ mit Genehmhaltung seiner wehrten Weid-Genoßen/ hierzu die Granadillo oder Passion-Blume ersonnen; derer man beischreiben kan: ¶ [aq]Divini scena doloris[/aq]. ¶ Das Leidens-Fürbild unsers Erzhirten. [S] ¶ Und dieses noch mehr/ weil auch der hochseelige Strefon die Paßion-Blume allen andern Blumen fürgezogen/ und folgende schöne Reim-Zeilen darüber verfertiget: ¶ [aq]Als einst/ in den Sommer-Stunden[/aq]/ ¶ [S]
Eigenschaft / Exempelpolitik: Zu des Ordens Sinnbild haben sie [die Mitglieder des Pegnesischen Blumenordens, J.T.] anfangs gesetzet die siebenfache Rohr-Pfeife Pans; damit anzudeuten/ daß/ gleichwie diese unterschiedliche Rohre in einer Pfeife vereiniget/ zu einen Ton zusammen-stimmen/ also auch diese Pegniz-Hirten mit ihren Liedern und Gedichten alle auf einen Zweck/ nemlich zu GOttes Ehre/ zur Tugend-Lehre/ und Teutscher Sprache und Dicht-Kunst Ausübung und Vermehrung/ abzielen sollen. Durch den Pan haben sie nicht so wol den alten Hirten-Götzen/ als den unsterblichen GOtt/ der alles in allem ist/ verstanden; und diesem Sinnbilde beigeschrieben: ¶ [aq]Melos conspirant singuli in unum[/aq]. ¶ Alle zu einem Ton einstimmende. ¶ Nach Strefons seeligsten Abschied wurde Floridan dieser Gesellschaft anderer [aq]Praeses[/aq] oder Fürseher; welcher/ etwan bei Erinnerung seines in dem Fruchtbringenden Palmen-Orden geführten Namens/ des Erwachsenen/ auch in Betrachtung/ daß es schicklich wäre/ wann diese von den Blumen benamte Gesellschaft auch eine Blume zum Sinnbild darstellete/ mit Genehmhaltung seiner wehrten Weid-Genoßen/ hierzu die Granadillo oder Passion-Blume ersonnen; derer man beischreiben kan: ¶ [aq]Divini scena doloris[/aq]. ¶ Das Leidens-Fürbild unsers Erzhirten. [S] ¶ Und dieses noch mehr/ weil auch der hochseelige Strefon die Paßion-Blume allen andern Blumen fürgezogen/ und folgende schöne Reim-Zeilen darüber verfertiget: ¶ [aq]Als einst/ in den Sommer-Stunden[/aq]/ ¶ [S] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Zu des Ordens Sinnbild haben sie [die Mitglieder des Pegnesischen Blumenordens, J.T.] anfangs gesetzet die siebenfache Rohr-Pfeife Pans; damit anzudeuten/ daß/ gleichwie diese unterschiedliche Rohre in einer Pfeife vereiniget/ zu einen Ton zusammen-stimmen/ also auch diese Pegniz-Hirten mit ihren Liedern und Gedichten alle auf einen Zweck/ nemlich zu GOttes Ehre/ zur Tugend-Lehre/ und Teutscher Sprache und Dicht-Kunst Ausübung und Vermehrung/ abzielen sollen. Durch den Pan haben sie nicht so wol den alten Hirten-Götzen/ als den unsterblichen GOtt/ der alles in allem ist/ verstanden; und diesem Sinnbilde beigeschrieben: ¶ [aq]Melos conspirant singuli in unum[/aq]. ¶ Alle zu einem Ton einstimmende. ¶ Nach Strefons seeligsten Abschied wurde Floridan dieser Gesellschaft anderer [aq]Praeses[/aq] oder Fürseher; welcher/ etwan bei Erinnerung seines in dem Fruchtbringenden Palmen-Orden geführten Namens/ des Erwachsenen/ auch in Betrachtung/ daß es schicklich wäre/ wann diese von den Blumen benamte Gesellschaft auch eine Blume zum Sinnbild darstellete/ mit Genehmhaltung seiner wehrten Weid-Genoßen/ hierzu die Granadillo oder Passion-Blume ersonnen; derer man beischreiben kan: ¶ [aq]Divini scena doloris[/aq]. ¶ Das Leidens-Fürbild unsers Erzhirten. [S] ¶ Und dieses noch mehr/ weil auch der hochseelige Strefon die Paßion-Blume allen andern Blumen fürgezogen/ und folgende schöne Reim-Zeilen darüber verfertiget: ¶ [aq]Als einst/ in den Sommer-Stunden[/aq]/ ¶ [S] / Fundstelle
 
Seite: (45-47) [82-84]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Zum Beispiel/ der gewesene dritte Fürsteher/ Herr Martin Limburger/ ein Keiserl. gekrönter und scharfsinniger Po[aq]ë[/aq]t/ auch sehr beredter GOttes-Lehrer zu Krafftshof/ allwo er/ als Norischer Dädalus/ den von [S] vielen fremd- und einheimischen bewunderten Labyrinth und Musen-Wald angeleget/ bekam bei der Einnahme den Ordens-Namen Myrtillus/ und die blaue Kornblume/ mit dem Beiwort: ¶ Nach dem Himmel gefärbet! ¶ und deßen Erklärung: ¶ [aq]Es hat des Himmels-Farb mein Herz und meine Blum[/aq]. ¶ [...] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Zum Beispiel/ der gewesene dritte Fürsteher/ Herr Martin Limburger/ ein Keiserl. gekrönter und scharfsinniger Po[aq]ë[/aq]t/ auch sehr beredter GOttes-Lehrer zu Krafftshof/ allwo er/ als Norischer Dädalus/ den von [S] vielen fremd- und einheimischen bewunderten Labyrinth und Musen-Wald angeleget/ bekam bei der Einnahme den Ordens-Namen Myrtillus/ und die blaue Kornblume/ mit dem Beiwort: ¶ Nach dem Himmel gefärbet! ¶ und deßen Erklärung: ¶ [aq]Es hat des Himmels-Farb mein Herz und meine Blum[/aq]. ¶ [...] / Fundstelle
 
Seite: (48-49) [85-86]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Vid. Jos. Stegmanni Christognosiam T. I. sub tit. Christi Strenophori[/aq] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Vid. Jos. Stegmanni Christognosiam T. I. sub tit. Christi Strenophori[/aq] / Fundstelle
 
Seite: (159) [196]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]D. Hildebrandi Tract. de Veterum Christianorum Arte bene moriendi, Ott. Aicheri Theatrum funebre, Masenii Speculum Imaginum & c[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]D. Hildebrandi Tract. de Veterum Christianorum Arte bene moriendi, Ott. Aicheri Theatrum funebre, Masenii Speculum Imaginum & c[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (175) [212]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Von den Teutschen Rähtseln und Wort-Grifflein ist zu lesen Herrn Harsdörfers Simson/ welcher dem Nathan und Jotham beigedrucket ist / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Von den Teutschen Rähtseln und Wort-Grifflein ist zu lesen Herrn Harsdörfers Simson/ welcher dem Nathan und Jotham beigedrucket ist / Fundstelle
 
Seite: (194) [231]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: dergleichen Schrifften sind [aq]Callistrati Expositiones Statuarum, Philostrati liber Iconum; Ant. Verderii Imagines Deorum, Lugd. Batav. 1610. Caes. Ripae Iconologia, Romae f. 4t. 1603, cum amplificatione Jo. Zaratini, Venet. f. 4t. 1645[/aq]. u. a. m. ingleichen [aq]Masenii Speculum Imaginum veritatis occultae[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: dergleichen Schrifften sind [aq]Callistrati Expositiones Statuarum, Philostrati liber Iconum; Ant. Verderii Imagines Deorum, Lugd. Batav. 1610. Caes. Ripae Iconologia, Romae f. 4t. 1603, cum amplificatione Jo. Zaratini, Venet. f. 4t. 1645[/aq]. u. a. m. ingleichen [aq]Masenii Speculum Imaginum veritatis occultae[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (250) [287]
Eigenschaft / Textanhänge
 
Eigenschaft / Textanhänge: Von ¶ der Deutschen ¶ Recht-Schreibung/ ¶ wie darüber sich ¶ der Löbl. Pegnesische Blumen-Orden ¶ verglichen. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Textanhänge: Von ¶ der Deutschen ¶ Recht-Schreibung/ ¶ wie darüber sich ¶ der Löbl. Pegnesische Blumen-Orden ¶ verglichen. / Fundstelle
 
Seite: (299) [336]
Eigenschaft / Textanhänge
 
Eigenschaft / Textanhänge: Register/ ¶ die vornehmsten Sachen/ so in dieser Anweisung zur Teutschen Po[aq]ë[/aq]sie enthalten/ anzeigend. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Textanhänge: Register/ ¶ die vornehmsten Sachen/ so in dieser Anweisung zur Teutschen Po[aq]ë[/aq]sie enthalten/ anzeigend. / Fundstelle
 
Seite: (330) [367]
Eigenschaft / Sprachgenealogien
 
Gleichwie nun bei den Ebreern die Hohenpriester/ bei den Babyloniern und Persen die [aq]Magi[/aq] oder Weisen/ bei den Aegyptiern und Griechen die [aq]Hierophantae[/aq], bei den Indianern die Brachmanen/ und bei den Römern die [aq]Pontifices[/aq], den [aq]fastis[/aq] und Jahr-Büchern vorgesetzet waren: also haben bei den alten Teutschen ihre Priester/ die Barden und Witdoden/ sich der alten Geschichten und Helden-Thaten ihres Volkes fleissig angenommen/ und derer Andenken durch Lieder fortgepflanzet/ auch damit ihren Gott gepriesen. Dann was die Materie dieser ihrer Lieder anlanget/ so schreibet vorbemeldter [aq]Tacitus: Celebrant carminibus antiquis Tuistonem deum terra editum, & filium Mannum, originem[/aq] [S][aq]gentis conditoremque. Tuistonem[/aq], sagt er/ oder wie [aq]Conringius[/aq] und andere lesen/ [aq]Tuisconem sive Teutonem[/aq]; daher auch der Nahme Teutisch oder Teutsch kommet/ und seinen Sohn [aq]Mannum[/aq]; dadurch sie etwann den ersten Menschen Adam verstanden/ und daher noch das Wort Mann und Mensch bei uns verblieben; auch der Lateiner [aq]Mas[/aq], und der Aegyptier [aq]Man[/aq] und [aq]Men[/aq] fast gleiches Lautes sind. Etlichen meynen/ sie hätten durch den alten [aq]Mannum[/aq] den Noah verstanden; indem sie aus Vermischung der Historien von Adam und Noah/ welche vielleicht durch die Fabeln/ als es zu geschehen pfleget/ sehr verdunkelt worden/ [aq]ex traditione majorum[/aq] vernommen/ daß das ganze menschliche Geschlecht ersäufet worden/ und nur ein Mann/ sammt seinen dreien Söhnen/ übergelieben; welche hernach die Erde unter sich ausgetheilet.
Eigenschaft / Sprachgenealogien: Gleichwie nun bei den Ebreern die Hohenpriester/ bei den Babyloniern und Persen die [aq]Magi[/aq] oder Weisen/ bei den Aegyptiern und Griechen die [aq]Hierophantae[/aq], bei den Indianern die Brachmanen/ und bei den Römern die [aq]Pontifices[/aq], den [aq]fastis[/aq] und Jahr-Büchern vorgesetzet waren: also haben bei den alten Teutschen ihre Priester/ die Barden und Witdoden/ sich der alten Geschichten und Helden-Thaten ihres Volkes fleissig angenommen/ und derer Andenken durch Lieder fortgepflanzet/ auch damit ihren Gott gepriesen. Dann was die Materie dieser ihrer Lieder anlanget/ so schreibet vorbemeldter [aq]Tacitus: Celebrant carminibus antiquis Tuistonem deum terra editum, & filium Mannum, originem[/aq] [S][aq]gentis conditoremque. Tuistonem[/aq], sagt er/ oder wie [aq]Conringius[/aq] und andere lesen/ [aq]Tuisconem sive Teutonem[/aq]; daher auch der Nahme Teutisch oder Teutsch kommet/ und seinen Sohn [aq]Mannum[/aq]; dadurch sie etwann den ersten Menschen Adam verstanden/ und daher noch das Wort Mann und Mensch bei uns verblieben; auch der Lateiner [aq]Mas[/aq], und der Aegyptier [aq]Man[/aq] und [aq]Men[/aq] fast gleiches Lautes sind. Etlichen meynen/ sie hätten durch den alten [aq]Mannum[/aq] den Noah verstanden; indem sie aus Vermischung der Historien von Adam und Noah/ welche vielleicht durch die Fabeln/ als es zu geschehen pfleget/ sehr verdunkelt worden/ [aq]ex traditione majorum[/aq] vernommen/ daß das ganze menschliche Geschlecht ersäufet worden/ und nur ein Mann/ sammt seinen dreien Söhnen/ übergelieben; welche hernach die Erde unter sich ausgetheilet. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Sprachgenealogien: Gleichwie nun bei den Ebreern die Hohenpriester/ bei den Babyloniern und Persen die [aq]Magi[/aq] oder Weisen/ bei den Aegyptiern und Griechen die [aq]Hierophantae[/aq], bei den Indianern die Brachmanen/ und bei den Römern die [aq]Pontifices[/aq], den [aq]fastis[/aq] und Jahr-Büchern vorgesetzet waren: also haben bei den alten Teutschen ihre Priester/ die Barden und Witdoden/ sich der alten Geschichten und Helden-Thaten ihres Volkes fleissig angenommen/ und derer Andenken durch Lieder fortgepflanzet/ auch damit ihren Gott gepriesen. Dann was die Materie dieser ihrer Lieder anlanget/ so schreibet vorbemeldter [aq]Tacitus: Celebrant carminibus antiquis Tuistonem deum terra editum, & filium Mannum, originem[/aq] [S][aq]gentis conditoremque. Tuistonem[/aq], sagt er/ oder wie [aq]Conringius[/aq] und andere lesen/ [aq]Tuisconem sive Teutonem[/aq]; daher auch der Nahme Teutisch oder Teutsch kommet/ und seinen Sohn [aq]Mannum[/aq]; dadurch sie etwann den ersten Menschen Adam verstanden/ und daher noch das Wort Mann und Mensch bei uns verblieben; auch der Lateiner [aq]Mas[/aq], und der Aegyptier [aq]Man[/aq] und [aq]Men[/aq] fast gleiches Lautes sind. Etlichen meynen/ sie hätten durch den alten [aq]Mannum[/aq] den Noah verstanden; indem sie aus Vermischung der Historien von Adam und Noah/ welche vielleicht durch die Fabeln/ als es zu geschehen pfleget/ sehr verdunkelt worden/ [aq]ex traditione majorum[/aq] vernommen/ daß das ganze menschliche Geschlecht ersäufet worden/ und nur ein Mann/ sammt seinen dreien Söhnen/ übergelieben; welche hernach die Erde unter sich ausgetheilet. / Fundstelle
 
Seite: (7-8) [44-45]

Aktuelle Version vom 29. Juli 2024, 09:43 Uhr

Keine Beschreibung vorhanden
Sprache Bezeichnung Beschreibung Auch bekannt als
Deutsch
Gründliche Anleitung zur Teutschen accuraten Reim- und Dicht-Kunst
Keine Beschreibung vorhanden

    Aussagen

    0 Fundstellen
    1704
    0 Fundstellen
    Nürnberg
    0 Fundstellen
    Altdorf
    0 Fundstellen
    0 Fundstellen
    Eine Fundstelle
    (unpag.-unpag.) [25-31]
    Eine Fundstelle
    (unpag.-unpag.) [32-37]
    Eine Fundstelle
    (58-59) [95-96]
    Eine Fundstelle
    (59-66) [96-103]
    Eine Fundstelle
    (129) [166]
    Eine Fundstelle
    (368) [405]
    Eine Fundstelle
    (unpag.-306) [406-711]
    Eine Fundstelle
    (unpag.-382) [712-787]
    Eine Fundstelle
    (unpag.) [788]
    Viele der Heiden haben derer Erfindung dem Apollo/ die Aegyptier dem Osiris/ die Thracier dem Orpheus zugeschrieben. Andere haben denen Musen die Pallas vorgesetzet/ und gedichtet/ daß diese aus des Jupiters Gehirne gebohren worden: anzudeuten/ daß alle Weißheit und [S] gute Wissenschafften von GOtt herkommen. Einige Christ-gelehrte stehen in dieser frommen Meinung/ als hätten schon die aller-älteste heilige Väter/ wann sie im grünen/ bei unschuldig-guter Muße sich erlustiret/ oder ihrem Feld- und Welt-Bau obgelegen/ Lob- und Dank-Lieder/ zur Ehre GOttes/ gedichtet und angestimmet. Zumaln aus heiliger Verwunderung und Erforschung der Natur und Welt-Geschöpfe/ die [aq]Hymni[/aq] oder Göttliche Lobgesänge entsproßen; gleichwie aus der Betrachtung des menschlichen Lebens und Wandels/ die Sitten- und Tugend-Lieder/ auch Straff- und Stichel-Gedichte/ in Gebrauch gekommen. Ingleichen seye es warscheinlich/ fügen sie hinzu/ daß noch vor der Sündflut in der Schule Henoch/ der ein göttliches Leben geführet/ der Höchste mit geistlichen Psalmen und Liedern wäre verehret worden. Ob Noah/ bald nach der Sündflut/ bei dem Opfer etwann auch einen Lob- und Dank-Gesang gen Himmel geschicket/ daran ist fast nicht zu zweifeln: gewißer aber dieses/ daß einige hundert Jahre hernach Hiob und Moses/ als geistig- und geistliche Dichter/ sich haben hervor gethan; und dieser absonderlich ein schönes Dank-Lied dem HErrn angestimmet/ nach dem triumfirenden Auszug der Kinder Israel durch das rohte Meer: * [2. B. Mos. XV.] worbei auch seine Schwester Mirjam das ihrige beigetragen/ und den Weibern am Reigen vorgesungen. Welcher Gestalt besagt-Israelisches Volk an der Gränze von Moab/ über einen Brunnen/ ein Lied wechselweiß gesungen/ hat eben deßelben Heer-[S]führer und Capellmeister Moses in seinem IV Buch ** [Cap. XXI. v. 17. 18.] angeführet. Nicht gar anderthalb-hundert Jahr hernach trat im Volke GOttes hervor die Richterin/ Prophetin und Poëtin Debora; welche samt dem Barac/ nachdem sie die Cananiter besieget/ GOtt mit einem herrlichen Triumph-Lied gedanket. ***[B. der Richter Cap. V.] Und glauben etliche/ daß diese Debora eine von den alten Sibyllen gewesen; welche auch Poëtinnen waren/ und ihre Weißagungen in Versen beschrieben. Bald darauf haben die Griechen ihren Amphion aufgestellet/ und von ihm erzehlet/ daß er durch seine liebliche Dicht- und Sing-Kunst die Steine zu den Mauren der Stadt Thebe versammlet; oder vielmehr/ durch seine geschickte Poësie und Wolredenheit/ die hart- und wilden Leute bezähmet habe/ Städte zu erbauen/ und friedlich beisammen zu wohnen. Diesem folgten ihre annoch-berühmte alte Po[aq]ë[/aq]ten/ Linus/ Orpheus/ Musaeus; wie auch in Italien die Carmenta/ Evanders Mutter/ welche aus Arcadien/ einer Griechischen Provinz/ die Poësie solle dahin gebracht haben. ¶ Um das Jahr der Welt 2890 schwange sich die Po[aq]ë[/aq]sie mit dem David auf den Könglichen Thron; von welchem Mann und Dichter nach dem Herzen GOttes/ die Po[aq]ë[/aq]tische Fabel von dem Apollo und seinen Musen auf dem Parnassus-Berg/ nach etlicher fromm-gelehrter Meinung/ soll herstammen. David nemlich hatte um sich viel Hof-Musicanten/ den Assaph/ Ethan/ Heman/ Jedithun/ und andere/ mit denen er heilige Sängereien [S] angeordnet/ und er selbst auf der Harpfe gespielet. Also hat der Satan/ GOttes Affe/ zu Delphis Pythische Gesang-Spiele angestellet/ und dem Apollo die Leyer/ auch seinen Musen verschiedene Instrumenten in die Hand gegeben. David hat den Riesen Goliath/ und der Sohn Davids den höllischen Python erwürget: dergleichen Thaten werden auch dem Apollo angedichtet. Zu Jerusalem waren zween heilige Berge/ Sion und Morijah/ auf derer jenem David residirte; diesen beeden Bergen wurde der zwei-gespitzte Parnaßus nachgebildet. In Jerusalem war das Jüdische Sanhedrim; also auch zu Delphis der hohe Griechen-Raht der Amphictyonen. Aus dem Berg Sion entsprang der Brunn Siloah/ daraus ein blind-gebohrner sich sehend gewaschen/ und anderseits die Brunnen Gihon/ Rogel und mehrere; welche durch die Dichter in die Kunst-Brunnen am Parnaßus und Helicon verwandelt worden/ als daraus man sich Kunstsehend und gelehrt trinken könne. Diese geistliche Erklärung lassen wir in ihrem Wehrt: und wißen freilich/ daß die Heiden/ weil sie vieler Sachen und Künste Ursachen nicht erkennen können noch mögen/ selbige ihren Göttern zugeschrieben; dahero auch die Erfindung der Dicht-Kunst (wie schon gemeldet worden) dem Apollo zugeeignet/ weil er durch das Delphische Orakel/ von uralten Zeiten her/ in gebundener Rede geantwortet/ und andere dergleichen [aq]Oracula[/aq] oder Götzen-Stimmen Versweiße geweissaget. ¶ Nach Davids und seines Sohnes Salomo (welcher über tausend Lieder gedichtet/ * [1 B. der König. IV. 32.] von denen [S] das so genannte Hohe Lied noch vorhanden ist) weisester Regierung/ ließ sich in Griechenland hören Homerus/ der Fürst selbiger Poësie/ und Vater der Mythischen/ das ist/ der allerältesten Philosophie;
    Eine Fundstelle
    (1-5) [38-42]
    Gleichwie nun bei den Ebreern die Hohenpriester/ bei den Babyloniern und Persen die [aq]Magi[/aq] oder Weisen/ bei den Aegyptiern und Griechen die [aq]Hierophantae[/aq], bei den Indianern die Brachmanen/ und bei den Römern die [aq]Pontifices[/aq], den [aq]fastis[/aq] und Jahr-Büchern vorgesetzet waren: also haben bei den alten Teutschen ihre Priester/ die Barden und Witdoden/ sich der alten Geschichten und Helden-Thaten ihres Volkes fleissig angenommen/ und derer Andenken durch Lieder fortgepflanzet/ auch damit ihren Gott gepriesen. Dann was die Materie dieser ihrer Lieder anlanget/ so schreibet vorbemeldter [aq]Tacitus: Celebrant carminibus antiquis Tuistonem deum terra editum, & filium Mannum, originem[/aq] [S][aq]gentis conditoremque. Tuistonem[/aq], sagt er/ oder wie [aq]Conringius[/aq] und andere lesen/ [aq]Tuisconem sive Teutonem[/aq]; daher auch der Nahme Teutisch oder Teutsch kommet/ und seinen Sohn [aq]Mannum[/aq]; dadurch sie etwann den ersten Menschen Adam verstanden/ und daher noch das Wort Mann und Mensch bei uns verblieben; auch der Lateiner [aq]Mas[/aq], und der Aegyptier [aq]Man[/aq] und [aq]Men[/aq] fast gleiches Lautes sind. Etlichen meynen/ sie hätten durch den alten [aq]Mannum[/aq] den Noah verstanden; indem sie aus Vermischung der Historien von Adam und Noah/ welche vielleicht durch die Fabeln/ als es zu geschehen pfleget/ sehr verdunkelt worden/ [aq]ex traditione majorum[/aq] vernommen/ daß das ganze menschliche Geschlecht ersäufet worden/ und nur ein Mann/ sammt seinen dreien Söhnen/ übergelieben; welche hernach die Erde unter sich ausgetheilet.
    Eine Fundstelle
    (7-8) [44-45]
    Viele der Heiden haben derer Erfindung dem Apollo/ die Aegyptier dem Osiris/ die Thracier dem Orpheus zugeschrieben. Andere haben denen Musen die Pallas vorgesetzet/ und gedichtet/ daß diese aus des Jupiters Gehirne gebohren worden: anzudeuten/ daß alle Weißheit und [S] gute Wissenschafften von GOtt herkommen. Einige Christ-gelehrte stehen in dieser frommen Meinung/ als hätten schon die aller-älteste heilige Väter/ wann sie im grünen/ bei unschuldig-guter Muße sich erlustiret/ oder ihrem Feld- und Welt-Bau obgelegen/ Lob- und Dank-Lieder/ zur Ehre GOttes/ gedichtet und angestimmet. Zumaln aus heiliger Verwunderung und Erforschung der Natur und Welt-Geschöpfe/ die [aq]Hymni[/aq] oder Göttliche Lobgesänge entsproßen; gleichwie aus der Betrachtung des menschlichen Lebens und Wandels/ die Sitten- und Tugend-Lieder/ auch Straff- und Stichel-Gedichte/ in Gebrauch gekommen. Ingleichen seye es warscheinlich/ fügen sie hinzu/ daß noch vor der Sündflut in der Schule Henoch/ der ein göttliches Leben geführet/ der Höchste mit geistlichen Psalmen und Liedern wäre verehret worden. Ob Noah/ bald nach der Sündflut/ bei dem Opfer etwann auch einen Lob- und Dank-Gesang gen Himmel geschicket/ daran ist fast nicht zu zweifeln: gewißer aber dieses/ daß einige hundert Jahre hernach Hiob und Moses/ als geistig- und geistliche Dichter/ sich haben hervor gethan; und dieser absonderlich ein schönes Dank-Lied dem HErrn angestimmet/ nach dem triumfirenden Auszug der Kinder Israel durch das rohte Meer: * [2. B. Mos. XV.] worbei auch seine Schwester Mirjam das ihrige beigetragen/ und den Weibern am Reigen vorgesungen. Welcher Gestalt besagt-Israelisches Volk an der Gränze von Moab/ über einen Brunnen/ ein Lied wechselweiß gesungen/ hat eben deßelben Heer-[S]führer und Capellmeister Moses in seinem IV Buch ** [Cap. XXI. v. 17. 18.] angeführet. Nicht gar anderthalb-hundert Jahr hernach trat im Volke GOttes hervor die Richterin/ Prophetin und Poëtin Debora; welche samt dem Barac/ nachdem sie die Cananiter besieget/ GOtt mit einem herrlichen Triumph-Lied gedanket. ***[B. der Richter Cap. V.] Und glauben etliche/ daß diese Debora eine von den alten Sibyllen gewesen; welche auch Poëtinnen waren/ und ihre Weißagungen in Versen beschrieben. Bald darauf haben die Griechen ihren Amphion aufgestellet/ und von ihm erzehlet/ daß er durch seine liebliche Dicht- und Sing-Kunst die Steine zu den Mauren der Stadt Thebe versammlet; oder vielmehr/ durch seine geschickte Poësie und Wolredenheit/ die hart- und wilden Leute bezähmet habe/ Städte zu erbauen/ und friedlich beisammen zu wohnen. Diesem folgten ihre annoch-berühmte alte Po[aq]ë[/aq]ten/ Linus/ Orpheus/ Musaeus; wie auch in Italien die Carmenta/ Evanders Mutter/ welche aus Arcadien/ einer Griechischen Provinz/ die Poësie solle dahin gebracht haben. ¶ Um das Jahr der Welt 2890 schwange sich die Po[aq]ë[/aq]sie mit dem David auf den Könglichen Thron; von welchem Mann und Dichter nach dem Herzen GOttes/ die Po[aq]ë[/aq]tische Fabel von dem Apollo und seinen Musen auf dem Parnassus-Berg/ nach etlicher fromm-gelehrter Meinung/ soll herstammen. David nemlich hatte um sich viel Hof-Musicanten/ den Assaph/ Ethan/ Heman/ Jedithun/ und andere/ mit denen er heilige Sängereien [S] angeordnet/ und er selbst auf der Harpfe gespielet. Also hat der Satan/ GOttes Affe/ zu Delphis Pythische Gesang-Spiele angestellet/ und dem Apollo die Leyer/ auch seinen Musen verschiedene Instrumenten in die Hand gegeben. David hat den Riesen Goliath/ und der Sohn Davids den höllischen Python erwürget: dergleichen Thaten werden auch dem Apollo angedichtet. Zu Jerusalem waren zween heilige Berge/ Sion und Morijah/ auf derer jenem David residirte; diesen beeden Bergen wurde der zwei-gespitzte Parnaßus nachgebildet. In Jerusalem war das Jüdische Sanhedrim; also auch zu Delphis der hohe Griechen-Raht der Amphictyonen. Aus dem Berg Sion entsprang der Brunn Siloah/ daraus ein blind-gebohrner sich sehend gewaschen/ und anderseits die Brunnen Gihon/ Rogel und mehrere; welche durch die Dichter in die Kunst-Brunnen am Parnaßus und Helicon verwandelt worden/ als daraus man sich Kunstsehend und gelehrt trinken könne. Diese geistliche Erklärung lassen wir in ihrem Wehrt: und wißen freilich/ daß die Heiden/ weil sie vieler Sachen und Künste Ursachen nicht erkennen können noch mögen/ selbige ihren Göttern zugeschrieben; dahero auch die Erfindung der Dicht-Kunst (wie schon gemeldet worden) dem Apollo zugeeignet/ weil er durch das Delphische Orakel/ von uralten Zeiten her/ in gebundener Rede geantwortet/ und andere dergleichen [aq]Oracula[/aq] oder Götzen-Stimmen Versweiße geweissaget. ¶ Nach Davids und seines Sohnes Salomo (welcher über tausend Lieder gedichtet/ * [1 B. der König. IV. 32.] von denen [S] das so genannte Hohe Lied noch vorhanden ist) weisester Regierung/ ließ sich in Griechenland hören Homerus/ der Fürst selbiger Poësie/ und Vater der Mythischen/ das ist/ der allerältesten Philosophie;
    Eine Fundstelle
    (1-5) [38-42]
    Dieses Großen Carls Sohn Ludwig der Fromme/ soll sich bemühet haben/ die ganze Heilige Schrifft/ per [aq]Poëtam quendam Saxonem[/aq], in Teutsche Verse zu bringen; welche Ubersetzung aber vermuhtlich nicht mehr vorhanden. Zu den Zeiten Keisers [aq]Lotharii I[/aq] und Ludwigs des II hat Ottfried/ ein Mönch des Closters Weißenburg/ gelebet/ welcher die Evangelien in T. Versen heraus gegeben/ und [aq]Luitberto[/aq] dem Erz-Bischoffen zu Mainz überschrieben. Dieses Werk (so genannt wird Ottfried Evangelien-Buch) hat [aq]B. Rhenanus[/aq] zu erst gefunden; wie er in seinen [aq]Rebus Germanicis[/aq] erzehlet. Die Verse/ davon Herr Hofmann einige anführet/ sind noch sehr rauh und unverständlich/ doch von zimlich-gutem Geist. Es ist von diesem Evangelien-Buch ein [aq]MStum[/aq] in der höchstschätzbaren Keiserlichen [aq]Bibliothec[/aq] zu [S] Wien/ und vom [aq]Lambecio Lib. II Comment. de Biblioth. Vindobon. Cap. V. p. 415. seqq[/aq]. weitläuftig [aq]recommendiret[/aq] ; welches auch dem ienigen/ daraus [aq]Matthias Flacius Illyricus[/aq] den [aq]Otfridum[/aq] zu Basel drucken lassen/ weit vorgezogen wird. GOtt gebe/ daß wir das herrliche Werk bald sehen mögen/ so der hochverdiente Herr [aq]D[/aq]. Schilter zu Straßburg A. 1698, [aq]nî fallor[/aq], in einem sonderbaren [aq]edito specimine[/aq] heraus zu geben versprochen/ unter folgendem Titul: [aq]Volumen Evangeliorum Otfridi, Monachi Weissenburgensis, in quinque libros distinctum, ante annum Christi 876 conscriptum. Nunc infinitis locis emendatius editum, interpretatione Latina, variis lectionibus notisque illustratum a Joanne Schiltero[/aq]. Im zehenden Jahr-hundert/ unter der Regierung der Keiser Otten I und II, sind die Meister-Singer schon entsprungen; derer Lieder [aq]Reineccius[/aq] in seiner [aq]Oration de Historiae dignitate[/aq], nach den alten Helden-Liedern stellet. [aq]M. Cyriacus[/aq] Spangenberger in seinem Buch/ so er von der edlen und hochberühmten Kunst der Musica/ und deren Ankunft/ Lob/ Nutz und Wirkung/ wie auch von Aufkommen der Meister-Singer/ zu Ehren der löbl. und ehrsamen Gesellschaft der Meister-Singer zu Straßburg/ im Jahr 1598 verfertiget/ schreibet unter andern/ daß die Meister-Singer für Keiser Otten A. 691 auf dem Reichs-Tag zu Wormbs von dem Geistlichen Stande seyn verklagt worden/ als wann sie verschiedene Lieder zu dieses Standes Verkleinerung erdichtet/ und unter die Leute gebracht hätten. Es [S] hätte sie aber Keiser unschuldig befunden/ und sie vielmehr [aq]privilegi[/aq]ret
    Eine Fundstelle
    (15-17) [52-54]
    Nun fragt sichs/ Ob die Schau-Spiele/ wovon wir bißhero gehandelt/ heut zu Tage unter den Christen in wol angeordneten [aq]Republiquen[/aq] zu erdulten? Viele von denen Gelehrten antworten mit ja: indem nirgend in H. Schrifft gelesen wird/ daß dergleichen Ergetzlichkeiten schlecht hin verboten; ja es werden von [aq]Luthero[/aq] und andern die Bücher Job/ Judith und Tobiae vor schöne Comoedien gehalten. Die jenige Schau-Spiele sind freilich nicht zu billigen/ die GOtt verunehren/ und den Leser und Zuschauer ärgern; aus welchen manche Matronen und Jungfrauen/ die schamhaft und züchtig in das Spiel-Haus gegangen/ geil und frech wieder herausgehen. Und solches geschicht gemeiniglich heut zu Tage bei uns/ durch die gemeine Comoedianten und ihre schändliche Nach-Spiele; daher dann die Leute/ so von solchen liederlich- und ärgerlichen Schau-Spielen Beruf [S] machen / und um das Geld den Leuten die Laster durch die Augen in das Herz spielen/ in alten und neuen Zeiten/ denen Taschen-Spielern/ Gaucklern/ Seil-Tanzern und andern verächtlichen Personen gleich geachtet worden. Aber Schau-Spiele vernünftig schreiben und spielen/ die Jugend damit zu üben/ auch zu feinen Sitten und beherzter Redfertigkeit anzugewöhnen/ solches ist nicht unlöblich noch sträflich; und schreibet der gelehrte [aq]Erasmus[/aq] an einem Ort/ Es wäre gut/ wann man alle: Biblische Historien zu Schau-Spielen machte/ und die Jugend sich darinnen öffentlich üben liesse; maßen solches offt mehr als eine übereilte Predigt verfangen und nutzen würde. Jedoch will ich dieser Frage wegen iederman bei seiner Meynung gerne laßen / und darüber mit niemand einigen Streit anfangen.
    Eine Fundstelle
    (248-249) [285-286]
    Viele der Heiden haben derer Erfindung dem Apollo/ die Aegyptier dem Osiris/ die Thracier dem Orpheus zugeschrieben. Andere haben denen Musen die Pallas vorgesetzet/ und gedichtet/ daß diese aus des Jupiters Gehirne gebohren worden: anzudeuten/ daß alle Weißheit und [S] gute Wissenschafften von GOtt herkommen. Einige Christ-gelehrte stehen in dieser frommen Meinung/ als hätten schon die aller-älteste heilige Väter/ wann sie im grünen/ bei unschuldig-guter Muße sich erlustiret/ oder ihrem Feld- und Welt-Bau obgelegen/ Lob- und Dank-Lieder/ zur Ehre GOttes/ gedichtet und angestimmet. Zumaln aus heiliger Verwunderung und Erforschung der Natur und Welt-Geschöpfe/ die [aq]Hymni[/aq] oder Göttliche Lobgesänge entsproßen; gleichwie aus der Betrachtung des menschlichen Lebens und Wandels/ die Sitten- und Tugend-Lieder/ auch Straff- und Stichel-Gedichte/ in Gebrauch gekommen. Ingleichen seye es warscheinlich/ fügen sie hinzu/ daß noch vor der Sündflut in der Schule Henoch/ der ein göttliches Leben geführet/ der Höchste mit geistlichen Psalmen und Liedern wäre verehret worden. Ob Noah/ bald nach der Sündflut/ bei dem Opfer etwann auch einen Lob- und Dank-Gesang gen Himmel geschicket/ daran ist fast nicht zu zweifeln: gewißer aber dieses/ daß einige hundert Jahre hernach Hiob und Moses/ als geistig- und geistliche Dichter/ sich haben hervor gethan; und dieser absonderlich ein schönes Dank-Lied dem HErrn angestimmet/ nach dem triumfirenden Auszug der Kinder Israel durch das rohte Meer: * [2. B. Mos. XV.] worbei auch seine Schwester Mirjam das ihrige beigetragen/ und den Weibern am Reigen vorgesungen. Welcher Gestalt besagt-Israelisches Volk an der Gränze von Moab/ über einen Brunnen/ ein Lied wechselweiß gesungen/ hat eben deßelben Heer-[S]führer und Capellmeister Moses in seinem IV Buch ** [Cap. XXI. v. 17. 18.] angeführet. Nicht gar anderthalb-hundert Jahr hernach trat im Volke GOttes hervor die Richterin/ Prophetin und Poëtin Debora; welche samt dem Barac/ nachdem sie die Cananiter besieget/ GOtt mit einem herrlichen Triumph-Lied gedanket. ***[B. der Richter Cap. V.] Und glauben etliche/ daß diese Debora eine von den alten Sibyllen gewesen; welche auch Poëtinnen waren/ und ihre Weißagungen in Versen beschrieben. Bald darauf haben die Griechen ihren Amphion aufgestellet/ und von ihm erzehlet/ daß er durch seine liebliche Dicht- und Sing-Kunst die Steine zu den Mauren der Stadt Thebe versammlet; oder vielmehr/ durch seine geschickte Poësie und Wolredenheit/ die hart- und wilden Leute bezähmet habe/ Städte zu erbauen/ und friedlich beisammen zu wohnen. Diesem folgten ihre annoch-berühmte alte Po[aq]ë[/aq]ten/ Linus/ Orpheus/ Musaeus; wie auch in Italien die Carmenta/ Evanders Mutter/ welche aus Arcadien/ einer Griechischen Provinz/ die Poësie solle dahin gebracht haben. ¶ Um das Jahr der Welt 2890 schwange sich die Po[aq]ë[/aq]sie mit dem David auf den Könglichen Thron; von welchem Mann und Dichter nach dem Herzen GOttes/ die Po[aq]ë[/aq]tische Fabel von dem Apollo und seinen Musen auf dem Parnassus-Berg/ nach etlicher fromm-gelehrter Meinung/ soll herstammen. David nemlich hatte um sich viel Hof-Musicanten/ den Assaph/ Ethan/ Heman/ Jedithun/ und andere/ mit denen er heilige Sängereien [S] angeordnet/ und er selbst auf der Harpfe gespielet. Also hat der Satan/ GOttes Affe/ zu Delphis Pythische Gesang-Spiele angestellet/ und dem Apollo die Leyer/ auch seinen Musen verschiedene Instrumenten in die Hand gegeben. David hat den Riesen Goliath/ und der Sohn Davids den höllischen Python erwürget: dergleichen Thaten werden auch dem Apollo angedichtet. Zu Jerusalem waren zween heilige Berge/ Sion und Morijah/ auf derer jenem David residirte; diesen beeden Bergen wurde der zwei-gespitzte Parnaßus nachgebildet. In Jerusalem war das Jüdische Sanhedrim; also auch zu Delphis der hohe Griechen-Raht der Amphictyonen. Aus dem Berg Sion entsprang der Brunn Siloah/ daraus ein blind-gebohrner sich sehend gewaschen/ und anderseits die Brunnen Gihon/ Rogel und mehrere; welche durch die Dichter in die Kunst-Brunnen am Parnaßus und Helicon verwandelt worden/ als daraus man sich Kunstsehend und gelehrt trinken könne. Diese geistliche Erklärung lassen wir in ihrem Wehrt: und wißen freilich/ daß die Heiden/ weil sie vieler Sachen und Künste Ursachen nicht erkennen können noch mögen/ selbige ihren Göttern zugeschrieben; dahero auch die Erfindung der Dicht-Kunst (wie schon gemeldet worden) dem Apollo zugeeignet/ weil er durch das Delphische Orakel/ von uralten Zeiten her/ in gebundener Rede geantwortet/ und andere dergleichen [aq]Oracula[/aq] oder Götzen-Stimmen Versweiße geweissaget. ¶ Nach Davids und seines Sohnes Salomo (welcher über tausend Lieder gedichtet/ * [1 B. der König. IV. 32.] von denen [S] das so genannte Hohe Lied noch vorhanden ist) weisester Regierung/ ließ sich in Griechenland hören Homerus/ der Fürst selbiger Poësie/ und Vater der Mythischen/ das ist/ der allerältesten Philosophie;
    Eine Fundstelle
    (1-5) [38-42]
    Gleichwie nun bei den Ebreern die Hohenpriester/ bei den Babyloniern und Persen die [aq]Magi[/aq] oder Weisen/ bei den Aegyptiern und Griechen die [aq]Hierophantae[/aq], bei den Indianern die Brachmanen/ und bei den Römern die [aq]Pontifices[/aq], den [aq]fastis[/aq] und Jahr-Büchern vorgesetzet waren: also haben bei den alten Teutschen ihre Priester/ die Barden und Witdoden/ sich der alten Geschichten und Helden-Thaten ihres Volkes fleissig angenommen/ und derer Andenken durch Lieder fortgepflanzet/ auch damit ihren Gott gepriesen. Dann was die Materie dieser ihrer Lieder anlanget/ so schreibet vorbemeldter [aq]Tacitus: Celebrant carminibus antiquis Tuistonem deum terra editum, & filium Mannum, originem[/aq] [S][aq]gentis conditoremque. Tuistonem[/aq], sagt er/ oder wie [aq]Conringius[/aq] und andere lesen/ [aq]Tuisconem sive Teutonem[/aq]; daher auch der Nahme Teutisch oder Teutsch kommet/ und seinen Sohn [aq]Mannum[/aq]; dadurch sie etwann den ersten Menschen Adam verstanden/ und daher noch das Wort Mann und Mensch bei uns verblieben; auch der Lateiner [aq]Mas[/aq], und der Aegyptier [aq]Man[/aq] und [aq]Men[/aq] fast gleiches Lautes sind. Etlichen meynen/ sie hätten durch den alten [aq]Mannum[/aq] den Noah verstanden; indem sie aus Vermischung der Historien von Adam und Noah/ welche vielleicht durch die Fabeln/ als es zu geschehen pfleget/ sehr verdunkelt worden/ [aq]ex traditione majorum[/aq] vernommen/ daß das ganze menschliche Geschlecht ersäufet worden/ und nur ein Mann/ sammt seinen dreien Söhnen/ übergelieben; welche hernach die Erde unter sich ausgetheilet.
    Eine Fundstelle
    (7-8) [44-45]
    und hier nicht übergehen/ was [aq]Lambecius[/aq] [S] [aq]Lib. II Comment. de Bibl. Vindob. p. 772[/aq] meldet/ daß in diesem Keiserl. Bücher-Schatz vorhanden sey eine alte [aq]membrana[/aq], darauf die Sonntags- und Fest-Episteln/ samt andern [aq]fragmentis[/aq] A. und N. Testaments/ in alt-Teutschen Reimen meistentheils zu lesen/ um das Jahr Christi 1210 verfertiget/ derer Titul und Anfang also lautet: ¶ [aq]Hye hebt sich der Epistler an[/aq]. ¶ [...] ¶ [aq]Eod. lib. II p. 959[/aq] gedenket wolermeldter [aq]Lambecius[/aq] einer [aq]Historiae Sacrae Vet. Testamenti in Germanicam linguam rhythmice translatae[/aq], derer Anfang: ¶ [aq]Christ Herre über alle Krafft[/aq]/ ¶ [...] ¶ Sonsten hat auch [aq]Hottingerus[/aq] in seinem [aq]Bibliothecario quadripartito p. 148. 149[/aq] einige [aq]fragmenta[/aq] einer Biblischen Ubersetzung des Alten Testamentes in T. Reimen/ herausgegeben/ und sehr beklaget/ daß das ganze Werk verlohren gegangen. Allein daß selbiges annoch in der fürtrefflichen Wolfenbüttelischen [aq]Bibliothec[/aq] anzutreffen/ bezeuget [aq]b. Avunculus meus, D. Jo. Saubertus[/aq], in seiner [aq]Palaestra Theologico-Philologica[/aq] [S] [aq]p. 193, 194[/aq], da er schreibet: [...]. Ferner sind [aq]eadem in Palaestra[/aq] folgende T. Verse [aq]excerpi[/aq]ret/ welche den 26 Versicul [aq]Exod. IIX[/aq] sollen ausdrucken: ¶ [aq]Sie sprachen/ des mag nicht geschehen[/aq]/ ¶ [...] ¶ Es nennet [aq]Saubertus[/aq] diese Ubersetzung [aq]vetustissimam Versionem Bibl. Germanicam, ante plus quam quingentos annos conscriptam[/aq]. Der [aq]Auctor[/aq] soll gewesen seyn Rudolf von Hohen-Ems/ welcher diese Ubersetzung aus Befehl König Conrads/ [aq]Friderici II[/aq] Sohnes/ um das Jahr Christi 1250 soll vorgenommen haben. Ja/ es gedenket auch des dritten Exemplars einer in alt-Teutsche Reimen Biblischen Ubersetzung Herr [aq]Conringius, in Epist. Gratulatoria Natalis duode[/aq]-[S][aq]nonagesimi ad Ducem Augustum Lüneb. gloriosiss. mem. p. 59[/aq] schreibend: [aq]Inter ducentas sane sex & viginti sive universae Scripturae sive V. Testamenti, Novi item Testamenti separatas septuaginta sex editiones, quas tua manu, Principum decus, in augustam bibliothecam, thesaurum illum librarium incomparabilem, retulisti, comprehenditur etiam MSta Bibliorum translatio vernacula perantiqua, proso sermone bis, & ter verso; quas inter & illa est, cujus specimen in Theologicae Blibliothecae volumine pronuper exhibuit meritis in rem omnem sacram profanamq; celeberrimus Hottingerus[/aq]. ¶ Im Anfang des [aq]XIVten seculi[/aq], nemlich A. 1303 hat Hugo von Trimberg sein weitleuftiges Werk von Teutschen Reimen zu Ende gebracht/ so der Renner genennet wird/ darinnen er die Laster selbiger Zeiten des Geistlich- und weltlichen Standes entdecket/ und zur Gottseeligkeit/ Erbarkeit und andern Tugenden gute Vermahnung giebt. Von diesem Renner stehen auch zwei alte [aq]MSt[/aq]a in der Wolfenbüttelischen [aq]Bibliothec[/aq], aus denen man ersehen kan/ wie sehr das Werk im gedruckten verändert worden; und soll auch eines auf Papier/ in der Pauliner-[aq]Bibliothec[/aq] zu Leipzig/ anzutreffen seyn. Zu der Zeit des Hugo von Trimberg lebte Freydank/ der ein Buch verfertiget/ so er die Lajen-Bibel nennet/ worinnen er die fürnehmsten Geschichte des A. und N. Testaments in Teutsche Reimen gebracht. Es werden in der mehr belobten Hochfürstl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Gotha unterschiedliche geschriebene seiner Gedichte [S] vorgezeiget/ mit der Uberschrifft/ Freigedank. Und schreibet obangezogener Spangenberg: Man hielte damals auf keinen Spruch nichts/ den nicht Herr Freidank gedichtet. A. 1317 starb Heinrich von Frauenlob/ welcher der H. Schrifft [aq]Doctor[/aq] zu Mainz gewesen/ und solchen Zunamen daher bekommen/ weil er zu Lob des weiblichen Geschlechts sehr viel Lieder gedichtet/ insonderheit etliche von der H. Jungfrauen Maria/ die man unserer Frauen Lied geheißen; und ist er/ am Andreas Tag gedachten Jahres/ von etlichen fürnehmen Matronen aus seinem Hause biß in den Domm zu seiner Grabstette getragen/ auch diese von ihnen mit Wein begoßen worden. ¶ Vielleicht in diesem oder folgendem Jahrhundert mag geschrieben seyn worden das alte T. Reimen-Buch [aq]de Infantia Christi[/aq]; welches auch in Griechisch- und Arabischer Sprache zu finden: massen [aq]Lambecius Lib. VII Comment. de Biblioth. Vindob. p. 270[/aq]. 271 meldet/ daß ein Griechisches [aq]MStum[/aq] in der Keiserl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Wien anzutreffen/ deßen [aq]auctor Thomas Israëlita[/aq] genennet wird; und soll ein gleiches [aq]MStum[/aq] in der Königl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Paris verwahret werden. Des [aq]Golii[/aq] Arabisches [aq]MStum[/aq] hat vor 6 Jahren/ nemlich A. 1697, [aq]Henr. Sike, cum versione Latina & Notis f. 8[/aq]. zu Utrecht im Druck herausgegeben/ unter dem Titul: [aq]Evangelium Infantiae, vel Liber Apocryphus de Infantia Servatoris[/aq]. In der Hochfürstl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Gotha aber wird vorgezeigt eine Teutsche [aq]Version[/aq] auf Pergamen/ unter dem Titul: Hie hebt sich an unsers Herrn [S] Kindheit und sein Leben. Es kommen darinnen unterschiedliche Mährlein vor. Unter andern/ ¶ [aq]Daz Jesus ainem Kind sein Krüglein wieder ganz macht[/aq]. ¶ [aq]An einem Tag daz kint Jesus[/aq]. ¶ [...] ¶ Etliche nennen dieses Buch [aq]Evangelium quintum[/aq], oder [aq]Evangelium Pueritiae[/aq], und halten solches in sonderem Wehrt. Es urtheilet aber [aq]Lambecius[/aq] sehr wol davon/ wann er schreibet: [aq]Sive sub Thomae Israëlitae nomine, sive sub nomine S. Matthaei Apostoli, sive sub quocunque alio specioso titutlo Liber de Infantia Christi se venditet, certo tamen constat, eum, tanquam fabulosum & supposititium, omnique autoritate & fide carentem, a sancta Ecclesia Catholica jam olim merito improbatum & rejectum esse[/aq]. Hierauf führet [aq]Lambecius[/aq] die gemeine Meynung der Kirchen-Vätter an/ daß Christus vor dem ersten Zeichen zu Cana in Galilaea kein Zeichen oder Wun-[S]der gethan; und beweiset solches aus dem [aq]Epiphanio, Chrysostomo[/aq] und [aq]Baronio[/aq]. Ein gleiches [aq]judicium[/aq] hat schon zu seiner Zeit Lutherus hierüber gefället im [aq]VII[/aq] Haubt-Stuck der Tischreden/ vom HErrn Christo/ [aq]p.m. 93[/aq]: Viel Fabeln sind von vielen erdichtet/ was JEsus in seiner Kindheit und Jugend gethan habe/ wie zu sehen ist im Buch mit dem Titul/ de [aq]Infantia Salvatoris[/aq], oder [aq]de Vita Jesu[/aq]. Weil aber in demselben Buch viel lächerlich närrisch Ding stehet/ hat es nie kein Ansehen gehabt bei den Christen. ¶ Zu Ende des vierzehenden/ und Anfang des fünfzehenden [aq]Seculi[/aq], regierte eine Reimsucht von Teutschen und Lateinischen Reimen untermischet/ dieser Art/ als das noch bekannte Weihnacht-Lied ist/ [aq]In dulci jubilo[/aq], nun singet und seyd fro! Von deßen [aq]auctore, Petro Dresdensi[/aq] und seinen Liedern/ ein mehrers kan gefunden werden [aq]in Disputatione Acad. Jac. Thomasii de Petro Dresdensi[/aq], so zu Leipzig A. 1678 gehalten worden. Im funfzehenden Jahr-hundert lebte unter andern Sebastian Brand/ ein berühmter Rechts-gelehrter und Keiserlicher Raht/ welcher ein Lateinisch-poëtisches Büchlein/ [aq]de Moribus & facetiis mensae, sive Thesmophagiam[/aq], in T. Reimen übersetzet. Der Beschluß des Werklein lautet also: ¶ [aq]Ob nun wer ander sytt und wise[/aq]/ ¶ [...][S][...]
    Eine Fundstelle
    (21-28) [58-65]
    Ich könte vor allen gedenken der ungefärbten Gottesfurcht; ohne derer Liecht die Klugheit blind/ die Beredtsamkeit ein Sirenen-Gesang/ die Weißheit Unwißenheit/ auch andere schön-gleißende Gemütes-Gaben verlarvte Laster sind/ und Bilder ohne Leben. Dieser Mutter aller waarer Tugenden gleichwie Mein wehrtester Patron von Jugend auf [S] sich gewidmet/ und seine Gedanken/ Wort- und Werke/ nach GOtt/ dem höchsten Heil- und Angel-Stern/ gerichtet; eben so läßet Er sein Glaubens-Liecht unabläßig leuchten vor den Menschen durch gute Werke/ und mildeste Wolthätigkeit gegen allerhand arme/ verfolgte und nohtleidende; also daß/ was [aq]Valerius Maximus[/aq] von dem Agrigentinischen Gillias mit schönen Worten aufgezeichnet: * [[aq]L. IV. c. 8[/aq].] [aq]Subnectam Agrigentinum Gilliam, quem propemodum ipsius liberalitatis praecordia constat habuisse: erat opiobus excellens, sed multo etiam animo quam divitiis locupletior ; semperque in eroganda potius, quam in contrahenda pecunia occupatus: adeo ut domus ejus quasi quaedam[/aq] [S] [aq]munificentiae officina crederetur[/aq]; ebenmäßig von unserm Norischen Gillias kan gesaget werden/ Er trage selbst der Freygebigkeit ihr Herz in seinem Busen ; und ob er wol mit großem Reichtum von GOTT gesegnet/ so seye er doch am Gemüte als Glückes-Gütern viel reicher/ und iederzeit mehr darauf bedacht/ wie er das Geld unter die bedürftige austheile/ als eincaßire: so gar/ daß seine Behausung billich vor der Wolthätigkeit Werkstatt und Wohnplatz gehalten werde.
    Eine Fundstelle
    (unpag.-unpag.) [14-16]
    Eine Fundstelle
    (45-47) [82-84]
    Ich könte vor allen gedenken der ungefärbten Gottesfurcht; ohne derer Liecht die Klugheit blind/ die Beredtsamkeit ein Sirenen-Gesang/ die Weißheit Unwißenheit/ auch andere schön-gleißende Gemütes-Gaben verlarvte Laster sind/ und Bilder ohne Leben. Dieser Mutter aller waarer Tugenden gleichwie Mein wehrtester Patron von Jugend auf [S] sich gewidmet/ und seine Gedanken/ Wort- und Werke/ nach GOtt/ dem höchsten Heil- und Angel-Stern/ gerichtet; eben so läßet Er sein Glaubens-Liecht unabläßig leuchten vor den Menschen durch gute Werke/ und mildeste Wolthätigkeit gegen allerhand arme/ verfolgte und nohtleidende; also daß/ was [aq]Valerius Maximus[/aq] von dem Agrigentinischen Gillias mit schönen Worten aufgezeichnet: * [[aq]L. IV. c. 8[/aq].] [aq]Subnectam Agrigentinum Gilliam, quem propemodum ipsius liberalitatis praecordia constat habuisse: erat opiobus excellens, sed multo etiam animo quam divitiis locupletior ; semperque in eroganda potius, quam in contrahenda pecunia occupatus: adeo ut domus ejus quasi quaedam[/aq] [S] [aq]munificentiae officina crederetur[/aq]; ebenmäßig von unserm Norischen Gillias kan gesaget werden/ Er trage selbst der Freygebigkeit ihr Herz in seinem Busen ; und ob er wol mit großem Reichtum von GOTT gesegnet/ so seye er doch am Gemüte als Glückes-Gütern viel reicher/ und iederzeit mehr darauf bedacht/ wie er das Geld unter die bedürftige austheile/ als eincaßire: so gar/ daß seine Behausung billich vor der Wolthätigkeit Werkstatt und Wohnplatz gehalten werde.
    Eine Fundstelle
    (unpag.-unpag.) [14-16]
    Eine Fundstelle
    (45-47) [82-84]
    Eine Fundstelle
    (168-169) [205-206]
    Viele der Heiden haben derer Erfindung dem Apollo/ die Aegyptier dem Osiris/ die Thracier dem Orpheus zugeschrieben. Andere haben denen Musen die Pallas vorgesetzet/ und gedichtet/ daß diese aus des Jupiters Gehirne gebohren worden: anzudeuten/ daß alle Weißheit und [S] gute Wissenschafften von GOtt herkommen. Einige Christ-gelehrte stehen in dieser frommen Meinung/ als hätten schon die aller-älteste heilige Väter/ wann sie im grünen/ bei unschuldig-guter Muße sich erlustiret/ oder ihrem Feld- und Welt-Bau obgelegen/ Lob- und Dank-Lieder/ zur Ehre GOttes/ gedichtet und angestimmet. Zumaln aus heiliger Verwunderung und Erforschung der Natur und Welt-Geschöpfe/ die [aq]Hymni[/aq] oder Göttliche Lobgesänge entsproßen; gleichwie aus der Betrachtung des menschlichen Lebens und Wandels/ die Sitten- und Tugend-Lieder/ auch Straff- und Stichel-Gedichte/ in Gebrauch gekommen. Ingleichen seye es warscheinlich/ fügen sie hinzu/ daß noch vor der Sündflut in der Schule Henoch/ der ein göttliches Leben geführet/ der Höchste mit geistlichen Psalmen und Liedern wäre verehret worden. Ob Noah/ bald nach der Sündflut/ bei dem Opfer etwann auch einen Lob- und Dank-Gesang gen Himmel geschicket/ daran ist fast nicht zu zweifeln: gewißer aber dieses/ daß einige hundert Jahre hernach Hiob und Moses/ als geistig- und geistliche Dichter/ sich haben hervor gethan; und dieser absonderlich ein schönes Dank-Lied dem HErrn angestimmet/ nach dem triumfirenden Auszug der Kinder Israel durch das rohte Meer: * [2. B. Mos. XV.] worbei auch seine Schwester Mirjam das ihrige beigetragen/ und den Weibern am Reigen vorgesungen. Welcher Gestalt besagt-Israelisches Volk an der Gränze von Moab/ über einen Brunnen/ ein Lied wechselweiß gesungen/ hat eben deßelben Heer-[S]führer und Capellmeister Moses in seinem IV Buch ** [Cap. XXI. v. 17. 18.] angeführet. Nicht gar anderthalb-hundert Jahr hernach trat im Volke GOttes hervor die Richterin/ Prophetin und Poëtin Debora; welche samt dem Barac/ nachdem sie die Cananiter besieget/ GOtt mit einem herrlichen Triumph-Lied gedanket. ***[B. der Richter Cap. V.] Und glauben etliche/ daß diese Debora eine von den alten Sibyllen gewesen; welche auch Poëtinnen waren/ und ihre Weißagungen in Versen beschrieben. Bald darauf haben die Griechen ihren Amphion aufgestellet/ und von ihm erzehlet/ daß er durch seine liebliche Dicht- und Sing-Kunst die Steine zu den Mauren der Stadt Thebe versammlet; oder vielmehr/ durch seine geschickte Poësie und Wolredenheit/ die hart- und wilden Leute bezähmet habe/ Städte zu erbauen/ und friedlich beisammen zu wohnen. Diesem folgten ihre annoch-berühmte alte Po[aq]ë[/aq]ten/ Linus/ Orpheus/ Musaeus; wie auch in Italien die Carmenta/ Evanders Mutter/ welche aus Arcadien/ einer Griechischen Provinz/ die Poësie solle dahin gebracht haben. ¶ Um das Jahr der Welt 2890 schwange sich die Po[aq]ë[/aq]sie mit dem David auf den Könglichen Thron; von welchem Mann und Dichter nach dem Herzen GOttes/ die Po[aq]ë[/aq]tische Fabel von dem Apollo und seinen Musen auf dem Parnassus-Berg/ nach etlicher fromm-gelehrter Meinung/ soll herstammen. David nemlich hatte um sich viel Hof-Musicanten/ den Assaph/ Ethan/ Heman/ Jedithun/ und andere/ mit denen er heilige Sängereien [S] angeordnet/ und er selbst auf der Harpfe gespielet. Also hat der Satan/ GOttes Affe/ zu Delphis Pythische Gesang-Spiele angestellet/ und dem Apollo die Leyer/ auch seinen Musen verschiedene Instrumenten in die Hand gegeben. David hat den Riesen Goliath/ und der Sohn Davids den höllischen Python erwürget: dergleichen Thaten werden auch dem Apollo angedichtet. Zu Jerusalem waren zween heilige Berge/ Sion und Morijah/ auf derer jenem David residirte; diesen beeden Bergen wurde der zwei-gespitzte Parnaßus nachgebildet. In Jerusalem war das Jüdische Sanhedrim; also auch zu Delphis der hohe Griechen-Raht der Amphictyonen. Aus dem Berg Sion entsprang der Brunn Siloah/ daraus ein blind-gebohrner sich sehend gewaschen/ und anderseits die Brunnen Gihon/ Rogel und mehrere; welche durch die Dichter in die Kunst-Brunnen am Parnaßus und Helicon verwandelt worden/ als daraus man sich Kunstsehend und gelehrt trinken könne. Diese geistliche Erklärung lassen wir in ihrem Wehrt: und wißen freilich/ daß die Heiden/ weil sie vieler Sachen und Künste Ursachen nicht erkennen können noch mögen/ selbige ihren Göttern zugeschrieben; dahero auch die Erfindung der Dicht-Kunst (wie schon gemeldet worden) dem Apollo zugeeignet/ weil er durch das Delphische Orakel/ von uralten Zeiten her/ in gebundener Rede geantwortet/ und andere dergleichen [aq]Oracula[/aq] oder Götzen-Stimmen Versweiße geweissaget. ¶ Nach Davids und seines Sohnes Salomo (welcher über tausend Lieder gedichtet/ * [1 B. der König. IV. 32.] von denen [S] das so genannte Hohe Lied noch vorhanden ist) weisester Regierung/ ließ sich in Griechenland hören Homerus/ der Fürst selbiger Poësie/ und Vater der Mythischen/ das ist/ der allerältesten Philosophie;
    Eine Fundstelle
    (1-5) [38-42]
    Gleichwie nun bei den Ebreern die Hohenpriester/ bei den Babyloniern und Persen die [aq]Magi[/aq] oder Weisen/ bei den Aegyptiern und Griechen die [aq]Hierophantae[/aq], bei den Indianern die Brachmanen/ und bei den Römern die [aq]Pontifices[/aq], den [aq]fastis[/aq] und Jahr-Büchern vorgesetzet waren: also haben bei den alten Teutschen ihre Priester/ die Barden und Witdoden/ sich der alten Geschichten und Helden-Thaten ihres Volkes fleissig angenommen/ und derer Andenken durch Lieder fortgepflanzet/ auch damit ihren Gott gepriesen. Dann was die Materie dieser ihrer Lieder anlanget/ so schreibet vorbemeldter [aq]Tacitus: Celebrant carminibus antiquis Tuistonem deum terra editum, & filium Mannum, originem[/aq] [S][aq]gentis conditoremque. Tuistonem[/aq], sagt er/ oder wie [aq]Conringius[/aq] und andere lesen/ [aq]Tuisconem sive Teutonem[/aq]; daher auch der Nahme Teutisch oder Teutsch kommet/ und seinen Sohn [aq]Mannum[/aq]; dadurch sie etwann den ersten Menschen Adam verstanden/ und daher noch das Wort Mann und Mensch bei uns verblieben; auch der Lateiner [aq]Mas[/aq], und der Aegyptier [aq]Man[/aq] und [aq]Men[/aq] fast gleiches Lautes sind. Etlichen meynen/ sie hätten durch den alten [aq]Mannum[/aq] den Noah verstanden; indem sie aus Vermischung der Historien von Adam und Noah/ welche vielleicht durch die Fabeln/ als es zu geschehen pfleget/ sehr verdunkelt worden/ [aq]ex traditione majorum[/aq] vernommen/ daß das ganze menschliche Geschlecht ersäufet worden/ und nur ein Mann/ sammt seinen dreien Söhnen/ übergelieben; welche hernach die Erde unter sich ausgetheilet.
    Eine Fundstelle
    (7-8) [44-45]
    und hier nicht übergehen/ was [aq]Lambecius[/aq] [S] [aq]Lib. II Comment. de Bibl. Vindob. p. 772[/aq] meldet/ daß in diesem Keiserl. Bücher-Schatz vorhanden sey eine alte [aq]membrana[/aq], darauf die Sonntags- und Fest-Episteln/ samt andern [aq]fragmentis[/aq] A. und N. Testaments/ in alt-Teutschen Reimen meistentheils zu lesen/ um das Jahr Christi 1210 verfertiget/ derer Titul und Anfang also lautet: ¶ [aq]Hye hebt sich der Epistler an[/aq]. ¶ [...] ¶ [aq]Eod. lib. II p. 959[/aq] gedenket wolermeldter [aq]Lambecius[/aq] einer [aq]Historiae Sacrae Vet. Testamenti in Germanicam linguam rhythmice translatae[/aq], derer Anfang: ¶ [aq]Christ Herre über alle Krafft[/aq]/ ¶ [...] ¶ Sonsten hat auch [aq]Hottingerus[/aq] in seinem [aq]Bibliothecario quadripartito p. 148. 149[/aq] einige [aq]fragmenta[/aq] einer Biblischen Ubersetzung des Alten Testamentes in T. Reimen/ herausgegeben/ und sehr beklaget/ daß das ganze Werk verlohren gegangen. Allein daß selbiges annoch in der fürtrefflichen Wolfenbüttelischen [aq]Bibliothec[/aq] anzutreffen/ bezeuget [aq]b. Avunculus meus, D. Jo. Saubertus[/aq], in seiner [aq]Palaestra Theologico-Philologica[/aq] [S] [aq]p. 193, 194[/aq], da er schreibet: [...]. Ferner sind [aq]eadem in Palaestra[/aq] folgende T. Verse [aq]excerpi[/aq]ret/ welche den 26 Versicul [aq]Exod. IIX[/aq] sollen ausdrucken: ¶ [aq]Sie sprachen/ des mag nicht geschehen[/aq]/ ¶ [...] ¶ Es nennet [aq]Saubertus[/aq] diese Ubersetzung [aq]vetustissimam Versionem Bibl. Germanicam, ante plus quam quingentos annos conscriptam[/aq]. Der [aq]Auctor[/aq] soll gewesen seyn Rudolf von Hohen-Ems/ welcher diese Ubersetzung aus Befehl König Conrads/ [aq]Friderici II[/aq] Sohnes/ um das Jahr Christi 1250 soll vorgenommen haben. Ja/ es gedenket auch des dritten Exemplars einer in alt-Teutsche Reimen Biblischen Ubersetzung Herr [aq]Conringius, in Epist. Gratulatoria Natalis duode[/aq]-[S][aq]nonagesimi ad Ducem Augustum Lüneb. gloriosiss. mem. p. 59[/aq] schreibend: [aq]Inter ducentas sane sex & viginti sive universae Scripturae sive V. Testamenti, Novi item Testamenti separatas septuaginta sex editiones, quas tua manu, Principum decus, in augustam bibliothecam, thesaurum illum librarium incomparabilem, retulisti, comprehenditur etiam MSta Bibliorum translatio vernacula perantiqua, proso sermone bis, & ter verso; quas inter & illa est, cujus specimen in Theologicae Blibliothecae volumine pronuper exhibuit meritis in rem omnem sacram profanamq; celeberrimus Hottingerus[/aq]. ¶ Im Anfang des [aq]XIVten seculi[/aq], nemlich A. 1303 hat Hugo von Trimberg sein weitleuftiges Werk von Teutschen Reimen zu Ende gebracht/ so der Renner genennet wird/ darinnen er die Laster selbiger Zeiten des Geistlich- und weltlichen Standes entdecket/ und zur Gottseeligkeit/ Erbarkeit und andern Tugenden gute Vermahnung giebt. Von diesem Renner stehen auch zwei alte [aq]MSt[/aq]a in der Wolfenbüttelischen [aq]Bibliothec[/aq], aus denen man ersehen kan/ wie sehr das Werk im gedruckten verändert worden; und soll auch eines auf Papier/ in der Pauliner-[aq]Bibliothec[/aq] zu Leipzig/ anzutreffen seyn. Zu der Zeit des Hugo von Trimberg lebte Freydank/ der ein Buch verfertiget/ so er die Lajen-Bibel nennet/ worinnen er die fürnehmsten Geschichte des A. und N. Testaments in Teutsche Reimen gebracht. Es werden in der mehr belobten Hochfürstl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Gotha unterschiedliche geschriebene seiner Gedichte [S] vorgezeiget/ mit der Uberschrifft/ Freigedank. Und schreibet obangezogener Spangenberg: Man hielte damals auf keinen Spruch nichts/ den nicht Herr Freidank gedichtet. A. 1317 starb Heinrich von Frauenlob/ welcher der H. Schrifft [aq]Doctor[/aq] zu Mainz gewesen/ und solchen Zunamen daher bekommen/ weil er zu Lob des weiblichen Geschlechts sehr viel Lieder gedichtet/ insonderheit etliche von der H. Jungfrauen Maria/ die man unserer Frauen Lied geheißen; und ist er/ am Andreas Tag gedachten Jahres/ von etlichen fürnehmen Matronen aus seinem Hause biß in den Domm zu seiner Grabstette getragen/ auch diese von ihnen mit Wein begoßen worden. ¶ Vielleicht in diesem oder folgendem Jahrhundert mag geschrieben seyn worden das alte T. Reimen-Buch [aq]de Infantia Christi[/aq]; welches auch in Griechisch- und Arabischer Sprache zu finden: massen [aq]Lambecius Lib. VII Comment. de Biblioth. Vindob. p. 270[/aq]. 271 meldet/ daß ein Griechisches [aq]MStum[/aq] in der Keiserl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Wien anzutreffen/ deßen [aq]auctor Thomas Israëlita[/aq] genennet wird; und soll ein gleiches [aq]MStum[/aq] in der Königl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Paris verwahret werden. Des [aq]Golii[/aq] Arabisches [aq]MStum[/aq] hat vor 6 Jahren/ nemlich A. 1697, [aq]Henr. Sike, cum versione Latina & Notis f. 8[/aq]. zu Utrecht im Druck herausgegeben/ unter dem Titul: [aq]Evangelium Infantiae, vel Liber Apocryphus de Infantia Servatoris[/aq]. In der Hochfürstl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Gotha aber wird vorgezeigt eine Teutsche [aq]Version[/aq] auf Pergamen/ unter dem Titul: Hie hebt sich an unsers Herrn [S] Kindheit und sein Leben. Es kommen darinnen unterschiedliche Mährlein vor. Unter andern/ ¶ [aq]Daz Jesus ainem Kind sein Krüglein wieder ganz macht[/aq]. ¶ [aq]An einem Tag daz kint Jesus[/aq]. ¶ [...] ¶ Etliche nennen dieses Buch [aq]Evangelium quintum[/aq], oder [aq]Evangelium Pueritiae[/aq], und halten solches in sonderem Wehrt. Es urtheilet aber [aq]Lambecius[/aq] sehr wol davon/ wann er schreibet: [aq]Sive sub Thomae Israëlitae nomine, sive sub nomine S. Matthaei Apostoli, sive sub quocunque alio specioso titutlo Liber de Infantia Christi se venditet, certo tamen constat, eum, tanquam fabulosum & supposititium, omnique autoritate & fide carentem, a sancta Ecclesia Catholica jam olim merito improbatum & rejectum esse[/aq]. Hierauf führet [aq]Lambecius[/aq] die gemeine Meynung der Kirchen-Vätter an/ daß Christus vor dem ersten Zeichen zu Cana in Galilaea kein Zeichen oder Wun-[S]der gethan; und beweiset solches aus dem [aq]Epiphanio, Chrysostomo[/aq] und [aq]Baronio[/aq]. Ein gleiches [aq]judicium[/aq] hat schon zu seiner Zeit Lutherus hierüber gefället im [aq]VII[/aq] Haubt-Stuck der Tischreden/ vom HErrn Christo/ [aq]p.m. 93[/aq]: Viel Fabeln sind von vielen erdichtet/ was JEsus in seiner Kindheit und Jugend gethan habe/ wie zu sehen ist im Buch mit dem Titul/ de [aq]Infantia Salvatoris[/aq], oder [aq]de Vita Jesu[/aq]. Weil aber in demselben Buch viel lächerlich närrisch Ding stehet/ hat es nie kein Ansehen gehabt bei den Christen. ¶ Zu Ende des vierzehenden/ und Anfang des fünfzehenden [aq]Seculi[/aq], regierte eine Reimsucht von Teutschen und Lateinischen Reimen untermischet/ dieser Art/ als das noch bekannte Weihnacht-Lied ist/ [aq]In dulci jubilo[/aq], nun singet und seyd fro! Von deßen [aq]auctore, Petro Dresdensi[/aq] und seinen Liedern/ ein mehrers kan gefunden werden [aq]in Disputatione Acad. Jac. Thomasii de Petro Dresdensi[/aq], so zu Leipzig A. 1678 gehalten worden. Im funfzehenden Jahr-hundert lebte unter andern Sebastian Brand/ ein berühmter Rechts-gelehrter und Keiserlicher Raht/ welcher ein Lateinisch-poëtisches Büchlein/ [aq]de Moribus & facetiis mensae, sive Thesmophagiam[/aq], in T. Reimen übersetzet. Der Beschluß des Werklein lautet also: ¶ [aq]Ob nun wer ander sytt und wise[/aq]/ ¶ [...][S][...]
    Eine Fundstelle
    (21-28) [58-65]
    Dieses Großen Carls Sohn Ludwig der Fromme/ soll sich bemühet haben/ die ganze Heilige Schrifft/ per [aq]Poëtam quendam Saxonem[/aq], in Teutsche Verse zu bringen; welche Ubersetzung aber vermuhtlich nicht mehr vorhanden. Zu den Zeiten Keisers [aq]Lotharii I[/aq] und Ludwigs des II hat Ottfried/ ein Mönch des Closters Weißenburg/ gelebet/ welcher die Evangelien in T. Versen heraus gegeben/ und [aq]Luitberto[/aq] dem Erz-Bischoffen zu Mainz überschrieben. Dieses Werk (so genannt wird Ottfried Evangelien-Buch) hat [aq]B. Rhenanus[/aq] zu erst gefunden; wie er in seinen [aq]Rebus Germanicis[/aq] erzehlet. Die Verse/ davon Herr Hofmann einige anführet/ sind noch sehr rauh und unverständlich/ doch von zimlich-gutem Geist. Es ist von diesem Evangelien-Buch ein [aq]MStum[/aq] in der höchstschätzbaren Keiserlichen [aq]Bibliothec[/aq] zu [S] Wien/ und vom [aq]Lambecio Lib. II Comment. de Biblioth. Vindobon. Cap. V. p. 415. seqq[/aq]. weitläuftig [aq]recommendiret[/aq] ; welches auch dem ienigen/ daraus [aq]Matthias Flacius Illyricus[/aq] den [aq]Otfridum[/aq] zu Basel drucken lassen/ weit vorgezogen wird. GOtt gebe/ daß wir das herrliche Werk bald sehen mögen/ so der hochverdiente Herr [aq]D[/aq]. Schilter zu Straßburg A. 1698, [aq]nî fallor[/aq], in einem sonderbaren [aq]edito specimine[/aq] heraus zu geben versprochen/ unter folgendem Titul: [aq]Volumen Evangeliorum Otfridi, Monachi Weissenburgensis, in quinque libros distinctum, ante annum Christi 876 conscriptum. Nunc infinitis locis emendatius editum, interpretatione Latina, variis lectionibus notisque illustratum a Joanne Schiltero[/aq]. Im zehenden Jahr-hundert/ unter der Regierung der Keiser Otten I und II, sind die Meister-Singer schon entsprungen; derer Lieder [aq]Reineccius[/aq] in seiner [aq]Oration de Historiae dignitate[/aq], nach den alten Helden-Liedern stellet. [aq]M. Cyriacus[/aq] Spangenberger in seinem Buch/ so er von der edlen und hochberühmten Kunst der Musica/ und deren Ankunft/ Lob/ Nutz und Wirkung/ wie auch von Aufkommen der Meister-Singer/ zu Ehren der löbl. und ehrsamen Gesellschaft der Meister-Singer zu Straßburg/ im Jahr 1598 verfertiget/ schreibet unter andern/ daß die Meister-Singer für Keiser Otten A. 691 auf dem Reichs-Tag zu Wormbs von dem Geistlichen Stande seyn verklagt worden/ als wann sie verschiedene Lieder zu dieses Standes Verkleinerung erdichtet/ und unter die Leute gebracht hätten. Es [S] hätte sie aber Keiser unschuldig befunden/ und sie vielmehr [aq]privilegi[/aq]ret
    Eine Fundstelle
    (15-17) [52-54]
    Nun fragt sichs/ Ob die Schau-Spiele/ wovon wir bißhero gehandelt/ heut zu Tage unter den Christen in wol angeordneten [aq]Republiquen[/aq] zu erdulten? Viele von denen Gelehrten antworten mit ja: indem nirgend in H. Schrifft gelesen wird/ daß dergleichen Ergetzlichkeiten schlecht hin verboten; ja es werden von [aq]Luthero[/aq] und andern die Bücher Job/ Judith und Tobiae vor schöne Comoedien gehalten. Die jenige Schau-Spiele sind freilich nicht zu billigen/ die GOtt verunehren/ und den Leser und Zuschauer ärgern; aus welchen manche Matronen und Jungfrauen/ die schamhaft und züchtig in das Spiel-Haus gegangen/ geil und frech wieder herausgehen. Und solches geschicht gemeiniglich heut zu Tage bei uns/ durch die gemeine Comoedianten und ihre schändliche Nach-Spiele; daher dann die Leute/ so von solchen liederlich- und ärgerlichen Schau-Spielen Beruf [S] machen / und um das Geld den Leuten die Laster durch die Augen in das Herz spielen/ in alten und neuen Zeiten/ denen Taschen-Spielern/ Gaucklern/ Seil-Tanzern und andern verächtlichen Personen gleich geachtet worden. Aber Schau-Spiele vernünftig schreiben und spielen/ die Jugend damit zu üben/ auch zu feinen Sitten und beherzter Redfertigkeit anzugewöhnen/ solches ist nicht unlöblich noch sträflich; und schreibet der gelehrte [aq]Erasmus[/aq] an einem Ort/ Es wäre gut/ wann man alle: Biblische Historien zu Schau-Spielen machte/ und die Jugend sich darinnen öffentlich üben liesse; maßen solches offt mehr als eine übereilte Predigt verfangen und nutzen würde. Jedoch will ich dieser Frage wegen iederman bei seiner Meynung gerne laßen / und darüber mit niemand einigen Streit anfangen.
    Eine Fundstelle
    (248-249) [285-286]
    Eine Fundstelle
    (60) [97]
    Eine Fundstelle
    (61) [98]
    Eine Fundstelle
    (61) [98]
    Eine Fundstelle
    (68) [105]
    Eine Fundstelle
    (69) [106]
    Eine Fundstelle
    (74) [111]
    Eine Fundstelle
    (77) [114]
    Eine Fundstelle
    (80) [117]
    Eine Fundstelle
    (80) [117]
    Eine Fundstelle
    (95) [132]
    Eine Fundstelle
    (97) [134]
    Eine Fundstelle
    (140) [177]
    Eine Fundstelle
    (143) [180]
    Eine Fundstelle
    (190) [227]
    Eine Fundstelle
    (210) [247]
    Eine Fundstelle
    (212) [249]
    Viele der Heiden haben derer Erfindung dem Apollo/ die Aegyptier dem Osiris/ die Thracier dem Orpheus zugeschrieben. Andere haben denen Musen die Pallas vorgesetzet/ und gedichtet/ daß diese aus des Jupiters Gehirne gebohren worden: anzudeuten/ daß alle Weißheit und [S] gute Wissenschafften von GOtt herkommen. Einige Christ-gelehrte stehen in dieser frommen Meinung/ als hätten schon die aller-älteste heilige Väter/ wann sie im grünen/ bei unschuldig-guter Muße sich erlustiret/ oder ihrem Feld- und Welt-Bau obgelegen/ Lob- und Dank-Lieder/ zur Ehre GOttes/ gedichtet und angestimmet. Zumaln aus heiliger Verwunderung und Erforschung der Natur und Welt-Geschöpfe/ die [aq]Hymni[/aq] oder Göttliche Lobgesänge entsproßen; gleichwie aus der Betrachtung des menschlichen Lebens und Wandels/ die Sitten- und Tugend-Lieder/ auch Straff- und Stichel-Gedichte/ in Gebrauch gekommen. Ingleichen seye es warscheinlich/ fügen sie hinzu/ daß noch vor der Sündflut in der Schule Henoch/ der ein göttliches Leben geführet/ der Höchste mit geistlichen Psalmen und Liedern wäre verehret worden. Ob Noah/ bald nach der Sündflut/ bei dem Opfer etwann auch einen Lob- und Dank-Gesang gen Himmel geschicket/ daran ist fast nicht zu zweifeln: gewißer aber dieses/ daß einige hundert Jahre hernach Hiob und Moses/ als geistig- und geistliche Dichter/ sich haben hervor gethan; und dieser absonderlich ein schönes Dank-Lied dem HErrn angestimmet/ nach dem triumfirenden Auszug der Kinder Israel durch das rohte Meer: * [2. B. Mos. XV.] worbei auch seine Schwester Mirjam das ihrige beigetragen/ und den Weibern am Reigen vorgesungen. Welcher Gestalt besagt-Israelisches Volk an der Gränze von Moab/ über einen Brunnen/ ein Lied wechselweiß gesungen/ hat eben deßelben Heer-[S]führer und Capellmeister Moses in seinem IV Buch ** [Cap. XXI. v. 17. 18.] angeführet. Nicht gar anderthalb-hundert Jahr hernach trat im Volke GOttes hervor die Richterin/ Prophetin und Poëtin Debora; welche samt dem Barac/ nachdem sie die Cananiter besieget/ GOtt mit einem herrlichen Triumph-Lied gedanket. ***[B. der Richter Cap. V.] Und glauben etliche/ daß diese Debora eine von den alten Sibyllen gewesen; welche auch Poëtinnen waren/ und ihre Weißagungen in Versen beschrieben. Bald darauf haben die Griechen ihren Amphion aufgestellet/ und von ihm erzehlet/ daß er durch seine liebliche Dicht- und Sing-Kunst die Steine zu den Mauren der Stadt Thebe versammlet; oder vielmehr/ durch seine geschickte Poësie und Wolredenheit/ die hart- und wilden Leute bezähmet habe/ Städte zu erbauen/ und friedlich beisammen zu wohnen. Diesem folgten ihre annoch-berühmte alte Po[aq]ë[/aq]ten/ Linus/ Orpheus/ Musaeus; wie auch in Italien die Carmenta/ Evanders Mutter/ welche aus Arcadien/ einer Griechischen Provinz/ die Poësie solle dahin gebracht haben. ¶ Um das Jahr der Welt 2890 schwange sich die Po[aq]ë[/aq]sie mit dem David auf den Könglichen Thron; von welchem Mann und Dichter nach dem Herzen GOttes/ die Po[aq]ë[/aq]tische Fabel von dem Apollo und seinen Musen auf dem Parnassus-Berg/ nach etlicher fromm-gelehrter Meinung/ soll herstammen. David nemlich hatte um sich viel Hof-Musicanten/ den Assaph/ Ethan/ Heman/ Jedithun/ und andere/ mit denen er heilige Sängereien [S] angeordnet/ und er selbst auf der Harpfe gespielet. Also hat der Satan/ GOttes Affe/ zu Delphis Pythische Gesang-Spiele angestellet/ und dem Apollo die Leyer/ auch seinen Musen verschiedene Instrumenten in die Hand gegeben. David hat den Riesen Goliath/ und der Sohn Davids den höllischen Python erwürget: dergleichen Thaten werden auch dem Apollo angedichtet. Zu Jerusalem waren zween heilige Berge/ Sion und Morijah/ auf derer jenem David residirte; diesen beeden Bergen wurde der zwei-gespitzte Parnaßus nachgebildet. In Jerusalem war das Jüdische Sanhedrim; also auch zu Delphis der hohe Griechen-Raht der Amphictyonen. Aus dem Berg Sion entsprang der Brunn Siloah/ daraus ein blind-gebohrner sich sehend gewaschen/ und anderseits die Brunnen Gihon/ Rogel und mehrere; welche durch die Dichter in die Kunst-Brunnen am Parnaßus und Helicon verwandelt worden/ als daraus man sich Kunstsehend und gelehrt trinken könne. Diese geistliche Erklärung lassen wir in ihrem Wehrt: und wißen freilich/ daß die Heiden/ weil sie vieler Sachen und Künste Ursachen nicht erkennen können noch mögen/ selbige ihren Göttern zugeschrieben; dahero auch die Erfindung der Dicht-Kunst (wie schon gemeldet worden) dem Apollo zugeeignet/ weil er durch das Delphische Orakel/ von uralten Zeiten her/ in gebundener Rede geantwortet/ und andere dergleichen [aq]Oracula[/aq] oder Götzen-Stimmen Versweiße geweissaget. ¶ Nach Davids und seines Sohnes Salomo (welcher über tausend Lieder gedichtet/ * [1 B. der König. IV. 32.] von denen [S] das so genannte Hohe Lied noch vorhanden ist) weisester Regierung/ ließ sich in Griechenland hören Homerus/ der Fürst selbiger Poësie/ und Vater der Mythischen/ das ist/ der allerältesten Philosophie;
    Eine Fundstelle
    (1-5) [38-42]
    Gleichwie nun bei den Ebreern die Hohenpriester/ bei den Babyloniern und Persen die [aq]Magi[/aq] oder Weisen/ bei den Aegyptiern und Griechen die [aq]Hierophantae[/aq], bei den Indianern die Brachmanen/ und bei den Römern die [aq]Pontifices[/aq], den [aq]fastis[/aq] und Jahr-Büchern vorgesetzet waren: also haben bei den alten Teutschen ihre Priester/ die Barden und Witdoden/ sich der alten Geschichten und Helden-Thaten ihres Volkes fleissig angenommen/ und derer Andenken durch Lieder fortgepflanzet/ auch damit ihren Gott gepriesen. Dann was die Materie dieser ihrer Lieder anlanget/ so schreibet vorbemeldter [aq]Tacitus: Celebrant carminibus antiquis Tuistonem deum terra editum, & filium Mannum, originem[/aq] [S][aq]gentis conditoremque. Tuistonem[/aq], sagt er/ oder wie [aq]Conringius[/aq] und andere lesen/ [aq]Tuisconem sive Teutonem[/aq]; daher auch der Nahme Teutisch oder Teutsch kommet/ und seinen Sohn [aq]Mannum[/aq]; dadurch sie etwann den ersten Menschen Adam verstanden/ und daher noch das Wort Mann und Mensch bei uns verblieben; auch der Lateiner [aq]Mas[/aq], und der Aegyptier [aq]Man[/aq] und [aq]Men[/aq] fast gleiches Lautes sind. Etlichen meynen/ sie hätten durch den alten [aq]Mannum[/aq] den Noah verstanden; indem sie aus Vermischung der Historien von Adam und Noah/ welche vielleicht durch die Fabeln/ als es zu geschehen pfleget/ sehr verdunkelt worden/ [aq]ex traditione majorum[/aq] vernommen/ daß das ganze menschliche Geschlecht ersäufet worden/ und nur ein Mann/ sammt seinen dreien Söhnen/ übergelieben; welche hernach die Erde unter sich ausgetheilet.
    Eine Fundstelle
    (7-8) [44-45]
    und hier nicht übergehen/ was [aq]Lambecius[/aq] [S] [aq]Lib. II Comment. de Bibl. Vindob. p. 772[/aq] meldet/ daß in diesem Keiserl. Bücher-Schatz vorhanden sey eine alte [aq]membrana[/aq], darauf die Sonntags- und Fest-Episteln/ samt andern [aq]fragmentis[/aq] A. und N. Testaments/ in alt-Teutschen Reimen meistentheils zu lesen/ um das Jahr Christi 1210 verfertiget/ derer Titul und Anfang also lautet: ¶ [aq]Hye hebt sich der Epistler an[/aq]. ¶ [...] ¶ [aq]Eod. lib. II p. 959[/aq] gedenket wolermeldter [aq]Lambecius[/aq] einer [aq]Historiae Sacrae Vet. Testamenti in Germanicam linguam rhythmice translatae[/aq], derer Anfang: ¶ [aq]Christ Herre über alle Krafft[/aq]/ ¶ [...] ¶ Sonsten hat auch [aq]Hottingerus[/aq] in seinem [aq]Bibliothecario quadripartito p. 148. 149[/aq] einige [aq]fragmenta[/aq] einer Biblischen Ubersetzung des Alten Testamentes in T. Reimen/ herausgegeben/ und sehr beklaget/ daß das ganze Werk verlohren gegangen. Allein daß selbiges annoch in der fürtrefflichen Wolfenbüttelischen [aq]Bibliothec[/aq] anzutreffen/ bezeuget [aq]b. Avunculus meus, D. Jo. Saubertus[/aq], in seiner [aq]Palaestra Theologico-Philologica[/aq] [S] [aq]p. 193, 194[/aq], da er schreibet: [...]. Ferner sind [aq]eadem in Palaestra[/aq] folgende T. Verse [aq]excerpi[/aq]ret/ welche den 26 Versicul [aq]Exod. IIX[/aq] sollen ausdrucken: ¶ [aq]Sie sprachen/ des mag nicht geschehen[/aq]/ ¶ [...] ¶ Es nennet [aq]Saubertus[/aq] diese Ubersetzung [aq]vetustissimam Versionem Bibl. Germanicam, ante plus quam quingentos annos conscriptam[/aq]. Der [aq]Auctor[/aq] soll gewesen seyn Rudolf von Hohen-Ems/ welcher diese Ubersetzung aus Befehl König Conrads/ [aq]Friderici II[/aq] Sohnes/ um das Jahr Christi 1250 soll vorgenommen haben. Ja/ es gedenket auch des dritten Exemplars einer in alt-Teutsche Reimen Biblischen Ubersetzung Herr [aq]Conringius, in Epist. Gratulatoria Natalis duode[/aq]-[S][aq]nonagesimi ad Ducem Augustum Lüneb. gloriosiss. mem. p. 59[/aq] schreibend: [aq]Inter ducentas sane sex & viginti sive universae Scripturae sive V. Testamenti, Novi item Testamenti separatas septuaginta sex editiones, quas tua manu, Principum decus, in augustam bibliothecam, thesaurum illum librarium incomparabilem, retulisti, comprehenditur etiam MSta Bibliorum translatio vernacula perantiqua, proso sermone bis, & ter verso; quas inter & illa est, cujus specimen in Theologicae Blibliothecae volumine pronuper exhibuit meritis in rem omnem sacram profanamq; celeberrimus Hottingerus[/aq]. ¶ Im Anfang des [aq]XIVten seculi[/aq], nemlich A. 1303 hat Hugo von Trimberg sein weitleuftiges Werk von Teutschen Reimen zu Ende gebracht/ so der Renner genennet wird/ darinnen er die Laster selbiger Zeiten des Geistlich- und weltlichen Standes entdecket/ und zur Gottseeligkeit/ Erbarkeit und andern Tugenden gute Vermahnung giebt. Von diesem Renner stehen auch zwei alte [aq]MSt[/aq]a in der Wolfenbüttelischen [aq]Bibliothec[/aq], aus denen man ersehen kan/ wie sehr das Werk im gedruckten verändert worden; und soll auch eines auf Papier/ in der Pauliner-[aq]Bibliothec[/aq] zu Leipzig/ anzutreffen seyn. Zu der Zeit des Hugo von Trimberg lebte Freydank/ der ein Buch verfertiget/ so er die Lajen-Bibel nennet/ worinnen er die fürnehmsten Geschichte des A. und N. Testaments in Teutsche Reimen gebracht. Es werden in der mehr belobten Hochfürstl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Gotha unterschiedliche geschriebene seiner Gedichte [S] vorgezeiget/ mit der Uberschrifft/ Freigedank. Und schreibet obangezogener Spangenberg: Man hielte damals auf keinen Spruch nichts/ den nicht Herr Freidank gedichtet. A. 1317 starb Heinrich von Frauenlob/ welcher der H. Schrifft [aq]Doctor[/aq] zu Mainz gewesen/ und solchen Zunamen daher bekommen/ weil er zu Lob des weiblichen Geschlechts sehr viel Lieder gedichtet/ insonderheit etliche von der H. Jungfrauen Maria/ die man unserer Frauen Lied geheißen; und ist er/ am Andreas Tag gedachten Jahres/ von etlichen fürnehmen Matronen aus seinem Hause biß in den Domm zu seiner Grabstette getragen/ auch diese von ihnen mit Wein begoßen worden. ¶ Vielleicht in diesem oder folgendem Jahrhundert mag geschrieben seyn worden das alte T. Reimen-Buch [aq]de Infantia Christi[/aq]; welches auch in Griechisch- und Arabischer Sprache zu finden: massen [aq]Lambecius Lib. VII Comment. de Biblioth. Vindob. p. 270[/aq]. 271 meldet/ daß ein Griechisches [aq]MStum[/aq] in der Keiserl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Wien anzutreffen/ deßen [aq]auctor Thomas Israëlita[/aq] genennet wird; und soll ein gleiches [aq]MStum[/aq] in der Königl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Paris verwahret werden. Des [aq]Golii[/aq] Arabisches [aq]MStum[/aq] hat vor 6 Jahren/ nemlich A. 1697, [aq]Henr. Sike, cum versione Latina & Notis f. 8[/aq]. zu Utrecht im Druck herausgegeben/ unter dem Titul: [aq]Evangelium Infantiae, vel Liber Apocryphus de Infantia Servatoris[/aq]. In der Hochfürstl. [aq]Bibliothec[/aq] zu Gotha aber wird vorgezeigt eine Teutsche [aq]Version[/aq] auf Pergamen/ unter dem Titul: Hie hebt sich an unsers Herrn [S] Kindheit und sein Leben. Es kommen darinnen unterschiedliche Mährlein vor. Unter andern/ ¶ [aq]Daz Jesus ainem Kind sein Krüglein wieder ganz macht[/aq]. ¶ [aq]An einem Tag daz kint Jesus[/aq]. ¶ [...] ¶ Etliche nennen dieses Buch [aq]Evangelium quintum[/aq], oder [aq]Evangelium Pueritiae[/aq], und halten solches in sonderem Wehrt. Es urtheilet aber [aq]Lambecius[/aq] sehr wol davon/ wann er schreibet: [aq]Sive sub Thomae Israëlitae nomine, sive sub nomine S. Matthaei Apostoli, sive sub quocunque alio specioso titutlo Liber de Infantia Christi se venditet, certo tamen constat, eum, tanquam fabulosum & supposititium, omnique autoritate & fide carentem, a sancta Ecclesia Catholica jam olim merito improbatum & rejectum esse[/aq]. Hierauf führet [aq]Lambecius[/aq] die gemeine Meynung der Kirchen-Vätter an/ daß Christus vor dem ersten Zeichen zu Cana in Galilaea kein Zeichen oder Wun-[S]der gethan; und beweiset solches aus dem [aq]Epiphanio, Chrysostomo[/aq] und [aq]Baronio[/aq]. Ein gleiches [aq]judicium[/aq] hat schon zu seiner Zeit Lutherus hierüber gefället im [aq]VII[/aq] Haubt-Stuck der Tischreden/ vom HErrn Christo/ [aq]p.m. 93[/aq]: Viel Fabeln sind von vielen erdichtet/ was JEsus in seiner Kindheit und Jugend gethan habe/ wie zu sehen ist im Buch mit dem Titul/ de [aq]Infantia Salvatoris[/aq], oder [aq]de Vita Jesu[/aq]. Weil aber in demselben Buch viel lächerlich närrisch Ding stehet/ hat es nie kein Ansehen gehabt bei den Christen. ¶ Zu Ende des vierzehenden/ und Anfang des fünfzehenden [aq]Seculi[/aq], regierte eine Reimsucht von Teutschen und Lateinischen Reimen untermischet/ dieser Art/ als das noch bekannte Weihnacht-Lied ist/ [aq]In dulci jubilo[/aq], nun singet und seyd fro! Von deßen [aq]auctore, Petro Dresdensi[/aq] und seinen Liedern/ ein mehrers kan gefunden werden [aq]in Disputatione Acad. Jac. Thomasii de Petro Dresdensi[/aq], so zu Leipzig A. 1678 gehalten worden. Im funfzehenden Jahr-hundert lebte unter andern Sebastian Brand/ ein berühmter Rechts-gelehrter und Keiserlicher Raht/ welcher ein Lateinisch-poëtisches Büchlein/ [aq]de Moribus & facetiis mensae, sive Thesmophagiam[/aq], in T. Reimen übersetzet. Der Beschluß des Werklein lautet also: ¶ [aq]Ob nun wer ander sytt und wise[/aq]/ ¶ [...][S][...]
    Eine Fundstelle
    (21-28) [58-65]
    Dieses Großen Carls Sohn Ludwig der Fromme/ soll sich bemühet haben/ die ganze Heilige Schrifft/ per [aq]Poëtam quendam Saxonem[/aq], in Teutsche Verse zu bringen; welche Ubersetzung aber vermuhtlich nicht mehr vorhanden. Zu den Zeiten Keisers [aq]Lotharii I[/aq] und Ludwigs des II hat Ottfried/ ein Mönch des Closters Weißenburg/ gelebet/ welcher die Evangelien in T. Versen heraus gegeben/ und [aq]Luitberto[/aq] dem Erz-Bischoffen zu Mainz überschrieben. Dieses Werk (so genannt wird Ottfried Evangelien-Buch) hat [aq]B. Rhenanus[/aq] zu erst gefunden; wie er in seinen [aq]Rebus Germanicis[/aq] erzehlet. Die Verse/ davon Herr Hofmann einige anführet/ sind noch sehr rauh und unverständlich/ doch von zimlich-gutem Geist. Es ist von diesem Evangelien-Buch ein [aq]MStum[/aq] in der höchstschätzbaren Keiserlichen [aq]Bibliothec[/aq] zu [S] Wien/ und vom [aq]Lambecio Lib. II Comment. de Biblioth. Vindobon. Cap. V. p. 415. seqq[/aq]. weitläuftig [aq]recommendiret[/aq] ; welches auch dem ienigen/ daraus [aq]Matthias Flacius Illyricus[/aq] den [aq]Otfridum[/aq] zu Basel drucken lassen/ weit vorgezogen wird. GOtt gebe/ daß wir das herrliche Werk bald sehen mögen/ so der hochverdiente Herr [aq]D[/aq]. Schilter zu Straßburg A. 1698, [aq]nî fallor[/aq], in einem sonderbaren [aq]edito specimine[/aq] heraus zu geben versprochen/ unter folgendem Titul: [aq]Volumen Evangeliorum Otfridi, Monachi Weissenburgensis, in quinque libros distinctum, ante annum Christi 876 conscriptum. Nunc infinitis locis emendatius editum, interpretatione Latina, variis lectionibus notisque illustratum a Joanne Schiltero[/aq]. Im zehenden Jahr-hundert/ unter der Regierung der Keiser Otten I und II, sind die Meister-Singer schon entsprungen; derer Lieder [aq]Reineccius[/aq] in seiner [aq]Oration de Historiae dignitate[/aq], nach den alten Helden-Liedern stellet. [aq]M. Cyriacus[/aq] Spangenberger in seinem Buch/ so er von der edlen und hochberühmten Kunst der Musica/ und deren Ankunft/ Lob/ Nutz und Wirkung/ wie auch von Aufkommen der Meister-Singer/ zu Ehren der löbl. und ehrsamen Gesellschaft der Meister-Singer zu Straßburg/ im Jahr 1598 verfertiget/ schreibet unter andern/ daß die Meister-Singer für Keiser Otten A. 691 auf dem Reichs-Tag zu Wormbs von dem Geistlichen Stande seyn verklagt worden/ als wann sie verschiedene Lieder zu dieses Standes Verkleinerung erdichtet/ und unter die Leute gebracht hätten. Es [S] hätte sie aber Keiser unschuldig befunden/ und sie vielmehr [aq]privilegi[/aq]ret
    Eine Fundstelle
    (15-17) [52-54]
    Nun fragt sichs/ Ob die Schau-Spiele/ wovon wir bißhero gehandelt/ heut zu Tage unter den Christen in wol angeordneten [aq]Republiquen[/aq] zu erdulten? Viele von denen Gelehrten antworten mit ja: indem nirgend in H. Schrifft gelesen wird/ daß dergleichen Ergetzlichkeiten schlecht hin verboten; ja es werden von [aq]Luthero[/aq] und andern die Bücher Job/ Judith und Tobiae vor schöne Comoedien gehalten. Die jenige Schau-Spiele sind freilich nicht zu billigen/ die GOtt verunehren/ und den Leser und Zuschauer ärgern; aus welchen manche Matronen und Jungfrauen/ die schamhaft und züchtig in das Spiel-Haus gegangen/ geil und frech wieder herausgehen. Und solches geschicht gemeiniglich heut zu Tage bei uns/ durch die gemeine Comoedianten und ihre schändliche Nach-Spiele; daher dann die Leute/ so von solchen liederlich- und ärgerlichen Schau-Spielen Beruf [S] machen / und um das Geld den Leuten die Laster durch die Augen in das Herz spielen/ in alten und neuen Zeiten/ denen Taschen-Spielern/ Gaucklern/ Seil-Tanzern und andern verächtlichen Personen gleich geachtet worden. Aber Schau-Spiele vernünftig schreiben und spielen/ die Jugend damit zu üben/ auch zu feinen Sitten und beherzter Redfertigkeit anzugewöhnen/ solches ist nicht unlöblich noch sträflich; und schreibet der gelehrte [aq]Erasmus[/aq] an einem Ort/ Es wäre gut/ wann man alle: Biblische Historien zu Schau-Spielen machte/ und die Jugend sich darinnen öffentlich üben liesse; maßen solches offt mehr als eine übereilte Predigt verfangen und nutzen würde. Jedoch will ich dieser Frage wegen iederman bei seiner Meynung gerne laßen / und darüber mit niemand einigen Streit anfangen.
    Eine Fundstelle
    (248-249) [285-286]
    Eine Fundstelle
    (45-47) [82-84]
    Gleichwie nun bei den Ebreern die Hohenpriester/ bei den Babyloniern und Persen die [aq]Magi[/aq] oder Weisen/ bei den Aegyptiern und Griechen die [aq]Hierophantae[/aq], bei den Indianern die Brachmanen/ und bei den Römern die [aq]Pontifices[/aq], den [aq]fastis[/aq] und Jahr-Büchern vorgesetzet waren: also haben bei den alten Teutschen ihre Priester/ die Barden und Witdoden/ sich der alten Geschichten und Helden-Thaten ihres Volkes fleissig angenommen/ und derer Andenken durch Lieder fortgepflanzet/ auch damit ihren Gott gepriesen. Dann was die Materie dieser ihrer Lieder anlanget/ so schreibet vorbemeldter [aq]Tacitus: Celebrant carminibus antiquis Tuistonem deum terra editum, & filium Mannum, originem[/aq] [S][aq]gentis conditoremque. Tuistonem[/aq], sagt er/ oder wie [aq]Conringius[/aq] und andere lesen/ [aq]Tuisconem sive Teutonem[/aq]; daher auch der Nahme Teutisch oder Teutsch kommet/ und seinen Sohn [aq]Mannum[/aq]; dadurch sie etwann den ersten Menschen Adam verstanden/ und daher noch das Wort Mann und Mensch bei uns verblieben; auch der Lateiner [aq]Mas[/aq], und der Aegyptier [aq]Man[/aq] und [aq]Men[/aq] fast gleiches Lautes sind. Etlichen meynen/ sie hätten durch den alten [aq]Mannum[/aq] den Noah verstanden; indem sie aus Vermischung der Historien von Adam und Noah/ welche vielleicht durch die Fabeln/ als es zu geschehen pfleget/ sehr verdunkelt worden/ [aq]ex traditione majorum[/aq] vernommen/ daß das ganze menschliche Geschlecht ersäufet worden/ und nur ein Mann/ sammt seinen dreien Söhnen/ übergelieben; welche hernach die Erde unter sich ausgetheilet.
    Eine Fundstelle
    (7-8) [44-45]