Wittenbergischer Poeten-Steig (Q116): Unterschied zwischen den Versionen

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Eigenschaft / SekundärliteraturEigenschaft / Sekundärliteratur
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: 6. Zwischen diese beyde/ den Opizz nämlich und Tscherning ist billich/ als der dritte Mann/ zu ordnen [aq]D. Paulus[/aq] Flemming [...]. Seine Geist- und Weltliche [aq]Poëmata[/aq] sind zu Lübekk und Jena in 8° gedrukket hervorgekommen. / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Autoritäten: 6. Zwischen diese beyde/ den Opizz nämlich und Tscherning ist billich/ als der dritte Mann/ zu ordnen [aq]D. Paulus[/aq] Flemming [...]. Seine Geist- und Weltliche [aq]Poëmata[/aq] sind zu Lübekk und Jena in 8° gedrukket hervorgekommen. / Fundstelle
Seite: (231) [270]
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Und als dieser fromme Fürst dieses Zeitliche gesegenet/ hat die damalige Hochfürstl. Hochlöbl. Vormundschaftliche Regierung mit ungemeiner Gnade mich angesehen/ und mit dem Kostgelde auf die Universität versehen. Darauf/ als E. HochFürstl. Durchl. hochgepriesener Herr Vatter/ der bey Hohen und Niederen höchstangenehme Markgraf Herr Johann Friderich/ Christlöblichsten Ange-[S]gedenkens/ die Regiments-Sorge übernommen/ hat dessen Durchleuchtigkeit mir das Stipendium/ dann die verledigte Diaconat-Stelle/ und endlich die Ober-Caplanen hier in Krailsheim Gnädigst angedeyhen lassen. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Und als dieser fromme Fürst dieses Zeitliche gesegenet/ hat die damalige Hochfürstl. Hochlöbl. Vormundschaftliche Regierung mit ungemeiner Gnade mich angesehen/ und mit dem Kostgelde auf die Universität versehen. Darauf/ als E. HochFürstl. Durchl. hochgepriesener Herr Vatter/ der bey Hohen und Niederen höchstangenehme Markgraf Herr Johann Friderich/ Christlöblichsten Ange-[S]gedenkens/ die Regiments-Sorge übernommen/ hat dessen Durchleuchtigkeit mir das Stipendium/ dann die verledigte Diaconat-Stelle/ und endlich die Ober-Caplanen hier in Krailsheim Gnädigst angedeyhen lassen. / Fundstelle
 
Seite: (unpag.-unpag.) [12-13]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
MIt diesem Namen begrüsset meine Feder Jhro WolEhrwürden das erstemal/ den der Seelig-Edle Floridan allbereit vor 10. Jahren unserer Gesellschaffts Rolle eingezeichnet hat. Weil ihm aber seine geschwinde Himmel-Anwanderung nicht zugelassen den Stand und Zustand des Benameten zu entdecken/ hat inzwischen bey uns Verlangen und Zweifel gewaltet/ des jenigen Kentnus zuerlangen/ der doch allbereit Unser ware; und solches so lang: bis die kräfftige Empfehlung des Edelsten Lentilius unsere Augen öffnete/ und die Begierde sättigte. Weil wir nun die Gedanken des verhimmelten Floridans wegen Zueignung der Blume nicht zu errahten wusten/ wurde mir einige zu benennen von meinen Groswehrtesten Mitgenossen aufgetragen; derer Neigung mit eigener Freude zu vergnügen/ wehlte ich aus dem Blumen-Reiche Engeltrank ([aq]Alisma Diosco[/aq]-[S][aq]rid: & Matthioli, Chrysanthemon latifol: Dodonaei, Doronicum 4 Clusij, Doronicum folijs Plantaginis Hofmanni &c[/aq].) Deren Bildnüs eine kluge Nadel/ die mit dem Mahler-Pinsel wettstreitet/ dem beyliegenden Ordens-Band eingesticket hat. Meine einfältige Gedanken hierüber wird die Beylage weisen. So gebrauche demnach der Preiswürdigste Charicles dieses weiße Band nach seiner Weise: ¶ Den Himmel zu ehren/
Eigenschaft / Themen, Gattungen: MIt diesem Namen begrüsset meine Feder Jhro WolEhrwürden das erstemal/ den der Seelig-Edle Floridan allbereit vor 10. Jahren unserer Gesellschaffts Rolle eingezeichnet hat. Weil ihm aber seine geschwinde Himmel-Anwanderung nicht zugelassen den Stand und Zustand des Benameten zu entdecken/ hat inzwischen bey uns Verlangen und Zweifel gewaltet/ des jenigen Kentnus zuerlangen/ der doch allbereit Unser ware; und solches so lang: bis die kräfftige Empfehlung des Edelsten Lentilius unsere Augen öffnete/ und die Begierde sättigte. Weil wir nun die Gedanken des verhimmelten Floridans wegen Zueignung der Blume nicht zu errahten wusten/ wurde mir einige zu benennen von meinen Groswehrtesten Mitgenossen aufgetragen; derer Neigung mit eigener Freude zu vergnügen/ wehlte ich aus dem Blumen-Reiche Engeltrank ([aq]Alisma Diosco[/aq]-[S][aq]rid: & Matthioli, Chrysanthemon latifol: Dodonaei, Doronicum 4 Clusij, Doronicum folijs Plantaginis Hofmanni &c[/aq].) Deren Bildnüs eine kluge Nadel/ die mit dem Mahler-Pinsel wettstreitet/ dem beyliegenden Ordens-Band eingesticket hat. Meine einfältige Gedanken hierüber wird die Beylage weisen. So gebrauche demnach der Preiswürdigste Charicles dieses weiße Band nach seiner Weise: ¶ Den Himmel zu ehren/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: MIt diesem Namen begrüsset meine Feder Jhro WolEhrwürden das erstemal/ den der Seelig-Edle Floridan allbereit vor 10. Jahren unserer Gesellschaffts Rolle eingezeichnet hat. Weil ihm aber seine geschwinde Himmel-Anwanderung nicht zugelassen den Stand und Zustand des Benameten zu entdecken/ hat inzwischen bey uns Verlangen und Zweifel gewaltet/ des jenigen Kentnus zuerlangen/ der doch allbereit Unser ware; und solches so lang: bis die kräfftige Empfehlung des Edelsten Lentilius unsere Augen öffnete/ und die Begierde sättigte. Weil wir nun die Gedanken des verhimmelten Floridans wegen Zueignung der Blume nicht zu errahten wusten/ wurde mir einige zu benennen von meinen Groswehrtesten Mitgenossen aufgetragen; derer Neigung mit eigener Freude zu vergnügen/ wehlte ich aus dem Blumen-Reiche Engeltrank ([aq]Alisma Diosco[/aq]-[S][aq]rid: & Matthioli, Chrysanthemon latifol: Dodonaei, Doronicum 4 Clusij, Doronicum folijs Plantaginis Hofmanni &c[/aq].) Deren Bildnüs eine kluge Nadel/ die mit dem Mahler-Pinsel wettstreitet/ dem beyliegenden Ordens-Band eingesticket hat. Meine einfältige Gedanken hierüber wird die Beylage weisen. So gebrauche demnach der Preiswürdigste Charicles dieses weiße Band nach seiner Weise: ¶ Den Himmel zu ehren/ / Fundstelle
 
Seite: (unpag.-unpag.) [22-23]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Und ist zu Verstehen der Spruch Davids / daß Gott den jungen Raben auch ihre Nahrung gebe/ Ps. CXLVII. 9. Es haben nämlich die Naturkündiger als ein sonderbares Stükk der Göttlichen Vorsorge angemerket. Die Raben sollen ihre noch unbefederte Jungen/ weil sie ihre schwarze Farbe nicht haben/ verlassen/ die Verlassene aber soll der barmherzige Gott wunderbarer Weise erhalten/ entweder von dem Morgentaue/ oder von Würmlein/ die im Neste wachsen/ oder von Mukken/ die um die Nester herum fliegen/ bis sie befedert/ von den Eltern erkennet/ ernehret und auferzogen werden. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Und ist zu Verstehen der Spruch Davids / daß Gott den jungen Raben auch ihre Nahrung gebe/ Ps. CXLVII. 9. Es haben nämlich die Naturkündiger als ein sonderbares Stükk der Göttlichen Vorsorge angemerket. Die Raben sollen ihre noch unbefederte Jungen/ weil sie ihre schwarze Farbe nicht haben/ verlassen/ die Verlassene aber soll der barmherzige Gott wunderbarer Weise erhalten/ entweder von dem Morgentaue/ oder von Würmlein/ die im Neste wachsen/ oder von Mukken/ die um die Nester herum fliegen/ bis sie befedert/ von den Eltern erkennet/ ernehret und auferzogen werden. / Fundstelle
 
Seite: (124) [163]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Gleiches Versehen ist zu sehen in einer Obschrift der Nacht/ welche Michael Angelo zu Florenz in einer Kirche von Marmol gebildet/ und dieses Begriffes ist; ¶ Hier schläfft und ruht die sanfte Nacht / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Gleiches Versehen ist zu sehen in einer Obschrift der Nacht/ welche Michael Angelo zu Florenz in einer Kirche von Marmol gebildet/ und dieses Begriffes ist; ¶ Hier schläfft und ruht die sanfte Nacht / Fundstelle
 
Seite: (44) [83]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Auf solche Weise hab ich der Lucretia Keuschen Selbstmord vorgestellet: ¶ Sazz. ¶ Je schöner eine Vestung steht/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Auf solche Weise hab ich der Lucretia Keuschen Selbstmord vorgestellet: ¶ Sazz. ¶ Je schöner eine Vestung steht/ / Fundstelle
 
Seite: (62) [101]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: 11. Der Erwachsene hat ein Exempel/ darinn Er auf den Sazz einen richtigen Gegensazz füget/ und endlich einen Ausspruch machet/ wenn Er im Sazze das himmlische Freuden-Leben beschreibet und hoch hebet/ im Gegensazze dieses irdische Elend-Leben dargegen sezzet und endlich durch den Nachsazz den Entscheidspruch gleichsam ergehen lässet: ¶ Sazz. ¶ Glükk der Seelen/ Wunsch der Zeiten/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: 11. Der Erwachsene hat ein Exempel/ darinn Er auf den Sazz einen richtigen Gegensazz füget/ und endlich einen Ausspruch machet/ wenn Er im Sazze das himmlische Freuden-Leben beschreibet und hoch hebet/ im Gegensazze dieses irdische Elend-Leben dargegen sezzet und endlich durch den Nachsazz den Entscheidspruch gleichsam ergehen lässet: ¶ Sazz. ¶ Glükk der Seelen/ Wunsch der Zeiten/ / Fundstelle
 
Seite: (64) [103]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Allein ich halte dafür/ der Seel. Mann [Buchner, J. T.] rede von den zweysilbigen Gebändzeilen/ wenn aus ihnen allein ein Gedichte bestehen sollte/ nicht aber wenn sie andern längeren nur untermenget sind/ wie im folgenden Sazze: ¶ O Fürstenkind aus David Stamm' / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Allein ich halte dafür/ der Seel. Mann [Buchner, J. T.] rede von den zweysilbigen Gebändzeilen/ wenn aus ihnen allein ein Gedichte bestehen sollte/ nicht aber wenn sie andern längeren nur untermenget sind/ wie im folgenden Sazze: ¶ O Fürstenkind aus David Stamm' / Fundstelle
 
Seite: (22) [61]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: 15. Es reimet auch der Seel. Opizz i und ö/ als Sinnen-können/ in dem 57. und 58. Verse seines Lobgesanges über den freudenreichen Geburtstag unsers HErrn und Heylandes JEsu Christi; und nimmt: kömmt/ auf den Anfang des 1621. Jahrs/ fast gegen das Ende; und drey Seiten zurükke/ en und öw/ Scheuen und Löwen: welches zwar in unsern Ohren etwas hart klinget/ nach seiner Mundart aber wol angehet. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: 15. Es reimet auch der Seel. Opizz i und ö/ als Sinnen-können/ in dem 57. und 58. Verse seines Lobgesanges über den freudenreichen Geburtstag unsers HErrn und Heylandes JEsu Christi; und nimmt: kömmt/ auf den Anfang des 1621. Jahrs/ fast gegen das Ende; und drey Seiten zurükke/ en und öw/ Scheuen und Löwen: welches zwar in unsern Ohren etwas hart klinget/ nach seiner Mundart aber wol angehet. / Fundstelle
 
Seite: (46) [85]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: 6. Und weil der Seel. Herr von Birken/ in seiner vielberegten Anweisung im 96. Bl. der Hoch-wolgebornen Freyinn von Greifenberg/ der Hochfürtrefflichen Teutschen Uranie/ in dieser Redgebänd-Art ein grosses zumisset/ als mag folgendes Exempel langkurzer Art/ ein Zeuge seyn ihres unvergleichlichen Geistes: ¶ Göttliche Wunder=Regierung. ¶ Wer kan deinen Sinn ersinnen/ unersinnter Gottheit-Schluß / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: 6. Und weil der Seel. Herr von Birken/ in seiner vielberegten Anweisung im 96. Bl. der Hoch-wolgebornen Freyinn von Greifenberg/ der Hochfürtrefflichen Teutschen Uranie/ in dieser Redgebänd-Art ein grosses zumisset/ als mag folgendes Exempel langkurzer Art/ ein Zeuge seyn ihres unvergleichlichen Geistes: ¶ Göttliche Wunder=Regierung. ¶ Wer kan deinen Sinn ersinnen/ unersinnter Gottheit-Schluß / Fundstelle
 
Seite: (60) [99]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: 8. Ein Sonnet/ Anapästischer Art/ habe ich/ unter eines andern Namen/ auf die Magisters-Ehre meines liebwehrten Freundes und damaligen Stuben-Gesellens in Wittenberg/ Tit. Herrn [aq]M[/aq]. Georg Oswalds/ iezt Hochf. Brandenb. Onolzb. wolverdienten Pfarrers zu Mark Breit/ im [S] Christen=Jahre 1673. gefertiget/ worinn der Candidat also redend eingeführet wird: ¶ Bellona! was zeigst du vor grimmige Wut? / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: 8. Ein Sonnet/ Anapästischer Art/ habe ich/ unter eines andern Namen/ auf die Magisters-Ehre meines liebwehrten Freundes und damaligen Stuben-Gesellens in Wittenberg/ Tit. Herrn [aq]M[/aq]. Georg Oswalds/ iezt Hochf. Brandenb. Onolzb. wolverdienten Pfarrers zu Mark Breit/ im [S] Christen=Jahre 1673. gefertiget/ worinn der Candidat also redend eingeführet wird: ¶ Bellona! was zeigst du vor grimmige Wut? / Fundstelle
 
Seite: (61-62) [100-101]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Daher ich kein Bedenken genommen/ erst dort mich dieser verantwortlichen [S] Freyheit zu bedienen/ als auf den vor unsern Augen allzufrühen/ doch hochseeligen Todes-Hintritt Des Durchleuchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Johann Friderichs/ Marggrafens zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preussen/ Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien zu Crossen und Jägerndorf Herzogens/ Burggrafens zu Nürnberg/ Fürstens zu Halberstadt/ Minden und Cammen/ Grafens zu Hohenzollern N. N. Unsers Gnädigsten/ leider! gewesenen Landes-Fürsten und Herrn/ ich folgendes Klagelied gesezzet/ welches auch hier in Crailsheim/ bey der Hochfürstl. Leichbegängniß/ nach der beweglichen Sangweise/ in des von Zesen Dichterischen Rosen- und Liljen-Tahles 32. und 33. Blättern gesungen worden: ¶ 1. ¶ O Jhr Tannen heulet laut!
Eigenschaft / Autoritäten: Daher ich kein Bedenken genommen/ erst dort mich dieser verantwortlichen [S] Freyheit zu bedienen/ als auf den vor unsern Augen allzufrühen/ doch hochseeligen Todes-Hintritt Des Durchleuchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Johann Friderichs/ Marggrafens zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preussen/ Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien zu Crossen und Jägerndorf Herzogens/ Burggrafens zu Nürnberg/ Fürstens zu Halberstadt/ Minden und Cammen/ Grafens zu Hohenzollern N. N. Unsers Gnädigsten/ leider! gewesenen Landes-Fürsten und Herrn/ ich folgendes Klagelied gesezzet/ welches auch hier in Crailsheim/ bey der Hochfürstl. Leichbegängniß/ nach der beweglichen Sangweise/ in des von Zesen Dichterischen Rosen- und Liljen-Tahles 32. und 33. Blättern gesungen worden: ¶ 1. ¶ O Jhr Tannen heulet laut! / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Daher ich kein Bedenken genommen/ erst dort mich dieser verantwortlichen [S] Freyheit zu bedienen/ als auf den vor unsern Augen allzufrühen/ doch hochseeligen Todes-Hintritt Des Durchleuchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Johann Friderichs/ Marggrafens zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preussen/ Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien zu Crossen und Jägerndorf Herzogens/ Burggrafens zu Nürnberg/ Fürstens zu Halberstadt/ Minden und Cammen/ Grafens zu Hohenzollern N. N. Unsers Gnädigsten/ leider! gewesenen Landes-Fürsten und Herrn/ ich folgendes Klagelied gesezzet/ welches auch hier in Crailsheim/ bey der Hochfürstl. Leichbegängniß/ nach der beweglichen Sangweise/ in des von Zesen Dichterischen Rosen- und Liljen-Tahles 32. und 33. Blättern gesungen worden: ¶ 1. ¶ O Jhr Tannen heulet laut! / Fundstelle
 
Seite: (86-87) [125-126]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Also hat der nunmehr unter den Seeligen Spielende in des grossen Schauplazzes jämmerlicher Mordgeschichte 485. und 486. Bl. in ein Jrrgedichte gebracht die Worte/ welche Daniel in der Löwengrube vermutlich geführet. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Also hat der nunmehr unter den Seeligen Spielende in des grossen Schauplazzes jämmerlicher Mordgeschichte 485. und 486. Bl. in ein Jrrgedichte gebracht die Worte/ welche Daniel in der Löwengrube vermutlich geführet. / Fundstelle
 
Seite: (105) [144]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Jch will aus unterschiedlichen von mir gemachten/ die an seinem Orte sollen mit-getheilet werden/ folgende kurze hieher sezen/ die meinem Seel. Herrn Schwehervatter/ Wolffgang Bauern/ Hochfürstl. Brandenb. treuverdient-gewesenen Landschaft-Secretario in Onolzbach/ unter der Wittib/ Kinder und meinem Namen/ ich der Leich-Predigt andrukken lassen: [S] ¶ So weiß der Weise Vatter im Himmel uns unverständige und erdelende Kinder zu seinem vorhin guten Willen zu bequemen und mürbe zu machen! ¶ Mir/ / Rang
 
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Eigenschaft / Autoritäten: Jch will aus unterschiedlichen von mir gemachten/ die an seinem Orte sollen mit-getheilet werden/ folgende kurze hieher sezen/ die meinem Seel. Herrn Schwehervatter/ Wolffgang Bauern/ Hochfürstl. Brandenb. treuverdient-gewesenen Landschaft-Secretario in Onolzbach/ unter der Wittib/ Kinder und meinem Namen/ ich der Leich-Predigt andrukken lassen: [S] ¶ So weiß der Weise Vatter im Himmel uns unverständige und erdelende Kinder zu seinem vorhin guten Willen zu bequemen und mürbe zu machen! ¶ Mir/ / Fundstelle
 
Seite: (109-110) [148-149]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: 3. Wer ein Exempel verlanget mit einem Gemählde/ der kan das nehmen/ welches der Spielende auf die Krankheit Herrn Sauberts folgenden Schlages gemachet: ¶ Johann Saubert ¶ Jonas Abentruh. ¶ Das darzu gehörige Gemähl ist zu ersehen und besehen in der 186. Blatseite vierdten Theils der [S] Gesprächspiele. Die Erklärung bestehet in nachkommenden ¶ Klingreimen: ¶ Als Jonas kam zu Land/ durch Gottes Wundertaht/ / Rang
 
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Eigenschaft / Autoritäten: 3. Wer ein Exempel verlanget mit einem Gemählde/ der kan das nehmen/ welches der Spielende auf die Krankheit Herrn Sauberts folgenden Schlages gemachet: ¶ Johann Saubert ¶ Jonas Abentruh. ¶ Das darzu gehörige Gemähl ist zu ersehen und besehen in der 186. Blatseite vierdten Theils der [S] Gesprächspiele. Die Erklärung bestehet in nachkommenden ¶ Klingreimen: ¶ Als Jonas kam zu Land/ durch Gottes Wundertaht/ / Fundstelle
 
Seite: (116-117) [155-156]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: 6. Es mag auch wol ein einziger Buchstab eine Erfindung abgeben/ wie wir uns einer solchen bedienet auf das Hochzeitliche Ehren-Fest Tit. Herrn Johann Jacob Bekkens/ damals Hochfürstl. Brandenb. Onolzb. wolverordneten Pfarrers zu Berolzheim/ izt zu Königshofen: ¶ Das B das will Jhm wol/ wirds zu dem Ekk gesellet/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: 6. Es mag auch wol ein einziger Buchstab eine Erfindung abgeben/ wie wir uns einer solchen bedienet auf das Hochzeitliche Ehren-Fest Tit. Herrn Johann Jacob Bekkens/ damals Hochfürstl. Brandenb. Onolzb. wolverordneten Pfarrers zu Berolzheim/ izt zu Königshofen: ¶ Das B das will Jhm wol/ wirds zu dem Ekk gesellet/ / Fundstelle
 
Seite: (141) [180]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: 10. So kann auch lezlich zur Erfindung eine durchgehende Gleichniß dienen/ nämlich eine solche/ in welcher die Erfindung eines ganzen Gedichtes bestehet. Dergleichen wir uns/ bey Christlöbl. Beerdigung Tit. Herrn Johann Georg Merzens/ von Unterschüpf aus Franken/ der H. Schrift eiferigst-ergebenen/ so den 14. Brach- oder Rosen-Monats des 1675sten Christen-Jahrs geschehen/ im Namen der damals in Wittenberg studirenden Franken/ bedienet/ und dieses Trauer-Gedichte/ worinnen zwischen den Blumen und Menschen/ in der Hinfällig- wie auch Mannigfaltigkeit/ eine durchgehende Gleichheit gezeiget worden/ betitelt ¶ Die im Elyser-Felde ¶ blühende ¶ Merzen-Blume. ¶ Die Ausführung ware folgende: [S] ¶ Diß Welt-Gebäu gleicht einem Blumen-Garten. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: 10. So kann auch lezlich zur Erfindung eine durchgehende Gleichniß dienen/ nämlich eine solche/ in welcher die Erfindung eines ganzen Gedichtes bestehet. Dergleichen wir uns/ bey Christlöbl. Beerdigung Tit. Herrn Johann Georg Merzens/ von Unterschüpf aus Franken/ der H. Schrift eiferigst-ergebenen/ so den 14. Brach- oder Rosen-Monats des 1675sten Christen-Jahrs geschehen/ im Namen der damals in Wittenberg studirenden Franken/ bedienet/ und dieses Trauer-Gedichte/ worinnen zwischen den Blumen und Menschen/ in der Hinfällig- wie auch Mannigfaltigkeit/ eine durchgehende Gleichheit gezeiget worden/ betitelt ¶ Die im Elyser-Felde ¶ blühende ¶ Merzen-Blume. ¶ Die Ausführung ware folgende: [S] ¶ Diß Welt-Gebäu gleicht einem Blumen-Garten. / Fundstelle
 
Seite: (144-145) [183-184]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Schlecht/ die Worte Salomons: es ist alles ganz eitel/ also: ¶ Es ist der Eitelkeit doch alles hier verpfändet. ¶ Beweglich/ wenns durch die Ausschreyung verändert wird: ¶ Wie ist der Eitelkeit doch alles hier verpfändet. ¶ [...][S] ¶ Oder durch eine Frage: ¶ Geh/ sag mir/ was hier nicht der Eitelkeit verpfändet und unterworfen sey? / Rang
 
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Eigenschaft / Autoritäten: Schlecht/ die Worte Salomons: es ist alles ganz eitel/ also: ¶ Es ist der Eitelkeit doch alles hier verpfändet. ¶ Beweglich/ wenns durch die Ausschreyung verändert wird: ¶ Wie ist der Eitelkeit doch alles hier verpfändet. ¶ [...][S] ¶ Oder durch eine Frage: ¶ Geh/ sag mir/ was hier nicht der Eitelkeit verpfändet und unterworfen sey? / Fundstelle
 
Seite: (197-198) [236-237]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Also kann der König David genennet werden der braune/ liebbare/ tapfere/ grossglaubige/ süssspielende/ flüchtige/ herrschende/ kriegende/ siegende David. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Also kann der König David genennet werden der braune/ liebbare/ tapfere/ grossglaubige/ süssspielende/ flüchtige/ herrschende/ kriegende/ siegende David. / Fundstelle
 
Seite: (213) [252]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Also geben Adam/ [S] Abraham/ Floridan/ Florinda/ Marggraf/ Ober-Hofmarschalk/ Ober-Amtmann/ GrossCanzler/ Grossvatter/ Stadtvogt/ Obervogt/ Andacht/ Altar/ hochachtbar/ sonderbar/ Alabaster/ StadtPfarrer/ StadtCaplan etc. etc. einen hohen und starken Klang; hingegen einen gelinden und weichen: ewig/ seelig/ erbitten/ belieben/ beleben/ geschwind/ Geschwindkeit/ gelind/ Gelindikeit etc. etc. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Also geben Adam/ [S] Abraham/ Floridan/ Florinda/ Marggraf/ Ober-Hofmarschalk/ Ober-Amtmann/ GrossCanzler/ Grossvatter/ Stadtvogt/ Obervogt/ Andacht/ Altar/ hochachtbar/ sonderbar/ Alabaster/ StadtPfarrer/ StadtCaplan etc. etc. einen hohen und starken Klang; hingegen einen gelinden und weichen: ewig/ seelig/ erbitten/ belieben/ beleben/ geschwind/ Geschwindkeit/ gelind/ Gelindikeit etc. etc. / Fundstelle
 
Seite: (219-220) [258-259]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Folgen/ als eine Zugabe/ drey geistliche Lieder/ aus so vielen Andachten Müllerischer Erquikkstunden gezogen [...] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Folgen/ als eine Zugabe/ drey geistliche Lieder/ aus so vielen Andachten Müllerischer Erquikkstunden gezogen [...] / Fundstelle
 
Seite: (637) [676]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Oder welches fast eben so viel ist/ wenn die zwey Figuren [aq]Hypotyposis[/aq] und [aq]Prosopopoeia[/aq] gebrauchet werden. Welches denn auch auser dem Gebände/ ja gar in einer Predigt zulässig ist/ weil wir die H. Schrift da zur Vorgängerinn haben. Als wenn wir den zur [S] Rache und Straffe bereitfertigen GOtt gleichsam vor Augen sehen wollen/ so schreibet uns solchen der VII. Psalm/ 12--14. GOtt ist ein rechter Richter/ und ein Gott/ der täglich dräuet. Will man sich nicht bekehren/ so hat er sein Schwert gewetzt/ und seinen Bogen gespannet/ und zielet/ und hat darauf gelegt tödtliche Geschosse/ seine Pfeile hat er zugericht zu verderben. Wollen wir die Gestalt der Verhungernden und Verschmachtenden mit lebendigen Farben abgemahlet haben/ so finden wir solche in den Klagliedern Jerem. im IV. Cap. 8. Ihre Gestalt ist so tunckel für Schwärtze/ daß man sie auf den Gassen nicht kennet/ ihre Haut hänget an den Beinen/ und sind so dürre/ als ein Scheit. Wer die allzuspäte Reue und das Jammerliedlein der Verdammten in der Hölle sich für Augen und Ohren stellen will/ der lese die erste Helfte des V. Cap. aus dem Buche der Weisheit. Im LXXXV. Psalm/ 11. wird der Güte und Treue/ der Gerechtigkeit und dem Frieden ein menschliches Tuhn zugeleget/ wenn gebetten wird/ daß Güte und Treue einander begegnen/ Gerechtigkeit und Friede sich küssen. In der Epistel an die Röm. am IX. [S] 20. lässet der auserwehlte Rüstzeug einen Topf reden/ mit den Fragworten: Spricht auch ein Werk zu seinem Meister: Warum machest du mich also? Also mag ich wol sagen: Die Sünde ist ein stolzes und unbändiges Thier/ deme man einen starken Zaum auf die Nase und ein hartes Gebiß ins Maul legen muß/ wenn wir nicht zu Sandreutern werden wollen.
Eigenschaft / Exempelpolitik: Oder welches fast eben so viel ist/ wenn die zwey Figuren [aq]Hypotyposis[/aq] und [aq]Prosopopoeia[/aq] gebrauchet werden. Welches denn auch auser dem Gebände/ ja gar in einer Predigt zulässig ist/ weil wir die H. Schrift da zur Vorgängerinn haben. Als wenn wir den zur [S] Rache und Straffe bereitfertigen GOtt gleichsam vor Augen sehen wollen/ so schreibet uns solchen der VII. Psalm/ 12--14. GOtt ist ein rechter Richter/ und ein Gott/ der täglich dräuet. Will man sich nicht bekehren/ so hat er sein Schwert gewetzt/ und seinen Bogen gespannet/ und zielet/ und hat darauf gelegt tödtliche Geschosse/ seine Pfeile hat er zugericht zu verderben. Wollen wir die Gestalt der Verhungernden und Verschmachtenden mit lebendigen Farben abgemahlet haben/ so finden wir solche in den Klagliedern Jerem. im IV. Cap. 8. Ihre Gestalt ist so tunckel für Schwärtze/ daß man sie auf den Gassen nicht kennet/ ihre Haut hänget an den Beinen/ und sind so dürre/ als ein Scheit. Wer die allzuspäte Reue und das Jammerliedlein der Verdammten in der Hölle sich für Augen und Ohren stellen will/ der lese die erste Helfte des V. Cap. aus dem Buche der Weisheit. Im LXXXV. Psalm/ 11. wird der Güte und Treue/ der Gerechtigkeit und dem Frieden ein menschliches Tuhn zugeleget/ wenn gebetten wird/ daß Güte und Treue einander begegnen/ Gerechtigkeit und Friede sich küssen. In der Epistel an die Röm. am IX. [S] 20. lässet der auserwehlte Rüstzeug einen Topf reden/ mit den Fragworten: Spricht auch ein Werk zu seinem Meister: Warum machest du mich also? Also mag ich wol sagen: Die Sünde ist ein stolzes und unbändiges Thier/ deme man einen starken Zaum auf die Nase und ein hartes Gebiß ins Maul legen muß/ wenn wir nicht zu Sandreutern werden wollen. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Oder welches fast eben so viel ist/ wenn die zwey Figuren [aq]Hypotyposis[/aq] und [aq]Prosopopoeia[/aq] gebrauchet werden. Welches denn auch auser dem Gebände/ ja gar in einer Predigt zulässig ist/ weil wir die H. Schrift da zur Vorgängerinn haben. Als wenn wir den zur [S] Rache und Straffe bereitfertigen GOtt gleichsam vor Augen sehen wollen/ so schreibet uns solchen der VII. Psalm/ 12--14. GOtt ist ein rechter Richter/ und ein Gott/ der täglich dräuet. Will man sich nicht bekehren/ so hat er sein Schwert gewetzt/ und seinen Bogen gespannet/ und zielet/ und hat darauf gelegt tödtliche Geschosse/ seine Pfeile hat er zugericht zu verderben. Wollen wir die Gestalt der Verhungernden und Verschmachtenden mit lebendigen Farben abgemahlet haben/ so finden wir solche in den Klagliedern Jerem. im IV. Cap. 8. Ihre Gestalt ist so tunckel für Schwärtze/ daß man sie auf den Gassen nicht kennet/ ihre Haut hänget an den Beinen/ und sind so dürre/ als ein Scheit. Wer die allzuspäte Reue und das Jammerliedlein der Verdammten in der Hölle sich für Augen und Ohren stellen will/ der lese die erste Helfte des V. Cap. aus dem Buche der Weisheit. Im LXXXV. Psalm/ 11. wird der Güte und Treue/ der Gerechtigkeit und dem Frieden ein menschliches Tuhn zugeleget/ wenn gebetten wird/ daß Güte und Treue einander begegnen/ Gerechtigkeit und Friede sich küssen. In der Epistel an die Röm. am IX. [S] 20. lässet der auserwehlte Rüstzeug einen Topf reden/ mit den Fragworten: Spricht auch ein Werk zu seinem Meister: Warum machest du mich also? Also mag ich wol sagen: Die Sünde ist ein stolzes und unbändiges Thier/ deme man einen starken Zaum auf die Nase und ein hartes Gebiß ins Maul legen muß/ wenn wir nicht zu Sandreutern werden wollen. / Fundstelle
 
Seite: (221-223) [260-262]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
MIt diesem Namen begrüsset meine Feder Jhro WolEhrwürden das erstemal/ den der Seelig-Edle Floridan allbereit vor 10. Jahren unserer Gesellschaffts Rolle eingezeichnet hat. Weil ihm aber seine geschwinde Himmel-Anwanderung nicht zugelassen den Stand und Zustand des Benameten zu entdecken/ hat inzwischen bey uns Verlangen und Zweifel gewaltet/ des jenigen Kentnus zuerlangen/ der doch allbereit Unser ware; und solches so lang: bis die kräfftige Empfehlung des Edelsten Lentilius unsere Augen öffnete/ und die Begierde sättigte. Weil wir nun die Gedanken des verhimmelten Floridans wegen Zueignung der Blume nicht zu errahten wusten/ wurde mir einige zu benennen von meinen Groswehrtesten Mitgenossen aufgetragen; derer Neigung mit eigener Freude zu vergnügen/ wehlte ich aus dem Blumen-Reiche Engeltrank ([aq]Alisma Diosco[/aq]-[S][aq]rid: & Matthioli, Chrysanthemon latifol: Dodonaei, Doronicum 4 Clusij, Doronicum folijs Plantaginis Hofmanni &c[/aq].) Deren Bildnüs eine kluge Nadel/ die mit dem Mahler-Pinsel wettstreitet/ dem beyliegenden Ordens-Band eingesticket hat. Meine einfältige Gedanken hierüber wird die Beylage weisen. So gebrauche demnach der Preiswürdigste Charicles dieses weiße Band nach seiner Weise: ¶ Den Himmel zu ehren/
Eigenschaft / Exempelpolitik: MIt diesem Namen begrüsset meine Feder Jhro WolEhrwürden das erstemal/ den der Seelig-Edle Floridan allbereit vor 10. Jahren unserer Gesellschaffts Rolle eingezeichnet hat. Weil ihm aber seine geschwinde Himmel-Anwanderung nicht zugelassen den Stand und Zustand des Benameten zu entdecken/ hat inzwischen bey uns Verlangen und Zweifel gewaltet/ des jenigen Kentnus zuerlangen/ der doch allbereit Unser ware; und solches so lang: bis die kräfftige Empfehlung des Edelsten Lentilius unsere Augen öffnete/ und die Begierde sättigte. Weil wir nun die Gedanken des verhimmelten Floridans wegen Zueignung der Blume nicht zu errahten wusten/ wurde mir einige zu benennen von meinen Groswehrtesten Mitgenossen aufgetragen; derer Neigung mit eigener Freude zu vergnügen/ wehlte ich aus dem Blumen-Reiche Engeltrank ([aq]Alisma Diosco[/aq]-[S][aq]rid: & Matthioli, Chrysanthemon latifol: Dodonaei, Doronicum 4 Clusij, Doronicum folijs Plantaginis Hofmanni &c[/aq].) Deren Bildnüs eine kluge Nadel/ die mit dem Mahler-Pinsel wettstreitet/ dem beyliegenden Ordens-Band eingesticket hat. Meine einfältige Gedanken hierüber wird die Beylage weisen. So gebrauche demnach der Preiswürdigste Charicles dieses weiße Band nach seiner Weise: ¶ Den Himmel zu ehren/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: MIt diesem Namen begrüsset meine Feder Jhro WolEhrwürden das erstemal/ den der Seelig-Edle Floridan allbereit vor 10. Jahren unserer Gesellschaffts Rolle eingezeichnet hat. Weil ihm aber seine geschwinde Himmel-Anwanderung nicht zugelassen den Stand und Zustand des Benameten zu entdecken/ hat inzwischen bey uns Verlangen und Zweifel gewaltet/ des jenigen Kentnus zuerlangen/ der doch allbereit Unser ware; und solches so lang: bis die kräfftige Empfehlung des Edelsten Lentilius unsere Augen öffnete/ und die Begierde sättigte. Weil wir nun die Gedanken des verhimmelten Floridans wegen Zueignung der Blume nicht zu errahten wusten/ wurde mir einige zu benennen von meinen Groswehrtesten Mitgenossen aufgetragen; derer Neigung mit eigener Freude zu vergnügen/ wehlte ich aus dem Blumen-Reiche Engeltrank ([aq]Alisma Diosco[/aq]-[S][aq]rid: & Matthioli, Chrysanthemon latifol: Dodonaei, Doronicum 4 Clusij, Doronicum folijs Plantaginis Hofmanni &c[/aq].) Deren Bildnüs eine kluge Nadel/ die mit dem Mahler-Pinsel wettstreitet/ dem beyliegenden Ordens-Band eingesticket hat. Meine einfältige Gedanken hierüber wird die Beylage weisen. So gebrauche demnach der Preiswürdigste Charicles dieses weiße Band nach seiner Weise: ¶ Den Himmel zu ehren/ / Fundstelle
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Und ist zu Verstehen der Spruch Davids / daß Gott den jungen Raben auch ihre Nahrung gebe/ Ps. CXLVII. 9. Es haben nämlich die Naturkündiger als ein sonderbares Stükk der Göttlichen Vorsorge angemerket. Die Raben sollen ihre noch unbefederte Jungen/ weil sie ihre schwarze Farbe nicht haben/ verlassen/ die Verlassene aber soll der barmherzige Gott wunderbarer Weise erhalten/ entweder von dem Morgentaue/ oder von Würmlein/ die im Neste wachsen/ oder von Mukken/ die um die Nester herum fliegen/ bis sie befedert/ von den Eltern erkennet/ ernehret und auferzogen werden. / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Und ist zu Verstehen der Spruch Davids / daß Gott den jungen Raben auch ihre Nahrung gebe/ Ps. CXLVII. 9. Es haben nämlich die Naturkündiger als ein sonderbares Stükk der Göttlichen Vorsorge angemerket. Die Raben sollen ihre noch unbefederte Jungen/ weil sie ihre schwarze Farbe nicht haben/ verlassen/ die Verlassene aber soll der barmherzige Gott wunderbarer Weise erhalten/ entweder von dem Morgentaue/ oder von Würmlein/ die im Neste wachsen/ oder von Mukken/ die um die Nester herum fliegen/ bis sie befedert/ von den Eltern erkennet/ ernehret und auferzogen werden. / Fundstelle
 
Seite: (124) [163]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: 6. Zwischen diese beyde/ den Opizz nämlich und Tscherning ist billich/ als der dritte Mann/ zu ordnen [aq]D. Paulus[/aq] Flemming [...]. Seine Geist- und Weltliche [aq]Poëmata[/aq] sind zu Lübekk und Jena in 8° gedrukket hervorgekommen. / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: 6. Zwischen diese beyde/ den Opizz nämlich und Tscherning ist billich/ als der dritte Mann/ zu ordnen [aq]D. Paulus[/aq] Flemming [...]. Seine Geist- und Weltliche [aq]Poëmata[/aq] sind zu Lübekk und Jena in 8° gedrukket hervorgekommen. / Fundstelle
 
Seite: (231) [270]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Sonderlich sind zu behalten die Wörter/ so in der Kirche Gottes eingeführet und männiglich bekannt/ ohne Aergerniß derselben nit können abgeschaffet werden/ als da sind: Testament/ Sacrament/ Prophet/ Apostel/ Epistel/ Evangelium/ Catechismus/ absolviren/ und dergleichen. Das Wort Sanct mag auch mitgehen. / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Sonderlich sind zu behalten die Wörter/ so in der Kirche Gottes eingeführet und männiglich bekannt/ ohne Aergerniß derselben nit können abgeschaffet werden/ als da sind: Testament/ Sacrament/ Prophet/ Apostel/ Epistel/ Evangelium/ Catechismus/ absolviren/ und dergleichen. Das Wort Sanct mag auch mitgehen. / Fundstelle
 
Seite: (155) [194]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
8. Die beweisende Gleichnisse/ welcher der Exempel Eigenschaft zu haben scheinen/ und zugleich eine Meinung beweisen/ und eine andere widerlegen/ sind der Zierde eines Gedichtes auch mit einzurechnen. Als/ wenn ich beweisende Gleichnisse für die Auferstehung von den Todten anführen will/ so kann ich sagen: das erstorbene und verweste Saamkörnlein grünet in der frölichen Frühlings-Zeit wiederum herrlich herfür. Warum nicht auch unsere Leiber in der frölichen Auferstehung von den Todten? der Seidenwurm spinnet sich ein und stirbet/ und wird dennoch hernach wiederum zur Raupe/ und denn zum Seidenwurme. Warum sollte denn der Mensch/ nach der er sich in seine Arbeit gleichsam eingesponnen/ oder ausgesponnen/ nach seinem Tode/ nicht wieder lebendig werden können? die Bergleute wissen das Gold und Silber meisterlich von der Erde zu scheiden; und der Allmächtige Gott sollte den Staub und die Asche der menschlichen Cörper nicht von anderer Erde zu sondern wissen? Dadurch wird für die Auferstehung der Todten zugleich aus der Natur ein Beweis geführet/ und [S] der Epicurer und Sadduceer Gegen-Meinung widerleget.
Eigenschaft / Exempelpolitik: 8. Die beweisende Gleichnisse/ welcher der Exempel Eigenschaft zu haben scheinen/ und zugleich eine Meinung beweisen/ und eine andere widerlegen/ sind der Zierde eines Gedichtes auch mit einzurechnen. Als/ wenn ich beweisende Gleichnisse für die Auferstehung von den Todten anführen will/ so kann ich sagen: das erstorbene und verweste Saamkörnlein grünet in der frölichen Frühlings-Zeit wiederum herrlich herfür. Warum nicht auch unsere Leiber in der frölichen Auferstehung von den Todten? der Seidenwurm spinnet sich ein und stirbet/ und wird dennoch hernach wiederum zur Raupe/ und denn zum Seidenwurme. Warum sollte denn der Mensch/ nach der er sich in seine Arbeit gleichsam eingesponnen/ oder ausgesponnen/ nach seinem Tode/ nicht wieder lebendig werden können? die Bergleute wissen das Gold und Silber meisterlich von der Erde zu scheiden; und der Allmächtige Gott sollte den Staub und die Asche der menschlichen Cörper nicht von anderer Erde zu sondern wissen? Dadurch wird für die Auferstehung der Todten zugleich aus der Natur ein Beweis geführet/ und [S] der Epicurer und Sadduceer Gegen-Meinung widerleget. / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: 8. Die beweisende Gleichnisse/ welcher der Exempel Eigenschaft zu haben scheinen/ und zugleich eine Meinung beweisen/ und eine andere widerlegen/ sind der Zierde eines Gedichtes auch mit einzurechnen. Als/ wenn ich beweisende Gleichnisse für die Auferstehung von den Todten anführen will/ so kann ich sagen: das erstorbene und verweste Saamkörnlein grünet in der frölichen Frühlings-Zeit wiederum herrlich herfür. Warum nicht auch unsere Leiber in der frölichen Auferstehung von den Todten? der Seidenwurm spinnet sich ein und stirbet/ und wird dennoch hernach wiederum zur Raupe/ und denn zum Seidenwurme. Warum sollte denn der Mensch/ nach der er sich in seine Arbeit gleichsam eingesponnen/ oder ausgesponnen/ nach seinem Tode/ nicht wieder lebendig werden können? die Bergleute wissen das Gold und Silber meisterlich von der Erde zu scheiden; und der Allmächtige Gott sollte den Staub und die Asche der menschlichen Cörper nicht von anderer Erde zu sondern wissen? Dadurch wird für die Auferstehung der Todten zugleich aus der Natur ein Beweis geführet/ und [S] der Epicurer und Sadduceer Gegen-Meinung widerleget. / Fundstelle
 
Seite: (205-206) [244-245]

Version vom 17. Juni 2024, 05:52 Uhr

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Sprache Bezeichnung Beschreibung Auch bekannt als
Deutsch
Wittenbergischer Poeten-Steig
Keine Beschreibung vorhanden

    Aussagen

    0 Fundstellen
    1687
    0 Fundstellen
    Nördlingen
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    (unpag.-unpag.) [11-17]
    Eine Fundstelle
    (unpag.-unpag.) [22-23]
    Eine Fundstelle
    (1-3) [40-42]
    Eine Fundstelle
    (216-226) [255-265]
    Eine Fundstelle
    (unpag.-unpag.) [680-702]
    Eine Fundstelle
    (unpag.-unpag.) [703-727]
    Eine Fundstelle
    (unpag.-unpag.) [728-729]
    4. Hier gibts Gelegenheit zu reden/ ob/ und wie fern wir/ als Christen/ die Heydnische Gözzen-Namen und Fabeln/ in unseren Gedichten/ gebrauchen dörfen? Der Rüstige/ in dem nohtwendigen Vorberichte seines Teutschen Parnasses/ scheinet den Gebrauch und Misbrauch mtieinander aufzuheben/ wenn er fast zu Ende desselben also schreibet: Ist schon ein guhter Teil lustiger Hochzeit- und anderer dergleichen frölicher Gedichte in diesem Buche enthalten/ so wird man doch weder von Venus/ noch Cupido/ weder von Hymen noch Adonis/ weder von Leda noch Jupiter/ und wie die saubere Burß alle mehr heisset/ etwas darin zu lesen finden/ diese Künste lasse ich den elenden und närrischen Reimmacheren/ die keine andere/ noch bässere Erfindungen aus Ihrem dummen Gehirn/ an den Tag wissen zu geben. Und ein wenig hernach fähret er also fort: Wir dürffen uns in Auffsetzung vielerhand Gedichten der heidnischen Lügen und Ihrer verfluchten Abgötzen schändlicher Laster und Untugenden so weinig bedienen/ so weinig wir von nöhten haben/ daß wir auß Teutschland in Indien schiffen/ und daselbst zur Erhaltung [S] des Lebens/ Ihre Wurtzlen/ Aypi und Maniol [?] genant/ oder auch Ihr Korn/ welches Sie Abati/ andere aber Mais nennen/ in diese Länder bringen/ dieweil wir/ Gottlob/ aus Weitzen und Rokken viel besser Brod/ als aus den dürren Indianischen Wurtzlen und gahr zu dichten Korn oder Maitz können machen. ¶ 5. Der Erwachsene/ in seiner Anweisung im 63. und folgenden Blättern/ ist auch stark darwider/ und zihet/ für die verneinende Meinung/ den Spruch an aus dem andern B. M. am XXIII. 13. Anderer Götter Namen sollt ihr nicht gedenken/ und aus eurem Munde sollen sie nicht gehöret werden. Welchen er fast etwas zu weit ausspannet/ in dem das Randglösslein darüber dieses Lautes ist: Ihr sollt von keinen Heiligen predigen/ als von Göttern/ die euch helfen/ noch dafür danken/ sondern Gott allein. Denn Gedencken heisset/ hie so viel als predigen/ rühmen/ dancken/ Gottesdienst pflegen/ [aq]ut, hoc facite in mei commemorationem[/aq]. Daraus schliessen wir/ daß nicht eben die blosse Erwehnung anderer Götter/ welche in H. Schrift selber Erzehlungs- und Warnungs-weise geschihet/ sondern derselben Göttliche Verehrung/ verbotten sey. Lassen uns unterdessen nicht übel gefallen die von ihm angeführte Worte eines Gotteslehrers: Es ist zu zweiflen/ ob Gott deme beiwohne/ der an höllischen Götzen gefallen hat? und ob der an den Himmel recht gedenke/ der öfter die Venus/ als die Gottes [S] Mutter Maria/ den Cupido/ als das HimmelKind Immanuel/ den [aq]Phoebum[/aq], als den H. Geist/ den Berg Parnaß/ als den Oelberg/ die Elysische Felder/ als das Paradeis/ und Fabeln/ als das himmlische Wort der Warheit/ in dem Mund seiner Feder führet? Denn diesem haben wir in dem 3. Absazze dieses Ganges bereit vorgebauet/ mit der Erfoderung/ daß man hierinn sparsam und behutsam fahren solle. ¶ 6. Etwas milder ist dißfalls der Spielende/ welcher in dem Fünften Th. S. Gesprächsp. im 36. 37. und 38. Blättern/ auch diese Frag erörtert: Ob die Christen/ in ihren Gedichten/ der Heidnischen Gözzen Namen gebrauchen sollen? zu Beantwortung dieser Frage/ saget er/ ist erstlich zu wissen/ daß der Poet die Personen nicht erdichtet/ welche er/ zu Vorstellung wahrer Geschichte/ auf den Schauplazz führet/ sondern er ist schuldig/ selbe auszubilden/ nach ihrer Ankunft/ Religion/ Gemütsneigungen/ Begierden/ Tuhn und Lassen. Diesen Personen leget er seine Worte in den Mund; iedoch dergestalt/ daß sie/ so viel möglich/ ihren Gedanken/ Worten und Sitten gemäß und anständig kommen/ und verstellet sich gleichsam in die ienige/ welche er vorstellet. Zu solchem Ende holet und entlehnet der Poet aus allen Religionen/ was ihm von nöhten ist. Er führet aber der Helden Redarten nicht in der Kirche Gottes/ sondern auf dem [S] Schauplazze/ nicht ihren Gözzen zu Ehren/ sondern zur Verachtung/ nicht die Wahrheit in der Christen Herzen zu verfinstern/ sondern die abscheuliche Laster und grosse Blindheit der heidnischen Greuel ihren Augen und Ohren vorzuweisen. Solcher gestalt haben die Christliche Poeten sich iederzeit der Götter Namen bedienet/ aber iedesmals was anders darunter verstanden/ wie auch die Väter der ersten Kirchen/ und die H. Schrift selbst. Sollte nun hierbey einige Abgötterey zu befahren gewesen seyn/ würde dergleichen nicht gefunden werden. Wer weiß nicht/ daß Neptun das Meer/ Mars den Krieg/ Apollo die Poeterey/ Pallas die Wissenschaft/ Musa die Kunst/ Venus die Wollust/ Ceres die Erden/ Bacchus den Wein/ Vulcan das Feur/ Jupiter den Regen/ Juno die Luft/ bedeutet? Die Liebe/ der Neid/ die Furcht/ die Gewissens-plage sind so mächtig in den Menschen/ daß die Heiden solche für Götter und Beherrscher der Menschen Herzen gehalten. Wir Christen lassen sie für Gözzen gelten/ nennen ihren Namen und gebrauchen ihrer Gestalt/ um sie abscheulich und verhasst zu machen: weil ihre Vorstellung sich mit der Eigenschaft der Laster/ und Lasterstrafen artig gleichet: So ist mir wol erlaubt/ von dem Avernischen Reiche/ von den Elyser-Felder zu sagen/ aber ich muß sie nicht beschreiben/ wie sie die Heiden beschrieben haben. Das wäre des Spielenden Erörterung. ¶ 7. Unsere Meinung über diese Frage zu eröffenen/ halten wir dafür/ man könne zu Zeiten der Heydnischen Fabel und Gözzennamen sich noch bedienen/ und zwar mit diesen Bedingungen: [S] ¶ (1) Wenn ich mit einem Zusazze zu verstehen gebe/ was ich von solchen Namen halte/ als wenn ich sage/ der Weingözz Bacchus/ so höret man schon/ daß ich ihn nicht vor einen Gott halte/ wie die Heyden getahn haben/ weil ich ihn einen Gözzen heisse. ¶ (2) Wenn ich dergleichen Namen und Fabeln remotivè oder Verwerfungs-Weise anführe/ wie ich einst in einem Klag- und Trost-Liede von den Parzen solcher gestalt geredet/ und aus nachkommendem Sazze erhellet: ¶ Der Himmel weiß/ und zwar am allerbästen/ ¶ [...] ¶ Also hat Herr Sieber/ in seiner Poetisirenden Jugend/ am I. Blate/ sein geistl. Gedichte: Der Bethlehemitische Wunder-Stall/ mit folgenden Versen angefangen: ¶ Hier/ wo der Lebens-Fürst in einer Krippen lieget/ ¶ [...][S] ¶ (3) Wenn ich solche Fabeln auf einen andern Zweg richte/ als wohin die Heyden gezielet haben. Wenn ich z.b. durch die Elisäische Felder den Himmel/ und durch das Avernische Reich die Hölle verstehe. Hieher gehöret auch/ was der Seel. Herr von Birken in einem Ehren-Glükkwunsche an Den Hoch- und Wohlgebohrnen Grafen und Herrn/ Herrn Franz Albrechten/ Grafen von Harrach etc. etc. folgendes Schlages gesezzet/ und in dem 351. und folgenden Blättern des Ostländ. Lorbeerh. befindlich ist: ¶ Nein! es ist ie kein Gedicht/ alles was die Dichter schreiben. ¶ [...][S] ¶ Wie er ferner auf die Röm. Keyserl. Majestät/ die Herren ReichsRähte/ und insonderheit auf den Grafen von Harrach die Zueignung mache/ kann am besagten Orte nachgesuchet werden. Also wird hoffentlich ohne alle Gefahr seyn/ wenn man durch den Parnaß oder Pindus eine iede Universität/ durch den [aq]Phoebum[/aq] den [aq]Rectorem Magnificum[/aq] oder [aq]Decanum[/aq], durch den Musen-brunn die [aq]Collegia[/aq], durch das Trinken aus demselben den Kunst-Fleiß u.f.m. verstehen will. ¶ 8. Das sey gesaget von der Erlaubniß. Doch ist die Christliche Jugend dahin zu bedeuten/ es sey am sichersten/ man überlasse den Heyden ihren Heydnischen Gözzentand/ und halte sich zu der H. Schrift/ welche eine reiche Schazzkammer ist/ woraus sie haben kann/ was sie verlanget. Und ist ein falscher Wahn darbey/ wenn man in den Gedanken stehet/ es falle alle Zier der Gedichte hinweg/ wenn die Heydnische Fabeln und Gözzen-Namen davon bleiben müssen. Denn hat doch der Teuffel/ als Gottes Affe/ sein Gaukel-Werk alles/ aus dem H. Göttl. Schriftbuche/ abgesehen/ und Ovidius die Geschicht von der Welt Erschaffung fast ganz aus dem ersten B. Mose genommen. Will man aber Historien haben/ und seine Gedichte damit auszieren/ was ist schöner/ als die Welt-erschaffung/ nach dem Wahrheitsgrunde/ beschrieben? kühner/ als der Babylonische Thurnbau? himmlischer/ als die Erscheinung Gottes/ dem Abraham geschehen? tröstlicher/ als die Erhaltung des Loths/ des Josephs/ des Kinds Mose? beweglicher/ als das Opfer Isaac? anmuhtiger/ als der Traum und Schäferstand [S] Jacobs? denkwürdiger/ als dessen Ringen mit dem Sohne Gottes? kläglicher/ als der leidige Sündenfall? schrekklicher/ als die Sündflut/ der Feur- und Schwefel-Regen/ welcher über die ganze Sodomer-Gegend ergangen/ die zehen Egyptische Plagen/ die Verschlingung der aufrührischen Rotte Korah/ Dathan und Abiram? wundernswürdiger/ als die reiche Zuführung der Wachteln/ das Man oder Himmelbrod/ das Gehen durch das rohte Meer und den Jordan/ das Grünen/ Blühen und Mandeln-tragen des Stekkens Aarons/ das Stehen der Sonne zu Josua Zeiten? Was annehmlicher/ als die Traum-Auslegung und Erhöhung Josephs/ die Eroberung des gelobten Landes? u.s.f. Wollen wir Berge haben? so erhöhen sich die Berge Sion/ Hermon/ Carmel/ Thabor und Libanon. Wollen wir einen Föbus haben? da ist Jesus Christus/ der rechte Föbus und die Sonne der Gerechtigkeit/ welcher den höllischen Python erwürget. Wollen wir eine Venus und einen Cupido haben? da stehet die keusche Gottesgebärerinn Maria/ mit ihrem allerschönesten Jesulein. Wollen wir Poeten haben? da sind berühmet David / Salomon/ Assaph/ Ethan der Esrahiter/ Heman/ Chalchal und Darda. Poetinnen? da sind die Vorsingerinn Mirjam/ Aarons Schwester und die Prophetinn Debora. Wollen wir Tyrannen und Risen haben? da tretten hervor der gewaltige Jäger Nimrod/ der drängende Pharao/ Ahiman/ Sesai/ Thalmai/ Goliath und andere. Wollen wir einen Kunstbrunn haben? da schleichet der stillgehende Brunn Siloha/ an den Wurzeln des [S] Berges Sion. Bedörfen wir etwan einen Herkules? der Simson stellt ihn. Sonst tapfere Helden? Gideon/ Jephthah/ Jasabeam/ Eleasar/ Abisai/ Benaja und andere Helden Davids bieten sich an. Kurz: es ist nichts zu ersinnen/ damit uns das H. Schriftbuch/ auf bedörfenden Fall/ nicht an die Hand gehen könnte. Daß mir demnach die jenige kein Genügen tuhn/ welche/ da sie wol Mandeln auffezzen könnten und sollten/ nur Eicheln fürtragen. Ich will sagen/ sich mit heydnischen Fabeln schleppen/ da sie es/ aus der Bibel/ und sonst/ weit bässer haben könnten.
    Eine Fundstelle
    (189-197) [228-236]
    Oder welches fast eben so viel ist/ wenn die zwey Figuren [aq]Hypotyposis[/aq] und [aq]Prosopopoeia[/aq] gebrauchet werden. Welches denn auch auser dem Gebände/ ja gar in einer Predigt zulässig ist/ weil wir die H. Schrift da zur Vorgängerinn haben. Als wenn wir den zur [S] Rache und Straffe bereitfertigen GOtt gleichsam vor Augen sehen wollen/ so schreibet uns solchen der VII. Psalm/ 12--14. GOtt ist ein rechter Richter/ und ein Gott/ der täglich dräuet. Will man sich nicht bekehren/ so hat er sein Schwert gewetzt/ und seinen Bogen gespannet/ und zielet/ und hat darauf gelegt tödtliche Geschosse/ seine Pfeile hat er zugericht zu verderben. Wollen wir die Gestalt der Verhungernden und Verschmachtenden mit lebendigen Farben abgemahlet haben/ so finden wir solche in den Klagliedern Jerem. im IV. Cap. 8. Ihre Gestalt ist so tunckel für Schwärtze/ daß man sie auf den Gassen nicht kennet/ ihre Haut hänget an den Beinen/ und sind so dürre/ als ein Scheit. Wer die allzuspäte Reue und das Jammerliedlein der Verdammten in der Hölle sich für Augen und Ohren stellen will/ der lese die erste Helfte des V. Cap. aus dem Buche der Weisheit. Im LXXXV. Psalm/ 11. wird der Güte und Treue/ der Gerechtigkeit und dem Frieden ein menschliches Tuhn zugeleget/ wenn gebetten wird/ daß Güte und Treue einander begegnen/ Gerechtigkeit und Friede sich küssen. In der Epistel an die Röm. am IX. [S] 20. lässet der auserwehlte Rüstzeug einen Topf reden/ mit den Fragworten: Spricht auch ein Werk zu seinem Meister: Warum machest du mich also? Also mag ich wol sagen: Die Sünde ist ein stolzes und unbändiges Thier/ deme man einen starken Zaum auf die Nase und ein hartes Gebiß ins Maul legen muß/ wenn wir nicht zu Sandreutern werden wollen.
    Eine Fundstelle
    (221-223) [260-262]
    Eine Fundstelle
    (unpag.) [8]
    Eine Fundstelle
    (39) [78]
    Eine Fundstelle
    (57) [96]
    Eine Fundstelle
    (86) [125]
    Eine Fundstelle
    (86) [125]
    Eine Fundstelle
    (106) [145]
    Eine Fundstelle
    (184) [223]
    Eine Fundstelle
    (233) [272]
    4. Hier gibts Gelegenheit zu reden/ ob/ und wie fern wir/ als Christen/ die Heydnische Gözzen-Namen und Fabeln/ in unseren Gedichten/ gebrauchen dörfen? Der Rüstige/ in dem nohtwendigen Vorberichte seines Teutschen Parnasses/ scheinet den Gebrauch und Misbrauch mtieinander aufzuheben/ wenn er fast zu Ende desselben also schreibet: Ist schon ein guhter Teil lustiger Hochzeit- und anderer dergleichen frölicher Gedichte in diesem Buche enthalten/ so wird man doch weder von Venus/ noch Cupido/ weder von Hymen noch Adonis/ weder von Leda noch Jupiter/ und wie die saubere Burß alle mehr heisset/ etwas darin zu lesen finden/ diese Künste lasse ich den elenden und närrischen Reimmacheren/ die keine andere/ noch bässere Erfindungen aus Ihrem dummen Gehirn/ an den Tag wissen zu geben. Und ein wenig hernach fähret er also fort: Wir dürffen uns in Auffsetzung vielerhand Gedichten der heidnischen Lügen und Ihrer verfluchten Abgötzen schändlicher Laster und Untugenden so weinig bedienen/ so weinig wir von nöhten haben/ daß wir auß Teutschland in Indien schiffen/ und daselbst zur Erhaltung [S] des Lebens/ Ihre Wurtzlen/ Aypi und Maniol [?] genant/ oder auch Ihr Korn/ welches Sie Abati/ andere aber Mais nennen/ in diese Länder bringen/ dieweil wir/ Gottlob/ aus Weitzen und Rokken viel besser Brod/ als aus den dürren Indianischen Wurtzlen und gahr zu dichten Korn oder Maitz können machen. ¶ 5. Der Erwachsene/ in seiner Anweisung im 63. und folgenden Blättern/ ist auch stark darwider/ und zihet/ für die verneinende Meinung/ den Spruch an aus dem andern B. M. am XXIII. 13. Anderer Götter Namen sollt ihr nicht gedenken/ und aus eurem Munde sollen sie nicht gehöret werden. Welchen er fast etwas zu weit ausspannet/ in dem das Randglösslein darüber dieses Lautes ist: Ihr sollt von keinen Heiligen predigen/ als von Göttern/ die euch helfen/ noch dafür danken/ sondern Gott allein. Denn Gedencken heisset/ hie so viel als predigen/ rühmen/ dancken/ Gottesdienst pflegen/ [aq]ut, hoc facite in mei commemorationem[/aq]. Daraus schliessen wir/ daß nicht eben die blosse Erwehnung anderer Götter/ welche in H. Schrift selber Erzehlungs- und Warnungs-weise geschihet/ sondern derselben Göttliche Verehrung/ verbotten sey. Lassen uns unterdessen nicht übel gefallen die von ihm angeführte Worte eines Gotteslehrers: Es ist zu zweiflen/ ob Gott deme beiwohne/ der an höllischen Götzen gefallen hat? und ob der an den Himmel recht gedenke/ der öfter die Venus/ als die Gottes [S] Mutter Maria/ den Cupido/ als das HimmelKind Immanuel/ den [aq]Phoebum[/aq], als den H. Geist/ den Berg Parnaß/ als den Oelberg/ die Elysische Felder/ als das Paradeis/ und Fabeln/ als das himmlische Wort der Warheit/ in dem Mund seiner Feder führet? Denn diesem haben wir in dem 3. Absazze dieses Ganges bereit vorgebauet/ mit der Erfoderung/ daß man hierinn sparsam und behutsam fahren solle. ¶ 6. Etwas milder ist dißfalls der Spielende/ welcher in dem Fünften Th. S. Gesprächsp. im 36. 37. und 38. Blättern/ auch diese Frag erörtert: Ob die Christen/ in ihren Gedichten/ der Heidnischen Gözzen Namen gebrauchen sollen? zu Beantwortung dieser Frage/ saget er/ ist erstlich zu wissen/ daß der Poet die Personen nicht erdichtet/ welche er/ zu Vorstellung wahrer Geschichte/ auf den Schauplazz führet/ sondern er ist schuldig/ selbe auszubilden/ nach ihrer Ankunft/ Religion/ Gemütsneigungen/ Begierden/ Tuhn und Lassen. Diesen Personen leget er seine Worte in den Mund; iedoch dergestalt/ daß sie/ so viel möglich/ ihren Gedanken/ Worten und Sitten gemäß und anständig kommen/ und verstellet sich gleichsam in die ienige/ welche er vorstellet. Zu solchem Ende holet und entlehnet der Poet aus allen Religionen/ was ihm von nöhten ist. Er führet aber der Helden Redarten nicht in der Kirche Gottes/ sondern auf dem [S] Schauplazze/ nicht ihren Gözzen zu Ehren/ sondern zur Verachtung/ nicht die Wahrheit in der Christen Herzen zu verfinstern/ sondern die abscheuliche Laster und grosse Blindheit der heidnischen Greuel ihren Augen und Ohren vorzuweisen. Solcher gestalt haben die Christliche Poeten sich iederzeit der Götter Namen bedienet/ aber iedesmals was anders darunter verstanden/ wie auch die Väter der ersten Kirchen/ und die H. Schrift selbst. Sollte nun hierbey einige Abgötterey zu befahren gewesen seyn/ würde dergleichen nicht gefunden werden. Wer weiß nicht/ daß Neptun das Meer/ Mars den Krieg/ Apollo die Poeterey/ Pallas die Wissenschaft/ Musa die Kunst/ Venus die Wollust/ Ceres die Erden/ Bacchus den Wein/ Vulcan das Feur/ Jupiter den Regen/ Juno die Luft/ bedeutet? Die Liebe/ der Neid/ die Furcht/ die Gewissens-plage sind so mächtig in den Menschen/ daß die Heiden solche für Götter und Beherrscher der Menschen Herzen gehalten. Wir Christen lassen sie für Gözzen gelten/ nennen ihren Namen und gebrauchen ihrer Gestalt/ um sie abscheulich und verhasst zu machen: weil ihre Vorstellung sich mit der Eigenschaft der Laster/ und Lasterstrafen artig gleichet: So ist mir wol erlaubt/ von dem Avernischen Reiche/ von den Elyser-Felder zu sagen/ aber ich muß sie nicht beschreiben/ wie sie die Heiden beschrieben haben. Das wäre des Spielenden Erörterung. ¶ 7. Unsere Meinung über diese Frage zu eröffenen/ halten wir dafür/ man könne zu Zeiten der Heydnischen Fabel und Gözzennamen sich noch bedienen/ und zwar mit diesen Bedingungen: [S] ¶ (1) Wenn ich mit einem Zusazze zu verstehen gebe/ was ich von solchen Namen halte/ als wenn ich sage/ der Weingözz Bacchus/ so höret man schon/ daß ich ihn nicht vor einen Gott halte/ wie die Heyden getahn haben/ weil ich ihn einen Gözzen heisse. ¶ (2) Wenn ich dergleichen Namen und Fabeln remotivè oder Verwerfungs-Weise anführe/ wie ich einst in einem Klag- und Trost-Liede von den Parzen solcher gestalt geredet/ und aus nachkommendem Sazze erhellet: ¶ Der Himmel weiß/ und zwar am allerbästen/ ¶ [...] ¶ Also hat Herr Sieber/ in seiner Poetisirenden Jugend/ am I. Blate/ sein geistl. Gedichte: Der Bethlehemitische Wunder-Stall/ mit folgenden Versen angefangen: ¶ Hier/ wo der Lebens-Fürst in einer Krippen lieget/ ¶ [...][S] ¶ (3) Wenn ich solche Fabeln auf einen andern Zweg richte/ als wohin die Heyden gezielet haben. Wenn ich z.b. durch die Elisäische Felder den Himmel/ und durch das Avernische Reich die Hölle verstehe. Hieher gehöret auch/ was der Seel. Herr von Birken in einem Ehren-Glükkwunsche an Den Hoch- und Wohlgebohrnen Grafen und Herrn/ Herrn Franz Albrechten/ Grafen von Harrach etc. etc. folgendes Schlages gesezzet/ und in dem 351. und folgenden Blättern des Ostländ. Lorbeerh. befindlich ist: ¶ Nein! es ist ie kein Gedicht/ alles was die Dichter schreiben. ¶ [...][S] ¶ Wie er ferner auf die Röm. Keyserl. Majestät/ die Herren ReichsRähte/ und insonderheit auf den Grafen von Harrach die Zueignung mache/ kann am besagten Orte nachgesuchet werden. Also wird hoffentlich ohne alle Gefahr seyn/ wenn man durch den Parnaß oder Pindus eine iede Universität/ durch den [aq]Phoebum[/aq] den [aq]Rectorem Magnificum[/aq] oder [aq]Decanum[/aq], durch den Musen-brunn die [aq]Collegia[/aq], durch das Trinken aus demselben den Kunst-Fleiß u.f.m. verstehen will. ¶ 8. Das sey gesaget von der Erlaubniß. Doch ist die Christliche Jugend dahin zu bedeuten/ es sey am sichersten/ man überlasse den Heyden ihren Heydnischen Gözzentand/ und halte sich zu der H. Schrift/ welche eine reiche Schazzkammer ist/ woraus sie haben kann/ was sie verlanget. Und ist ein falscher Wahn darbey/ wenn man in den Gedanken stehet/ es falle alle Zier der Gedichte hinweg/ wenn die Heydnische Fabeln und Gözzen-Namen davon bleiben müssen. Denn hat doch der Teuffel/ als Gottes Affe/ sein Gaukel-Werk alles/ aus dem H. Göttl. Schriftbuche/ abgesehen/ und Ovidius die Geschicht von der Welt Erschaffung fast ganz aus dem ersten B. Mose genommen. Will man aber Historien haben/ und seine Gedichte damit auszieren/ was ist schöner/ als die Welt-erschaffung/ nach dem Wahrheitsgrunde/ beschrieben? kühner/ als der Babylonische Thurnbau? himmlischer/ als die Erscheinung Gottes/ dem Abraham geschehen? tröstlicher/ als die Erhaltung des Loths/ des Josephs/ des Kinds Mose? beweglicher/ als das Opfer Isaac? anmuhtiger/ als der Traum und Schäferstand [S] Jacobs? denkwürdiger/ als dessen Ringen mit dem Sohne Gottes? kläglicher/ als der leidige Sündenfall? schrekklicher/ als die Sündflut/ der Feur- und Schwefel-Regen/ welcher über die ganze Sodomer-Gegend ergangen/ die zehen Egyptische Plagen/ die Verschlingung der aufrührischen Rotte Korah/ Dathan und Abiram? wundernswürdiger/ als die reiche Zuführung der Wachteln/ das Man oder Himmelbrod/ das Gehen durch das rohte Meer und den Jordan/ das Grünen/ Blühen und Mandeln-tragen des Stekkens Aarons/ das Stehen der Sonne zu Josua Zeiten? Was annehmlicher/ als die Traum-Auslegung und Erhöhung Josephs/ die Eroberung des gelobten Landes? u.s.f. Wollen wir Berge haben? so erhöhen sich die Berge Sion/ Hermon/ Carmel/ Thabor und Libanon. Wollen wir einen Föbus haben? da ist Jesus Christus/ der rechte Föbus und die Sonne der Gerechtigkeit/ welcher den höllischen Python erwürget. Wollen wir eine Venus und einen Cupido haben? da stehet die keusche Gottesgebärerinn Maria/ mit ihrem allerschönesten Jesulein. Wollen wir Poeten haben? da sind berühmet David / Salomon/ Assaph/ Ethan der Esrahiter/ Heman/ Chalchal und Darda. Poetinnen? da sind die Vorsingerinn Mirjam/ Aarons Schwester und die Prophetinn Debora. Wollen wir Tyrannen und Risen haben? da tretten hervor der gewaltige Jäger Nimrod/ der drängende Pharao/ Ahiman/ Sesai/ Thalmai/ Goliath und andere. Wollen wir einen Kunstbrunn haben? da schleichet der stillgehende Brunn Siloha/ an den Wurzeln des [S] Berges Sion. Bedörfen wir etwan einen Herkules? der Simson stellt ihn. Sonst tapfere Helden? Gideon/ Jephthah/ Jasabeam/ Eleasar/ Abisai/ Benaja und andere Helden Davids bieten sich an. Kurz: es ist nichts zu ersinnen/ damit uns das H. Schriftbuch/ auf bedörfenden Fall/ nicht an die Hand gehen könnte. Daß mir demnach die jenige kein Genügen tuhn/ welche/ da sie wol Mandeln auffezzen könnten und sollten/ nur Eicheln fürtragen. Ich will sagen/ sich mit heydnischen Fabeln schleppen/ da sie es/ aus der Bibel/ und sonst/ weit bässer haben könnten.
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    (189-197) [228-236]
    Oder welches fast eben so viel ist/ wenn die zwey Figuren [aq]Hypotyposis[/aq] und [aq]Prosopopoeia[/aq] gebrauchet werden. Welches denn auch auser dem Gebände/ ja gar in einer Predigt zulässig ist/ weil wir die H. Schrift da zur Vorgängerinn haben. Als wenn wir den zur [S] Rache und Straffe bereitfertigen GOtt gleichsam vor Augen sehen wollen/ so schreibet uns solchen der VII. Psalm/ 12--14. GOtt ist ein rechter Richter/ und ein Gott/ der täglich dräuet. Will man sich nicht bekehren/ so hat er sein Schwert gewetzt/ und seinen Bogen gespannet/ und zielet/ und hat darauf gelegt tödtliche Geschosse/ seine Pfeile hat er zugericht zu verderben. Wollen wir die Gestalt der Verhungernden und Verschmachtenden mit lebendigen Farben abgemahlet haben/ so finden wir solche in den Klagliedern Jerem. im IV. Cap. 8. Ihre Gestalt ist so tunckel für Schwärtze/ daß man sie auf den Gassen nicht kennet/ ihre Haut hänget an den Beinen/ und sind so dürre/ als ein Scheit. Wer die allzuspäte Reue und das Jammerliedlein der Verdammten in der Hölle sich für Augen und Ohren stellen will/ der lese die erste Helfte des V. Cap. aus dem Buche der Weisheit. Im LXXXV. Psalm/ 11. wird der Güte und Treue/ der Gerechtigkeit und dem Frieden ein menschliches Tuhn zugeleget/ wenn gebetten wird/ daß Güte und Treue einander begegnen/ Gerechtigkeit und Friede sich küssen. In der Epistel an die Röm. am IX. [S] 20. lässet der auserwehlte Rüstzeug einen Topf reden/ mit den Fragworten: Spricht auch ein Werk zu seinem Meister: Warum machest du mich also? Also mag ich wol sagen: Die Sünde ist ein stolzes und unbändiges Thier/ deme man einen starken Zaum auf die Nase und ein hartes Gebiß ins Maul legen muß/ wenn wir nicht zu Sandreutern werden wollen.
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    4. Hier gibts Gelegenheit zu reden/ ob/ und wie fern wir/ als Christen/ die Heydnische Gözzen-Namen und Fabeln/ in unseren Gedichten/ gebrauchen dörfen? Der Rüstige/ in dem nohtwendigen Vorberichte seines Teutschen Parnasses/ scheinet den Gebrauch und Misbrauch mtieinander aufzuheben/ wenn er fast zu Ende desselben also schreibet: Ist schon ein guhter Teil lustiger Hochzeit- und anderer dergleichen frölicher Gedichte in diesem Buche enthalten/ so wird man doch weder von Venus/ noch Cupido/ weder von Hymen noch Adonis/ weder von Leda noch Jupiter/ und wie die saubere Burß alle mehr heisset/ etwas darin zu lesen finden/ diese Künste lasse ich den elenden und närrischen Reimmacheren/ die keine andere/ noch bässere Erfindungen aus Ihrem dummen Gehirn/ an den Tag wissen zu geben. Und ein wenig hernach fähret er also fort: Wir dürffen uns in Auffsetzung vielerhand Gedichten der heidnischen Lügen und Ihrer verfluchten Abgötzen schändlicher Laster und Untugenden so weinig bedienen/ so weinig wir von nöhten haben/ daß wir auß Teutschland in Indien schiffen/ und daselbst zur Erhaltung [S] des Lebens/ Ihre Wurtzlen/ Aypi und Maniol [?] genant/ oder auch Ihr Korn/ welches Sie Abati/ andere aber Mais nennen/ in diese Länder bringen/ dieweil wir/ Gottlob/ aus Weitzen und Rokken viel besser Brod/ als aus den dürren Indianischen Wurtzlen und gahr zu dichten Korn oder Maitz können machen. ¶ 5. Der Erwachsene/ in seiner Anweisung im 63. und folgenden Blättern/ ist auch stark darwider/ und zihet/ für die verneinende Meinung/ den Spruch an aus dem andern B. M. am XXIII. 13. Anderer Götter Namen sollt ihr nicht gedenken/ und aus eurem Munde sollen sie nicht gehöret werden. Welchen er fast etwas zu weit ausspannet/ in dem das Randglösslein darüber dieses Lautes ist: Ihr sollt von keinen Heiligen predigen/ als von Göttern/ die euch helfen/ noch dafür danken/ sondern Gott allein. Denn Gedencken heisset/ hie so viel als predigen/ rühmen/ dancken/ Gottesdienst pflegen/ [aq]ut, hoc facite in mei commemorationem[/aq]. Daraus schliessen wir/ daß nicht eben die blosse Erwehnung anderer Götter/ welche in H. Schrift selber Erzehlungs- und Warnungs-weise geschihet/ sondern derselben Göttliche Verehrung/ verbotten sey. Lassen uns unterdessen nicht übel gefallen die von ihm angeführte Worte eines Gotteslehrers: Es ist zu zweiflen/ ob Gott deme beiwohne/ der an höllischen Götzen gefallen hat? und ob der an den Himmel recht gedenke/ der öfter die Venus/ als die Gottes [S] Mutter Maria/ den Cupido/ als das HimmelKind Immanuel/ den [aq]Phoebum[/aq], als den H. Geist/ den Berg Parnaß/ als den Oelberg/ die Elysische Felder/ als das Paradeis/ und Fabeln/ als das himmlische Wort der Warheit/ in dem Mund seiner Feder führet? Denn diesem haben wir in dem 3. Absazze dieses Ganges bereit vorgebauet/ mit der Erfoderung/ daß man hierinn sparsam und behutsam fahren solle. ¶ 6. Etwas milder ist dißfalls der Spielende/ welcher in dem Fünften Th. S. Gesprächsp. im 36. 37. und 38. Blättern/ auch diese Frag erörtert: Ob die Christen/ in ihren Gedichten/ der Heidnischen Gözzen Namen gebrauchen sollen? zu Beantwortung dieser Frage/ saget er/ ist erstlich zu wissen/ daß der Poet die Personen nicht erdichtet/ welche er/ zu Vorstellung wahrer Geschichte/ auf den Schauplazz führet/ sondern er ist schuldig/ selbe auszubilden/ nach ihrer Ankunft/ Religion/ Gemütsneigungen/ Begierden/ Tuhn und Lassen. Diesen Personen leget er seine Worte in den Mund; iedoch dergestalt/ daß sie/ so viel möglich/ ihren Gedanken/ Worten und Sitten gemäß und anständig kommen/ und verstellet sich gleichsam in die ienige/ welche er vorstellet. Zu solchem Ende holet und entlehnet der Poet aus allen Religionen/ was ihm von nöhten ist. Er führet aber der Helden Redarten nicht in der Kirche Gottes/ sondern auf dem [S] Schauplazze/ nicht ihren Gözzen zu Ehren/ sondern zur Verachtung/ nicht die Wahrheit in der Christen Herzen zu verfinstern/ sondern die abscheuliche Laster und grosse Blindheit der heidnischen Greuel ihren Augen und Ohren vorzuweisen. Solcher gestalt haben die Christliche Poeten sich iederzeit der Götter Namen bedienet/ aber iedesmals was anders darunter verstanden/ wie auch die Väter der ersten Kirchen/ und die H. Schrift selbst. Sollte nun hierbey einige Abgötterey zu befahren gewesen seyn/ würde dergleichen nicht gefunden werden. Wer weiß nicht/ daß Neptun das Meer/ Mars den Krieg/ Apollo die Poeterey/ Pallas die Wissenschaft/ Musa die Kunst/ Venus die Wollust/ Ceres die Erden/ Bacchus den Wein/ Vulcan das Feur/ Jupiter den Regen/ Juno die Luft/ bedeutet? Die Liebe/ der Neid/ die Furcht/ die Gewissens-plage sind so mächtig in den Menschen/ daß die Heiden solche für Götter und Beherrscher der Menschen Herzen gehalten. Wir Christen lassen sie für Gözzen gelten/ nennen ihren Namen und gebrauchen ihrer Gestalt/ um sie abscheulich und verhasst zu machen: weil ihre Vorstellung sich mit der Eigenschaft der Laster/ und Lasterstrafen artig gleichet: So ist mir wol erlaubt/ von dem Avernischen Reiche/ von den Elyser-Felder zu sagen/ aber ich muß sie nicht beschreiben/ wie sie die Heiden beschrieben haben. Das wäre des Spielenden Erörterung. ¶ 7. Unsere Meinung über diese Frage zu eröffenen/ halten wir dafür/ man könne zu Zeiten der Heydnischen Fabel und Gözzennamen sich noch bedienen/ und zwar mit diesen Bedingungen: [S] ¶ (1) Wenn ich mit einem Zusazze zu verstehen gebe/ was ich von solchen Namen halte/ als wenn ich sage/ der Weingözz Bacchus/ so höret man schon/ daß ich ihn nicht vor einen Gott halte/ wie die Heyden getahn haben/ weil ich ihn einen Gözzen heisse. ¶ (2) Wenn ich dergleichen Namen und Fabeln remotivè oder Verwerfungs-Weise anführe/ wie ich einst in einem Klag- und Trost-Liede von den Parzen solcher gestalt geredet/ und aus nachkommendem Sazze erhellet: ¶ Der Himmel weiß/ und zwar am allerbästen/ ¶ [...] ¶ Also hat Herr Sieber/ in seiner Poetisirenden Jugend/ am I. Blate/ sein geistl. Gedichte: Der Bethlehemitische Wunder-Stall/ mit folgenden Versen angefangen: ¶ Hier/ wo der Lebens-Fürst in einer Krippen lieget/ ¶ [...][S] ¶ (3) Wenn ich solche Fabeln auf einen andern Zweg richte/ als wohin die Heyden gezielet haben. Wenn ich z.b. durch die Elisäische Felder den Himmel/ und durch das Avernische Reich die Hölle verstehe. Hieher gehöret auch/ was der Seel. Herr von Birken in einem Ehren-Glükkwunsche an Den Hoch- und Wohlgebohrnen Grafen und Herrn/ Herrn Franz Albrechten/ Grafen von Harrach etc. etc. folgendes Schlages gesezzet/ und in dem 351. und folgenden Blättern des Ostländ. Lorbeerh. befindlich ist: ¶ Nein! es ist ie kein Gedicht/ alles was die Dichter schreiben. ¶ [...][S] ¶ Wie er ferner auf die Röm. Keyserl. Majestät/ die Herren ReichsRähte/ und insonderheit auf den Grafen von Harrach die Zueignung mache/ kann am besagten Orte nachgesuchet werden. Also wird hoffentlich ohne alle Gefahr seyn/ wenn man durch den Parnaß oder Pindus eine iede Universität/ durch den [aq]Phoebum[/aq] den [aq]Rectorem Magnificum[/aq] oder [aq]Decanum[/aq], durch den Musen-brunn die [aq]Collegia[/aq], durch das Trinken aus demselben den Kunst-Fleiß u.f.m. verstehen will. ¶ 8. Das sey gesaget von der Erlaubniß. Doch ist die Christliche Jugend dahin zu bedeuten/ es sey am sichersten/ man überlasse den Heyden ihren Heydnischen Gözzentand/ und halte sich zu der H. Schrift/ welche eine reiche Schazzkammer ist/ woraus sie haben kann/ was sie verlanget. Und ist ein falscher Wahn darbey/ wenn man in den Gedanken stehet/ es falle alle Zier der Gedichte hinweg/ wenn die Heydnische Fabeln und Gözzen-Namen davon bleiben müssen. Denn hat doch der Teuffel/ als Gottes Affe/ sein Gaukel-Werk alles/ aus dem H. Göttl. Schriftbuche/ abgesehen/ und Ovidius die Geschicht von der Welt Erschaffung fast ganz aus dem ersten B. Mose genommen. Will man aber Historien haben/ und seine Gedichte damit auszieren/ was ist schöner/ als die Welt-erschaffung/ nach dem Wahrheitsgrunde/ beschrieben? kühner/ als der Babylonische Thurnbau? himmlischer/ als die Erscheinung Gottes/ dem Abraham geschehen? tröstlicher/ als die Erhaltung des Loths/ des Josephs/ des Kinds Mose? beweglicher/ als das Opfer Isaac? anmuhtiger/ als der Traum und Schäferstand [S] Jacobs? denkwürdiger/ als dessen Ringen mit dem Sohne Gottes? kläglicher/ als der leidige Sündenfall? schrekklicher/ als die Sündflut/ der Feur- und Schwefel-Regen/ welcher über die ganze Sodomer-Gegend ergangen/ die zehen Egyptische Plagen/ die Verschlingung der aufrührischen Rotte Korah/ Dathan und Abiram? wundernswürdiger/ als die reiche Zuführung der Wachteln/ das Man oder Himmelbrod/ das Gehen durch das rohte Meer und den Jordan/ das Grünen/ Blühen und Mandeln-tragen des Stekkens Aarons/ das Stehen der Sonne zu Josua Zeiten? Was annehmlicher/ als die Traum-Auslegung und Erhöhung Josephs/ die Eroberung des gelobten Landes? u.s.f. Wollen wir Berge haben? so erhöhen sich die Berge Sion/ Hermon/ Carmel/ Thabor und Libanon. Wollen wir einen Föbus haben? da ist Jesus Christus/ der rechte Föbus und die Sonne der Gerechtigkeit/ welcher den höllischen Python erwürget. Wollen wir eine Venus und einen Cupido haben? da stehet die keusche Gottesgebärerinn Maria/ mit ihrem allerschönesten Jesulein. Wollen wir Poeten haben? da sind berühmet David / Salomon/ Assaph/ Ethan der Esrahiter/ Heman/ Chalchal und Darda. Poetinnen? da sind die Vorsingerinn Mirjam/ Aarons Schwester und die Prophetinn Debora. Wollen wir Tyrannen und Risen haben? da tretten hervor der gewaltige Jäger Nimrod/ der drängende Pharao/ Ahiman/ Sesai/ Thalmai/ Goliath und andere. Wollen wir einen Kunstbrunn haben? da schleichet der stillgehende Brunn Siloha/ an den Wurzeln des [S] Berges Sion. Bedörfen wir etwan einen Herkules? der Simson stellt ihn. Sonst tapfere Helden? Gideon/ Jephthah/ Jasabeam/ Eleasar/ Abisai/ Benaja und andere Helden Davids bieten sich an. Kurz: es ist nichts zu ersinnen/ damit uns das H. Schriftbuch/ auf bedörfenden Fall/ nicht an die Hand gehen könnte. Daß mir demnach die jenige kein Genügen tuhn/ welche/ da sie wol Mandeln auffezzen könnten und sollten/ nur Eicheln fürtragen. Ich will sagen/ sich mit heydnischen Fabeln schleppen/ da sie es/ aus der Bibel/ und sonst/ weit bässer haben könnten.
    Eine Fundstelle
    (189-197) [228-236]
    Oder welches fast eben so viel ist/ wenn die zwey Figuren [aq]Hypotyposis[/aq] und [aq]Prosopopoeia[/aq] gebrauchet werden. Welches denn auch auser dem Gebände/ ja gar in einer Predigt zulässig ist/ weil wir die H. Schrift da zur Vorgängerinn haben. Als wenn wir den zur [S] Rache und Straffe bereitfertigen GOtt gleichsam vor Augen sehen wollen/ so schreibet uns solchen der VII. Psalm/ 12--14. GOtt ist ein rechter Richter/ und ein Gott/ der täglich dräuet. Will man sich nicht bekehren/ so hat er sein Schwert gewetzt/ und seinen Bogen gespannet/ und zielet/ und hat darauf gelegt tödtliche Geschosse/ seine Pfeile hat er zugericht zu verderben. Wollen wir die Gestalt der Verhungernden und Verschmachtenden mit lebendigen Farben abgemahlet haben/ so finden wir solche in den Klagliedern Jerem. im IV. Cap. 8. Ihre Gestalt ist so tunckel für Schwärtze/ daß man sie auf den Gassen nicht kennet/ ihre Haut hänget an den Beinen/ und sind so dürre/ als ein Scheit. Wer die allzuspäte Reue und das Jammerliedlein der Verdammten in der Hölle sich für Augen und Ohren stellen will/ der lese die erste Helfte des V. Cap. aus dem Buche der Weisheit. Im LXXXV. Psalm/ 11. wird der Güte und Treue/ der Gerechtigkeit und dem Frieden ein menschliches Tuhn zugeleget/ wenn gebetten wird/ daß Güte und Treue einander begegnen/ Gerechtigkeit und Friede sich küssen. In der Epistel an die Röm. am IX. [S] 20. lässet der auserwehlte Rüstzeug einen Topf reden/ mit den Fragworten: Spricht auch ein Werk zu seinem Meister: Warum machest du mich also? Also mag ich wol sagen: Die Sünde ist ein stolzes und unbändiges Thier/ deme man einen starken Zaum auf die Nase und ein hartes Gebiß ins Maul legen muß/ wenn wir nicht zu Sandreutern werden wollen.
    Eine Fundstelle
    (221-223) [260-262]