Lehr-mässige Anweisung/ Zu der Teutschen Verß- und Ticht-Kunst (Q123): Unterschied zwischen den Versionen

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Eigenschaft / Sekundärliteratur
 
Eigenschaft / Sekundärliteratur: Sekundärlit. / Rang
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Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Der dritte Theil. Von Der Verßmachung an sich selbst/ und von allerhand Arten der Verße. Erstes Capitel. Von Der Verßmachung insgemein und insonderheit von denn Alexandrinischen. / Rang
 
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Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Der dritte Theil. Von Der Verßmachung an sich selbst/ und von allerhand Arten der Verße. Erstes Capitel. Von Der Verßmachung insgemein und insonderheit von denn Alexandrinischen. / Fundstelle
 
Seite: (55-59) [76-80]
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das zweyte Capitel. Von Denen Gemeinen Versen oder Verß [aq]Communs[/aq]. / Rang
 
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Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das zweyte Capitel. Von Denen Gemeinen Versen oder Verß [aq]Communs[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (59-61) [80-82]
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das dritte Capitel. Von Denen Elegien. / Rang
 
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Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das dritte Capitel. Von Denen Elegien. / Fundstelle
 
Seite: (61-64) [82-85]
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das vierte Capitel. Von Denen kurtzen und scharffsinnigen Gedichten/ und derselbigen unterschiedlichen Arten: vier- sechs- und achtzeiligen Versen. / Rang
 
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Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das vierte Capitel. Von Denen kurtzen und scharffsinnigen Gedichten/ und derselbigen unterschiedlichen Arten: vier- sechs- und achtzeiligen Versen. / Fundstelle
 
Seite: (65-69) [86-90]
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das fünffte Capitel. Von Den Kling Gedichten oder [aq]Sonneten[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das fünffte Capitel. Von Den Kling Gedichten oder [aq]Sonneten[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (70-74) [91-95]
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das sechste Capitel. Von Denen Ringel-Reymen oder [/aq]Rondeau[/aq]. / Rang
 
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Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das sechste Capitel. Von Denen Ringel-Reymen oder [/aq]Rondeau[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (75-76) [96-97]
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das siebende Capitel. Von Dem Madrigal. etc. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das siebende Capitel. Von Dem Madrigal. etc. / Fundstelle
 
Seite: (77-80) [98-101]
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das achte Capitel. Von Denen Oden/ insgemein/ und deren Abtheilung. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das achte Capitel. Von Denen Oden/ insgemein/ und deren Abtheilung. / Fundstelle
 
Seite: (80-82) [101-103]
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das neunte Capitel. Von Den Jambischen Oden. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das neunte Capitel. Von Den Jambischen Oden. / Fundstelle
 
Seite: (83-87) [104-108]
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das zehende Capitel. Von Denen Trochaischen Oden. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das zehende Capitel. Von Denen Trochaischen Oden. / Fundstelle
 
Seite: (87-91) [108-112]
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das eylffte Capitel. Von Denen Dactylischen Oden. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das eylffte Capitel. Von Denen Dactylischen Oden. / Fundstelle
 
Seite: (91-96) [112-117]
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das zwölffte Capitel. Von Den Anapästischen Oden. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das zwölffte Capitel. Von Den Anapästischen Oden. / Fundstelle
 
Seite: (96-100) [117-121]
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das dreyzehende Capitel. Von Andern Arten der Gedichten/ welche nicht so gar gemein sind/ wie die vorigen/ insonderheit aber von den ungereymten Reymen und [aq]Dythyrambis[/aq]. / Rang
 
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Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das dreyzehende Capitel. Von Andern Arten der Gedichten/ welche nicht so gar gemein sind/ wie die vorigen/ insonderheit aber von den ungereymten Reymen und [aq]Dythyrambis[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (101-102) [122-123]
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das vierzehende Capitel. Von Pindarischen und Sapphischen Oden. etc. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das vierzehende Capitel. Von Pindarischen und Sapphischen Oden. etc. / Fundstelle
 
Seite: (103-105) [124-126]
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das funffzehende Capitel. Von Denen Bilder-Reymen. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das funffzehende Capitel. Von Denen Bilder-Reymen. / Fundstelle
 
Seite: (106-107) [127-128]
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das sechzehende Capitel. Von Dem Vornlauff. etc. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das sechzehende Capitel. Von Dem Vornlauff. etc. / Fundstelle
 
Seite: (108-110) [129-131]
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das siebenzehende Capitel. Von Der Nachahmung. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das siebenzehende Capitel. Von Der Nachahmung. / Fundstelle
 
Seite: (111-122) [132-143]
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das achtzehende Capitel. Von Denen [aq]ANAGRAMMATIBUS[/aq], Letter-Kehren oder Buchstaben wechseln. / Rang
 
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Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das achtzehende Capitel. Von Denen [aq]ANAGRAMMATIBUS[/aq], Letter-Kehren oder Buchstaben wechseln. / Fundstelle
 
Seite: (123-133) [144-154]
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das neunzehende Capitel. Von Denen [aq]Para[/aq]- wie auch [aq]Meta-Grammatibus[/aq]. &c. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das neunzehende Capitel. Von Denen [aq]Para[/aq]- wie auch [aq]Meta-Grammatibus[/aq]. &c. / Fundstelle
 
Seite: (133-137) [154-158]
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das Zwanzigste Capitel. Von Denen Romanen. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Das Zwanzigste Capitel. Von Denen Romanen. / Fundstelle
 
Seite: (137-143) [158-164]
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Kurtzer Anhang von denen [aq]ANAGRAMMATISMIS[/aq] Oder Buchstaben-Wechseln / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Kurtzer Anhang von denen [aq]ANAGRAMMATISMIS[/aq] Oder Buchstaben-Wechseln / Fundstelle
 
Seite: (unpag.-166) [165-187]
Eigenschaft / Kapitelüberschriften
 
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Register / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Kapitelüberschriften: Register / Fundstelle
 
Seite: (167-176) [188-203]
Eigenschaft / Dichtung/Theologie
 
Eigenschaft / Dichtung/Theologie: 7. Was sonst den Ursprung der edlen Poeterey betrifft/ so ist zu wissen/ daß die Poeten vor Alters zugleich Natur Kündiger/ Sitten Lehrer/ und Saiten Spieler gewesen; hernach aber als die freyen Künste mit Zunehmung der Zeit auch fort gewachsen und höher gestiegen sind/ haben sich etzliche auf dieses/ etzliche auf ein anders geleget; Die edle Poeterey aber ist allezeit so wohl bey dem wahren als bey dem falschen GOttes-Dienst geblieben/ und von allen Barbarischen Völckern hoch gehalten worden. / Rang
 
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Eigenschaft / Dichtung/Theologie: 7. Was sonst den Ursprung der edlen Poeterey betrifft/ so ist zu wissen/ daß die Poeten vor Alters zugleich Natur Kündiger/ Sitten Lehrer/ und Saiten Spieler gewesen; hernach aber als die freyen Künste mit Zunehmung der Zeit auch fort gewachsen und höher gestiegen sind/ haben sich etzliche auf dieses/ etzliche auf ein anders geleget; Die edle Poeterey aber ist allezeit so wohl bey dem wahren als bey dem falschen GOttes-Dienst geblieben/ und von allen Barbarischen Völckern hoch gehalten worden. / Fundstelle
 
Seite: (unpag.) [12]
Eigenschaft / Dichtung/Theologie
 
Eigenschaft / Dichtung/Theologie: 5. Wer aber den Namen mit der That haben will/ daß er ein künstlicher Tichter/ Poet oder Verßmacher heissen möge/ der muß ein solcher Mann seyn/ der in artigen und annehmlichen Gedichten die göttliche und menschliche Weißheit vorstellen könne/ wie etwan der weise [aq]Plato[/aq] [griech.], Das ist: alles miteinander/ und den gantzen Begriff der Weißheit zu nennen pfleget/ davon anderstwo ([aq]b[/aq] [= [aq]vid[/aq]. Hrn. Christian Weißen in den Curieusen Gedancken über die Teutsche Verse. [aq]Part. II. cap. 1, §. 4. p. m. 6 Conf. Suad. Delph. Crucii Or. IV. P. 26[/aq].]) ein mehrers zu lesen. / Rang
 
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Eigenschaft / Dichtung/Theologie: 5. Wer aber den Namen mit der That haben will/ daß er ein künstlicher Tichter/ Poet oder Verßmacher heissen möge/ der muß ein solcher Mann seyn/ der in artigen und annehmlichen Gedichten die göttliche und menschliche Weißheit vorstellen könne/ wie etwan der weise [aq]Plato[/aq] [griech.], Das ist: alles miteinander/ und den gantzen Begriff der Weißheit zu nennen pfleget/ davon anderstwo ([aq]b[/aq] [= [aq]vid[/aq]. Hrn. Christian Weißen in den Curieusen Gedancken über die Teutsche Verse. [aq]Part. II. cap. 1, §. 4. p. m. 6 Conf. Suad. Delph. Crucii Or. IV. P. 26[/aq].]) ein mehrers zu lesen. / Fundstelle
 
Seite: (3) [24]
Eigenschaft / Dichtung/Theologie
 
Eigenschaft / Dichtung/Theologie: 7. Ist also wohl war/ was oben angezogener berühmte Mann ([aq]d[/aq] [Herr. Harsdörffer im [aq]CLI[/aq]. Gespräch Spiel.] schreibet/ wann er sagt: Die edle Poeterey ist eine keusche Jungfrau/ welche alle Unreinigkeit hasset/ und Anfangs sonderlich zu dem GOttesdienst gewidmet/ auch von den Völckern/ die sonst aller Wissenschafften und Künsten unwissend gewesen. Nun aber wird sie zum öfftern (welches zu betrauren und zu beklagen ist) als eine gemeine Metze zur Wollust und Uppichkeit mißbraucht! / Rang
 
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Eigenschaft / Dichtung/Theologie: 7. Ist also wohl war/ was oben angezogener berühmte Mann ([aq]d[/aq] [Herr. Harsdörffer im [aq]CLI[/aq]. Gespräch Spiel.] schreibet/ wann er sagt: Die edle Poeterey ist eine keusche Jungfrau/ welche alle Unreinigkeit hasset/ und Anfangs sonderlich zu dem GOttesdienst gewidmet/ auch von den Völckern/ die sonst aller Wissenschafften und Künsten unwissend gewesen. Nun aber wird sie zum öfftern (welches zu betrauren und zu beklagen ist) als eine gemeine Metze zur Wollust und Uppichkeit mißbraucht! / Fundstelle
 
Seite: (4) [25]
Eigenschaft / Dichtung/Theologie
 
4. Und ist demnach kein Wunder/ daß denen Poeten sonderliche Nahmen beygeleget werden/ welche bedeuten/ daß Sie von den Musen oder Göttinnen der freyen Künste gleichsam angefeuret werden/ und daß Phoebus selbst ihr Gemüth entzünde/ indem sie sagen: ([aq]e[/aq]. [= [aq]Ovidius Lib. VI. Fastorum. vers. 5[/aq].]) ¶ [aq]Est Deus in nobis, agitante calescimus illo[/aq], ¶ [aq]Impetus hic sacrae femina mentis habet[/aq]. ¶ Welches ich dorten ([aq]f[/aq]. [[aq]In Viridario meo Poëtico Parte II. p. m. 35[/aq].]) also teutsch gegeben. ¶ Es ist ein GOtt in uns/ so sagen die Poeten/ ¶ Wann der sich in uns regt/ so wird uns warm gemacht; ¶ Und was durch dessen Trieb von uns wird vorgebracht/ ¶ Ist anders nicht/ als wanns herkäm von den Propheten. ¶ 5. Und ist dieses Orts nicht zu verschwei-[S]gen/ daß etzliche von denen alten Vättern und Lehrern der ersten Christlichen Kirchen die Poeten anders nicht genennt haben als Propheten-Diebe: Weil sie nemlich viel aus der H. Schrifft gestohlen oder genommen haben/ wie fürnemlich in des [aq]Ovidii[/aq] Buch/ [aq]Metamorphosis[/aq] genannt/ oder die Verwandelung/ aus welchem es scheint/ daß er viel mit unter sein Fabelwerck/ und erdichtete Schrifft mit eingemenget habe. ¶ 6. Sonst werden sie auch Brüder der Natur genennt; Weil sie nemlich nicht allein ein Ding klug und sinn-reich erfinden und fürstellig machen/ als wann sichs in der That und Wahrheit also befände; sondern auch/ weil sie der Zeuge-Mutter aller Dinge/ der Natur/ dergestalt nachahmen/ daß sie alles eigentlich u. natürlich vorstellen/ wie es an sich selbst ist
Eigenschaft / Dichtung/Theologie: 4. Und ist demnach kein Wunder/ daß denen Poeten sonderliche Nahmen beygeleget werden/ welche bedeuten/ daß Sie von den Musen oder Göttinnen der freyen Künste gleichsam angefeuret werden/ und daß Phoebus selbst ihr Gemüth entzünde/ indem sie sagen: ([aq]e[/aq]. [= [aq]Ovidius Lib. VI. Fastorum. vers. 5[/aq].]) ¶ [aq]Est Deus in nobis, agitante calescimus illo[/aq], ¶ [aq]Impetus hic sacrae femina mentis habet[/aq]. ¶ Welches ich dorten ([aq]f[/aq]. [[aq]In Viridario meo Poëtico Parte II. p. m. 35[/aq].]) also teutsch gegeben. ¶ Es ist ein GOtt in uns/ so sagen die Poeten/ ¶ Wann der sich in uns regt/ so wird uns warm gemacht; ¶ Und was durch dessen Trieb von uns wird vorgebracht/ ¶ Ist anders nicht/ als wanns herkäm von den Propheten. ¶ 5. Und ist dieses Orts nicht zu verschwei-[S]gen/ daß etzliche von denen alten Vättern und Lehrern der ersten Christlichen Kirchen die Poeten anders nicht genennt haben als Propheten-Diebe: Weil sie nemlich viel aus der H. Schrifft gestohlen oder genommen haben/ wie fürnemlich in des [aq]Ovidii[/aq] Buch/ [aq]Metamorphosis[/aq] genannt/ oder die Verwandelung/ aus welchem es scheint/ daß er viel mit unter sein Fabelwerck/ und erdichtete Schrifft mit eingemenget habe. ¶ 6. Sonst werden sie auch Brüder der Natur genennt; Weil sie nemlich nicht allein ein Ding klug und sinn-reich erfinden und fürstellig machen/ als wann sichs in der That und Wahrheit also befände; sondern auch/ weil sie der Zeuge-Mutter aller Dinge/ der Natur/ dergestalt nachahmen/ daß sie alles eigentlich u. natürlich vorstellen/ wie es an sich selbst ist / Rang
 
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Eigenschaft / Dichtung/Theologie: 4. Und ist demnach kein Wunder/ daß denen Poeten sonderliche Nahmen beygeleget werden/ welche bedeuten/ daß Sie von den Musen oder Göttinnen der freyen Künste gleichsam angefeuret werden/ und daß Phoebus selbst ihr Gemüth entzünde/ indem sie sagen: ([aq]e[/aq]. [= [aq]Ovidius Lib. VI. Fastorum. vers. 5[/aq].]) ¶ [aq]Est Deus in nobis, agitante calescimus illo[/aq], ¶ [aq]Impetus hic sacrae femina mentis habet[/aq]. ¶ Welches ich dorten ([aq]f[/aq]. [[aq]In Viridario meo Poëtico Parte II. p. m. 35[/aq].]) also teutsch gegeben. ¶ Es ist ein GOtt in uns/ so sagen die Poeten/ ¶ Wann der sich in uns regt/ so wird uns warm gemacht; ¶ Und was durch dessen Trieb von uns wird vorgebracht/ ¶ Ist anders nicht/ als wanns herkäm von den Propheten. ¶ 5. Und ist dieses Orts nicht zu verschwei-[S]gen/ daß etzliche von denen alten Vättern und Lehrern der ersten Christlichen Kirchen die Poeten anders nicht genennt haben als Propheten-Diebe: Weil sie nemlich viel aus der H. Schrifft gestohlen oder genommen haben/ wie fürnemlich in des [aq]Ovidii[/aq] Buch/ [aq]Metamorphosis[/aq] genannt/ oder die Verwandelung/ aus welchem es scheint/ daß er viel mit unter sein Fabelwerck/ und erdichtete Schrifft mit eingemenget habe. ¶ 6. Sonst werden sie auch Brüder der Natur genennt; Weil sie nemlich nicht allein ein Ding klug und sinn-reich erfinden und fürstellig machen/ als wann sichs in der That und Wahrheit also befände; sondern auch/ weil sie der Zeuge-Mutter aller Dinge/ der Natur/ dergestalt nachahmen/ daß sie alles eigentlich u. natürlich vorstellen/ wie es an sich selbst ist / Fundstelle
 
Seite: (unpag.-unpag.) [10-11]
Eigenschaft / Inspiration
 
4. Und ist demnach kein Wunder/ daß denen Poeten sonderliche Nahmen beygeleget werden/ welche bedeuten/ daß Sie von den Musen oder Göttinnen der freyen Künste gleichsam angefeuret werden/ und daß Phoebus selbst ihr Gemüth entzünde/ indem sie sagen: ([aq]e[/aq]. [= [aq]Ovidius Lib. VI. Fastorum. vers. 5[/aq].]) ¶ [aq]Est Deus in nobis, agitante calescimus illo[/aq], ¶ [aq]Impetus hic sacrae femina mentis habet[/aq]. ¶ Welches ich dorten ([aq]f[/aq]. [[aq]In Viridario meo Poëtico Parte II. p. m. 35[/aq].]) also teutsch gegeben. ¶ Es ist ein GOtt in uns/ so sagen die Poeten/ ¶ Wann der sich in uns regt/ so wird uns warm gemacht; ¶ Und was durch dessen Trieb von uns wird vorgebracht/ ¶ Ist anders nicht/ als wanns herkäm von den Propheten. ¶ 5. Und ist dieses Orts nicht zu verschwei-[S]gen/ daß etzliche von denen alten Vättern und Lehrern der ersten Christlichen Kirchen die Poeten anders nicht genennt haben als Propheten-Diebe: Weil sie nemlich viel aus der H. Schrifft gestohlen oder genommen haben/ wie fürnemlich in des [aq]Ovidii[/aq] Buch/ [aq]Metamorphosis[/aq] genannt/ oder die Verwandelung/ aus welchem es scheint/ daß er viel mit unter sein Fabelwerck/ und erdichtete Schrifft mit eingemenget habe. ¶ 6. Sonst werden sie auch Brüder der Natur genennt; Weil sie nemlich nicht allein ein Ding klug und sinn-reich erfinden und fürstellig machen/ als wann sichs in der That und Wahrheit also befände; sondern auch/ weil sie der Zeuge-Mutter aller Dinge/ der Natur/ dergestalt nachahmen/ daß sie alles eigentlich u. natürlich vorstellen/ wie es an sich selbst ist
Eigenschaft / Inspiration: 4. Und ist demnach kein Wunder/ daß denen Poeten sonderliche Nahmen beygeleget werden/ welche bedeuten/ daß Sie von den Musen oder Göttinnen der freyen Künste gleichsam angefeuret werden/ und daß Phoebus selbst ihr Gemüth entzünde/ indem sie sagen: ([aq]e[/aq]. [= [aq]Ovidius Lib. VI. Fastorum. vers. 5[/aq].]) ¶ [aq]Est Deus in nobis, agitante calescimus illo[/aq], ¶ [aq]Impetus hic sacrae femina mentis habet[/aq]. ¶ Welches ich dorten ([aq]f[/aq]. [[aq]In Viridario meo Poëtico Parte II. p. m. 35[/aq].]) also teutsch gegeben. ¶ Es ist ein GOtt in uns/ so sagen die Poeten/ ¶ Wann der sich in uns regt/ so wird uns warm gemacht; ¶ Und was durch dessen Trieb von uns wird vorgebracht/ ¶ Ist anders nicht/ als wanns herkäm von den Propheten. ¶ 5. Und ist dieses Orts nicht zu verschwei-[S]gen/ daß etzliche von denen alten Vättern und Lehrern der ersten Christlichen Kirchen die Poeten anders nicht genennt haben als Propheten-Diebe: Weil sie nemlich viel aus der H. Schrifft gestohlen oder genommen haben/ wie fürnemlich in des [aq]Ovidii[/aq] Buch/ [aq]Metamorphosis[/aq] genannt/ oder die Verwandelung/ aus welchem es scheint/ daß er viel mit unter sein Fabelwerck/ und erdichtete Schrifft mit eingemenget habe. ¶ 6. Sonst werden sie auch Brüder der Natur genennt; Weil sie nemlich nicht allein ein Ding klug und sinn-reich erfinden und fürstellig machen/ als wann sichs in der That und Wahrheit also befände; sondern auch/ weil sie der Zeuge-Mutter aller Dinge/ der Natur/ dergestalt nachahmen/ daß sie alles eigentlich u. natürlich vorstellen/ wie es an sich selbst ist / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Inspiration: 4. Und ist demnach kein Wunder/ daß denen Poeten sonderliche Nahmen beygeleget werden/ welche bedeuten/ daß Sie von den Musen oder Göttinnen der freyen Künste gleichsam angefeuret werden/ und daß Phoebus selbst ihr Gemüth entzünde/ indem sie sagen: ([aq]e[/aq]. [= [aq]Ovidius Lib. VI. Fastorum. vers. 5[/aq].]) ¶ [aq]Est Deus in nobis, agitante calescimus illo[/aq], ¶ [aq]Impetus hic sacrae femina mentis habet[/aq]. ¶ Welches ich dorten ([aq]f[/aq]. [[aq]In Viridario meo Poëtico Parte II. p. m. 35[/aq].]) also teutsch gegeben. ¶ Es ist ein GOtt in uns/ so sagen die Poeten/ ¶ Wann der sich in uns regt/ so wird uns warm gemacht; ¶ Und was durch dessen Trieb von uns wird vorgebracht/ ¶ Ist anders nicht/ als wanns herkäm von den Propheten. ¶ 5. Und ist dieses Orts nicht zu verschwei-[S]gen/ daß etzliche von denen alten Vättern und Lehrern der ersten Christlichen Kirchen die Poeten anders nicht genennt haben als Propheten-Diebe: Weil sie nemlich viel aus der H. Schrifft gestohlen oder genommen haben/ wie fürnemlich in des [aq]Ovidii[/aq] Buch/ [aq]Metamorphosis[/aq] genannt/ oder die Verwandelung/ aus welchem es scheint/ daß er viel mit unter sein Fabelwerck/ und erdichtete Schrifft mit eingemenget habe. ¶ 6. Sonst werden sie auch Brüder der Natur genennt; Weil sie nemlich nicht allein ein Ding klug und sinn-reich erfinden und fürstellig machen/ als wann sichs in der That und Wahrheit also befände; sondern auch/ weil sie der Zeuge-Mutter aller Dinge/ der Natur/ dergestalt nachahmen/ daß sie alles eigentlich u. natürlich vorstellen/ wie es an sich selbst ist / Fundstelle
 
Seite: (unpag.-unpag.) [10-11]
Eigenschaft / Inspiration
 
6. Daher sagt jener berühmte Poet ([aq]c[/aq]. [= Hr. [aq]Schottelius[/aq] in der ausführlichen Arbeit über die Teutsche Sprache [aq]Lib. IV. cap. 1. p. m. 300[/aq].] gar nachdencklich also: ein Poetischer Geist ist vor sich selbst von sinnreichen/ anmuthigen Einfällen/ voll Feuerssteigt unnachfolgig keckes Unternehmens/ flügelt sich [S] mit göttlicher Vernunfft/ übertrifft die alltags-Erfindungen/ und übersteiget das/ was nur erlernet wird. Dieses aber wird nur allhier durch die Wissenschafft verstanden/ wie ein munteres geistreiches Gemüth/ das seinen Gedancken die süsse Musen zu Begleiterinnen beyfügen kan/ jeden seinen SinnBegriff/ und jede Erfindungen in Teutsche Wort/ nach Poetischer Kunst/ Zierde und Art einzukleiden/ und also die Teutsche Haupt-Sprache kunst-gründlich/ und Grund-richtiglich/ nach aller beliebenden Manigfaltigkeit/ auf Poetische Weise anwenden/ aufsuchen und gebrauchen könne.
Eigenschaft / Inspiration: 6. Daher sagt jener berühmte Poet ([aq]c[/aq]. [= Hr. [aq]Schottelius[/aq] in der ausführlichen Arbeit über die Teutsche Sprache [aq]Lib. IV. cap. 1. p. m. 300[/aq].] gar nachdencklich also: ein Poetischer Geist ist vor sich selbst von sinnreichen/ anmuthigen Einfällen/ voll Feuerssteigt unnachfolgig keckes Unternehmens/ flügelt sich [S] mit göttlicher Vernunfft/ übertrifft die alltags-Erfindungen/ und übersteiget das/ was nur erlernet wird. Dieses aber wird nur allhier durch die Wissenschafft verstanden/ wie ein munteres geistreiches Gemüth/ das seinen Gedancken die süsse Musen zu Begleiterinnen beyfügen kan/ jeden seinen SinnBegriff/ und jede Erfindungen in Teutsche Wort/ nach Poetischer Kunst/ Zierde und Art einzukleiden/ und also die Teutsche Haupt-Sprache kunst-gründlich/ und Grund-richtiglich/ nach aller beliebenden Manigfaltigkeit/ auf Poetische Weise anwenden/ aufsuchen und gebrauchen könne. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Inspiration: 6. Daher sagt jener berühmte Poet ([aq]c[/aq]. [= Hr. [aq]Schottelius[/aq] in der ausführlichen Arbeit über die Teutsche Sprache [aq]Lib. IV. cap. 1. p. m. 300[/aq].] gar nachdencklich also: ein Poetischer Geist ist vor sich selbst von sinnreichen/ anmuthigen Einfällen/ voll Feuerssteigt unnachfolgig keckes Unternehmens/ flügelt sich [S] mit göttlicher Vernunfft/ übertrifft die alltags-Erfindungen/ und übersteiget das/ was nur erlernet wird. Dieses aber wird nur allhier durch die Wissenschafft verstanden/ wie ein munteres geistreiches Gemüth/ das seinen Gedancken die süsse Musen zu Begleiterinnen beyfügen kan/ jeden seinen SinnBegriff/ und jede Erfindungen in Teutsche Wort/ nach Poetischer Kunst/ Zierde und Art einzukleiden/ und also die Teutsche Haupt-Sprache kunst-gründlich/ und Grund-richtiglich/ nach aller beliebenden Manigfaltigkeit/ auf Poetische Weise anwenden/ aufsuchen und gebrauchen könne. / Fundstelle
 
Seite: (3-4) [24-25]
Eigenschaft / Inspiration
 
Eigenschaft / Inspiration: 2. Und ist allhier nicht vorbey zu gehen/ daß der weise Heyd ([aq]b[/aq]. [= Plato.]) die Tichter oder Poeten/ Söhne der Götter nennt. Dahin zielt der Poet ([aq]c[/aq]. [= Ovidius.]) ¶ [aq]Est Deus in nobis, sunt & commercia coeli[/aq], ¶ [aq]Sedibus aethereis Spiritus ille venit[/aq]. ¶ Das ist: ¶ Es ist ein GOtt in uns/ wir spühren Himmels-Kräfften/ ¶ Und hilfft der Himmels-Geist/ in unsern Ticht-Geschäfften. ¶ 3. Wie aber das [griech.], das ist: der Himmels-Geist/ oder überirrdisches Wesen in denen Ticht-Geschäfften seine Regierung habe/ das wird von einem hochberühmten Mann anderswo ([aq]d[/aq]. [= [aq]Videatur Clariss. Morhofius in Polyhist. Lib. I. c. 12. p. m. 116. seqq[/aq].] umständiger ausgeführet / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Inspiration: 2. Und ist allhier nicht vorbey zu gehen/ daß der weise Heyd ([aq]b[/aq]. [= Plato.]) die Tichter oder Poeten/ Söhne der Götter nennt. Dahin zielt der Poet ([aq]c[/aq]. [= Ovidius.]) ¶ [aq]Est Deus in nobis, sunt & commercia coeli[/aq], ¶ [aq]Sedibus aethereis Spiritus ille venit[/aq]. ¶ Das ist: ¶ Es ist ein GOtt in uns/ wir spühren Himmels-Kräfften/ ¶ Und hilfft der Himmels-Geist/ in unsern Ticht-Geschäfften. ¶ 3. Wie aber das [griech.], das ist: der Himmels-Geist/ oder überirrdisches Wesen in denen Ticht-Geschäfften seine Regierung habe/ das wird von einem hochberühmten Mann anderswo ([aq]d[/aq]. [= [aq]Videatur Clariss. Morhofius in Polyhist. Lib. I. c. 12. p. m. 116. seqq[/aq].] umständiger ausgeführet / Fundstelle
 
Seite: (unpag.) [9]
Eigenschaft / Mythenkritik
 
Eigenschaft / Mythenkritik: 17. Die erdichtete Personen aber sind unterschiedlich/ als [griech.]. Die Heydnische Götter: [aq]Apollo, Venus, Cupido, Neptunus[/aq], welche dann dorten ([aq]e[/aq]. [= [aq]recensente Lauremb. in Acerra P. Cent. I. §. 86. Conf. Mythol. Nat. Comitis[/aq].]) ausführlich beschrieben werden. Und bedienen sich derselbigen etzliche in ihren Gedichten zu Vorstellung des Tags/ der Liebe/ der Begierde/ deß Wassers; [S] Wiewol denen Christlichen Poeten nicht wohl anstehet/ sich solcher Heydnischen Sachen zu bedienen. Und können also an statt dieser/ viel verantwortlicher und füglicher gesetzt werden [griech.] die Tugenden/ die Laster/ der Krieg/ der Friede/ die Zeit/ und dergleichen mehr. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Mythenkritik: 17. Die erdichtete Personen aber sind unterschiedlich/ als [griech.]. Die Heydnische Götter: [aq]Apollo, Venus, Cupido, Neptunus[/aq], welche dann dorten ([aq]e[/aq]. [= [aq]recensente Lauremb. in Acerra P. Cent. I. §. 86. Conf. Mythol. Nat. Comitis[/aq].]) ausführlich beschrieben werden. Und bedienen sich derselbigen etzliche in ihren Gedichten zu Vorstellung des Tags/ der Liebe/ der Begierde/ deß Wassers; [S] Wiewol denen Christlichen Poeten nicht wohl anstehet/ sich solcher Heydnischen Sachen zu bedienen. Und können also an statt dieser/ viel verantwortlicher und füglicher gesetzt werden [griech.] die Tugenden/ die Laster/ der Krieg/ der Friede/ die Zeit/ und dergleichen mehr. / Fundstelle
 
Seite: (31-32) [52-53]
Eigenschaft / Mythenkritik
 
Eigenschaft / Mythenkritik: 6. Diesem nach findet sich eine andere Art der Gedichte/ so nicht gar gemein sind Dythyrambi genennt/ welche auch Bachische Gedichte heissen/ weil nemlich die Alten dergleichen dem Abgott Bachus zu Ehren gesungen. / Rang
 
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Eigenschaft / Mythenkritik: 6. Diesem nach findet sich eine andere Art der Gedichte/ so nicht gar gemein sind Dythyrambi genennt/ welche auch Bachische Gedichte heissen/ weil nemlich die Alten dergleichen dem Abgott Bachus zu Ehren gesungen. / Fundstelle
 
Seite: (102) [123]
Eigenschaft / Sprachgenealogien
 
Eigenschaft / Sprachgenealogien: 10. Fürnemlich ist zu beobachten/ daß unsere Teutsche Ticht-Kunst mehrentheils eine sonderliche Art und Eigenschafft habe/ also/ daß sie sich an die Gesetze der Lateiner/ Griechen und Hebräer gar nicht anbinden lässet / Rang
 
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Eigenschaft / Sprachgenealogien: 10. Fürnemlich ist zu beobachten/ daß unsere Teutsche Ticht-Kunst mehrentheils eine sonderliche Art und Eigenschafft habe/ also/ daß sie sich an die Gesetze der Lateiner/ Griechen und Hebräer gar nicht anbinden lässet / Fundstelle
 
Seite: (unpag.) [13]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Dann gleichwie der Leib ohne die Seele tod ist/ und einen Abscheuen verursachet: Also ist es auch mit einem Gedicht bewandt / Rang
 
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: Dann gleichwie der Leib ohne die Seele tod ist/ und einen Abscheuen verursachet: Also ist es auch mit einem Gedicht bewandt / Fundstelle
 
Seite: (26) [47]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
7. Exempel [zu den Sonetten, J.T.] finden sich hin- und wieder/ sonderlich bey dem Hrn. [aq]Gryphio[/aq], deme sie sonderlich beliebet/ daher ich dann auch grossen Lusten darzu bekommen/ so daß ich alle Evangelia/ so durchs ganze Jahr hindurch gefunden werden/ auf gewisse Maaß in Sonneten gebracht habe. Uber das hatte ich zu Speyer/ eine geistliche Kunst Kammer aus der H. Schrifft zusammen getragen/ welche in 400. Sonneten bestunden. Aber! Ach leyder! Aber diese nutzliche Sachen haben kein ander Licht gesehen/ als daß sie mit der grausamen Einäscherung der Marggräfflichen Residenz Durlach zugleich verbrennet worden/ und sind also jämmerlich zu Grund gegangen. ¶ 8. Damit aber doch etwas von meiner Arbeit dieses Orts mit eingeruckt werde/ so will ich ein geistliches/ und zwar ein Passions-Sonnet/ und zwar nach diesem unterzeichneten [aq]Schemate[/aq] verfertiget worden ist/ auf die Bahn bringen. ¶ 9. Wer aber andere Gattungen/ als von funffzehen-Sylbigen lang-gekürtzte Reymen/ über Gottes unbegreiffliche Regierung aus ([aq]Tit[/aq].) Fräuleins [aq]Catharinae Reginae[/aq] von Greiffen-Berg etc. genommen/
Eigenschaft / Themen, Gattungen: 7. Exempel [zu den Sonetten, J.T.] finden sich hin- und wieder/ sonderlich bey dem Hrn. [aq]Gryphio[/aq], deme sie sonderlich beliebet/ daher ich dann auch grossen Lusten darzu bekommen/ so daß ich alle Evangelia/ so durchs ganze Jahr hindurch gefunden werden/ auf gewisse Maaß in Sonneten gebracht habe. Uber das hatte ich zu Speyer/ eine geistliche Kunst Kammer aus der H. Schrifft zusammen getragen/ welche in 400. Sonneten bestunden. Aber! Ach leyder! Aber diese nutzliche Sachen haben kein ander Licht gesehen/ als daß sie mit der grausamen Einäscherung der Marggräfflichen Residenz Durlach zugleich verbrennet worden/ und sind also jämmerlich zu Grund gegangen. ¶ 8. Damit aber doch etwas von meiner Arbeit dieses Orts mit eingeruckt werde/ so will ich ein geistliches/ und zwar ein Passions-Sonnet/ und zwar nach diesem unterzeichneten [aq]Schemate[/aq] verfertiget worden ist/ auf die Bahn bringen. ¶ 9. Wer aber andere Gattungen/ als von funffzehen-Sylbigen lang-gekürtzte Reymen/ über Gottes unbegreiffliche Regierung aus ([aq]Tit[/aq].) Fräuleins [aq]Catharinae Reginae[/aq] von Greiffen-Berg etc. genommen/ / Rang
 
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: 7. Exempel [zu den Sonetten, J.T.] finden sich hin- und wieder/ sonderlich bey dem Hrn. [aq]Gryphio[/aq], deme sie sonderlich beliebet/ daher ich dann auch grossen Lusten darzu bekommen/ so daß ich alle Evangelia/ so durchs ganze Jahr hindurch gefunden werden/ auf gewisse Maaß in Sonneten gebracht habe. Uber das hatte ich zu Speyer/ eine geistliche Kunst Kammer aus der H. Schrifft zusammen getragen/ welche in 400. Sonneten bestunden. Aber! Ach leyder! Aber diese nutzliche Sachen haben kein ander Licht gesehen/ als daß sie mit der grausamen Einäscherung der Marggräfflichen Residenz Durlach zugleich verbrennet worden/ und sind also jämmerlich zu Grund gegangen. ¶ 8. Damit aber doch etwas von meiner Arbeit dieses Orts mit eingeruckt werde/ so will ich ein geistliches/ und zwar ein Passions-Sonnet/ und zwar nach diesem unterzeichneten [aq]Schemate[/aq] verfertiget worden ist/ auf die Bahn bringen. ¶ 9. Wer aber andere Gattungen/ als von funffzehen-Sylbigen lang-gekürtzte Reymen/ über Gottes unbegreiffliche Regierung aus ([aq]Tit[/aq].) Fräuleins [aq]Catharinae Reginae[/aq] von Greiffen-Berg etc. genommen/ / Fundstelle
 
Seite: (72) [93]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: 2. Vor allen Dingen aber wollen wir etwas von ihrem Ursprung sagen/ da dann ein belobter ([aq]b[/aq]. [= Herr Stanislauß Minck von Weinßheym in der dreyfachen Kunst-Schnur [aq]pag. 24[/aq].] Hr. und Freund der Ticht-Kunst an seinem Ort schreibet/ daß die Versetzung der Buchstaben Wechseln oder Letter-Wechsel ein Theil von der Hebreer Cabala seye / Rang
 
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: 2. Vor allen Dingen aber wollen wir etwas von ihrem Ursprung sagen/ da dann ein belobter ([aq]b[/aq]. [= Herr Stanislauß Minck von Weinßheym in der dreyfachen Kunst-Schnur [aq]pag. 24[/aq].] Hr. und Freund der Ticht-Kunst an seinem Ort schreibet/ daß die Versetzung der Buchstaben Wechseln oder Letter-Wechsel ein Theil von der Hebreer Cabala seye / Fundstelle
 
Seite: (123) [144]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: 3. Mit diesem stimmet ein anderer ([aq]c[/aq]. [[aq]Guil. Blancus Tractatu de Anagrammatibus referente Poët. Maj. Giessenâ Lib. II. cap. 5. p. 293[/aq].]) überein/ welcher auch der Meynung ist/ daß es eine alte Erfindung seye/ welche sonder Zweiffel von den Hebräern und ihrer Cabala herkomme/ wann er also setzet: [aq]Illi enim (Hebraei) juxta primam partem Cabalae per GEMATRIA literas transponunt[/aq]. / Rang
 
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: 3. Mit diesem stimmet ein anderer ([aq]c[/aq]. [[aq]Guil. Blancus Tractatu de Anagrammatibus referente Poët. Maj. Giessenâ Lib. II. cap. 5. p. 293[/aq].]) überein/ welcher auch der Meynung ist/ daß es eine alte Erfindung seye/ welche sonder Zweiffel von den Hebräern und ihrer Cabala herkomme/ wann er also setzet: [aq]Illi enim (Hebraei) juxta primam partem Cabalae per GEMATRIA literas transponunt[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (124) [145]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: [zu den [aq]Paragrammatibus[/aq], J.T.] 7. Dieses Orts kan ich mit unverantwortlichem Stillschweigen nicht vorbey gehen daß dieses tiefsinnige Kunst-Stück sich in unserm H. Bibel-Buch auch blicken lässet/ indem an seinem Ort ein recht wunderns-würdiges Exempel ([aq]b[/aq].[= [aq]Apocal. 13. vers. 18[/aq].] gelesen wird: Dann wann Johannes vom Antichrist redet/ so bricht er unter andern in diese nachdenckliche Wort heraus/ und sagt: Hier ist Weißheit. Wer Verstand hat/ der überlege die Zahl des Thiers; dann es ist eines Menschen Zahl/ und seine Zahl ist. 666. ¶ 8. Wann man nun diese beyde Wort: Römischer Pabst/ nach denen [aq]numeris monadicis[/aq] ausrechnet/ so kommt/ welch sich zu verwundern ist/ die angeregt Zahl 666. vollkommlich heraus/ welches wir aber auf sich beruhen lassen / Rang
 
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: [zu den [aq]Paragrammatibus[/aq], J.T.] 7. Dieses Orts kan ich mit unverantwortlichem Stillschweigen nicht vorbey gehen daß dieses tiefsinnige Kunst-Stück sich in unserm H. Bibel-Buch auch blicken lässet/ indem an seinem Ort ein recht wunderns-würdiges Exempel ([aq]b[/aq].[= [aq]Apocal. 13. vers. 18[/aq].] gelesen wird: Dann wann Johannes vom Antichrist redet/ so bricht er unter andern in diese nachdenckliche Wort heraus/ und sagt: Hier ist Weißheit. Wer Verstand hat/ der überlege die Zahl des Thiers; dann es ist eines Menschen Zahl/ und seine Zahl ist. 666. ¶ 8. Wann man nun diese beyde Wort: Römischer Pabst/ nach denen [aq]numeris monadicis[/aq] ausrechnet/ so kommt/ welch sich zu verwundern ist/ die angeregt Zahl 666. vollkommlich heraus/ welches wir aber auf sich beruhen lassen / Fundstelle
 
Seite: (135) [156]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
3. Was ihren [der Romane, J.T.] Ursprung anbetrifft/ so können wir zwar dieses Orts keine verläßliche Nachricht davon vorstellig machen; Daß es aber keine neue/ sondern ziemlich alte Erfindung seye/ will fast daher erscheinen/ weil sich auch dergleichen in den Biblischen Historien finden lassen. ¶ 4. Dann als der Prophet und königliche Hof-Prediger der [aq]Nathan[/aq] dort ([aq]a[/aq]. [= [aq]2. Samuel XII. vers. 1. seqq[/aq].]) eine recht gefährliche [aq]Commission[/aq] an den König David bekäme/ welchen er seine Laster vortragen sollte/ so ware er nicht so einfältig und so thöricht/ daß er ihm gesagt hätte: Höre Herr König! Dir soll ich sagen: Du seyest ein Ehbrecher und Mörder; sondern es bediente sich dieser kluge Prophet einer Nachdencklichen Geschicht Gedicht/ durch welche er den König gar artlich dahin brachte/ daß er sich selbst sein eigen Urthel fällte/ und er also zur Erkänntniß seiner Sünden gebracht wurde. ¶ 5. Die Sache verhält sich kürtzlich also: als [aq]Nathan[/aq] vor den König kame/ erzehlte er ihm/ daß zween Männer/ ein reicher der sehr viel Schaf und Rin-[S]der gehabt; und ein Armer/ der nur ein eintziges Schäflein gehabt/ an welchem er all seine Freude gesehen/ die er sich in der gantzen Welt hätte wünschen mögen. Nun aber habe sichs zu getragen/ daß dem reichen Mann ein Gast zu Hauß kommen; dem er gern hätte etwas zu richten lassen wollen. Ob er nun zwar besagter massen sehr viel Schaf und Rinder gehabt/ so habe er doch derselbigen allmiteinander verschonet/ und habe dem armen Mann sein einziges und recht liebes Schäflein genommen/ habe dasselbige geschlachtet/ und habe dasselbige vor seinen Gast zu gerichtet. Als David dieses recht unbilliche Verfahren angehöret/ ist er wieder diesen recht gewalthätigen reichen Mann im Eyffer entbrannt/ und hat ihm ein ziemlich schwehres Urtheil gefället/ und gesagt: so wahr der HErr lebt/ der Mann ist ein Kind des Todes/ der das gethan hat. Darzu soll er das Schaf vierfältig wiedergeben/ darum/ daß er solches gethan/ und nicht verschonet hat. Kaum David diese Wort außgeredet/ da zog der [aq]Nathan[/aq] die Larve vom Gesicht/ redete den König getrost an und sprach: Du bist derselbige Mann! Du hast das Wort des HErrn verachtet! [aq]Uriam[/aq] den Hethiter hastu erschlagen mit dem Schwerdt! Sein Weib hastu dir zum Weib genommen/ ihn aber hastu erwürget mit dem Schwerdt der KinderAmmon. Hierdurch hat [aq]Nathan[/aq] den König so mürb gemacht/ daß er in sich gegangen/ sein Unrecht erkennt/ bitterlich geweinet/ und GOtt seine Sünde abgebetten. ¶ 8. Ein ander recht bedenckliches Exempel wird uns an seinem Ort ([aq]b[/aq]. [[aq]Judic. IX. 7. seqq[/aq].]) vorgestellt an den Bäumen/ [S] was dieselbige vor merckwürdige Reden unter sich gehalten haben/ da sie einen König unter sich haben erwehlen wollen. Dann als [aq]Jotham[/aq] der jüngste Sohn [aq]Jerub Baal[/aq], (der von siebenzig Brüdern/ so alle erwürget worden/ übergeblieben war) den Sichemitern ihre Undanckbarkeit/ so sie am Hause Gideon begangen/ nachdrücklich verweisen wolte/ bediente er sich folgenden Geschicht Gedichts/ indem er die Bäume/ als redende Personen aufgeführet/ welche den Oelbaum mit freundlichen Worten angesprochen/ daß er ihr König seyn solte. Als aber dieser eine abschlägliche Antwort von sich gegeben; Seyen sie zum Feigen-Baum gegangen/ und (weil auch dieser nicht gewolt) von dem zum Weinstock. Als nun alle sich mit ehrlichen Ursachen entschuldiget/ und keiner unter ihnen die königliche Regierung übernehmen wollen; seyen alle Bäum zum Dornbusch gegangen/ und gesagt: ists wahr/ daß ihr mich zum König salbet über euch? So kommt und vertrauet euch unter meinen Schatten! Wo aber nicht? So gehe Feuer auf vom Dornbusch und verzehre die Zedern Libanon! ¶ 9. Allhier muß man nun nicht meynen daß es ein blosses Mährlein/ lächerliche Fabel/ oder ein ersonnenes Gedicht seye; sondern es wird unter diesem Gedicht eine merckliche Geschicht bemäntelt/ welche sich wahrhafftig begeben/ als die Sichemiter so viel Königs inder unrechtmässiger Weise erwürget/ und den Abimelech umgebracht haben/ wie dann solches die Historie mit mehrern Umständen ausfündig macht. ¶ 10. Ob nun diese Exempel nicht vor eine Roman [S] oder ein sinnreiches Geschicht Gedicht/ könne gehalten werden/ lasse ich andere verständige Leut urtheilen. ¶ 11. Gesetzt aber? Es werde widersprochen! daß dergleichen Geschicht Gedichte in der H. Schrifft gefunden werden/ wie wir uns deswegen mit keinem Menschen in einigen Wort-Streit uns einzulassen gedencken; (sondern wir lassen einem jeglichen seine Gedancken) so kan doch dieses durchaus nicht geläugnet werden/ daß die geschickteste Leute sich dergleichen Art zu schreiben gemeiniglich bedienen/ indem sie nemlich gleichsam in einem Gedicht eine wahrhafftig geschehene Sache in annehmlicher Erzehlung vorstellen/ und der gantzen Welt kund machen.
Eigenschaft / Themen, Gattungen: 3. Was ihren [der Romane, J.T.] Ursprung anbetrifft/ so können wir zwar dieses Orts keine verläßliche Nachricht davon vorstellig machen; Daß es aber keine neue/ sondern ziemlich alte Erfindung seye/ will fast daher erscheinen/ weil sich auch dergleichen in den Biblischen Historien finden lassen. ¶ 4. Dann als der Prophet und königliche Hof-Prediger der [aq]Nathan[/aq] dort ([aq]a[/aq]. [= [aq]2. Samuel XII. vers. 1. seqq[/aq].]) eine recht gefährliche [aq]Commission[/aq] an den König David bekäme/ welchen er seine Laster vortragen sollte/ so ware er nicht so einfältig und so thöricht/ daß er ihm gesagt hätte: Höre Herr König! Dir soll ich sagen: Du seyest ein Ehbrecher und Mörder; sondern es bediente sich dieser kluge Prophet einer Nachdencklichen Geschicht Gedicht/ durch welche er den König gar artlich dahin brachte/ daß er sich selbst sein eigen Urthel fällte/ und er also zur Erkänntniß seiner Sünden gebracht wurde. ¶ 5. Die Sache verhält sich kürtzlich also: als [aq]Nathan[/aq] vor den König kame/ erzehlte er ihm/ daß zween Männer/ ein reicher der sehr viel Schaf und Rin-[S]der gehabt; und ein Armer/ der nur ein eintziges Schäflein gehabt/ an welchem er all seine Freude gesehen/ die er sich in der gantzen Welt hätte wünschen mögen. Nun aber habe sichs zu getragen/ daß dem reichen Mann ein Gast zu Hauß kommen; dem er gern hätte etwas zu richten lassen wollen. Ob er nun zwar besagter massen sehr viel Schaf und Rinder gehabt/ so habe er doch derselbigen allmiteinander verschonet/ und habe dem armen Mann sein einziges und recht liebes Schäflein genommen/ habe dasselbige geschlachtet/ und habe dasselbige vor seinen Gast zu gerichtet. Als David dieses recht unbilliche Verfahren angehöret/ ist er wieder diesen recht gewalthätigen reichen Mann im Eyffer entbrannt/ und hat ihm ein ziemlich schwehres Urtheil gefället/ und gesagt: so wahr der HErr lebt/ der Mann ist ein Kind des Todes/ der das gethan hat. Darzu soll er das Schaf vierfältig wiedergeben/ darum/ daß er solches gethan/ und nicht verschonet hat. Kaum David diese Wort außgeredet/ da zog der [aq]Nathan[/aq] die Larve vom Gesicht/ redete den König getrost an und sprach: Du bist derselbige Mann! Du hast das Wort des HErrn verachtet! [aq]Uriam[/aq] den Hethiter hastu erschlagen mit dem Schwerdt! Sein Weib hastu dir zum Weib genommen/ ihn aber hastu erwürget mit dem Schwerdt der KinderAmmon. Hierdurch hat [aq]Nathan[/aq] den König so mürb gemacht/ daß er in sich gegangen/ sein Unrecht erkennt/ bitterlich geweinet/ und GOtt seine Sünde abgebetten. ¶ 8. Ein ander recht bedenckliches Exempel wird uns an seinem Ort ([aq]b[/aq]. [[aq]Judic. IX. 7. seqq[/aq].]) vorgestellt an den Bäumen/ [S] was dieselbige vor merckwürdige Reden unter sich gehalten haben/ da sie einen König unter sich haben erwehlen wollen. Dann als [aq]Jotham[/aq] der jüngste Sohn [aq]Jerub Baal[/aq], (der von siebenzig Brüdern/ so alle erwürget worden/ übergeblieben war) den Sichemitern ihre Undanckbarkeit/ so sie am Hause Gideon begangen/ nachdrücklich verweisen wolte/ bediente er sich folgenden Geschicht Gedichts/ indem er die Bäume/ als redende Personen aufgeführet/ welche den Oelbaum mit freundlichen Worten angesprochen/ daß er ihr König seyn solte. Als aber dieser eine abschlägliche Antwort von sich gegeben; Seyen sie zum Feigen-Baum gegangen/ und (weil auch dieser nicht gewolt) von dem zum Weinstock. Als nun alle sich mit ehrlichen Ursachen entschuldiget/ und keiner unter ihnen die königliche Regierung übernehmen wollen; seyen alle Bäum zum Dornbusch gegangen/ und gesagt: ists wahr/ daß ihr mich zum König salbet über euch? So kommt und vertrauet euch unter meinen Schatten! Wo aber nicht? So gehe Feuer auf vom Dornbusch und verzehre die Zedern Libanon! ¶ 9. Allhier muß man nun nicht meynen daß es ein blosses Mährlein/ lächerliche Fabel/ oder ein ersonnenes Gedicht seye; sondern es wird unter diesem Gedicht eine merckliche Geschicht bemäntelt/ welche sich wahrhafftig begeben/ als die Sichemiter so viel Königs inder unrechtmässiger Weise erwürget/ und den Abimelech umgebracht haben/ wie dann solches die Historie mit mehrern Umständen ausfündig macht. ¶ 10. Ob nun diese Exempel nicht vor eine Roman [S] oder ein sinnreiches Geschicht Gedicht/ könne gehalten werden/ lasse ich andere verständige Leut urtheilen. ¶ 11. Gesetzt aber? Es werde widersprochen! daß dergleichen Geschicht Gedichte in der H. Schrifft gefunden werden/ wie wir uns deswegen mit keinem Menschen in einigen Wort-Streit uns einzulassen gedencken; (sondern wir lassen einem jeglichen seine Gedancken) so kan doch dieses durchaus nicht geläugnet werden/ daß die geschickteste Leute sich dergleichen Art zu schreiben gemeiniglich bedienen/ indem sie nemlich gleichsam in einem Gedicht eine wahrhafftig geschehene Sache in annehmlicher Erzehlung vorstellen/ und der gantzen Welt kund machen. / Rang
 
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: 3. Was ihren [der Romane, J.T.] Ursprung anbetrifft/ so können wir zwar dieses Orts keine verläßliche Nachricht davon vorstellig machen; Daß es aber keine neue/ sondern ziemlich alte Erfindung seye/ will fast daher erscheinen/ weil sich auch dergleichen in den Biblischen Historien finden lassen. ¶ 4. Dann als der Prophet und königliche Hof-Prediger der [aq]Nathan[/aq] dort ([aq]a[/aq]. [= [aq]2. Samuel XII. vers. 1. seqq[/aq].]) eine recht gefährliche [aq]Commission[/aq] an den König David bekäme/ welchen er seine Laster vortragen sollte/ so ware er nicht so einfältig und so thöricht/ daß er ihm gesagt hätte: Höre Herr König! Dir soll ich sagen: Du seyest ein Ehbrecher und Mörder; sondern es bediente sich dieser kluge Prophet einer Nachdencklichen Geschicht Gedicht/ durch welche er den König gar artlich dahin brachte/ daß er sich selbst sein eigen Urthel fällte/ und er also zur Erkänntniß seiner Sünden gebracht wurde. ¶ 5. Die Sache verhält sich kürtzlich also: als [aq]Nathan[/aq] vor den König kame/ erzehlte er ihm/ daß zween Männer/ ein reicher der sehr viel Schaf und Rin-[S]der gehabt; und ein Armer/ der nur ein eintziges Schäflein gehabt/ an welchem er all seine Freude gesehen/ die er sich in der gantzen Welt hätte wünschen mögen. Nun aber habe sichs zu getragen/ daß dem reichen Mann ein Gast zu Hauß kommen; dem er gern hätte etwas zu richten lassen wollen. Ob er nun zwar besagter massen sehr viel Schaf und Rinder gehabt/ so habe er doch derselbigen allmiteinander verschonet/ und habe dem armen Mann sein einziges und recht liebes Schäflein genommen/ habe dasselbige geschlachtet/ und habe dasselbige vor seinen Gast zu gerichtet. Als David dieses recht unbilliche Verfahren angehöret/ ist er wieder diesen recht gewalthätigen reichen Mann im Eyffer entbrannt/ und hat ihm ein ziemlich schwehres Urtheil gefället/ und gesagt: so wahr der HErr lebt/ der Mann ist ein Kind des Todes/ der das gethan hat. Darzu soll er das Schaf vierfältig wiedergeben/ darum/ daß er solches gethan/ und nicht verschonet hat. Kaum David diese Wort außgeredet/ da zog der [aq]Nathan[/aq] die Larve vom Gesicht/ redete den König getrost an und sprach: Du bist derselbige Mann! Du hast das Wort des HErrn verachtet! [aq]Uriam[/aq] den Hethiter hastu erschlagen mit dem Schwerdt! Sein Weib hastu dir zum Weib genommen/ ihn aber hastu erwürget mit dem Schwerdt der KinderAmmon. Hierdurch hat [aq]Nathan[/aq] den König so mürb gemacht/ daß er in sich gegangen/ sein Unrecht erkennt/ bitterlich geweinet/ und GOtt seine Sünde abgebetten. ¶ 8. Ein ander recht bedenckliches Exempel wird uns an seinem Ort ([aq]b[/aq]. [[aq]Judic. IX. 7. seqq[/aq].]) vorgestellt an den Bäumen/ [S] was dieselbige vor merckwürdige Reden unter sich gehalten haben/ da sie einen König unter sich haben erwehlen wollen. Dann als [aq]Jotham[/aq] der jüngste Sohn [aq]Jerub Baal[/aq], (der von siebenzig Brüdern/ so alle erwürget worden/ übergeblieben war) den Sichemitern ihre Undanckbarkeit/ so sie am Hause Gideon begangen/ nachdrücklich verweisen wolte/ bediente er sich folgenden Geschicht Gedichts/ indem er die Bäume/ als redende Personen aufgeführet/ welche den Oelbaum mit freundlichen Worten angesprochen/ daß er ihr König seyn solte. Als aber dieser eine abschlägliche Antwort von sich gegeben; Seyen sie zum Feigen-Baum gegangen/ und (weil auch dieser nicht gewolt) von dem zum Weinstock. Als nun alle sich mit ehrlichen Ursachen entschuldiget/ und keiner unter ihnen die königliche Regierung übernehmen wollen; seyen alle Bäum zum Dornbusch gegangen/ und gesagt: ists wahr/ daß ihr mich zum König salbet über euch? So kommt und vertrauet euch unter meinen Schatten! Wo aber nicht? So gehe Feuer auf vom Dornbusch und verzehre die Zedern Libanon! ¶ 9. Allhier muß man nun nicht meynen daß es ein blosses Mährlein/ lächerliche Fabel/ oder ein ersonnenes Gedicht seye; sondern es wird unter diesem Gedicht eine merckliche Geschicht bemäntelt/ welche sich wahrhafftig begeben/ als die Sichemiter so viel Königs inder unrechtmässiger Weise erwürget/ und den Abimelech umgebracht haben/ wie dann solches die Historie mit mehrern Umständen ausfündig macht. ¶ 10. Ob nun diese Exempel nicht vor eine Roman [S] oder ein sinnreiches Geschicht Gedicht/ könne gehalten werden/ lasse ich andere verständige Leut urtheilen. ¶ 11. Gesetzt aber? Es werde widersprochen! daß dergleichen Geschicht Gedichte in der H. Schrifft gefunden werden/ wie wir uns deswegen mit keinem Menschen in einigen Wort-Streit uns einzulassen gedencken; (sondern wir lassen einem jeglichen seine Gedancken) so kan doch dieses durchaus nicht geläugnet werden/ daß die geschickteste Leute sich dergleichen Art zu schreiben gemeiniglich bedienen/ indem sie nemlich gleichsam in einem Gedicht eine wahrhafftig geschehene Sache in annehmlicher Erzehlung vorstellen/ und der gantzen Welt kund machen. / Fundstelle
 
Seite: (138-141) [159-162]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: 7. Ist also wohl war/ was oben angezogener berühmte Mann ([aq]d[/aq] [Herr. Harsdörffer im [aq]CLI[/aq]. Gespräch Spiel.] schreibet/ wann er sagt: Die edle Poeterey ist eine keusche Jungfrau/ welche alle Unreinigkeit hasset/ und Anfangs sonderlich zu dem GOttesdienst gewidmet/ auch von den Völckern/ die sonst aller Wissenschafften und Künsten unwissend gewesen. Nun aber wird sie zum öfftern (welches zu betrauren und zu beklagen ist) als eine gemeine Metze zur Wollust und Uppichkeit mißbraucht! / Rang
 
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: 7. Ist also wohl war/ was oben angezogener berühmte Mann ([aq]d[/aq] [Herr. Harsdörffer im [aq]CLI[/aq]. Gespräch Spiel.] schreibet/ wann er sagt: Die edle Poeterey ist eine keusche Jungfrau/ welche alle Unreinigkeit hasset/ und Anfangs sonderlich zu dem GOttesdienst gewidmet/ auch von den Völckern/ die sonst aller Wissenschafften und Künsten unwissend gewesen. Nun aber wird sie zum öfftern (welches zu betrauren und zu beklagen ist) als eine gemeine Metze zur Wollust und Uppichkeit mißbraucht! / Fundstelle
 
Seite: (4) [25]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: 8. Solte aber ein Gottliebende Seele sich etwan lieber mit geistlichen Gedancken ergetzen wollen? So stellen wir ihm einige Verse von Dactylischer Art/ welche der also genannte [aq]Prutenius[/aq] dort ([aq]b[/aq]. [= Hr. Mich. Kongehl in der Belust. bey der Unl. [aq]Part. I. p. 200[/aq].] gesetzt […] [S] ¶ Jauchzet ihr Himmel/ ihr Himmels-Verwandten! / Rang
 
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: 8. Solte aber ein Gottliebende Seele sich etwan lieber mit geistlichen Gedancken ergetzen wollen? So stellen wir ihm einige Verse von Dactylischer Art/ welche der also genannte [aq]Prutenius[/aq] dort ([aq]b[/aq]. [= Hr. Mich. Kongehl in der Belust. bey der Unl. [aq]Part. I. p. 200[/aq].] gesetzt […] [S] ¶ Jauchzet ihr Himmel/ ihr Himmels-Verwandten! / Fundstelle
 
Seite: (95-96) [116-117]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: 11. Wir wollen aber in GOttes Nahmen zu der Sachen selbst schreiten / Rang
 
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Eigenschaft / Autoritäten: 11. Wir wollen aber in GOttes Nahmen zu der Sachen selbst schreiten / Fundstelle
 
Seite: (unpag.) [14]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]Dannhauerus[/aq]. / Rang
 
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]Dannhauerus[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (unpag.) [16]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]Fagius[/aq]. / Rang
 
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]Fagius[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (unpag.) [16]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]Finckius[/aq]. / Rang
 
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]Finckius[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (unpag.) [16]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]Misander[/aq]. / Rang
 
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]Misander[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (unpag.) [16]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]Neander[/aq]. / Rang
 
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]Neander[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (unpag.) [16]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]Owenus[/aq]. / Rang
 
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]Owenus[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (unpag.) [17]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]Pelargus[/aq]. / Rang
 
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]Pelargus[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (unpag.) [17]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]Spee[/aq]. / Rang
 
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]Spee[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (unpag.) [17]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: in der Theatralischen Darstellung des König Davids von jenem belobten Poeten ([aq]b[/aq]. [= Herr [aq]Schottelius Lib. III. Cap. 3. p. 928[/aq].] / Rang
 
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Eigenschaft / Autoritäten: in der Theatralischen Darstellung des König Davids von jenem belobten Poeten ([aq]b[/aq]. [= Herr [aq]Schottelius Lib. III. Cap. 3. p. 928[/aq].] / Fundstelle
 
Seite: (60) [81]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: der Engelländische Tichter [aq]Owenus[/aq] bey der gelehrten Welt in Lateinischer Sprach einen grossen Nahmen erworben / Rang
 
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Eigenschaft / Autoritäten: der Engelländische Tichter [aq]Owenus[/aq] bey der gelehrten Welt in Lateinischer Sprach einen grossen Nahmen erworben / Fundstelle
 
Seite: (65) [86]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: So haben wir dann unser Vorhaben so fern durch GOttes Gnad zu End gebracht / Rang
 
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Eigenschaft / Autoritäten: So haben wir dann unser Vorhaben so fern durch GOttes Gnad zu End gebracht / Fundstelle
 
Seite: (137) [158]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: 14. Dieser Titel/ gleichwie gedruckt worden ist/ lautet also: Der Christlichen Teutschen Wahrheit gehabte Audientz bey dem Allerchristlichsten König Ludwig XIV. zu Versailles am Tag des H. Apostels [aq]Thomae[/aq] den 21. Decembris 1689. Worinn/ im Nahmen des Christlichen [aq]EUROPAE[/aq], der König seines bißherigen Verfahrens erinnert/ und deswegen Rechenschafft von ihm begehrt wird. Freyburg gedruckt im Jahr 1690. / Rang
 
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Eigenschaft / Autoritäten: 14. Dieser Titel/ gleichwie gedruckt worden ist/ lautet also: Der Christlichen Teutschen Wahrheit gehabte Audientz bey dem Allerchristlichsten König Ludwig XIV. zu Versailles am Tag des H. Apostels [aq]Thomae[/aq] den 21. Decembris 1689. Worinn/ im Nahmen des Christlichen [aq]EUROPAE[/aq], der König seines bißherigen Verfahrens erinnert/ und deswegen Rechenschafft von ihm begehrt wird. Freyburg gedruckt im Jahr 1690. / Fundstelle
 
Seite: (142) [163]
Eigenschaft / Autoritäten
 
4. Und ist demnach kein Wunder/ daß denen Poeten sonderliche Nahmen beygeleget werden/ welche bedeuten/ daß Sie von den Musen oder Göttinnen der freyen Künste gleichsam angefeuret werden/ und daß Phoebus selbst ihr Gemüth entzünde/ indem sie sagen: ([aq]e[/aq]. [= [aq]Ovidius Lib. VI. Fastorum. vers. 5[/aq].]) ¶ [aq]Est Deus in nobis, agitante calescimus illo[/aq], ¶ [aq]Impetus hic sacrae femina mentis habet[/aq]. ¶ Welches ich dorten ([aq]f[/aq]. [[aq]In Viridario meo Poëtico Parte II. p. m. 35[/aq].]) also teutsch gegeben. ¶ Es ist ein GOtt in uns/ so sagen die Poeten/ ¶ Wann der sich in uns regt/ so wird uns warm gemacht; ¶ Und was durch dessen Trieb von uns wird vorgebracht/ ¶ Ist anders nicht/ als wanns herkäm von den Propheten. ¶ 5. Und ist dieses Orts nicht zu verschwei-[S]gen/ daß etzliche von denen alten Vättern und Lehrern der ersten Christlichen Kirchen die Poeten anders nicht genennt haben als Propheten-Diebe: Weil sie nemlich viel aus der H. Schrifft gestohlen oder genommen haben/ wie fürnemlich in des [aq]Ovidii[/aq] Buch/ [aq]Metamorphosis[/aq] genannt/ oder die Verwandelung/ aus welchem es scheint/ daß er viel mit unter sein Fabelwerck/ und erdichtete Schrifft mit eingemenget habe. ¶ 6. Sonst werden sie auch Brüder der Natur genennt; Weil sie nemlich nicht allein ein Ding klug und sinn-reich erfinden und fürstellig machen/ als wann sichs in der That und Wahrheit also befände; sondern auch/ weil sie der Zeuge-Mutter aller Dinge/ der Natur/ dergestalt nachahmen/ daß sie alles eigentlich u. natürlich vorstellen/ wie es an sich selbst ist
Eigenschaft / Autoritäten: 4. Und ist demnach kein Wunder/ daß denen Poeten sonderliche Nahmen beygeleget werden/ welche bedeuten/ daß Sie von den Musen oder Göttinnen der freyen Künste gleichsam angefeuret werden/ und daß Phoebus selbst ihr Gemüth entzünde/ indem sie sagen: ([aq]e[/aq]. [= [aq]Ovidius Lib. VI. Fastorum. vers. 5[/aq].]) ¶ [aq]Est Deus in nobis, agitante calescimus illo[/aq], ¶ [aq]Impetus hic sacrae femina mentis habet[/aq]. ¶ Welches ich dorten ([aq]f[/aq]. [[aq]In Viridario meo Poëtico Parte II. p. m. 35[/aq].]) also teutsch gegeben. ¶ Es ist ein GOtt in uns/ so sagen die Poeten/ ¶ Wann der sich in uns regt/ so wird uns warm gemacht; ¶ Und was durch dessen Trieb von uns wird vorgebracht/ ¶ Ist anders nicht/ als wanns herkäm von den Propheten. ¶ 5. Und ist dieses Orts nicht zu verschwei-[S]gen/ daß etzliche von denen alten Vättern und Lehrern der ersten Christlichen Kirchen die Poeten anders nicht genennt haben als Propheten-Diebe: Weil sie nemlich viel aus der H. Schrifft gestohlen oder genommen haben/ wie fürnemlich in des [aq]Ovidii[/aq] Buch/ [aq]Metamorphosis[/aq] genannt/ oder die Verwandelung/ aus welchem es scheint/ daß er viel mit unter sein Fabelwerck/ und erdichtete Schrifft mit eingemenget habe. ¶ 6. Sonst werden sie auch Brüder der Natur genennt; Weil sie nemlich nicht allein ein Ding klug und sinn-reich erfinden und fürstellig machen/ als wann sichs in der That und Wahrheit also befände; sondern auch/ weil sie der Zeuge-Mutter aller Dinge/ der Natur/ dergestalt nachahmen/ daß sie alles eigentlich u. natürlich vorstellen/ wie es an sich selbst ist / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: 4. Und ist demnach kein Wunder/ daß denen Poeten sonderliche Nahmen beygeleget werden/ welche bedeuten/ daß Sie von den Musen oder Göttinnen der freyen Künste gleichsam angefeuret werden/ und daß Phoebus selbst ihr Gemüth entzünde/ indem sie sagen: ([aq]e[/aq]. [= [aq]Ovidius Lib. VI. Fastorum. vers. 5[/aq].]) ¶ [aq]Est Deus in nobis, agitante calescimus illo[/aq], ¶ [aq]Impetus hic sacrae femina mentis habet[/aq]. ¶ Welches ich dorten ([aq]f[/aq]. [[aq]In Viridario meo Poëtico Parte II. p. m. 35[/aq].]) also teutsch gegeben. ¶ Es ist ein GOtt in uns/ so sagen die Poeten/ ¶ Wann der sich in uns regt/ so wird uns warm gemacht; ¶ Und was durch dessen Trieb von uns wird vorgebracht/ ¶ Ist anders nicht/ als wanns herkäm von den Propheten. ¶ 5. Und ist dieses Orts nicht zu verschwei-[S]gen/ daß etzliche von denen alten Vättern und Lehrern der ersten Christlichen Kirchen die Poeten anders nicht genennt haben als Propheten-Diebe: Weil sie nemlich viel aus der H. Schrifft gestohlen oder genommen haben/ wie fürnemlich in des [aq]Ovidii[/aq] Buch/ [aq]Metamorphosis[/aq] genannt/ oder die Verwandelung/ aus welchem es scheint/ daß er viel mit unter sein Fabelwerck/ und erdichtete Schrifft mit eingemenget habe. ¶ 6. Sonst werden sie auch Brüder der Natur genennt; Weil sie nemlich nicht allein ein Ding klug und sinn-reich erfinden und fürstellig machen/ als wann sichs in der That und Wahrheit also befände; sondern auch/ weil sie der Zeuge-Mutter aller Dinge/ der Natur/ dergestalt nachahmen/ daß sie alles eigentlich u. natürlich vorstellen/ wie es an sich selbst ist / Fundstelle
 
Seite: (unpag.-unpag.) [10-11]
Eigenschaft / Autoritäten
 
7. Exempel [zu den Sonetten, J.T.] finden sich hin- und wieder/ sonderlich bey dem Hrn. [aq]Gryphio[/aq], deme sie sonderlich beliebet/ daher ich dann auch grossen Lusten darzu bekommen/ so daß ich alle Evangelia/ so durchs ganze Jahr hindurch gefunden werden/ auf gewisse Maaß in Sonneten gebracht habe. Uber das hatte ich zu Speyer/ eine geistliche Kunst Kammer aus der H. Schrifft zusammen getragen/ welche in 400. Sonneten bestunden. Aber! Ach leyder! Aber diese nutzliche Sachen haben kein ander Licht gesehen/ als daß sie mit der grausamen Einäscherung der Marggräfflichen Residenz Durlach zugleich verbrennet worden/ und sind also jämmerlich zu Grund gegangen. ¶ 8. Damit aber doch etwas von meiner Arbeit dieses Orts mit eingeruckt werde/ so will ich ein geistliches/ und zwar ein Passions-Sonnet/ und zwar nach diesem unterzeichneten [aq]Schemate[/aq] verfertiget worden ist/ auf die Bahn bringen. ¶ 9. Wer aber andere Gattungen/ als von funffzehen-Sylbigen lang-gekürtzte Reymen/ über Gottes unbegreiffliche Regierung aus ([aq]Tit[/aq].) Fräuleins [aq]Catharinae Reginae[/aq] von Greiffen-Berg etc. genommen/
Eigenschaft / Autoritäten: 7. Exempel [zu den Sonetten, J.T.] finden sich hin- und wieder/ sonderlich bey dem Hrn. [aq]Gryphio[/aq], deme sie sonderlich beliebet/ daher ich dann auch grossen Lusten darzu bekommen/ so daß ich alle Evangelia/ so durchs ganze Jahr hindurch gefunden werden/ auf gewisse Maaß in Sonneten gebracht habe. Uber das hatte ich zu Speyer/ eine geistliche Kunst Kammer aus der H. Schrifft zusammen getragen/ welche in 400. Sonneten bestunden. Aber! Ach leyder! Aber diese nutzliche Sachen haben kein ander Licht gesehen/ als daß sie mit der grausamen Einäscherung der Marggräfflichen Residenz Durlach zugleich verbrennet worden/ und sind also jämmerlich zu Grund gegangen. ¶ 8. Damit aber doch etwas von meiner Arbeit dieses Orts mit eingeruckt werde/ so will ich ein geistliches/ und zwar ein Passions-Sonnet/ und zwar nach diesem unterzeichneten [aq]Schemate[/aq] verfertiget worden ist/ auf die Bahn bringen. ¶ 9. Wer aber andere Gattungen/ als von funffzehen-Sylbigen lang-gekürtzte Reymen/ über Gottes unbegreiffliche Regierung aus ([aq]Tit[/aq].) Fräuleins [aq]Catharinae Reginae[/aq] von Greiffen-Berg etc. genommen/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: 7. Exempel [zu den Sonetten, J.T.] finden sich hin- und wieder/ sonderlich bey dem Hrn. [aq]Gryphio[/aq], deme sie sonderlich beliebet/ daher ich dann auch grossen Lusten darzu bekommen/ so daß ich alle Evangelia/ so durchs ganze Jahr hindurch gefunden werden/ auf gewisse Maaß in Sonneten gebracht habe. Uber das hatte ich zu Speyer/ eine geistliche Kunst Kammer aus der H. Schrifft zusammen getragen/ welche in 400. Sonneten bestunden. Aber! Ach leyder! Aber diese nutzliche Sachen haben kein ander Licht gesehen/ als daß sie mit der grausamen Einäscherung der Marggräfflichen Residenz Durlach zugleich verbrennet worden/ und sind also jämmerlich zu Grund gegangen. ¶ 8. Damit aber doch etwas von meiner Arbeit dieses Orts mit eingeruckt werde/ so will ich ein geistliches/ und zwar ein Passions-Sonnet/ und zwar nach diesem unterzeichneten [aq]Schemate[/aq] verfertiget worden ist/ auf die Bahn bringen. ¶ 9. Wer aber andere Gattungen/ als von funffzehen-Sylbigen lang-gekürtzte Reymen/ über Gottes unbegreiffliche Regierung aus ([aq]Tit[/aq].) Fräuleins [aq]Catharinae Reginae[/aq] von Greiffen-Berg etc. genommen/ / Fundstelle
 
Seite: (72) [93]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: [zu den [aq]Paragrammatibus[/aq], J.T.] 7. Dieses Orts kan ich mit unverantwortlichem Stillschweigen nicht vorbey gehen daß dieses tiefsinnige Kunst-Stück sich in unserm H. Bibel-Buch auch blicken lässet/ indem an seinem Ort ein recht wunderns-würdiges Exempel ([aq]b[/aq].[= [aq]Apocal. 13. vers. 18[/aq].] gelesen wird: Dann wann Johannes vom Antichrist redet/ so bricht er unter andern in diese nachdenckliche Wort heraus/ und sagt: Hier ist Weißheit. Wer Verstand hat/ der überlege die Zahl des Thiers; dann es ist eines Menschen Zahl/ und seine Zahl ist. 666. ¶ 8. Wann man nun diese beyde Wort: Römischer Pabst/ nach denen [aq]numeris monadicis[/aq] ausrechnet/ so kommt/ welch sich zu verwundern ist/ die angeregt Zahl 666. vollkommlich heraus/ welches wir aber auf sich beruhen lassen / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: [zu den [aq]Paragrammatibus[/aq], J.T.] 7. Dieses Orts kan ich mit unverantwortlichem Stillschweigen nicht vorbey gehen daß dieses tiefsinnige Kunst-Stück sich in unserm H. Bibel-Buch auch blicken lässet/ indem an seinem Ort ein recht wunderns-würdiges Exempel ([aq]b[/aq].[= [aq]Apocal. 13. vers. 18[/aq].] gelesen wird: Dann wann Johannes vom Antichrist redet/ so bricht er unter andern in diese nachdenckliche Wort heraus/ und sagt: Hier ist Weißheit. Wer Verstand hat/ der überlege die Zahl des Thiers; dann es ist eines Menschen Zahl/ und seine Zahl ist. 666. ¶ 8. Wann man nun diese beyde Wort: Römischer Pabst/ nach denen [aq]numeris monadicis[/aq] ausrechnet/ so kommt/ welch sich zu verwundern ist/ die angeregt Zahl 666. vollkommlich heraus/ welches wir aber auf sich beruhen lassen / Fundstelle
 
Seite: (135) [156]
Eigenschaft / Autoritäten
 
3. Was ihren [der Romane, J.T.] Ursprung anbetrifft/ so können wir zwar dieses Orts keine verläßliche Nachricht davon vorstellig machen; Daß es aber keine neue/ sondern ziemlich alte Erfindung seye/ will fast daher erscheinen/ weil sich auch dergleichen in den Biblischen Historien finden lassen. ¶ 4. Dann als der Prophet und königliche Hof-Prediger der [aq]Nathan[/aq] dort ([aq]a[/aq]. [= [aq]2. Samuel XII. vers. 1. seqq[/aq].]) eine recht gefährliche [aq]Commission[/aq] an den König David bekäme/ welchen er seine Laster vortragen sollte/ so ware er nicht so einfältig und so thöricht/ daß er ihm gesagt hätte: Höre Herr König! Dir soll ich sagen: Du seyest ein Ehbrecher und Mörder; sondern es bediente sich dieser kluge Prophet einer Nachdencklichen Geschicht Gedicht/ durch welche er den König gar artlich dahin brachte/ daß er sich selbst sein eigen Urthel fällte/ und er also zur Erkänntniß seiner Sünden gebracht wurde. ¶ 5. Die Sache verhält sich kürtzlich also: als [aq]Nathan[/aq] vor den König kame/ erzehlte er ihm/ daß zween Männer/ ein reicher der sehr viel Schaf und Rin-[S]der gehabt; und ein Armer/ der nur ein eintziges Schäflein gehabt/ an welchem er all seine Freude gesehen/ die er sich in der gantzen Welt hätte wünschen mögen. Nun aber habe sichs zu getragen/ daß dem reichen Mann ein Gast zu Hauß kommen; dem er gern hätte etwas zu richten lassen wollen. Ob er nun zwar besagter massen sehr viel Schaf und Rinder gehabt/ so habe er doch derselbigen allmiteinander verschonet/ und habe dem armen Mann sein einziges und recht liebes Schäflein genommen/ habe dasselbige geschlachtet/ und habe dasselbige vor seinen Gast zu gerichtet. Als David dieses recht unbilliche Verfahren angehöret/ ist er wieder diesen recht gewalthätigen reichen Mann im Eyffer entbrannt/ und hat ihm ein ziemlich schwehres Urtheil gefället/ und gesagt: so wahr der HErr lebt/ der Mann ist ein Kind des Todes/ der das gethan hat. Darzu soll er das Schaf vierfältig wiedergeben/ darum/ daß er solches gethan/ und nicht verschonet hat. Kaum David diese Wort außgeredet/ da zog der [aq]Nathan[/aq] die Larve vom Gesicht/ redete den König getrost an und sprach: Du bist derselbige Mann! Du hast das Wort des HErrn verachtet! [aq]Uriam[/aq] den Hethiter hastu erschlagen mit dem Schwerdt! Sein Weib hastu dir zum Weib genommen/ ihn aber hastu erwürget mit dem Schwerdt der KinderAmmon. Hierdurch hat [aq]Nathan[/aq] den König so mürb gemacht/ daß er in sich gegangen/ sein Unrecht erkennt/ bitterlich geweinet/ und GOtt seine Sünde abgebetten. ¶ 8. Ein ander recht bedenckliches Exempel wird uns an seinem Ort ([aq]b[/aq]. [[aq]Judic. IX. 7. seqq[/aq].]) vorgestellt an den Bäumen/ [S] was dieselbige vor merckwürdige Reden unter sich gehalten haben/ da sie einen König unter sich haben erwehlen wollen. Dann als [aq]Jotham[/aq] der jüngste Sohn [aq]Jerub Baal[/aq], (der von siebenzig Brüdern/ so alle erwürget worden/ übergeblieben war) den Sichemitern ihre Undanckbarkeit/ so sie am Hause Gideon begangen/ nachdrücklich verweisen wolte/ bediente er sich folgenden Geschicht Gedichts/ indem er die Bäume/ als redende Personen aufgeführet/ welche den Oelbaum mit freundlichen Worten angesprochen/ daß er ihr König seyn solte. Als aber dieser eine abschlägliche Antwort von sich gegeben; Seyen sie zum Feigen-Baum gegangen/ und (weil auch dieser nicht gewolt) von dem zum Weinstock. Als nun alle sich mit ehrlichen Ursachen entschuldiget/ und keiner unter ihnen die königliche Regierung übernehmen wollen; seyen alle Bäum zum Dornbusch gegangen/ und gesagt: ists wahr/ daß ihr mich zum König salbet über euch? So kommt und vertrauet euch unter meinen Schatten! Wo aber nicht? So gehe Feuer auf vom Dornbusch und verzehre die Zedern Libanon! ¶ 9. Allhier muß man nun nicht meynen daß es ein blosses Mährlein/ lächerliche Fabel/ oder ein ersonnenes Gedicht seye; sondern es wird unter diesem Gedicht eine merckliche Geschicht bemäntelt/ welche sich wahrhafftig begeben/ als die Sichemiter so viel Königs inder unrechtmässiger Weise erwürget/ und den Abimelech umgebracht haben/ wie dann solches die Historie mit mehrern Umständen ausfündig macht. ¶ 10. Ob nun diese Exempel nicht vor eine Roman [S] oder ein sinnreiches Geschicht Gedicht/ könne gehalten werden/ lasse ich andere verständige Leut urtheilen. ¶ 11. Gesetzt aber? Es werde widersprochen! daß dergleichen Geschicht Gedichte in der H. Schrifft gefunden werden/ wie wir uns deswegen mit keinem Menschen in einigen Wort-Streit uns einzulassen gedencken; (sondern wir lassen einem jeglichen seine Gedancken) so kan doch dieses durchaus nicht geläugnet werden/ daß die geschickteste Leute sich dergleichen Art zu schreiben gemeiniglich bedienen/ indem sie nemlich gleichsam in einem Gedicht eine wahrhafftig geschehene Sache in annehmlicher Erzehlung vorstellen/ und der gantzen Welt kund machen.
Eigenschaft / Autoritäten: 3. Was ihren [der Romane, J.T.] Ursprung anbetrifft/ so können wir zwar dieses Orts keine verläßliche Nachricht davon vorstellig machen; Daß es aber keine neue/ sondern ziemlich alte Erfindung seye/ will fast daher erscheinen/ weil sich auch dergleichen in den Biblischen Historien finden lassen. ¶ 4. Dann als der Prophet und königliche Hof-Prediger der [aq]Nathan[/aq] dort ([aq]a[/aq]. [= [aq]2. Samuel XII. vers. 1. seqq[/aq].]) eine recht gefährliche [aq]Commission[/aq] an den König David bekäme/ welchen er seine Laster vortragen sollte/ so ware er nicht so einfältig und so thöricht/ daß er ihm gesagt hätte: Höre Herr König! Dir soll ich sagen: Du seyest ein Ehbrecher und Mörder; sondern es bediente sich dieser kluge Prophet einer Nachdencklichen Geschicht Gedicht/ durch welche er den König gar artlich dahin brachte/ daß er sich selbst sein eigen Urthel fällte/ und er also zur Erkänntniß seiner Sünden gebracht wurde. ¶ 5. Die Sache verhält sich kürtzlich also: als [aq]Nathan[/aq] vor den König kame/ erzehlte er ihm/ daß zween Männer/ ein reicher der sehr viel Schaf und Rin-[S]der gehabt; und ein Armer/ der nur ein eintziges Schäflein gehabt/ an welchem er all seine Freude gesehen/ die er sich in der gantzen Welt hätte wünschen mögen. Nun aber habe sichs zu getragen/ daß dem reichen Mann ein Gast zu Hauß kommen; dem er gern hätte etwas zu richten lassen wollen. Ob er nun zwar besagter massen sehr viel Schaf und Rinder gehabt/ so habe er doch derselbigen allmiteinander verschonet/ und habe dem armen Mann sein einziges und recht liebes Schäflein genommen/ habe dasselbige geschlachtet/ und habe dasselbige vor seinen Gast zu gerichtet. Als David dieses recht unbilliche Verfahren angehöret/ ist er wieder diesen recht gewalthätigen reichen Mann im Eyffer entbrannt/ und hat ihm ein ziemlich schwehres Urtheil gefället/ und gesagt: so wahr der HErr lebt/ der Mann ist ein Kind des Todes/ der das gethan hat. Darzu soll er das Schaf vierfältig wiedergeben/ darum/ daß er solches gethan/ und nicht verschonet hat. Kaum David diese Wort außgeredet/ da zog der [aq]Nathan[/aq] die Larve vom Gesicht/ redete den König getrost an und sprach: Du bist derselbige Mann! Du hast das Wort des HErrn verachtet! [aq]Uriam[/aq] den Hethiter hastu erschlagen mit dem Schwerdt! Sein Weib hastu dir zum Weib genommen/ ihn aber hastu erwürget mit dem Schwerdt der KinderAmmon. Hierdurch hat [aq]Nathan[/aq] den König so mürb gemacht/ daß er in sich gegangen/ sein Unrecht erkennt/ bitterlich geweinet/ und GOtt seine Sünde abgebetten. ¶ 8. Ein ander recht bedenckliches Exempel wird uns an seinem Ort ([aq]b[/aq]. [[aq]Judic. IX. 7. seqq[/aq].]) vorgestellt an den Bäumen/ [S] was dieselbige vor merckwürdige Reden unter sich gehalten haben/ da sie einen König unter sich haben erwehlen wollen. Dann als [aq]Jotham[/aq] der jüngste Sohn [aq]Jerub Baal[/aq], (der von siebenzig Brüdern/ so alle erwürget worden/ übergeblieben war) den Sichemitern ihre Undanckbarkeit/ so sie am Hause Gideon begangen/ nachdrücklich verweisen wolte/ bediente er sich folgenden Geschicht Gedichts/ indem er die Bäume/ als redende Personen aufgeführet/ welche den Oelbaum mit freundlichen Worten angesprochen/ daß er ihr König seyn solte. Als aber dieser eine abschlägliche Antwort von sich gegeben; Seyen sie zum Feigen-Baum gegangen/ und (weil auch dieser nicht gewolt) von dem zum Weinstock. Als nun alle sich mit ehrlichen Ursachen entschuldiget/ und keiner unter ihnen die königliche Regierung übernehmen wollen; seyen alle Bäum zum Dornbusch gegangen/ und gesagt: ists wahr/ daß ihr mich zum König salbet über euch? So kommt und vertrauet euch unter meinen Schatten! Wo aber nicht? So gehe Feuer auf vom Dornbusch und verzehre die Zedern Libanon! ¶ 9. Allhier muß man nun nicht meynen daß es ein blosses Mährlein/ lächerliche Fabel/ oder ein ersonnenes Gedicht seye; sondern es wird unter diesem Gedicht eine merckliche Geschicht bemäntelt/ welche sich wahrhafftig begeben/ als die Sichemiter so viel Königs inder unrechtmässiger Weise erwürget/ und den Abimelech umgebracht haben/ wie dann solches die Historie mit mehrern Umständen ausfündig macht. ¶ 10. Ob nun diese Exempel nicht vor eine Roman [S] oder ein sinnreiches Geschicht Gedicht/ könne gehalten werden/ lasse ich andere verständige Leut urtheilen. ¶ 11. Gesetzt aber? Es werde widersprochen! daß dergleichen Geschicht Gedichte in der H. Schrifft gefunden werden/ wie wir uns deswegen mit keinem Menschen in einigen Wort-Streit uns einzulassen gedencken; (sondern wir lassen einem jeglichen seine Gedancken) so kan doch dieses durchaus nicht geläugnet werden/ daß die geschickteste Leute sich dergleichen Art zu schreiben gemeiniglich bedienen/ indem sie nemlich gleichsam in einem Gedicht eine wahrhafftig geschehene Sache in annehmlicher Erzehlung vorstellen/ und der gantzen Welt kund machen. / Rang
 
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Eigenschaft / Autoritäten: 3. Was ihren [der Romane, J.T.] Ursprung anbetrifft/ so können wir zwar dieses Orts keine verläßliche Nachricht davon vorstellig machen; Daß es aber keine neue/ sondern ziemlich alte Erfindung seye/ will fast daher erscheinen/ weil sich auch dergleichen in den Biblischen Historien finden lassen. ¶ 4. Dann als der Prophet und königliche Hof-Prediger der [aq]Nathan[/aq] dort ([aq]a[/aq]. [= [aq]2. Samuel XII. vers. 1. seqq[/aq].]) eine recht gefährliche [aq]Commission[/aq] an den König David bekäme/ welchen er seine Laster vortragen sollte/ so ware er nicht so einfältig und so thöricht/ daß er ihm gesagt hätte: Höre Herr König! Dir soll ich sagen: Du seyest ein Ehbrecher und Mörder; sondern es bediente sich dieser kluge Prophet einer Nachdencklichen Geschicht Gedicht/ durch welche er den König gar artlich dahin brachte/ daß er sich selbst sein eigen Urthel fällte/ und er also zur Erkänntniß seiner Sünden gebracht wurde. ¶ 5. Die Sache verhält sich kürtzlich also: als [aq]Nathan[/aq] vor den König kame/ erzehlte er ihm/ daß zween Männer/ ein reicher der sehr viel Schaf und Rin-[S]der gehabt; und ein Armer/ der nur ein eintziges Schäflein gehabt/ an welchem er all seine Freude gesehen/ die er sich in der gantzen Welt hätte wünschen mögen. Nun aber habe sichs zu getragen/ daß dem reichen Mann ein Gast zu Hauß kommen; dem er gern hätte etwas zu richten lassen wollen. Ob er nun zwar besagter massen sehr viel Schaf und Rinder gehabt/ so habe er doch derselbigen allmiteinander verschonet/ und habe dem armen Mann sein einziges und recht liebes Schäflein genommen/ habe dasselbige geschlachtet/ und habe dasselbige vor seinen Gast zu gerichtet. Als David dieses recht unbilliche Verfahren angehöret/ ist er wieder diesen recht gewalthätigen reichen Mann im Eyffer entbrannt/ und hat ihm ein ziemlich schwehres Urtheil gefället/ und gesagt: so wahr der HErr lebt/ der Mann ist ein Kind des Todes/ der das gethan hat. Darzu soll er das Schaf vierfältig wiedergeben/ darum/ daß er solches gethan/ und nicht verschonet hat. Kaum David diese Wort außgeredet/ da zog der [aq]Nathan[/aq] die Larve vom Gesicht/ redete den König getrost an und sprach: Du bist derselbige Mann! Du hast das Wort des HErrn verachtet! [aq]Uriam[/aq] den Hethiter hastu erschlagen mit dem Schwerdt! Sein Weib hastu dir zum Weib genommen/ ihn aber hastu erwürget mit dem Schwerdt der KinderAmmon. Hierdurch hat [aq]Nathan[/aq] den König so mürb gemacht/ daß er in sich gegangen/ sein Unrecht erkennt/ bitterlich geweinet/ und GOtt seine Sünde abgebetten. ¶ 8. Ein ander recht bedenckliches Exempel wird uns an seinem Ort ([aq]b[/aq]. [[aq]Judic. IX. 7. seqq[/aq].]) vorgestellt an den Bäumen/ [S] was dieselbige vor merckwürdige Reden unter sich gehalten haben/ da sie einen König unter sich haben erwehlen wollen. Dann als [aq]Jotham[/aq] der jüngste Sohn [aq]Jerub Baal[/aq], (der von siebenzig Brüdern/ so alle erwürget worden/ übergeblieben war) den Sichemitern ihre Undanckbarkeit/ so sie am Hause Gideon begangen/ nachdrücklich verweisen wolte/ bediente er sich folgenden Geschicht Gedichts/ indem er die Bäume/ als redende Personen aufgeführet/ welche den Oelbaum mit freundlichen Worten angesprochen/ daß er ihr König seyn solte. Als aber dieser eine abschlägliche Antwort von sich gegeben; Seyen sie zum Feigen-Baum gegangen/ und (weil auch dieser nicht gewolt) von dem zum Weinstock. Als nun alle sich mit ehrlichen Ursachen entschuldiget/ und keiner unter ihnen die königliche Regierung übernehmen wollen; seyen alle Bäum zum Dornbusch gegangen/ und gesagt: ists wahr/ daß ihr mich zum König salbet über euch? So kommt und vertrauet euch unter meinen Schatten! Wo aber nicht? So gehe Feuer auf vom Dornbusch und verzehre die Zedern Libanon! ¶ 9. Allhier muß man nun nicht meynen daß es ein blosses Mährlein/ lächerliche Fabel/ oder ein ersonnenes Gedicht seye; sondern es wird unter diesem Gedicht eine merckliche Geschicht bemäntelt/ welche sich wahrhafftig begeben/ als die Sichemiter so viel Königs inder unrechtmässiger Weise erwürget/ und den Abimelech umgebracht haben/ wie dann solches die Historie mit mehrern Umständen ausfündig macht. ¶ 10. Ob nun diese Exempel nicht vor eine Roman [S] oder ein sinnreiches Geschicht Gedicht/ könne gehalten werden/ lasse ich andere verständige Leut urtheilen. ¶ 11. Gesetzt aber? Es werde widersprochen! daß dergleichen Geschicht Gedichte in der H. Schrifft gefunden werden/ wie wir uns deswegen mit keinem Menschen in einigen Wort-Streit uns einzulassen gedencken; (sondern wir lassen einem jeglichen seine Gedancken) so kan doch dieses durchaus nicht geläugnet werden/ daß die geschickteste Leute sich dergleichen Art zu schreiben gemeiniglich bedienen/ indem sie nemlich gleichsam in einem Gedicht eine wahrhafftig geschehene Sache in annehmlicher Erzehlung vorstellen/ und der gantzen Welt kund machen. / Fundstelle
 
Seite: (138-141) [159-162]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: was ich dort […] nach Anleitung des Englischen Lob-Gedichts [aq]ex Esa. VI[/aq]. auf die Bahn gebracht habe. ¶ 1. ¶ Komm liebste Seel! Und lerne hier/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: was ich dort […] nach Anleitung des Englischen Lob-Gedichts [aq]ex Esa. VI[/aq]. auf die Bahn gebracht habe. ¶ 1. ¶ Komm liebste Seel! Und lerne hier/ / Fundstelle
 
Seite: (85) [106]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: 7. Solches zu beweisen will ich einige Strophe von meiner Arbeit allhier mit anfügen/ worinn die siegende Jael eine Aufmunterung thut zu einem frölichen Lob- und Danck-Lied. […] [S] ¶ 1. ¶ Höret ihr Himmel und fasset zu Ohren! / Rang
 
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Eigenschaft / Autoritäten: 7. Solches zu beweisen will ich einige Strophe von meiner Arbeit allhier mit anfügen/ worinn die siegende Jael eine Aufmunterung thut zu einem frölichen Lob- und Danck-Lied. […] [S] ¶ 1. ¶ Höret ihr Himmel und fasset zu Ohren! / Fundstelle
 
Seite: (99-100) [120-121]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Alle Menschen müssen sterben/ / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Alle Menschen müssen sterben/ / Fundstelle
 
Seite: (7) [28]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: GOtt den HErrn von Hertzen lieben/ / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: GOtt den HErrn von Hertzen lieben/ / Fundstelle
 
Seite: (8) [29]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Siehe daas ist GOttes Lamm. / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Siehe daas ist GOttes Lamm. / Fundstelle
 
Seite: (9) [30]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Die Menschen Lügen. / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Die Menschen Lügen. / Fundstelle
 
Seite: (19) [40]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: GOttes Wort ist wahr/ / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: GOttes Wort ist wahr/ / Fundstelle
 
Seite: (19) [40]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Wann tobt der Bößen Rott/ / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Wann tobt der Bößen Rott/ / Fundstelle
 
Seite: (19) [40]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Ach wir arme Kinder / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Ach wir arme Kinder / Fundstelle
 
Seite: (19) [40]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Ach Gott laß dichs erbarmen / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Ach Gott laß dichs erbarmen / Fundstelle
 
Seite: (20) [41]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Gottes Gnade steht mir bey/ / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Gottes Gnade steht mir bey/ / Fundstelle
 
Seite: (20) [41]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Erhalt uns Herr bey deinem Wort/ / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Erhalt uns Herr bey deinem Wort/ / Fundstelle
 
Seite: (20) [41]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Laß uns deine Gnad geniessen / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Laß uns deine Gnad geniessen / Fundstelle
 
Seite: (20) [41]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Wer Gott allein mit Ernst vertrauet/ / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Wer Gott allein mit Ernst vertrauet/ / Fundstelle
 
Seite: (21) [42]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Jesus ists/ der mich also liebet. / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Jesus ists/ der mich also liebet. / Fundstelle
 
Seite: (21) [42]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Gott ist mein Trost in Trübsal Angst u. Noth/ / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Gott ist mein Trost in Trübsal Angst u. Noth/ / Fundstelle
 
Seite: (21) [42]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Gott ist mein Schuld an meinem letzten Ende / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Gott ist mein Schuld an meinem letzten Ende / Fundstelle
 
Seite: (21) [42]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Meiner Sünden Schuld ist mir schon vergeben/ / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Meiner Sünden Schuld ist mir schon vergeben/ / Fundstelle
 
Seite: (21) [42]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Gott schick uns wiederum den edlen Frieden zu! / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Gott schick uns wiederum den edlen Frieden zu! / Fundstelle
 
Seite: (22) [43]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: O mein Lebens Aufenthalt nimm mich auf zu dir / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: O mein Lebens Aufenthalt nimm mich auf zu dir / Fundstelle
 
Seite: (22) [43]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: O Gott! du bist gerecht und hältst auch recht Gerichte / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: O Gott! du bist gerecht und hältst auch recht Gerichte / Fundstelle
 
Seite: (22) [43]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Durch viel Elend Angst und Noth kommen wir zum Leben/ / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Durch viel Elend Angst und Noth kommen wir zum Leben/ / Fundstelle
 
Seite: (22) [43]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Wir müssen fort Gott hat es so beschlossen. / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Wir müssen fort Gott hat es so beschlossen. / Fundstelle
 
Seite: (33) [54]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Meiner Sünden Schuld ist mir nun vergeben. / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Meiner Sünden Schuld ist mir nun vergeben. / Fundstelle
 
Seite: (34) [55]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: JEsu meiner SeelenLust laß mich dich anbeten / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: JEsu meiner SeelenLust laß mich dich anbeten / Fundstelle
 
Seite: (34) [55]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Ich komm’ O GOtt mit klagen. / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Ich komm’ O GOtt mit klagen. / Fundstelle
 
Seite: (39) [60]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Höchster GOtt und HErr der Himmel! / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Höchster GOtt und HErr der Himmel! / Fundstelle
 
Seite: (43) [64]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Mitten wir im Leben sind. / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Mitten wir im Leben sind. / Fundstelle
 
Seite: (43) [64]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Das blinde Göttelein / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Das blinde Göttelein / Fundstelle
 
Seite: (46) [67]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Wer gottloß ist hat diese Welt bezwungen / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Wer gottloß ist hat diese Welt bezwungen / Fundstelle
 
Seite: (61) [82]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: GOtt wendet offtermahl viel Unglücks von uns ab/ / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: GOtt wendet offtermahl viel Unglücks von uns ab/ / Fundstelle
 
Seite: (66) [87]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Gekräncktes Mutter Hertz! wisch’ ab die bittre Zähren! / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Gekräncktes Mutter Hertz! wisch’ ab die bittre Zähren! / Fundstelle
 
Seite: (68) [89]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Uber das bittre Leyden und Sterben unsers HErrn JE-Christi. / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Uber das bittre Leyden und Sterben unsers HErrn JE-Christi. / Fundstelle
 
Seite: (74) [95]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Könnt’ ich ein Madrigal/ wie ichs verlang’ aufsetzen? / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Könnt’ ich ein Madrigal/ wie ichs verlang’ aufsetzen? / Fundstelle
 
Seite: (79) [100]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: was ich dort […] nach Anleitung des Englischen Lob-Gedichts [aq]ex Esa. VI[/aq]. auf die Bahn gebracht habe. ¶ 1. ¶ Komm liebste Seel! Und lerne hier/ / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: was ich dort […] nach Anleitung des Englischen Lob-Gedichts [aq]ex Esa. VI[/aq]. auf die Bahn gebracht habe. ¶ 1. ¶ Komm liebste Seel! Und lerne hier/ / Fundstelle
 
Seite: (85) [106]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Ein Exempel wollen wir sonstwoher ([aq]b[/aq]. [= Von Hn. Buchholtz aus seinem Poetischen Psalter.] entlehnen: nemlich den 130. Psalmen […] [S] ¶ 1. ¶ Aus der Tieffe meiner Sünden / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Ein Exempel wollen wir sonstwoher ([aq]b[/aq]. [= Von Hn. Buchholtz aus seinem Poetischen Psalter.] entlehnen: nemlich den 130. Psalmen […] [S] ¶ 1. ¶ Aus der Tieffe meiner Sünden / Fundstelle
 
Seite: (88-89) [109-110]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: 7. Damit ich aber auch etwas von meiner eigenen Arbeit hinzu thue/ will ich ein paar Strophen aus der trostreichen Betrachtung der himmlischen Gnaden Gaben des H. Geistes ([aq]d[/aq]. [= In meinen Christlichen Fest-Gedancken [aq]p. m. 39[/aq].] hierbey setzen […] ¶ 1. ¶ Fünffzig Tage sind verflossen/ / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: 7. Damit ich aber auch etwas von meiner eigenen Arbeit hinzu thue/ will ich ein paar Strophen aus der trostreichen Betrachtung der himmlischen Gnaden Gaben des H. Geistes ([aq]d[/aq]. [= In meinen Christlichen Fest-Gedancken [aq]p. m. 39[/aq].] hierbey setzen […] ¶ 1. ¶ Fünffzig Tage sind verflossen/ / Fundstelle
 
Seite: (90) [111]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: 8. Solte aber ein Gottliebende Seele sich etwan lieber mit geistlichen Gedancken ergetzen wollen? So stellen wir ihm einige Verse von Dactylischer Art/ welche der also genannte [aq]Prutenius[/aq] dort ([aq]b[/aq]. [= Hr. Mich. Kongehl in der Belust. bey der Unl. [aq]Part. I. p. 200[/aq].] gesetzt […] [S] ¶ Jauchzet ihr Himmel/ ihr Himmels-Verwandten! / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: 8. Solte aber ein Gottliebende Seele sich etwan lieber mit geistlichen Gedancken ergetzen wollen? So stellen wir ihm einige Verse von Dactylischer Art/ welche der also genannte [aq]Prutenius[/aq] dort ([aq]b[/aq]. [= Hr. Mich. Kongehl in der Belust. bey der Unl. [aq]Part. I. p. 200[/aq].] gesetzt […] [S] ¶ Jauchzet ihr Himmel/ ihr Himmels-Verwandten! / Fundstelle
 
Seite: (95-96) [116-117]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Auf meine Gedancken seyd lustig von Hertzen/ / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Auf meine Gedancken seyd lustig von Hertzen/ / Fundstelle
 
Seite: (97) [118]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Dem setzen wir zu Lieb etzliche schöne Verse aus unserem angezogenen [S] Hrn. [aq]Prutenio[/aq] ([aq]c[/aq]. [= Hr. Mich. Kongehl [aq]Libro allegato p.m. 145[/aq].]) wann er den wiederlebenden und triumphirenden Todes Tod besinget mit diesen Gegen-rollenden Versen/ die er auch nicht in gewissen Strophen abgefasset hat: ¶ Es hatten die Hirten die Hürden verlassen/ / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Dem setzen wir zu Lieb etzliche schöne Verse aus unserem angezogenen [S] Hrn. [aq]Prutenio[/aq] ([aq]c[/aq]. [= Hr. Mich. Kongehl [aq]Libro allegato p.m. 145[/aq].]) wann er den wiederlebenden und triumphirenden Todes Tod besinget mit diesen Gegen-rollenden Versen/ die er auch nicht in gewissen Strophen abgefasset hat: ¶ Es hatten die Hirten die Hürden verlassen/ / Fundstelle
 
Seite: (98-99) [119-120]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: 7. Solches zu beweisen will ich einige Strophe von meiner Arbeit allhier mit anfügen/ worinn die siegende Jael eine Aufmunterung thut zu einem frölichen Lob- und Danck-Lied. […] [S] ¶ 1. ¶ Höret ihr Himmel und fasset zu Ohren! / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: 7. Solches zu beweisen will ich einige Strophe von meiner Arbeit allhier mit anfügen/ worinn die siegende Jael eine Aufmunterung thut zu einem frölichen Lob- und Danck-Lied. […] [S] ¶ 1. ¶ Höret ihr Himmel und fasset zu Ohren! / Fundstelle
 
Seite: (99-100) [120-121]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Liebe / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Liebe / Fundstelle
 
Seite: (107) [128]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: 4. Zu einem Exempel eines nachdencklichen Vornlaufs hat sich vorbemeldter Herr [aq]Schottel[/aq] den holdseligen [aq]JESUS[/aq] Nahmen dienen lassen. […] ¶ [aq]I[/aq]. n der Welt einer ist allein / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: 4. Zu einem Exempel eines nachdencklichen Vornlaufs hat sich vorbemeldter Herr [aq]Schottel[/aq] den holdseligen [aq]JESUS[/aq] Nahmen dienen lassen. […] ¶ [aq]I[/aq]. n der Welt einer ist allein / Fundstelle
 
Seite: (108) [129]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: 6. Es sind auch die Sibyllinischen Vornläuffe nicht ohne Verwunderung anzusehen/ als: [griech.], wie auch [griech.], wo mit wir aber nicht länger aufhalten wollen/ sondern verweisen den Leser sonst wohin. ([aq]c[/aq]. [[aq]vid. Giess. Maj. loco cit. & D[/aq]. Samuel Langen/ Christselige Sterb-Kunst/ [aq]XLVIII[/aq]. Andacht [aq]p. 705[/aq].]) / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: 6. Es sind auch die Sibyllinischen Vornläuffe nicht ohne Verwunderung anzusehen/ als: [griech.], wie auch [griech.], wo mit wir aber nicht länger aufhalten wollen/ sondern verweisen den Leser sonst wohin. ([aq]c[/aq]. [[aq]vid. Giess. Maj. loco cit. & D[/aq]. Samuel Langen/ Christselige Sterb-Kunst/ [aq]XLVIII[/aq]. Andacht [aq]p. 705[/aq].]) / Fundstelle
 
Seite: (109) [130]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]CHRISTO SOLI LAUS ET HONOR[/aq]. / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]CHRISTO SOLI LAUS ET HONOR[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (109) [130]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Prospera [aq]in JOSEPHO[/aq] / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Prospera [aq]in JOSEPHO[/aq] / Fundstelle
 
Seite: (112) [133]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Adversa [aq]in JOBO[/aq] / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Adversa [aq]in JOBO[/aq] / Fundstelle
 
Seite: (113) [134]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Vom Joseph wird gerühmt/ daß er aufs Königs Wagen / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Vom Joseph wird gerühmt/ daß er aufs Königs Wagen / Fundstelle
 
Seite: (114) [135]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Das Unglück überfiel den Job mit vollen Wagen / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Das Unglück überfiel den Job mit vollen Wagen / Fundstelle
 
Seite: (115) [136]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Unser HErr JEsus CHrist / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Unser HErr JEsus CHrist / Fundstelle
 
Seite: (127) [148]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Ey! Sey uns tausend mahl Willkommen! / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Ey! Sey uns tausend mahl Willkommen! / Fundstelle
 
Seite: (129) [150]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Nimm Freude/ und springe O Troherbach! / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Nimm Freude/ und springe O Troherbach! / Fundstelle
 
Seite: (129) [150]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: 7. Ist also wohl war/ was oben angezogener berühmte Mann ([aq]d[/aq] [Herr. Harsdörffer im [aq]CLI[/aq]. Gespräch Spiel.] schreibet/ wann er sagt: Die edle Poeterey ist eine keusche Jungfrau/ welche alle Unreinigkeit hasset/ und Anfangs sonderlich zu dem GOttesdienst gewidmet/ auch von den Völckern/ die sonst aller Wissenschafften und Künsten unwissend gewesen. Nun aber wird sie zum öfftern (welches zu betrauren und zu beklagen ist) als eine gemeine Metze zur Wollust und Uppichkeit mißbraucht! / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: 7. Ist also wohl war/ was oben angezogener berühmte Mann ([aq]d[/aq] [Herr. Harsdörffer im [aq]CLI[/aq]. Gespräch Spiel.] schreibet/ wann er sagt: Die edle Poeterey ist eine keusche Jungfrau/ welche alle Unreinigkeit hasset/ und Anfangs sonderlich zu dem GOttesdienst gewidmet/ auch von den Völckern/ die sonst aller Wissenschafften und Künsten unwissend gewesen. Nun aber wird sie zum öfftern (welches zu betrauren und zu beklagen ist) als eine gemeine Metze zur Wollust und Uppichkeit mißbraucht! / Fundstelle
 
Seite: (4) [25]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
4. Und ist demnach kein Wunder/ daß denen Poeten sonderliche Nahmen beygeleget werden/ welche bedeuten/ daß Sie von den Musen oder Göttinnen der freyen Künste gleichsam angefeuret werden/ und daß Phoebus selbst ihr Gemüth entzünde/ indem sie sagen: ([aq]e[/aq]. [= [aq]Ovidius Lib. VI. Fastorum. vers. 5[/aq].]) ¶ [aq]Est Deus in nobis, agitante calescimus illo[/aq], ¶ [aq]Impetus hic sacrae femina mentis habet[/aq]. ¶ Welches ich dorten ([aq]f[/aq]. [[aq]In Viridario meo Poëtico Parte II. p. m. 35[/aq].]) also teutsch gegeben. ¶ Es ist ein GOtt in uns/ so sagen die Poeten/ ¶ Wann der sich in uns regt/ so wird uns warm gemacht; ¶ Und was durch dessen Trieb von uns wird vorgebracht/ ¶ Ist anders nicht/ als wanns herkäm von den Propheten. ¶ 5. Und ist dieses Orts nicht zu verschwei-[S]gen/ daß etzliche von denen alten Vättern und Lehrern der ersten Christlichen Kirchen die Poeten anders nicht genennt haben als Propheten-Diebe: Weil sie nemlich viel aus der H. Schrifft gestohlen oder genommen haben/ wie fürnemlich in des [aq]Ovidii[/aq] Buch/ [aq]Metamorphosis[/aq] genannt/ oder die Verwandelung/ aus welchem es scheint/ daß er viel mit unter sein Fabelwerck/ und erdichtete Schrifft mit eingemenget habe. ¶ 6. Sonst werden sie auch Brüder der Natur genennt; Weil sie nemlich nicht allein ein Ding klug und sinn-reich erfinden und fürstellig machen/ als wann sichs in der That und Wahrheit also befände; sondern auch/ weil sie der Zeuge-Mutter aller Dinge/ der Natur/ dergestalt nachahmen/ daß sie alles eigentlich u. natürlich vorstellen/ wie es an sich selbst ist
Eigenschaft / Exempelpolitik: 4. Und ist demnach kein Wunder/ daß denen Poeten sonderliche Nahmen beygeleget werden/ welche bedeuten/ daß Sie von den Musen oder Göttinnen der freyen Künste gleichsam angefeuret werden/ und daß Phoebus selbst ihr Gemüth entzünde/ indem sie sagen: ([aq]e[/aq]. [= [aq]Ovidius Lib. VI. Fastorum. vers. 5[/aq].]) ¶ [aq]Est Deus in nobis, agitante calescimus illo[/aq], ¶ [aq]Impetus hic sacrae femina mentis habet[/aq]. ¶ Welches ich dorten ([aq]f[/aq]. [[aq]In Viridario meo Poëtico Parte II. p. m. 35[/aq].]) also teutsch gegeben. ¶ Es ist ein GOtt in uns/ so sagen die Poeten/ ¶ Wann der sich in uns regt/ so wird uns warm gemacht; ¶ Und was durch dessen Trieb von uns wird vorgebracht/ ¶ Ist anders nicht/ als wanns herkäm von den Propheten. ¶ 5. Und ist dieses Orts nicht zu verschwei-[S]gen/ daß etzliche von denen alten Vättern und Lehrern der ersten Christlichen Kirchen die Poeten anders nicht genennt haben als Propheten-Diebe: Weil sie nemlich viel aus der H. Schrifft gestohlen oder genommen haben/ wie fürnemlich in des [aq]Ovidii[/aq] Buch/ [aq]Metamorphosis[/aq] genannt/ oder die Verwandelung/ aus welchem es scheint/ daß er viel mit unter sein Fabelwerck/ und erdichtete Schrifft mit eingemenget habe. ¶ 6. Sonst werden sie auch Brüder der Natur genennt; Weil sie nemlich nicht allein ein Ding klug und sinn-reich erfinden und fürstellig machen/ als wann sichs in der That und Wahrheit also befände; sondern auch/ weil sie der Zeuge-Mutter aller Dinge/ der Natur/ dergestalt nachahmen/ daß sie alles eigentlich u. natürlich vorstellen/ wie es an sich selbst ist / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: 4. Und ist demnach kein Wunder/ daß denen Poeten sonderliche Nahmen beygeleget werden/ welche bedeuten/ daß Sie von den Musen oder Göttinnen der freyen Künste gleichsam angefeuret werden/ und daß Phoebus selbst ihr Gemüth entzünde/ indem sie sagen: ([aq]e[/aq]. [= [aq]Ovidius Lib. VI. Fastorum. vers. 5[/aq].]) ¶ [aq]Est Deus in nobis, agitante calescimus illo[/aq], ¶ [aq]Impetus hic sacrae femina mentis habet[/aq]. ¶ Welches ich dorten ([aq]f[/aq]. [[aq]In Viridario meo Poëtico Parte II. p. m. 35[/aq].]) also teutsch gegeben. ¶ Es ist ein GOtt in uns/ so sagen die Poeten/ ¶ Wann der sich in uns regt/ so wird uns warm gemacht; ¶ Und was durch dessen Trieb von uns wird vorgebracht/ ¶ Ist anders nicht/ als wanns herkäm von den Propheten. ¶ 5. Und ist dieses Orts nicht zu verschwei-[S]gen/ daß etzliche von denen alten Vättern und Lehrern der ersten Christlichen Kirchen die Poeten anders nicht genennt haben als Propheten-Diebe: Weil sie nemlich viel aus der H. Schrifft gestohlen oder genommen haben/ wie fürnemlich in des [aq]Ovidii[/aq] Buch/ [aq]Metamorphosis[/aq] genannt/ oder die Verwandelung/ aus welchem es scheint/ daß er viel mit unter sein Fabelwerck/ und erdichtete Schrifft mit eingemenget habe. ¶ 6. Sonst werden sie auch Brüder der Natur genennt; Weil sie nemlich nicht allein ein Ding klug und sinn-reich erfinden und fürstellig machen/ als wann sichs in der That und Wahrheit also befände; sondern auch/ weil sie der Zeuge-Mutter aller Dinge/ der Natur/ dergestalt nachahmen/ daß sie alles eigentlich u. natürlich vorstellen/ wie es an sich selbst ist / Fundstelle
 
Seite: (unpag.-unpag.) [10-11]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
7. Exempel [zu den Sonetten, J.T.] finden sich hin- und wieder/ sonderlich bey dem Hrn. [aq]Gryphio[/aq], deme sie sonderlich beliebet/ daher ich dann auch grossen Lusten darzu bekommen/ so daß ich alle Evangelia/ so durchs ganze Jahr hindurch gefunden werden/ auf gewisse Maaß in Sonneten gebracht habe. Uber das hatte ich zu Speyer/ eine geistliche Kunst Kammer aus der H. Schrifft zusammen getragen/ welche in 400. Sonneten bestunden. Aber! Ach leyder! Aber diese nutzliche Sachen haben kein ander Licht gesehen/ als daß sie mit der grausamen Einäscherung der Marggräfflichen Residenz Durlach zugleich verbrennet worden/ und sind also jämmerlich zu Grund gegangen. ¶ 8. Damit aber doch etwas von meiner Arbeit dieses Orts mit eingeruckt werde/ so will ich ein geistliches/ und zwar ein Passions-Sonnet/ und zwar nach diesem unterzeichneten [aq]Schemate[/aq] verfertiget worden ist/ auf die Bahn bringen. ¶ 9. Wer aber andere Gattungen/ als von funffzehen-Sylbigen lang-gekürtzte Reymen/ über Gottes unbegreiffliche Regierung aus ([aq]Tit[/aq].) Fräuleins [aq]Catharinae Reginae[/aq] von Greiffen-Berg etc. genommen/
Eigenschaft / Exempelpolitik: 7. Exempel [zu den Sonetten, J.T.] finden sich hin- und wieder/ sonderlich bey dem Hrn. [aq]Gryphio[/aq], deme sie sonderlich beliebet/ daher ich dann auch grossen Lusten darzu bekommen/ so daß ich alle Evangelia/ so durchs ganze Jahr hindurch gefunden werden/ auf gewisse Maaß in Sonneten gebracht habe. Uber das hatte ich zu Speyer/ eine geistliche Kunst Kammer aus der H. Schrifft zusammen getragen/ welche in 400. Sonneten bestunden. Aber! Ach leyder! Aber diese nutzliche Sachen haben kein ander Licht gesehen/ als daß sie mit der grausamen Einäscherung der Marggräfflichen Residenz Durlach zugleich verbrennet worden/ und sind also jämmerlich zu Grund gegangen. ¶ 8. Damit aber doch etwas von meiner Arbeit dieses Orts mit eingeruckt werde/ so will ich ein geistliches/ und zwar ein Passions-Sonnet/ und zwar nach diesem unterzeichneten [aq]Schemate[/aq] verfertiget worden ist/ auf die Bahn bringen. ¶ 9. Wer aber andere Gattungen/ als von funffzehen-Sylbigen lang-gekürtzte Reymen/ über Gottes unbegreiffliche Regierung aus ([aq]Tit[/aq].) Fräuleins [aq]Catharinae Reginae[/aq] von Greiffen-Berg etc. genommen/ / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: 7. Exempel [zu den Sonetten, J.T.] finden sich hin- und wieder/ sonderlich bey dem Hrn. [aq]Gryphio[/aq], deme sie sonderlich beliebet/ daher ich dann auch grossen Lusten darzu bekommen/ so daß ich alle Evangelia/ so durchs ganze Jahr hindurch gefunden werden/ auf gewisse Maaß in Sonneten gebracht habe. Uber das hatte ich zu Speyer/ eine geistliche Kunst Kammer aus der H. Schrifft zusammen getragen/ welche in 400. Sonneten bestunden. Aber! Ach leyder! Aber diese nutzliche Sachen haben kein ander Licht gesehen/ als daß sie mit der grausamen Einäscherung der Marggräfflichen Residenz Durlach zugleich verbrennet worden/ und sind also jämmerlich zu Grund gegangen. ¶ 8. Damit aber doch etwas von meiner Arbeit dieses Orts mit eingeruckt werde/ so will ich ein geistliches/ und zwar ein Passions-Sonnet/ und zwar nach diesem unterzeichneten [aq]Schemate[/aq] verfertiget worden ist/ auf die Bahn bringen. ¶ 9. Wer aber andere Gattungen/ als von funffzehen-Sylbigen lang-gekürtzte Reymen/ über Gottes unbegreiffliche Regierung aus ([aq]Tit[/aq].) Fräuleins [aq]Catharinae Reginae[/aq] von Greiffen-Berg etc. genommen/ / Fundstelle
 
Seite: (72) [93]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: 3. Mit diesem stimmet ein anderer ([aq]c[/aq]. [[aq]Guil. Blancus Tractatu de Anagrammatibus referente Poët. Maj. Giessenâ Lib. II. cap. 5. p. 293[/aq].]) überein/ welcher auch der Meynung ist/ daß es eine alte Erfindung seye/ welche sonder Zweiffel von den Hebräern und ihrer Cabala herkomme/ wann er also setzet: [aq]Illi enim (Hebraei) juxta primam partem Cabalae per GEMATRIA literas transponunt[/aq]. / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: 3. Mit diesem stimmet ein anderer ([aq]c[/aq]. [[aq]Guil. Blancus Tractatu de Anagrammatibus referente Poët. Maj. Giessenâ Lib. II. cap. 5. p. 293[/aq].]) überein/ welcher auch der Meynung ist/ daß es eine alte Erfindung seye/ welche sonder Zweiffel von den Hebräern und ihrer Cabala herkomme/ wann er also setzet: [aq]Illi enim (Hebraei) juxta primam partem Cabalae per GEMATRIA literas transponunt[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (124) [145]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [zu den [aq]Paragrammatibus[/aq], J.T.] 7. Dieses Orts kan ich mit unverantwortlichem Stillschweigen nicht vorbey gehen daß dieses tiefsinnige Kunst-Stück sich in unserm H. Bibel-Buch auch blicken lässet/ indem an seinem Ort ein recht wunderns-würdiges Exempel ([aq]b[/aq].[= [aq]Apocal. 13. vers. 18[/aq].] gelesen wird: Dann wann Johannes vom Antichrist redet/ so bricht er unter andern in diese nachdenckliche Wort heraus/ und sagt: Hier ist Weißheit. Wer Verstand hat/ der überlege die Zahl des Thiers; dann es ist eines Menschen Zahl/ und seine Zahl ist. 666. ¶ 8. Wann man nun diese beyde Wort: Römischer Pabst/ nach denen [aq]numeris monadicis[/aq] ausrechnet/ so kommt/ welch sich zu verwundern ist/ die angeregt Zahl 666. vollkommlich heraus/ welches wir aber auf sich beruhen lassen / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: [zu den [aq]Paragrammatibus[/aq], J.T.] 7. Dieses Orts kan ich mit unverantwortlichem Stillschweigen nicht vorbey gehen daß dieses tiefsinnige Kunst-Stück sich in unserm H. Bibel-Buch auch blicken lässet/ indem an seinem Ort ein recht wunderns-würdiges Exempel ([aq]b[/aq].[= [aq]Apocal. 13. vers. 18[/aq].] gelesen wird: Dann wann Johannes vom Antichrist redet/ so bricht er unter andern in diese nachdenckliche Wort heraus/ und sagt: Hier ist Weißheit. Wer Verstand hat/ der überlege die Zahl des Thiers; dann es ist eines Menschen Zahl/ und seine Zahl ist. 666. ¶ 8. Wann man nun diese beyde Wort: Römischer Pabst/ nach denen [aq]numeris monadicis[/aq] ausrechnet/ so kommt/ welch sich zu verwundern ist/ die angeregt Zahl 666. vollkommlich heraus/ welches wir aber auf sich beruhen lassen / Fundstelle
 
Seite: (135) [156]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
3. Was ihren [der Romane, J.T.] Ursprung anbetrifft/ so können wir zwar dieses Orts keine verläßliche Nachricht davon vorstellig machen; Daß es aber keine neue/ sondern ziemlich alte Erfindung seye/ will fast daher erscheinen/ weil sich auch dergleichen in den Biblischen Historien finden lassen. ¶ 4. Dann als der Prophet und königliche Hof-Prediger der [aq]Nathan[/aq] dort ([aq]a[/aq]. [= [aq]2. Samuel XII. vers. 1. seqq[/aq].]) eine recht gefährliche [aq]Commission[/aq] an den König David bekäme/ welchen er seine Laster vortragen sollte/ so ware er nicht so einfältig und so thöricht/ daß er ihm gesagt hätte: Höre Herr König! Dir soll ich sagen: Du seyest ein Ehbrecher und Mörder; sondern es bediente sich dieser kluge Prophet einer Nachdencklichen Geschicht Gedicht/ durch welche er den König gar artlich dahin brachte/ daß er sich selbst sein eigen Urthel fällte/ und er also zur Erkänntniß seiner Sünden gebracht wurde. ¶ 5. Die Sache verhält sich kürtzlich also: als [aq]Nathan[/aq] vor den König kame/ erzehlte er ihm/ daß zween Männer/ ein reicher der sehr viel Schaf und Rin-[S]der gehabt; und ein Armer/ der nur ein eintziges Schäflein gehabt/ an welchem er all seine Freude gesehen/ die er sich in der gantzen Welt hätte wünschen mögen. Nun aber habe sichs zu getragen/ daß dem reichen Mann ein Gast zu Hauß kommen; dem er gern hätte etwas zu richten lassen wollen. Ob er nun zwar besagter massen sehr viel Schaf und Rinder gehabt/ so habe er doch derselbigen allmiteinander verschonet/ und habe dem armen Mann sein einziges und recht liebes Schäflein genommen/ habe dasselbige geschlachtet/ und habe dasselbige vor seinen Gast zu gerichtet. Als David dieses recht unbilliche Verfahren angehöret/ ist er wieder diesen recht gewalthätigen reichen Mann im Eyffer entbrannt/ und hat ihm ein ziemlich schwehres Urtheil gefället/ und gesagt: so wahr der HErr lebt/ der Mann ist ein Kind des Todes/ der das gethan hat. Darzu soll er das Schaf vierfältig wiedergeben/ darum/ daß er solches gethan/ und nicht verschonet hat. Kaum David diese Wort außgeredet/ da zog der [aq]Nathan[/aq] die Larve vom Gesicht/ redete den König getrost an und sprach: Du bist derselbige Mann! Du hast das Wort des HErrn verachtet! [aq]Uriam[/aq] den Hethiter hastu erschlagen mit dem Schwerdt! Sein Weib hastu dir zum Weib genommen/ ihn aber hastu erwürget mit dem Schwerdt der KinderAmmon. Hierdurch hat [aq]Nathan[/aq] den König so mürb gemacht/ daß er in sich gegangen/ sein Unrecht erkennt/ bitterlich geweinet/ und GOtt seine Sünde abgebetten. ¶ 8. Ein ander recht bedenckliches Exempel wird uns an seinem Ort ([aq]b[/aq]. [[aq]Judic. IX. 7. seqq[/aq].]) vorgestellt an den Bäumen/ [S] was dieselbige vor merckwürdige Reden unter sich gehalten haben/ da sie einen König unter sich haben erwehlen wollen. Dann als [aq]Jotham[/aq] der jüngste Sohn [aq]Jerub Baal[/aq], (der von siebenzig Brüdern/ so alle erwürget worden/ übergeblieben war) den Sichemitern ihre Undanckbarkeit/ so sie am Hause Gideon begangen/ nachdrücklich verweisen wolte/ bediente er sich folgenden Geschicht Gedichts/ indem er die Bäume/ als redende Personen aufgeführet/ welche den Oelbaum mit freundlichen Worten angesprochen/ daß er ihr König seyn solte. Als aber dieser eine abschlägliche Antwort von sich gegeben; Seyen sie zum Feigen-Baum gegangen/ und (weil auch dieser nicht gewolt) von dem zum Weinstock. Als nun alle sich mit ehrlichen Ursachen entschuldiget/ und keiner unter ihnen die königliche Regierung übernehmen wollen; seyen alle Bäum zum Dornbusch gegangen/ und gesagt: ists wahr/ daß ihr mich zum König salbet über euch? So kommt und vertrauet euch unter meinen Schatten! Wo aber nicht? So gehe Feuer auf vom Dornbusch und verzehre die Zedern Libanon! ¶ 9. Allhier muß man nun nicht meynen daß es ein blosses Mährlein/ lächerliche Fabel/ oder ein ersonnenes Gedicht seye; sondern es wird unter diesem Gedicht eine merckliche Geschicht bemäntelt/ welche sich wahrhafftig begeben/ als die Sichemiter so viel Königs inder unrechtmässiger Weise erwürget/ und den Abimelech umgebracht haben/ wie dann solches die Historie mit mehrern Umständen ausfündig macht. ¶ 10. Ob nun diese Exempel nicht vor eine Roman [S] oder ein sinnreiches Geschicht Gedicht/ könne gehalten werden/ lasse ich andere verständige Leut urtheilen. ¶ 11. Gesetzt aber? Es werde widersprochen! daß dergleichen Geschicht Gedichte in der H. Schrifft gefunden werden/ wie wir uns deswegen mit keinem Menschen in einigen Wort-Streit uns einzulassen gedencken; (sondern wir lassen einem jeglichen seine Gedancken) so kan doch dieses durchaus nicht geläugnet werden/ daß die geschickteste Leute sich dergleichen Art zu schreiben gemeiniglich bedienen/ indem sie nemlich gleichsam in einem Gedicht eine wahrhafftig geschehene Sache in annehmlicher Erzehlung vorstellen/ und der gantzen Welt kund machen.
Eigenschaft / Exempelpolitik: 3. Was ihren [der Romane, J.T.] Ursprung anbetrifft/ so können wir zwar dieses Orts keine verläßliche Nachricht davon vorstellig machen; Daß es aber keine neue/ sondern ziemlich alte Erfindung seye/ will fast daher erscheinen/ weil sich auch dergleichen in den Biblischen Historien finden lassen. ¶ 4. Dann als der Prophet und königliche Hof-Prediger der [aq]Nathan[/aq] dort ([aq]a[/aq]. [= [aq]2. Samuel XII. vers. 1. seqq[/aq].]) eine recht gefährliche [aq]Commission[/aq] an den König David bekäme/ welchen er seine Laster vortragen sollte/ so ware er nicht so einfältig und so thöricht/ daß er ihm gesagt hätte: Höre Herr König! Dir soll ich sagen: Du seyest ein Ehbrecher und Mörder; sondern es bediente sich dieser kluge Prophet einer Nachdencklichen Geschicht Gedicht/ durch welche er den König gar artlich dahin brachte/ daß er sich selbst sein eigen Urthel fällte/ und er also zur Erkänntniß seiner Sünden gebracht wurde. ¶ 5. Die Sache verhält sich kürtzlich also: als [aq]Nathan[/aq] vor den König kame/ erzehlte er ihm/ daß zween Männer/ ein reicher der sehr viel Schaf und Rin-[S]der gehabt; und ein Armer/ der nur ein eintziges Schäflein gehabt/ an welchem er all seine Freude gesehen/ die er sich in der gantzen Welt hätte wünschen mögen. Nun aber habe sichs zu getragen/ daß dem reichen Mann ein Gast zu Hauß kommen; dem er gern hätte etwas zu richten lassen wollen. Ob er nun zwar besagter massen sehr viel Schaf und Rinder gehabt/ so habe er doch derselbigen allmiteinander verschonet/ und habe dem armen Mann sein einziges und recht liebes Schäflein genommen/ habe dasselbige geschlachtet/ und habe dasselbige vor seinen Gast zu gerichtet. Als David dieses recht unbilliche Verfahren angehöret/ ist er wieder diesen recht gewalthätigen reichen Mann im Eyffer entbrannt/ und hat ihm ein ziemlich schwehres Urtheil gefället/ und gesagt: so wahr der HErr lebt/ der Mann ist ein Kind des Todes/ der das gethan hat. Darzu soll er das Schaf vierfältig wiedergeben/ darum/ daß er solches gethan/ und nicht verschonet hat. Kaum David diese Wort außgeredet/ da zog der [aq]Nathan[/aq] die Larve vom Gesicht/ redete den König getrost an und sprach: Du bist derselbige Mann! Du hast das Wort des HErrn verachtet! [aq]Uriam[/aq] den Hethiter hastu erschlagen mit dem Schwerdt! Sein Weib hastu dir zum Weib genommen/ ihn aber hastu erwürget mit dem Schwerdt der KinderAmmon. Hierdurch hat [aq]Nathan[/aq] den König so mürb gemacht/ daß er in sich gegangen/ sein Unrecht erkennt/ bitterlich geweinet/ und GOtt seine Sünde abgebetten. ¶ 8. Ein ander recht bedenckliches Exempel wird uns an seinem Ort ([aq]b[/aq]. [[aq]Judic. IX. 7. seqq[/aq].]) vorgestellt an den Bäumen/ [S] was dieselbige vor merckwürdige Reden unter sich gehalten haben/ da sie einen König unter sich haben erwehlen wollen. Dann als [aq]Jotham[/aq] der jüngste Sohn [aq]Jerub Baal[/aq], (der von siebenzig Brüdern/ so alle erwürget worden/ übergeblieben war) den Sichemitern ihre Undanckbarkeit/ so sie am Hause Gideon begangen/ nachdrücklich verweisen wolte/ bediente er sich folgenden Geschicht Gedichts/ indem er die Bäume/ als redende Personen aufgeführet/ welche den Oelbaum mit freundlichen Worten angesprochen/ daß er ihr König seyn solte. Als aber dieser eine abschlägliche Antwort von sich gegeben; Seyen sie zum Feigen-Baum gegangen/ und (weil auch dieser nicht gewolt) von dem zum Weinstock. Als nun alle sich mit ehrlichen Ursachen entschuldiget/ und keiner unter ihnen die königliche Regierung übernehmen wollen; seyen alle Bäum zum Dornbusch gegangen/ und gesagt: ists wahr/ daß ihr mich zum König salbet über euch? So kommt und vertrauet euch unter meinen Schatten! Wo aber nicht? So gehe Feuer auf vom Dornbusch und verzehre die Zedern Libanon! ¶ 9. Allhier muß man nun nicht meynen daß es ein blosses Mährlein/ lächerliche Fabel/ oder ein ersonnenes Gedicht seye; sondern es wird unter diesem Gedicht eine merckliche Geschicht bemäntelt/ welche sich wahrhafftig begeben/ als die Sichemiter so viel Königs inder unrechtmässiger Weise erwürget/ und den Abimelech umgebracht haben/ wie dann solches die Historie mit mehrern Umständen ausfündig macht. ¶ 10. Ob nun diese Exempel nicht vor eine Roman [S] oder ein sinnreiches Geschicht Gedicht/ könne gehalten werden/ lasse ich andere verständige Leut urtheilen. ¶ 11. Gesetzt aber? Es werde widersprochen! daß dergleichen Geschicht Gedichte in der H. Schrifft gefunden werden/ wie wir uns deswegen mit keinem Menschen in einigen Wort-Streit uns einzulassen gedencken; (sondern wir lassen einem jeglichen seine Gedancken) so kan doch dieses durchaus nicht geläugnet werden/ daß die geschickteste Leute sich dergleichen Art zu schreiben gemeiniglich bedienen/ indem sie nemlich gleichsam in einem Gedicht eine wahrhafftig geschehene Sache in annehmlicher Erzehlung vorstellen/ und der gantzen Welt kund machen. / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: 3. Was ihren [der Romane, J.T.] Ursprung anbetrifft/ so können wir zwar dieses Orts keine verläßliche Nachricht davon vorstellig machen; Daß es aber keine neue/ sondern ziemlich alte Erfindung seye/ will fast daher erscheinen/ weil sich auch dergleichen in den Biblischen Historien finden lassen. ¶ 4. Dann als der Prophet und königliche Hof-Prediger der [aq]Nathan[/aq] dort ([aq]a[/aq]. [= [aq]2. Samuel XII. vers. 1. seqq[/aq].]) eine recht gefährliche [aq]Commission[/aq] an den König David bekäme/ welchen er seine Laster vortragen sollte/ so ware er nicht so einfältig und so thöricht/ daß er ihm gesagt hätte: Höre Herr König! Dir soll ich sagen: Du seyest ein Ehbrecher und Mörder; sondern es bediente sich dieser kluge Prophet einer Nachdencklichen Geschicht Gedicht/ durch welche er den König gar artlich dahin brachte/ daß er sich selbst sein eigen Urthel fällte/ und er also zur Erkänntniß seiner Sünden gebracht wurde. ¶ 5. Die Sache verhält sich kürtzlich also: als [aq]Nathan[/aq] vor den König kame/ erzehlte er ihm/ daß zween Männer/ ein reicher der sehr viel Schaf und Rin-[S]der gehabt; und ein Armer/ der nur ein eintziges Schäflein gehabt/ an welchem er all seine Freude gesehen/ die er sich in der gantzen Welt hätte wünschen mögen. Nun aber habe sichs zu getragen/ daß dem reichen Mann ein Gast zu Hauß kommen; dem er gern hätte etwas zu richten lassen wollen. Ob er nun zwar besagter massen sehr viel Schaf und Rinder gehabt/ so habe er doch derselbigen allmiteinander verschonet/ und habe dem armen Mann sein einziges und recht liebes Schäflein genommen/ habe dasselbige geschlachtet/ und habe dasselbige vor seinen Gast zu gerichtet. Als David dieses recht unbilliche Verfahren angehöret/ ist er wieder diesen recht gewalthätigen reichen Mann im Eyffer entbrannt/ und hat ihm ein ziemlich schwehres Urtheil gefället/ und gesagt: so wahr der HErr lebt/ der Mann ist ein Kind des Todes/ der das gethan hat. Darzu soll er das Schaf vierfältig wiedergeben/ darum/ daß er solches gethan/ und nicht verschonet hat. Kaum David diese Wort außgeredet/ da zog der [aq]Nathan[/aq] die Larve vom Gesicht/ redete den König getrost an und sprach: Du bist derselbige Mann! Du hast das Wort des HErrn verachtet! [aq]Uriam[/aq] den Hethiter hastu erschlagen mit dem Schwerdt! Sein Weib hastu dir zum Weib genommen/ ihn aber hastu erwürget mit dem Schwerdt der KinderAmmon. Hierdurch hat [aq]Nathan[/aq] den König so mürb gemacht/ daß er in sich gegangen/ sein Unrecht erkennt/ bitterlich geweinet/ und GOtt seine Sünde abgebetten. ¶ 8. Ein ander recht bedenckliches Exempel wird uns an seinem Ort ([aq]b[/aq]. [[aq]Judic. IX. 7. seqq[/aq].]) vorgestellt an den Bäumen/ [S] was dieselbige vor merckwürdige Reden unter sich gehalten haben/ da sie einen König unter sich haben erwehlen wollen. Dann als [aq]Jotham[/aq] der jüngste Sohn [aq]Jerub Baal[/aq], (der von siebenzig Brüdern/ so alle erwürget worden/ übergeblieben war) den Sichemitern ihre Undanckbarkeit/ so sie am Hause Gideon begangen/ nachdrücklich verweisen wolte/ bediente er sich folgenden Geschicht Gedichts/ indem er die Bäume/ als redende Personen aufgeführet/ welche den Oelbaum mit freundlichen Worten angesprochen/ daß er ihr König seyn solte. Als aber dieser eine abschlägliche Antwort von sich gegeben; Seyen sie zum Feigen-Baum gegangen/ und (weil auch dieser nicht gewolt) von dem zum Weinstock. Als nun alle sich mit ehrlichen Ursachen entschuldiget/ und keiner unter ihnen die königliche Regierung übernehmen wollen; seyen alle Bäum zum Dornbusch gegangen/ und gesagt: ists wahr/ daß ihr mich zum König salbet über euch? So kommt und vertrauet euch unter meinen Schatten! Wo aber nicht? So gehe Feuer auf vom Dornbusch und verzehre die Zedern Libanon! ¶ 9. Allhier muß man nun nicht meynen daß es ein blosses Mährlein/ lächerliche Fabel/ oder ein ersonnenes Gedicht seye; sondern es wird unter diesem Gedicht eine merckliche Geschicht bemäntelt/ welche sich wahrhafftig begeben/ als die Sichemiter so viel Königs inder unrechtmässiger Weise erwürget/ und den Abimelech umgebracht haben/ wie dann solches die Historie mit mehrern Umständen ausfündig macht. ¶ 10. Ob nun diese Exempel nicht vor eine Roman [S] oder ein sinnreiches Geschicht Gedicht/ könne gehalten werden/ lasse ich andere verständige Leut urtheilen. ¶ 11. Gesetzt aber? Es werde widersprochen! daß dergleichen Geschicht Gedichte in der H. Schrifft gefunden werden/ wie wir uns deswegen mit keinem Menschen in einigen Wort-Streit uns einzulassen gedencken; (sondern wir lassen einem jeglichen seine Gedancken) so kan doch dieses durchaus nicht geläugnet werden/ daß die geschickteste Leute sich dergleichen Art zu schreiben gemeiniglich bedienen/ indem sie nemlich gleichsam in einem Gedicht eine wahrhafftig geschehene Sache in annehmlicher Erzehlung vorstellen/ und der gantzen Welt kund machen. / Fundstelle
 
Seite: (138-141) [159-162]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Dahero dann auch hochgelehrte Leute diesen Rath geben/ daß welche sich auf die H. Schrifft/ und derselbigen Vortragung zu legen Willens sind/ die sollen sich von Jugend an in der Ticht-Kunst [S] [ü]ben damit sie hernach in hurtiger Erfingung allerhand schöner Gleichnüssen desto fertiger und geschickter seyn möchten / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Dahero dann auch hochgelehrte Leute diesen Rath geben/ daß welche sich auf die H. Schrifft/ und derselbigen Vortragung zu legen Willens sind/ die sollen sich von Jugend an in der Ticht-Kunst [S] [ü]ben damit sie hernach in hurtiger Erfingung allerhand schöner Gleichnüssen desto fertiger und geschickter seyn möchten / Fundstelle
 
Seite: (unpag.-unpag.) [8-9]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Biblia[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Biblia[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (unpag.) [16]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Hrn. Harsdörffer in seiner großmüthigen Judith. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Hrn. Harsdörffer in seiner großmüthigen Judith. / Fundstelle
 
Seite: (58) [79]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Ach Gott mein HErr wie werd’ ich doch genaget/ / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Ach Gott mein HErr wie werd’ ich doch genaget/ / Fundstelle
 
Seite: (59) [80]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: in der Theatralischen Darstellung des König Davids von jenem belobten Poeten ([aq]b[/aq]. [= Herr [aq]Schottelius Lib. III. Cap. 3. p. 928[/aq].] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: in der Theatralischen Darstellung des König Davids von jenem belobten Poeten ([aq]b[/aq]. [= Herr [aq]Schottelius Lib. III. Cap. 3. p. 928[/aq].] / Fundstelle
 
Seite: (60) [81]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Hrn. Harsdörffer in seiner bescheidenen Thamar/ wie auch in dem reuigen Cain / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Hrn. Harsdörffer in seiner bescheidenen Thamar/ wie auch in dem reuigen Cain / Fundstelle
 
Seite: (63) [84]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: was dort ([aq]d[/aq]. [= Hr. Michael Kongehl in der Belustigung bey der Unlust. [aq]Part. I. p. m. 187[/aq].) der Hr. Kongehl in seinem Pfingst-Gesang […] ¶ Ergeistert euch ihr blöden Seelen! / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: was dort ([aq]d[/aq]. [= Hr. Michael Kongehl in der Belustigung bey der Unlust. [aq]Part. I. p. m. 187[/aq].) der Hr. Kongehl in seinem Pfingst-Gesang […] ¶ Ergeistert euch ihr blöden Seelen! / Fundstelle
 
Seite: (84) [105]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: 14. Dieser Titel/ gleichwie gedruckt worden ist/ lautet also: Der Christlichen Teutschen Wahrheit gehabte Audientz bey dem Allerchristlichsten König Ludwig XIV. zu Versailles am Tag des H. Apostels [aq]Thomae[/aq] den 21. Decembris 1689. Worinn/ im Nahmen des Christlichen [aq]EUROPAE[/aq], der König seines bißherigen Verfahrens erinnert/ und deswegen Rechenschafft von ihm begehrt wird. Freyburg gedruckt im Jahr 1690. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: 14. Dieser Titel/ gleichwie gedruckt worden ist/ lautet also: Der Christlichen Teutschen Wahrheit gehabte Audientz bey dem Allerchristlichsten König Ludwig XIV. zu Versailles am Tag des H. Apostels [aq]Thomae[/aq] den 21. Decembris 1689. Worinn/ im Nahmen des Christlichen [aq]EUROPAE[/aq], der König seines bißherigen Verfahrens erinnert/ und deswegen Rechenschafft von ihm begehrt wird. Freyburg gedruckt im Jahr 1690. / Fundstelle
 
Seite: (142) [163]
Eigenschaft / Textanhänge
 
Eigenschaft / Textanhänge: Kurtzer Anhang von denen [aq]ANAGRAMMATISMIS[/aq] Oder Buchstaben-Wechseln / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Textanhänge: Kurtzer Anhang von denen [aq]ANAGRAMMATISMIS[/aq] Oder Buchstaben-Wechseln / Fundstelle
 
Seite: (unpag.) [165]

Aktuelle Version vom 10. Mai 2024, 12:45 Uhr

Keine Beschreibung vorhanden
Sprache Bezeichnung Beschreibung Auch bekannt als
Deutsch
Lehr-mässige Anweisung/ Zu der Teutschen Verß- und Ticht-Kunst
Keine Beschreibung vorhanden

    Aussagen

    0 Fundstellen
    1702
    0 Fundstellen
    Nurnberg
    0 Fundstellen
    0 Fundstellen
    Eine Fundstelle
    (unpag.-unpag.) [8-14]
    Eine Fundstelle
    (unpag.-unpag.) [16-17]
    Eine Fundstelle
    (unpag.-unpag.) [18-21]
    Eine Fundstelle
    (61-64) [82-85]
    Eine Fundstelle
    (77-80) [98-101]
    Eine Fundstelle
    (83-87) [104-108]
    Eine Fundstelle
    (87-91) [108-112]
    Eine Fundstelle
    (91-96) [112-117]
    Eine Fundstelle
    (96-100) [117-121]
    Eine Fundstelle
    (106-107) [127-128]
    Eine Fundstelle
    (108-110) [129-131]
    Eine Fundstelle
    (111-122) [132-143]
    Eine Fundstelle
    (137-143) [158-164]
    Eine Fundstelle
    (167-176) [188-203]
    4. Und ist demnach kein Wunder/ daß denen Poeten sonderliche Nahmen beygeleget werden/ welche bedeuten/ daß Sie von den Musen oder Göttinnen der freyen Künste gleichsam angefeuret werden/ und daß Phoebus selbst ihr Gemüth entzünde/ indem sie sagen: ([aq]e[/aq]. [= [aq]Ovidius Lib. VI. Fastorum. vers. 5[/aq].]) ¶ [aq]Est Deus in nobis, agitante calescimus illo[/aq], ¶ [aq]Impetus hic sacrae femina mentis habet[/aq]. ¶ Welches ich dorten ([aq]f[/aq]. [[aq]In Viridario meo Poëtico Parte II. p. m. 35[/aq].]) also teutsch gegeben. ¶ Es ist ein GOtt in uns/ so sagen die Poeten/ ¶ Wann der sich in uns regt/ so wird uns warm gemacht; ¶ Und was durch dessen Trieb von uns wird vorgebracht/ ¶ Ist anders nicht/ als wanns herkäm von den Propheten. ¶ 5. Und ist dieses Orts nicht zu verschwei-[S]gen/ daß etzliche von denen alten Vättern und Lehrern der ersten Christlichen Kirchen die Poeten anders nicht genennt haben als Propheten-Diebe: Weil sie nemlich viel aus der H. Schrifft gestohlen oder genommen haben/ wie fürnemlich in des [aq]Ovidii[/aq] Buch/ [aq]Metamorphosis[/aq] genannt/ oder die Verwandelung/ aus welchem es scheint/ daß er viel mit unter sein Fabelwerck/ und erdichtete Schrifft mit eingemenget habe. ¶ 6. Sonst werden sie auch Brüder der Natur genennt; Weil sie nemlich nicht allein ein Ding klug und sinn-reich erfinden und fürstellig machen/ als wann sichs in der That und Wahrheit also befände; sondern auch/ weil sie der Zeuge-Mutter aller Dinge/ der Natur/ dergestalt nachahmen/ daß sie alles eigentlich u. natürlich vorstellen/ wie es an sich selbst ist
    Eine Fundstelle
    (unpag.-unpag.) [10-11]
    4. Und ist demnach kein Wunder/ daß denen Poeten sonderliche Nahmen beygeleget werden/ welche bedeuten/ daß Sie von den Musen oder Göttinnen der freyen Künste gleichsam angefeuret werden/ und daß Phoebus selbst ihr Gemüth entzünde/ indem sie sagen: ([aq]e[/aq]. [= [aq]Ovidius Lib. VI. Fastorum. vers. 5[/aq].]) ¶ [aq]Est Deus in nobis, agitante calescimus illo[/aq], ¶ [aq]Impetus hic sacrae femina mentis habet[/aq]. ¶ Welches ich dorten ([aq]f[/aq]. [[aq]In Viridario meo Poëtico Parte II. p. m. 35[/aq].]) also teutsch gegeben. ¶ Es ist ein GOtt in uns/ so sagen die Poeten/ ¶ Wann der sich in uns regt/ so wird uns warm gemacht; ¶ Und was durch dessen Trieb von uns wird vorgebracht/ ¶ Ist anders nicht/ als wanns herkäm von den Propheten. ¶ 5. Und ist dieses Orts nicht zu verschwei-[S]gen/ daß etzliche von denen alten Vättern und Lehrern der ersten Christlichen Kirchen die Poeten anders nicht genennt haben als Propheten-Diebe: Weil sie nemlich viel aus der H. Schrifft gestohlen oder genommen haben/ wie fürnemlich in des [aq]Ovidii[/aq] Buch/ [aq]Metamorphosis[/aq] genannt/ oder die Verwandelung/ aus welchem es scheint/ daß er viel mit unter sein Fabelwerck/ und erdichtete Schrifft mit eingemenget habe. ¶ 6. Sonst werden sie auch Brüder der Natur genennt; Weil sie nemlich nicht allein ein Ding klug und sinn-reich erfinden und fürstellig machen/ als wann sichs in der That und Wahrheit also befände; sondern auch/ weil sie der Zeuge-Mutter aller Dinge/ der Natur/ dergestalt nachahmen/ daß sie alles eigentlich u. natürlich vorstellen/ wie es an sich selbst ist
    Eine Fundstelle
    (unpag.-unpag.) [10-11]
    3. Was ihren [der Romane, J.T.] Ursprung anbetrifft/ so können wir zwar dieses Orts keine verläßliche Nachricht davon vorstellig machen; Daß es aber keine neue/ sondern ziemlich alte Erfindung seye/ will fast daher erscheinen/ weil sich auch dergleichen in den Biblischen Historien finden lassen. ¶ 4. Dann als der Prophet und königliche Hof-Prediger der [aq]Nathan[/aq] dort ([aq]a[/aq]. [= [aq]2. Samuel XII. vers. 1. seqq[/aq].]) eine recht gefährliche [aq]Commission[/aq] an den König David bekäme/ welchen er seine Laster vortragen sollte/ so ware er nicht so einfältig und so thöricht/ daß er ihm gesagt hätte: Höre Herr König! Dir soll ich sagen: Du seyest ein Ehbrecher und Mörder; sondern es bediente sich dieser kluge Prophet einer Nachdencklichen Geschicht Gedicht/ durch welche er den König gar artlich dahin brachte/ daß er sich selbst sein eigen Urthel fällte/ und er also zur Erkänntniß seiner Sünden gebracht wurde. ¶ 5. Die Sache verhält sich kürtzlich also: als [aq]Nathan[/aq] vor den König kame/ erzehlte er ihm/ daß zween Männer/ ein reicher der sehr viel Schaf und Rin-[S]der gehabt; und ein Armer/ der nur ein eintziges Schäflein gehabt/ an welchem er all seine Freude gesehen/ die er sich in der gantzen Welt hätte wünschen mögen. Nun aber habe sichs zu getragen/ daß dem reichen Mann ein Gast zu Hauß kommen; dem er gern hätte etwas zu richten lassen wollen. Ob er nun zwar besagter massen sehr viel Schaf und Rinder gehabt/ so habe er doch derselbigen allmiteinander verschonet/ und habe dem armen Mann sein einziges und recht liebes Schäflein genommen/ habe dasselbige geschlachtet/ und habe dasselbige vor seinen Gast zu gerichtet. Als David dieses recht unbilliche Verfahren angehöret/ ist er wieder diesen recht gewalthätigen reichen Mann im Eyffer entbrannt/ und hat ihm ein ziemlich schwehres Urtheil gefället/ und gesagt: so wahr der HErr lebt/ der Mann ist ein Kind des Todes/ der das gethan hat. Darzu soll er das Schaf vierfältig wiedergeben/ darum/ daß er solches gethan/ und nicht verschonet hat. Kaum David diese Wort außgeredet/ da zog der [aq]Nathan[/aq] die Larve vom Gesicht/ redete den König getrost an und sprach: Du bist derselbige Mann! Du hast das Wort des HErrn verachtet! [aq]Uriam[/aq] den Hethiter hastu erschlagen mit dem Schwerdt! Sein Weib hastu dir zum Weib genommen/ ihn aber hastu erwürget mit dem Schwerdt der KinderAmmon. Hierdurch hat [aq]Nathan[/aq] den König so mürb gemacht/ daß er in sich gegangen/ sein Unrecht erkennt/ bitterlich geweinet/ und GOtt seine Sünde abgebetten. ¶ 8. Ein ander recht bedenckliches Exempel wird uns an seinem Ort ([aq]b[/aq]. [[aq]Judic. IX. 7. seqq[/aq].]) vorgestellt an den Bäumen/ [S] was dieselbige vor merckwürdige Reden unter sich gehalten haben/ da sie einen König unter sich haben erwehlen wollen. Dann als [aq]Jotham[/aq] der jüngste Sohn [aq]Jerub Baal[/aq], (der von siebenzig Brüdern/ so alle erwürget worden/ übergeblieben war) den Sichemitern ihre Undanckbarkeit/ so sie am Hause Gideon begangen/ nachdrücklich verweisen wolte/ bediente er sich folgenden Geschicht Gedichts/ indem er die Bäume/ als redende Personen aufgeführet/ welche den Oelbaum mit freundlichen Worten angesprochen/ daß er ihr König seyn solte. Als aber dieser eine abschlägliche Antwort von sich gegeben; Seyen sie zum Feigen-Baum gegangen/ und (weil auch dieser nicht gewolt) von dem zum Weinstock. Als nun alle sich mit ehrlichen Ursachen entschuldiget/ und keiner unter ihnen die königliche Regierung übernehmen wollen; seyen alle Bäum zum Dornbusch gegangen/ und gesagt: ists wahr/ daß ihr mich zum König salbet über euch? So kommt und vertrauet euch unter meinen Schatten! Wo aber nicht? So gehe Feuer auf vom Dornbusch und verzehre die Zedern Libanon! ¶ 9. Allhier muß man nun nicht meynen daß es ein blosses Mährlein/ lächerliche Fabel/ oder ein ersonnenes Gedicht seye; sondern es wird unter diesem Gedicht eine merckliche Geschicht bemäntelt/ welche sich wahrhafftig begeben/ als die Sichemiter so viel Königs inder unrechtmässiger Weise erwürget/ und den Abimelech umgebracht haben/ wie dann solches die Historie mit mehrern Umständen ausfündig macht. ¶ 10. Ob nun diese Exempel nicht vor eine Roman [S] oder ein sinnreiches Geschicht Gedicht/ könne gehalten werden/ lasse ich andere verständige Leut urtheilen. ¶ 11. Gesetzt aber? Es werde widersprochen! daß dergleichen Geschicht Gedichte in der H. Schrifft gefunden werden/ wie wir uns deswegen mit keinem Menschen in einigen Wort-Streit uns einzulassen gedencken; (sondern wir lassen einem jeglichen seine Gedancken) so kan doch dieses durchaus nicht geläugnet werden/ daß die geschickteste Leute sich dergleichen Art zu schreiben gemeiniglich bedienen/ indem sie nemlich gleichsam in einem Gedicht eine wahrhafftig geschehene Sache in annehmlicher Erzehlung vorstellen/ und der gantzen Welt kund machen.
    Eine Fundstelle
    (138-141) [159-162]
    Eine Fundstelle
    (unpag.) [16]
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    4. Und ist demnach kein Wunder/ daß denen Poeten sonderliche Nahmen beygeleget werden/ welche bedeuten/ daß Sie von den Musen oder Göttinnen der freyen Künste gleichsam angefeuret werden/ und daß Phoebus selbst ihr Gemüth entzünde/ indem sie sagen: ([aq]e[/aq]. [= [aq]Ovidius Lib. VI. Fastorum. vers. 5[/aq].]) ¶ [aq]Est Deus in nobis, agitante calescimus illo[/aq], ¶ [aq]Impetus hic sacrae femina mentis habet[/aq]. ¶ Welches ich dorten ([aq]f[/aq]. [[aq]In Viridario meo Poëtico Parte II. p. m. 35[/aq].]) also teutsch gegeben. ¶ Es ist ein GOtt in uns/ so sagen die Poeten/ ¶ Wann der sich in uns regt/ so wird uns warm gemacht; ¶ Und was durch dessen Trieb von uns wird vorgebracht/ ¶ Ist anders nicht/ als wanns herkäm von den Propheten. ¶ 5. Und ist dieses Orts nicht zu verschwei-[S]gen/ daß etzliche von denen alten Vättern und Lehrern der ersten Christlichen Kirchen die Poeten anders nicht genennt haben als Propheten-Diebe: Weil sie nemlich viel aus der H. Schrifft gestohlen oder genommen haben/ wie fürnemlich in des [aq]Ovidii[/aq] Buch/ [aq]Metamorphosis[/aq] genannt/ oder die Verwandelung/ aus welchem es scheint/ daß er viel mit unter sein Fabelwerck/ und erdichtete Schrifft mit eingemenget habe. ¶ 6. Sonst werden sie auch Brüder der Natur genennt; Weil sie nemlich nicht allein ein Ding klug und sinn-reich erfinden und fürstellig machen/ als wann sichs in der That und Wahrheit also befände; sondern auch/ weil sie der Zeuge-Mutter aller Dinge/ der Natur/ dergestalt nachahmen/ daß sie alles eigentlich u. natürlich vorstellen/ wie es an sich selbst ist
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    3. Was ihren [der Romane, J.T.] Ursprung anbetrifft/ so können wir zwar dieses Orts keine verläßliche Nachricht davon vorstellig machen; Daß es aber keine neue/ sondern ziemlich alte Erfindung seye/ will fast daher erscheinen/ weil sich auch dergleichen in den Biblischen Historien finden lassen. ¶ 4. Dann als der Prophet und königliche Hof-Prediger der [aq]Nathan[/aq] dort ([aq]a[/aq]. [= [aq]2. Samuel XII. vers. 1. seqq[/aq].]) eine recht gefährliche [aq]Commission[/aq] an den König David bekäme/ welchen er seine Laster vortragen sollte/ so ware er nicht so einfältig und so thöricht/ daß er ihm gesagt hätte: Höre Herr König! Dir soll ich sagen: Du seyest ein Ehbrecher und Mörder; sondern es bediente sich dieser kluge Prophet einer Nachdencklichen Geschicht Gedicht/ durch welche er den König gar artlich dahin brachte/ daß er sich selbst sein eigen Urthel fällte/ und er also zur Erkänntniß seiner Sünden gebracht wurde. ¶ 5. Die Sache verhält sich kürtzlich also: als [aq]Nathan[/aq] vor den König kame/ erzehlte er ihm/ daß zween Männer/ ein reicher der sehr viel Schaf und Rin-[S]der gehabt; und ein Armer/ der nur ein eintziges Schäflein gehabt/ an welchem er all seine Freude gesehen/ die er sich in der gantzen Welt hätte wünschen mögen. Nun aber habe sichs zu getragen/ daß dem reichen Mann ein Gast zu Hauß kommen; dem er gern hätte etwas zu richten lassen wollen. Ob er nun zwar besagter massen sehr viel Schaf und Rinder gehabt/ so habe er doch derselbigen allmiteinander verschonet/ und habe dem armen Mann sein einziges und recht liebes Schäflein genommen/ habe dasselbige geschlachtet/ und habe dasselbige vor seinen Gast zu gerichtet. Als David dieses recht unbilliche Verfahren angehöret/ ist er wieder diesen recht gewalthätigen reichen Mann im Eyffer entbrannt/ und hat ihm ein ziemlich schwehres Urtheil gefället/ und gesagt: so wahr der HErr lebt/ der Mann ist ein Kind des Todes/ der das gethan hat. Darzu soll er das Schaf vierfältig wiedergeben/ darum/ daß er solches gethan/ und nicht verschonet hat. Kaum David diese Wort außgeredet/ da zog der [aq]Nathan[/aq] die Larve vom Gesicht/ redete den König getrost an und sprach: Du bist derselbige Mann! Du hast das Wort des HErrn verachtet! [aq]Uriam[/aq] den Hethiter hastu erschlagen mit dem Schwerdt! Sein Weib hastu dir zum Weib genommen/ ihn aber hastu erwürget mit dem Schwerdt der KinderAmmon. Hierdurch hat [aq]Nathan[/aq] den König so mürb gemacht/ daß er in sich gegangen/ sein Unrecht erkennt/ bitterlich geweinet/ und GOtt seine Sünde abgebetten. ¶ 8. Ein ander recht bedenckliches Exempel wird uns an seinem Ort ([aq]b[/aq]. [[aq]Judic. IX. 7. seqq[/aq].]) vorgestellt an den Bäumen/ [S] was dieselbige vor merckwürdige Reden unter sich gehalten haben/ da sie einen König unter sich haben erwehlen wollen. Dann als [aq]Jotham[/aq] der jüngste Sohn [aq]Jerub Baal[/aq], (der von siebenzig Brüdern/ so alle erwürget worden/ übergeblieben war) den Sichemitern ihre Undanckbarkeit/ so sie am Hause Gideon begangen/ nachdrücklich verweisen wolte/ bediente er sich folgenden Geschicht Gedichts/ indem er die Bäume/ als redende Personen aufgeführet/ welche den Oelbaum mit freundlichen Worten angesprochen/ daß er ihr König seyn solte. Als aber dieser eine abschlägliche Antwort von sich gegeben; Seyen sie zum Feigen-Baum gegangen/ und (weil auch dieser nicht gewolt) von dem zum Weinstock. Als nun alle sich mit ehrlichen Ursachen entschuldiget/ und keiner unter ihnen die königliche Regierung übernehmen wollen; seyen alle Bäum zum Dornbusch gegangen/ und gesagt: ists wahr/ daß ihr mich zum König salbet über euch? So kommt und vertrauet euch unter meinen Schatten! Wo aber nicht? So gehe Feuer auf vom Dornbusch und verzehre die Zedern Libanon! ¶ 9. Allhier muß man nun nicht meynen daß es ein blosses Mährlein/ lächerliche Fabel/ oder ein ersonnenes Gedicht seye; sondern es wird unter diesem Gedicht eine merckliche Geschicht bemäntelt/ welche sich wahrhafftig begeben/ als die Sichemiter so viel Königs inder unrechtmässiger Weise erwürget/ und den Abimelech umgebracht haben/ wie dann solches die Historie mit mehrern Umständen ausfündig macht. ¶ 10. Ob nun diese Exempel nicht vor eine Roman [S] oder ein sinnreiches Geschicht Gedicht/ könne gehalten werden/ lasse ich andere verständige Leut urtheilen. ¶ 11. Gesetzt aber? Es werde widersprochen! daß dergleichen Geschicht Gedichte in der H. Schrifft gefunden werden/ wie wir uns deswegen mit keinem Menschen in einigen Wort-Streit uns einzulassen gedencken; (sondern wir lassen einem jeglichen seine Gedancken) so kan doch dieses durchaus nicht geläugnet werden/ daß die geschickteste Leute sich dergleichen Art zu schreiben gemeiniglich bedienen/ indem sie nemlich gleichsam in einem Gedicht eine wahrhafftig geschehene Sache in annehmlicher Erzehlung vorstellen/ und der gantzen Welt kund machen.
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    4. Und ist demnach kein Wunder/ daß denen Poeten sonderliche Nahmen beygeleget werden/ welche bedeuten/ daß Sie von den Musen oder Göttinnen der freyen Künste gleichsam angefeuret werden/ und daß Phoebus selbst ihr Gemüth entzünde/ indem sie sagen: ([aq]e[/aq]. [= [aq]Ovidius Lib. VI. Fastorum. vers. 5[/aq].]) ¶ [aq]Est Deus in nobis, agitante calescimus illo[/aq], ¶ [aq]Impetus hic sacrae femina mentis habet[/aq]. ¶ Welches ich dorten ([aq]f[/aq]. [[aq]In Viridario meo Poëtico Parte II. p. m. 35[/aq].]) also teutsch gegeben. ¶ Es ist ein GOtt in uns/ so sagen die Poeten/ ¶ Wann der sich in uns regt/ so wird uns warm gemacht; ¶ Und was durch dessen Trieb von uns wird vorgebracht/ ¶ Ist anders nicht/ als wanns herkäm von den Propheten. ¶ 5. Und ist dieses Orts nicht zu verschwei-[S]gen/ daß etzliche von denen alten Vättern und Lehrern der ersten Christlichen Kirchen die Poeten anders nicht genennt haben als Propheten-Diebe: Weil sie nemlich viel aus der H. Schrifft gestohlen oder genommen haben/ wie fürnemlich in des [aq]Ovidii[/aq] Buch/ [aq]Metamorphosis[/aq] genannt/ oder die Verwandelung/ aus welchem es scheint/ daß er viel mit unter sein Fabelwerck/ und erdichtete Schrifft mit eingemenget habe. ¶ 6. Sonst werden sie auch Brüder der Natur genennt; Weil sie nemlich nicht allein ein Ding klug und sinn-reich erfinden und fürstellig machen/ als wann sichs in der That und Wahrheit also befände; sondern auch/ weil sie der Zeuge-Mutter aller Dinge/ der Natur/ dergestalt nachahmen/ daß sie alles eigentlich u. natürlich vorstellen/ wie es an sich selbst ist
    Eine Fundstelle
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    3. Was ihren [der Romane, J.T.] Ursprung anbetrifft/ so können wir zwar dieses Orts keine verläßliche Nachricht davon vorstellig machen; Daß es aber keine neue/ sondern ziemlich alte Erfindung seye/ will fast daher erscheinen/ weil sich auch dergleichen in den Biblischen Historien finden lassen. ¶ 4. Dann als der Prophet und königliche Hof-Prediger der [aq]Nathan[/aq] dort ([aq]a[/aq]. [= [aq]2. Samuel XII. vers. 1. seqq[/aq].]) eine recht gefährliche [aq]Commission[/aq] an den König David bekäme/ welchen er seine Laster vortragen sollte/ so ware er nicht so einfältig und so thöricht/ daß er ihm gesagt hätte: Höre Herr König! Dir soll ich sagen: Du seyest ein Ehbrecher und Mörder; sondern es bediente sich dieser kluge Prophet einer Nachdencklichen Geschicht Gedicht/ durch welche er den König gar artlich dahin brachte/ daß er sich selbst sein eigen Urthel fällte/ und er also zur Erkänntniß seiner Sünden gebracht wurde. ¶ 5. Die Sache verhält sich kürtzlich also: als [aq]Nathan[/aq] vor den König kame/ erzehlte er ihm/ daß zween Männer/ ein reicher der sehr viel Schaf und Rin-[S]der gehabt; und ein Armer/ der nur ein eintziges Schäflein gehabt/ an welchem er all seine Freude gesehen/ die er sich in der gantzen Welt hätte wünschen mögen. Nun aber habe sichs zu getragen/ daß dem reichen Mann ein Gast zu Hauß kommen; dem er gern hätte etwas zu richten lassen wollen. Ob er nun zwar besagter massen sehr viel Schaf und Rinder gehabt/ so habe er doch derselbigen allmiteinander verschonet/ und habe dem armen Mann sein einziges und recht liebes Schäflein genommen/ habe dasselbige geschlachtet/ und habe dasselbige vor seinen Gast zu gerichtet. Als David dieses recht unbilliche Verfahren angehöret/ ist er wieder diesen recht gewalthätigen reichen Mann im Eyffer entbrannt/ und hat ihm ein ziemlich schwehres Urtheil gefället/ und gesagt: so wahr der HErr lebt/ der Mann ist ein Kind des Todes/ der das gethan hat. Darzu soll er das Schaf vierfältig wiedergeben/ darum/ daß er solches gethan/ und nicht verschonet hat. Kaum David diese Wort außgeredet/ da zog der [aq]Nathan[/aq] die Larve vom Gesicht/ redete den König getrost an und sprach: Du bist derselbige Mann! Du hast das Wort des HErrn verachtet! [aq]Uriam[/aq] den Hethiter hastu erschlagen mit dem Schwerdt! Sein Weib hastu dir zum Weib genommen/ ihn aber hastu erwürget mit dem Schwerdt der KinderAmmon. Hierdurch hat [aq]Nathan[/aq] den König so mürb gemacht/ daß er in sich gegangen/ sein Unrecht erkennt/ bitterlich geweinet/ und GOtt seine Sünde abgebetten. ¶ 8. Ein ander recht bedenckliches Exempel wird uns an seinem Ort ([aq]b[/aq]. [[aq]Judic. IX. 7. seqq[/aq].]) vorgestellt an den Bäumen/ [S] was dieselbige vor merckwürdige Reden unter sich gehalten haben/ da sie einen König unter sich haben erwehlen wollen. Dann als [aq]Jotham[/aq] der jüngste Sohn [aq]Jerub Baal[/aq], (der von siebenzig Brüdern/ so alle erwürget worden/ übergeblieben war) den Sichemitern ihre Undanckbarkeit/ so sie am Hause Gideon begangen/ nachdrücklich verweisen wolte/ bediente er sich folgenden Geschicht Gedichts/ indem er die Bäume/ als redende Personen aufgeführet/ welche den Oelbaum mit freundlichen Worten angesprochen/ daß er ihr König seyn solte. Als aber dieser eine abschlägliche Antwort von sich gegeben; Seyen sie zum Feigen-Baum gegangen/ und (weil auch dieser nicht gewolt) von dem zum Weinstock. Als nun alle sich mit ehrlichen Ursachen entschuldiget/ und keiner unter ihnen die königliche Regierung übernehmen wollen; seyen alle Bäum zum Dornbusch gegangen/ und gesagt: ists wahr/ daß ihr mich zum König salbet über euch? So kommt und vertrauet euch unter meinen Schatten! Wo aber nicht? So gehe Feuer auf vom Dornbusch und verzehre die Zedern Libanon! ¶ 9. Allhier muß man nun nicht meynen daß es ein blosses Mährlein/ lächerliche Fabel/ oder ein ersonnenes Gedicht seye; sondern es wird unter diesem Gedicht eine merckliche Geschicht bemäntelt/ welche sich wahrhafftig begeben/ als die Sichemiter so viel Königs inder unrechtmässiger Weise erwürget/ und den Abimelech umgebracht haben/ wie dann solches die Historie mit mehrern Umständen ausfündig macht. ¶ 10. Ob nun diese Exempel nicht vor eine Roman [S] oder ein sinnreiches Geschicht Gedicht/ könne gehalten werden/ lasse ich andere verständige Leut urtheilen. ¶ 11. Gesetzt aber? Es werde widersprochen! daß dergleichen Geschicht Gedichte in der H. Schrifft gefunden werden/ wie wir uns deswegen mit keinem Menschen in einigen Wort-Streit uns einzulassen gedencken; (sondern wir lassen einem jeglichen seine Gedancken) so kan doch dieses durchaus nicht geläugnet werden/ daß die geschickteste Leute sich dergleichen Art zu schreiben gemeiniglich bedienen/ indem sie nemlich gleichsam in einem Gedicht eine wahrhafftig geschehene Sache in annehmlicher Erzehlung vorstellen/ und der gantzen Welt kund machen.
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