Zwey Bücher Von der Kunst hochdeutsche Verse und Lieder zu machen (Q85) : Unterschied zwischen den Versionen

http://digital.slub-dresden.de/id454551851

Digitalisat

Bibliographische Angaben

bibl. Angaben

[aq]SERENISSIMO. PRINCIPI. AC. DOMINO. DOMINO. GEORGIO. RUDOLPHO. DUCI SILESIAE[/aq]. [...]

Kapitelüberschriften

[aq]Serenissime Princeps, Domine Clementissime[/aq]

(unpag.) [8]

[aq]Lectori Benevolo S[/aq].

(unpag.-unpag.) [9-14]

[aq]IN POETICEN GERMANICAM JOANNIS PETRI TITII SILESII[/aq].

(unpag.-unpag.) [15-22]

[aq]CArmine Teutonico demulsit OPITIUS auras[/aq]

(unpag.) [23]

[aq]DUm sese, nitidos ut OpitI forte Libellos[/aq]

(unpag.-unpag.) [23-24]

[aq]DUm patrium formas Carmen, meritumq; Camaenis[/aq]

(unpag.-unpag.) [24-25]

[aq]MUltùm diu´q, mole ceu sub plurimâ[/aq]

(unpag.) [25]

[aq]ERgo modum patrii depingere Carminu audes[/aq]

(unpag.-unpag.) [25-26]

[aq]EST labor immensus Latiales edere Libros[/aq]:

(unpag.-unpag.) [26-27]

Inhalt Johann-Peter Titzens Zweyer Bücher […]

(unpag.) [27]

Johann Peter Titzens Zwey Bücher Von der Kunst hoch-Deutsche Verse zu machen. Die Vorbereitung/ Darinn gehandelt wird I. Von der Poeterey in gemein.

(unpag.-unpag.) [28-36]

II. Von der Deutschen Poeterey insonderheit

(unpag.-unpag.) [37-50]

III Wovon in diesen zweyen Büchern gehandelt werde.

(unpag.-unpag.) [50-61]

Johann Peter Titzens Erstes Buch Von der Kunst hochdeutsche Verse zu machen. Das Erste Capittel. Von dem Laut der Sylben.

(unpag.-unpag.) [61-62]

Das Ander Capittel. Von den [aq]Pedibus[/aq] oder Füssen.

(unpag.-unpag.) [63-95]

Das Dritte Capittel. Von den Versen und ihren Abtheilungen.

(unpag.-unpag.) [95-99]

Das Vierdte Capittel. Von Abtheilung der Verse nach der Zahl ihrer [aq]Pedum[\aq] und [aq]Metrorum[\aq].

(unpag.-unpag.) [100-102]

Das fünffte Capittel. Von Männlichen/ Weiblichen und Dactylischen Versen.

(unpag.-unpag.) [103-109]

Das Sechste Capittel. Von Kurtzen und Langen Versen/ und dem Abschritt.

(unpag.-unpag.) [110-111]

Das Siebende Capittel. Von den Jambischen Versen.

(unpag.-unpag.) [111-114]

Das Achte Capittel. Von den Trochaischen Versen.

(unpag.-unpag.) [114-122]

Das Neunde Capittel. Von den Dactylischen und Anapestischen Versen.

(unpag.-unpag.) [123-128]

Das Zehende Capittel. Von den Ungleichfüssigen oder Gemischten Versen.

(unpag.-unpag.) [129-137]

Das Eilfte Capittel. Von der Zerschneidung/ Länge/ und Zusammenstimmung der Worte im Verse.

(unpag.-unpag.) [138-152]

Das Zwelfte Capittel. Von etlichen Zufällen der Verse.

(unpag.-unpag.) [152-157]

Das Dreyzehende Capittel. Von der Reimung der Verse.

(unpag.-unpag.) [157-165]

Das Vierzehende Capittel. Von den [aq]Carminibus[/aq] oder Liedern.

(unpag.-unpag.) [165-226]

Das Funfzehende Capittel. Von den Sätzen oder Strofen.

(unpag.-unpag.) [226-229]

Das Sechszehende Capittel. Von andern Arten und Namen der Lieder.

(unpag.-unpag.) [229-238]

Das Siebenzehende Capittel. Abtheilung der Lieder nach den Arten/ darinn ein Getichte gestellet wird.

(unpag.-unpag.) [238-245]

Das Achtzehende Capittel. Abtheilung der Lieder nach den Sachen/ darauf ein Getichte gestellet wird.

(unpag.-unpag.) [245-246]

Johann Peter Titzens Andres Buch/ Von der Kunst hoch-Deutsche Verse und Lieder zu machen/ Darinn gehandelt wird Von der Zubereitung der Worte. Das Erste Capittel. Von der Rede in gemein/ und erstlich von der hochdeutschen Sprache.

(unpag.-unpag.) [246-249]

Das Andre Capittel. Von der Rein- und Zierligkeit der Worte und Redensarten.

(unpag.-unpag.) [250-255]

Das Dritte Capittel. Von Beschaffenheit der gantzen Rede.

(unpag.-unpag.) [255-276]

Das Vierde Capittel. Von der Poetischen Rede etliche absonderliche Anmerckungen.

(unpag.-unpag.) [277-285]

Das Fünffte Capittel. Von den [aq]Epithetis[/aq].

(unpag.-unpag.) [285-293]

Das Sechste Capittel. Von dem [aq]Metaplasmo[/aq] oder der Verwandelung der Worte.

(unpag.-unpag.) [293-307]

Das Siebende Capittel. Wie die Worte recht geschrieben werden.

(unpag.-unpag.) [307-320]

Das Achte Capittel. Von der Ubung im Schreiben/ und in sonderheit von der [aq]Metaphrasi[/aq] oder dem Ubersetzen.

(unpag.-unpag.) [320-332]

Der Beschluß/ neben einer beygefügten Newen Zeitung aus dem Parnaß.

(unpag.-unpag.) [332-348]

(unpag.-unpag.) [348-353]

Günstiger Leser/

Antike Rhetorik und deutsche literarische Theorie im 17. Jahrhundert.

(unpag.-unpag.) [354-355]

Sekundärliteratur

Titz, Johann Peter (Killy)

Sprachhelden und Sprachverderber. Dokumente zur Erforschung des Fremdwortpurismus im Deutschen (1478–1750)

Deutsche Ars Poetica. Zur Konstituierung einer deutschen Poetik aus humanistischem Geist im 17. Jahrhundert.

DEr Poet hat bey den Griechen seinen Namen von [griech.], welches so viel heisset/ als machen; […] zum theil auch/ weil er nicht allein ein ding/ das da ist/ wie es ist/ beschreibet/ sondern auch das/ was nicht ist/ durch seine Göttliche Kunst machet/ und wie es seyn köndte/ oder solte/ fürstellet. Darumb wird er [griech.] genennet/ und hat diesen Namen mit dem Schöpffer selbst gemein. Welches nicht ohn gefehr oder durch blosse bewilligung der Menschen/ sondern durch Versehung der Natur geschehen zu seyn scheinet/ die ihm diesen Ehrentitel zugeeignet/ weil er/ gleichsam als ein Gott/ auß nichts etwas zu-[S] machen weiß. a. [Jul. Caes. Scaliger lib. 1. Poet. c. 1.]

Dichtung/Theologie

Gleicher gestalt verhelt es sich auch mit den Poetischen Fabeln. Denn ob zwar auch ohn dieselben die Weißheit hette fortgepflantzet werden können/ so hat man sich ihrer doch mit grossem Nutzen gebrauchet/ weil durch solches mittel die heilsamen Lehren und Vermahnungen den Menschlichen Gemüthern desto bequemer beyzubringen gewesen sind.

(unpag.-unpag.) [37-38]

Were in dessen nichts desto weniger wol zuwünschen/ daß/ wie wir in gemein unsere Zunge anders nicht/ als zur ehre GOttes/ und zum nutzen des Nähesten/ brauchen sollen/ also auch insonderheit die edle und Göttliche Kunst der Poeterey vielmehr darauff/ als auff andere sachen/ die nur nichtig und eitel/ ja auch offters ärgerlich/ schändlich und schädlich sind/ angewendet werden möchte

(unpag.) [41]

Wie wir nun solche sachen gern abgemahlet sehen: also hören und lesen wir sie auch gern/ wenn sie von andern erzehlet werden/ oder in Schrifften verfasset sind. Dieses haben die alten Weisen in acht genommen/ und sich solcher mittel auch mit nutzen gebrauchen wollen/ nehmlich/ die Weißheit desto besser außzubreiten/ und den Leuten süsser und angenehmer zu machen: Wie auch noch etliche den Kindern durch feine Bilder viel nützliche Geschichten/ heilsame Lehren/ und andere gute Sachen gar leicht und mit lust beyzubringen wissen. Dessentwegen haben sie allerhand schöne und herrliche sprüche und Lehren/ so wol von Gott und der Natur/ [S] als auch von guten Sitten/ zierlich auffzuschreiben/ und die Warheit nicht überall so schlecht hinzusetzen/ sondern offters unter viel liebliche Fabeln und Erfindungen zuverstecken angefangen/ damit sie von den Gemüthern der Menschen mit desto grösserer lust und anmuth möchte gehöret und angenommen werden.

(unpag.) [42]

OB zwar die Rede nicht allein des Poeten/ sondern auch vieler anderer Künstler/ Werckzeug ist/ so kan doch niemand so anmuthig und so kräfftig reden/ als der Poet. […] [S] […] Ein Poet aber schwinget sich noch höher/ bringet alles schöner/ frölicher und kühner vor/ und vermischet es mit einer solchen majestät/ daß seine Rede nicht eines Menschen stimme/ sondern vielmehr einem Göttlichen Ausspruch und Orackel gleich scheinet. Daher man iederzeit davor gehalten hat/ daß die Poeten nicht aus eigener bewegung/ sondern durch antrieb und anblasung eines himmlischen Geistes/ ihre Sachen fürbringen/ und/ wenn sie etwas gutes machen wollen/ gleichsam in einen Göttlichen furor/ ohn welchen/ wie Plato a. [[aq]In Phaedro[/aq].] schreibet/ niemand an die Poetische Thür der Musen anklopffen darff/ entzucket sein mussen.

(unpag-unpag.) [44-45]

Und wegen dieser durchdringenden Krafft/ [S] die man in den Versen vermercket/ ist es zweifels ohn kommen/ daß auch die rauhesten Völcker den Poeten einen Göttlichen Antrieb und sonderbaren Geist zugeeignet/ und sie fast für heilig gehalten haben. Welches M. Tullius bezeuget/ da er i. [[aq]Pro Archia[aq]] spricht: [aq]Sanctum Poetae nomen nulla unquam barbaria violavit[/aq]. Und: [aq]Poetae semper apud omnes sancti sunt habiti atque dicti[/aq].

(unpag.-unpag.) [285-286]

Inspiration

Doch ist nicht zu zweifeln/ daß in diesem allem eines iedwedern eigenes [aq]Judicium[/aq] oder urtheil des Verstandes der beste Lehrmeister ist. Welches zwar von der Kunst aufgemuntert und geleitet werden kan/ von Gott und der Natur aber eingepflantzet sein muß.

(unpag.-unpag.) [49-50]

[…] [aq]Die trefflichen Poeten Sind vielmehr/ als man meint. Ihr hoher Sinn und Geist Ist von des Himmels Sitz’ in sie herab gereist[/aq].

(unpag.) [285]

Also sind damahls die Philosophi, Poetae und Musici eines gewesen/ wiewol sie unterschiedliche Namen gehabt haben. Philosophi, und anfänglich Sophi, sind sie genandt worden/ weil sie die Weisheit zu lernen/ und andere zu lehren befliessen waren. Poetae auß im anfang angedeuteten Ursachen. Musici aber von den Musen/ die für Göttinnen und Fürsteherinnen der Weißheit/ der Poeterey und Singekunst/ gehalten worden/ [aq]h. [Scal. I. 1. Poet. c. 2.] Quarum spiritu, quae alios lateant, ab ipsis (Poetis) inveniantur. Nam Musae [griech.] à Platone deductae sunt, quibus scilicet inventio attribuatur. Alij [griech.], unde Mystae & Mysteria[/aq].

(unpag.) [300]

OB zwar die Rede nicht allein des Poeten/ sondern auch vieler anderer Künstler/ Werckzeug ist/ so kan doch niemand so anmuthig und so kräfftig reden/ als der Poet. […] [S] […] Ein Poet aber schwinget sich noch höher/ bringet alles schöner/ frölicher und kühner vor/ und vermischet es mit einer solchen majestät/ daß seine Rede nicht eines Menschen stimme/ sondern vielmehr einem Göttlichen Ausspruch und Orackel gleich scheinet. Daher man iederzeit davor gehalten hat/ daß die Poeten nicht aus eigener bewegung/ sondern durch antrieb und anblasung eines himmlischen Geistes/ ihre Sachen fürbringen/ und/ wenn sie etwas gutes machen wollen/ gleichsam in einen Göttlichen furor/ ohn welchen/ wie Plato a. [[aq]In Phaedro[/aq].] schreibet/ niemand an die Poetische Thür der Musen anklopffen darff/ entzucket sein mussen.

(unpag.) [46]

Es gestehet aber auch gern ein jeder verständiger/ daß die Grichische und Lateinische Sprache unter allen andern/ (die Heilige außgenommen) die fürnemsten und zu wissen nothwendigsten sind/ weil in diesen beyden so viel hohe und fürtreffliche Leute die Wissenschafft aller Gött- und Menschlichen Sachen so fleissig auffgezeichnet/ und durch die gantze Welt außgebreitet haben/

(unpag.-unpag.) [285-286]

Sprachgenealogien

Und solcher gestalt sehen wir auch in den Ebrëischen Namen/ als/ Adam/ David/ Salomon/ auff den Accent/ in dem wir sie außsprechen; wiewol die Grichen und Lateiner in diesen und andern fremden worten ihnen mehrentheils die freyheit nehmen/ daß sie sie/ nach belieben und gelegenheit/ bald lang/ bald kurtz/ setzen. [aq]Et quid de Hebraeis mirum? quando ea Gens in Metro ipsa non attenderet ad vocalium quantitatem: quemadmodum videre est ex Canticis Davidis, & aliorum Aliter si esset, nunc etiam facilè esset, observare antiqui Carminis rationem, quam Judaei pariter ac Christiani nescire se fatentur. t.[/aq] [[aq]Voss. de A. G.[/aq] [?] [aq]1. 2. c. 36.[/aq]] Daher auch unser Poet in Isreal/ Sion/ und etlichen andern solchen worten/ die Sylben in beyderley Quantität gebrauchet. So setzet er im 73. Psalm. Und dennoch ist Israels Gott/ etc. Im 129. aber: Mag Israel mit warheit itzund sagen. Im 52. Laß dein Zion den guten willen schawen. Im 133. aber: Als wie der Taw/ der süsse Taw/ ergetzet Den Hermonsberg/ und Sions Hügel netzet.

(unpag.) [58]

[aq]Germani[/aq], spricht er [Johannes Clajus, J.T.] daselbst/ u. [[aq]Grammat. German. cap. penult. De ratione Carminum veteri apud Germanos.] ut Ebræi Carmina scribunt, observantes in fine Rhythmum, id est, [griech.], ut[/aq], Du/ Jesu Christ/ Mein Hoffnung bist. […] [S] [aq]Syllabæ enim, quæ communi pronunciatione non elevantur, sed raptim, tanquam Schæva apud Ebræos, pronunciantur, in composione Versûs nequaquam elavandæ sunt, sed deprimendæ: & contra, Syllabæ longæ, & accentum sustinentes, nequaquam deprimendæ, sed elevandæ sunt. Ut[/aq]: Im Gesetze steht geschrieben/ Du solt Gott den HErren lieben.

(unpag.) [81]

Dieses aber kan auch dabey gemercket werden/ daß in den Worten/ die nicht auß zweyen oder mehren zusammen gesetzt sind/ nur Eine Hauptsylbe ist/ die auch mehrentheils vor sich allein ein volles Wort machet/ als lieb. Daher bey uns so viel Einsylbige Worte sind. Aus welchem grunde [aq]Jo. Goropius Becanus[/aq] auch hat beweisen wollen/ daß die Deutsche Sprache unter allen andern die erste und älteste sey.

(unpag.-unpag.) [82-83]

So/ ob zwar das wort/ Gebet/ wie es nicht immer einerley bedeutet/ also auch nicht auff einerley art außgesprochen wird

(unpag.) [88]

Themen, Gattungen

So sind auch ig/ igen/ igeten/ iglich/ igkeit/ igung/ in heiig/ heiligen/ hei-[S]ligeten/ heiliglich/ heiiligkeit/ heiligung blosse Endungen.

(unpag.) [72]

Denn durch die Lieder pfleget man auch GOtt anzuruffen/ und umb allerley gute Gaben demütig zu bitten. Und daher hat auch die Lintany/ und das Lateinische Lito oder Litor, den Namen bekommen.

(unpag.-unpag.) [87-88]

In Versen frewen und betrüben wir uns/ wir lieben und hassen/ hoffen und fürchten/ wir sind freundlich und zornig/ wir loben und tadeln/ weinen und lachen/ bitten und dancken/ wir wünschen Glück und Unglück/ wir trösten/ segnen und fluchen/ wir reisen zu Wasser und Lande/ summa/ wir reden von himmlischen und irrdischen dingen.

(unpag.) [227]

Von unsern Deutschen ist zuhoffen/ daß sie in ihren Schrifften nicht so/ wie viel unter den Grichen und Lateinern/ die grentzen der Zucht und Ehrbarkeit überschreiten werden. Denn/ zu geschweigen/ daß sie/ als Christen/ wissen sollen/ daß sie von einem iedwedern unnützen worte werden rechenschafft geben mussen/ so träget unsere Sprache gleichsam von natur eine abschew vor [S] allen unehrbaren Worten/ so daß auch die dinge/ bey welchen etwas unsauberkeit ist/ entweder gar keinen eigenen Nahmen bey uns haben/ oder ja von schamhafftigen gemüthern lieber höflich umbschrieben/ als audrücklich genennet/ werden.

(unpag.) [247]

Were in dessen nichts desto weniger wol zuwünschen/ daß/ wie wir in gemein unsere Zunge anders nicht/ als zur ehre GOttes/ und zum nutzen des Nähesten/ brauchen sollen/ also auch insonderheit die edle und Göttliche Kunst der Poeterey vielmehr darauff/ als auff andere sachen/ die nur nichtig und eitel/ ja auch offters ärgerlich/ schändlich und schädlich sind/ angewendet werden möchte

(unpag.-unpag.) [267-268]

[aq]Germani[/aq], spricht er [Johannes Clajus, J.T.] daselbst/ u. [[aq]Grammat. German. cap. penult. De ratione Carminum veteri apud Germanos.] ut Ebræi Carmina scribunt, observantes in fine Rhythmum, id est, [griech.], ut[/aq], Du/ Jesu Christ/ Mein Hoffnung bist. […] [S] [aq]Syllabæ enim, quæ communi pronunciatione non elevantur, sed raptim, tanquam Schæva apud Ebræos, pronunciantur, in composione Versûs nequaquam elavandæ sunt, sed deprimendæ: & contra, Syllabæ longæ, & accentum sustinentes, nequaquam deprimendæ, sed elevandæ sunt. Ut[/aq]: Im Gesetze steht geschrieben/ Du solt Gott den HErren lieben.

(unpag.) [42]

Welcher Dialect [d.i. der Hochdeutsche, J.T.]/ ob er zwar/ die Zeit belangend/ unter den andern Dialecten/ (derer in unserer sich weit ausbreitenden Deutschen Sprache sehr viel sind/) nicht der älteste ist/ dennoch billich vor allen hoch gehalten/ und mit höchstem fleiß ausgeübet wird/ weil er umb seiner sonderbaren zierligkeit und ansehens halben numehr von langen jahren her in Keiser. Chur- und Fürstlichen Cantzeleyen und Höfen/ und von allen Ständen des H. Reichs/ insonderheit ist gebrauchet worden/ auch über dies unsere Theologen und andere gelehrte Leute so viel stadtliche Bücher darinn geschrieben/ und den Nachkommen hinterlassen haben.

(unpag.-unpag.) [82-83]

[aq]quem nascendi fortuna constituit tanquam patrium mihi Numen ac velut tutelarem Deum. Nihil metuo, ut adulationis damnari merear: cùm Deos Vos salutet ipse ille Summus, qui vicem suam atq; munus fungi inter homines jussit.[/aq]

(unpag.) [252]

[aq]Ego, cùm majora polliceri tenuitas mea non possit, DEUM Optimum Maximum, ut Illustrissimam T. Celsitud. Patriae, quae, inter extremas infelicissimorum temporum angustias, sacro Tuo & venerabili ore spiritum trahit, diutissimè superesse, & ad salutem praeesse velit, humillimis precibus invocabo.[/aq]

(unpag.) [13]

VOn unsern Deutschen haben etliche vermeinet/ auch wol offentlich schreiben dörffen/ daß sie/ ich weiß nicht auß was für Ungnade des Himmels/ zu der Poeterey keine Liebe noch Anregung hetten/

(unpag.) [14]

(unpag.) [50]

mit Göttlicher hülffe

Und ob zwar in den Liedern/ die innerhalb kürtzerer zeit von frommen und gelehrten Männern gestellet sind/ bißweilen der Accent hindangesetzet wird/ so verspühren wir doch leichtlich/ daß sie solches gleichwol/ wo es ihnen nur möglich gewesen/ gern vermieden haben.

(unpag.) [62]

[aq]Beda Presbyter[/aq] nennet in seinem ersten Buche [aq]de Re Metricâ[/aq] dergleichen abmessung [aq]Rythmum[/aq], und beschreibet ihn also: […] [aq]Quomodo instar Jambici Metri pulcherrimè factus est Hymnus ille praeclarus: Rex aeterne Domine[/aq] […] [aq]Et alii Ambrosiani non pauci. Item ad formam Metri Trochaici canunt Hymnum de die Judicii per Alphabetum: Apparebit repentina Dies Magna Domini[/aq], […]

(unpag.) [82]

Ja Kamphuysen hat auch in seinen Stichtelycken Rymen (wie er seinje Getichte nennet/) eine Christliche Klage von 1 Strofen/ da jegliche Strofe aus 34 Versen gemacht ist.

(unpag.) [84]

Und wolte Gott/ daß die letzten Worte nur allein vom Juvenale und nicht auch von vielen andern Poeten/ insonderheit denen/ so Epigrammata geschrieben/ dürfften gesaget werden.

(unpag.) [232]

SO wollen wir nun die Segel einziehen/ und mit unserm Schifflein/ nach dem wir dem Allergütigsten und Allerhöchsten für verliehene Gnade schuldiger massen gedancket/ in den erwünschten Hafen einlauffen.

(unpag.) [267]

Und in einem andern Getichte/ welches Er [Cats] Spoockliefde nennet/ unter der Person einer Zauberinn/ den Teufel: [aq]Lucht-heerscher, Duyster-vorst, Wint-maker, Sinne-spoker,[/aq]

(unpag.) [348]

Hierher gehöret auch das jenige/ welches bei den Ebreern gebräuchlich ist/ und ein halb-reimiges genennet wird/ da nuhr ein und der andere schlus/ oder einer üm den andern sich reimet.

(unpag.) [307]

[aq]Clem. Alexandr. I. 2. Paedag. c. 1.[/aq]

(unpag.) [313]

Autoritäten

[aq]Beda Presbyter[/aq] nennet in seinem ersten Buche [aq]de Re Metricâ[/aq] dergleichen abmessung [aq]Rythmum[/aq], und beschreibet ihn also: […] [aq]Quomodo instar Jambici Metri pulcherrimè factus est Hymnus ille praeclarus: Rex aeterne Domine[/aq] […] [aq]Et alii Ambrosiani non pauci. Item ad formam Metri Trochaici canunt Hymnum de die Judicii per Alphabetum: Apparebit repentina Dies Magna Domini[/aq], […]

(unpag.) [57]

Ja Kamphuysen hat auch in seinen Stichtelycken Rymen (wie er seinje Getichte nennet/) eine Christliche Klage von 1 Strofen/ da jegliche Strofe aus 34 Versen gemacht ist.

(unpag.) [84]

8. Gleichfalls mussen die Strofen alle vollkommen/ und unverstümmelt sein. Dieses ist in den von Ambr: Lobwassern übersetzten Psalmen bisweilen in der letzten Strofe/ nach dem Frantzösischen Vorbilde/ hindangesetzt/ von unserm Opitz aber genaw verhütet/ und in der Vorrede über die Psalmen erinnert worden.

(unpag.) [232]

und wird bekräfftiget durch unsers Lutheri autorität/ welcher offt also zu reden pfleget/ als/ [S] Niemand kan Zweyen Herren dienen.

(unpag.) [235]

Wie in den von unserm Poeten übersetzten Psalmen geschehen ist.

(unpag.-unpag.) [262-263]

Und solcher gestalt sehen wir auch in den Ebrëischen Namen/ als/ Adam/ David/ Salomon/ auff den Accent/ in dem wir sie außsprechen; wiewol die Grichen und Lateiner in diesen und andern fremden worten ihnen mehrentheils die freyheit nehmen/ daß sie sie/ nach belieben und gelegenheit/ bald lang/ bald kurtz/ setzen. [aq]Et quid de Hebraeis mirum? quando ea Gens in Metro ipsa non attenderet ad vocalium quantitatem: quemadmodum videre est ex Canticis Davidis, & aliorum Aliter si esset, nunc etiam facilè esset, observare antiqui Carminis rationem, quam Judaei pariter ac Christiani nescire se fatentur. t.[/aq] [[aq]Voss. de A. G.[/aq] [?] [aq]1. 2. c. 36.[/aq]] Daher auch unser Poet in Isreal/ Sion/ und etlichen andern solchen worten/ die Sylben in beyderley Quantität gebrauchet. So setzet er im 73. Psalm. Und dennoch ist Israels Gott/ etc. Im 129. aber: Mag Israel mit warheit itzund sagen. Im 52. Laß dein Zion den guten willen schawen. Im 133. aber: Als wie der Taw/ der süsse Taw/ ergetzet Den Hermonsberg/ und Sions Hügel netzet.

(unpag.) [331]

Unter welchen vor allen andern Lutherus [aq]b.[/aq] [[aq]V. Claj. Praefat. Grammat. German.[/aq]] umb unsere Muttersprache sich höchst verdient gemacht hatt. Dessen Schrifften umb dieser ursachen willen auch von Außländern/ und anderer Meinung zugethanen/ gerühmet werden.

(unpag.) [81]

Zu einer Probe wollen wir hier etliche exempel/ und zwar nur auß den Psalmen Davids/ wie wir die in der gemeinen Dolmetschung haben/ anziehen. Daselbst wird ein Jambischer Sechssylbiger gefunden im 1 Vers. des 102 Psalms: Herr/ höre mein Gebeth. Ein Achtsylbiger im 25 Vers. des 119 Psal: Erquicke mich nach deinem Wort. Ein Neunsylbiger im 1 Vers. des 102 Psal: Und laß mein Schreyen zu dir kommen. Ein Zehensylbiger im 24 Vers. des 44 Psal: Erwecke dich/ Herr/ warumb schläffestu? Und im 1 des 51: Seid ihr denn stumm/ daß ihr nicht reden wollt? Ein Eilfsylbiger im 6 Vers. des 55: Ich sprach/ O hett’ ich Flügel/ wie die Tauben. Im 23 Psalm: Er weidet mich auf einer grünen Awen. Im 25. Gedencke nicht der Sünden meiner Jugend. [S] Errette mich von aller meiner Sünde. Im 39. Ps. Ein Zwelffsylbiger im 6 Vers. des 36 Psal: Herr/ deine Güte reicht/ so weit der Himmel ist. Und im 3 Vers: des 102 Ps: Denn meine Tage sind vergangen/ wie ein Rauch. Ein Dreyzehensylbiger im 28 Vers. des 89 Ps: Ich wil ihm ewiglich behalten meine Gnade. Ein Trochaischer Siebensylbiger ist im 16 Vers. des 51 Psal: Herr thu meine Lippen auf. Ein Achtsylbiger im 25 Vers. des 119 Ps: Meine Seele liegt im Staube. Hilff mir/ Gott/ durch deinen Namen. Im 1 des 54 So werden auch viel zufällige Dactylische Verse hin und wieder gefunden. Denn der anfang des 106 und 117 Ps. giebet ein rechtes Adonisches Verslein/ Danket dem Herren. Lobet den Herren. Ein [aq]Dactylicus Trimeter Catalecticus[/aq] ist im 65 Vers. des 120 Ps. Lehre mich heilsame Sitten. [aq]Trimeter Hypercatalectus[/aq] im 12 Vers. des 21: Denn sie gedachten dir übels zu thun. [aq]Tetrameter Catalectus[/aq] im 10 des 31: Meine gestalt ist verfallen für trauren. [aq]Pentameter Catalecticus[/aq] im 6 des 98 Ps. Lobet den Herren mit Harffen/ mit Harffen und Psalmen. Folgende aber sind richtige [aq]Phalaecii[/aq], Im 7 Vers. des 26: Da man prediget alle deine Wunder. Im 7 Vers. des 116: Sey nun wieder zu frieden/ meine Seele. [S] Gleichfalls sind in nachgesetzten [aq]Trochaei[/aq] und [aq]Dactyli[/aq] vermischet: Laß mir deine Barmherzigkeit wiederfahren. Im 76 Vers. des 120: Mein Hertz bleibe rechtschaffen in deinen Rechten. Im 79. Vers. daselbst. So sind auch zum oftern [aq]Jambi[/aq] und [aq]Anapaesti[/aq] vermenget: Du hast vorhin die Erde gegründet. Im 26 des 102. Psal.

(unpag.) [254]

Und unser Poet im dritten Klagelied Jerem. Der Herr/ der ist mein theil/ spricht meine Seel’ in mir.

(unpag.-unpag.) [163-165]

(unpag.) [314]

Exempelpolitik

Alle Güter/ alle Gaben/

Die Ehrbarkeit ist todt Nur der ist ohne Sünden/

(unpag.) [70]

(unpag.) [79]

Der ist nur ohne Sünden/

Wie tröstlich ists/ wenn eine grosse Schar

(unpag.) [79]

Ja was er denckt und schafft/

(unpag.) [79]

Vergeß der hohen kunst der himmlischen Poeten

(unpag.) [92]

Der frommen Seelen Fröligkeit

(unpag.) [92]

Was der Höchste verheisset/ wird ewiglich stehn.

(unpag.) [101]

Die den Herren mit reinem Hertzen ehren/

(unpag) [102]

Ach/ ach! was ist die Ewigkeit!

(unpag) [102]

Lobet und preiset den ewigen Gott.

(unpag.) [105]

Lobet und preiset den Herren/ ihr Heyden.

(unpag.) [106]

(unpag.) [106]

(unpag.) [106]

Lasset dem Herren uns singen und dancken/

Wol dem/ der überall die rechte zeit kan wissen

(unpag.) [109]

[q]a.[/aq] [[aq]Psalm. 90[/aq]] Du/ Herr/ hast uns zur Zuflucht wollen dienen/ [...] Du/ Herr/ hast wollen uns zur Zuflucht dienen etc.

(unpag.) [110]

Sehet wie der Holofern sein beschwertes Haupt leßt sincken/

(unpag.) [112]

Eben dieser/ den du lobest/ Judith/ wil aufs Nachtmahl hier

(unpag.) [113]

Die Sünde macht/ daß der Mensch also bald muß sterben.

(unpag.) [113]

Du bist mein Schutz allein/

(unpag.) [113]

Den Gyges laß’ ich bleiben/

(unpag.) [116]

[aq]h.[/aq] [[aq]Psalm. 100.[/aq]] Der Herr ist freundlich iederzeit/

(unpag.) [116]

[aq]k.[/aq] [[aq]Psalm 93.[/aq]] Wie ist und bleibt dein Zeugniß immerdar/

(unpag.) [118]

[aq]l.[/aq] [[aq]Psalm. 2[/aq]] Herr unser Gott/ Beherrscher aller Herren/

(unpag.) [118]

Was dieser schöne Baw der Himmel ist und hat/

(unpag.) [118]

[aq]m.[/aq] [[aq]Psalm 29[/aq][?]] Wo fromme Leute sind und gute Samlung haben/

(unpag.) [119]

Wie seelig ist/ wer einig nur der Weisheit sich giebt allezeit!

(unpag.) [119]

Feinden gutes können Gönnen/

(unpag.) [121]

[aq]b.[/aq] [[aq]Psalm. 38[/aq]] Ach/ Herr/ habe doch erbarmen

(unpag.) [123]

[aq]c.[/aq] [[aq]Psalm. 47[/aq]] Auf/ ihr Völcker/ auf/

(unpag.) [124]

[aq]d.[/aq] [[aq]Psalm 33.[/aq]] Herr/ laß aller wegen

(unpag.) [124]

Er/ der Herr/ ist dem geneigt/

(unpag.) [124]

[aq]e.[/aq] [[aq]Psalm: 146.[/aq]] Keiner sol auf Fürsten pochen/

(unpag.) [125]

(unpag.) [125]

(unpag.) [131]

Singet und springet/ ihr Züchtigen/

Singet dem Herren in ewigkeit/

(unpag.) [131]

Gottes Verheissung bleibt ewiglich stehn.

(unpag.) [132]

Lobet und preiset den Herren/ ihr Heyden.

(unpag.) [132]

Singet und lobet den Herren/ ihr Züchtigen.

(unpag.) [132]

Singet und lobet/ ihr Völcker/ den ewigen Gott.

(unpag.) [133]

Lobet und rühmet und preiset den Herren/ ihr Heyden.

(unpag.) [133]

Lobet und rühmet und preiset den Herren ihr Züchtigen

(unpag.) [133]

Singet und lobet und rühmet/

(unpag.) [133]

Nun erhebet und preiset den Herren/ ihr Heyden.

(unpag.) [134]

Was der Höchste verheisset/ bleibt ewiglich stehn

(unpag.) [135]

Nun lobet und preiset den Herren/ ihr Heyden.

(unpag.) [135]

Denn Gottes verheissung bleibt ewiglich stehn/

(unpag.) [137]

Nun lobet und preiset den Herren/ ihr Heyden/ etc.

(unpag.) [137]

Sehet/ wie der Holofern sein beschwertes Haupt läßt sincken

(unpag.) [137]

(unpag.) [139]

Sehet/ wie der Holofern

[aq]Nemo tàm Divos habuit faventes,[/aq]

(unpag.) [141]

Lobet unsern Gott/ den gerechten Herren/

(unpag.) [143]

Lobet/ ihr Himmel/ Gott den höchsten Herren/

(unpag.) [143]

Lobet den Herren alle weit und ferren/

(unpag.) [144]

Der Höchste herrschet über alle Heyden:

(unpag.) [145]

Die den Herren mit reinem Hertzen ehren/

(unpag.) [145]

Dieß alles vergehet/ So auch: Das zeitliche Leiden

(unpag.) [146]

Hört auf mir weinen und klagen.

(unpag.) [149]

Dieß flüchtige Leben fähret dahin.

(unpag.) [149]

Die nichtige Frewde der Welt wehret nur eine kurtze Zeit/

(unpag.) [149]

Der Höchste lebet noch. Er lässet endlich spüren/

(unpag.) [150]

Die Lerche schreyt auch: Dir/ dir/ Lieber Gott/ allein/

(unpag.) [154]

Ihr Heyden lobet Gott den höchsten Herren/

(unpag.) [157]

Ihr Völcker/ lobt den höchsten Schöpfer dieser Erden/

(unpag.) [159]

Ihr Völcker/ lobet allezeit den höchsten Herren/

(unpag.) [159]

Wol auf/ ihr Völcker/ lobet unsern höchsten Herren/

(unpag.) [159]

Ihr Völcker/ lobet allezeit den höchsten Herren.

(unpag.) [159]

Zu einer Probe wollen wir hier etliche exempel/ und zwar nur auß den Psalmen Davids/ wie wir die in der gemeinen Dolmetschung haben/ anziehen. Daselbst wird ein Jambischer Sechssylbiger gefunden im 1 Vers. des 102 Psalms: Herr/ höre mein Gebeth. Ein Achtsylbiger im 25 Vers. des 119 Psal: Erquicke mich nach deinem Wort. Ein Neunsylbiger im 1 Vers. des 102 Psal: Und laß mein Schreyen zu dir kommen. Ein Zehensylbiger im 24 Vers. des 44 Psal: Erwecke dich/ Herr/ warumb schläffestu? Und im 1 des 51: Seid ihr denn stumm/ daß ihr nicht reden wollt? Ein Eilfsylbiger im 6 Vers. des 55: Ich sprach/ O hett’ ich Flügel/ wie die Tauben. Im 23 Psalm: Er weidet mich auf einer grünen Awen. Im 25. Gedencke nicht der Sünden meiner Jugend. [S] Errette mich von aller meiner Sünde. Im 39. Ps. Ein Zwelffsylbiger im 6 Vers. des 36 Psal: Herr/ deine Güte reicht/ so weit der Himmel ist. Und im 3 Vers: des 102 Ps: Denn meine Tage sind vergangen/ wie ein Rauch. Ein Dreyzehensylbiger im 28 Vers. des 89 Ps: Ich wil ihm ewiglich behalten meine Gnade. Ein Trochaischer Siebensylbiger ist im 16 Vers. des 51 Psal: Herr thu meine Lippen auf. Ein Achtsylbiger im 25 Vers. des 119 Ps: Meine Seele liegt im Staube. Hilff mir/ Gott/ durch deinen Namen. Im 1 des 54 So werden auch viel zufällige Dactylische Verse hin und wieder gefunden. Denn der anfang des 106 und 117 Ps. giebet ein rechtes Adonisches Verslein/ Danket dem Herren. Lobet den Herren. Ein [aq]Dactylicus Trimeter Catalecticus[/aq] ist im 65 Vers. des 120 Ps. Lehre mich heilsame Sitten. [aq]Trimeter Hypercatalectus[/aq] im 12 Vers. des 21: Denn sie gedachten dir übels zu thun. [aq]Tetrameter Catalectus[/aq] im 10 des 31: Meine gestalt ist verfallen für trauren. [aq]Pentameter Catalecticus[/aq] im 6 des 98 Ps. Lobet den Herren mit Harffen/ mit Harffen und Psalmen. Folgende aber sind richtige [aq]Phalaecii[/aq], Im 7 Vers. des 26: Da man prediget alle deine Wunder. Im 7 Vers. des 116: Sey nun wieder zu frieden/ meine Seele. [S] Gleichfalls sind in nachgesetzten [aq]Trochaei[/aq] und [aq]Dactyli[/aq] vermischet: Laß mir deine Barmherzigkeit wiederfahren. Im 76 Vers. des 120: Mein Hertz bleibe rechtschaffen in deinen Rechten. Im 79. Vers. daselbst. So sind auch zum oftern [aq]Jambi[/aq] und [aq]Anapaesti[/aq] vermenget: Du hast vorhin die Erde gegründet. Im 26 des 102. Psal.

(unpag.) [159]

Daß Isaac schertzet mit seinem Weibe Rebecca. Gen. 26. Vers. 8.

(unpag.-unpag.) [163-165]

Wie lang/ o Herr? Wilstu dich nicht erbarmen?

(unpag.) [165]

Wol dem/ der einig sich der Tugend hat ergeben!

(unpag.) [169]

So werden kurtze Trochaische mit Längern geparet in 38 der von unserm Poeten nach den Frantzösischen Weisen gesetzten Psalmen: Herr/ geuß deines Eifers flammen/

(unpag.) [182]

Und Achtsylbige Jambische mit Zehensylbigen im 39 Psalm: Ein ieder Mensch ist warlich eitelkeit/

(unpag.) [185]

Dieses thut unser Poet im 22 Psalm: 1. Mein Gott/ mein Gott/ warumb dann hastu mich Verlassen doch?

(unpag.) [185]

Und auf gleiche weise sind auch im 56 die Verse zusammen gereimet. Im 37 aber also: 1. Nicht zürne doch/ wenn daß du siehest blühen

(unpag.) [186]

Und im 119 folgender massen: 1. O seelig sind/ die nach dem guten stehn/

(unpag.) [186]

Lobet den Herren alle weit und ferren/

(unpag.) [187]

Wo du wilst ein Kind Gottes sein/

(unpag.) [188]

Ist Gott ein reiner Geist/ wie die Poeten lehren/

(unpag.) [190]

Du solt zum ersten Gott/ darnach die Eltern ehren

(unpag.) [227]

Du grosser Gott/ der du den Fewerwagen

(unpag.) [228]

Dieses hat unser Poet vornehmlich in den Psalmen in acht genommen/ da er allezeit/ (wie ihm auch die Melodey an die Hand gegeben hat/) die Langen Strofen dergestallt [S] zu zertheilen pfleget. […] Ich will meine Stimm’ erheben/ […] Im 77. Psalm.

(unpag.) [229]

Wie ein Hirsch/ den man will fangen/ […] Im 42. Ps.

(unpag.-unpag.) [230-231]

Ich sinne nach/ wie deine Macht/ […] Im 63. Ps.

(unpag.) [231]

O Herr Gott meiner guten Sachen/ […] Im 4 Ps.

(unpag.) [231]

Lobt frölich Gott/ singt ihm zu Ehren/ […] Im 33. Ps.

(unpag.-unpag.) [231-232]

So hat im 100 Psalm iede Strofe Vier Achtsylbige Jambische Verse: Ihr Bürger dieser ganzen Welt

(unpag.) [232]

Und im 135 Ps. sind in iederer Strofe Sechs Siebensylbige Trochaische Verse: Lobt des Herren Zier und macht/

(unpag.) [233]

So stehen im 101. Ps. Eilf Zehen- und Vier-sylbige Jambische beysammen: Ich will ein Lied von Gütigkeit erzwingen/

(unpag.) [233]

Und im 146 Acht und Siben-sylbige Trochaische: Meine Seele/ komm zu geben

(unpag.) [233]

Welches in den bekandten Oden geschiehet/ [...] [aq]g.[/aq] [248 (313)] O du Gott der süssen schmertzen

(unpag.) [233]

Zum exempel/ und zugleich zum beschluß dieses Capittes/ wollen wir folgende herrliche Ode [aq]k.[/aq] [[aq]CL. V.[/aq] Sim. DachI.] setzen.

(unpag.) [236]

Wenn dich der Höchste straffet vor deine schuld/

(unpag.) [237]

Ihr blinden Leute/ lebet in sicherheit/

(unpag.) [240]

Laufft zu dem Herren/ alle Verjageten/

(unpag.) [240]

Hier liegt begrabn Herr Melcher/

(unpag.) [240]

(unpag.) [282]

Nur der ist ohne Sünden/

So kan man die allerheiligste Gottesgebährerinn/ die allzeitreine oder nieberührte Mutter/ und eine Jmmerjungfraw/ nennen.

(unpag.) [283]

So redet der vornehme und hochberühmte Cats/ im beschluß [S] seines Lobgesanges auf das Geistliche Houwelick oder Ehverbündniß des Sohnes Gottes/ unsern Erlöser also an: [aq]Mensch-liever, Sondaers-troost, Pers-treder, Segen-vechter.[/aq]

(unpag.) [306]

Und in einem andern Getichte/ welches Er [Cats] Spoockliefde nennet/ unter der Person einer Zauberinn/ den Teufel: [aq]Lucht-heerscher, Duyster-vorst, Wint-maker, Sinne-spoker,[/aq]

(unpag.-unpag.) [306-307]

Und unser Poet im dritten Klagelied Jerem. Der Herr/ der ist mein theil/ spricht meine Seel’ in mir.

(unpag.) [307]

So saget unser Poet im 90 Psalm. Eh als ein Berg ist auf der Welt erschienen/

(unpag.) [314]

Auf welche art bisweilen auch inn/ für/ in den/ gesetzet wird/ als im 14 und 53 Psalm: [S] Es ist ihr thun und wandel

(unpag.) [315]

Herr/ unser Gott/ Beherrscher aller Herren/ […] [aq]hh.[/aq] [Psalm 8.]

(unpag.-unpag.) [315-316]

So saget unser Poet im 38 Psalm: Herr/ was ich dir vor will tragen. Und eben daselbst: Daß ich Spott nicht aus darff stehn.

(unpag.) [316]

Welches unser Poet auch im HohenLiede thut/ als: [aq]g.[/aq] [224. (349 [?])] Liebster/ (sagt in süssen schmerzen

(unpag.) [317]

Wol dir/ du liebe Seel’/ empfinde deine Lust/

(unpag.) [331]

Zum exempel. Owenus/ der insonderheit gern mit den Worten also kurtzweilet/ saget artig: [aq]Qui modò venisti nostram Mendicus in urbem,[/aq]

(unpag.) [331]

[aq]Dicta fuit Mulier, quasi mollior. Est tamen Eva[/aq] […] Man nennt das Weib von weich: da Eva doch genommen

(unpag.) [339]

So kan die bekannte schöne Ode unsers Poeten/ [aq]r.[/aq] [[aq]pag. 266. (332.)[/aq]] Tugend ist der beste Freund &c. in längere Verse gebracht werden/ ohngefehr auf nachfolgende weise. Die Tugend wancket nicht: Sie ist der beste Freund

(unpag.) [341]

Und solcher gestalt sehen wir auch in den Ebrëischen Namen/ als/ Adam/ David/ Salomon/ auff den Accent/ in dem wir sie außsprechen; wiewol die Grichen und Lateiner in diesen und andern fremden worten ihnen mehrentheils die freyheit nehmen/ daß sie sie/ nach belieben und gelegenheit/ bald lang/ bald kurtz/ setzen. [aq]Et quid de Hebraeis mirum? quando ea Gens in Metro ipsa non attenderet ad vocalium quantitatem: quemadmodum videre est ex Canticis Davidis, & aliorum Aliter si esset, nunc etiam facilè esset, observare antiqui Carminis rationem, quam Judaei pariter ac Christiani nescire se fatentur. t.[/aq] [[aq]Voss. de A. G.[/aq] [?] [aq]1. 2. c. 36.[/aq]] Daher auch unser Poet in Isreal/ Sion/ und etlichen andern solchen worten/ die Sylben in beyderley Quantität gebrauchet. So setzet er im 73. Psalm. Und dennoch ist Israels Gott/ etc. Im 129. aber: Mag Israel mit warheit itzund sagen. Im 52. Laß dein Zion den guten willen schawen. Im 133. aber: Als wie der Taw/ der süsse Taw/ ergetzet Den Hermonsberg/ und Sions Hügel netzet.

(unpag.) [347]

[aq]Germani[/aq], spricht er [Johannes Clajus, J.T.] daselbst/ u. [[aq]Grammat. German. cap. penult. De ratione Carminum veteri apud Germanos.] ut Ebræi Carmina scribunt, observantes in fine Rhythmum, id est, [griech.], ut[/aq], Du/ Jesu Christ/ Mein Hoffnung bist. […] [S] [aq]Syllabæ enim, quæ communi pronunciatione non elevantur, sed raptim, tanquam Schæva apud Ebræos, pronunciantur, in composione Versûs nequaquam elavandæ sunt, sed deprimendæ: & contra, Syllabæ longæ, & accentum sustinentes, nequaquam deprimendæ, sed elevandæ sunt. Ut[/aq]: Im Gesetze steht geschrieben/ Du solt Gott den HErren lieben.

(unpag.) [81]

[aq]quem nascendi fortuna constituit tanquam patrium mihi Numen ac velut tutelarem Deum. Nihil metuo, ut adulationis damnari merear: cùm Deos Vos salutet ipse ille Summus, qui vicem suam atq; munus fungi inter homines jussit.[/aq]

(unpag.-unpag.) [82-83]

[aq]Ego, cùm majora polliceri tenuitas mea non possit, DEUM Optimum Maximum, ut Illustrissimam T. Celsitud. Patriae, quae, inter extremas infelicissimorum temporum angustias, sacro Tuo & venerabili ore spiritum trahit, diutissimè superesse, & ad salutem praeesse velit, humillimis precibus invocabo.[/aq]

(unpag.) [13]

[aq]Clem. Alexandr. I. 2. Paedag. c. 1.[/aq]

(unpag.) [14]

[aq]Beda Presbyter[/aq] nennet in seinem ersten Buche [aq]de Re Metricâ[/aq] dergleichen abmessung [aq]Rythmum[/aq], und beschreibet ihn also: […] [aq]Quomodo instar Jambici Metri pulcherrimè factus est Hymnus ille praeclarus: Rex aeterne Domine[/aq] […] [aq]Et alii Ambrosiani non pauci. Item ad formam Metri Trochaici canunt Hymnum de die Judicii per Alphabetum: Apparebit repentina Dies Magna Domini[/aq], […]

(unpag.) [57]

Ja Kamphuysen hat auch in seinen Stichtelycken Rymen (wie er seinje Getichte nennet/) eine Christliche Klage von 1 Strofen/ da jegliche Strofe aus 34 Versen gemacht ist.

(unpag.) [84]

8. Gleichfalls mussen die Strofen alle vollkommen/ und unverstümmelt sein. Dieses ist in den von Ambr: Lobwassern übersetzten Psalmen bisweilen in der letzten Strofe/ nach dem Frantzösischen Vorbilde/ hindangesetzt/ von unserm Opitz aber genaw verhütet/ und in der Vorrede über die Psalmen erinnert worden.

(unpag.) [232]

und wird bekräfftiget durch unsers Lutheri autorität/ welcher offt also zu reden pfleget/ als/ [S] Niemand kan Zweyen Herren dienen.

(unpag.) [235]

Wie in den von unserm Poeten übersetzten Psalmen geschehen ist.

(unpag.-unpag.) [262-263]