Der Deutsche Poët (Q104): Unterschied zwischen den Versionen

 
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Eigenschaft / SekundärliteraturEigenschaft / Sekundärliteratur
Q426 (Gelöschtes Datenobjekt)
Eigenschaft / Sekundärliteratur
 
Eigenschaft / Sekundärliteratur: Kindermann, Balthasar (Killy) / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Sekundärliteratur
 
Eigenschaft / Sekundärliteratur: Komödientheorie. Texte und Kommentare vom Barock bis zur Gegenwart. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Insonderheit aber können wir/ nach beschaffenheit der Person/ dieselbe wol andern vorziehen wegen der guten LeibesGesundheit/ welche dan von männiglich für ein hohes Geschenck der Barmhertzigkeit des Himmels zu achten ist/ [aq](a)[/aq] wegen der Schönheit; [aq](b)[/aq] wegen der wolgerahtenen Aufferziehung [aq](c)[/aq] wegen der Ruh [aq](d)[/aq] der sie in ihrem Ehestand zu geniessen hat/ u.s.f. [aq]A[/aq]. ¶ Hernachmals wüschen/ daß sie GOtt bey dergleichen Glückseligkeit ewig erhalten wolle. [aq]B[/aq]. ¶ Und endlich sie zur Fröligkeit und Vertrauen auf GOtt anmahnen u.s.w. [aq]C[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Insonderheit aber können wir/ nach beschaffenheit der Person/ dieselbe wol andern vorziehen wegen der guten LeibesGesundheit/ welche dan von männiglich für ein hohes Geschenck der Barmhertzigkeit des Himmels zu achten ist/ [aq](a)[/aq] wegen der Schönheit; [aq](b)[/aq] wegen der wolgerahtenen Aufferziehung [aq](c)[/aq] wegen der Ruh [aq](d)[/aq] der sie in ihrem Ehestand zu geniessen hat/ u.s.f. [aq]A[/aq]. ¶ Hernachmals wüschen/ daß sie GOtt bey dergleichen Glückseligkeit ewig erhalten wolle. [aq]B[/aq]. ¶ Und endlich sie zur Fröligkeit und Vertrauen auf GOtt anmahnen u.s.w. [aq]C[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (362) [403]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Hernach kan man die Person/ an die wir schreiben/ zum Exempel aller frommen/ fried- und tugendliebenden Matronen anführen/ und dieselbe/ nach allen ihren guten Eigenschaften/ rühmen/ von der Zucht und Schönheit/ von der Geschickligkeit im Haußhalten/ von der Treu und Freundligkeit u.s.w. [aq]B[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Hernach kan man die Person/ an die wir schreiben/ zum Exempel aller frommen/ fried- und tugendliebenden Matronen anführen/ und dieselbe/ nach allen ihren guten Eigenschaften/ rühmen/ von der Zucht und Schönheit/ von der Geschickligkeit im Haußhalten/ von der Treu und Freundligkeit u.s.w. [aq]B[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (363) [404]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]§. 48[/aq]. Nicht gar lange hat der Sinnreiche Poet/ Herr Johann Sigmund Pirscher ein Nahmens-Gedicht an seinen Herren Vater/ Herrn Sigmund Pirschern/ der Evangelischen Gemeine zu Groß Glogau wolbestalten [aq]Pastori[/aq] und [aq]Inspectori[/aq], geschrieben/ und abgeschicket/ [...] ¶ [aq]§. 49[/aq]. Das Exempel an ihm selbst ist dieses: ¶ [aq]A[/aq]. Ihr Musen gute Nacht/ die Lust/ die ich genossen/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]§. 48[/aq]. Nicht gar lange hat der Sinnreiche Poet/ Herr Johann Sigmund Pirscher ein Nahmens-Gedicht an seinen Herren Vater/ Herrn Sigmund Pirschern/ der Evangelischen Gemeine zu Groß Glogau wolbestalten [aq]Pastori[/aq] und [aq]Inspectori[/aq], geschrieben/ und abgeschicket/ [...] ¶ [aq]§. 49[/aq]. Das Exempel an ihm selbst ist dieses: ¶ [aq]A[/aq]. Ihr Musen gute Nacht/ die Lust/ die ich genossen/ / Fundstelle
 
Seite: (380) [421]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]§. 18[/aq]. Ein Exempel hierauf nehmen wir aus dem Herrn Sieber/ auf Herrn Johann Petrins/ Poetens und Pfarrherrns/ in NiederLausitz/ Hochzeit-Fest: ¶ [aq]A[/aq]. Nemlich dieses fehlte nur / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]§. 18[/aq]. Ein Exempel hierauf nehmen wir aus dem Herrn Sieber/ auf Herrn Johann Petrins/ Poetens und Pfarrherrns/ in NiederLausitz/ Hochzeit-Fest: ¶ [aq]A[/aq]. Nemlich dieses fehlte nur / Fundstelle
 
Seite: (421) [462]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]§. 22[/aq]. Ein Exempel hat Herr Tscherning auf Hn. Andreas Rölichens/ Pfarrern zu Lüben/ Hochzeit aufgesetzet: [S] ¶ Herr Kölich/ werther Freund/ wo wird mein Vorsatz bleiben/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]§. 22[/aq]. Ein Exempel hat Herr Tscherning auf Hn. Andreas Rölichens/ Pfarrern zu Lüben/ Hochzeit aufgesetzet: [S] ¶ Herr Kölich/ werther Freund/ wo wird mein Vorsatz bleiben/ / Fundstelle
 
Seite: (427-428) [468-469]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]§. 25[/aq]. Ein Exempel hierauf stehet im Herrn Risten Parnaß/ auf Herrn Johannes Lonicer/ der Rechte gewürdigten und des WohlEhrwürdigen Dom-Kapittels in der löbl. Stadt Hamburg wolbestalten [S] Secretarien/ mit Frauen Marthen/ Hn. Jochim Lobecks/ Bürgers und Handels-Manns in Lübeck nachgelassenen Wittwen/ Hochzeitlichen Ehren-Tag. ¶ [aq]A[/aq]. Ist dan der erwünschte Tag / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]§. 25[/aq]. Ein Exempel hierauf stehet im Herrn Risten Parnaß/ auf Herrn Johannes Lonicer/ der Rechte gewürdigten und des WohlEhrwürdigen Dom-Kapittels in der löbl. Stadt Hamburg wolbestalten [S] Secretarien/ mit Frauen Marthen/ Hn. Jochim Lobecks/ Bürgers und Handels-Manns in Lübeck nachgelassenen Wittwen/ Hochzeitlichen Ehren-Tag. ¶ [aq]A[/aq]. Ist dan der erwünschte Tag / Fundstelle
 
Seite: (430-431) [471-472]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: w. wie wir solches klärlich werden sehen aus dem nachgehendem Exempel/ welches der selige Herr Tscherning/ auf Herrn Friedrich Scholtzens/ Pfarrers zu Herren Motschelnitz/ und Jungf. Ursulen/ gebornen Reisselin Hochzeit an die Jungf. Braut: ¶ [aq]A[/aq]. Was seh ich? oder kömt es mit nur also für? / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: w. wie wir solches klärlich werden sehen aus dem nachgehendem Exempel/ welches der selige Herr Tscherning/ auf Herrn Friedrich Scholtzens/ Pfarrers zu Herren Motschelnitz/ und Jungf. Ursulen/ gebornen Reisselin Hochzeit an die Jungf. Braut: ¶ [aq]A[/aq]. Was seh ich? oder kömt es mit nur also für? / Fundstelle
 
Seite: (442) [483]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]§. 6[/aq]. Ein Exempel hierauf setzet Herr Tscherning/ auf Herrn David Rhenisches sel. Absterben: ¶ [aq]A[/aq]. Was noch einig hat gefehlet / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]§. 6[/aq]. Ein Exempel hierauf setzet Herr Tscherning/ auf Herrn David Rhenisches sel. Absterben: ¶ [aq]A[/aq]. Was noch einig hat gefehlet / Fundstelle
 
Seite: (470) [511]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]§. 8[/aq]. Auff des theuren Herren Harßdörffers seliges Ableben ist/ nach itzt gesetzter Art/ folgender Pindarischer Trauergesang geschrieben worden: ¶ [aq]1[/aq]. Satz. ¶ [aq]A[/aq]. Wie nun? Apollo! darff der Tod / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]§. 8[/aq]. Auff des theuren Herren Harßdörffers seliges Ableben ist/ nach itzt gesetzter Art/ folgender Pindarischer Trauergesang geschrieben worden: ¶ [aq]1[/aq]. Satz. ¶ [aq]A[/aq]. Wie nun? Apollo! darff der Tod / Fundstelle
 
Seite: (474) [515]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]§. 16[/aq]. Ein Exempel hat Herr Tscherning auf Herrn Christoph Zacharias sel. Abschied geschrieben: [S] ¶ Was wil ein Mensch viel klagen / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]§. 16[/aq]. Ein Exempel hat Herr Tscherning auf Herrn Christoph Zacharias sel. Abschied geschrieben: [S] ¶ Was wil ein Mensch viel klagen / Fundstelle
 
Seite: (488-489) [529-530]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]§. 5[/aq]. Nach dem der Hochwürdige [...] Herr Otto Freyherr von Schwerin/ Herr zu Altenlandsberg/ Oldenwichshagen und Zachan etc. Der Chur- und Marck Brandenburg Erb-Cammerer/ ThumProbst der Churfürstlichen Bischöfflichen [S] StifftsKirchen zu Brandenburg etc. [...] Mein gnädigster Herr/ zum Thumprobst der Churf. Bischöfflichen Stiffts-Kirchen zu Brandenburg aufgeführet worden/ haben wir seiner Hochw. und Excellentz/ mittelst einer Nacht-Music nachgesetzte Ode/ in Unterthänigkeit/ übergeben: ¶ [aq]A[/aq]. Saldria! Dort sitzt die Sonne / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]§. 5[/aq]. Nach dem der Hochwürdige [...] Herr Otto Freyherr von Schwerin/ Herr zu Altenlandsberg/ Oldenwichshagen und Zachan etc. Der Chur- und Marck Brandenburg Erb-Cammerer/ ThumProbst der Churfürstlichen Bischöfflichen [S] StifftsKirchen zu Brandenburg etc. [...] Mein gnädigster Herr/ zum Thumprobst der Churf. Bischöfflichen Stiffts-Kirchen zu Brandenburg aufgeführet worden/ haben wir seiner Hochw. und Excellentz/ mittelst einer Nacht-Music nachgesetzte Ode/ in Unterthänigkeit/ übergeben: ¶ [aq]A[/aq]. Saldria! Dort sitzt die Sonne / Fundstelle
 
Seite: (551-552) [592-593]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]§. 2[/aq]. Als dem unvergleichlichem Redner und Poeten/ unserm seligen Herrn Buchnern/ mit einhelligen Raht/ und Zustimmung der Hochgelahrten Väter/ das Zepter und Beherrschung über das Chur-Sächs. Wittenbergische Athen/ als einem wolwürdigen Vorgeher/ auff das halbe Jahr/ vertrauet und übergeben ward/ verfertigte [S] der weitberühmte Gubensche Poet/ Herr Johann Francke/ folgendes Gedichte: ¶ [aq]A[/aq]. Wo dieses würdig war (wie es zwar ist gewesen/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]§. 2[/aq]. Als dem unvergleichlichem Redner und Poeten/ unserm seligen Herrn Buchnern/ mit einhelligen Raht/ und Zustimmung der Hochgelahrten Väter/ das Zepter und Beherrschung über das Chur-Sächs. Wittenbergische Athen/ als einem wolwürdigen Vorgeher/ auff das halbe Jahr/ vertrauet und übergeben ward/ verfertigte [S] der weitberühmte Gubensche Poet/ Herr Johann Francke/ folgendes Gedichte: ¶ [aq]A[/aq]. Wo dieses würdig war (wie es zwar ist gewesen/ / Fundstelle
 
Seite: (592-593) [633-634]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]§. 2[/aq]. Als der WolEhrwürdige [...] Herr Sebastian Gottfried Starcke/ hochverdienter Pastor zum Ertz-Engel in Lüneburg/ und derer darzu gehörigen Kirchen und Schule treufleissiger [aq]Inspector[/aq]/ am [aq]23[/aq]. Tage des HerbstM. des [aq]1651[/aq]. Jahres/ auf der Universität Leipzig/ zum Doctor der heiligen Schrifft gekröhnet worden/ schrieb Mein Ruhmwürdigster Herr Rist nachfolgendes Gedicht/ so zu finden ist/ in seinem Neuen Deutschen Parnaß/ am [aq]568[/aq]. Blate: ¶ [aq]A[/aq]. Nun/ Teutschland/ schmecket man die rechte Friedens-Früchte/ / Rang
 
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]§. 2[/aq]. Als der WolEhrwürdige [...] Herr Sebastian Gottfried Starcke/ hochverdienter Pastor zum Ertz-Engel in Lüneburg/ und derer darzu gehörigen Kirchen und Schule treufleissiger [aq]Inspector[/aq]/ am [aq]23[/aq]. Tage des HerbstM. des [aq]1651[/aq]. Jahres/ auf der Universität Leipzig/ zum Doctor der heiligen Schrifft gekröhnet worden/ schrieb Mein Ruhmwürdigster Herr Rist nachfolgendes Gedicht/ so zu finden ist/ in seinem Neuen Deutschen Parnaß/ am [aq]568[/aq]. Blate: ¶ [aq]A[/aq]. Nun/ Teutschland/ schmecket man die rechte Friedens-Früchte/ / Fundstelle
 
Seite: (598) [639]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]§. 12[/aq]. Als Herr Michael Jacobi/ von einem Edlen und Hochweisen Raht/ der weitberühmten Stadt Lüneburg/ aus Holstein/ zum [aq]Cantore[/aq]/ Führer und Regierer ihrer wolbestalten Music/ für vielen anderen/ ward beruffen/ erwehlet und angenommen/ hat/ zu sonderbahren Ehren/ gedachten Herrn Jacobi/ unser Herr Rist/ nachfolgendes aufgeschrieben: ¶ [aq]A[/aq]. Hertzgeliebtes Vaterland/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]§. 12[/aq]. Als Herr Michael Jacobi/ von einem Edlen und Hochweisen Raht/ der weitberühmten Stadt Lüneburg/ aus Holstein/ zum [aq]Cantore[/aq]/ Führer und Regierer ihrer wolbestalten Music/ für vielen anderen/ ward beruffen/ erwehlet und angenommen/ hat/ zu sonderbahren Ehren/ gedachten Herrn Jacobi/ unser Herr Rist/ nachfolgendes aufgeschrieben: ¶ [aq]A[/aq]. Hertzgeliebtes Vaterland/ / Fundstelle
 
Seite: (652) [693]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]§. 3[/aq]. Zum Exempel wollen wir/ in Ermangelung anderen aus unserm Buche der Redlichen/ nachfolgende hieher setzen/ als ¶ über Das Hoch-Freyherrlicheh Wapen Des Hoch-würdigen/ Hoch- und Wohlgebohrnen [...] Herrn/ Otto/ Freyherrn von Schwerin/ Herren zu Alten-Landsberg/ [...] Thumprobstes der Churfl. Bischofflichen Stifftkirchen zu Brandenburg [...] ¶ [aq]1[/aq]. ¶ Der Deutsche fragt' einmahl/ wodurch der Herr Schwerin/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]§. 3[/aq]. Zum Exempel wollen wir/ in Ermangelung anderen aus unserm Buche der Redlichen/ nachfolgende hieher setzen/ als ¶ über Das Hoch-Freyherrlicheh Wapen Des Hoch-würdigen/ Hoch- und Wohlgebohrnen [...] Herrn/ Otto/ Freyherrn von Schwerin/ Herren zu Alten-Landsberg/ [...] Thumprobstes der Churfl. Bischofflichen Stifftkirchen zu Brandenburg [...] ¶ [aq]1[/aq]. ¶ Der Deutsche fragt' einmahl/ wodurch der Herr Schwerin/ / Fundstelle
 
Seite: (681) [722]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Und [aq]Lutherus Luc. 2[/aq]. Siehe/ dieser wird gesetzt/ zu einem Fall und aufferstehen vieler in Israel. ¶ Opitz im [aq]104[/aq]. Ps. ¶ Den Menschen muß die Erde Krauter geben/ / Rang
 
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Eigenschaft / Autoritäten: Und [aq]Lutherus Luc. 2[/aq]. Siehe/ dieser wird gesetzt/ zu einem Fall und aufferstehen vieler in Israel. ¶ Opitz im [aq]104[/aq]. Ps. ¶ Den Menschen muß die Erde Krauter geben/ / Fundstelle
 
Seite: (715) [756]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]§. 17[/aq]. Kan demnach Ambrosius Lobwasser/ durchaus nicht entschuldiget werden/ wan Er im [aq]51[/aq]. Ps. gesetzt: ¶ Und lösch sie aus mit deiner GnadenOnden. ¶ Das ist/ Wasser. / Rang
 
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]§. 17[/aq]. Kan demnach Ambrosius Lobwasser/ durchaus nicht entschuldiget werden/ wan Er im [aq]51[/aq]. Ps. gesetzt: ¶ Und lösch sie aus mit deiner GnadenOnden. ¶ Das ist/ Wasser. / Fundstelle
 
Seite: (722) [763]

Aktuelle Version vom 16. Juni 2024, 15:22 Uhr

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Sprache Bezeichnung Beschreibung Auch bekannt als
Deutsch
Der Deutsche Poët
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    Aussagen

    0 Fundstellen
    1664
    0 Fundstellen
    Wittenberg
    0 Fundstellen
    Q426 (Gelöschtes Datenobjekt)
    0 Fundstellen
    Eine Fundstelle
    (unpag.-unpag.) [17-21]
    Eine Fundstelle
    (unpag.-unpag.) [22-31]
    Eine Fundstelle
    (6-16) [47-57]
    Eine Fundstelle
    (16-32) [57-73]
    Eine Fundstelle
    (32-47) [73-88]
    Eine Fundstelle
    (65-107) [106-148]
    Eine Fundstelle
    (108-128) [149-169]
    Eine Fundstelle
    (129-135) [170-176]
    Eine Fundstelle
    (136-151) [177-192]
    Eine Fundstelle
    (151-164) [192-205]
    Eine Fundstelle
    (165-193) [206-234]
    Eine Fundstelle
    (194-203) [235-244]
    Eine Fundstelle
    (204-230) [245-271]
    Eine Fundstelle
    (230-236) [271-277]
    Eine Fundstelle
    (260-277) [301-318]
    Eine Fundstelle
    (278-282) [319-323]
    Eine Fundstelle
    (282-286) [323-327]
    Eine Fundstelle
    (286-303) [327-344]
    Eine Fundstelle
    (325-394) [366-435]
    Eine Fundstelle
    (395-457) [436-498]
    Eine Fundstelle
    (457-515) [498-556]
    Eine Fundstelle
    (515-539) [556-580]
    Eine Fundstelle
    (540-545) [581-586]
    Eine Fundstelle
    (545-548) [586-589]
    Eine Fundstelle
    (548-563) [589-604]
    Eine Fundstelle
    (563-580) [604-621]
    Eine Fundstelle
    (592-597) [633-638]
    Eine Fundstelle
    (597-613) [638-654]
    Eine Fundstelle
    (613-623) [654-664]
    Eine Fundstelle
    (623-631) [664-672]
    Eine Fundstelle
    (632-660) [673-701]
    Eine Fundstelle
    (673-676) [714-717]
    Eine Fundstelle
    (676-680) [717-721]
    Eine Fundstelle
    (680-686) [721-727]
    Eine Fundstelle
    (699-712) [740-753]
    Eine Fundstelle
    (712-735) [753-776]
    Eine Fundstelle
    (735-740) [776-781]
    Eine Fundstelle
    (740-744) [781-785]
    Eine Fundstelle
    (unpag.-unpag.) [797-806]
    [aq]§. 3[/aq]. Was nun das Wort/ Dicht/ belanget/ so sagen wir/ daß dasselbe vornemlich zweyerley Bedeutung habe: Erstlich wird dadurch verstanden/ alles das jenige/ was fest/ hart und dik ineinander gefüget ist/ wie dorten befohlen wird/ daß man die Mayen von den dichten Bäumen nehmen sol/ zu dem Laubhüttenfest/ im [aq]3[/aq]. Mos. am [aq]23/40[/aq]. Hernach wird dicht gebraucht/ für oft/ als wann man sagt; Dichternannte/ dichterwehnte/ dichtbesagte Nahmen: Drittens wird auch durch das Wort Dicht/ Gedicht/ und dichten verstanden das Nachsinnen/ Ausdencken/ Untersuchen; daher lesen wir/ daß der Menschen Dichten und Trachten böß sey/ von Jugend auf/ [aq]1[/aq]. Mos. [aq]7./5[/aq]. und das Fleisch und Blut Arges dichtet/ Sirach [aq]17/30[/aq] von solchen Laster-Dichten unserer verderbten Natur/ ist dieses Orts die Frage nicht. Sondern wir verstehen es/ wie [S] dort der Königliche Poet/ dessen Parnassus die Burg Sion gewesen/ wann Er sagt: Mein Hertz dichtet ein feines Lied/ Psal. [aq]45./2[/aq]. Besiehe hiervon obenberührten Herren Harsdörffer/ welcher dieses Wort auch [aq]Metaphoricè[/aq] oder vernennungsweise verstehet/ als wann man sagt/ daß in dem Gedicht alles fest und dicht ineinander gefüget/ und durch die Reimen gleichsam mit Riemen verbunden sein sol. ¶ [aq]§. 4[/aq]. Es ist aber dichten/ nicht/ aus einem Nichts/ etwas machen/ welches allein GOtt zustehet/ sondern/ aus einem geringen oder ungestalten Dinge/ etwas herrlich/ ansehnlich/ geist- und lobreich ausarbeiten.
    Eine Fundstelle
    (48-49) [89-90]
    Eine Fundstelle
    (unpag.) [12]
    Das [aq]II[/aq]. Kapit. ¶ Darinnen die beyde Fragen erörtert werden/ ob man die heidnischen Poeten/ in Schulen/ gebrauchen/ und der falschen erdichteten Götter-Nahmen/ in unsern Gedichten und Liedern sich bedienen dürffe? [S] ¶ [aq]§. 1[/aq]. Wann wir aber die Liebhaber der Göttlichen Poesie zu beharrlicher ausübung ihres geistigen Gehirns/ aufzumuntern gedencken/ so ist dieß nicht unsere Meinung/ als wenn solches allein und fürnehmlich durch Hülffe der Heidnischen Scribenten geschehen müsse. Zu dergleichen wil ich der studierenden Jugend/ welche wir allhier allein gemeinet seyn/ zur himmlischen Poeterey/ nechst Göttlicher Hülffe/ anzuführen/ keines weges rathen. ¶ [aq]§. 2[/aq]. Denn wer ist wol/ unter den Christlichen Theologen und Philosophen/ welcher nicht gestehen müsse/ daß die jenigen Lehrer gar übel thun/ welche die Zarte Jugend/ in ihren Schulen/ auf die Klugheit und Kunst der Heidnischen Scribenten führen/ und mehr noch wol zuweilen/ als auf die heilige Bibel selbst? ¶ [aq]§. 3[/aq]. Sagt mit doch/ lieber! was es sey/ das wir in Schulen lehren und lernen sollen? Ohne allen zweiffel die Tugend und Weißheit/ welcher wir aber nicht so sehr aus den Fabeln der Heiden/ als aus dem von Gott selbst geoffenbahrtem Worte/ können und müssen schöpffen. ¶ [aq]§. 4[/aq]. Wir fragen Euch/ die ihr in Schulen sitzet/ was doch die rechte Weißheit sey? Daß wir/ nemlich/ dich/ O GOtt/ und den du gesand hast/ JEsum CHristum/ recht erkennen/ und in solcher seiner Erkenntniß/ Ihn/ von grund un-[S]srer Seelen/ lieben und ehren. Daß aber dieses hohe Erkänntnis solte aus den Büchern der verdammten Heiden können erlernet werden/ das wird niemand/ im fall Er nur weis/ wie weit sich solches Erkenntnis erstrecke/ leichtlich erweisen. ¶ [aq]§. 5[/aq]. Denn wie solte doch von denen der warhafftige GOtt mögen erkennet werden/ die sich so vieler Götter berühmt/ so manches von ihnen getichtet/ und in beteurung einer oder der andern wichtigen Sache/ ihnen so vielfältige gantz erlogene Nahmen zugeschrieben? Es ist unmüglich/ und nicht wol zugläuben/ daß ein blinder Führer sich und den/ welchen er führet/ vor einer Grube/ ohne gewissen hineinfall/ sicher kan fürüber führen. ¶ [aq]§. 6[aq]. Ich mag für diesesmahl nichts gedencken/ von dem hohen Geheimnis der heiligen DreyEinigkeit/ von welchem die Heiden nicht das geringste verstehen und reden können. Denn Gott hat alle Heiden ihre eigene Wege wandeln/ und sie/ nach dem Er von ihnen gnugsam verachtet/ in ihrem verstockten Sinne wandeln lassen. Nun ist es ja Fleisch und Blut nicht möglich/ daß es dergleichen hohes und unerforschliches Geheimnis einigem Menschen offenbahren solte; sondern der Vater muß es thun/ der im Himmel wohnet. [S] ¶ [aq]§. 7[/aq]. Dahero trauen wir/ weder dem Homerus/ noch dem Hesiodus/ noch dem Pindarus/ und andern heidnischen Poeten/ zu/ daß sie/ von dem einigen und wahren GOTT/ was warhafftiges hätten reden und schreiben sollen. Und sind eben diese Leute auf eine solche Thorheit gerahten/ daß sie auch dasjenige von ihren stummen Götzen getichtet und gegläubet/ welches wir uns/ nur nachzusagen/ schämen müssen. Sie haben sich solche höfliche Götter eingebildet/ welche/ so es Menschen weren/ gewiß in keiner erbahren Stadt würden geduldet werden. Wie dann daher [aq]Palingenius[/aq] im [aq]I[/aq]. Buch/ welches Er den Widder nennet/ geschrieben hat: ¶ [/aq]In coelo est meretrix, in caelo est turpis adulter.[/aq] ¶ [...][S] ¶ [aq]§. 8[/aq]. Und das heisst recht den von Natur verterbten Menschen noch mehr verterben/ und Feuer zum Feuer tragen/ dafern wir dergleichen ärgerliche Schrifften/ der noch zarten Jugend/ ohne unterscheid und gantz unbedachtsam in die Hände geben. Wir sagen/ ohne unterscheid und gantz unbedachtsam. Denn sonst haben die heidnische Schrifften auch ihren sonderbahren Nutz/ bey den erwachsenen/ welcher doch so groß nicht sein kan/ bey den unerwachsenen. ¶ [aq]§. 9[/aq]. Es lesen ihrer viel/ saget H. D. Mengering [aq]in Scrut. Consc[/aq]. in der [aq]103[/aq]. GewissensFrage/ die doch gut Evangelisch sein wollen/ den Knaben in der Schulen ehe und mehr [aq]Ovidium de arte amandi[/aq], dann den lieben Catechismum des heil. Vaters Lutheri. Ja die gantze Woche haben die alte heidnische Hurenjäger und Schandlappen/ [aq]Ovidius, Terentius, Virgilius &c[/aq]. stat und raum in den meisten Schulen; Christus aber auf seinem Esel/ mit dem heil. Catechismo und Gottseliger Kinderzucht/ muß kaum auf den Sonnabend eine Stunde haben. Nun hat es wol seine Maaß/ daß die Kinder die Lateinische Sprache/ auß den Scribenten lernen/ wann man auch Christum zu rechter zeit mit zuliese/ und nicht gar lateinisch würde. Es rühmen auch solche viel-[S]mehr von ihren Knaben/ daß sie viel guter Sententz und Verse aus den heidnischen Poeten können/ dann daß sie sich solten vernehmen lassen/ sie hätten ihre Knaben dazu gehalten/ daß sie viel feiner Trostsprüche/ aus den Sontags- und FestEvangelien/ oder sonst aus Göttlicher heiliger Schrifft gelernet hätten/ wie/ Gott lob! dennoch in etlichen Herrschafften und wenig Städten geschehen ist/ und noch geschicht: Dancken nu auch Gott desfals/ wegen dieses Orts. Des Pfaffenwercks/ meinen sie/ hätten sie schande/ und jenes lassen sie sich düncken/ haben sie grosse Ehre. Denn es diene [aq]ad Eloquentiam[/aq]. Aber sie werden/ an jenem Tage sehen/ daß ihre Zeit und Arbeit übel angelegt/ so sie allein an die [aq]Eloquentiam[/aq]/ in heidnischen Büchern/ gewendet/ mit verlassung des heiligen Catechismi und Vermahnung zur Gottseligkeit. ¶ [aq]§. 10[/aq]. Das HochEhrwürdige [aq]Ministerium[/aq] zu Hamburg schreibet hiervon also: Wir haltens dafür/ wenn man zu des Hn. Lutheri Zeiten/ des [aq]Frischlini[/aq] und [aq]Schonaei Comoedien[/aq] und [aq]Tragoedien[/aq] hätte gehabt/ Er diese viel eher/ als den [aq]Plautum[/aq] und [aq]Terentium[/aq] der Jugend würde [aq]recommendiret[/aq] haben/ biß dieselbe [aq]confirmatius Judicium[/aq] hätte/ und solche heidnische Autores selbst lesen/ und das [aq]pretiosum â vili[/aq] discerniren könte. [S] Und ob gleich ein Unterscheid zwischen einem und andern ist/ und dem [aq]Plauto, Terentio, Ciceroni, Demostheni, Virgilio[/aq] und anderen/ die so allerzierlichst geredet und geschrieben haben/ die neuen [aq]Comici, Oratores[/aq] und Poeten/ vielleicht nicht gleich thun; so ist doch keiner zu verwerffen/ insonderheit sol bey uns Christen die Jugend also [aq]informiret[/aq] werden/ daß sie nicht allein in guten Künsten und Sprachen/ sondern für allen dingen/ in wahrer Gottseeligkeit/ [aq]proficire[/aq] und zunehme/ und solte ja einerley fehlen/ ists viel besser etwas zuentbehren/ in den grossen freyen Künsten und hohen Sprachen/ als an der wahren Gottseligkeit. Denn mit herrlicher Geschickligkeit/ und vieler Gottseligkeit/ kan man den Himmel erben/ und dieser Welt auch nutzbar dienen: Aber mit Epicurischer WeltWeißheit und hohen Sprachen/ ohne Gottseligkeit/ ist weder GOtt noch Menschen recht gedienet. Und für solche hochgelahrte Atheisten ist der Himmel verschlossen. ¶ [aq]§. II[/aq]. Hiermit stimmet auch überein/ der Hocherleuchte Rist/ Mein Ruhmwürdigster Kröhner/ wann Er in seinem Nothwendigen Vorbericht/ bey dem neuen Teutschen Parnaß/ ein solches Urtheil von sich giebet: Wir dürffen/ spricht Er/ uns in aufsetzung vielerhand Getichten/ der heidni-[S]schen Lügen/ und ihrer verfluchten Abgötzen schändlicher Laster und Untugenden/ so wenig bedienen/ so wenig wir von nöthen haben/ daß wir aus Deutschland in die Indien schiffen/ und daselbst/ zu erhaltung des Lebens/ ihre Wurtzeln Aypi und Maniot genannt/ oder auch ihr Korn/ welches sie Abati/ andere aber Mais nennen/ in diese Länder bringen/ dieweil wir/ GOTT lob/ aus Weitzen und Rocken viel besser Brod/ als aus den dürren Indianischen Wurtzeln und gar zu dichten Korn oder Mais können machen. Und daß ich nur dessen ein eintziges Exempel gebe: Warum muß man der lieben Jugend/ in den Schulen eben des Terentien Schauspiele oder Comoedien so gar fleissig fürlesen? ist dann solches gantz nicht zu endern? Antwort. Unsere Herren Schulfüchse (etliche meine ich/ aber nicht alle) sind der gäntzlichen Meinung/ daß dieses herrliche Buch ja so fleissig/ ja auch wol fleissiger/ als der Catechismus oder die Evangelien und Episteln/ in die Jugend müsse geblauet/ und ihnen viel besser/ als die heilige Schrifft/ bekant gemacht werden. Fragestu aber/ warum? Eben darum/ das nicht allein dieses Buch in der Lateinischen Sprache eine gute Redensart führet/ sondern auch/ dieweil wol zwantzig schöne Sprüche oder [aq]senten[/aq]tien (welche sie die Schulfüchse [aq]Gemmulas[/aq] [aq]Te[/aq]-[S][aq]rentianas[/aq], oder Terentianische Perlen nennen) in denselben zu finden. Ist aber das nicht eine überaus grosse Blindheit/ daß man um etlicher gar wenig guter Zeiten willen/ welche doch gegen wolausgearbeiteten Christlichen Schriften/ nur wie Koht sind zu schätzen/ ein gantzes Buch/ mit heidnischen Narrenpossen angefüllet/ den Knaben in die Köpffe bringet/ und sie zugleich dadurch unterweiset/ wie sie mit der zeit gute [aq]Pamphili[/aq] werden/ mit den schönen [aq]Glycerien[/aq] Kundschaft machen/ ja wol gar von dem Plautinischen Jupiter erlernen sollen/ mit was Behendigkeit man dem [aq]Amphitruo[/aq] Hörner könne auf setzen. Pfuy der grossen Schande/ daß man Christen Kinder/ mit heidnischen Greueln/ wil klug machen: Ich frage aber ein anders: Warum werden doch des überausgelehrten und fürtrefflichen Erasmens von Rotterdam/ unschätzbahre Bücher und Schriften/ an stat dieser Heidnischen/ nicht in die Schulen geführet? Wil man fürwenden: Es finde sich in den Büchern des Erasmen keine so gute Redens- oder Schreibensart/ als bey den Terentien/ Plauten/ uud anderen dieses schlages: So antwortete ich abermahl: daß der jenige/ der dieses darf fürgeben/ gantz und gar kein Latein verstehet. Es hat ja der Erasmus rein/ deutlich und zierlich geschrieben/ wie mir dessen [S] alle rechtschaffene gelahrte Leute werden Zeugnis geben. Will man sagen: Man könne in des Erasmi Büchern solche schöne sententien oder Sprüche nicht haben/ als bey denen heidnischen Schauspielschreibern/ so antworte ich abermahl: daß/ wer solches gläubet/ derselbe verstehe weder gute/ noch böse Sprüche: Ich wil klärlich darthun und beweisen/ daß auf vier Blätern/ in des Erasmens [aq]Milite Christiano[/aq], oder Christlichen Ritter/ (anderer seiner herrlichen Schrifften zugeschweigen) mehr nützliches und der Jugend zuwissen dienliches/ als in allen Schauspielen des Terentien zufinden/ noch machet man sich dieser wegen kein Gewissen/ wann man die liebe Jugend/ mit sondern Fleisse und Ernst/ verhindert/ daß sie mit den Sprachen ja nicht zugleich den Grund ihres Christentums erlernen/ und so wol zur Gottseligkeit/ als Sprachübung werde gehalten. ¶ Bißhieher mein Ewiggeliebter Herr Ristius. ¶ [aq]§. 12[/aq]. Ob es nu gleich höchstscheltbahr und gantz unverantwortlich ist/ den Kunstverstand der lieben Jugend/ mit den ärgerlichen Schrifften/ der heidnischen Scribenten/ anzufüllen; so folget doch hieraus noch lange nicht/ das Christliche Poeten nicht solten befüget seyn/ in ihren Gedichten/ der Heidni-[S]schen Götter Nahmen bisweilen zugebrauchen. ¶ [aq]§. 13[/aq]. Die Liebe/ saget an einem Orte Herr Harsdörffer/ der Neid/ die Furcht/ die Gewissensplage/ sind so mächtig in den Menschen/ das die Heiden solche für Götter und Beherscher der Menschen Hertzen gehalten. Wir Christen lassen sie für Götzen gelten/ nennen ihren Nahmen/ und gebrauchen ihrer Gestalt/ um sie abscheulich und verhasst zu machen: Weil ihre Vorstellung sich mit der Eigenschafft der Laster/ und Laster straffen/ artig vergleichet: So ist mir wol erläubet/ von dem Avernischen Reiche/ von den Elyserfeldern zusagen/ aber ich muß sie nicht beschreiben/ wie sie die Heiden beschrieben haben.
    Eine Fundstelle
    (6-16) [47-57]
    Das [aq]II[/aq]. Kapit. ¶ Darinnen die beyde Fragen erörtert werden/ ob man die heidnischen Poeten/ in Schulen/ gebrauchen/ und der falschen erdichteten Götter-Nahmen/ in unsern Gedichten und Liedern sich bedienen dürffe? [S] ¶ [aq]§. 1[/aq]. Wann wir aber die Liebhaber der Göttlichen Poesie zu beharrlicher ausübung ihres geistigen Gehirns/ aufzumuntern gedencken/ so ist dieß nicht unsere Meinung/ als wenn solches allein und fürnehmlich durch Hülffe der Heidnischen Scribenten geschehen müsse. Zu dergleichen wil ich der studierenden Jugend/ welche wir allhier allein gemeinet seyn/ zur himmlischen Poeterey/ nechst Göttlicher Hülffe/ anzuführen/ keines weges rathen. ¶ [aq]§. 2[/aq]. Denn wer ist wol/ unter den Christlichen Theologen und Philosophen/ welcher nicht gestehen müsse/ daß die jenigen Lehrer gar übel thun/ welche die Zarte Jugend/ in ihren Schulen/ auf die Klugheit und Kunst der Heidnischen Scribenten führen/ und mehr noch wol zuweilen/ als auf die heilige Bibel selbst? ¶ [aq]§. 3[/aq]. Sagt mit doch/ lieber! was es sey/ das wir in Schulen lehren und lernen sollen? Ohne allen zweiffel die Tugend und Weißheit/ welcher wir aber nicht so sehr aus den Fabeln der Heiden/ als aus dem von Gott selbst geoffenbahrtem Worte/ können und müssen schöpffen. ¶ [aq]§. 4[/aq]. Wir fragen Euch/ die ihr in Schulen sitzet/ was doch die rechte Weißheit sey? Daß wir/ nemlich/ dich/ O GOtt/ und den du gesand hast/ JEsum CHristum/ recht erkennen/ und in solcher seiner Erkenntniß/ Ihn/ von grund un-[S]srer Seelen/ lieben und ehren. Daß aber dieses hohe Erkänntnis solte aus den Büchern der verdammten Heiden können erlernet werden/ das wird niemand/ im fall Er nur weis/ wie weit sich solches Erkenntnis erstrecke/ leichtlich erweisen. ¶ [aq]§. 5[/aq]. Denn wie solte doch von denen der warhafftige GOtt mögen erkennet werden/ die sich so vieler Götter berühmt/ so manches von ihnen getichtet/ und in beteurung einer oder der andern wichtigen Sache/ ihnen so vielfältige gantz erlogene Nahmen zugeschrieben? Es ist unmüglich/ und nicht wol zugläuben/ daß ein blinder Führer sich und den/ welchen er führet/ vor einer Grube/ ohne gewissen hineinfall/ sicher kan fürüber führen. ¶ [aq]§. 6[aq]. Ich mag für diesesmahl nichts gedencken/ von dem hohen Geheimnis der heiligen DreyEinigkeit/ von welchem die Heiden nicht das geringste verstehen und reden können. Denn Gott hat alle Heiden ihre eigene Wege wandeln/ und sie/ nach dem Er von ihnen gnugsam verachtet/ in ihrem verstockten Sinne wandeln lassen. Nun ist es ja Fleisch und Blut nicht möglich/ daß es dergleichen hohes und unerforschliches Geheimnis einigem Menschen offenbahren solte; sondern der Vater muß es thun/ der im Himmel wohnet. [S] ¶ [aq]§. 7[/aq]. Dahero trauen wir/ weder dem Homerus/ noch dem Hesiodus/ noch dem Pindarus/ und andern heidnischen Poeten/ zu/ daß sie/ von dem einigen und wahren GOTT/ was warhafftiges hätten reden und schreiben sollen. Und sind eben diese Leute auf eine solche Thorheit gerahten/ daß sie auch dasjenige von ihren stummen Götzen getichtet und gegläubet/ welches wir uns/ nur nachzusagen/ schämen müssen. Sie haben sich solche höfliche Götter eingebildet/ welche/ so es Menschen weren/ gewiß in keiner erbahren Stadt würden geduldet werden. Wie dann daher [aq]Palingenius[/aq] im [aq]I[/aq]. Buch/ welches Er den Widder nennet/ geschrieben hat: ¶ [/aq]In coelo est meretrix, in caelo est turpis adulter.[/aq] ¶ [...][S] ¶ [aq]§. 8[/aq]. Und das heisst recht den von Natur verterbten Menschen noch mehr verterben/ und Feuer zum Feuer tragen/ dafern wir dergleichen ärgerliche Schrifften/ der noch zarten Jugend/ ohne unterscheid und gantz unbedachtsam in die Hände geben. Wir sagen/ ohne unterscheid und gantz unbedachtsam. Denn sonst haben die heidnische Schrifften auch ihren sonderbahren Nutz/ bey den erwachsenen/ welcher doch so groß nicht sein kan/ bey den unerwachsenen. ¶ [aq]§. 9[/aq]. Es lesen ihrer viel/ saget H. D. Mengering [aq]in Scrut. Consc[/aq]. in der [aq]103[/aq]. GewissensFrage/ die doch gut Evangelisch sein wollen/ den Knaben in der Schulen ehe und mehr [aq]Ovidium de arte amandi[/aq], dann den lieben Catechismum des heil. Vaters Lutheri. Ja die gantze Woche haben die alte heidnische Hurenjäger und Schandlappen/ [aq]Ovidius, Terentius, Virgilius &c[/aq]. stat und raum in den meisten Schulen; Christus aber auf seinem Esel/ mit dem heil. Catechismo und Gottseliger Kinderzucht/ muß kaum auf den Sonnabend eine Stunde haben. Nun hat es wol seine Maaß/ daß die Kinder die Lateinische Sprache/ auß den Scribenten lernen/ wann man auch Christum zu rechter zeit mit zuliese/ und nicht gar lateinisch würde. Es rühmen auch solche viel-[S]mehr von ihren Knaben/ daß sie viel guter Sententz und Verse aus den heidnischen Poeten können/ dann daß sie sich solten vernehmen lassen/ sie hätten ihre Knaben dazu gehalten/ daß sie viel feiner Trostsprüche/ aus den Sontags- und FestEvangelien/ oder sonst aus Göttlicher heiliger Schrifft gelernet hätten/ wie/ Gott lob! dennoch in etlichen Herrschafften und wenig Städten geschehen ist/ und noch geschicht: Dancken nu auch Gott desfals/ wegen dieses Orts. Des Pfaffenwercks/ meinen sie/ hätten sie schande/ und jenes lassen sie sich düncken/ haben sie grosse Ehre. Denn es diene [aq]ad Eloquentiam[/aq]. Aber sie werden/ an jenem Tage sehen/ daß ihre Zeit und Arbeit übel angelegt/ so sie allein an die [aq]Eloquentiam[/aq]/ in heidnischen Büchern/ gewendet/ mit verlassung des heiligen Catechismi und Vermahnung zur Gottseligkeit. ¶ [aq]§. 10[/aq]. Das HochEhrwürdige [aq]Ministerium[/aq] zu Hamburg schreibet hiervon also: Wir haltens dafür/ wenn man zu des Hn. Lutheri Zeiten/ des [aq]Frischlini[/aq] und [aq]Schonaei Comoedien[/aq] und [aq]Tragoedien[/aq] hätte gehabt/ Er diese viel eher/ als den [aq]Plautum[/aq] und [aq]Terentium[/aq] der Jugend würde [aq]recommendiret[/aq] haben/ biß dieselbe [aq]confirmatius Judicium[/aq] hätte/ und solche heidnische Autores selbst lesen/ und das [aq]pretiosum â vili[/aq] discerniren könte. [S] Und ob gleich ein Unterscheid zwischen einem und andern ist/ und dem [aq]Plauto, Terentio, Ciceroni, Demostheni, Virgilio[/aq] und anderen/ die so allerzierlichst geredet und geschrieben haben/ die neuen [aq]Comici, Oratores[/aq] und Poeten/ vielleicht nicht gleich thun; so ist doch keiner zu verwerffen/ insonderheit sol bey uns Christen die Jugend also [aq]informiret[/aq] werden/ daß sie nicht allein in guten Künsten und Sprachen/ sondern für allen dingen/ in wahrer Gottseeligkeit/ [aq]proficire[/aq] und zunehme/ und solte ja einerley fehlen/ ists viel besser etwas zuentbehren/ in den grossen freyen Künsten und hohen Sprachen/ als an der wahren Gottseligkeit. Denn mit herrlicher Geschickligkeit/ und vieler Gottseligkeit/ kan man den Himmel erben/ und dieser Welt auch nutzbar dienen: Aber mit Epicurischer WeltWeißheit und hohen Sprachen/ ohne Gottseligkeit/ ist weder GOtt noch Menschen recht gedienet. Und für solche hochgelahrte Atheisten ist der Himmel verschlossen. ¶ [aq]§. II[/aq]. Hiermit stimmet auch überein/ der Hocherleuchte Rist/ Mein Ruhmwürdigster Kröhner/ wann Er in seinem Nothwendigen Vorbericht/ bey dem neuen Teutschen Parnaß/ ein solches Urtheil von sich giebet: Wir dürffen/ spricht Er/ uns in aufsetzung vielerhand Getichten/ der heidni-[S]schen Lügen/ und ihrer verfluchten Abgötzen schändlicher Laster und Untugenden/ so wenig bedienen/ so wenig wir von nöthen haben/ daß wir aus Deutschland in die Indien schiffen/ und daselbst/ zu erhaltung des Lebens/ ihre Wurtzeln Aypi und Maniot genannt/ oder auch ihr Korn/ welches sie Abati/ andere aber Mais nennen/ in diese Länder bringen/ dieweil wir/ GOTT lob/ aus Weitzen und Rocken viel besser Brod/ als aus den dürren Indianischen Wurtzeln und gar zu dichten Korn oder Mais können machen. Und daß ich nur dessen ein eintziges Exempel gebe: Warum muß man der lieben Jugend/ in den Schulen eben des Terentien Schauspiele oder Comoedien so gar fleissig fürlesen? ist dann solches gantz nicht zu endern? Antwort. Unsere Herren Schulfüchse (etliche meine ich/ aber nicht alle) sind der gäntzlichen Meinung/ daß dieses herrliche Buch ja so fleissig/ ja auch wol fleissiger/ als der Catechismus oder die Evangelien und Episteln/ in die Jugend müsse geblauet/ und ihnen viel besser/ als die heilige Schrifft/ bekant gemacht werden. Fragestu aber/ warum? Eben darum/ das nicht allein dieses Buch in der Lateinischen Sprache eine gute Redensart führet/ sondern auch/ dieweil wol zwantzig schöne Sprüche oder [aq]senten[/aq]tien (welche sie die Schulfüchse [aq]Gemmulas[/aq] [aq]Te[/aq]-[S][aq]rentianas[/aq], oder Terentianische Perlen nennen) in denselben zu finden. Ist aber das nicht eine überaus grosse Blindheit/ daß man um etlicher gar wenig guter Zeiten willen/ welche doch gegen wolausgearbeiteten Christlichen Schriften/ nur wie Koht sind zu schätzen/ ein gantzes Buch/ mit heidnischen Narrenpossen angefüllet/ den Knaben in die Köpffe bringet/ und sie zugleich dadurch unterweiset/ wie sie mit der zeit gute [aq]Pamphili[/aq] werden/ mit den schönen [aq]Glycerien[/aq] Kundschaft machen/ ja wol gar von dem Plautinischen Jupiter erlernen sollen/ mit was Behendigkeit man dem [aq]Amphitruo[/aq] Hörner könne auf setzen. Pfuy der grossen Schande/ daß man Christen Kinder/ mit heidnischen Greueln/ wil klug machen: Ich frage aber ein anders: Warum werden doch des überausgelehrten und fürtrefflichen Erasmens von Rotterdam/ unschätzbahre Bücher und Schriften/ an stat dieser Heidnischen/ nicht in die Schulen geführet? Wil man fürwenden: Es finde sich in den Büchern des Erasmen keine so gute Redens- oder Schreibensart/ als bey den Terentien/ Plauten/ uud anderen dieses schlages: So antwortete ich abermahl: daß der jenige/ der dieses darf fürgeben/ gantz und gar kein Latein verstehet. Es hat ja der Erasmus rein/ deutlich und zierlich geschrieben/ wie mir dessen [S] alle rechtschaffene gelahrte Leute werden Zeugnis geben. Will man sagen: Man könne in des Erasmi Büchern solche schöne sententien oder Sprüche nicht haben/ als bey denen heidnischen Schauspielschreibern/ so antworte ich abermahl: daß/ wer solches gläubet/ derselbe verstehe weder gute/ noch böse Sprüche: Ich wil klärlich darthun und beweisen/ daß auf vier Blätern/ in des Erasmens [aq]Milite Christiano[/aq], oder Christlichen Ritter/ (anderer seiner herrlichen Schrifften zugeschweigen) mehr nützliches und der Jugend zuwissen dienliches/ als in allen Schauspielen des Terentien zufinden/ noch machet man sich dieser wegen kein Gewissen/ wann man die liebe Jugend/ mit sondern Fleisse und Ernst/ verhindert/ daß sie mit den Sprachen ja nicht zugleich den Grund ihres Christentums erlernen/ und so wol zur Gottseligkeit/ als Sprachübung werde gehalten. ¶ Bißhieher mein Ewiggeliebter Herr Ristius. ¶ [aq]§. 12[/aq]. Ob es nu gleich höchstscheltbahr und gantz unverantwortlich ist/ den Kunstverstand der lieben Jugend/ mit den ärgerlichen Schrifften/ der heidnischen Scribenten/ anzufüllen; so folget doch hieraus noch lange nicht/ das Christliche Poeten nicht solten befüget seyn/ in ihren Gedichten/ der Heidni-[S]schen Götter Nahmen bisweilen zugebrauchen. ¶ [aq]§. 13[/aq]. Die Liebe/ saget an einem Orte Herr Harsdörffer/ der Neid/ die Furcht/ die Gewissensplage/ sind so mächtig in den Menschen/ das die Heiden solche für Götter und Beherscher der Menschen Hertzen gehalten. Wir Christen lassen sie für Götzen gelten/ nennen ihren Nahmen/ und gebrauchen ihrer Gestalt/ um sie abscheulich und verhasst zu machen: Weil ihre Vorstellung sich mit der Eigenschafft der Laster/ und Laster straffen/ artig vergleichet: So ist mir wol erläubet/ von dem Avernischen Reiche/ von den Elyserfeldern zusagen/ aber ich muß sie nicht beschreiben/ wie sie die Heiden beschrieben haben.
    Eine Fundstelle
    (6-16) [47-57]
    [aq]§. 8[/aq]. Diese/ sagt obgemeldter Herr Spangenberg/ haben auch ihr besonder Stifft und Hayn gehabt/ an der IlmenAu/ nicht weit von der Elbe/ so nach ihnen Bardwich geheissen/ des Orts/ da vor zeiten den gantzen Strich die Longobarder bewohnet/ und itzt das Lüneburger Land ist/ da sich allezeit im Heidenthum solche Barden enthalten/ biß auf die Zeit des grossen KönigsCarols zu Francken/ welcher alle die SachsenLande etliche Jahr lang bekrieget/ und letzlich bezwungen/ und zum Christl. Glauben gebracht hat. Nach derselben zeit haben sich die zum Christlichen Glauben bekehrte Barden auch befliessen Christliche Lieder/ von den Zehen Geboten Gottes und dem Glauben/ deßgleichen von den Sacramenten/ auch etliche andächtige Gebeth zu GOtt/ in Reime/ und unter ihre gewöhnliche Thöne zu bringen/ und dem gemeinen Volcke vorzusingen/ welches ihm König Carol/ so hernach Anno [aq]801[/aq]. ist Römischer Kayser worden/ hat so wol gefallen lassen/ daß Er auch selbst/ nach solcher Art/ Geistliche und andere Lieder gedichtet/ und wenn Er etwa gereiset/ im Felde/ mit Lust/ gesungen. Welche auch hernachmahls von dem Kayser Otto stattliche [aq]Privilegia[/aq] bekommen/ nebest einem goldenen Krantz/ d'auf ordentlich ausgeschriebenen Singschulen/ demjenigen/ welcher für andern das beste that/ eine zeitlang mit Ehren zutragen [S] gegeben ward; aber doch für und für bey der Gesellschaft bleiben/ und insonderheit zu Meintz/ in guter Verwahrung/ muste behalten werden/ wie dann dieser erste Krantz noch daselbst sol verhanden sein.
    Eine Fundstelle
    (43-44) [84-85]
    [aq]§. 3[/aq]. Was nun das Wort/ Dicht/ belanget/ so sagen wir/ daß dasselbe vornemlich zweyerley Bedeutung habe: Erstlich wird dadurch verstanden/ alles das jenige/ was fest/ hart und dik ineinander gefüget ist/ wie dorten befohlen wird/ daß man die Mayen von den dichten Bäumen nehmen sol/ zu dem Laubhüttenfest/ im [aq]3[/aq]. Mos. am [aq]23/40[/aq]. Hernach wird dicht gebraucht/ für oft/ als wann man sagt; Dichternannte/ dichterwehnte/ dichtbesagte Nahmen: Drittens wird auch durch das Wort Dicht/ Gedicht/ und dichten verstanden das Nachsinnen/ Ausdencken/ Untersuchen; daher lesen wir/ daß der Menschen Dichten und Trachten böß sey/ von Jugend auf/ [aq]1[/aq]. Mos. [aq]7./5[/aq]. und das Fleisch und Blut Arges dichtet/ Sirach [aq]17/30[/aq] von solchen Laster-Dichten unserer verderbten Natur/ ist dieses Orts die Frage nicht. Sondern wir verstehen es/ wie [S] dort der Königliche Poet/ dessen Parnassus die Burg Sion gewesen/ wann Er sagt: Mein Hertz dichtet ein feines Lied/ Psal. [aq]45./2[/aq]. Besiehe hiervon obenberührten Herren Harsdörffer/ welcher dieses Wort auch [aq]Metaphoricè[/aq] oder vernennungsweise verstehet/ als wann man sagt/ daß in dem Gedicht alles fest und dicht ineinander gefüget/ und durch die Reimen gleichsam mit Riemen verbunden sein sol. ¶ [aq]§. 4[/aq]. Es ist aber dichten/ nicht/ aus einem Nichts/ etwas machen/ welches allein GOtt zustehet/ sondern/ aus einem geringen oder ungestalten Dinge/ etwas herrlich/ ansehnlich/ geist- und lobreich ausarbeiten.
    Eine Fundstelle
    (48-49) [89-90]
    Das [aq]II[/aq]. Kapit. ¶ Darinnen die beyde Fragen erörtert werden/ ob man die heidnischen Poeten/ in Schulen/ gebrauchen/ und der falschen erdichteten Götter-Nahmen/ in unsern Gedichten und Liedern sich bedienen dürffe? [S] ¶ [aq]§. 1[/aq]. Wann wir aber die Liebhaber der Göttlichen Poesie zu beharrlicher ausübung ihres geistigen Gehirns/ aufzumuntern gedencken/ so ist dieß nicht unsere Meinung/ als wenn solches allein und fürnehmlich durch Hülffe der Heidnischen Scribenten geschehen müsse. Zu dergleichen wil ich der studierenden Jugend/ welche wir allhier allein gemeinet seyn/ zur himmlischen Poeterey/ nechst Göttlicher Hülffe/ anzuführen/ keines weges rathen. ¶ [aq]§. 2[/aq]. Denn wer ist wol/ unter den Christlichen Theologen und Philosophen/ welcher nicht gestehen müsse/ daß die jenigen Lehrer gar übel thun/ welche die Zarte Jugend/ in ihren Schulen/ auf die Klugheit und Kunst der Heidnischen Scribenten führen/ und mehr noch wol zuweilen/ als auf die heilige Bibel selbst? ¶ [aq]§. 3[/aq]. Sagt mit doch/ lieber! was es sey/ das wir in Schulen lehren und lernen sollen? Ohne allen zweiffel die Tugend und Weißheit/ welcher wir aber nicht so sehr aus den Fabeln der Heiden/ als aus dem von Gott selbst geoffenbahrtem Worte/ können und müssen schöpffen. ¶ [aq]§. 4[/aq]. Wir fragen Euch/ die ihr in Schulen sitzet/ was doch die rechte Weißheit sey? Daß wir/ nemlich/ dich/ O GOtt/ und den du gesand hast/ JEsum CHristum/ recht erkennen/ und in solcher seiner Erkenntniß/ Ihn/ von grund un-[S]srer Seelen/ lieben und ehren. Daß aber dieses hohe Erkänntnis solte aus den Büchern der verdammten Heiden können erlernet werden/ das wird niemand/ im fall Er nur weis/ wie weit sich solches Erkenntnis erstrecke/ leichtlich erweisen. ¶ [aq]§. 5[/aq]. Denn wie solte doch von denen der warhafftige GOtt mögen erkennet werden/ die sich so vieler Götter berühmt/ so manches von ihnen getichtet/ und in beteurung einer oder der andern wichtigen Sache/ ihnen so vielfältige gantz erlogene Nahmen zugeschrieben? Es ist unmüglich/ und nicht wol zugläuben/ daß ein blinder Führer sich und den/ welchen er führet/ vor einer Grube/ ohne gewissen hineinfall/ sicher kan fürüber führen. ¶ [aq]§. 6[aq]. Ich mag für diesesmahl nichts gedencken/ von dem hohen Geheimnis der heiligen DreyEinigkeit/ von welchem die Heiden nicht das geringste verstehen und reden können. Denn Gott hat alle Heiden ihre eigene Wege wandeln/ und sie/ nach dem Er von ihnen gnugsam verachtet/ in ihrem verstockten Sinne wandeln lassen. Nun ist es ja Fleisch und Blut nicht möglich/ daß es dergleichen hohes und unerforschliches Geheimnis einigem Menschen offenbahren solte; sondern der Vater muß es thun/ der im Himmel wohnet. [S] ¶ [aq]§. 7[/aq]. Dahero trauen wir/ weder dem Homerus/ noch dem Hesiodus/ noch dem Pindarus/ und andern heidnischen Poeten/ zu/ daß sie/ von dem einigen und wahren GOTT/ was warhafftiges hätten reden und schreiben sollen. Und sind eben diese Leute auf eine solche Thorheit gerahten/ daß sie auch dasjenige von ihren stummen Götzen getichtet und gegläubet/ welches wir uns/ nur nachzusagen/ schämen müssen. Sie haben sich solche höfliche Götter eingebildet/ welche/ so es Menschen weren/ gewiß in keiner erbahren Stadt würden geduldet werden. Wie dann daher [aq]Palingenius[/aq] im [aq]I[/aq]. Buch/ welches Er den Widder nennet/ geschrieben hat: ¶ [/aq]In coelo est meretrix, in caelo est turpis adulter.[/aq] ¶ [...][S] ¶ [aq]§. 8[/aq]. Und das heisst recht den von Natur verterbten Menschen noch mehr verterben/ und Feuer zum Feuer tragen/ dafern wir dergleichen ärgerliche Schrifften/ der noch zarten Jugend/ ohne unterscheid und gantz unbedachtsam in die Hände geben. Wir sagen/ ohne unterscheid und gantz unbedachtsam. Denn sonst haben die heidnische Schrifften auch ihren sonderbahren Nutz/ bey den erwachsenen/ welcher doch so groß nicht sein kan/ bey den unerwachsenen. ¶ [aq]§. 9[/aq]. Es lesen ihrer viel/ saget H. D. Mengering [aq]in Scrut. Consc[/aq]. in der [aq]103[/aq]. GewissensFrage/ die doch gut Evangelisch sein wollen/ den Knaben in der Schulen ehe und mehr [aq]Ovidium de arte amandi[/aq], dann den lieben Catechismum des heil. Vaters Lutheri. Ja die gantze Woche haben die alte heidnische Hurenjäger und Schandlappen/ [aq]Ovidius, Terentius, Virgilius &c[/aq]. stat und raum in den meisten Schulen; Christus aber auf seinem Esel/ mit dem heil. Catechismo und Gottseliger Kinderzucht/ muß kaum auf den Sonnabend eine Stunde haben. Nun hat es wol seine Maaß/ daß die Kinder die Lateinische Sprache/ auß den Scribenten lernen/ wann man auch Christum zu rechter zeit mit zuliese/ und nicht gar lateinisch würde. Es rühmen auch solche viel-[S]mehr von ihren Knaben/ daß sie viel guter Sententz und Verse aus den heidnischen Poeten können/ dann daß sie sich solten vernehmen lassen/ sie hätten ihre Knaben dazu gehalten/ daß sie viel feiner Trostsprüche/ aus den Sontags- und FestEvangelien/ oder sonst aus Göttlicher heiliger Schrifft gelernet hätten/ wie/ Gott lob! dennoch in etlichen Herrschafften und wenig Städten geschehen ist/ und noch geschicht: Dancken nu auch Gott desfals/ wegen dieses Orts. Des Pfaffenwercks/ meinen sie/ hätten sie schande/ und jenes lassen sie sich düncken/ haben sie grosse Ehre. Denn es diene [aq]ad Eloquentiam[/aq]. Aber sie werden/ an jenem Tage sehen/ daß ihre Zeit und Arbeit übel angelegt/ so sie allein an die [aq]Eloquentiam[/aq]/ in heidnischen Büchern/ gewendet/ mit verlassung des heiligen Catechismi und Vermahnung zur Gottseligkeit. ¶ [aq]§. 10[/aq]. Das HochEhrwürdige [aq]Ministerium[/aq] zu Hamburg schreibet hiervon also: Wir haltens dafür/ wenn man zu des Hn. Lutheri Zeiten/ des [aq]Frischlini[/aq] und [aq]Schonaei Comoedien[/aq] und [aq]Tragoedien[/aq] hätte gehabt/ Er diese viel eher/ als den [aq]Plautum[/aq] und [aq]Terentium[/aq] der Jugend würde [aq]recommendiret[/aq] haben/ biß dieselbe [aq]confirmatius Judicium[/aq] hätte/ und solche heidnische Autores selbst lesen/ und das [aq]pretiosum â vili[/aq] discerniren könte. [S] Und ob gleich ein Unterscheid zwischen einem und andern ist/ und dem [aq]Plauto, Terentio, Ciceroni, Demostheni, Virgilio[/aq] und anderen/ die so allerzierlichst geredet und geschrieben haben/ die neuen [aq]Comici, Oratores[/aq] und Poeten/ vielleicht nicht gleich thun; so ist doch keiner zu verwerffen/ insonderheit sol bey uns Christen die Jugend also [aq]informiret[/aq] werden/ daß sie nicht allein in guten Künsten und Sprachen/ sondern für allen dingen/ in wahrer Gottseeligkeit/ [aq]proficire[/aq] und zunehme/ und solte ja einerley fehlen/ ists viel besser etwas zuentbehren/ in den grossen freyen Künsten und hohen Sprachen/ als an der wahren Gottseligkeit. Denn mit herrlicher Geschickligkeit/ und vieler Gottseligkeit/ kan man den Himmel erben/ und dieser Welt auch nutzbar dienen: Aber mit Epicurischer WeltWeißheit und hohen Sprachen/ ohne Gottseligkeit/ ist weder GOtt noch Menschen recht gedienet. Und für solche hochgelahrte Atheisten ist der Himmel verschlossen. ¶ [aq]§. II[/aq]. Hiermit stimmet auch überein/ der Hocherleuchte Rist/ Mein Ruhmwürdigster Kröhner/ wann Er in seinem Nothwendigen Vorbericht/ bey dem neuen Teutschen Parnaß/ ein solches Urtheil von sich giebet: Wir dürffen/ spricht Er/ uns in aufsetzung vielerhand Getichten/ der heidni-[S]schen Lügen/ und ihrer verfluchten Abgötzen schändlicher Laster und Untugenden/ so wenig bedienen/ so wenig wir von nöthen haben/ daß wir aus Deutschland in die Indien schiffen/ und daselbst/ zu erhaltung des Lebens/ ihre Wurtzeln Aypi und Maniot genannt/ oder auch ihr Korn/ welches sie Abati/ andere aber Mais nennen/ in diese Länder bringen/ dieweil wir/ GOTT lob/ aus Weitzen und Rocken viel besser Brod/ als aus den dürren Indianischen Wurtzeln und gar zu dichten Korn oder Mais können machen. Und daß ich nur dessen ein eintziges Exempel gebe: Warum muß man der lieben Jugend/ in den Schulen eben des Terentien Schauspiele oder Comoedien so gar fleissig fürlesen? ist dann solches gantz nicht zu endern? Antwort. Unsere Herren Schulfüchse (etliche meine ich/ aber nicht alle) sind der gäntzlichen Meinung/ daß dieses herrliche Buch ja so fleissig/ ja auch wol fleissiger/ als der Catechismus oder die Evangelien und Episteln/ in die Jugend müsse geblauet/ und ihnen viel besser/ als die heilige Schrifft/ bekant gemacht werden. Fragestu aber/ warum? Eben darum/ das nicht allein dieses Buch in der Lateinischen Sprache eine gute Redensart führet/ sondern auch/ dieweil wol zwantzig schöne Sprüche oder [aq]senten[/aq]tien (welche sie die Schulfüchse [aq]Gemmulas[/aq] [aq]Te[/aq]-[S][aq]rentianas[/aq], oder Terentianische Perlen nennen) in denselben zu finden. Ist aber das nicht eine überaus grosse Blindheit/ daß man um etlicher gar wenig guter Zeiten willen/ welche doch gegen wolausgearbeiteten Christlichen Schriften/ nur wie Koht sind zu schätzen/ ein gantzes Buch/ mit heidnischen Narrenpossen angefüllet/ den Knaben in die Köpffe bringet/ und sie zugleich dadurch unterweiset/ wie sie mit der zeit gute [aq]Pamphili[/aq] werden/ mit den schönen [aq]Glycerien[/aq] Kundschaft machen/ ja wol gar von dem Plautinischen Jupiter erlernen sollen/ mit was Behendigkeit man dem [aq]Amphitruo[/aq] Hörner könne auf setzen. Pfuy der grossen Schande/ daß man Christen Kinder/ mit heidnischen Greueln/ wil klug machen: Ich frage aber ein anders: Warum werden doch des überausgelehrten und fürtrefflichen Erasmens von Rotterdam/ unschätzbahre Bücher und Schriften/ an stat dieser Heidnischen/ nicht in die Schulen geführet? Wil man fürwenden: Es finde sich in den Büchern des Erasmen keine so gute Redens- oder Schreibensart/ als bey den Terentien/ Plauten/ uud anderen dieses schlages: So antwortete ich abermahl: daß der jenige/ der dieses darf fürgeben/ gantz und gar kein Latein verstehet. Es hat ja der Erasmus rein/ deutlich und zierlich geschrieben/ wie mir dessen [S] alle rechtschaffene gelahrte Leute werden Zeugnis geben. Will man sagen: Man könne in des Erasmi Büchern solche schöne sententien oder Sprüche nicht haben/ als bey denen heidnischen Schauspielschreibern/ so antworte ich abermahl: daß/ wer solches gläubet/ derselbe verstehe weder gute/ noch böse Sprüche: Ich wil klärlich darthun und beweisen/ daß auf vier Blätern/ in des Erasmens [aq]Milite Christiano[/aq], oder Christlichen Ritter/ (anderer seiner herrlichen Schrifften zugeschweigen) mehr nützliches und der Jugend zuwissen dienliches/ als in allen Schauspielen des Terentien zufinden/ noch machet man sich dieser wegen kein Gewissen/ wann man die liebe Jugend/ mit sondern Fleisse und Ernst/ verhindert/ daß sie mit den Sprachen ja nicht zugleich den Grund ihres Christentums erlernen/ und so wol zur Gottseligkeit/ als Sprachübung werde gehalten. ¶ Bißhieher mein Ewiggeliebter Herr Ristius. ¶ [aq]§. 12[/aq]. Ob es nu gleich höchstscheltbahr und gantz unverantwortlich ist/ den Kunstverstand der lieben Jugend/ mit den ärgerlichen Schrifften/ der heidnischen Scribenten/ anzufüllen; so folget doch hieraus noch lange nicht/ das Christliche Poeten nicht solten befüget seyn/ in ihren Gedichten/ der Heidni-[S]schen Götter Nahmen bisweilen zugebrauchen. ¶ [aq]§. 13[/aq]. Die Liebe/ saget an einem Orte Herr Harsdörffer/ der Neid/ die Furcht/ die Gewissensplage/ sind so mächtig in den Menschen/ das die Heiden solche für Götter und Beherscher der Menschen Hertzen gehalten. Wir Christen lassen sie für Götzen gelten/ nennen ihren Nahmen/ und gebrauchen ihrer Gestalt/ um sie abscheulich und verhasst zu machen: Weil ihre Vorstellung sich mit der Eigenschafft der Laster/ und Laster straffen/ artig vergleichet: So ist mir wol erläubet/ von dem Avernischen Reiche/ von den Elyserfeldern zusagen/ aber ich muß sie nicht beschreiben/ wie sie die Heiden beschrieben haben.
    Eine Fundstelle
    (6-16) [47-57]
    Eine Fundstelle
    (297) [338]
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    (712) [753]
    [aq]§. 3[/aq]. Was nun das Wort/ Dicht/ belanget/ so sagen wir/ daß dasselbe vornemlich zweyerley Bedeutung habe: Erstlich wird dadurch verstanden/ alles das jenige/ was fest/ hart und dik ineinander gefüget ist/ wie dorten befohlen wird/ daß man die Mayen von den dichten Bäumen nehmen sol/ zu dem Laubhüttenfest/ im [aq]3[/aq]. Mos. am [aq]23/40[/aq]. Hernach wird dicht gebraucht/ für oft/ als wann man sagt; Dichternannte/ dichterwehnte/ dichtbesagte Nahmen: Drittens wird auch durch das Wort Dicht/ Gedicht/ und dichten verstanden das Nachsinnen/ Ausdencken/ Untersuchen; daher lesen wir/ daß der Menschen Dichten und Trachten böß sey/ von Jugend auf/ [aq]1[/aq]. Mos. [aq]7./5[/aq]. und das Fleisch und Blut Arges dichtet/ Sirach [aq]17/30[/aq] von solchen Laster-Dichten unserer verderbten Natur/ ist dieses Orts die Frage nicht. Sondern wir verstehen es/ wie [S] dort der Königliche Poet/ dessen Parnassus die Burg Sion gewesen/ wann Er sagt: Mein Hertz dichtet ein feines Lied/ Psal. [aq]45./2[/aq]. Besiehe hiervon obenberührten Herren Harsdörffer/ welcher dieses Wort auch [aq]Metaphoricè[/aq] oder vernennungsweise verstehet/ als wann man sagt/ daß in dem Gedicht alles fest und dicht ineinander gefüget/ und durch die Reimen gleichsam mit Riemen verbunden sein sol. ¶ [aq]§. 4[/aq]. Es ist aber dichten/ nicht/ aus einem Nichts/ etwas machen/ welches allein GOtt zustehet/ sondern/ aus einem geringen oder ungestalten Dinge/ etwas herrlich/ ansehnlich/ geist- und lobreich ausarbeiten.
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    (48-49) [89-90]
    Das [aq]II[/aq]. Kapit. ¶ Darinnen die beyde Fragen erörtert werden/ ob man die heidnischen Poeten/ in Schulen/ gebrauchen/ und der falschen erdichteten Götter-Nahmen/ in unsern Gedichten und Liedern sich bedienen dürffe? [S] ¶ [aq]§. 1[/aq]. Wann wir aber die Liebhaber der Göttlichen Poesie zu beharrlicher ausübung ihres geistigen Gehirns/ aufzumuntern gedencken/ so ist dieß nicht unsere Meinung/ als wenn solches allein und fürnehmlich durch Hülffe der Heidnischen Scribenten geschehen müsse. Zu dergleichen wil ich der studierenden Jugend/ welche wir allhier allein gemeinet seyn/ zur himmlischen Poeterey/ nechst Göttlicher Hülffe/ anzuführen/ keines weges rathen. ¶ [aq]§. 2[/aq]. Denn wer ist wol/ unter den Christlichen Theologen und Philosophen/ welcher nicht gestehen müsse/ daß die jenigen Lehrer gar übel thun/ welche die Zarte Jugend/ in ihren Schulen/ auf die Klugheit und Kunst der Heidnischen Scribenten führen/ und mehr noch wol zuweilen/ als auf die heilige Bibel selbst? ¶ [aq]§. 3[/aq]. Sagt mit doch/ lieber! was es sey/ das wir in Schulen lehren und lernen sollen? Ohne allen zweiffel die Tugend und Weißheit/ welcher wir aber nicht so sehr aus den Fabeln der Heiden/ als aus dem von Gott selbst geoffenbahrtem Worte/ können und müssen schöpffen. ¶ [aq]§. 4[/aq]. Wir fragen Euch/ die ihr in Schulen sitzet/ was doch die rechte Weißheit sey? Daß wir/ nemlich/ dich/ O GOtt/ und den du gesand hast/ JEsum CHristum/ recht erkennen/ und in solcher seiner Erkenntniß/ Ihn/ von grund un-[S]srer Seelen/ lieben und ehren. Daß aber dieses hohe Erkänntnis solte aus den Büchern der verdammten Heiden können erlernet werden/ das wird niemand/ im fall Er nur weis/ wie weit sich solches Erkenntnis erstrecke/ leichtlich erweisen. ¶ [aq]§. 5[/aq]. Denn wie solte doch von denen der warhafftige GOtt mögen erkennet werden/ die sich so vieler Götter berühmt/ so manches von ihnen getichtet/ und in beteurung einer oder der andern wichtigen Sache/ ihnen so vielfältige gantz erlogene Nahmen zugeschrieben? Es ist unmüglich/ und nicht wol zugläuben/ daß ein blinder Führer sich und den/ welchen er führet/ vor einer Grube/ ohne gewissen hineinfall/ sicher kan fürüber führen. ¶ [aq]§. 6[aq]. Ich mag für diesesmahl nichts gedencken/ von dem hohen Geheimnis der heiligen DreyEinigkeit/ von welchem die Heiden nicht das geringste verstehen und reden können. Denn Gott hat alle Heiden ihre eigene Wege wandeln/ und sie/ nach dem Er von ihnen gnugsam verachtet/ in ihrem verstockten Sinne wandeln lassen. Nun ist es ja Fleisch und Blut nicht möglich/ daß es dergleichen hohes und unerforschliches Geheimnis einigem Menschen offenbahren solte; sondern der Vater muß es thun/ der im Himmel wohnet. [S] ¶ [aq]§. 7[/aq]. Dahero trauen wir/ weder dem Homerus/ noch dem Hesiodus/ noch dem Pindarus/ und andern heidnischen Poeten/ zu/ daß sie/ von dem einigen und wahren GOTT/ was warhafftiges hätten reden und schreiben sollen. Und sind eben diese Leute auf eine solche Thorheit gerahten/ daß sie auch dasjenige von ihren stummen Götzen getichtet und gegläubet/ welches wir uns/ nur nachzusagen/ schämen müssen. Sie haben sich solche höfliche Götter eingebildet/ welche/ so es Menschen weren/ gewiß in keiner erbahren Stadt würden geduldet werden. Wie dann daher [aq]Palingenius[/aq] im [aq]I[/aq]. Buch/ welches Er den Widder nennet/ geschrieben hat: ¶ [/aq]In coelo est meretrix, in caelo est turpis adulter.[/aq] ¶ [...][S] ¶ [aq]§. 8[/aq]. Und das heisst recht den von Natur verterbten Menschen noch mehr verterben/ und Feuer zum Feuer tragen/ dafern wir dergleichen ärgerliche Schrifften/ der noch zarten Jugend/ ohne unterscheid und gantz unbedachtsam in die Hände geben. Wir sagen/ ohne unterscheid und gantz unbedachtsam. Denn sonst haben die heidnische Schrifften auch ihren sonderbahren Nutz/ bey den erwachsenen/ welcher doch so groß nicht sein kan/ bey den unerwachsenen. ¶ [aq]§. 9[/aq]. Es lesen ihrer viel/ saget H. D. Mengering [aq]in Scrut. Consc[/aq]. in der [aq]103[/aq]. GewissensFrage/ die doch gut Evangelisch sein wollen/ den Knaben in der Schulen ehe und mehr [aq]Ovidium de arte amandi[/aq], dann den lieben Catechismum des heil. Vaters Lutheri. Ja die gantze Woche haben die alte heidnische Hurenjäger und Schandlappen/ [aq]Ovidius, Terentius, Virgilius &c[/aq]. stat und raum in den meisten Schulen; Christus aber auf seinem Esel/ mit dem heil. Catechismo und Gottseliger Kinderzucht/ muß kaum auf den Sonnabend eine Stunde haben. Nun hat es wol seine Maaß/ daß die Kinder die Lateinische Sprache/ auß den Scribenten lernen/ wann man auch Christum zu rechter zeit mit zuliese/ und nicht gar lateinisch würde. Es rühmen auch solche viel-[S]mehr von ihren Knaben/ daß sie viel guter Sententz und Verse aus den heidnischen Poeten können/ dann daß sie sich solten vernehmen lassen/ sie hätten ihre Knaben dazu gehalten/ daß sie viel feiner Trostsprüche/ aus den Sontags- und FestEvangelien/ oder sonst aus Göttlicher heiliger Schrifft gelernet hätten/ wie/ Gott lob! dennoch in etlichen Herrschafften und wenig Städten geschehen ist/ und noch geschicht: Dancken nu auch Gott desfals/ wegen dieses Orts. Des Pfaffenwercks/ meinen sie/ hätten sie schande/ und jenes lassen sie sich düncken/ haben sie grosse Ehre. Denn es diene [aq]ad Eloquentiam[/aq]. Aber sie werden/ an jenem Tage sehen/ daß ihre Zeit und Arbeit übel angelegt/ so sie allein an die [aq]Eloquentiam[/aq]/ in heidnischen Büchern/ gewendet/ mit verlassung des heiligen Catechismi und Vermahnung zur Gottseligkeit. ¶ [aq]§. 10[/aq]. Das HochEhrwürdige [aq]Ministerium[/aq] zu Hamburg schreibet hiervon also: Wir haltens dafür/ wenn man zu des Hn. Lutheri Zeiten/ des [aq]Frischlini[/aq] und [aq]Schonaei Comoedien[/aq] und [aq]Tragoedien[/aq] hätte gehabt/ Er diese viel eher/ als den [aq]Plautum[/aq] und [aq]Terentium[/aq] der Jugend würde [aq]recommendiret[/aq] haben/ biß dieselbe [aq]confirmatius Judicium[/aq] hätte/ und solche heidnische Autores selbst lesen/ und das [aq]pretiosum â vili[/aq] discerniren könte. [S] Und ob gleich ein Unterscheid zwischen einem und andern ist/ und dem [aq]Plauto, Terentio, Ciceroni, Demostheni, Virgilio[/aq] und anderen/ die so allerzierlichst geredet und geschrieben haben/ die neuen [aq]Comici, Oratores[/aq] und Poeten/ vielleicht nicht gleich thun; so ist doch keiner zu verwerffen/ insonderheit sol bey uns Christen die Jugend also [aq]informiret[/aq] werden/ daß sie nicht allein in guten Künsten und Sprachen/ sondern für allen dingen/ in wahrer Gottseeligkeit/ [aq]proficire[/aq] und zunehme/ und solte ja einerley fehlen/ ists viel besser etwas zuentbehren/ in den grossen freyen Künsten und hohen Sprachen/ als an der wahren Gottseligkeit. Denn mit herrlicher Geschickligkeit/ und vieler Gottseligkeit/ kan man den Himmel erben/ und dieser Welt auch nutzbar dienen: Aber mit Epicurischer WeltWeißheit und hohen Sprachen/ ohne Gottseligkeit/ ist weder GOtt noch Menschen recht gedienet. Und für solche hochgelahrte Atheisten ist der Himmel verschlossen. ¶ [aq]§. II[/aq]. Hiermit stimmet auch überein/ der Hocherleuchte Rist/ Mein Ruhmwürdigster Kröhner/ wann Er in seinem Nothwendigen Vorbericht/ bey dem neuen Teutschen Parnaß/ ein solches Urtheil von sich giebet: Wir dürffen/ spricht Er/ uns in aufsetzung vielerhand Getichten/ der heidni-[S]schen Lügen/ und ihrer verfluchten Abgötzen schändlicher Laster und Untugenden/ so wenig bedienen/ so wenig wir von nöthen haben/ daß wir aus Deutschland in die Indien schiffen/ und daselbst/ zu erhaltung des Lebens/ ihre Wurtzeln Aypi und Maniot genannt/ oder auch ihr Korn/ welches sie Abati/ andere aber Mais nennen/ in diese Länder bringen/ dieweil wir/ GOTT lob/ aus Weitzen und Rocken viel besser Brod/ als aus den dürren Indianischen Wurtzeln und gar zu dichten Korn oder Mais können machen. Und daß ich nur dessen ein eintziges Exempel gebe: Warum muß man der lieben Jugend/ in den Schulen eben des Terentien Schauspiele oder Comoedien so gar fleissig fürlesen? ist dann solches gantz nicht zu endern? Antwort. Unsere Herren Schulfüchse (etliche meine ich/ aber nicht alle) sind der gäntzlichen Meinung/ daß dieses herrliche Buch ja so fleissig/ ja auch wol fleissiger/ als der Catechismus oder die Evangelien und Episteln/ in die Jugend müsse geblauet/ und ihnen viel besser/ als die heilige Schrifft/ bekant gemacht werden. Fragestu aber/ warum? Eben darum/ das nicht allein dieses Buch in der Lateinischen Sprache eine gute Redensart führet/ sondern auch/ dieweil wol zwantzig schöne Sprüche oder [aq]senten[/aq]tien (welche sie die Schulfüchse [aq]Gemmulas[/aq] [aq]Te[/aq]-[S][aq]rentianas[/aq], oder Terentianische Perlen nennen) in denselben zu finden. Ist aber das nicht eine überaus grosse Blindheit/ daß man um etlicher gar wenig guter Zeiten willen/ welche doch gegen wolausgearbeiteten Christlichen Schriften/ nur wie Koht sind zu schätzen/ ein gantzes Buch/ mit heidnischen Narrenpossen angefüllet/ den Knaben in die Köpffe bringet/ und sie zugleich dadurch unterweiset/ wie sie mit der zeit gute [aq]Pamphili[/aq] werden/ mit den schönen [aq]Glycerien[/aq] Kundschaft machen/ ja wol gar von dem Plautinischen Jupiter erlernen sollen/ mit was Behendigkeit man dem [aq]Amphitruo[/aq] Hörner könne auf setzen. Pfuy der grossen Schande/ daß man Christen Kinder/ mit heidnischen Greueln/ wil klug machen: Ich frage aber ein anders: Warum werden doch des überausgelehrten und fürtrefflichen Erasmens von Rotterdam/ unschätzbahre Bücher und Schriften/ an stat dieser Heidnischen/ nicht in die Schulen geführet? Wil man fürwenden: Es finde sich in den Büchern des Erasmen keine so gute Redens- oder Schreibensart/ als bey den Terentien/ Plauten/ uud anderen dieses schlages: So antwortete ich abermahl: daß der jenige/ der dieses darf fürgeben/ gantz und gar kein Latein verstehet. Es hat ja der Erasmus rein/ deutlich und zierlich geschrieben/ wie mir dessen [S] alle rechtschaffene gelahrte Leute werden Zeugnis geben. Will man sagen: Man könne in des Erasmi Büchern solche schöne sententien oder Sprüche nicht haben/ als bey denen heidnischen Schauspielschreibern/ so antworte ich abermahl: daß/ wer solches gläubet/ derselbe verstehe weder gute/ noch böse Sprüche: Ich wil klärlich darthun und beweisen/ daß auf vier Blätern/ in des Erasmens [aq]Milite Christiano[/aq], oder Christlichen Ritter/ (anderer seiner herrlichen Schrifften zugeschweigen) mehr nützliches und der Jugend zuwissen dienliches/ als in allen Schauspielen des Terentien zufinden/ noch machet man sich dieser wegen kein Gewissen/ wann man die liebe Jugend/ mit sondern Fleisse und Ernst/ verhindert/ daß sie mit den Sprachen ja nicht zugleich den Grund ihres Christentums erlernen/ und so wol zur Gottseligkeit/ als Sprachübung werde gehalten. ¶ Bißhieher mein Ewiggeliebter Herr Ristius. ¶ [aq]§. 12[/aq]. Ob es nu gleich höchstscheltbahr und gantz unverantwortlich ist/ den Kunstverstand der lieben Jugend/ mit den ärgerlichen Schrifften/ der heidnischen Scribenten/ anzufüllen; so folget doch hieraus noch lange nicht/ das Christliche Poeten nicht solten befüget seyn/ in ihren Gedichten/ der Heidni-[S]schen Götter Nahmen bisweilen zugebrauchen. ¶ [aq]§. 13[/aq]. Die Liebe/ saget an einem Orte Herr Harsdörffer/ der Neid/ die Furcht/ die Gewissensplage/ sind so mächtig in den Menschen/ das die Heiden solche für Götter und Beherscher der Menschen Hertzen gehalten. Wir Christen lassen sie für Götzen gelten/ nennen ihren Nahmen/ und gebrauchen ihrer Gestalt/ um sie abscheulich und verhasst zu machen: Weil ihre Vorstellung sich mit der Eigenschafft der Laster/ und Laster straffen/ artig vergleichet: So ist mir wol erläubet/ von dem Avernischen Reiche/ von den Elyserfeldern zusagen/ aber ich muß sie nicht beschreiben/ wie sie die Heiden beschrieben haben.
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