Buch von der Deutschen Poeterey (Q82): Unterschied zwischen den Versionen

 
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Eigenschaft / Sekundärliteratur: Didaktik der Barockpoetik. Die deutschsprachigen Poetiken von Opitz bis Gottsched als Lehrbücher der ‚Poeterey‘. / Rang
 
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Eigenschaft / Sekundärliteratur: Martin Opitz und sein poetisches Regelsystem. / Rang
 
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Eigenschaft / Sekundärliteratur: Literatur als Lebensformung. Martin Opitz und sein ‚Buch von der Deutschen Poeterey‘ (1624). / Rang
 
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Eigenschaft / Sekundärliteratur: Opitz, Martin (Killy) / Rang
 
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Eigenschaft / Sekundärliteratur: Der Reformator und Aufklärer Martin Opitz (1597–1639). Ein Humanist im Zeitalter der Krisis. / Rang
 
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Eigenschaft / Sekundärliteratur: Dichter – Kulturpolitiker – Diplomat. Der ‚Vater der deutschen Dichtung‘ Martin Opitz. / Rang
 
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Eigenschaft / Sekundärliteratur: Digressionen. Studien zum Verhältnis von Ordnung und Abweichung in Rhetorik und Poetik. Quintilian – Opitz – Gottsched – Friedrich Schlegel. / Rang
 
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Eigenschaft / Sekundärliteratur: Martin Opitz und die Konstitution der Deutschen Poetik. Norm, Tradition und Kontinuität zwischen Aristarch und Buch von der Deutschen Poeterey. / Rang
 
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Eigenschaft / Sekundärliteratur: Vetus Poesis – nova ratio carminum. Martin Opitz und der Beginn der ‚Deutschen Poeterey‘. / Rang
 
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Eigenschaft / Sekundärliteratur: ‚Verborgene Theologie‘. Enthusiasmus und Andacht bei Martin Opitz. / Rang
 
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Aktuelle Version vom 22. Mai 2024, 07:50 Uhr

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  • Buch von der Deutschen Poeterey. In welchem alle ihre eigenschafft und zuegehör gründtlich erzehlet/ und mit exempeln außgeführet wird.
Sprache Bezeichnung Beschreibung Auch bekannt als
Deutsch
Buch von der Deutschen Poeterey
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  • Buch von der Deutschen Poeterey. In welchem alle ihre eigenschafft und zuegehör gründtlich erzehlet/ und mit exempeln außgeführet wird.

Aussagen

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1624
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Breslau
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Brieg
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DIe Poeterey ist anfanges nichts anders gewesen als eine verborgene Theologie/ und unterricht von Göttlichen sachen. Dann weil die erste und rawe [S] Welt gröber und ungeschlachter war/ als das sie hette die lehren von weißheit und himmlischen dingen recht fassen und verstehen können/ so haben weise Männer/ was sie zue erbawung der Gottesfurcht/ gutter sitten und wandels erfunden/ in reime und fabeln/ welche sonderlich der gemeine pöfel zue hören geneiget ist/ verstecken und verbergen mussen. Denn das man jederzeit bey allen Volckern vor gewiß geglaubet habe/ es sey ein einiger und ewiger GOtt/ von dem alle dinge erschaffen worden und erhalten werden/ haben andere/ die ich hier nicht mag außschreiben/ genungsam erwiesen. Weil aber GOtt ein unbegreiffliches wesen unnd uber menschliche vernunfft ist/ haben sie vorgegeben/ die schönen Cörper uber uns/ Sonne/ Monde und Sternen/ item allerley gutte Geister des Himmels wehren Gottes Söhne unnd Mitgesellen/ welche wir Menschen vieler grossen wolthaten halber billich ehren solten. Solches inhalts werden vieleichte die Bücher des Zoroasters/ den Man für einen der eltesten Lehrer der göttlichen und menschlichen wissenschaft helt/ gewesen sein/ welcher/ wie Hermippus bey dem Plinius im ersten Capitel des 30. Buches bezeuget/ zwantzig mal hundert tausendt Verß von der Philosophie hinterlassen hat. Item was Linus/ wie Diogenes Laertius erwehnet/ von erschaffung der Welt/ dem lauffe der Sonnen und des Mondens/ und von erzeugung der Früchte vorgegeben hat. Dessen werckes anfang soll gewesen sein: ¶ [griech.] ¶ Es war die zeit da erstlich in gemein ¶ Hier alle ding’ erschaffen worden sein. ¶ Neben diesem haben Eumolpus/ Museus/ Orpheus/ Homerus/ Hesiodus unnd andere/ als die ersten Väter der Weißheit/ wie sie Plato nennet/ und aller gutten ordnung/ die bäw-[S]rischen und fast viehischen Menschen zue einem höfflichern und bessern leben angewiesen. Dann inn dem sie so viel herrliche Sprüche erzehleten/ und die worte in gewisse reimen und maß verbunden/ so das sie weder zue weit außschritten/ noch zue wenig in sich hatten/ sondern wie eine gleiche Wage im reden hielten/ und viel sachen vorbrachten/ welche einen schein sonderlicher propheceiungen und geheimnisse von sich gaben/ vermeineten die einfältigen leute/ es müste etwas göttliches in jhnen stecken/ und liessen sich durch die anmutigkeit der schönen getichte zue aller tugend unnd guttem wandel anführen. Hat also Strabo ursache/ den Eratosthenes lügen zue heissen/ welcher/ wie viel unwissende leute heutiges auch thun/ gemeinet/ es begehre kein Poete durch unterrichtung/ sondern alle bloß durch ergetzung sich angeneme zue machen. Hergegen/ spricht er Strabo im ersten Buche/ haben die alten gesagt/ die Poeterey sey die erste Philosophie/ eine erzieherinn des lebens von jugend auff/ welche die art der sitten/ der bewegungen des gemütes und alles thuns und lassens lehre. Ja die unsrigen (er verstehet die Stoischen) haben darvor gehalten/ das ein weiser alleine ein Poete sey. Und dieser ursachen wegen werden in den Griechischen städten die Knaben zueföderst in der Poesie unterwiesen: nicht nur umb der blossen erlüstigung willen/ sondern damit sie die sittsamkeit erlernen. Ingleichen stimmet auch Strabo mit dem Lactantius und andern in diesem ein/ es seyen die Poeten viel älter als die Philosophen/ und für weise leute gehalten worden/ ehe man von dem namen der Weißheit gewust hat: unnd hetten nachmals Cadmus/ Phevecydes/ und Hecatéus der Poeten lehre zwar sonsten behalten/ aber die abmessung der wörter und [S] Verse auffgelöset: biß die folgenden nach und nach etwas darvon enzogen/ und die rednerische weise/ gleichsam als von einem hohen Stande/ in die gemeine art und forme herab geführet haben. Solches können wir auch aus dem abnehmen/ das je älter ein Scribent ist/ je näher er den Poeten zue kommen scheinet. Wie denn Casaubonus saget/ das so offte er des Herodotus seine Historien lese/ es jhn bedüncke/ als wehre es Homerus selber.
Eine Fundstelle
(unpag.-unpag.) [10-13]
Eine Fundstelle
(unpag.) [80]
DIe Poeterey ist anfanges nichts anders gewesen als eine verborgene Theologie/ und unterricht von Göttlichen sachen. Dann weil die erste und rawe [S] Welt gröber und ungeschlachter war/ als das sie hette die lehren von weißheit und himmlischen dingen recht fassen und verstehen können/ so haben weise Männer/ was sie zue erbawung der Gottesfurcht/ gutter sitten und wandels erfunden/ in reime und fabeln/ welche sonderlich der gemeine pöfel zue hören geneiget ist/ verstecken und verbergen mussen. Denn das man jederzeit bey allen Volckern vor gewiß geglaubet habe/ es sey ein einiger und ewiger GOtt/ von dem alle dinge erschaffen worden und erhalten werden/ haben andere/ die ich hier nicht mag außschreiben/ genungsam erwiesen. Weil aber GOtt ein unbegreiffliches wesen unnd uber menschliche vernunfft ist/ haben sie vorgegeben/ die schönen Cörper uber uns/ Sonne/ Monde und Sternen/ item allerley gutte Geister des Himmels wehren Gottes Söhne unnd Mitgesellen/ welche wir Menschen vieler grossen wolthaten halber billich ehren solten. Solches inhalts werden vieleichte die Bücher des Zoroasters/ den Man für einen der eltesten Lehrer der göttlichen und menschlichen wissenschaft helt/ gewesen sein/ welcher/ wie Hermippus bey dem Plinius im ersten Capitel des 30. Buches bezeuget/ zwantzig mal hundert tausendt Verß von der Philosophie hinterlassen hat. Item was Linus/ wie Diogenes Laertius erwehnet/ von erschaffung der Welt/ dem lauffe der Sonnen und des Mondens/ und von erzeugung der Früchte vorgegeben hat. Dessen werckes anfang soll gewesen sein: ¶ [griech.] ¶ Es war die zeit da erstlich in gemein ¶ Hier alle ding’ erschaffen worden sein. ¶ Neben diesem haben Eumolpus/ Museus/ Orpheus/ Homerus/ Hesiodus unnd andere/ als die ersten Väter der Weißheit/ wie sie Plato nennet/ und aller gutten ordnung/ die bäw-[S]rischen und fast viehischen Menschen zue einem höfflichern und bessern leben angewiesen. Dann inn dem sie so viel herrliche Sprüche erzehleten/ und die worte in gewisse reimen und maß verbunden/ so das sie weder zue weit außschritten/ noch zue wenig in sich hatten/ sondern wie eine gleiche Wage im reden hielten/ und viel sachen vorbrachten/ welche einen schein sonderlicher propheceiungen und geheimnisse von sich gaben/ vermeineten die einfältigen leute/ es müste etwas göttliches in jhnen stecken/ und liessen sich durch die anmutigkeit der schönen getichte zue aller tugend unnd guttem wandel anführen. Hat also Strabo ursache/ den Eratosthenes lügen zue heissen/ welcher/ wie viel unwissende leute heutiges auch thun/ gemeinet/ es begehre kein Poete durch unterrichtung/ sondern alle bloß durch ergetzung sich angeneme zue machen. Hergegen/ spricht er Strabo im ersten Buche/ haben die alten gesagt/ die Poeterey sey die erste Philosophie/ eine erzieherinn des lebens von jugend auff/ welche die art der sitten/ der bewegungen des gemütes und alles thuns und lassens lehre. Ja die unsrigen (er verstehet die Stoischen) haben darvor gehalten/ das ein weiser alleine ein Poete sey. Und dieser ursachen wegen werden in den Griechischen städten die Knaben zueföderst in der Poesie unterwiesen: nicht nur umb der blossen erlüstigung willen/ sondern damit sie die sittsamkeit erlernen. Ingleichen stimmet auch Strabo mit dem Lactantius und andern in diesem ein/ es seyen die Poeten viel älter als die Philosophen/ und für weise leute gehalten worden/ ehe man von dem namen der Weißheit gewust hat: unnd hetten nachmals Cadmus/ Phevecydes/ und Hecatéus der Poeten lehre zwar sonsten behalten/ aber die abmessung der wörter und [S] Verse auffgelöset: biß die folgenden nach und nach etwas darvon enzogen/ und die rednerische weise/ gleichsam als von einem hohen Stande/ in die gemeine art und forme herab geführet haben. Solches können wir auch aus dem abnehmen/ das je älter ein Scribent ist/ je näher er den Poeten zue kommen scheinet. Wie denn Casaubonus saget/ das so offte er des Herodotus seine Historien lese/ es jhn bedüncke/ als wehre es Homerus selber.
Eine Fundstelle
(unpag.-unpag.) [10-13]
Eine Fundstelle
(unpag.) [25]
Eine Fundstelle
(unpag.) [46]
Eine Fundstelle
(unpag.) [52]
Eine Fundstelle
(unpag.) [56]
Eine Fundstelle
(unpag.) [61]
Eine Fundstelle
(unpag.) [65]
Eine Fundstelle
(unpag.) [54]