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Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Ich habe droben [aq]§. 6. lit. b[/aq]. die Geschichte von dem Abel angeführet/ und darbey etliche Umstände erdichtet/ als daß es dem Adam unterschiedliche mahl in Symbolischen Träumen sey angedeutet worden. Hierdurch wird gelehrt/ daß GOtt seine Kinder offt warne/ wenn sie sich nur allemahl drein schicken könten. Weiter/ daß der Engel Gabriel dem Cain in seine schon erhabene Keule gefallen. Deutet an/ wie GOtt [aq]moraliter[/aq] & [aq]physicè[/aq] uns offt vom bösen abhält. Noch weiter/ daß der [aq]Apollyon[/aq] ihn gleichwohl angetrieben: Bedeutet/ daß der Sathan die Haupt-Ursache aller Sünde sey. Abermahl/ daß die [aq]Origiphila[/aq] ihn unsinnig gemacht. Deutet an/ daß der Zorn den Menschen so betöbere/ daß er nicht wisse/ was er thue etc. / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Ich habe droben [aq]§. 6. lit. b[/aq]. die Geschichte von dem Abel angeführet/ und darbey etliche Umstände erdichtet/ als daß es dem Adam unterschiedliche mahl in Symbolischen Träumen sey angedeutet worden. Hierdurch wird gelehrt/ daß GOtt seine Kinder offt warne/ wenn sie sich nur allemahl drein schicken könten. Weiter/ daß der Engel Gabriel dem Cain in seine schon erhabene Keule gefallen. Deutet an/ wie GOtt [aq]moraliter[/aq] & [aq]physicè[/aq] uns offt vom bösen abhält. Noch weiter/ daß der [aq]Apollyon[/aq] ihn gleichwohl angetrieben: Bedeutet/ daß der Sathan die Haupt-Ursache aller Sünde sey. Abermahl/ daß die [aq]Origiphila[/aq] ihn unsinnig gemacht. Deutet an/ daß der Zorn den Menschen so betöbere/ daß er nicht wisse/ was er thue etc. / Fundstelle
Seite: (14) [III; 31]
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Als [...] wenn ein Student erst fleißig gewesen wäre/ hernach aber liederlich worden/ gefressen/ gesoffen etc. so darff ich ihn nur erstlich aufführen/ daß er mit frommen Leuten umgehet/ fein gekleidet ist/ keine andere als anständige Reden führet etc. hernach aber führe ich denselben in liederlicher [aq]conversation[/aq] und in liederlichem [aq]habite[/aq] auff/ stelle auch seine Reden so an/ daß man leicht ein liederliches Gemüthe verspüret. / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Als [...] wenn ein Student erst fleißig gewesen wäre/ hernach aber liederlich worden/ gefressen/ gesoffen etc. so darff ich ihn nur erstlich aufführen/ daß er mit frommen Leuten umgehet/ fein gekleidet ist/ keine andere als anständige Reden führet etc. hernach aber führe ich denselben in liederlicher [aq]conversation[/aq] und in liederlichem [aq]habite[/aq] auff/ stelle auch seine Reden so an/ daß man leicht ein liederliches Gemüthe verspüret. / Fundstelle
Seite: (29) [III; 46]
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Die Poesie wird unter dem Bilde einer Weibes-Person dargestellet/ die einen Rock hat voller Sterne/ einen Lorbeer-Krantz auff dem Haupte/ tieffsinnig/ mit nackten und ausgespannten Brüsten/ üm welche herum 3. Engel fliegen/ einer mit der Leyer/ der andere mit einer Flöthe/ der dritte mit einer Trompete etc. / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Die Poesie wird unter dem Bilde einer Weibes-Person dargestellet/ die einen Rock hat voller Sterne/ einen Lorbeer-Krantz auff dem Haupte/ tieffsinnig/ mit nackten und ausgespannten Brüsten/ üm welche herum 3. Engel fliegen/ einer mit der Leyer/ der andere mit einer Flöthe/ der dritte mit einer Trompete etc. / Fundstelle
Seite: (31) [III; 48]
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Die Liebe zu GOTT wird durch ein Knäblein dargestellet/ welches nach dem Himmel siehet/ und mit der Lincken auch darnach weiset/ mit der rechten aber auff seine Brust zeiget. / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Die Liebe zu GOTT wird durch ein Knäblein dargestellet/ welches nach dem Himmel siehet/ und mit der Lincken auch darnach weiset/ mit der rechten aber auff seine Brust zeiget. / Fundstelle
Seite: (31) [III; 48]
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: [aq]c)[/aq] Die Frömmigkeit [aq]praesentiret[/aq] eine Jungfrau/ die Flügel hat und ein Scharlach-Kleid/ nebst einer Flamme auf dem Haupte. / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: [aq]c)[/aq] Die Frömmigkeit [aq]praesentiret[/aq] eine Jungfrau/ die Flügel hat und ein Scharlach-Kleid/ nebst einer Flamme auf dem Haupte. / Fundstelle
Seite: (32) [III; 49]
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: [aq]d)[/aq] Als: die Gotteslästerung wird gebildet als ein alter Mann/ mit blossen auffgesperrtem Munde/ das Gesicht nach der Erde zuschlagend/ die er auch mit einem Stecken stöst. / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: [aq]d)[/aq] Als: die Gotteslästerung wird gebildet als ein alter Mann/ mit blossen auffgesperrtem Munde/ das Gesicht nach der Erde zuschlagend/ die er auch mit einem Stecken stöst. / Fundstelle
Seite: (32) [III; 49]
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen
[aq]§. 12[/aq]. Ich habe ehmals auff das bevorstehende Weynachts-Fest zwey Jüdische Bauren aufgeführet/ die/ indem sie beyde mit einander nach der Stadt Nazareth gehen/ von dem [aq]Messia[/aq] unterwegens mit einander reden. Den einen habe [S] ich [aq]Pynthanon[/aq] genennet/ ist ein Griechischer Nahme/ und heist so viel als Forscher/ weil er meistentheils in dem Gedichte geforschet oder gefraget hat; Der andere heist [aq]Coelicus[/aq], ist ein lateinischer Nahme/ und heist so viel als himmlisch oder himmlisch gesinnt/ weil er als ein gottfürchtiger und von dem Meßia ziemlich erfahrner Mann eingeführet wird: Das Gedichte selbst soll zum Titul führen das Wort [aq]Messias[/aq]; weil von demselben darinne gehandelt wird. ¶ [aq]Messias[/aq]. ¶ [aq]Pynth/aq[]. Wo/ Nachbar Coelicus, denckstu so früh denn hin?
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: [aq]§. 12[/aq]. Ich habe ehmals auff das bevorstehende Weynachts-Fest zwey Jüdische Bauren aufgeführet/ die/ indem sie beyde mit einander nach der Stadt Nazareth gehen/ von dem [aq]Messia[/aq] unterwegens mit einander reden. Den einen habe [S] ich [aq]Pynthanon[/aq] genennet/ ist ein Griechischer Nahme/ und heist so viel als Forscher/ weil er meistentheils in dem Gedichte geforschet oder gefraget hat; Der andere heist [aq]Coelicus[/aq], ist ein lateinischer Nahme/ und heist so viel als himmlisch oder himmlisch gesinnt/ weil er als ein gottfürchtiger und von dem Meßia ziemlich erfahrner Mann eingeführet wird: Das Gedichte selbst soll zum Titul führen das Wort [aq]Messias[/aq]; weil von demselben darinne gehandelt wird. ¶ [aq]Messias[/aq]. ¶ [aq]Pynth/aq[]. Wo/ Nachbar Coelicus, denckstu so früh denn hin? / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: [aq]§. 12[/aq]. Ich habe ehmals auff das bevorstehende Weynachts-Fest zwey Jüdische Bauren aufgeführet/ die/ indem sie beyde mit einander nach der Stadt Nazareth gehen/ von dem [aq]Messia[/aq] unterwegens mit einander reden. Den einen habe [S] ich [aq]Pynthanon[/aq] genennet/ ist ein Griechischer Nahme/ und heist so viel als Forscher/ weil er meistentheils in dem Gedichte geforschet oder gefraget hat; Der andere heist [aq]Coelicus[/aq], ist ein lateinischer Nahme/ und heist so viel als himmlisch oder himmlisch gesinnt/ weil er als ein gottfürchtiger und von dem Meßia ziemlich erfahrner Mann eingeführet wird: Das Gedichte selbst soll zum Titul führen das Wort [aq]Messias[/aq]; weil von demselben darinne gehandelt wird. ¶ [aq]Messias[/aq]. ¶ [aq]Pynth/aq[]. Wo/ Nachbar Coelicus, denckstu so früh denn hin? / Fundstelle
Seite: (50-51) [III; 67-68]
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Anitzo aber höre ich/ daß es [die Stadt Greussen, J.T.] gantz abgebrandt/ indem [aq]1687[/aq]. am Mariä Heimsuchungs-Tage unter der Früh-Predigt/ ein ungewöhnlich Feuer auskommen/ und das liebe Städtgen gantz hingerichtet. Diesem Städtgen nun zu schuldiger Danckbarkeit habe ich ehmahls folgendes Feld-Gedichte auffgesetzet/ in welchen [aq]2[/aq] Wintzer/ [aq]Earinus[/aq] und [aq]Philoporus[/aq]/ das Städtgen loben/ und es weiter zu Ehren versprechen. Will es doch mit hersetzen/ und dabey wünschen/ GOTT wolle ihm den erlittenen Schaden reichlich ersetzen. Die Uberschrifft sey: ¶ [aq]Nergusse[/aq]. ¶ […] ¶ Als einsten Earin den Philoporus fand/ / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Anitzo aber höre ich/ daß es [die Stadt Greussen, J.T.] gantz abgebrandt/ indem [aq]1687[/aq]. am Mariä Heimsuchungs-Tage unter der Früh-Predigt/ ein ungewöhnlich Feuer auskommen/ und das liebe Städtgen gantz hingerichtet. Diesem Städtgen nun zu schuldiger Danckbarkeit habe ich ehmahls folgendes Feld-Gedichte auffgesetzet/ in welchen [aq]2[/aq] Wintzer/ [aq]Earinus[/aq] und [aq]Philoporus[/aq]/ das Städtgen loben/ und es weiter zu Ehren versprechen. Will es doch mit hersetzen/ und dabey wünschen/ GOTT wolle ihm den erlittenen Schaden reichlich ersetzen. Die Uberschrifft sey: ¶ [aq]Nergusse[/aq]. ¶ […] ¶ Als einsten Earin den Philoporus fand/ / Fundstelle
Seite: (57) [III; 74]
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen
[aq]§. 2[/aq]. Von dem Mose wird Exod. [aq]2. v. 21[/aq]. berichtet/ daß ihm Reguel ([aq]v. 18. sic dicitur[/aq]) oder Jethro/ der Priester in Midian/ seine Tochter Ziporam/ eine Morin/ zum Weibe gegeben/ da Er sich bey ihm in der Flucht auffhielt. Mehr Umstände sind bey dieser Heyrath in H. Schrifft nicht beniemt. Diese Verheyrathung des Moses wil ich zur Materie meiner Comödie annehmen. Denn ihr kommen alle [aq]requisita[/aq] zu. [...][S][...] [aq]§. 4[/aq]. Sehe ich demnach die Personen an oder auch die Sachen der Umstände/ welche ausdrücklich in der Erzehlung oberwehnter Geschicht aus-[S]gedrucket werden/ und erwege/ unter was vor Beschreibung und Habit sie uns in der Bibel schon vorgestellet sind/ so findet sich [aq]1[/aq]. Moses/ der wird uns vorgestellet als ein Fremdling/ und unter dem Bilde eines tapffern Mannes/ weil er nemlich zu unterschiedlich mahlen ein Egyptischer Mann in dem Capitel genant wird. [aq]2[/aq]. Zipora die wird uns als eine arbeitsame Jungfer vorgestellet [aq]Exod. 20. v. 16[/aq]. als eine Morin [aq]Num. 12. v. 1. 3[/aq]. Reguel oder Jethro/ der Ziporä Vater/ wird uns vorgestellet/ als ein Priester in Midian oder auch wohl/ wie das Grund-Wort anzeigt/ als ein vornehmer Bedienter [aq]Exod. 2. v. 16[/aq]. als ein Vater vieler Töchter. [aq]4[/aq]. Der [aq]Ziporä[/aq] Bruder Hobab [wie Er [aq]Num. 10. v. 29[/aq]. genennet wird; denn sonst heist er auch Kain/ [aq]Num. 24. v. 23[/aq]. daher die Keniter kommen/ oder Reguel) als ein kluger und gereister Mann/ weil wel Er die Kinder Israel in der Wüsten hat führen müssen. [aq]5[/aq]. Das Land Midian/ weil es im steinigten Arabien liegt/ ist leicht seiner Beschaffenheit nach zuerkennen. Was nun ausdrücklich in der Historie beniemt ist/ das lasse ich ungeändert stehen/ aber ich kan doch noch viel bey diesen in der Schrifft schon ausgekleideten Umständen erdichten. Als bey dem Mose kan ich [aq]probabiliter[/aq] erdichten/ daß er in dem Habit eines Schäfers erschienen und sich vor einen Schäfer ausgegeben/ weil die Schrifft/ in was vor einem Habite er erschienen/ [S] nicht ausdrücklich sagt/ und doch dazumahl die Schäfereyen die gemeinste Handthierung gewesen/ auch Moses nach der Zeit der Schafe des Jethro gehütet. Ich kan erdichten/ damit ich seine Hertzhafftigkeit anzeige/ wie ein junger Löwe/ an stat eines Hundes/ bey hergelauffen und um ihn herumgesprungen etc. Bey der Zipora kan ich erdichten/ daß Sie die jüngste Tochter gewesen/ daß sie die schönste Schwärtze gehabt/ daß sie nicht allein eine kluge Schäferin/ sondern auch Haußwirthin gewesen/ daß sie von den andern Schwestern sey geneidet gewesen etc. Bey dem Reguel kan ich erdichten/ daß Er nicht alleine Priester/ sondern auch Fürstlicher Rath gewesen/ daß Er bey dem Fürsten und gantzem Lande in grossen Ansehen gestanden; daß Er in seinen nunmehr grauen Alter gewesen etc. Bey dem Hobab/ daß Er dem Moses stets wol gewolt/ daß Er von dem Moses sey in guten Künsten auch in der Erkäntniß Gottes unterrichtet worden etc. Bey dem Lande Midian erdichte ich/ daß es ein dornichtes und bergichtes Land sey/ daß es voller wilder und rauher Menschen gewesen; oder auch wohl/ daß es dem Fremden geneigt gewesen etc. [aq]§. 5[/aq]. Von den Umständen/ die in der Historie nicht ausgedruckt sind/ erdichte ich nach meinem belieben so wohl die Umstände selbst als derer Ausrüstung. Als es wird in der Historie nicht [S] gemeldet. I. Der Umstand: [aq]QUIBUS AUXILIIS[/aq]; Da kan ich nun erdichten ([aq]1[/aq].) es habe der Braut Mutter darzu geholffen [Der ich nach Belieben einen Nahmen geben kan/ auch unter einer Beschaffenheit vorstellen wie ich wil/ als etwan daß sie mitleidig/ fremde im Lande/ belobt wegen ihrer Kinder-Zucht etc. gewesen] [aq]2[/aq]. Es habe der Braut Bruder/ der Hobab/ auch das Seinige dabey gethan. [aq]3[/aq]. Der Fürst im Lande und dessen Gemahlin habens auch gerne gesehen/ daß der hurtige Mann Moses möchte in dem Hause des Jethro versorget werden/ und dazu unterschiedlich mahl Anlaß gegeben. Ja wil iemand weiter gehen und der Göttlichen Hülffe dabey nicht vergessen/ so kan Er nach Poetischer Freyheit auch wohl erdichten [aq]4[/aq]. Der Engel Raphael sey unterschiedlichmahl in der Sache beschäfftig gewesen/ welchen GOtt in der Gestalt des Nachbars Tochter (Ich wil dieselben Nigrillen und ihren Vater Sylvanus nennen/ auch von ihr erdichten/ daß sie der Ziporae alltägliche Gespielin gewesen und sehr f[]eundlich] geschickt/ daß Er der Ziporae heilsame Gedancken geben müssen etc.
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: [aq]§. 2[/aq]. Von dem Mose wird Exod. [aq]2. v. 21[/aq]. berichtet/ daß ihm Reguel ([aq]v. 18. sic dicitur[/aq]) oder Jethro/ der Priester in Midian/ seine Tochter Ziporam/ eine Morin/ zum Weibe gegeben/ da Er sich bey ihm in der Flucht auffhielt. Mehr Umstände sind bey dieser Heyrath in H. Schrifft nicht beniemt. Diese Verheyrathung des Moses wil ich zur Materie meiner Comödie annehmen. Denn ihr kommen alle [aq]requisita[/aq] zu. [...][S][...] [aq]§. 4[/aq]. Sehe ich demnach die Personen an oder auch die Sachen der Umstände/ welche ausdrücklich in der Erzehlung oberwehnter Geschicht aus-[S]gedrucket werden/ und erwege/ unter was vor Beschreibung und Habit sie uns in der Bibel schon vorgestellet sind/ so findet sich [aq]1[/aq]. Moses/ der wird uns vorgestellet als ein Fremdling/ und unter dem Bilde eines tapffern Mannes/ weil er nemlich zu unterschiedlich mahlen ein Egyptischer Mann in dem Capitel genant wird. [aq]2[/aq]. Zipora die wird uns als eine arbeitsame Jungfer vorgestellet [aq]Exod. 20. v. 16[/aq]. als eine Morin [aq]Num. 12. v. 1. 3[/aq]. Reguel oder Jethro/ der Ziporä Vater/ wird uns vorgestellet/ als ein Priester in Midian oder auch wohl/ wie das Grund-Wort anzeigt/ als ein vornehmer Bedienter [aq]Exod. 2. v. 16[/aq]. als ein Vater vieler Töchter. [aq]4[/aq]. Der [aq]Ziporä[/aq] Bruder Hobab [wie Er [aq]Num. 10. v. 29[/aq]. genennet wird; denn sonst heist er auch Kain/ [aq]Num. 24. v. 23[/aq]. daher die Keniter kommen/ oder Reguel) als ein kluger und gereister Mann/ weil wel Er die Kinder Israel in der Wüsten hat führen müssen. [aq]5[/aq]. Das Land Midian/ weil es im steinigten Arabien liegt/ ist leicht seiner Beschaffenheit nach zuerkennen. Was nun ausdrücklich in der Historie beniemt ist/ das lasse ich ungeändert stehen/ aber ich kan doch noch viel bey diesen in der Schrifft schon ausgekleideten Umständen erdichten. Als bey dem Mose kan ich [aq]probabiliter[/aq] erdichten/ daß er in dem Habit eines Schäfers erschienen und sich vor einen Schäfer ausgegeben/ weil die Schrifft/ in was vor einem Habite er erschienen/ [S] nicht ausdrücklich sagt/ und doch dazumahl die Schäfereyen die gemeinste Handthierung gewesen/ auch Moses nach der Zeit der Schafe des Jethro gehütet. Ich kan erdichten/ damit ich seine Hertzhafftigkeit anzeige/ wie ein junger Löwe/ an stat eines Hundes/ bey hergelauffen und um ihn herumgesprungen etc. Bey der Zipora kan ich erdichten/ daß Sie die jüngste Tochter gewesen/ daß sie die schönste Schwärtze gehabt/ daß sie nicht allein eine kluge Schäferin/ sondern auch Haußwirthin gewesen/ daß sie von den andern Schwestern sey geneidet gewesen etc. Bey dem Reguel kan ich erdichten/ daß Er nicht alleine Priester/ sondern auch Fürstlicher Rath gewesen/ daß Er bey dem Fürsten und gantzem Lande in grossen Ansehen gestanden; daß Er in seinen nunmehr grauen Alter gewesen etc. Bey dem Hobab/ daß Er dem Moses stets wol gewolt/ daß Er von dem Moses sey in guten Künsten auch in der Erkäntniß Gottes unterrichtet worden etc. Bey dem Lande Midian erdichte ich/ daß es ein dornichtes und bergichtes Land sey/ daß es voller wilder und rauher Menschen gewesen; oder auch wohl/ daß es dem Fremden geneigt gewesen etc. [aq]§. 5[/aq]. Von den Umständen/ die in der Historie nicht ausgedruckt sind/ erdichte ich nach meinem belieben so wohl die Umstände selbst als derer Ausrüstung. Als es wird in der Historie nicht [S] gemeldet. I. Der Umstand: [aq]QUIBUS AUXILIIS[/aq]; Da kan ich nun erdichten ([aq]1[/aq].) es habe der Braut Mutter darzu geholffen [Der ich nach Belieben einen Nahmen geben kan/ auch unter einer Beschaffenheit vorstellen wie ich wil/ als etwan daß sie mitleidig/ fremde im Lande/ belobt wegen ihrer Kinder-Zucht etc. gewesen] [aq]2[/aq]. Es habe der Braut Bruder/ der Hobab/ auch das Seinige dabey gethan. [aq]3[/aq]. Der Fürst im Lande und dessen Gemahlin habens auch gerne gesehen/ daß der hurtige Mann Moses möchte in dem Hause des Jethro versorget werden/ und dazu unterschiedlich mahl Anlaß gegeben. Ja wil iemand weiter gehen und der Göttlichen Hülffe dabey nicht vergessen/ so kan Er nach Poetischer Freyheit auch wohl erdichten [aq]4[/aq]. Der Engel Raphael sey unterschiedlichmahl in der Sache beschäfftig gewesen/ welchen GOtt in der Gestalt des Nachbars Tochter (Ich wil dieselben Nigrillen und ihren Vater Sylvanus nennen/ auch von ihr erdichten/ daß sie der Ziporae alltägliche Gespielin gewesen und sehr f[]eundlich] geschickt/ daß Er der Ziporae heilsame Gedancken geben müssen etc. / Rang
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: [aq]§. 2[/aq]. Von dem Mose wird Exod. [aq]2. v. 21[/aq]. berichtet/ daß ihm Reguel ([aq]v. 18. sic dicitur[/aq]) oder Jethro/ der Priester in Midian/ seine Tochter Ziporam/ eine Morin/ zum Weibe gegeben/ da Er sich bey ihm in der Flucht auffhielt. Mehr Umstände sind bey dieser Heyrath in H. Schrifft nicht beniemt. Diese Verheyrathung des Moses wil ich zur Materie meiner Comödie annehmen. Denn ihr kommen alle [aq]requisita[/aq] zu. [...][S][...] [aq]§. 4[/aq]. Sehe ich demnach die Personen an oder auch die Sachen der Umstände/ welche ausdrücklich in der Erzehlung oberwehnter Geschicht aus-[S]gedrucket werden/ und erwege/ unter was vor Beschreibung und Habit sie uns in der Bibel schon vorgestellet sind/ so findet sich [aq]1[/aq]. Moses/ der wird uns vorgestellet als ein Fremdling/ und unter dem Bilde eines tapffern Mannes/ weil er nemlich zu unterschiedlich mahlen ein Egyptischer Mann in dem Capitel genant wird. [aq]2[/aq]. Zipora die wird uns als eine arbeitsame Jungfer vorgestellet [aq]Exod. 20. v. 16[/aq]. als eine Morin [aq]Num. 12. v. 1. 3[/aq]. Reguel oder Jethro/ der Ziporä Vater/ wird uns vorgestellet/ als ein Priester in Midian oder auch wohl/ wie das Grund-Wort anzeigt/ als ein vornehmer Bedienter [aq]Exod. 2. v. 16[/aq]. als ein Vater vieler Töchter. [aq]4[/aq]. Der [aq]Ziporä[/aq] Bruder Hobab [wie Er [aq]Num. 10. v. 29[/aq]. genennet wird; denn sonst heist er auch Kain/ [aq]Num. 24. v. 23[/aq]. daher die Keniter kommen/ oder Reguel) als ein kluger und gereister Mann/ weil wel Er die Kinder Israel in der Wüsten hat führen müssen. [aq]5[/aq]. Das Land Midian/ weil es im steinigten Arabien liegt/ ist leicht seiner Beschaffenheit nach zuerkennen. Was nun ausdrücklich in der Historie beniemt ist/ das lasse ich ungeändert stehen/ aber ich kan doch noch viel bey diesen in der Schrifft schon ausgekleideten Umständen erdichten. Als bey dem Mose kan ich [aq]probabiliter[/aq] erdichten/ daß er in dem Habit eines Schäfers erschienen und sich vor einen Schäfer ausgegeben/ weil die Schrifft/ in was vor einem Habite er erschienen/ [S] nicht ausdrücklich sagt/ und doch dazumahl die Schäfereyen die gemeinste Handthierung gewesen/ auch Moses nach der Zeit der Schafe des Jethro gehütet. Ich kan erdichten/ damit ich seine Hertzhafftigkeit anzeige/ wie ein junger Löwe/ an stat eines Hundes/ bey hergelauffen und um ihn herumgesprungen etc. Bey der Zipora kan ich erdichten/ daß Sie die jüngste Tochter gewesen/ daß sie die schönste Schwärtze gehabt/ daß sie nicht allein eine kluge Schäferin/ sondern auch Haußwirthin gewesen/ daß sie von den andern Schwestern sey geneidet gewesen etc. Bey dem Reguel kan ich erdichten/ daß Er nicht alleine Priester/ sondern auch Fürstlicher Rath gewesen/ daß Er bey dem Fürsten und gantzem Lande in grossen Ansehen gestanden; daß Er in seinen nunmehr grauen Alter gewesen etc. Bey dem Hobab/ daß Er dem Moses stets wol gewolt/ daß Er von dem Moses sey in guten Künsten auch in der Erkäntniß Gottes unterrichtet worden etc. Bey dem Lande Midian erdichte ich/ daß es ein dornichtes und bergichtes Land sey/ daß es voller wilder und rauher Menschen gewesen; oder auch wohl/ daß es dem Fremden geneigt gewesen etc. [aq]§. 5[/aq]. Von den Umständen/ die in der Historie nicht ausgedruckt sind/ erdichte ich nach meinem belieben so wohl die Umstände selbst als derer Ausrüstung. Als es wird in der Historie nicht [S] gemeldet. I. Der Umstand: [aq]QUIBUS AUXILIIS[/aq]; Da kan ich nun erdichten ([aq]1[/aq].) es habe der Braut Mutter darzu geholffen [Der ich nach Belieben einen Nahmen geben kan/ auch unter einer Beschaffenheit vorstellen wie ich wil/ als etwan daß sie mitleidig/ fremde im Lande/ belobt wegen ihrer Kinder-Zucht etc. gewesen] [aq]2[/aq]. Es habe der Braut Bruder/ der Hobab/ auch das Seinige dabey gethan. [aq]3[/aq]. Der Fürst im Lande und dessen Gemahlin habens auch gerne gesehen/ daß der hurtige Mann Moses möchte in dem Hause des Jethro versorget werden/ und dazu unterschiedlich mahl Anlaß gegeben. Ja wil iemand weiter gehen und der Göttlichen Hülffe dabey nicht vergessen/ so kan Er nach Poetischer Freyheit auch wohl erdichten [aq]4[/aq]. Der Engel Raphael sey unterschiedlichmahl in der Sache beschäfftig gewesen/ welchen GOtt in der Gestalt des Nachbars Tochter (Ich wil dieselben Nigrillen und ihren Vater Sylvanus nennen/ auch von ihr erdichten/ daß sie der Ziporae alltägliche Gespielin gewesen und sehr f[]eundlich] geschickt/ daß Er der Ziporae heilsame Gedancken geben müssen etc. / Fundstelle
Seite: 151-155 [III; 168-172]
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen
[aq]II[/aq]. Der Umstand: [aq]QUOMODO[/aq]. Dabey kan nun ein Poet der Ubergebung und der Trauung erdichten. Als etwan [aq]1[/aq]. daß sie ihm von Vater und Mutter zugeführt worden. [aq]2[/aq]. daß sie unter einem Teppiche/ wie bey den Jüden noch itzo gebräuchlich/ zum Tempel gebracht. [aq]3[/aq]. Daß [S] ein grosser Zulauff der Nachbarschafft dabey gewesen [aq]4[/aq]. Daß der Schwieger-Vater Jethro oder Reguel ein grosses Opffer dabey gethan und den Armen Spende gegeben. [aq]5[/aq]. Daß er diese neuvermählten und das gantze Volck gesegnet. etc. [aq]III[/aq]. Der Umstand: [aq]QUANDO[/aq]. Dabey steht mir nun frey zuerdichten [aq]I[/aq]. Es sey im Frühling geschehen/ insonderheit im Mäy. [aq]2[/aq]. Es sey eben den Tag geschehen/ da Er aus Egypten geflohen; oder was mir sonst zuerdichten beliebet. [aq]IV[/aq]. In dem Umstande [aq]UBI[/aq] ist alleine des Landes/ als des [aq]loci communis[/aq] Erwehnung geschehen/ ich kan aber wohl dabey einen [aq]locum specialem[/aq] ausdrücken und denselben erdichten. Als etwan/ daß Reguel in einem schönen Lust-Hause vor der Stadt Madian/ welches die Hauptstadt in Midien war/ gewohnet/ daß der allgemeine Tempel unweit darvon auff einem Berge gelegen etc. [...] [aq]§. 6[/aq]. Diese Umstände nun/ (so wohl die in der Historie selbst ausgedrückte/ als die aus Poetischer Freyheit ersonnene) nebst ihren Eigenschafften; oder deutlicher zu reden/ die Eigenschafften aller dieser Umstände fein auszuschmücken und mannierlich vorzu-[S]stellen (welches das dritte ist/ so zu einem Poetischen Wercke erfodert wird) so kan ich bey dem Moses abermahl erdichten/ wie Er hier und dar sey angefeindet und geneidet worden/ welches den Fremdlingen meistentheils wiederfähret. [aq]vid. part. I. c. 3. §. 3. Reg. 4[/aq]. [...] oder/ wie Er eine andere Sprache geführet und daher offtmahl von den fremden Midianitern sey sey ausgelacht worden. [aq]vid. ib[/aq]. oder/ wie er eine Feindin gehabt/ die nechst an ihm gewohnet/ und Woldinne geheissen/ [...] welche ihm viel zu thun gemacht. [aq]vid. ib. Reg. 5[/aq]. Wie seine Tapfferkeit an den jungen Löwen/ welcher immer üm ihn gewesen/ könne abgebildet werden/ ist schon droben erwehnet worden. Bey der Zipora kan ich erdichten/ daß Ponophila und Phronöca ihre vertrautesten Schwestern gewesen (Ich deute dadurch ihre Liebe zur Arbeit und ihre Klugheit in der Haußhaltung an) mit denen sie sich alleine in dieser Sache bereden können; Daß ihr ihre Schwester Neania gerne alles Unheil habe zufügen wollen. (Ich verstehe die Jugend und deren hitzigen Unverstand) indem [S] sie ihr am meisten geliebkoset. Indem ich erdichte/ daß Nigrille fleißig mit ihr umgangen/ zeige ich schon ihre Schwärtze an. Bey dem Reguel oder Jethro/ daß ich ihn als einen Priester kan darstellen/ erdencke ich/ wie Er gerne nach den Egyptischen Geheimnissen gefraget/ stets vom Himmel und göttlichen Sachen geredt; als einen vornehmen Bedienten ihn vorzustellen/ kan erdichtet werden/ wie der Fürst offt nach ihm geschickt/ wie die wichtigsten Reichs-Geschäffte von der Jungfrau Regio ihm hinterbracht worden. Seine vielen Kinder anzudeuten/ kan ich erdichten/ seine Gemahlin habe [aq]Polytecna[/aq] geheissen. Bey dem Hobab dessen Klugheit anzudeuten kan ich sagen [aq]Phronimus[/aq] sey sein Junge gewesen; dessen Reisen aber anzuzeigen/ erdichte ich/ wie ihn der [aq]Polyodus[/aq] offt von den Seinigen abgelencket habe. Bey dem Lande Midian die Rauhigkeit des Landes und der wilden Menschen anzuzeigen/ kan ich erdichten/ wie der Moses/ Reguel/ Hobab/ offt mit vielen Tieger-Thieren/ Schlangen/ fliegenden Drachen [aq]&c[/aq]. zuthun bekommen oder auch mit ungeheuren Riesen/ Poliphemen [aq]&c[/aq]. in einen Zwey-Kampf sich müssen einlassen. Also bey den erdichteten Umständen des Lust-Hauses Schönheit abzubilden/ kan ich erdichten/ wie Sylvanus und Nomius und Aehrreich alleine daherüm gewohnet/ die Marina aber oder die [aq]Fon[/aq]-[S][aq]tana[/aq] haben auch ihre Schäffereyen nicht weit davon gehabt. Der Mutter Fremdlingschafft anzudeuten/ erdichte ich/ daß sie gerne Fremde gesehen und mit ihnen gesprachet. [aq]vid. ib. Reg. 4[/aq]. Den Volckreichen Zulauff der Frolockenden anzudeuten/ kan ich erdichten wie viel weisse Tauben dem Tempel zugeeilet. Den Tag anzudeuten/ erdichte ich wie Moses/ als er in dem Tempel gehen wollen/ ein Gemälde gesehen/ allwo ein Held eine von Raubern ergriffene und übel[aq]tractir[/aq]te Jungfer erlöset/ habe sich dabey des Volcks Israel erinnert und Gott gebethen/ daß Er auch dergleichen Held schicken möchte/ der sie errettete/ welches Er nicht habe thun können [aq]&c[/aq]. [...][S][...] [aq]§. 8[/aq]. So sey demnach der [aq]Affect[/aq]/ den wir alhier erregen wollen/ die Freude über der Vorsorge Gottes/ so Er frommen Fremdlingen erweiset. ¶ Die Fabel selbst aber wollen wir erstlich als eine [aq]Fabulam simplicem[/aq] vortragen/ und dabey den Mosen zum [griech.] oder zur vornehmsten Person machen/ daß derselbe Hochzeit hält. […][S] ¶ [aq]ACT II[/aq]. ¶ Sc. I. ¶ WIrd des Reguels oder Jethro lustiges Wohnhauß vor Madian [aq]praesenti[/aq]ret und ein Schäffer dabey in einer Flur/ der von der Ziporen Freündligkeit und des Moses Glückseeligkeit singet.
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: [aq]II[/aq]. Der Umstand: [aq]QUOMODO[/aq]. Dabey kan nun ein Poet der Ubergebung und der Trauung erdichten. Als etwan [aq]1[/aq]. daß sie ihm von Vater und Mutter zugeführt worden. [aq]2[/aq]. daß sie unter einem Teppiche/ wie bey den Jüden noch itzo gebräuchlich/ zum Tempel gebracht. [aq]3[/aq]. Daß [S] ein grosser Zulauff der Nachbarschafft dabey gewesen [aq]4[/aq]. Daß der Schwieger-Vater Jethro oder Reguel ein grosses Opffer dabey gethan und den Armen Spende gegeben. [aq]5[/aq]. Daß er diese neuvermählten und das gantze Volck gesegnet. etc. [aq]III[/aq]. Der Umstand: [aq]QUANDO[/aq]. Dabey steht mir nun frey zuerdichten [aq]I[/aq]. Es sey im Frühling geschehen/ insonderheit im Mäy. [aq]2[/aq]. Es sey eben den Tag geschehen/ da Er aus Egypten geflohen; oder was mir sonst zuerdichten beliebet. [aq]IV[/aq]. In dem Umstande [aq]UBI[/aq] ist alleine des Landes/ als des [aq]loci communis[/aq] Erwehnung geschehen/ ich kan aber wohl dabey einen [aq]locum specialem[/aq] ausdrücken und denselben erdichten. Als etwan/ daß Reguel in einem schönen Lust-Hause vor der Stadt Madian/ welches die Hauptstadt in Midien war/ gewohnet/ daß der allgemeine Tempel unweit darvon auff einem Berge gelegen etc. [...] [aq]§. 6[/aq]. Diese Umstände nun/ (so wohl die in der Historie selbst ausgedrückte/ als die aus Poetischer Freyheit ersonnene) nebst ihren Eigenschafften; oder deutlicher zu reden/ die Eigenschafften aller dieser Umstände fein auszuschmücken und mannierlich vorzu-[S]stellen (welches das dritte ist/ so zu einem Poetischen Wercke erfodert wird) so kan ich bey dem Moses abermahl erdichten/ wie Er hier und dar sey angefeindet und geneidet worden/ welches den Fremdlingen meistentheils wiederfähret. [aq]vid. part. I. c. 3. §. 3. Reg. 4[/aq]. [...] oder/ wie Er eine andere Sprache geführet und daher offtmahl von den fremden Midianitern sey sey ausgelacht worden. [aq]vid. ib[/aq]. oder/ wie er eine Feindin gehabt/ die nechst an ihm gewohnet/ und Woldinne geheissen/ [...] welche ihm viel zu thun gemacht. [aq]vid. ib. Reg. 5[/aq]. Wie seine Tapfferkeit an den jungen Löwen/ welcher immer üm ihn gewesen/ könne abgebildet werden/ ist schon droben erwehnet worden. Bey der Zipora kan ich erdichten/ daß Ponophila und Phronöca ihre vertrautesten Schwestern gewesen (Ich deute dadurch ihre Liebe zur Arbeit und ihre Klugheit in der Haußhaltung an) mit denen sie sich alleine in dieser Sache bereden können; Daß ihr ihre Schwester Neania gerne alles Unheil habe zufügen wollen. (Ich verstehe die Jugend und deren hitzigen Unverstand) indem [S] sie ihr am meisten geliebkoset. Indem ich erdichte/ daß Nigrille fleißig mit ihr umgangen/ zeige ich schon ihre Schwärtze an. Bey dem Reguel oder Jethro/ daß ich ihn als einen Priester kan darstellen/ erdencke ich/ wie Er gerne nach den Egyptischen Geheimnissen gefraget/ stets vom Himmel und göttlichen Sachen geredt; als einen vornehmen Bedienten ihn vorzustellen/ kan erdichtet werden/ wie der Fürst offt nach ihm geschickt/ wie die wichtigsten Reichs-Geschäffte von der Jungfrau Regio ihm hinterbracht worden. Seine vielen Kinder anzudeuten/ kan ich erdichten/ seine Gemahlin habe [aq]Polytecna[/aq] geheissen. Bey dem Hobab dessen Klugheit anzudeuten kan ich sagen [aq]Phronimus[/aq] sey sein Junge gewesen; dessen Reisen aber anzuzeigen/ erdichte ich/ wie ihn der [aq]Polyodus[/aq] offt von den Seinigen abgelencket habe. Bey dem Lande Midian die Rauhigkeit des Landes und der wilden Menschen anzuzeigen/ kan ich erdichten/ wie der Moses/ Reguel/ Hobab/ offt mit vielen Tieger-Thieren/ Schlangen/ fliegenden Drachen [aq]&c[/aq]. zuthun bekommen oder auch mit ungeheuren Riesen/ Poliphemen [aq]&c[/aq]. in einen Zwey-Kampf sich müssen einlassen. Also bey den erdichteten Umständen des Lust-Hauses Schönheit abzubilden/ kan ich erdichten/ wie Sylvanus und Nomius und Aehrreich alleine daherüm gewohnet/ die Marina aber oder die [aq]Fon[/aq]-[S][aq]tana[/aq] haben auch ihre Schäffereyen nicht weit davon gehabt. Der Mutter Fremdlingschafft anzudeuten/ erdichte ich/ daß sie gerne Fremde gesehen und mit ihnen gesprachet. [aq]vid. ib. Reg. 4[/aq]. Den Volckreichen Zulauff der Frolockenden anzudeuten/ kan ich erdichten wie viel weisse Tauben dem Tempel zugeeilet. Den Tag anzudeuten/ erdichte ich wie Moses/ als er in dem Tempel gehen wollen/ ein Gemälde gesehen/ allwo ein Held eine von Raubern ergriffene und übel[aq]tractir[/aq]te Jungfer erlöset/ habe sich dabey des Volcks Israel erinnert und Gott gebethen/ daß Er auch dergleichen Held schicken möchte/ der sie errettete/ welches Er nicht habe thun können [aq]&c[/aq]. [...][S][...] [aq]§. 8[/aq]. So sey demnach der [aq]Affect[/aq]/ den wir alhier erregen wollen/ die Freude über der Vorsorge Gottes/ so Er frommen Fremdlingen erweiset. ¶ Die Fabel selbst aber wollen wir erstlich als eine [aq]Fabulam simplicem[/aq] vortragen/ und dabey den Mosen zum [griech.] oder zur vornehmsten Person machen/ daß derselbe Hochzeit hält. […][S] ¶ [aq]ACT II[/aq]. ¶ Sc. I. ¶ WIrd des Reguels oder Jethro lustiges Wohnhauß vor Madian [aq]praesenti[/aq]ret und ein Schäffer dabey in einer Flur/ der von der Ziporen Freündligkeit und des Moses Glückseeligkeit singet. / Rang
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: [aq]II[/aq]. Der Umstand: [aq]QUOMODO[/aq]. Dabey kan nun ein Poet der Ubergebung und der Trauung erdichten. Als etwan [aq]1[/aq]. daß sie ihm von Vater und Mutter zugeführt worden. [aq]2[/aq]. daß sie unter einem Teppiche/ wie bey den Jüden noch itzo gebräuchlich/ zum Tempel gebracht. [aq]3[/aq]. Daß [S] ein grosser Zulauff der Nachbarschafft dabey gewesen [aq]4[/aq]. Daß der Schwieger-Vater Jethro oder Reguel ein grosses Opffer dabey gethan und den Armen Spende gegeben. [aq]5[/aq]. Daß er diese neuvermählten und das gantze Volck gesegnet. etc. [aq]III[/aq]. Der Umstand: [aq]QUANDO[/aq]. Dabey steht mir nun frey zuerdichten [aq]I[/aq]. Es sey im Frühling geschehen/ insonderheit im Mäy. [aq]2[/aq]. Es sey eben den Tag geschehen/ da Er aus Egypten geflohen; oder was mir sonst zuerdichten beliebet. [aq]IV[/aq]. In dem Umstande [aq]UBI[/aq] ist alleine des Landes/ als des [aq]loci communis[/aq] Erwehnung geschehen/ ich kan aber wohl dabey einen [aq]locum specialem[/aq] ausdrücken und denselben erdichten. Als etwan/ daß Reguel in einem schönen Lust-Hause vor der Stadt Madian/ welches die Hauptstadt in Midien war/ gewohnet/ daß der allgemeine Tempel unweit darvon auff einem Berge gelegen etc. [...] [aq]§. 6[/aq]. Diese Umstände nun/ (so wohl die in der Historie selbst ausgedrückte/ als die aus Poetischer Freyheit ersonnene) nebst ihren Eigenschafften; oder deutlicher zu reden/ die Eigenschafften aller dieser Umstände fein auszuschmücken und mannierlich vorzu-[S]stellen (welches das dritte ist/ so zu einem Poetischen Wercke erfodert wird) so kan ich bey dem Moses abermahl erdichten/ wie Er hier und dar sey angefeindet und geneidet worden/ welches den Fremdlingen meistentheils wiederfähret. [aq]vid. part. I. c. 3. §. 3. Reg. 4[/aq]. [...] oder/ wie Er eine andere Sprache geführet und daher offtmahl von den fremden Midianitern sey sey ausgelacht worden. [aq]vid. ib[/aq]. oder/ wie er eine Feindin gehabt/ die nechst an ihm gewohnet/ und Woldinne geheissen/ [...] welche ihm viel zu thun gemacht. [aq]vid. ib. Reg. 5[/aq]. Wie seine Tapfferkeit an den jungen Löwen/ welcher immer üm ihn gewesen/ könne abgebildet werden/ ist schon droben erwehnet worden. Bey der Zipora kan ich erdichten/ daß Ponophila und Phronöca ihre vertrautesten Schwestern gewesen (Ich deute dadurch ihre Liebe zur Arbeit und ihre Klugheit in der Haußhaltung an) mit denen sie sich alleine in dieser Sache bereden können; Daß ihr ihre Schwester Neania gerne alles Unheil habe zufügen wollen. (Ich verstehe die Jugend und deren hitzigen Unverstand) indem [S] sie ihr am meisten geliebkoset. Indem ich erdichte/ daß Nigrille fleißig mit ihr umgangen/ zeige ich schon ihre Schwärtze an. Bey dem Reguel oder Jethro/ daß ich ihn als einen Priester kan darstellen/ erdencke ich/ wie Er gerne nach den Egyptischen Geheimnissen gefraget/ stets vom Himmel und göttlichen Sachen geredt; als einen vornehmen Bedienten ihn vorzustellen/ kan erdichtet werden/ wie der Fürst offt nach ihm geschickt/ wie die wichtigsten Reichs-Geschäffte von der Jungfrau Regio ihm hinterbracht worden. Seine vielen Kinder anzudeuten/ kan ich erdichten/ seine Gemahlin habe [aq]Polytecna[/aq] geheissen. Bey dem Hobab dessen Klugheit anzudeuten kan ich sagen [aq]Phronimus[/aq] sey sein Junge gewesen; dessen Reisen aber anzuzeigen/ erdichte ich/ wie ihn der [aq]Polyodus[/aq] offt von den Seinigen abgelencket habe. Bey dem Lande Midian die Rauhigkeit des Landes und der wilden Menschen anzuzeigen/ kan ich erdichten/ wie der Moses/ Reguel/ Hobab/ offt mit vielen Tieger-Thieren/ Schlangen/ fliegenden Drachen [aq]&c[/aq]. zuthun bekommen oder auch mit ungeheuren Riesen/ Poliphemen [aq]&c[/aq]. in einen Zwey-Kampf sich müssen einlassen. Also bey den erdichteten Umständen des Lust-Hauses Schönheit abzubilden/ kan ich erdichten/ wie Sylvanus und Nomius und Aehrreich alleine daherüm gewohnet/ die Marina aber oder die [aq]Fon[/aq]-[S][aq]tana[/aq] haben auch ihre Schäffereyen nicht weit davon gehabt. Der Mutter Fremdlingschafft anzudeuten/ erdichte ich/ daß sie gerne Fremde gesehen und mit ihnen gesprachet. [aq]vid. ib. Reg. 4[/aq]. Den Volckreichen Zulauff der Frolockenden anzudeuten/ kan ich erdichten wie viel weisse Tauben dem Tempel zugeeilet. Den Tag anzudeuten/ erdichte ich wie Moses/ als er in dem Tempel gehen wollen/ ein Gemälde gesehen/ allwo ein Held eine von Raubern ergriffene und übel[aq]tractir[/aq]te Jungfer erlöset/ habe sich dabey des Volcks Israel erinnert und Gott gebethen/ daß Er auch dergleichen Held schicken möchte/ der sie errettete/ welches Er nicht habe thun können [aq]&c[/aq]. [...][S][...] [aq]§. 8[/aq]. So sey demnach der [aq]Affect[/aq]/ den wir alhier erregen wollen/ die Freude über der Vorsorge Gottes/ so Er frommen Fremdlingen erweiset. ¶ Die Fabel selbst aber wollen wir erstlich als eine [aq]Fabulam simplicem[/aq] vortragen/ und dabey den Mosen zum [griech.] oder zur vornehmsten Person machen/ daß derselbe Hochzeit hält. […][S] ¶ [aq]ACT II[/aq]. ¶ Sc. I. ¶ WIrd des Reguels oder Jethro lustiges Wohnhauß vor Madian [aq]praesenti[/aq]ret und ein Schäffer dabey in einer Flur/ der von der Ziporen Freündligkeit und des Moses Glückseeligkeit singet. / Fundstelle
Seite: 155-161 (III; 172-178]
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen
Es ist in sonderheit berühmt des [aq]Grotii Christus patiens[/aq]. Welche Tragödie weil sie nach Art der alten beschrieben worden ist/ wil ich dieselbe kürtzlich durchlauffen. ¶ Die Materie dieser Tragödie ist das Leiden Christi/ welches in folgenden Worten enthalten: Christus leidet vor das Menschliche Geschlecht. ¶ […] ¶ [aq]ACT. I[/aq]. ¶ ERscheint der HErr JEsus auff dem Schauplatz/ und erzehlt seinem himmlischen Vater [aq]per episodia[/aq] alles was er bißher gethan/ wie er seinen Befehl erfüllet/ und sehe doch seines Jammers noch kein Ende. […][S][...] ¶ [aq]§. 13[/aq]. Und dieses ist also ein Abriß einer alten Tragödie/ wie sie bey den Lateinern gebräuchlich ist gewesen. Denn daß der [aq]Grotius[/aq] diesen seinen [aq]Christum patientem[/aq] auf den Schlag derselben gemacht habe/ insonderheit nach Art des [aq]Senecae[/aq], ist droben schon erwehnet worden.
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Es ist in sonderheit berühmt des [aq]Grotii Christus patiens[/aq]. Welche Tragödie weil sie nach Art der alten beschrieben worden ist/ wil ich dieselbe kürtzlich durchlauffen. ¶ Die Materie dieser Tragödie ist das Leiden Christi/ welches in folgenden Worten enthalten: Christus leidet vor das Menschliche Geschlecht. ¶ […] ¶ [aq]ACT. I[/aq]. ¶ ERscheint der HErr JEsus auff dem Schauplatz/ und erzehlt seinem himmlischen Vater [aq]per episodia[/aq] alles was er bißher gethan/ wie er seinen Befehl erfüllet/ und sehe doch seines Jammers noch kein Ende. […][S][...] ¶ [aq]§. 13[/aq]. Und dieses ist also ein Abriß einer alten Tragödie/ wie sie bey den Lateinern gebräuchlich ist gewesen. Denn daß der [aq]Grotius[/aq] diesen seinen [aq]Christum patientem[/aq] auf den Schlag derselben gemacht habe/ insonderheit nach Art des [aq]Senecae[/aq], ist droben schon erwehnet worden. / Rang
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: Es ist in sonderheit berühmt des [aq]Grotii Christus patiens[/aq]. Welche Tragödie weil sie nach Art der alten beschrieben worden ist/ wil ich dieselbe kürtzlich durchlauffen. ¶ Die Materie dieser Tragödie ist das Leiden Christi/ welches in folgenden Worten enthalten: Christus leidet vor das Menschliche Geschlecht. ¶ […] ¶ [aq]ACT. I[/aq]. ¶ ERscheint der HErr JEsus auff dem Schauplatz/ und erzehlt seinem himmlischen Vater [aq]per episodia[/aq] alles was er bißher gethan/ wie er seinen Befehl erfüllet/ und sehe doch seines Jammers noch kein Ende. […][S][...] ¶ [aq]§. 13[/aq]. Und dieses ist also ein Abriß einer alten Tragödie/ wie sie bey den Lateinern gebräuchlich ist gewesen. Denn daß der [aq]Grotius[/aq] diesen seinen [aq]Christum patientem[/aq] auf den Schlag derselben gemacht habe/ insonderheit nach Art des [aq]Senecae[/aq], ist droben schon erwehnet worden. / Fundstelle
Seite: (221-241) [III; 238-258]
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Die Tragung eines Dolches/ die aus Aberglauben geschieht/ vor eine Anzeigung eines mördlichen Gemüthes hält; / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Die Tragung eines Dolches/ die aus Aberglauben geschieht/ vor eine Anzeigung eines mördlichen Gemüthes hält; / Fundstelle
Seite: (247) [III; 264]
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: So machten die Canniter mit ihren Feinden Friede/ daß üm und üm von ihren Mauren/ weil sie zu hoch were/ solte ein Stein genommen werden; welches diese auch zu gaben. Der Feind aber/ nachdem er die Stadt inne hatte/ grub unten einen Stein rauß/ daß also die gantze Maur einfiel. [aq]&c[/aq] / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: So machten die Canniter mit ihren Feinden Friede/ daß üm und üm von ihren Mauren/ weil sie zu hoch were/ solte ein Stein genommen werden; welches diese auch zu gaben. Der Feind aber/ nachdem er die Stadt inne hatte/ grub unten einen Stein rauß/ daß also die gantze Maur einfiel. [aq]&c[/aq] / Fundstelle
Seite: (248) [III; 265]
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: ([aq]a[/aq]) Als: Zopirus schnitte sich die Nase und Ohren ab und gab zu Babylon vor/ es wehre vom [aq]Cyro[/aq] geschehen. ¶ ([aq]b[/aq]) Die Phariseer und Hohen-Priester gaben vor/ die Außätzigen wehren rein worden/ weil sie Moses Gesetz in acht genommen und sich den Priestern gezeiget; da es doch Christi Macht gethan. / Rang
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: ([aq]a[/aq]) Als: Zopirus schnitte sich die Nase und Ohren ab und gab zu Babylon vor/ es wehre vom [aq]Cyro[/aq] geschehen. ¶ ([aq]b[/aq]) Die Phariseer und Hohen-Priester gaben vor/ die Außätzigen wehren rein worden/ weil sie Moses Gesetz in acht genommen und sich den Priestern gezeiget; da es doch Christi Macht gethan. / Fundstelle
Seite: (248) [III; 265]
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Also war jenem Pabste geweissaget worden/ er solte zu Jerusalem sterben/ welches er von der Stadt Jerusalem verstund/ es war aber eine so benahmte Capelle/ da ihn die Kranckheit überfiel und er starb. / Rang
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: Also war jenem Pabste geweissaget worden/ er solte zu Jerusalem sterben/ welches er von der Stadt Jerusalem verstund/ es war aber eine so benahmte Capelle/ da ihn die Kranckheit überfiel und er starb. / Fundstelle
Seite: (251) [III; 268]
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: ([aq]a[/aq]) Als: jener Bauer sagte: sein [aq]Advocate[/aq] wehre klüger als der Richter; als er nun deswegen vor Gericht gefodert wird/ so gestehet ers zwar/ zieht aber daß [aq]Crucifix[/aq] hervor und spricht: Er meinte diesen Advocaten. Darüber die Richter einander ansahen und ihn zu frieden lassen musten. / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: ([aq]a[/aq]) Als: jener Bauer sagte: sein [aq]Advocate[/aq] wehre klüger als der Richter; als er nun deswegen vor Gericht gefodert wird/ so gestehet ers zwar/ zieht aber daß [aq]Crucifix[/aq] hervor und spricht: Er meinte diesen Advocaten. Darüber die Richter einander ansahen und ihn zu frieden lassen musten. / Fundstelle
Seite: (152) [III; 269]
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Als etwan einem Wollüstigen setzt man einen alten Philosophum entgegen; einem boßhafftigen Staatsmann einen gottsfürchtigen Biedermann; einem andern frommen Menschen einen Gottlosen/ dessen Anschlägen es fast gar gelingen muß. etc. / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Als etwan einem Wollüstigen setzt man einen alten Philosophum entgegen; einem boßhafftigen Staatsmann einen gottsfürchtigen Biedermann; einem andern frommen Menschen einen Gottlosen/ dessen Anschlägen es fast gar gelingen muß. etc. / Fundstelle
Seite: (257) [III; 274]
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: ([aq]c[/aq]) Wenn nehmlich einer seinen Betrug so an spinnet/ daß er nicht offenbar wird. Als wie jener Tyrann/ da er sich gerne vor einen GOtt hätte angebetet gewust/ etlichen befahl ihn zu tödten und zu begraben/ diesen hatte er wieder andere entgegen geordnet/ die dieselben musten erschlagen und begraben; / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: ([aq]c[/aq]) Wenn nehmlich einer seinen Betrug so an spinnet/ daß er nicht offenbar wird. Als wie jener Tyrann/ da er sich gerne vor einen GOtt hätte angebetet gewust/ etlichen befahl ihn zu tödten und zu begraben/ diesen hatte er wieder andere entgegen geordnet/ die dieselben musten erschlagen und begraben; / Fundstelle
Seite: (263) [III; 280]
 
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Ich habe droben [aq]§. 6. lit. b[/aq]. die Geschichte von dem Abel angeführet/ und darbey etliche Umstände erdichtet/ als daß es dem Adam unterschiedliche mahl in Symbolischen Träumen sey angedeutet worden. Hierdurch wird gelehrt/ daß GOtt seine Kinder offt warne/ wenn sie sich nur allemahl drein schicken könten. Weiter/ daß der Engel Gabriel dem Cain in seine schon erhabene Keule gefallen. Deutet an/ wie GOtt [aq]moraliter[/aq] & [aq]physicè[/aq] uns offt vom bösen abhält. Noch weiter/ daß der [aq]Apollyon[/aq] ihn gleichwohl angetrieben: Bedeutet/ daß der Sathan die Haupt-Ursache aller Sünde sey. Abermahl/ daß die [aq]Origiphila[/aq] ihn unsinnig gemacht. Deutet an/ daß der Zorn den Menschen so betöbere/ daß er nicht wisse/ was er thue etc. / Rang
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Eigenschaft / Autoritäten: Ich habe droben [aq]§. 6. lit. b[/aq]. die Geschichte von dem Abel angeführet/ und darbey etliche Umstände erdichtet/ als daß es dem Adam unterschiedliche mahl in Symbolischen Träumen sey angedeutet worden. Hierdurch wird gelehrt/ daß GOtt seine Kinder offt warne/ wenn sie sich nur allemahl drein schicken könten. Weiter/ daß der Engel Gabriel dem Cain in seine schon erhabene Keule gefallen. Deutet an/ wie GOtt [aq]moraliter[/aq] & [aq]physicè[/aq] uns offt vom bösen abhält. Noch weiter/ daß der [aq]Apollyon[/aq] ihn gleichwohl angetrieben: Bedeutet/ daß der Sathan die Haupt-Ursache aller Sünde sey. Abermahl/ daß die [aq]Origiphila[/aq] ihn unsinnig gemacht. Deutet an/ daß der Zorn den Menschen so betöbere/ daß er nicht wisse/ was er thue etc. / Fundstelle
Seite: (14) [III; 31]
 
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Ein kluger Mensch wird von dem HErrn Christo selbst mit einer Schlange verglichen/ wenn ich denn sagen solte/ wie einer mit einem klugen listigen Menschen in Feindschafft gerathen/ kan ich sagen/ er wäre von einer Schlange angefallen worden; / Rang
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Eigenschaft / Autoritäten: Ein kluger Mensch wird von dem HErrn Christo selbst mit einer Schlange verglichen/ wenn ich denn sagen solte/ wie einer mit einem klugen listigen Menschen in Feindschafft gerathen/ kan ich sagen/ er wäre von einer Schlange angefallen worden; / Fundstelle
Seite: (26) [III; 43]
 
Eigenschaft / Autoritäten
[aq]§. 2[/aq]. Von dem Mose wird Exod. [aq]2. v. 21[/aq]. berichtet/ daß ihm Reguel ([aq]v. 18. sic dicitur[/aq]) oder Jethro/ der Priester in Midian/ seine Tochter Ziporam/ eine Morin/ zum Weibe gegeben/ da Er sich bey ihm in der Flucht auffhielt. Mehr Umstände sind bey dieser Heyrath in H. Schrifft nicht beniemt. Diese Verheyrathung des Moses wil ich zur Materie meiner Comödie annehmen. Denn ihr kommen alle [aq]requisita[/aq] zu. [...][S][...] [aq]§. 4[/aq]. Sehe ich demnach die Personen an oder auch die Sachen der Umstände/ welche ausdrücklich in der Erzehlung oberwehnter Geschicht aus-[S]gedrucket werden/ und erwege/ unter was vor Beschreibung und Habit sie uns in der Bibel schon vorgestellet sind/ so findet sich [aq]1[/aq]. Moses/ der wird uns vorgestellet als ein Fremdling/ und unter dem Bilde eines tapffern Mannes/ weil er nemlich zu unterschiedlich mahlen ein Egyptischer Mann in dem Capitel genant wird. [aq]2[/aq]. Zipora die wird uns als eine arbeitsame Jungfer vorgestellet [aq]Exod. 20. v. 16[/aq]. als eine Morin [aq]Num. 12. v. 1. 3[/aq]. Reguel oder Jethro/ der Ziporä Vater/ wird uns vorgestellet/ als ein Priester in Midian oder auch wohl/ wie das Grund-Wort anzeigt/ als ein vornehmer Bedienter [aq]Exod. 2. v. 16[/aq]. als ein Vater vieler Töchter. [aq]4[/aq]. Der [aq]Ziporä[/aq] Bruder Hobab [wie Er [aq]Num. 10. v. 29[/aq]. genennet wird; denn sonst heist er auch Kain/ [aq]Num. 24. v. 23[/aq]. daher die Keniter kommen/ oder Reguel) als ein kluger und gereister Mann/ weil wel Er die Kinder Israel in der Wüsten hat führen müssen. [aq]5[/aq]. Das Land Midian/ weil es im steinigten Arabien liegt/ ist leicht seiner Beschaffenheit nach zuerkennen. Was nun ausdrücklich in der Historie beniemt ist/ das lasse ich ungeändert stehen/ aber ich kan doch noch viel bey diesen in der Schrifft schon ausgekleideten Umständen erdichten. Als bey dem Mose kan ich [aq]probabiliter[/aq] erdichten/ daß er in dem Habit eines Schäfers erschienen und sich vor einen Schäfer ausgegeben/ weil die Schrifft/ in was vor einem Habite er erschienen/ [S] nicht ausdrücklich sagt/ und doch dazumahl die Schäfereyen die gemeinste Handthierung gewesen/ auch Moses nach der Zeit der Schafe des Jethro gehütet. Ich kan erdichten/ damit ich seine Hertzhafftigkeit anzeige/ wie ein junger Löwe/ an stat eines Hundes/ bey hergelauffen und um ihn herumgesprungen etc. Bey der Zipora kan ich erdichten/ daß Sie die jüngste Tochter gewesen/ daß sie die schönste Schwärtze gehabt/ daß sie nicht allein eine kluge Schäferin/ sondern auch Haußwirthin gewesen/ daß sie von den andern Schwestern sey geneidet gewesen etc. Bey dem Reguel kan ich erdichten/ daß Er nicht alleine Priester/ sondern auch Fürstlicher Rath gewesen/ daß Er bey dem Fürsten und gantzem Lande in grossen Ansehen gestanden; daß Er in seinen nunmehr grauen Alter gewesen etc. Bey dem Hobab/ daß Er dem Moses stets wol gewolt/ daß Er von dem Moses sey in guten Künsten auch in der Erkäntniß Gottes unterrichtet worden etc. Bey dem Lande Midian erdichte ich/ daß es ein dornichtes und bergichtes Land sey/ daß es voller wilder und rauher Menschen gewesen; oder auch wohl/ daß es dem Fremden geneigt gewesen etc. [aq]§. 5[/aq]. Von den Umständen/ die in der Historie nicht ausgedruckt sind/ erdichte ich nach meinem belieben so wohl die Umstände selbst als derer Ausrüstung. Als es wird in der Historie nicht [S] gemeldet. I. Der Umstand: [aq]QUIBUS AUXILIIS[/aq]; Da kan ich nun erdichten ([aq]1[/aq].) es habe der Braut Mutter darzu geholffen [Der ich nach Belieben einen Nahmen geben kan/ auch unter einer Beschaffenheit vorstellen wie ich wil/ als etwan daß sie mitleidig/ fremde im Lande/ belobt wegen ihrer Kinder-Zucht etc. gewesen] [aq]2[/aq]. Es habe der Braut Bruder/ der Hobab/ auch das Seinige dabey gethan. [aq]3[/aq]. Der Fürst im Lande und dessen Gemahlin habens auch gerne gesehen/ daß der hurtige Mann Moses möchte in dem Hause des Jethro versorget werden/ und dazu unterschiedlich mahl Anlaß gegeben. Ja wil iemand weiter gehen und der Göttlichen Hülffe dabey nicht vergessen/ so kan Er nach Poetischer Freyheit auch wohl erdichten [aq]4[/aq]. Der Engel Raphael sey unterschiedlichmahl in der Sache beschäfftig gewesen/ welchen GOtt in der Gestalt des Nachbars Tochter (Ich wil dieselben Nigrillen und ihren Vater Sylvanus nennen/ auch von ihr erdichten/ daß sie der Ziporae alltägliche Gespielin gewesen und sehr f[]eundlich] geschickt/ daß Er der Ziporae heilsame Gedancken geben müssen etc.
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]§. 2[/aq]. Von dem Mose wird Exod. [aq]2. v. 21[/aq]. berichtet/ daß ihm Reguel ([aq]v. 18. sic dicitur[/aq]) oder Jethro/ der Priester in Midian/ seine Tochter Ziporam/ eine Morin/ zum Weibe gegeben/ da Er sich bey ihm in der Flucht auffhielt. Mehr Umstände sind bey dieser Heyrath in H. Schrifft nicht beniemt. Diese Verheyrathung des Moses wil ich zur Materie meiner Comödie annehmen. Denn ihr kommen alle [aq]requisita[/aq] zu. [...][S][...] [aq]§. 4[/aq]. Sehe ich demnach die Personen an oder auch die Sachen der Umstände/ welche ausdrücklich in der Erzehlung oberwehnter Geschicht aus-[S]gedrucket werden/ und erwege/ unter was vor Beschreibung und Habit sie uns in der Bibel schon vorgestellet sind/ so findet sich [aq]1[/aq]. Moses/ der wird uns vorgestellet als ein Fremdling/ und unter dem Bilde eines tapffern Mannes/ weil er nemlich zu unterschiedlich mahlen ein Egyptischer Mann in dem Capitel genant wird. [aq]2[/aq]. Zipora die wird uns als eine arbeitsame Jungfer vorgestellet [aq]Exod. 20. v. 16[/aq]. als eine Morin [aq]Num. 12. v. 1. 3[/aq]. Reguel oder Jethro/ der Ziporä Vater/ wird uns vorgestellet/ als ein Priester in Midian oder auch wohl/ wie das Grund-Wort anzeigt/ als ein vornehmer Bedienter [aq]Exod. 2. v. 16[/aq]. als ein Vater vieler Töchter. [aq]4[/aq]. Der [aq]Ziporä[/aq] Bruder Hobab [wie Er [aq]Num. 10. v. 29[/aq]. genennet wird; denn sonst heist er auch Kain/ [aq]Num. 24. v. 23[/aq]. daher die Keniter kommen/ oder Reguel) als ein kluger und gereister Mann/ weil wel Er die Kinder Israel in der Wüsten hat führen müssen. [aq]5[/aq]. Das Land Midian/ weil es im steinigten Arabien liegt/ ist leicht seiner Beschaffenheit nach zuerkennen. Was nun ausdrücklich in der Historie beniemt ist/ das lasse ich ungeändert stehen/ aber ich kan doch noch viel bey diesen in der Schrifft schon ausgekleideten Umständen erdichten. Als bey dem Mose kan ich [aq]probabiliter[/aq] erdichten/ daß er in dem Habit eines Schäfers erschienen und sich vor einen Schäfer ausgegeben/ weil die Schrifft/ in was vor einem Habite er erschienen/ [S] nicht ausdrücklich sagt/ und doch dazumahl die Schäfereyen die gemeinste Handthierung gewesen/ auch Moses nach der Zeit der Schafe des Jethro gehütet. Ich kan erdichten/ damit ich seine Hertzhafftigkeit anzeige/ wie ein junger Löwe/ an stat eines Hundes/ bey hergelauffen und um ihn herumgesprungen etc. Bey der Zipora kan ich erdichten/ daß Sie die jüngste Tochter gewesen/ daß sie die schönste Schwärtze gehabt/ daß sie nicht allein eine kluge Schäferin/ sondern auch Haußwirthin gewesen/ daß sie von den andern Schwestern sey geneidet gewesen etc. Bey dem Reguel kan ich erdichten/ daß Er nicht alleine Priester/ sondern auch Fürstlicher Rath gewesen/ daß Er bey dem Fürsten und gantzem Lande in grossen Ansehen gestanden; daß Er in seinen nunmehr grauen Alter gewesen etc. Bey dem Hobab/ daß Er dem Moses stets wol gewolt/ daß Er von dem Moses sey in guten Künsten auch in der Erkäntniß Gottes unterrichtet worden etc. Bey dem Lande Midian erdichte ich/ daß es ein dornichtes und bergichtes Land sey/ daß es voller wilder und rauher Menschen gewesen; oder auch wohl/ daß es dem Fremden geneigt gewesen etc. [aq]§. 5[/aq]. Von den Umständen/ die in der Historie nicht ausgedruckt sind/ erdichte ich nach meinem belieben so wohl die Umstände selbst als derer Ausrüstung. Als es wird in der Historie nicht [S] gemeldet. I. Der Umstand: [aq]QUIBUS AUXILIIS[/aq]; Da kan ich nun erdichten ([aq]1[/aq].) es habe der Braut Mutter darzu geholffen [Der ich nach Belieben einen Nahmen geben kan/ auch unter einer Beschaffenheit vorstellen wie ich wil/ als etwan daß sie mitleidig/ fremde im Lande/ belobt wegen ihrer Kinder-Zucht etc. gewesen] [aq]2[/aq]. Es habe der Braut Bruder/ der Hobab/ auch das Seinige dabey gethan. [aq]3[/aq]. Der Fürst im Lande und dessen Gemahlin habens auch gerne gesehen/ daß der hurtige Mann Moses möchte in dem Hause des Jethro versorget werden/ und dazu unterschiedlich mahl Anlaß gegeben. Ja wil iemand weiter gehen und der Göttlichen Hülffe dabey nicht vergessen/ so kan Er nach Poetischer Freyheit auch wohl erdichten [aq]4[/aq]. Der Engel Raphael sey unterschiedlichmahl in der Sache beschäfftig gewesen/ welchen GOtt in der Gestalt des Nachbars Tochter (Ich wil dieselben Nigrillen und ihren Vater Sylvanus nennen/ auch von ihr erdichten/ daß sie der Ziporae alltägliche Gespielin gewesen und sehr f[]eundlich] geschickt/ daß Er der Ziporae heilsame Gedancken geben müssen etc. / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]§. 2[/aq]. Von dem Mose wird Exod. [aq]2. v. 21[/aq]. berichtet/ daß ihm Reguel ([aq]v. 18. sic dicitur[/aq]) oder Jethro/ der Priester in Midian/ seine Tochter Ziporam/ eine Morin/ zum Weibe gegeben/ da Er sich bey ihm in der Flucht auffhielt. Mehr Umstände sind bey dieser Heyrath in H. Schrifft nicht beniemt. Diese Verheyrathung des Moses wil ich zur Materie meiner Comödie annehmen. Denn ihr kommen alle [aq]requisita[/aq] zu. [...][S][...] [aq]§. 4[/aq]. Sehe ich demnach die Personen an oder auch die Sachen der Umstände/ welche ausdrücklich in der Erzehlung oberwehnter Geschicht aus-[S]gedrucket werden/ und erwege/ unter was vor Beschreibung und Habit sie uns in der Bibel schon vorgestellet sind/ so findet sich [aq]1[/aq]. Moses/ der wird uns vorgestellet als ein Fremdling/ und unter dem Bilde eines tapffern Mannes/ weil er nemlich zu unterschiedlich mahlen ein Egyptischer Mann in dem Capitel genant wird. [aq]2[/aq]. Zipora die wird uns als eine arbeitsame Jungfer vorgestellet [aq]Exod. 20. v. 16[/aq]. als eine Morin [aq]Num. 12. v. 1. 3[/aq]. Reguel oder Jethro/ der Ziporä Vater/ wird uns vorgestellet/ als ein Priester in Midian oder auch wohl/ wie das Grund-Wort anzeigt/ als ein vornehmer Bedienter [aq]Exod. 2. v. 16[/aq]. als ein Vater vieler Töchter. [aq]4[/aq]. Der [aq]Ziporä[/aq] Bruder Hobab [wie Er [aq]Num. 10. v. 29[/aq]. genennet wird; denn sonst heist er auch Kain/ [aq]Num. 24. v. 23[/aq]. daher die Keniter kommen/ oder Reguel) als ein kluger und gereister Mann/ weil wel Er die Kinder Israel in der Wüsten hat führen müssen. [aq]5[/aq]. Das Land Midian/ weil es im steinigten Arabien liegt/ ist leicht seiner Beschaffenheit nach zuerkennen. Was nun ausdrücklich in der Historie beniemt ist/ das lasse ich ungeändert stehen/ aber ich kan doch noch viel bey diesen in der Schrifft schon ausgekleideten Umständen erdichten. Als bey dem Mose kan ich [aq]probabiliter[/aq] erdichten/ daß er in dem Habit eines Schäfers erschienen und sich vor einen Schäfer ausgegeben/ weil die Schrifft/ in was vor einem Habite er erschienen/ [S] nicht ausdrücklich sagt/ und doch dazumahl die Schäfereyen die gemeinste Handthierung gewesen/ auch Moses nach der Zeit der Schafe des Jethro gehütet. Ich kan erdichten/ damit ich seine Hertzhafftigkeit anzeige/ wie ein junger Löwe/ an stat eines Hundes/ bey hergelauffen und um ihn herumgesprungen etc. Bey der Zipora kan ich erdichten/ daß Sie die jüngste Tochter gewesen/ daß sie die schönste Schwärtze gehabt/ daß sie nicht allein eine kluge Schäferin/ sondern auch Haußwirthin gewesen/ daß sie von den andern Schwestern sey geneidet gewesen etc. Bey dem Reguel kan ich erdichten/ daß Er nicht alleine Priester/ sondern auch Fürstlicher Rath gewesen/ daß Er bey dem Fürsten und gantzem Lande in grossen Ansehen gestanden; daß Er in seinen nunmehr grauen Alter gewesen etc. Bey dem Hobab/ daß Er dem Moses stets wol gewolt/ daß Er von dem Moses sey in guten Künsten auch in der Erkäntniß Gottes unterrichtet worden etc. Bey dem Lande Midian erdichte ich/ daß es ein dornichtes und bergichtes Land sey/ daß es voller wilder und rauher Menschen gewesen; oder auch wohl/ daß es dem Fremden geneigt gewesen etc. [aq]§. 5[/aq]. Von den Umständen/ die in der Historie nicht ausgedruckt sind/ erdichte ich nach meinem belieben so wohl die Umstände selbst als derer Ausrüstung. Als es wird in der Historie nicht [S] gemeldet. I. Der Umstand: [aq]QUIBUS AUXILIIS[/aq]; Da kan ich nun erdichten ([aq]1[/aq].) es habe der Braut Mutter darzu geholffen [Der ich nach Belieben einen Nahmen geben kan/ auch unter einer Beschaffenheit vorstellen wie ich wil/ als etwan daß sie mitleidig/ fremde im Lande/ belobt wegen ihrer Kinder-Zucht etc. gewesen] [aq]2[/aq]. Es habe der Braut Bruder/ der Hobab/ auch das Seinige dabey gethan. [aq]3[/aq]. Der Fürst im Lande und dessen Gemahlin habens auch gerne gesehen/ daß der hurtige Mann Moses möchte in dem Hause des Jethro versorget werden/ und dazu unterschiedlich mahl Anlaß gegeben. Ja wil iemand weiter gehen und der Göttlichen Hülffe dabey nicht vergessen/ so kan Er nach Poetischer Freyheit auch wohl erdichten [aq]4[/aq]. Der Engel Raphael sey unterschiedlichmahl in der Sache beschäfftig gewesen/ welchen GOtt in der Gestalt des Nachbars Tochter (Ich wil dieselben Nigrillen und ihren Vater Sylvanus nennen/ auch von ihr erdichten/ daß sie der Ziporae alltägliche Gespielin gewesen und sehr f[]eundlich] geschickt/ daß Er der Ziporae heilsame Gedancken geben müssen etc. / Fundstelle
Seite: 151-155 [III; 168-172]
 
Eigenschaft / Autoritäten
[aq]II[/aq]. Der Umstand: [aq]QUOMODO[/aq]. Dabey kan nun ein Poet der Ubergebung und der Trauung erdichten. Als etwan [aq]1[/aq]. daß sie ihm von Vater und Mutter zugeführt worden. [aq]2[/aq]. daß sie unter einem Teppiche/ wie bey den Jüden noch itzo gebräuchlich/ zum Tempel gebracht. [aq]3[/aq]. Daß [S] ein grosser Zulauff der Nachbarschafft dabey gewesen [aq]4[/aq]. Daß der Schwieger-Vater Jethro oder Reguel ein grosses Opffer dabey gethan und den Armen Spende gegeben. [aq]5[/aq]. Daß er diese neuvermählten und das gantze Volck gesegnet. etc. [aq]III[/aq]. Der Umstand: [aq]QUANDO[/aq]. Dabey steht mir nun frey zuerdichten [aq]I[/aq]. Es sey im Frühling geschehen/ insonderheit im Mäy. [aq]2[/aq]. Es sey eben den Tag geschehen/ da Er aus Egypten geflohen; oder was mir sonst zuerdichten beliebet. [aq]IV[/aq]. In dem Umstande [aq]UBI[/aq] ist alleine des Landes/ als des [aq]loci communis[/aq] Erwehnung geschehen/ ich kan aber wohl dabey einen [aq]locum specialem[/aq] ausdrücken und denselben erdichten. Als etwan/ daß Reguel in einem schönen Lust-Hause vor der Stadt Madian/ welches die Hauptstadt in Midien war/ gewohnet/ daß der allgemeine Tempel unweit darvon auff einem Berge gelegen etc. [...] [aq]§. 6[/aq]. Diese Umstände nun/ (so wohl die in der Historie selbst ausgedrückte/ als die aus Poetischer Freyheit ersonnene) nebst ihren Eigenschafften; oder deutlicher zu reden/ die Eigenschafften aller dieser Umstände fein auszuschmücken und mannierlich vorzu-[S]stellen (welches das dritte ist/ so zu einem Poetischen Wercke erfodert wird) so kan ich bey dem Moses abermahl erdichten/ wie Er hier und dar sey angefeindet und geneidet worden/ welches den Fremdlingen meistentheils wiederfähret. [aq]vid. part. I. c. 3. §. 3. Reg. 4[/aq]. [...] oder/ wie Er eine andere Sprache geführet und daher offtmahl von den fremden Midianitern sey sey ausgelacht worden. [aq]vid. ib[/aq]. oder/ wie er eine Feindin gehabt/ die nechst an ihm gewohnet/ und Woldinne geheissen/ [...] welche ihm viel zu thun gemacht. [aq]vid. ib. Reg. 5[/aq]. Wie seine Tapfferkeit an den jungen Löwen/ welcher immer üm ihn gewesen/ könne abgebildet werden/ ist schon droben erwehnet worden. Bey der Zipora kan ich erdichten/ daß Ponophila und Phronöca ihre vertrautesten Schwestern gewesen (Ich deute dadurch ihre Liebe zur Arbeit und ihre Klugheit in der Haußhaltung an) mit denen sie sich alleine in dieser Sache bereden können; Daß ihr ihre Schwester Neania gerne alles Unheil habe zufügen wollen. (Ich verstehe die Jugend und deren hitzigen Unverstand) indem [S] sie ihr am meisten geliebkoset. Indem ich erdichte/ daß Nigrille fleißig mit ihr umgangen/ zeige ich schon ihre Schwärtze an. Bey dem Reguel oder Jethro/ daß ich ihn als einen Priester kan darstellen/ erdencke ich/ wie Er gerne nach den Egyptischen Geheimnissen gefraget/ stets vom Himmel und göttlichen Sachen geredt; als einen vornehmen Bedienten ihn vorzustellen/ kan erdichtet werden/ wie der Fürst offt nach ihm geschickt/ wie die wichtigsten Reichs-Geschäffte von der Jungfrau Regio ihm hinterbracht worden. Seine vielen Kinder anzudeuten/ kan ich erdichten/ seine Gemahlin habe [aq]Polytecna[/aq] geheissen. Bey dem Hobab dessen Klugheit anzudeuten kan ich sagen [aq]Phronimus[/aq] sey sein Junge gewesen; dessen Reisen aber anzuzeigen/ erdichte ich/ wie ihn der [aq]Polyodus[/aq] offt von den Seinigen abgelencket habe. Bey dem Lande Midian die Rauhigkeit des Landes und der wilden Menschen anzuzeigen/ kan ich erdichten/ wie der Moses/ Reguel/ Hobab/ offt mit vielen Tieger-Thieren/ Schlangen/ fliegenden Drachen [aq]&c[/aq]. zuthun bekommen oder auch mit ungeheuren Riesen/ Poliphemen [aq]&c[/aq]. in einen Zwey-Kampf sich müssen einlassen. Also bey den erdichteten Umständen des Lust-Hauses Schönheit abzubilden/ kan ich erdichten/ wie Sylvanus und Nomius und Aehrreich alleine daherüm gewohnet/ die Marina aber oder die [aq]Fon[/aq]-[S][aq]tana[/aq] haben auch ihre Schäffereyen nicht weit davon gehabt. Der Mutter Fremdlingschafft anzudeuten/ erdichte ich/ daß sie gerne Fremde gesehen und mit ihnen gesprachet. [aq]vid. ib. Reg. 4[/aq]. Den Volckreichen Zulauff der Frolockenden anzudeuten/ kan ich erdichten wie viel weisse Tauben dem Tempel zugeeilet. Den Tag anzudeuten/ erdichte ich wie Moses/ als er in dem Tempel gehen wollen/ ein Gemälde gesehen/ allwo ein Held eine von Raubern ergriffene und übel[aq]tractir[/aq]te Jungfer erlöset/ habe sich dabey des Volcks Israel erinnert und Gott gebethen/ daß Er auch dergleichen Held schicken möchte/ der sie errettete/ welches Er nicht habe thun können [aq]&c[/aq]. [...][S][...] [aq]§. 8[/aq]. So sey demnach der [aq]Affect[/aq]/ den wir alhier erregen wollen/ die Freude über der Vorsorge Gottes/ so Er frommen Fremdlingen erweiset. ¶ Die Fabel selbst aber wollen wir erstlich als eine [aq]Fabulam simplicem[/aq] vortragen/ und dabey den Mosen zum [griech.] oder zur vornehmsten Person machen/ daß derselbe Hochzeit hält. […][S] ¶ [aq]ACT II[/aq]. ¶ Sc. I. ¶ WIrd des Reguels oder Jethro lustiges Wohnhauß vor Madian [aq]praesenti[/aq]ret und ein Schäffer dabey in einer Flur/ der von der Ziporen Freündligkeit und des Moses Glückseeligkeit singet.
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]II[/aq]. Der Umstand: [aq]QUOMODO[/aq]. Dabey kan nun ein Poet der Ubergebung und der Trauung erdichten. Als etwan [aq]1[/aq]. daß sie ihm von Vater und Mutter zugeführt worden. [aq]2[/aq]. daß sie unter einem Teppiche/ wie bey den Jüden noch itzo gebräuchlich/ zum Tempel gebracht. [aq]3[/aq]. Daß [S] ein grosser Zulauff der Nachbarschafft dabey gewesen [aq]4[/aq]. Daß der Schwieger-Vater Jethro oder Reguel ein grosses Opffer dabey gethan und den Armen Spende gegeben. [aq]5[/aq]. Daß er diese neuvermählten und das gantze Volck gesegnet. etc. [aq]III[/aq]. Der Umstand: [aq]QUANDO[/aq]. Dabey steht mir nun frey zuerdichten [aq]I[/aq]. Es sey im Frühling geschehen/ insonderheit im Mäy. [aq]2[/aq]. Es sey eben den Tag geschehen/ da Er aus Egypten geflohen; oder was mir sonst zuerdichten beliebet. [aq]IV[/aq]. In dem Umstande [aq]UBI[/aq] ist alleine des Landes/ als des [aq]loci communis[/aq] Erwehnung geschehen/ ich kan aber wohl dabey einen [aq]locum specialem[/aq] ausdrücken und denselben erdichten. Als etwan/ daß Reguel in einem schönen Lust-Hause vor der Stadt Madian/ welches die Hauptstadt in Midien war/ gewohnet/ daß der allgemeine Tempel unweit darvon auff einem Berge gelegen etc. [...] [aq]§. 6[/aq]. Diese Umstände nun/ (so wohl die in der Historie selbst ausgedrückte/ als die aus Poetischer Freyheit ersonnene) nebst ihren Eigenschafften; oder deutlicher zu reden/ die Eigenschafften aller dieser Umstände fein auszuschmücken und mannierlich vorzu-[S]stellen (welches das dritte ist/ so zu einem Poetischen Wercke erfodert wird) so kan ich bey dem Moses abermahl erdichten/ wie Er hier und dar sey angefeindet und geneidet worden/ welches den Fremdlingen meistentheils wiederfähret. [aq]vid. part. I. c. 3. §. 3. Reg. 4[/aq]. [...] oder/ wie Er eine andere Sprache geführet und daher offtmahl von den fremden Midianitern sey sey ausgelacht worden. [aq]vid. ib[/aq]. oder/ wie er eine Feindin gehabt/ die nechst an ihm gewohnet/ und Woldinne geheissen/ [...] welche ihm viel zu thun gemacht. [aq]vid. ib. Reg. 5[/aq]. Wie seine Tapfferkeit an den jungen Löwen/ welcher immer üm ihn gewesen/ könne abgebildet werden/ ist schon droben erwehnet worden. Bey der Zipora kan ich erdichten/ daß Ponophila und Phronöca ihre vertrautesten Schwestern gewesen (Ich deute dadurch ihre Liebe zur Arbeit und ihre Klugheit in der Haußhaltung an) mit denen sie sich alleine in dieser Sache bereden können; Daß ihr ihre Schwester Neania gerne alles Unheil habe zufügen wollen. (Ich verstehe die Jugend und deren hitzigen Unverstand) indem [S] sie ihr am meisten geliebkoset. Indem ich erdichte/ daß Nigrille fleißig mit ihr umgangen/ zeige ich schon ihre Schwärtze an. Bey dem Reguel oder Jethro/ daß ich ihn als einen Priester kan darstellen/ erdencke ich/ wie Er gerne nach den Egyptischen Geheimnissen gefraget/ stets vom Himmel und göttlichen Sachen geredt; als einen vornehmen Bedienten ihn vorzustellen/ kan erdichtet werden/ wie der Fürst offt nach ihm geschickt/ wie die wichtigsten Reichs-Geschäffte von der Jungfrau Regio ihm hinterbracht worden. Seine vielen Kinder anzudeuten/ kan ich erdichten/ seine Gemahlin habe [aq]Polytecna[/aq] geheissen. Bey dem Hobab dessen Klugheit anzudeuten kan ich sagen [aq]Phronimus[/aq] sey sein Junge gewesen; dessen Reisen aber anzuzeigen/ erdichte ich/ wie ihn der [aq]Polyodus[/aq] offt von den Seinigen abgelencket habe. Bey dem Lande Midian die Rauhigkeit des Landes und der wilden Menschen anzuzeigen/ kan ich erdichten/ wie der Moses/ Reguel/ Hobab/ offt mit vielen Tieger-Thieren/ Schlangen/ fliegenden Drachen [aq]&c[/aq]. zuthun bekommen oder auch mit ungeheuren Riesen/ Poliphemen [aq]&c[/aq]. in einen Zwey-Kampf sich müssen einlassen. Also bey den erdichteten Umständen des Lust-Hauses Schönheit abzubilden/ kan ich erdichten/ wie Sylvanus und Nomius und Aehrreich alleine daherüm gewohnet/ die Marina aber oder die [aq]Fon[/aq]-[S][aq]tana[/aq] haben auch ihre Schäffereyen nicht weit davon gehabt. Der Mutter Fremdlingschafft anzudeuten/ erdichte ich/ daß sie gerne Fremde gesehen und mit ihnen gesprachet. [aq]vid. ib. Reg. 4[/aq]. Den Volckreichen Zulauff der Frolockenden anzudeuten/ kan ich erdichten wie viel weisse Tauben dem Tempel zugeeilet. Den Tag anzudeuten/ erdichte ich wie Moses/ als er in dem Tempel gehen wollen/ ein Gemälde gesehen/ allwo ein Held eine von Raubern ergriffene und übel[aq]tractir[/aq]te Jungfer erlöset/ habe sich dabey des Volcks Israel erinnert und Gott gebethen/ daß Er auch dergleichen Held schicken möchte/ der sie errettete/ welches Er nicht habe thun können [aq]&c[/aq]. [...][S][...] [aq]§. 8[/aq]. So sey demnach der [aq]Affect[/aq]/ den wir alhier erregen wollen/ die Freude über der Vorsorge Gottes/ so Er frommen Fremdlingen erweiset. ¶ Die Fabel selbst aber wollen wir erstlich als eine [aq]Fabulam simplicem[/aq] vortragen/ und dabey den Mosen zum [griech.] oder zur vornehmsten Person machen/ daß derselbe Hochzeit hält. […][S] ¶ [aq]ACT II[/aq]. ¶ Sc. I. ¶ WIrd des Reguels oder Jethro lustiges Wohnhauß vor Madian [aq]praesenti[/aq]ret und ein Schäffer dabey in einer Flur/ der von der Ziporen Freündligkeit und des Moses Glückseeligkeit singet. / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]II[/aq]. Der Umstand: [aq]QUOMODO[/aq]. Dabey kan nun ein Poet der Ubergebung und der Trauung erdichten. Als etwan [aq]1[/aq]. daß sie ihm von Vater und Mutter zugeführt worden. [aq]2[/aq]. daß sie unter einem Teppiche/ wie bey den Jüden noch itzo gebräuchlich/ zum Tempel gebracht. [aq]3[/aq]. Daß [S] ein grosser Zulauff der Nachbarschafft dabey gewesen [aq]4[/aq]. Daß der Schwieger-Vater Jethro oder Reguel ein grosses Opffer dabey gethan und den Armen Spende gegeben. [aq]5[/aq]. Daß er diese neuvermählten und das gantze Volck gesegnet. etc. [aq]III[/aq]. Der Umstand: [aq]QUANDO[/aq]. Dabey steht mir nun frey zuerdichten [aq]I[/aq]. Es sey im Frühling geschehen/ insonderheit im Mäy. [aq]2[/aq]. Es sey eben den Tag geschehen/ da Er aus Egypten geflohen; oder was mir sonst zuerdichten beliebet. [aq]IV[/aq]. In dem Umstande [aq]UBI[/aq] ist alleine des Landes/ als des [aq]loci communis[/aq] Erwehnung geschehen/ ich kan aber wohl dabey einen [aq]locum specialem[/aq] ausdrücken und denselben erdichten. Als etwan/ daß Reguel in einem schönen Lust-Hause vor der Stadt Madian/ welches die Hauptstadt in Midien war/ gewohnet/ daß der allgemeine Tempel unweit darvon auff einem Berge gelegen etc. [...] [aq]§. 6[/aq]. Diese Umstände nun/ (so wohl die in der Historie selbst ausgedrückte/ als die aus Poetischer Freyheit ersonnene) nebst ihren Eigenschafften; oder deutlicher zu reden/ die Eigenschafften aller dieser Umstände fein auszuschmücken und mannierlich vorzu-[S]stellen (welches das dritte ist/ so zu einem Poetischen Wercke erfodert wird) so kan ich bey dem Moses abermahl erdichten/ wie Er hier und dar sey angefeindet und geneidet worden/ welches den Fremdlingen meistentheils wiederfähret. [aq]vid. part. I. c. 3. §. 3. Reg. 4[/aq]. [...] oder/ wie Er eine andere Sprache geführet und daher offtmahl von den fremden Midianitern sey sey ausgelacht worden. [aq]vid. ib[/aq]. oder/ wie er eine Feindin gehabt/ die nechst an ihm gewohnet/ und Woldinne geheissen/ [...] welche ihm viel zu thun gemacht. [aq]vid. ib. Reg. 5[/aq]. Wie seine Tapfferkeit an den jungen Löwen/ welcher immer üm ihn gewesen/ könne abgebildet werden/ ist schon droben erwehnet worden. Bey der Zipora kan ich erdichten/ daß Ponophila und Phronöca ihre vertrautesten Schwestern gewesen (Ich deute dadurch ihre Liebe zur Arbeit und ihre Klugheit in der Haußhaltung an) mit denen sie sich alleine in dieser Sache bereden können; Daß ihr ihre Schwester Neania gerne alles Unheil habe zufügen wollen. (Ich verstehe die Jugend und deren hitzigen Unverstand) indem [S] sie ihr am meisten geliebkoset. Indem ich erdichte/ daß Nigrille fleißig mit ihr umgangen/ zeige ich schon ihre Schwärtze an. Bey dem Reguel oder Jethro/ daß ich ihn als einen Priester kan darstellen/ erdencke ich/ wie Er gerne nach den Egyptischen Geheimnissen gefraget/ stets vom Himmel und göttlichen Sachen geredt; als einen vornehmen Bedienten ihn vorzustellen/ kan erdichtet werden/ wie der Fürst offt nach ihm geschickt/ wie die wichtigsten Reichs-Geschäffte von der Jungfrau Regio ihm hinterbracht worden. Seine vielen Kinder anzudeuten/ kan ich erdichten/ seine Gemahlin habe [aq]Polytecna[/aq] geheissen. Bey dem Hobab dessen Klugheit anzudeuten kan ich sagen [aq]Phronimus[/aq] sey sein Junge gewesen; dessen Reisen aber anzuzeigen/ erdichte ich/ wie ihn der [aq]Polyodus[/aq] offt von den Seinigen abgelencket habe. Bey dem Lande Midian die Rauhigkeit des Landes und der wilden Menschen anzuzeigen/ kan ich erdichten/ wie der Moses/ Reguel/ Hobab/ offt mit vielen Tieger-Thieren/ Schlangen/ fliegenden Drachen [aq]&c[/aq]. zuthun bekommen oder auch mit ungeheuren Riesen/ Poliphemen [aq]&c[/aq]. in einen Zwey-Kampf sich müssen einlassen. Also bey den erdichteten Umständen des Lust-Hauses Schönheit abzubilden/ kan ich erdichten/ wie Sylvanus und Nomius und Aehrreich alleine daherüm gewohnet/ die Marina aber oder die [aq]Fon[/aq]-[S][aq]tana[/aq] haben auch ihre Schäffereyen nicht weit davon gehabt. Der Mutter Fremdlingschafft anzudeuten/ erdichte ich/ daß sie gerne Fremde gesehen und mit ihnen gesprachet. [aq]vid. ib. Reg. 4[/aq]. Den Volckreichen Zulauff der Frolockenden anzudeuten/ kan ich erdichten wie viel weisse Tauben dem Tempel zugeeilet. Den Tag anzudeuten/ erdichte ich wie Moses/ als er in dem Tempel gehen wollen/ ein Gemälde gesehen/ allwo ein Held eine von Raubern ergriffene und übel[aq]tractir[/aq]te Jungfer erlöset/ habe sich dabey des Volcks Israel erinnert und Gott gebethen/ daß Er auch dergleichen Held schicken möchte/ der sie errettete/ welches Er nicht habe thun können [aq]&c[/aq]. [...][S][...] [aq]§. 8[/aq]. So sey demnach der [aq]Affect[/aq]/ den wir alhier erregen wollen/ die Freude über der Vorsorge Gottes/ so Er frommen Fremdlingen erweiset. ¶ Die Fabel selbst aber wollen wir erstlich als eine [aq]Fabulam simplicem[/aq] vortragen/ und dabey den Mosen zum [griech.] oder zur vornehmsten Person machen/ daß derselbe Hochzeit hält. […][S] ¶ [aq]ACT II[/aq]. ¶ Sc. I. ¶ WIrd des Reguels oder Jethro lustiges Wohnhauß vor Madian [aq]praesenti[/aq]ret und ein Schäffer dabey in einer Flur/ der von der Ziporen Freündligkeit und des Moses Glückseeligkeit singet. / Fundstelle
Seite: 155-161 (III; 172-178]
 
Eigenschaft / Autoritäten
Es ist in sonderheit berühmt des [aq]Grotii Christus patiens[/aq]. Welche Tragödie weil sie nach Art der alten beschrieben worden ist/ wil ich dieselbe kürtzlich durchlauffen. ¶ Die Materie dieser Tragödie ist das Leiden Christi/ welches in folgenden Worten enthalten: Christus leidet vor das Menschliche Geschlecht. ¶ […] ¶ [aq]ACT. I[/aq]. ¶ ERscheint der HErr JEsus auff dem Schauplatz/ und erzehlt seinem himmlischen Vater [aq]per episodia[/aq] alles was er bißher gethan/ wie er seinen Befehl erfüllet/ und sehe doch seines Jammers noch kein Ende. […][S][...] ¶ [aq]§. 13[/aq]. Und dieses ist also ein Abriß einer alten Tragödie/ wie sie bey den Lateinern gebräuchlich ist gewesen. Denn daß der [aq]Grotius[/aq] diesen seinen [aq]Christum patientem[/aq] auf den Schlag derselben gemacht habe/ insonderheit nach Art des [aq]Senecae[/aq], ist droben schon erwehnet worden.
 
Eigenschaft / Autoritäten: Es ist in sonderheit berühmt des [aq]Grotii Christus patiens[/aq]. Welche Tragödie weil sie nach Art der alten beschrieben worden ist/ wil ich dieselbe kürtzlich durchlauffen. ¶ Die Materie dieser Tragödie ist das Leiden Christi/ welches in folgenden Worten enthalten: Christus leidet vor das Menschliche Geschlecht. ¶ […] ¶ [aq]ACT. I[/aq]. ¶ ERscheint der HErr JEsus auff dem Schauplatz/ und erzehlt seinem himmlischen Vater [aq]per episodia[/aq] alles was er bißher gethan/ wie er seinen Befehl erfüllet/ und sehe doch seines Jammers noch kein Ende. […][S][...] ¶ [aq]§. 13[/aq]. Und dieses ist also ein Abriß einer alten Tragödie/ wie sie bey den Lateinern gebräuchlich ist gewesen. Denn daß der [aq]Grotius[/aq] diesen seinen [aq]Christum patientem[/aq] auf den Schlag derselben gemacht habe/ insonderheit nach Art des [aq]Senecae[/aq], ist droben schon erwehnet worden. / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Autoritäten: Es ist in sonderheit berühmt des [aq]Grotii Christus patiens[/aq]. Welche Tragödie weil sie nach Art der alten beschrieben worden ist/ wil ich dieselbe kürtzlich durchlauffen. ¶ Die Materie dieser Tragödie ist das Leiden Christi/ welches in folgenden Worten enthalten: Christus leidet vor das Menschliche Geschlecht. ¶ […] ¶ [aq]ACT. I[/aq]. ¶ ERscheint der HErr JEsus auff dem Schauplatz/ und erzehlt seinem himmlischen Vater [aq]per episodia[/aq] alles was er bißher gethan/ wie er seinen Befehl erfüllet/ und sehe doch seines Jammers noch kein Ende. […][S][...] ¶ [aq]§. 13[/aq]. Und dieses ist also ein Abriß einer alten Tragödie/ wie sie bey den Lateinern gebräuchlich ist gewesen. Denn daß der [aq]Grotius[/aq] diesen seinen [aq]Christum patientem[/aq] auf den Schlag derselben gemacht habe/ insonderheit nach Art des [aq]Senecae[/aq], ist droben schon erwehnet worden. / Fundstelle
Seite: (221-241) [III; 238-258]
 
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: ([aq]a[/aq]) Als wenn einer Petrum vor Johannem entweder angiebt oder ansiehet; / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Autoritäten: ([aq]a[/aq]) Als wenn einer Petrum vor Johannem entweder angiebt oder ansiehet; / Fundstelle
Seite: (246) [III; 263]
 
Eigenschaft / Autoritäten
Als: Wenn in einer Tragödie der vornehmste Irrthum ohne Schuld des/ der darein verwickelt wird/ sich zu trägt/ als wie bey der Verkauffung des Josephs geschehen/ so entstehet daher ein Mitleiden und Bejammerung bey dem Zuschauer. Damit demnach solche Gemüths-Regung nicht vermindert/ sondern vielmehr vermehret werde/ muß des Josephs Person so auffgeführet werden/ daß er seine Brüder mit nichts anders/ als mit seiner Auffrichtigkeit beleidiget habe. Wenn a-[S]ber iemand eine Furcht und Schröcken vor den Lastern in einer Tragödie bey den Zuschauern erwecken wil/ als etwan an dem hochmüthigen Nebucadnezar vor der Hochmuth/ oder des Ehrgeitzigen Absolons vor den Ehrgeitz/ so muß er dieselben Personen nicht auffführen/ als wenn sie aus Unwissenheit das Laster begangen/ sonst würde diß der grausamen Unthat etwas benehmen.
 
Eigenschaft / Autoritäten: Als: Wenn in einer Tragödie der vornehmste Irrthum ohne Schuld des/ der darein verwickelt wird/ sich zu trägt/ als wie bey der Verkauffung des Josephs geschehen/ so entstehet daher ein Mitleiden und Bejammerung bey dem Zuschauer. Damit demnach solche Gemüths-Regung nicht vermindert/ sondern vielmehr vermehret werde/ muß des Josephs Person so auffgeführet werden/ daß er seine Brüder mit nichts anders/ als mit seiner Auffrichtigkeit beleidiget habe. Wenn a-[S]ber iemand eine Furcht und Schröcken vor den Lastern in einer Tragödie bey den Zuschauern erwecken wil/ als etwan an dem hochmüthigen Nebucadnezar vor der Hochmuth/ oder des Ehrgeitzigen Absolons vor den Ehrgeitz/ so muß er dieselben Personen nicht auffführen/ als wenn sie aus Unwissenheit das Laster begangen/ sonst würde diß der grausamen Unthat etwas benehmen. / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Autoritäten: Als: Wenn in einer Tragödie der vornehmste Irrthum ohne Schuld des/ der darein verwickelt wird/ sich zu trägt/ als wie bey der Verkauffung des Josephs geschehen/ so entstehet daher ein Mitleiden und Bejammerung bey dem Zuschauer. Damit demnach solche Gemüths-Regung nicht vermindert/ sondern vielmehr vermehret werde/ muß des Josephs Person so auffgeführet werden/ daß er seine Brüder mit nichts anders/ als mit seiner Auffrichtigkeit beleidiget habe. Wenn a-[S]ber iemand eine Furcht und Schröcken vor den Lastern in einer Tragödie bey den Zuschauern erwecken wil/ als etwan an dem hochmüthigen Nebucadnezar vor der Hochmuth/ oder des Ehrgeitzigen Absolons vor den Ehrgeitz/ so muß er dieselben Personen nicht auffführen/ als wenn sie aus Unwissenheit das Laster begangen/ sonst würde diß der grausamen Unthat etwas benehmen. / Fundstelle
Seite: (257-258) [III; 274-275]
 
Eigenschaft / Autoritäten
Als: Wenn in einer Tragödie der vornehmste Irrthum ohne Schuld des/ der darein verwickelt wird/ sich zu trägt/ als wie bey der Verkauffung des Josephs geschehen/ so entstehet daher ein Mitleiden und Bejammerung bey dem Zuschauer. Damit demnach solche Gemüths-Regung nicht vermindert/ sondern vielmehr vermehret werde/ muß des Josephs Person so auffgeführet werden/ daß er seine Brüder mit nichts anders/ als mit seiner Auffrichtigkeit beleidiget habe. Wenn a-[S]ber iemand eine Furcht und Schröcken vor den Lastern in einer Tragödie bey den Zuschauern erwecken wil/ als etwan an dem hochmüthigen Nebucadnezar vor der Hochmuth/ oder des Ehrgeitzigen Absolons vor den Ehrgeitz/ so muß er dieselben Personen nicht auffführen/ als wenn sie aus Unwissenheit das Laster begangen/ sonst würde diß der grausamen Unthat etwas benehmen.
 
Eigenschaft / Autoritäten: Als: Wenn in einer Tragödie der vornehmste Irrthum ohne Schuld des/ der darein verwickelt wird/ sich zu trägt/ als wie bey der Verkauffung des Josephs geschehen/ so entstehet daher ein Mitleiden und Bejammerung bey dem Zuschauer. Damit demnach solche Gemüths-Regung nicht vermindert/ sondern vielmehr vermehret werde/ muß des Josephs Person so auffgeführet werden/ daß er seine Brüder mit nichts anders/ als mit seiner Auffrichtigkeit beleidiget habe. Wenn a-[S]ber iemand eine Furcht und Schröcken vor den Lastern in einer Tragödie bey den Zuschauern erwecken wil/ als etwan an dem hochmüthigen Nebucadnezar vor der Hochmuth/ oder des Ehrgeitzigen Absolons vor den Ehrgeitz/ so muß er dieselben Personen nicht auffführen/ als wenn sie aus Unwissenheit das Laster begangen/ sonst würde diß der grausamen Unthat etwas benehmen. / Rang
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Eigenschaft / Autoritäten: Als: Wenn in einer Tragödie der vornehmste Irrthum ohne Schuld des/ der darein verwickelt wird/ sich zu trägt/ als wie bey der Verkauffung des Josephs geschehen/ so entstehet daher ein Mitleiden und Bejammerung bey dem Zuschauer. Damit demnach solche Gemüths-Regung nicht vermindert/ sondern vielmehr vermehret werde/ muß des Josephs Person so auffgeführet werden/ daß er seine Brüder mit nichts anders/ als mit seiner Auffrichtigkeit beleidiget habe. Wenn a-[S]ber iemand eine Furcht und Schröcken vor den Lastern in einer Tragödie bey den Zuschauern erwecken wil/ als etwan an dem hochmüthigen Nebucadnezar vor der Hochmuth/ oder des Ehrgeitzigen Absolons vor den Ehrgeitz/ so muß er dieselben Personen nicht auffführen/ als wenn sie aus Unwissenheit das Laster begangen/ sonst würde diß der grausamen Unthat etwas benehmen. / Fundstelle
Seite: (257-258) [III; 274-275]
 
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: ([aq]a[/aq]) Wie der Salomo durch Uberreichung des Schwerdts erforschete/ welches die rechte Mutter were; / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Autoritäten: ([aq]a[/aq]) Wie der Salomo durch Uberreichung des Schwerdts erforschete/ welches die rechte Mutter were; / Fundstelle
Seite: (259) [III; 276]
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]§. 2[/aq]. Von dem Mose wird Exod. [aq]2. v. 21[/aq]. berichtet/ daß ihm Reguel ([aq]v. 18. sic dicitur[/aq]) oder Jethro/ der Priester in Midian/ seine Tochter Ziporam/ eine Morin/ zum Weibe gegeben/ da Er sich bey ihm in der Flucht auffhielt. Mehr Umstände sind bey dieser Heyrath in H. Schrifft nicht beniemt. Diese Verheyrathung des Moses wil ich zur Materie meiner Comödie annehmen. Denn ihr kommen alle [aq]requisita[/aq] zu. [...][S][...] [aq]§. 4[/aq]. Sehe ich demnach die Personen an oder auch die Sachen der Umstände/ welche ausdrücklich in der Erzehlung oberwehnter Geschicht aus-[S]gedrucket werden/ und erwege/ unter was vor Beschreibung und Habit sie uns in der Bibel schon vorgestellet sind/ so findet sich [aq]1[/aq]. Moses/ der wird uns vorgestellet als ein Fremdling/ und unter dem Bilde eines tapffern Mannes/ weil er nemlich zu unterschiedlich mahlen ein Egyptischer Mann in dem Capitel genant wird. [aq]2[/aq]. Zipora die wird uns als eine arbeitsame Jungfer vorgestellet [aq]Exod. 20. v. 16[/aq]. als eine Morin [aq]Num. 12. v. 1. 3[/aq]. Reguel oder Jethro/ der Ziporä Vater/ wird uns vorgestellet/ als ein Priester in Midian oder auch wohl/ wie das Grund-Wort anzeigt/ als ein vornehmer Bedienter [aq]Exod. 2. v. 16[/aq]. als ein Vater vieler Töchter. [aq]4[/aq]. Der [aq]Ziporä[/aq] Bruder Hobab [wie Er [aq]Num. 10. v. 29[/aq]. genennet wird; denn sonst heist er auch Kain/ [aq]Num. 24. v. 23[/aq]. daher die Keniter kommen/ oder Reguel) als ein kluger und gereister Mann/ weil wel Er die Kinder Israel in der Wüsten hat führen müssen. [aq]5[/aq]. Das Land Midian/ weil es im steinigten Arabien liegt/ ist leicht seiner Beschaffenheit nach zuerkennen. Was nun ausdrücklich in der Historie beniemt ist/ das lasse ich ungeändert stehen/ aber ich kan doch noch viel bey diesen in der Schrifft schon ausgekleideten Umständen erdichten. Als bey dem Mose kan ich [aq]probabiliter[/aq] erdichten/ daß er in dem Habit eines Schäfers erschienen und sich vor einen Schäfer ausgegeben/ weil die Schrifft/ in was vor einem Habite er erschienen/ [S] nicht ausdrücklich sagt/ und doch dazumahl die Schäfereyen die gemeinste Handthierung gewesen/ auch Moses nach der Zeit der Schafe des Jethro gehütet. Ich kan erdichten/ damit ich seine Hertzhafftigkeit anzeige/ wie ein junger Löwe/ an stat eines Hundes/ bey hergelauffen und um ihn herumgesprungen etc. Bey der Zipora kan ich erdichten/ daß Sie die jüngste Tochter gewesen/ daß sie die schönste Schwärtze gehabt/ daß sie nicht allein eine kluge Schäferin/ sondern auch Haußwirthin gewesen/ daß sie von den andern Schwestern sey geneidet gewesen etc. Bey dem Reguel kan ich erdichten/ daß Er nicht alleine Priester/ sondern auch Fürstlicher Rath gewesen/ daß Er bey dem Fürsten und gantzem Lande in grossen Ansehen gestanden; daß Er in seinen nunmehr grauen Alter gewesen etc. Bey dem Hobab/ daß Er dem Moses stets wol gewolt/ daß Er von dem Moses sey in guten Künsten auch in der Erkäntniß Gottes unterrichtet worden etc. Bey dem Lande Midian erdichte ich/ daß es ein dornichtes und bergichtes Land sey/ daß es voller wilder und rauher Menschen gewesen; oder auch wohl/ daß es dem Fremden geneigt gewesen etc. [aq]§. 5[/aq]. Von den Umständen/ die in der Historie nicht ausgedruckt sind/ erdichte ich nach meinem belieben so wohl die Umstände selbst als derer Ausrüstung. Als es wird in der Historie nicht [S] gemeldet. I. Der Umstand: [aq]QUIBUS AUXILIIS[/aq]; Da kan ich nun erdichten ([aq]1[/aq].) es habe der Braut Mutter darzu geholffen [Der ich nach Belieben einen Nahmen geben kan/ auch unter einer Beschaffenheit vorstellen wie ich wil/ als etwan daß sie mitleidig/ fremde im Lande/ belobt wegen ihrer Kinder-Zucht etc. gewesen] [aq]2[/aq]. Es habe der Braut Bruder/ der Hobab/ auch das Seinige dabey gethan. [aq]3[/aq]. Der Fürst im Lande und dessen Gemahlin habens auch gerne gesehen/ daß der hurtige Mann Moses möchte in dem Hause des Jethro versorget werden/ und dazu unterschiedlich mahl Anlaß gegeben. Ja wil iemand weiter gehen und der Göttlichen Hülffe dabey nicht vergessen/ so kan Er nach Poetischer Freyheit auch wohl erdichten [aq]4[/aq]. Der Engel Raphael sey unterschiedlichmahl in der Sache beschäfftig gewesen/ welchen GOtt in der Gestalt des Nachbars Tochter (Ich wil dieselben Nigrillen und ihren Vater Sylvanus nennen/ auch von ihr erdichten/ daß sie der Ziporae alltägliche Gespielin gewesen und sehr f[]eundlich] geschickt/ daß Er der Ziporae heilsame Gedancken geben müssen etc. / Fundstelle
Seite: 151-155 [III; 168-172]
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]II[/aq]. Der Umstand: [aq]QUOMODO[/aq]. Dabey kan nun ein Poet der Ubergebung und der Trauung erdichten. Als etwan [aq]1[/aq]. daß sie ihm von Vater und Mutter zugeführt worden. [aq]2[/aq]. daß sie unter einem Teppiche/ wie bey den Jüden noch itzo gebräuchlich/ zum Tempel gebracht. [aq]3[/aq]. Daß [S] ein grosser Zulauff der Nachbarschafft dabey gewesen [aq]4[/aq]. Daß der Schwieger-Vater Jethro oder Reguel ein grosses Opffer dabey gethan und den Armen Spende gegeben. [aq]5[/aq]. Daß er diese neuvermählten und das gantze Volck gesegnet. etc. [aq]III[/aq]. Der Umstand: [aq]QUANDO[/aq]. Dabey steht mir nun frey zuerdichten [aq]I[/aq]. Es sey im Frühling geschehen/ insonderheit im Mäy. [aq]2[/aq]. Es sey eben den Tag geschehen/ da Er aus Egypten geflohen; oder was mir sonst zuerdichten beliebet. [aq]IV[/aq]. In dem Umstande [aq]UBI[/aq] ist alleine des Landes/ als des [aq]loci communis[/aq] Erwehnung geschehen/ ich kan aber wohl dabey einen [aq]locum specialem[/aq] ausdrücken und denselben erdichten. Als etwan/ daß Reguel in einem schönen Lust-Hause vor der Stadt Madian/ welches die Hauptstadt in Midien war/ gewohnet/ daß der allgemeine Tempel unweit darvon auff einem Berge gelegen etc. [...] [aq]§. 6[/aq]. Diese Umstände nun/ (so wohl die in der Historie selbst ausgedrückte/ als die aus Poetischer Freyheit ersonnene) nebst ihren Eigenschafften; oder deutlicher zu reden/ die Eigenschafften aller dieser Umstände fein auszuschmücken und mannierlich vorzu-[S]stellen (welches das dritte ist/ so zu einem Poetischen Wercke erfodert wird) so kan ich bey dem Moses abermahl erdichten/ wie Er hier und dar sey angefeindet und geneidet worden/ welches den Fremdlingen meistentheils wiederfähret. [aq]vid. part. I. c. 3. §. 3. Reg. 4[/aq]. [...] oder/ wie Er eine andere Sprache geführet und daher offtmahl von den fremden Midianitern sey sey ausgelacht worden. [aq]vid. ib[/aq]. oder/ wie er eine Feindin gehabt/ die nechst an ihm gewohnet/ und Woldinne geheissen/ [...] welche ihm viel zu thun gemacht. [aq]vid. ib. Reg. 5[/aq]. Wie seine Tapfferkeit an den jungen Löwen/ welcher immer üm ihn gewesen/ könne abgebildet werden/ ist schon droben erwehnet worden. Bey der Zipora kan ich erdichten/ daß Ponophila und Phronöca ihre vertrautesten Schwestern gewesen (Ich deute dadurch ihre Liebe zur Arbeit und ihre Klugheit in der Haußhaltung an) mit denen sie sich alleine in dieser Sache bereden können; Daß ihr ihre Schwester Neania gerne alles Unheil habe zufügen wollen. (Ich verstehe die Jugend und deren hitzigen Unverstand) indem [S] sie ihr am meisten geliebkoset. Indem ich erdichte/ daß Nigrille fleißig mit ihr umgangen/ zeige ich schon ihre Schwärtze an. Bey dem Reguel oder Jethro/ daß ich ihn als einen Priester kan darstellen/ erdencke ich/ wie Er gerne nach den Egyptischen Geheimnissen gefraget/ stets vom Himmel und göttlichen Sachen geredt; als einen vornehmen Bedienten ihn vorzustellen/ kan erdichtet werden/ wie der Fürst offt nach ihm geschickt/ wie die wichtigsten Reichs-Geschäffte von der Jungfrau Regio ihm hinterbracht worden. Seine vielen Kinder anzudeuten/ kan ich erdichten/ seine Gemahlin habe [aq]Polytecna[/aq] geheissen. Bey dem Hobab dessen Klugheit anzudeuten kan ich sagen [aq]Phronimus[/aq] sey sein Junge gewesen; dessen Reisen aber anzuzeigen/ erdichte ich/ wie ihn der [aq]Polyodus[/aq] offt von den Seinigen abgelencket habe. Bey dem Lande Midian die Rauhigkeit des Landes und der wilden Menschen anzuzeigen/ kan ich erdichten/ wie der Moses/ Reguel/ Hobab/ offt mit vielen Tieger-Thieren/ Schlangen/ fliegenden Drachen [aq]&c[/aq]. zuthun bekommen oder auch mit ungeheuren Riesen/ Poliphemen [aq]&c[/aq]. in einen Zwey-Kampf sich müssen einlassen. Also bey den erdichteten Umständen des Lust-Hauses Schönheit abzubilden/ kan ich erdichten/ wie Sylvanus und Nomius und Aehrreich alleine daherüm gewohnet/ die Marina aber oder die [aq]Fon[/aq]-[S][aq]tana[/aq] haben auch ihre Schäffereyen nicht weit davon gehabt. Der Mutter Fremdlingschafft anzudeuten/ erdichte ich/ daß sie gerne Fremde gesehen und mit ihnen gesprachet. [aq]vid. ib. Reg. 4[/aq]. Den Volckreichen Zulauff der Frolockenden anzudeuten/ kan ich erdichten wie viel weisse Tauben dem Tempel zugeeilet. Den Tag anzudeuten/ erdichte ich wie Moses/ als er in dem Tempel gehen wollen/ ein Gemälde gesehen/ allwo ein Held eine von Raubern ergriffene und übel[aq]tractir[/aq]te Jungfer erlöset/ habe sich dabey des Volcks Israel erinnert und Gott gebethen/ daß Er auch dergleichen Held schicken möchte/ der sie errettete/ welches Er nicht habe thun können [aq]&c[/aq]. [...][S][...] [aq]§. 8[/aq]. So sey demnach der [aq]Affect[/aq]/ den wir alhier erregen wollen/ die Freude über der Vorsorge Gottes/ so Er frommen Fremdlingen erweiset. ¶ Die Fabel selbst aber wollen wir erstlich als eine [aq]Fabulam simplicem[/aq] vortragen/ und dabey den Mosen zum [griech.] oder zur vornehmsten Person machen/ daß derselbe Hochzeit hält. […][S] ¶ [aq]ACT II[/aq]. ¶ Sc. I. ¶ WIrd des Reguels oder Jethro lustiges Wohnhauß vor Madian [aq]praesenti[/aq]ret und ein Schäffer dabey in einer Flur/ der von der Ziporen Freündligkeit und des Moses Glückseeligkeit singet. / Fundstelle
Seite: 155-161 (III; 172-178]
 
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Die Vergötterung ([aq]Aoptheosis[/aq]) eine Weibes-Person auff einem Pfau sitzend/ der mit ihr sich empor schwinget. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Die Vergötterung ([aq]Aoptheosis[/aq]) eine Weibes-Person auff einem Pfau sitzend/ der mit ihr sich empor schwinget. / Fundstelle
 
Seite: (33) [III; 50]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Diese Verheyrathung des Moses wil ich zur Materie meiner Comödie annehmen. Denn ihr kommen alle [aq]requisita[/aq] zu. [...][S][...] / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
[aq]§. 4[/aq]. Sehe ich demnach die Personen an oder auch die Sachen der Umstände/ welche ausdrücklich in der Erzehlung oberwehnter Geschicht aus-[S]gedrucket werden/ und erwege/ unter was vor Beschreibung und Habit sie uns in der Bibel schon vorgestellet sind/ so findet sich [aq]1[/aq]. Moses/ der wird uns vorgestellet als ein Fremdling/ und unter dem Bilde eines tapffern Mannes/ weil er nemlich zu unterschiedlich mahlen ein Egyptischer Mann in dem Capitel genant wird. [aq]2[/aq]. Zipora die wird uns als eine arbeitsame Jungfer vorgestellet [aq]Exod. 20. v. 16[/aq]. als eine Morin [aq]Num. 12. v. 1. 3[/aq]. Reguel oder Jethro/ der Ziporä Vater/ wird uns vorgestellet/ als ein Priester in Midian oder auch wohl/ wie das Grund-Wort anzeigt/ als ein vornehmer Bedienter [aq]Exod. 2. v. 16[/aq]. als ein Vater vieler Töchter. [aq]4[/aq]. Der [aq]Ziporä[/aq] Bruder Hobab [wie Er [aq]Num. 10. v. 29[/aq]. genennet wird; denn sonst heist er auch Kain/ [aq]Num. 24. v. 23[/aq]. daher die Keniter kommen/ oder Reguel) als ein kluger und gereister Mann/ weil wel Er die Kinder Israel in der Wüsten hat führen müssen. [aq]5[/aq]. Das Land Midian/ weil es im steinigten Arabien liegt/ ist leicht seiner Beschaffenheit nach zuerkennen.
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]§. 4[/aq]. Sehe ich demnach die Personen an oder auch die Sachen der Umstände/ welche ausdrücklich in der Erzehlung oberwehnter Geschicht aus-[S]gedrucket werden/ und erwege/ unter was vor Beschreibung und Habit sie uns in der Bibel schon vorgestellet sind/ so findet sich [aq]1[/aq]. Moses/ der wird uns vorgestellet als ein Fremdling/ und unter dem Bilde eines tapffern Mannes/ weil er nemlich zu unterschiedlich mahlen ein Egyptischer Mann in dem Capitel genant wird. [aq]2[/aq]. Zipora die wird uns als eine arbeitsame Jungfer vorgestellet [aq]Exod. 20. v. 16[/aq]. als eine Morin [aq]Num. 12. v. 1. 3[/aq]. Reguel oder Jethro/ der Ziporä Vater/ wird uns vorgestellet/ als ein Priester in Midian oder auch wohl/ wie das Grund-Wort anzeigt/ als ein vornehmer Bedienter [aq]Exod. 2. v. 16[/aq]. als ein Vater vieler Töchter. [aq]4[/aq]. Der [aq]Ziporä[/aq] Bruder Hobab [wie Er [aq]Num. 10. v. 29[/aq]. genennet wird; denn sonst heist er auch Kain/ [aq]Num. 24. v. 23[/aq]. daher die Keniter kommen/ oder Reguel) als ein kluger und gereister Mann/ weil wel Er die Kinder Israel in der Wüsten hat führen müssen. [aq]5[/aq]. Das Land Midian/ weil es im steinigten Arabien liegt/ ist leicht seiner Beschaffenheit nach zuerkennen. / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Was nun ausdrücklich in der Historie beniemt ist/ das lasse ich ungeändert stehen/ aber ich kan doch noch viel bey diesen in der Schrifft schon ausgekleideten Umständen erdichten. Als bey dem Mose kan ich [aq]probabiliter[/aq] erdichten/ daß er in dem Habit eines Schäfers erschienen und sich vor einen Schäfer ausgegeben/ weil die Schrifft/ in was vor einem Habite er erschienen/ [S] nicht ausdrücklich sagt/ und doch dazumahl die Schäfereyen die gemeinste Handthierung gewesen/ auch Moses nach der Zeit der Schafe des Jethro gehütet. Ich kan erdichten/ damit ich seine Hertzhafftigkeit anzeige/ wie ein junger Löwe/ an stat eines Hundes/ bey hergelauffen und um ihn herumgesprungen etc. Bey der Zipora kan ich erdichten/ daß Sie die jüngste Tochter gewesen/ daß sie die schönste Schwärtze gehabt/ daß sie nicht allein eine kluge Schäferin/ sondern auch Haußwirthin gewesen/ daß sie von den andern Schwestern sey geneidet gewesen etc. Bey dem Reguel kan ich erdichten/ daß Er nicht alleine Priester/ sondern auch Fürstlicher Rath gewesen/ daß Er bey dem Fürsten und gantzem Lande in grossen Ansehen gestanden; daß Er in seinen nunmehr grauen Alter gewesen etc. Bey dem Hobab/ daß Er dem Moses stets wol gewolt/ daß Er von dem Moses sey in guten Künsten auch in der Erkäntniß Gottes unterrichtet worden etc. Bey dem Lande Midian erdichte ich/ daß es ein dornichtes und bergichtes Land sey/ daß es voller wilder und rauher Menschen gewesen; oder auch wohl/ daß es dem Fremden geneigt gewesen etc.
Eigenschaft / Exempelpolitik: Was nun ausdrücklich in der Historie beniemt ist/ das lasse ich ungeändert stehen/ aber ich kan doch noch viel bey diesen in der Schrifft schon ausgekleideten Umständen erdichten. Als bey dem Mose kan ich [aq]probabiliter[/aq] erdichten/ daß er in dem Habit eines Schäfers erschienen und sich vor einen Schäfer ausgegeben/ weil die Schrifft/ in was vor einem Habite er erschienen/ [S] nicht ausdrücklich sagt/ und doch dazumahl die Schäfereyen die gemeinste Handthierung gewesen/ auch Moses nach der Zeit der Schafe des Jethro gehütet. Ich kan erdichten/ damit ich seine Hertzhafftigkeit anzeige/ wie ein junger Löwe/ an stat eines Hundes/ bey hergelauffen und um ihn herumgesprungen etc. Bey der Zipora kan ich erdichten/ daß Sie die jüngste Tochter gewesen/ daß sie die schönste Schwärtze gehabt/ daß sie nicht allein eine kluge Schäferin/ sondern auch Haußwirthin gewesen/ daß sie von den andern Schwestern sey geneidet gewesen etc. Bey dem Reguel kan ich erdichten/ daß Er nicht alleine Priester/ sondern auch Fürstlicher Rath gewesen/ daß Er bey dem Fürsten und gantzem Lande in grossen Ansehen gestanden; daß Er in seinen nunmehr grauen Alter gewesen etc. Bey dem Hobab/ daß Er dem Moses stets wol gewolt/ daß Er von dem Moses sey in guten Künsten auch in der Erkäntniß Gottes unterrichtet worden etc. Bey dem Lande Midian erdichte ich/ daß es ein dornichtes und bergichtes Land sey/ daß es voller wilder und rauher Menschen gewesen; oder auch wohl/ daß es dem Fremden geneigt gewesen etc. / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik
 
[aq]§. 5[/aq]. Von den Umständen/ die in der Historie nicht ausgedruckt sind/ erdichte ich nach meinem belieben so wohl die Umstände selbst als derer Ausrüstung. Als es wird in der Historie nicht [S] gemeldet. I. Der Umstand: [aq]QUIBUS AUXILIIS[/aq]; Da kan ich nun erdichten ([aq]1[/aq].) es habe der Braut Mutter darzu geholffen [Der ich nach Belieben einen Nahmen geben kan/ auch unter einer Beschaffenheit vorstellen wie ich wil/ als etwan daß sie mitleidig/ fremde im Lande/ belobt wegen ihrer Kinder-Zucht etc. gewesen] [aq]2[/aq]. Es habe der Braut Bruder/ der Hobab/ auch das Seinige dabey gethan. [aq]3[/aq]. Der Fürst im Lande und dessen Gemahlin habens auch gerne gesehen/ daß der hurtige Mann Moses möchte in dem Hause des Jethro versorget werden/ und dazu unterschiedlich mahl Anlaß gegeben. Ja wil iemand weiter gehen und der Göttlichen Hülffe dabey nicht vergessen/ so kan Er nach Poetischer Freyheit auch wohl erdichten [aq]4[/aq]. Der Engel Raphael sey unterschiedlichmahl in der Sache beschäfftig gewesen/ welchen GOtt in der Gestalt des Nachbars Tochter (Ich wil dieselben Nigrillen und ihren Vater Sylvanus nennen/ auch von ihr erdichten/ daß sie der Ziporae alltägliche Gespielin gewesen und sehr f[]eundlich] geschickt/ daß Er der Ziporae heilsame Gedancken geben müssen etc.
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]§. 5[/aq]. Von den Umständen/ die in der Historie nicht ausgedruckt sind/ erdichte ich nach meinem belieben so wohl die Umstände selbst als derer Ausrüstung. Als es wird in der Historie nicht [S] gemeldet. I. Der Umstand: [aq]QUIBUS AUXILIIS[/aq]; Da kan ich nun erdichten ([aq]1[/aq].) es habe der Braut Mutter darzu geholffen [Der ich nach Belieben einen Nahmen geben kan/ auch unter einer Beschaffenheit vorstellen wie ich wil/ als etwan daß sie mitleidig/ fremde im Lande/ belobt wegen ihrer Kinder-Zucht etc. gewesen] [aq]2[/aq]. Es habe der Braut Bruder/ der Hobab/ auch das Seinige dabey gethan. [aq]3[/aq]. Der Fürst im Lande und dessen Gemahlin habens auch gerne gesehen/ daß der hurtige Mann Moses möchte in dem Hause des Jethro versorget werden/ und dazu unterschiedlich mahl Anlaß gegeben. Ja wil iemand weiter gehen und der Göttlichen Hülffe dabey nicht vergessen/ so kan Er nach Poetischer Freyheit auch wohl erdichten [aq]4[/aq]. Der Engel Raphael sey unterschiedlichmahl in der Sache beschäfftig gewesen/ welchen GOtt in der Gestalt des Nachbars Tochter (Ich wil dieselben Nigrillen und ihren Vater Sylvanus nennen/ auch von ihr erdichten/ daß sie der Ziporae alltägliche Gespielin gewesen und sehr f[]eundlich] geschickt/ daß Er der Ziporae heilsame Gedancken geben müssen etc. / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]III[/aq]. Der Umstand: [aq]QUANDO[/aq]. Dabey steht mir nun frey zuerdichten [aq]I[/aq]. Es sey im Frühling geschehen/ insonderheit im Mäy. [aq]2[/aq]. Es sey eben den Tag geschehen/ da Er aus Egypten geflohen; oder was mir sonst zuerdichten beliebet. / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]IV[/aq]. In dem Umstande [aq]UBI[/aq] ist alleine des Landes/ als des [aq]loci communis[/aq] Erwehnung geschehen/ ich kan aber wohl dabey einen [aq]locum specialem[/aq] ausdrücken und denselben erdichten. Als etwan/ daß Reguel in einem schönen Lust-Hause vor der Stadt Madian/ welches die Hauptstadt in Midien war/ gewohnet/ daß der allgemeine Tempel unweit darvon auff einem Berge gelegen etc. [...] / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik
 
[aq]§. 6[/aq]. Diese Umstände nun/ (so wohl die in der Historie selbst ausgedrückte/ als die aus Poetischer Freyheit ersonnene) nebst ihren Eigenschafften; oder deutlicher zu reden/ die Eigenschafften aller dieser Umstände fein auszuschmücken und mannierlich vorzu-[S]stellen (welches das dritte ist/ so zu einem Poetischen Wercke erfodert wird) so kan ich bey dem Moses abermahl erdichten/ wie Er hier und dar sey angefeindet und geneidet worden/ welches den Fremdlingen meistentheils wiederfähret. [aq]vid. part. I. c. 3. §. 3. Reg. 4[/aq]. [...] oder/ wie Er eine andere Sprache geführet und daher offtmahl von den fremden Midianitern sey sey ausgelacht worden. [aq]vid. ib[/aq]. oder/ wie er eine Feindin gehabt/ die nechst an ihm gewohnet/ und Woldinne geheissen/ [...] welche ihm viel zu thun gemacht. [aq]vid. ib. Reg. 5[/aq]. Wie seine Tapfferkeit an den jungen Löwen/ welcher immer üm ihn gewesen/ könne abgebildet werden/ ist schon droben erwehnet worden. Bey der Zipora kan ich erdichten/ daß Ponophila und Phronöca ihre vertrautesten Schwestern gewesen (Ich deute dadurch ihre Liebe zur Arbeit und ihre Klugheit in der Haußhaltung an) mit denen sie sich alleine in dieser Sache bereden können; Daß ihr ihre Schwester Neania gerne alles Unheil habe zufügen wollen. (Ich verstehe die Jugend und deren hitzigen Unverstand) indem [S] sie ihr am meisten geliebkoset. Indem ich erdichte/ daß Nigrille fleißig mit ihr umgangen/ zeige ich schon ihre Schwärtze an. Bey dem Reguel oder Jethro/ daß ich ihn als einen Priester kan darstellen/ erdencke ich/ wie Er gerne nach den Egyptischen Geheimnissen gefraget/ stets vom Himmel und göttlichen Sachen geredt; als einen vornehmen Bedienten ihn vorzustellen/ kan erdichtet werden/ wie der Fürst offt nach ihm geschickt/ wie die wichtigsten Reichs-Geschäffte von der Jungfrau Regio ihm hinterbracht worden. Seine vielen Kinder anzudeuten/ kan ich erdichten/ seine Gemahlin habe [aq]Polytecna[/aq] geheissen. Bey dem Hobab dessen Klugheit anzudeuten kan ich sagen [aq]Phronimus[/aq] sey sein Junge gewesen; dessen Reisen aber anzuzeigen/ erdichte ich/ wie ihn der [aq]Polyodus[/aq] offt von den Seinigen abgelencket habe. Bey dem Lande Midian die Rauhigkeit des Landes und der wilden Menschen anzuzeigen/ kan ich erdichten/ wie der Moses/ Reguel/ Hobab/ offt mit vielen Tieger-Thieren/ Schlangen/ fliegenden Drachen [aq]&c[/aq]. zuthun bekommen oder auch mit ungeheuren Riesen/ Poliphemen [aq]&c[/aq]. in einen Zwey-Kampf sich müssen einlassen. Also bey den erdichteten Umständen des Lust-Hauses Schönheit abzubilden/ kan ich erdichten/ wie Sylvanus und Nomius und Aehrreich alleine daherüm gewohnet/ die Marina aber oder die [aq]Fon[/aq]-[S][aq]tana[/aq] haben auch ihre Schäffereyen nicht weit davon gehabt. Der Mutter Fremdlingschafft anzudeuten/ erdichte ich/ daß sie gerne Fremde gesehen und mit ihnen gesprachet. [aq]vid. ib. Reg. 4[/aq]. Den Volckreichen Zulauff der Frolockenden anzudeuten/ kan ich erdichten wie viel weisse Tauben dem Tempel zugeeilet. Den Tag anzudeuten/ erdichte ich wie Moses/ als er in dem Tempel gehen wollen/ ein Gemälde gesehen/ allwo ein Held eine von Raubern ergriffene und übel[aq]tractir[/aq]te Jungfer erlöset/ habe sich dabey des Volcks Israel erinnert und Gott gebethen/ daß Er auch dergleichen Held schicken möchte/ der sie errettete/ welches Er nicht habe thun können [aq]&c[/aq]. [...][S][...]
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]§. 6[/aq]. Diese Umstände nun/ (so wohl die in der Historie selbst ausgedrückte/ als die aus Poetischer Freyheit ersonnene) nebst ihren Eigenschafften; oder deutlicher zu reden/ die Eigenschafften aller dieser Umstände fein auszuschmücken und mannierlich vorzu-[S]stellen (welches das dritte ist/ so zu einem Poetischen Wercke erfodert wird) so kan ich bey dem Moses abermahl erdichten/ wie Er hier und dar sey angefeindet und geneidet worden/ welches den Fremdlingen meistentheils wiederfähret. [aq]vid. part. I. c. 3. §. 3. Reg. 4[/aq]. [...] oder/ wie Er eine andere Sprache geführet und daher offtmahl von den fremden Midianitern sey sey ausgelacht worden. [aq]vid. ib[/aq]. oder/ wie er eine Feindin gehabt/ die nechst an ihm gewohnet/ und Woldinne geheissen/ [...] welche ihm viel zu thun gemacht. [aq]vid. ib. Reg. 5[/aq]. Wie seine Tapfferkeit an den jungen Löwen/ welcher immer üm ihn gewesen/ könne abgebildet werden/ ist schon droben erwehnet worden. Bey der Zipora kan ich erdichten/ daß Ponophila und Phronöca ihre vertrautesten Schwestern gewesen (Ich deute dadurch ihre Liebe zur Arbeit und ihre Klugheit in der Haußhaltung an) mit denen sie sich alleine in dieser Sache bereden können; Daß ihr ihre Schwester Neania gerne alles Unheil habe zufügen wollen. (Ich verstehe die Jugend und deren hitzigen Unverstand) indem [S] sie ihr am meisten geliebkoset. Indem ich erdichte/ daß Nigrille fleißig mit ihr umgangen/ zeige ich schon ihre Schwärtze an. Bey dem Reguel oder Jethro/ daß ich ihn als einen Priester kan darstellen/ erdencke ich/ wie Er gerne nach den Egyptischen Geheimnissen gefraget/ stets vom Himmel und göttlichen Sachen geredt; als einen vornehmen Bedienten ihn vorzustellen/ kan erdichtet werden/ wie der Fürst offt nach ihm geschickt/ wie die wichtigsten Reichs-Geschäffte von der Jungfrau Regio ihm hinterbracht worden. Seine vielen Kinder anzudeuten/ kan ich erdichten/ seine Gemahlin habe [aq]Polytecna[/aq] geheissen. Bey dem Hobab dessen Klugheit anzudeuten kan ich sagen [aq]Phronimus[/aq] sey sein Junge gewesen; dessen Reisen aber anzuzeigen/ erdichte ich/ wie ihn der [aq]Polyodus[/aq] offt von den Seinigen abgelencket habe. Bey dem Lande Midian die Rauhigkeit des Landes und der wilden Menschen anzuzeigen/ kan ich erdichten/ wie der Moses/ Reguel/ Hobab/ offt mit vielen Tieger-Thieren/ Schlangen/ fliegenden Drachen [aq]&c[/aq]. zuthun bekommen oder auch mit ungeheuren Riesen/ Poliphemen [aq]&c[/aq]. in einen Zwey-Kampf sich müssen einlassen. Also bey den erdichteten Umständen des Lust-Hauses Schönheit abzubilden/ kan ich erdichten/ wie Sylvanus und Nomius und Aehrreich alleine daherüm gewohnet/ die Marina aber oder die [aq]Fon[/aq]-[S][aq]tana[/aq] haben auch ihre Schäffereyen nicht weit davon gehabt. Der Mutter Fremdlingschafft anzudeuten/ erdichte ich/ daß sie gerne Fremde gesehen und mit ihnen gesprachet. [aq]vid. ib. Reg. 4[/aq]. Den Volckreichen Zulauff der Frolockenden anzudeuten/ kan ich erdichten wie viel weisse Tauben dem Tempel zugeeilet. Den Tag anzudeuten/ erdichte ich wie Moses/ als er in dem Tempel gehen wollen/ ein Gemälde gesehen/ allwo ein Held eine von Raubern ergriffene und übel[aq]tractir[/aq]te Jungfer erlöset/ habe sich dabey des Volcks Israel erinnert und Gott gebethen/ daß Er auch dergleichen Held schicken möchte/ der sie errettete/ welches Er nicht habe thun können [aq]&c[/aq]. [...][S][...] / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]§. 8[/aq]. So sey demnach der [aq]Affect[/aq]/ den wir alhier erregen wollen/ die Freude über der Vorsorge Gottes/ so Er frommen Fremdlingen erweiset. ¶ Die Fabel selbst aber wollen wir erstlich als eine [aq]Fabulam simplicem[/aq] vortragen/ und dabey den Mosen zum [griech.] oder zur vornehmsten Person machen/ daß derselbe Hochzeit hält. […][S] ¶ [aq]ACT II[/aq]. ¶ Sc. I. ¶ WIrd des Reguels oder Jethro lustiges Wohnhauß vor Madian [aq]praesenti[/aq]ret und ein Schäffer dabey in einer Flur/ der von der Ziporen Freündligkeit und des Moses Glückseeligkeit singet. / Rang
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]§. 8[/aq]. So sey demnach der [aq]Affect[/aq]/ den wir alhier erregen wollen/ die Freude über der Vorsorge Gottes/ so Er frommen Fremdlingen erweiset. ¶ Die Fabel selbst aber wollen wir erstlich als eine [aq]Fabulam simplicem[/aq] vortragen/ und dabey den Mosen zum [griech.] oder zur vornehmsten Person machen/ daß derselbe Hochzeit hält. […][S] ¶ [aq]ACT II[/aq]. ¶ Sc. I. ¶ WIrd des Reguels oder Jethro lustiges Wohnhauß vor Madian [aq]praesenti[/aq]ret und ein Schäffer dabey in einer Flur/ der von der Ziporen Freündligkeit und des Moses Glückseeligkeit singet. / Fundstelle
 
Seite: (151-161) [III; 168-178]

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