Unvorgreiffliche Gedancken von Von Teutschen Versen (Q131)

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Sprache Bezeichnung Beschreibung Auch bekannt als
Deutsch
Unvorgreiffliche Gedancken von Von Teutschen Versen
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    Aussagen

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    1708
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    Ulm
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    Q426 (Gelöschtes Datenobjekt)
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    (35-42) [50-57]
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    (42-52) [57-67]
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    (52-65) [67-80]
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    (65-90) [80-109]
    [aq]Ursent[/aq]. […] Haben nicht die heiligste Männer ersterer Zeit ihre GOtt-ergebene Andachten in gewissen Liedern der spaten Nachwelt aufgesetzet hinterlassen. Wer solte demnach so verkleinerende Gedancken von der edlen [aq]Poësie[/aq] bey sich hegen. ¶ [aq]Mel[/aq]. Er erlaube mir/ daß ich mich einer Apologie unterfange: Dieser gelehrte Mann [Heinrich Cornelius Agrippa, J.T.] mag wol auf den Heydnischen Mißbrauch dieser Kunst gesehen haben/ da man ihm billich nicht in Abred seyn kann/ ihre [aq]Poësie[/aq] habe nichts denn schandliche/ ärgerliche und anzügliche Geburten ans Liecht gestellet. ¶ [aq]Urs[/aq]. Seiner angeführten Meynung will ich durch ein deutlich Gleichnuß die Hertz-Wurtzel leicht außstechen. Man siehet/ daß viele den edlen Wein schändlich mißbrauchen/ sich damit vollfüllen/ und der Gesundheit mercklichen Abbruch thun; Gleichwol aber [S] wird niemand so verwegen seyn/ und behaupten wollen/ dieses Gewächs seye zu dergleichen Sünden hervor gekommen/ oder man müsse deßwegen den Wein-Bau stracks verbieten. ¶ [aq]Mel[/aq]. So wird man mir doch nimmermehr läugnen können/ daß die Dicht-Kunst ihre vermeynte Zierlichkeit als eine Bettlerin von andern Wissenschafften entlehne. ¶ [aq]Urs[/aq]. Ich muß zwar frey bekennen/ daß die Poësie nach dem Außspruch des gelehrten [aq]Jesuiters Balbini[/aq] der [aq]Pandoraegleich[/aq] komme/ von deren die Poëten dichten/ daß alle Götter sie mit ichtwas gewisses beschencket. Jedoch aber folgt keines Wegs/ die Dicht-Kunst seye verächtlich. Eben wie jene vielmehr hoher und vollkommener geschätzet worden.
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    (5-6) [20-21]
    Wie groß ist doch immer die vorsichtige Weißheit unsers GOttes in allen Geschöpffen/ durch die er unsern vorseyenden Wercken gleichsam/ wie getreue Lehrmeister ihrer anvertrauten Jugend/ eine geschickte Vorschrifft entgegen setzet/ durch deren offtermalige Erinnerung und Anschauen [S] die [aq]Copie[/aq] je mehr und mehr sich ähnlicher stellen möchte. Gleicher gestalten gibt der unerforschliche Schöpffer einem jeden den wunderbaren Wechsel der Jahr-Zeiten als das [aq]Original[/aq] hin/ welches er/ so viel die Möglichkeit gestattet/ aufs genaueste abzubilden trachten solle/ d.i. er wirfft uns durch die Traurige Winter-Lufft ein Joch an den Hals/ welches die überleyhe und außschweiffende Gedancken/ so zu reden in der Geburt erdrucken/ und zur ernstlichen Arbeit/ sonderheitlich junge/ dem Studieren gewidmete Leute von allen eitlen [aq]Extravagancen[/aq] zu fleissigem [aq]meditiren[/aq] bereden soll. Jedoch besitzt er auch die liebreiche Art eines Vatern in der höchsten Vollkommenheit/ der zwar seinen Kindern unterweilen frostige/ aber gleich wieder gütige Wort außtheilet/ und nachdem selbige einen kurtzen Zwang mit gedultigem Gehorsam überstanden/ einen Gang ins Grüne zu wagen/ nicht abschlägt. Ich meines Orts erkenne den guten Willen dieses getreuen Vaters/ warum er durch die beschwerliche Winter-Stunden mir in meiner warmen Stunden gleichsam einen [aq]Arrest[/aq] vorgeleget/ daß ich nemlich meinen Fleiß desto emsiger beobachten möchte/ nunmehr aber den Kercker eröffnet/ und denen schwürigen Gedancken eine beliebliche Aufklärung ge-[S]stattet.
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    (1-3) [16-18]
    [aq]Ursent[/aq]. […] Haben nicht die heiligste Männer ersterer Zeit ihre GOtt-ergebene Andachten in gewissen Liedern der spaten Nachwelt aufgesetzet hinterlassen. Wer solte demnach so verkleinerende Gedancken von der edlen [aq]Poësie[/aq] bey sich hegen. ¶ [aq]Mel[/aq]. Er erlaube mir/ daß ich mich einer Apologie unterfange: Dieser gelehrte Mann [Heinrich Cornelius Agrippa, J.T.] mag wol auf den Heydnischen Mißbrauch dieser Kunst gesehen haben/ da man ihm billich nicht in Abred seyn kann/ ihre [aq]Poësie[/aq] habe nichts denn schandliche/ ärgerliche und anzügliche Geburten ans Liecht gestellet. ¶ [aq]Urs[/aq]. Seiner angeführten Meynung will ich durch ein deutlich Gleichnuß die Hertz-Wurtzel leicht außstechen. Man siehet/ daß viele den edlen Wein schändlich mißbrauchen/ sich damit vollfüllen/ und der Gesundheit mercklichen Abbruch thun; Gleichwol aber [S] wird niemand so verwegen seyn/ und behaupten wollen/ dieses Gewächs seye zu dergleichen Sünden hervor gekommen/ oder man müsse deßwegen den Wein-Bau stracks verbieten. ¶ [aq]Mel[/aq]. So wird man mir doch nimmermehr läugnen können/ daß die Dicht-Kunst ihre vermeynte Zierlichkeit als eine Bettlerin von andern Wissenschafften entlehne. ¶ [aq]Urs[/aq]. Ich muß zwar frey bekennen/ daß die Poësie nach dem Außspruch des gelehrten [aq]Jesuiters Balbini[/aq] der [aq]Pandoraegleich[/aq] komme/ von deren die Poëten dichten/ daß alle Götter sie mit ichtwas gewisses beschencket. Jedoch aber folgt keines Wegs/ die Dicht-Kunst seye verächtlich. Eben wie jene vielmehr hoher und vollkommener geschätzet worden.
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    (5-6) [20-21]
    [aq]Ursent[/aq]. […] Haben nicht die heiligste Männer ersterer Zeit ihre GOtt-ergebene Andachten in gewissen Liedern der spaten Nachwelt aufgesetzet hinterlassen. Wer solte demnach so verkleinerende Gedancken von der edlen [aq]Poësie[/aq] bey sich hegen. ¶ [aq]Mel[/aq]. Er erlaube mir/ daß ich mich einer Apologie unterfange: Dieser gelehrte Mann [Heinrich Cornelius Agrippa, J.T.] mag wol auf den Heydnischen Mißbrauch dieser Kunst gesehen haben/ da man ihm billich nicht in Abred seyn kann/ ihre [aq]Poësie[/aq] habe nichts denn schandliche/ ärgerliche und anzügliche Geburten ans Liecht gestellet. ¶ [aq]Urs[/aq]. Seiner angeführten Meynung will ich durch ein deutlich Gleichnuß die Hertz-Wurtzel leicht außstechen. Man siehet/ daß viele den edlen Wein schändlich mißbrauchen/ sich damit vollfüllen/ und der Gesundheit mercklichen Abbruch thun; Gleichwol aber [S] wird niemand so verwegen seyn/ und behaupten wollen/ dieses Gewächs seye zu dergleichen Sünden hervor gekommen/ oder man müsse deßwegen den Wein-Bau stracks verbieten. ¶ [aq]Mel[/aq]. So wird man mir doch nimmermehr läugnen können/ daß die Dicht-Kunst ihre vermeynte Zierlichkeit als eine Bettlerin von andern Wissenschafften entlehne. ¶ [aq]Urs[/aq]. Ich muß zwar frey bekennen/ daß die Poësie nach dem Außspruch des gelehrten [aq]Jesuiters Balbini[/aq] der [aq]Pandoraegleich[/aq] komme/ von deren die Poëten dichten/ daß alle Götter sie mit ichtwas gewisses beschencket. Jedoch aber folgt keines Wegs/ die Dicht-Kunst seye verächtlich. Eben wie jene vielmehr hoher und vollkommener geschätzet worden.
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    (5-6) [20-21]
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    (51) [66]
    Eine Fundstelle
    (52) [67]
    Eine Fundstelle
    (53) [68]
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    (57) [72]
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    (71) [86]
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    (73) [88]
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    (87) [106]