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Eigenschaft / Bibliographische AngabenEigenschaft / Bibliographische Angaben
Q426 (Gelöschtes Datenobjekt)
Eigenschaft / SekundärliteraturEigenschaft / Sekundärliteratur
Q426 (Gelöschtes Datenobjekt)
Eigenschaft / Themen, Gattungen
UM GOtt/ Kunst und die Tugendhafften nach Vermögen zu ehren/ und meine andere Studien zu ver-fassen habe ich die Feder zu diesen Sachen angesezzet; und weil ihrer viel andere Ergözzungen suchen und ihre Zeit dadurch verkürzen wollen / auch solche nicht selten mit Gefahr grosser Beschimpfung verüben/ habe ich gedacht/ stat eines solchen Nebenwerks mich der göttlichen Dichtkunst zubedienen. Und ob gleich etliche sagen/ daß solche sich mit denen / so der Gottes Lehre obliegen/ nicht befreunden könte/ massen es gleiche Fügniß hätte/ als wenn man Greiffe zu denen Pferden spannen wolte/ wie H. D. Dannhawer mit solchen Worten derer obgedachten Irrtuhm erzehlet; So weis doch iedweder/ so Verstand hat/ daß solches weit vom Ziel der Warheit abgehe. Denn ich wil hier nicht anführen / daß GOTT selbsten die Dichtkunst geehret / in dem er (nach etlicher Ausleger Meinung/ wie der Ehrw. [aq]Beda[/aq] in der Erkl. [S] des 45. Ps. des schönen Gedichts/ auf die Vermählung des HErrn JEsu mit seiner Kirchen/ [aq]p.m.[/aq] 528. schreibet) also singet: [aq]Ebullit cor meum (rem) verbum bonum[/aq]; alwo zwar durch das [aq]ebullire[/aq], von etlichen verstanden wird die [aq]ineffabilis generatio[/aq], und durch das [aq]Cor meum[/aq], die [aq]intima substantia DEI, quâ occultus est quicquid est[/aq]; so hat doch solche Worte H. Lutherus gegeben/ mein Herz dichtet ein feines Lied; Dieses sag ich/ wil ich aniezt übergehen/ und nur das erwehnen/ wenn der obgenennten irrenden Sazz auf festem Grunde bestehen solte/ so hätte Moses nicht singen dürffen/ der sinnreicheste Orfeus auf Sion/ David hätte auch seine Lauten und Dicht-Kunst hinlegen müssen/ Salomo hätte das herrlichste und vortrefflichste Lied/ wie es [aq]Münsterus[/aq], das geistliche Gedicht/ wie es [aq]Glasius[/aq], das [aq]Carmen Spirituale Bucolicum[/aq], wie es der S. Gerhard nennet/ das hohe Lied/ von der Liebe des Himmelischen Bräutgams und seiner Braut der Kirchen/ in den Weingärten Engaddi unter den schönsten Palmen und wolriechenden Balsambaumen nicht dichten/ und über die 1005. Lieder/ (1. König 4.) nicht 500. Bücher voll Gesange/ wie Josephus 8. B. 2. Cap. bezeuget/ schreiben/ und der rechtgläubigen Kirchen hellflammende Liechter/ Lutherus/ Selnekker/ Bekker und andere hätten ihre Lieder-Schreib-Feder nicht ansezzen dürffen. Und zu dem/ wer wolte sagen/ daß es Gott mißfiele/ wenn man ihn lobte/ wer lobet aber GOtt mehr/ als ein Dichter / wie Herr Rist singt: ¶ Wenn lobet GOtt ein reiner Mund? ¶ Wer ehret ihn aus Herzen-Grund? ¶ Ich mein/ es thuns Poeten. ¶ Wer singet GOtt ein Liedelein? ¶ Ich sage/ daß es Dichter seyn. ¶ Wer wolte doch sagen/ daß die übel thäten/ welche mit Dichten die teutsche Mutter Sprache wo nicht vermehren/ doch auch nicht vermindern/ und durch dz Lobgetöne der aufrichtigen Zungen/ und mit warhafftiger Feder die [S] Tugendhafften also bebalsamiren/ daß sie in undenklich Jahre hinaus/ auch ob gleich entseelet/ einen lieblichen Geruch behalten können?
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: UM GOtt/ Kunst und die Tugendhafften nach Vermögen zu ehren/ und meine andere Studien zu ver-fassen habe ich die Feder zu diesen Sachen angesezzet; und weil ihrer viel andere Ergözzungen suchen und ihre Zeit dadurch verkürzen wollen / auch solche nicht selten mit Gefahr grosser Beschimpfung verüben/ habe ich gedacht/ stat eines solchen Nebenwerks mich der göttlichen Dichtkunst zubedienen. Und ob gleich etliche sagen/ daß solche sich mit denen / so der Gottes Lehre obliegen/ nicht befreunden könte/ massen es gleiche Fügniß hätte/ als wenn man Greiffe zu denen Pferden spannen wolte/ wie H. D. Dannhawer mit solchen Worten derer obgedachten Irrtuhm erzehlet; So weis doch iedweder/ so Verstand hat/ daß solches weit vom Ziel der Warheit abgehe. Denn ich wil hier nicht anführen / daß GOTT selbsten die Dichtkunst geehret / in dem er (nach etlicher Ausleger Meinung/ wie der Ehrw. [aq]Beda[/aq] in der Erkl. [S] des 45. Ps. des schönen Gedichts/ auf die Vermählung des HErrn JEsu mit seiner Kirchen/ [aq]p.m.[/aq] 528. schreibet) also singet: [aq]Ebullit cor meum (rem) verbum bonum[/aq]; alwo zwar durch das [aq]ebullire[/aq], von etlichen verstanden wird die [aq]ineffabilis generatio[/aq], und durch das [aq]Cor meum[/aq], die [aq]intima substantia DEI, quâ occultus est quicquid est[/aq]; so hat doch solche Worte H. Lutherus gegeben/ mein Herz dichtet ein feines Lied; Dieses sag ich/ wil ich aniezt übergehen/ und nur das erwehnen/ wenn der obgenennten irrenden Sazz auf festem Grunde bestehen solte/ so hätte Moses nicht singen dürffen/ der sinnreicheste Orfeus auf Sion/ David hätte auch seine Lauten und Dicht-Kunst hinlegen müssen/ Salomo hätte das herrlichste und vortrefflichste Lied/ wie es [aq]Münsterus[/aq], das geistliche Gedicht/ wie es [aq]Glasius[/aq], das [aq]Carmen Spirituale Bucolicum[/aq], wie es der S. Gerhard nennet/ das hohe Lied/ von der Liebe des Himmelischen Bräutgams und seiner Braut der Kirchen/ in den Weingärten Engaddi unter den schönsten Palmen und wolriechenden Balsambaumen nicht dichten/ und über die 1005. Lieder/ (1. König 4.) nicht 500. Bücher voll Gesange/ wie Josephus 8. B. 2. Cap. bezeuget/ schreiben/ und der rechtgläubigen Kirchen hellflammende Liechter/ Lutherus/ Selnekker/ Bekker und andere hätten ihre Lieder-Schreib-Feder nicht ansezzen dürffen. Und zu dem/ wer wolte sagen/ daß es Gott mißfiele/ wenn man ihn lobte/ wer lobet aber GOtt mehr/ als ein Dichter / wie Herr Rist singt: ¶ Wenn lobet GOtt ein reiner Mund? ¶ Wer ehret ihn aus Herzen-Grund? ¶ Ich mein/ es thuns Poeten. ¶ Wer singet GOtt ein Liedelein? ¶ Ich sage/ daß es Dichter seyn. ¶ Wer wolte doch sagen/ daß die übel thäten/ welche mit Dichten die teutsche Mutter Sprache wo nicht vermehren/ doch auch nicht vermindern/ und durch dz Lobgetöne der aufrichtigen Zungen/ und mit warhafftiger Feder die [S] Tugendhafften also bebalsamiren/ daß sie in undenklich Jahre hinaus/ auch ob gleich entseelet/ einen lieblichen Geruch behalten können? / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: UM GOtt/ Kunst und die Tugendhafften nach Vermögen zu ehren/ und meine andere Studien zu ver-fassen habe ich die Feder zu diesen Sachen angesezzet; und weil ihrer viel andere Ergözzungen suchen und ihre Zeit dadurch verkürzen wollen / auch solche nicht selten mit Gefahr grosser Beschimpfung verüben/ habe ich gedacht/ stat eines solchen Nebenwerks mich der göttlichen Dichtkunst zubedienen. Und ob gleich etliche sagen/ daß solche sich mit denen / so der Gottes Lehre obliegen/ nicht befreunden könte/ massen es gleiche Fügniß hätte/ als wenn man Greiffe zu denen Pferden spannen wolte/ wie H. D. Dannhawer mit solchen Worten derer obgedachten Irrtuhm erzehlet; So weis doch iedweder/ so Verstand hat/ daß solches weit vom Ziel der Warheit abgehe. Denn ich wil hier nicht anführen / daß GOTT selbsten die Dichtkunst geehret / in dem er (nach etlicher Ausleger Meinung/ wie der Ehrw. [aq]Beda[/aq] in der Erkl. [S] des 45. Ps. des schönen Gedichts/ auf die Vermählung des HErrn JEsu mit seiner Kirchen/ [aq]p.m.[/aq] 528. schreibet) also singet: [aq]Ebullit cor meum (rem) verbum bonum[/aq]; alwo zwar durch das [aq]ebullire[/aq], von etlichen verstanden wird die [aq]ineffabilis generatio[/aq], und durch das [aq]Cor meum[/aq], die [aq]intima substantia DEI, quâ occultus est quicquid est[/aq]; so hat doch solche Worte H. Lutherus gegeben/ mein Herz dichtet ein feines Lied; Dieses sag ich/ wil ich aniezt übergehen/ und nur das erwehnen/ wenn der obgenennten irrenden Sazz auf festem Grunde bestehen solte/ so hätte Moses nicht singen dürffen/ der sinnreicheste Orfeus auf Sion/ David hätte auch seine Lauten und Dicht-Kunst hinlegen müssen/ Salomo hätte das herrlichste und vortrefflichste Lied/ wie es [aq]Münsterus[/aq], das geistliche Gedicht/ wie es [aq]Glasius[/aq], das [aq]Carmen Spirituale Bucolicum[/aq], wie es der S. Gerhard nennet/ das hohe Lied/ von der Liebe des Himmelischen Bräutgams und seiner Braut der Kirchen/ in den Weingärten Engaddi unter den schönsten Palmen und wolriechenden Balsambaumen nicht dichten/ und über die 1005. Lieder/ (1. König 4.) nicht 500. Bücher voll Gesange/ wie Josephus 8. B. 2. Cap. bezeuget/ schreiben/ und der rechtgläubigen Kirchen hellflammende Liechter/ Lutherus/ Selnekker/ Bekker und andere hätten ihre Lieder-Schreib-Feder nicht ansezzen dürffen. Und zu dem/ wer wolte sagen/ daß es Gott mißfiele/ wenn man ihn lobte/ wer lobet aber GOtt mehr/ als ein Dichter / wie Herr Rist singt: ¶ Wenn lobet GOtt ein reiner Mund? ¶ Wer ehret ihn aus Herzen-Grund? ¶ Ich mein/ es thuns Poeten. ¶ Wer singet GOtt ein Liedelein? ¶ Ich sage/ daß es Dichter seyn. ¶ Wer wolte doch sagen/ daß die übel thäten/ welche mit Dichten die teutsche Mutter Sprache wo nicht vermehren/ doch auch nicht vermindern/ und durch dz Lobgetöne der aufrichtigen Zungen/ und mit warhafftiger Feder die [S] Tugendhafften also bebalsamiren/ daß sie in undenklich Jahre hinaus/ auch ob gleich entseelet/ einen lieblichen Geruch behalten können? / Fundstelle
Seite: (unpag.-unpag.) [7-9]
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen
Aber das Außhöhnen/ welches alle Künste leiden müssen/ achtet ein Liebhaber der Tugend so wenig/ als jener [aq]Philosophus[/aq], welcher/ als man sagte/ es lachten ihn die Leute wegen seiner Gelehrsamkeit aus/ sprach; [aq]rident me illi, & illos rident asini[/aq], nach Aussagen des [aq]Hugonis d. S. Victore l. 3. erudit. Didasc. c. 15. p. 15[/aq]. Ein Tugendhaffter/ sage ich/ achtet solches wenig/ in dem ihm über dieß wol bewust/ daß die Poesis, wie [aq]Cherus[/aq] im Ersten Teil der zusammen gedrukten Holländischen Poeten sagt/ [aq]rerum divinarum humanarumqve quinta essentia[/aq], oder/ wie [aq]A. S. Minturnus[/aq] in seinem Buch vom Poeten p. 18 spricht/ daß sie sey [aq]Oceanus omnium disciplinarum[/aq], [S] [aq]qvò illæ, ut inde ortum habuerunt, ita confluunt[/aq]; Er giebt auf die Verhönung nichts/ weil er weis/ daß ihr Ursprung Göttlich sey; Dann [aq]Poëtica elocutio à Scripturis sumsit exordium[/aq]/ nach dem Zeugniß des [aq]Cassiodori[/aq] über die Psalmen; Wie dieses Herr [aq]D. Bakius n Prolegomenis[/aq] seines erklärten Psalters weitläuftiger ausführet. Und ob gleich die Heiden was darzu gethan/ hat sie uns doch nebst der beweglichen Beredsamkeit wieder werden müssen: Dann wie die Israeliten das Gold denen Egyptier abnahmen; also haben wir Christen auch diese zwey edle Künste denen Heyden wieder entwendet/ und zu unserm Christlichen Gebrauch angewendet wie diese Redens-Art nachdenklich gelesen wird in [aq]I. Canon. can. 7. distinct. 37[/aq]. Dannenhero schleust ein Verständiger/ ie höher Ursprung der Tichtkunst/ ie wol anständiger sie auch allen Zierlich-gelährten sey.
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Aber das Außhöhnen/ welches alle Künste leiden müssen/ achtet ein Liebhaber der Tugend so wenig/ als jener [aq]Philosophus[/aq], welcher/ als man sagte/ es lachten ihn die Leute wegen seiner Gelehrsamkeit aus/ sprach; [aq]rident me illi, & illos rident asini[/aq], nach Aussagen des [aq]Hugonis d. S. Victore l. 3. erudit. Didasc. c. 15. p. 15[/aq]. Ein Tugendhaffter/ sage ich/ achtet solches wenig/ in dem ihm über dieß wol bewust/ daß die Poesis, wie [aq]Cherus[/aq] im Ersten Teil der zusammen gedrukten Holländischen Poeten sagt/ [aq]rerum divinarum humanarumqve quinta essentia[/aq], oder/ wie [aq]A. S. Minturnus[/aq] in seinem Buch vom Poeten p. 18 spricht/ daß sie sey [aq]Oceanus omnium disciplinarum[/aq], [S] [aq]qvò illæ, ut inde ortum habuerunt, ita confluunt[/aq]; Er giebt auf die Verhönung nichts/ weil er weis/ daß ihr Ursprung Göttlich sey; Dann [aq]Poëtica elocutio à Scripturis sumsit exordium[/aq]/ nach dem Zeugniß des [aq]Cassiodori[/aq] über die Psalmen; Wie dieses Herr [aq]D. Bakius n Prolegomenis[/aq] seines erklärten Psalters weitläuftiger ausführet. Und ob gleich die Heiden was darzu gethan/ hat sie uns doch nebst der beweglichen Beredsamkeit wieder werden müssen: Dann wie die Israeliten das Gold denen Egyptier abnahmen; also haben wir Christen auch diese zwey edle Künste denen Heyden wieder entwendet/ und zu unserm Christlichen Gebrauch angewendet wie diese Redens-Art nachdenklich gelesen wird in [aq]I. Canon. can. 7. distinct. 37[/aq]. Dannenhero schleust ein Verständiger/ ie höher Ursprung der Tichtkunst/ ie wol anständiger sie auch allen Zierlich-gelährten sey. / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Aber das Außhöhnen/ welches alle Künste leiden müssen/ achtet ein Liebhaber der Tugend so wenig/ als jener [aq]Philosophus[/aq], welcher/ als man sagte/ es lachten ihn die Leute wegen seiner Gelehrsamkeit aus/ sprach; [aq]rident me illi, & illos rident asini[/aq], nach Aussagen des [aq]Hugonis d. S. Victore l. 3. erudit. Didasc. c. 15. p. 15[/aq]. Ein Tugendhaffter/ sage ich/ achtet solches wenig/ in dem ihm über dieß wol bewust/ daß die Poesis, wie [aq]Cherus[/aq] im Ersten Teil der zusammen gedrukten Holländischen Poeten sagt/ [aq]rerum divinarum humanarumqve quinta essentia[/aq], oder/ wie [aq]A. S. Minturnus[/aq] in seinem Buch vom Poeten p. 18 spricht/ daß sie sey [aq]Oceanus omnium disciplinarum[/aq], [S] [aq]qvò illæ, ut inde ortum habuerunt, ita confluunt[/aq]; Er giebt auf die Verhönung nichts/ weil er weis/ daß ihr Ursprung Göttlich sey; Dann [aq]Poëtica elocutio à Scripturis sumsit exordium[/aq]/ nach dem Zeugniß des [aq]Cassiodori[/aq] über die Psalmen; Wie dieses Herr [aq]D. Bakius n Prolegomenis[/aq] seines erklärten Psalters weitläuftiger ausführet. Und ob gleich die Heiden was darzu gethan/ hat sie uns doch nebst der beweglichen Beredsamkeit wieder werden müssen: Dann wie die Israeliten das Gold denen Egyptier abnahmen; also haben wir Christen auch diese zwey edle Künste denen Heyden wieder entwendet/ und zu unserm Christlichen Gebrauch angewendet wie diese Redens-Art nachdenklich gelesen wird in [aq]I. Canon. can. 7. distinct. 37[/aq]. Dannenhero schleust ein Verständiger/ ie höher Ursprung der Tichtkunst/ ie wol anständiger sie auch allen Zierlich-gelährten sey. / Fundstelle
Seite: (1-2) [16-17]
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Wie zierlich und nützlich ist sie [die Tichtkunst, J.T.] einem Gottesgelehrten? Was kan der durch ein Geistliches Lied einem betrübten Menschen vor Trost und Freude von GOtt und der Seeligkeit machen? Da man geht in vollen Sprüngen/ wenn man GOTTES Wort hört singen/ wie hierinnen der Seel. [aq]Luthierus[/aq] und der wolgeprüfete [aq]Paul Gerhardi, D. Müller[/aq] und [aq]D. Olerarius[/aq] bewehrte Meister seyn. Kein schlechtes Gebet beweget so sehr/ als dasjenige/ so in Reimen gefasset ist/ welches auch der Heyde gewust / wann er gesagt. [aq]Carmine dii superi placantur, carmine Manes[/aq]. / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Wie zierlich und nützlich ist sie [die Tichtkunst, J.T.] einem Gottesgelehrten? Was kan der durch ein Geistliches Lied einem betrübten Menschen vor Trost und Freude von GOtt und der Seeligkeit machen? Da man geht in vollen Sprüngen/ wenn man GOTTES Wort hört singen/ wie hierinnen der Seel. [aq]Luthierus[/aq] und der wolgeprüfete [aq]Paul Gerhardi, D. Müller[/aq] und [aq]D. Olerarius[/aq] bewehrte Meister seyn. Kein schlechtes Gebet beweget so sehr/ als dasjenige/ so in Reimen gefasset ist/ welches auch der Heyde gewust / wann er gesagt. [aq]Carmine dii superi placantur, carmine Manes[/aq]. / Fundstelle
Seite: (3) [18]
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: so geht doch solches nur dahin/ daß man sich nicht einzig und allein drauflegen und eine Profeßion daraus machen solle/ und leßt es zu/ daß ein verständiger David/ ein kluger Salomo ein gelährter [aq]Carolus Magnus[/aq] (a. [[aq]Gryphiand[/aq]. Weichbild [aq]c. 5. p. 10[/aq]]) ein verständiger [aq]Alphonsus[/aq], (b. [[aq]Buchanan. l. 10. rer. Scot. p.m. 372.[/aq]]) ein erfahrner [aq]Jacobus[/aq] in Engeland/ einen Vers mache/ und nicht aus Dürfftigkeit/ sondern zur Lust und Gemühts Ergözzlichkeit sich des Tichtens bediene/ und etwann ein geistlich Lied wie vor diesem [aq]Wilhel. IV. D. Sax[/aq]. Das Lied GOTT der du hast Friede gegeben/ dem Himmel zu Ehren aufsezze/ oder sonst was Zierliches zur Ergezzung verfertige. / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: so geht doch solches nur dahin/ daß man sich nicht einzig und allein drauflegen und eine Profeßion daraus machen solle/ und leßt es zu/ daß ein verständiger David/ ein kluger Salomo ein gelährter [aq]Carolus Magnus[/aq] (a. [[aq]Gryphiand[/aq]. Weichbild [aq]c. 5. p. 10[/aq]]) ein verständiger [aq]Alphonsus[/aq], (b. [[aq]Buchanan. l. 10. rer. Scot. p.m. 372.[/aq]]) ein erfahrner [aq]Jacobus[/aq] in Engeland/ einen Vers mache/ und nicht aus Dürfftigkeit/ sondern zur Lust und Gemühts Ergözzlichkeit sich des Tichtens bediene/ und etwann ein geistlich Lied wie vor diesem [aq]Wilhel. IV. D. Sax[/aq]. Das Lied GOTT der du hast Friede gegeben/ dem Himmel zu Ehren aufsezze/ oder sonst was Zierliches zur Ergezzung verfertige. / Fundstelle
Seite: (4) [19]
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: §. 2. Wie nun die Reimen in der Hebreischen Sprache anzutreffen (welches Buxdorff [aq]Gramm. p. 629[/aq]. aus dem Psalter beweiset;) wie sie auch anzutreffen in der Lateinischen/ (da [S] man nicht allein in der Mitte des Wortes den Reim/ als [aq]bella puella decoræ more pa læstræ[/aq] beobachtet/ wie [aq]P. Caroli. Aim. Gell, c. 19. p. m. 499[/aq]. schreibt/ sondern auch am Ende/ wie [aq]Bernhardus und Cremcovius[/aq] gethan: Also auch [aq]Lucanus: Majores in luce moras tu sola furentem, inde virum poteras atqve hinc retinere[/aq] parentem. Wie hiervon zusehen seyn [aq]Massenius l. 2. Pal. E. Poët.c. 29. und Jac. Balde in Philomela[/aq], und gedachter [aq]Ph. Caroli d. I[/aq]. ;) Also sind sie in der teutschen Sprache am allerbekantesten. / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: §. 2. Wie nun die Reimen in der Hebreischen Sprache anzutreffen (welches Buxdorff [aq]Gramm. p. 629[/aq]. aus dem Psalter beweiset;) wie sie auch anzutreffen in der Lateinischen/ (da [S] man nicht allein in der Mitte des Wortes den Reim/ als [aq]bella puella decoræ more pa læstræ[/aq] beobachtet/ wie [aq]P. Caroli. Aim. Gell, c. 19. p. m. 499[/aq]. schreibt/ sondern auch am Ende/ wie [aq]Bernhardus und Cremcovius[/aq] gethan: Also auch [aq]Lucanus: Majores in luce moras tu sola furentem, inde virum poteras atqve hinc retinere[/aq] parentem. Wie hiervon zusehen seyn [aq]Massenius l. 2. Pal. E. Poët.c. 29. und Jac. Balde in Philomela[/aq], und gedachter [aq]Ph. Caroli d. I[/aq]. ;) Also sind sie in der teutschen Sprache am allerbekantesten. / Fundstelle
Seite: (27-28) [42-43]
 
Eigenschaft / Autoritäten
UM GOtt/ Kunst und die Tugendhafften nach Vermögen zu ehren/ und meine andere Studien zu ver-fassen habe ich die Feder zu diesen Sachen angesezzet; und weil ihrer viel andere Ergözzungen suchen und ihre Zeit dadurch verkürzen wollen / auch solche nicht selten mit Gefahr grosser Beschimpfung verüben/ habe ich gedacht/ stat eines solchen Nebenwerks mich der göttlichen Dichtkunst zubedienen. Und ob gleich etliche sagen/ daß solche sich mit denen / so der Gottes Lehre obliegen/ nicht befreunden könte/ massen es gleiche Fügniß hätte/ als wenn man Greiffe zu denen Pferden spannen wolte/ wie H. D. Dannhawer mit solchen Worten derer obgedachten Irrtuhm erzehlet; So weis doch iedweder/ so Verstand hat/ daß solches weit vom Ziel der Warheit abgehe. Denn ich wil hier nicht anführen / daß GOTT selbsten die Dichtkunst geehret / in dem er (nach etlicher Ausleger Meinung/ wie der Ehrw. [aq]Beda[/aq] in der Erkl. [S] des 45. Ps. des schönen Gedichts/ auf die Vermählung des HErrn JEsu mit seiner Kirchen/ [aq]p.m.[/aq] 528. schreibet) also singet: [aq]Ebullit cor meum (rem) verbum bonum[/aq]; alwo zwar durch das [aq]ebullire[/aq], von etlichen verstanden wird die [aq]ineffabilis generatio[/aq], und durch das [aq]Cor meum[/aq], die [aq]intima substantia DEI, quâ occultus est quicquid est[/aq]; so hat doch solche Worte H. Lutherus gegeben/ mein Herz dichtet ein feines Lied; Dieses sag ich/ wil ich aniezt übergehen/ und nur das erwehnen/ wenn der obgenennten irrenden Sazz auf festem Grunde bestehen solte/ so hätte Moses nicht singen dürffen/ der sinnreicheste Orfeus auf Sion/ David hätte auch seine Lauten und Dicht-Kunst hinlegen müssen/ Salomo hätte das herrlichste und vortrefflichste Lied/ wie es [aq]Münsterus[/aq], das geistliche Gedicht/ wie es [aq]Glasius[/aq], das [aq]Carmen Spirituale Bucolicum[/aq], wie es der S. Gerhard nennet/ das hohe Lied/ von der Liebe des Himmelischen Bräutgams und seiner Braut der Kirchen/ in den Weingärten Engaddi unter den schönsten Palmen und wolriechenden Balsambaumen nicht dichten/ und über die 1005. Lieder/ (1. König 4.) nicht 500. Bücher voll Gesange/ wie Josephus 8. B. 2. Cap. bezeuget/ schreiben/ und der rechtgläubigen Kirchen hellflammende Liechter/ Lutherus/ Selnekker/ Bekker und andere hätten ihre Lieder-Schreib-Feder nicht ansezzen dürffen. Und zu dem/ wer wolte sagen/ daß es Gott mißfiele/ wenn man ihn lobte/ wer lobet aber GOtt mehr/ als ein Dichter / wie Herr Rist singt: ¶ Wenn lobet GOtt ein reiner Mund? ¶ Wer ehret ihn aus Herzen-Grund? ¶ Ich mein/ es thuns Poeten. ¶ Wer singet GOtt ein Liedelein? ¶ Ich sage/ daß es Dichter seyn. ¶ Wer wolte doch sagen/ daß die übel thäten/ welche mit Dichten die teutsche Mutter Sprache wo nicht vermehren/ doch auch nicht vermindern/ und durch dz Lobgetöne der aufrichtigen Zungen/ und mit warhafftiger Feder die [S] Tugendhafften also bebalsamiren/ daß sie in undenklich Jahre hinaus/ auch ob gleich entseelet/ einen lieblichen Geruch behalten können?
 
Eigenschaft / Autoritäten: UM GOtt/ Kunst und die Tugendhafften nach Vermögen zu ehren/ und meine andere Studien zu ver-fassen habe ich die Feder zu diesen Sachen angesezzet; und weil ihrer viel andere Ergözzungen suchen und ihre Zeit dadurch verkürzen wollen / auch solche nicht selten mit Gefahr grosser Beschimpfung verüben/ habe ich gedacht/ stat eines solchen Nebenwerks mich der göttlichen Dichtkunst zubedienen. Und ob gleich etliche sagen/ daß solche sich mit denen / so der Gottes Lehre obliegen/ nicht befreunden könte/ massen es gleiche Fügniß hätte/ als wenn man Greiffe zu denen Pferden spannen wolte/ wie H. D. Dannhawer mit solchen Worten derer obgedachten Irrtuhm erzehlet; So weis doch iedweder/ so Verstand hat/ daß solches weit vom Ziel der Warheit abgehe. Denn ich wil hier nicht anführen / daß GOTT selbsten die Dichtkunst geehret / in dem er (nach etlicher Ausleger Meinung/ wie der Ehrw. [aq]Beda[/aq] in der Erkl. [S] des 45. Ps. des schönen Gedichts/ auf die Vermählung des HErrn JEsu mit seiner Kirchen/ [aq]p.m.[/aq] 528. schreibet) also singet: [aq]Ebullit cor meum (rem) verbum bonum[/aq]; alwo zwar durch das [aq]ebullire[/aq], von etlichen verstanden wird die [aq]ineffabilis generatio[/aq], und durch das [aq]Cor meum[/aq], die [aq]intima substantia DEI, quâ occultus est quicquid est[/aq]; so hat doch solche Worte H. Lutherus gegeben/ mein Herz dichtet ein feines Lied; Dieses sag ich/ wil ich aniezt übergehen/ und nur das erwehnen/ wenn der obgenennten irrenden Sazz auf festem Grunde bestehen solte/ so hätte Moses nicht singen dürffen/ der sinnreicheste Orfeus auf Sion/ David hätte auch seine Lauten und Dicht-Kunst hinlegen müssen/ Salomo hätte das herrlichste und vortrefflichste Lied/ wie es [aq]Münsterus[/aq], das geistliche Gedicht/ wie es [aq]Glasius[/aq], das [aq]Carmen Spirituale Bucolicum[/aq], wie es der S. Gerhard nennet/ das hohe Lied/ von der Liebe des Himmelischen Bräutgams und seiner Braut der Kirchen/ in den Weingärten Engaddi unter den schönsten Palmen und wolriechenden Balsambaumen nicht dichten/ und über die 1005. Lieder/ (1. König 4.) nicht 500. Bücher voll Gesange/ wie Josephus 8. B. 2. Cap. bezeuget/ schreiben/ und der rechtgläubigen Kirchen hellflammende Liechter/ Lutherus/ Selnekker/ Bekker und andere hätten ihre Lieder-Schreib-Feder nicht ansezzen dürffen. Und zu dem/ wer wolte sagen/ daß es Gott mißfiele/ wenn man ihn lobte/ wer lobet aber GOtt mehr/ als ein Dichter / wie Herr Rist singt: ¶ Wenn lobet GOtt ein reiner Mund? ¶ Wer ehret ihn aus Herzen-Grund? ¶ Ich mein/ es thuns Poeten. ¶ Wer singet GOtt ein Liedelein? ¶ Ich sage/ daß es Dichter seyn. ¶ Wer wolte doch sagen/ daß die übel thäten/ welche mit Dichten die teutsche Mutter Sprache wo nicht vermehren/ doch auch nicht vermindern/ und durch dz Lobgetöne der aufrichtigen Zungen/ und mit warhafftiger Feder die [S] Tugendhafften also bebalsamiren/ daß sie in undenklich Jahre hinaus/ auch ob gleich entseelet/ einen lieblichen Geruch behalten können? / Rang
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Eigenschaft / Autoritäten: UM GOtt/ Kunst und die Tugendhafften nach Vermögen zu ehren/ und meine andere Studien zu ver-fassen habe ich die Feder zu diesen Sachen angesezzet; und weil ihrer viel andere Ergözzungen suchen und ihre Zeit dadurch verkürzen wollen / auch solche nicht selten mit Gefahr grosser Beschimpfung verüben/ habe ich gedacht/ stat eines solchen Nebenwerks mich der göttlichen Dichtkunst zubedienen. Und ob gleich etliche sagen/ daß solche sich mit denen / so der Gottes Lehre obliegen/ nicht befreunden könte/ massen es gleiche Fügniß hätte/ als wenn man Greiffe zu denen Pferden spannen wolte/ wie H. D. Dannhawer mit solchen Worten derer obgedachten Irrtuhm erzehlet; So weis doch iedweder/ so Verstand hat/ daß solches weit vom Ziel der Warheit abgehe. Denn ich wil hier nicht anführen / daß GOTT selbsten die Dichtkunst geehret / in dem er (nach etlicher Ausleger Meinung/ wie der Ehrw. [aq]Beda[/aq] in der Erkl. [S] des 45. Ps. des schönen Gedichts/ auf die Vermählung des HErrn JEsu mit seiner Kirchen/ [aq]p.m.[/aq] 528. schreibet) also singet: [aq]Ebullit cor meum (rem) verbum bonum[/aq]; alwo zwar durch das [aq]ebullire[/aq], von etlichen verstanden wird die [aq]ineffabilis generatio[/aq], und durch das [aq]Cor meum[/aq], die [aq]intima substantia DEI, quâ occultus est quicquid est[/aq]; so hat doch solche Worte H. Lutherus gegeben/ mein Herz dichtet ein feines Lied; Dieses sag ich/ wil ich aniezt übergehen/ und nur das erwehnen/ wenn der obgenennten irrenden Sazz auf festem Grunde bestehen solte/ so hätte Moses nicht singen dürffen/ der sinnreicheste Orfeus auf Sion/ David hätte auch seine Lauten und Dicht-Kunst hinlegen müssen/ Salomo hätte das herrlichste und vortrefflichste Lied/ wie es [aq]Münsterus[/aq], das geistliche Gedicht/ wie es [aq]Glasius[/aq], das [aq]Carmen Spirituale Bucolicum[/aq], wie es der S. Gerhard nennet/ das hohe Lied/ von der Liebe des Himmelischen Bräutgams und seiner Braut der Kirchen/ in den Weingärten Engaddi unter den schönsten Palmen und wolriechenden Balsambaumen nicht dichten/ und über die 1005. Lieder/ (1. König 4.) nicht 500. Bücher voll Gesange/ wie Josephus 8. B. 2. Cap. bezeuget/ schreiben/ und der rechtgläubigen Kirchen hellflammende Liechter/ Lutherus/ Selnekker/ Bekker und andere hätten ihre Lieder-Schreib-Feder nicht ansezzen dürffen. Und zu dem/ wer wolte sagen/ daß es Gott mißfiele/ wenn man ihn lobte/ wer lobet aber GOtt mehr/ als ein Dichter / wie Herr Rist singt: ¶ Wenn lobet GOtt ein reiner Mund? ¶ Wer ehret ihn aus Herzen-Grund? ¶ Ich mein/ es thuns Poeten. ¶ Wer singet GOtt ein Liedelein? ¶ Ich sage/ daß es Dichter seyn. ¶ Wer wolte doch sagen/ daß die übel thäten/ welche mit Dichten die teutsche Mutter Sprache wo nicht vermehren/ doch auch nicht vermindern/ und durch dz Lobgetöne der aufrichtigen Zungen/ und mit warhafftiger Feder die [S] Tugendhafften also bebalsamiren/ daß sie in undenklich Jahre hinaus/ auch ob gleich entseelet/ einen lieblichen Geruch behalten können? / Fundstelle
Seite: (unpag.-unpag.) [7-9]
 
Eigenschaft / Autoritäten
Aber das Außhöhnen/ welches alle Künste leiden müssen/ achtet ein Liebhaber der Tugend so wenig/ als jener [aq]Philosophus[/aq], welcher/ als man sagte/ es lachten ihn die Leute wegen seiner Gelehrsamkeit aus/ sprach; [aq]rident me illi, & illos rident asini[/aq], nach Aussagen des [aq]Hugonis d. S. Victore l. 3. erudit. Didasc. c. 15. p. 15[/aq]. Ein Tugendhaffter/ sage ich/ achtet solches wenig/ in dem ihm über dieß wol bewust/ daß die Poesis, wie [aq]Cherus[/aq] im Ersten Teil der zusammen gedrukten Holländischen Poeten sagt/ [aq]rerum divinarum humanarumqve quinta essentia[/aq], oder/ wie [aq]A. S. Minturnus[/aq] in seinem Buch vom Poeten p. 18 spricht/ daß sie sey [aq]Oceanus omnium disciplinarum[/aq], [S] [aq]qvò illæ, ut inde ortum habuerunt, ita confluunt[/aq]; Er giebt auf die Verhönung nichts/ weil er weis/ daß ihr Ursprung Göttlich sey; Dann [aq]Poëtica elocutio à Scripturis sumsit exordium[/aq]/ nach dem Zeugniß des [aq]Cassiodori[/aq] über die Psalmen; Wie dieses Herr [aq]D. Bakius n Prolegomenis[/aq] seines erklärten Psalters weitläuftiger ausführet. Und ob gleich die Heiden was darzu gethan/ hat sie uns doch nebst der beweglichen Beredsamkeit wieder werden müssen: Dann wie die Israeliten das Gold denen Egyptier abnahmen; also haben wir Christen auch diese zwey edle Künste denen Heyden wieder entwendet/ und zu unserm Christlichen Gebrauch angewendet wie diese Redens-Art nachdenklich gelesen wird in [aq]I. Canon. can. 7. distinct. 37[/aq]. Dannenhero schleust ein Verständiger/ ie höher Ursprung der Tichtkunst/ ie wol anständiger sie auch allen Zierlich-gelährten sey.
 
Eigenschaft / Autoritäten: Aber das Außhöhnen/ welches alle Künste leiden müssen/ achtet ein Liebhaber der Tugend so wenig/ als jener [aq]Philosophus[/aq], welcher/ als man sagte/ es lachten ihn die Leute wegen seiner Gelehrsamkeit aus/ sprach; [aq]rident me illi, & illos rident asini[/aq], nach Aussagen des [aq]Hugonis d. S. Victore l. 3. erudit. Didasc. c. 15. p. 15[/aq]. Ein Tugendhaffter/ sage ich/ achtet solches wenig/ in dem ihm über dieß wol bewust/ daß die Poesis, wie [aq]Cherus[/aq] im Ersten Teil der zusammen gedrukten Holländischen Poeten sagt/ [aq]rerum divinarum humanarumqve quinta essentia[/aq], oder/ wie [aq]A. S. Minturnus[/aq] in seinem Buch vom Poeten p. 18 spricht/ daß sie sey [aq]Oceanus omnium disciplinarum[/aq], [S] [aq]qvò illæ, ut inde ortum habuerunt, ita confluunt[/aq]; Er giebt auf die Verhönung nichts/ weil er weis/ daß ihr Ursprung Göttlich sey; Dann [aq]Poëtica elocutio à Scripturis sumsit exordium[/aq]/ nach dem Zeugniß des [aq]Cassiodori[/aq] über die Psalmen; Wie dieses Herr [aq]D. Bakius n Prolegomenis[/aq] seines erklärten Psalters weitläuftiger ausführet. Und ob gleich die Heiden was darzu gethan/ hat sie uns doch nebst der beweglichen Beredsamkeit wieder werden müssen: Dann wie die Israeliten das Gold denen Egyptier abnahmen; also haben wir Christen auch diese zwey edle Künste denen Heyden wieder entwendet/ und zu unserm Christlichen Gebrauch angewendet wie diese Redens-Art nachdenklich gelesen wird in [aq]I. Canon. can. 7. distinct. 37[/aq]. Dannenhero schleust ein Verständiger/ ie höher Ursprung der Tichtkunst/ ie wol anständiger sie auch allen Zierlich-gelährten sey. / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Autoritäten: Aber das Außhöhnen/ welches alle Künste leiden müssen/ achtet ein Liebhaber der Tugend so wenig/ als jener [aq]Philosophus[/aq], welcher/ als man sagte/ es lachten ihn die Leute wegen seiner Gelehrsamkeit aus/ sprach; [aq]rident me illi, & illos rident asini[/aq], nach Aussagen des [aq]Hugonis d. S. Victore l. 3. erudit. Didasc. c. 15. p. 15[/aq]. Ein Tugendhaffter/ sage ich/ achtet solches wenig/ in dem ihm über dieß wol bewust/ daß die Poesis, wie [aq]Cherus[/aq] im Ersten Teil der zusammen gedrukten Holländischen Poeten sagt/ [aq]rerum divinarum humanarumqve quinta essentia[/aq], oder/ wie [aq]A. S. Minturnus[/aq] in seinem Buch vom Poeten p. 18 spricht/ daß sie sey [aq]Oceanus omnium disciplinarum[/aq], [S] [aq]qvò illæ, ut inde ortum habuerunt, ita confluunt[/aq]; Er giebt auf die Verhönung nichts/ weil er weis/ daß ihr Ursprung Göttlich sey; Dann [aq]Poëtica elocutio à Scripturis sumsit exordium[/aq]/ nach dem Zeugniß des [aq]Cassiodori[/aq] über die Psalmen; Wie dieses Herr [aq]D. Bakius n Prolegomenis[/aq] seines erklärten Psalters weitläuftiger ausführet. Und ob gleich die Heiden was darzu gethan/ hat sie uns doch nebst der beweglichen Beredsamkeit wieder werden müssen: Dann wie die Israeliten das Gold denen Egyptier abnahmen; also haben wir Christen auch diese zwey edle Künste denen Heyden wieder entwendet/ und zu unserm Christlichen Gebrauch angewendet wie diese Redens-Art nachdenklich gelesen wird in [aq]I. Canon. can. 7. distinct. 37[/aq]. Dannenhero schleust ein Verständiger/ ie höher Ursprung der Tichtkunst/ ie wol anständiger sie auch allen Zierlich-gelährten sey. / Fundstelle
Seite: (1-2) [16-17]
 
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Wie zierlich und nützlich ist sie [die Tichtkunst, J.T.] einem Gottesgelehrten? Was kan der durch ein Geistliches Lied einem betrübten Menschen vor Trost und Freude von GOtt und der Seeligkeit machen? Da man geht in vollen Sprüngen/ wenn man GOTTES Wort hört singen/ wie hierinnen der Seel. [aq]Luthierus[/aq] und der wolgeprüfete [aq]Paul Gerhardi, D. Müller[/aq] und [aq]D. Olerarius[/aq] bewehrte Meister seyn. Kein schlechtes Gebet beweget so sehr/ als dasjenige/ so in Reimen gefasset ist/ welches auch der Heyde gewust / wann er gesagt. [aq]Carmine dii superi placantur, carmine Manes[/aq]. / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Autoritäten: Wie zierlich und nützlich ist sie [die Tichtkunst, J.T.] einem Gottesgelehrten? Was kan der durch ein Geistliches Lied einem betrübten Menschen vor Trost und Freude von GOtt und der Seeligkeit machen? Da man geht in vollen Sprüngen/ wenn man GOTTES Wort hört singen/ wie hierinnen der Seel. [aq]Luthierus[/aq] und der wolgeprüfete [aq]Paul Gerhardi, D. Müller[/aq] und [aq]D. Olerarius[/aq] bewehrte Meister seyn. Kein schlechtes Gebet beweget so sehr/ als dasjenige/ so in Reimen gefasset ist/ welches auch der Heyde gewust / wann er gesagt. [aq]Carmine dii superi placantur, carmine Manes[/aq]. / Fundstelle
Seite: (3) [18]
 
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: so geht doch solches nur dahin/ daß man sich nicht einzig und allein drauflegen und eine Profeßion daraus machen solle/ und leßt es zu/ daß ein verständiger David/ ein kluger Salomo ein gelährter [aq]Carolus Magnus[/aq] (a. [[aq]Gryphiand[/aq]. Weichbild [aq]c. 5. p. 10[/aq]]) ein verständiger [aq]Alphonsus[/aq], (b. [[aq]Buchanan. l. 10. rer. Scot. p.m. 372.[/aq]]) ein erfahrner [aq]Jacobus[/aq] in Engeland/ einen Vers mache/ und nicht aus Dürfftigkeit/ sondern zur Lust und Gemühts Ergözzlichkeit sich des Tichtens bediene/ und etwann ein geistlich Lied wie vor diesem [aq]Wilhel. IV. D. Sax[/aq]. Das Lied GOTT der du hast Friede gegeben/ dem Himmel zu Ehren aufsezze/ oder sonst was Zierliches zur Ergezzung verfertige. / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Autoritäten: so geht doch solches nur dahin/ daß man sich nicht einzig und allein drauflegen und eine Profeßion daraus machen solle/ und leßt es zu/ daß ein verständiger David/ ein kluger Salomo ein gelährter [aq]Carolus Magnus[/aq] (a. [[aq]Gryphiand[/aq]. Weichbild [aq]c. 5. p. 10[/aq]]) ein verständiger [aq]Alphonsus[/aq], (b. [[aq]Buchanan. l. 10. rer. Scot. p.m. 372.[/aq]]) ein erfahrner [aq]Jacobus[/aq] in Engeland/ einen Vers mache/ und nicht aus Dürfftigkeit/ sondern zur Lust und Gemühts Ergözzlichkeit sich des Tichtens bediene/ und etwann ein geistlich Lied wie vor diesem [aq]Wilhel. IV. D. Sax[/aq]. Das Lied GOTT der du hast Friede gegeben/ dem Himmel zu Ehren aufsezze/ oder sonst was Zierliches zur Ergezzung verfertige. / Fundstelle
Seite: (4) [19]
 
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: §. 6 Zur Poetischen Zierligkeit / kömt noch dieses/ daß man eine oder die andere Redens-Art von einer Fabel hernehme: Deßwegen man sich die Namen der Heidnischen Götter/ (nicht alß wenn wir sie davor ehren wolten) wie auch die Fabeln aus des [aq]Hesiodi Theogonia, Natali comite[/aq] und anderen bekannt machen soll/ denn/ wie [aq]Mathesius in con, 9. H. Luth. p. 98[/aq]. sagt/ so ist jo in den Fabeln auch hohe Weißheit von den Alten verborgen. ¶ §. 7. Doch ists fein/ wenn ein Mensch sein Carmen nicht ganz und gar anfüllet mit den Namen der Heyden Gözen/ (denn solches wird von den meisten ausgelachet) sondern sich hierinnen mäßget; Auch sie nicht anrüffet; sondern/ wie Harsdörffer spricht/ ihre Namen gebraucht um die Laster und Tugenden dardurch besser darzustellen. / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Autoritäten: §. 6 Zur Poetischen Zierligkeit / kömt noch dieses/ daß man eine oder die andere Redens-Art von einer Fabel hernehme: Deßwegen man sich die Namen der Heidnischen Götter/ (nicht alß wenn wir sie davor ehren wolten) wie auch die Fabeln aus des [aq]Hesiodi Theogonia, Natali comite[/aq] und anderen bekannt machen soll/ denn/ wie [aq]Mathesius in con, 9. H. Luth. p. 98[/aq]. sagt/ so ist jo in den Fabeln auch hohe Weißheit von den Alten verborgen. ¶ §. 7. Doch ists fein/ wenn ein Mensch sein Carmen nicht ganz und gar anfüllet mit den Namen der Heyden Gözen/ (denn solches wird von den meisten ausgelachet) sondern sich hierinnen mäßget; Auch sie nicht anrüffet; sondern/ wie Harsdörffer spricht/ ihre Namen gebraucht um die Laster und Tugenden dardurch besser darzustellen. / Fundstelle
Seite: (25) [40]
 
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: §. 2. Wie nun die Reimen in der Hebreischen Sprache anzutreffen (welches Buxdorff [aq]Gramm. p. 629[/aq]. aus dem Psalter beweiset;) wie sie auch anzutreffen in der Lateinischen/ (da [S] man nicht allein in der Mitte des Wortes den Reim/ als [aq]bella puella decoræ more pa læstræ[/aq] beobachtet/ wie [aq]P. Caroli. Aim. Gell, c. 19. p. m. 499[/aq]. schreibt/ sondern auch am Ende/ wie [aq]Bernhardus und Cremcovius[/aq] gethan: Also auch [aq]Lucanus: Majores in luce moras tu sola furentem, inde virum poteras atqve hinc retinere[/aq] parentem. Wie hiervon zusehen seyn [aq]Massenius l. 2. Pal. E. Poët.c. 29. und Jac. Balde in Philomela[/aq], und gedachter [aq]Ph. Caroli d. I[/aq]. ;) Also sind sie in der teutschen Sprache am allerbekantesten. / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Autoritäten: §. 2. Wie nun die Reimen in der Hebreischen Sprache anzutreffen (welches Buxdorff [aq]Gramm. p. 629[/aq]. aus dem Psalter beweiset;) wie sie auch anzutreffen in der Lateinischen/ (da [S] man nicht allein in der Mitte des Wortes den Reim/ als [aq]bella puella decoræ more pa læstræ[/aq] beobachtet/ wie [aq]P. Caroli. Aim. Gell, c. 19. p. m. 499[/aq]. schreibt/ sondern auch am Ende/ wie [aq]Bernhardus und Cremcovius[/aq] gethan: Also auch [aq]Lucanus: Majores in luce moras tu sola furentem, inde virum poteras atqve hinc retinere[/aq] parentem. Wie hiervon zusehen seyn [aq]Massenius l. 2. Pal. E. Poët.c. 29. und Jac. Balde in Philomela[/aq], und gedachter [aq]Ph. Caroli d. I[/aq]. ;) Also sind sie in der teutschen Sprache am allerbekantesten. / Fundstelle
Seite: (27-28) [42-43]
 
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: IV. Man muß nicht Lust tragen an garstigen unflätigen Possen/ und ärgerlichen Liedern/ denn sonst triffts ein/ was [aq]Hieronymus[/aq] beym [aq]Grutero[/aq] in Face artium lib. Syll. 5. c. 7. p. 120. spricht/ [aq]Poetarum Versus esse pabulum Dæmonum[/aq], und mus darnach heissen/ was [aq]Paulinus Epist[/aq]. 7. gesagt: [aq]Negant Camænis, nec patent Apollini dicata Christo pectora[/aq]. Nicht alle Gedichte sind zu lesen verboten/ sagt [aq]Gregorius lib. 9. Regist. Ep. 49[/aq]. sondern nur diejenige/ [aq]quae libidinis fomenta excitant[/aq], denn man opfert dem Teufel nicht nur allein/ wenn man ihm Weirauch anzündet/ sondern wenn man auch Lust hat an garstigen und lust-reizenden Rede-Arten und Liedern. / Rang
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Eigenschaft / Autoritäten: IV. Man muß nicht Lust tragen an garstigen unflätigen Possen/ und ärgerlichen Liedern/ denn sonst triffts ein/ was [aq]Hieronymus[/aq] beym [aq]Grutero[/aq] in Face artium lib. Syll. 5. c. 7. p. 120. spricht/ [aq]Poetarum Versus esse pabulum Dæmonum[/aq], und mus darnach heissen/ was [aq]Paulinus Epist[/aq]. 7. gesagt: [aq]Negant Camænis, nec patent Apollini dicata Christo pectora[/aq]. Nicht alle Gedichte sind zu lesen verboten/ sagt [aq]Gregorius lib. 9. Regist. Ep. 49[/aq]. sondern nur diejenige/ [aq]quae libidinis fomenta excitant[/aq], denn man opfert dem Teufel nicht nur allein/ wenn man ihm Weirauch anzündet/ sondern wenn man auch Lust hat an garstigen und lust-reizenden Rede-Arten und Liedern. / Fundstelle
Seite: (7) [22]
 
Eigenschaft / Autoritäten
§. 2. Nun müssen wir Christen zwar gestehen/ daß [aq]Martialis[/aq] nicht darmit auskomme/ [aq]Lasciva est nobis pagina, vita proba[/aq], und wie [aq]Adrianus[/aq] von dem [aq]Voconio[/aq] gesagt/ [aq]Lascivus versu, mente pudicus erat[/aq]; Dann es ist nach unsers Heilandes Meinung kein einiges unhöfliches Wort zu reden vergönnt/ in Erwegung daß darvon soll Rechenschafft gegeben werden: Sondern diejenige loben wir/ welche ehrliche Scherze mit ehrlichen keuschen Worten einführen. Denen kan nicht allein das obige Urtel CHRisti nicht nachteilig seyn/ sondern sie sind noch zu loben/ weil auch der S. [aq]D. Finkius[/aq] sagt/ die H. Schrift ließ solche Scherzworte auch wol zu/ wenn sie sagt: Eure Rede sey gewürzet/ da [aq]Sal[/aq] so viel könte heissen/ als eine ehrliche Scherz- und Lust-Rede. ¶ §. 3 Also wann ich solt und müste Sachen einführen/ derer man sich zu schämen hat/ macht ichs wie Opiz ¶ Es kam dahin/ wohins zu kommen wehrt/ ¶ Da wo man auf die Wand den blossen Rükken kehrt. ¶ Also hat auch der edle Poet [aq]Sannazar[/aq] etwas genennet: [S] ¶ -- [aq]Unde prodire solent[/aq] ¶ [aq]Qvæ de Sabaeis nil spirant messibus auræ[/aq]. ¶ [aq]Virgilius[/aq] nennt/ das ich nicht sagen mag/ arvum genitale, wie solche Keuschheit auch bey den Ebräern bekannt ist/ die nennen [aq]partes genitales, Pedes, hinc urina dicta est[/aq] Pedum aqva 2. reg. 18. 27. [aq]Sumere aqvam est ad secreta ventris ire Jud. 3. 25. 1. Sam. 24, 4[/aq], Drusius qq. Ebr. l. 1. q 35. p. 29. sqq. ¶ §. 4. Buhlen Lieder und garstige Hochzeit Sachen zuschreiben kömt keinem rechtschaffenen Christen viel weniger Poeten zu/ welcher dem gemeinen Wesen in Lobung der Tugenden und Scheltung der Laster dienen soll. [aq]vid. sup. p. 9[/aq]. ¶ §. 5. Derowegen mag niemand meinen/ daß die unhöffliche Lieder/ so hin und her bey den Liedermännern anzutreffen/ von einem ehrlichen Gemüht/ sondern vielmehr von ungelehrten Liedes-Phantasten geschmiedet seyn.
 
Eigenschaft / Autoritäten: §. 2. Nun müssen wir Christen zwar gestehen/ daß [aq]Martialis[/aq] nicht darmit auskomme/ [aq]Lasciva est nobis pagina, vita proba[/aq], und wie [aq]Adrianus[/aq] von dem [aq]Voconio[/aq] gesagt/ [aq]Lascivus versu, mente pudicus erat[/aq]; Dann es ist nach unsers Heilandes Meinung kein einiges unhöfliches Wort zu reden vergönnt/ in Erwegung daß darvon soll Rechenschafft gegeben werden: Sondern diejenige loben wir/ welche ehrliche Scherze mit ehrlichen keuschen Worten einführen. Denen kan nicht allein das obige Urtel CHRisti nicht nachteilig seyn/ sondern sie sind noch zu loben/ weil auch der S. [aq]D. Finkius[/aq] sagt/ die H. Schrift ließ solche Scherzworte auch wol zu/ wenn sie sagt: Eure Rede sey gewürzet/ da [aq]Sal[/aq] so viel könte heissen/ als eine ehrliche Scherz- und Lust-Rede. ¶ §. 3 Also wann ich solt und müste Sachen einführen/ derer man sich zu schämen hat/ macht ichs wie Opiz ¶ Es kam dahin/ wohins zu kommen wehrt/ ¶ Da wo man auf die Wand den blossen Rükken kehrt. ¶ Also hat auch der edle Poet [aq]Sannazar[/aq] etwas genennet: [S] ¶ -- [aq]Unde prodire solent[/aq] ¶ [aq]Qvæ de Sabaeis nil spirant messibus auræ[/aq]. ¶ [aq]Virgilius[/aq] nennt/ das ich nicht sagen mag/ arvum genitale, wie solche Keuschheit auch bey den Ebräern bekannt ist/ die nennen [aq]partes genitales, Pedes, hinc urina dicta est[/aq] Pedum aqva 2. reg. 18. 27. [aq]Sumere aqvam est ad secreta ventris ire Jud. 3. 25. 1. Sam. 24, 4[/aq], Drusius qq. Ebr. l. 1. q 35. p. 29. sqq. ¶ §. 4. Buhlen Lieder und garstige Hochzeit Sachen zuschreiben kömt keinem rechtschaffenen Christen viel weniger Poeten zu/ welcher dem gemeinen Wesen in Lobung der Tugenden und Scheltung der Laster dienen soll. [aq]vid. sup. p. 9[/aq]. ¶ §. 5. Derowegen mag niemand meinen/ daß die unhöffliche Lieder/ so hin und her bey den Liedermännern anzutreffen/ von einem ehrlichen Gemüht/ sondern vielmehr von ungelehrten Liedes-Phantasten geschmiedet seyn. / Rang
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Eigenschaft / Autoritäten: §. 2. Nun müssen wir Christen zwar gestehen/ daß [aq]Martialis[/aq] nicht darmit auskomme/ [aq]Lasciva est nobis pagina, vita proba[/aq], und wie [aq]Adrianus[/aq] von dem [aq]Voconio[/aq] gesagt/ [aq]Lascivus versu, mente pudicus erat[/aq]; Dann es ist nach unsers Heilandes Meinung kein einiges unhöfliches Wort zu reden vergönnt/ in Erwegung daß darvon soll Rechenschafft gegeben werden: Sondern diejenige loben wir/ welche ehrliche Scherze mit ehrlichen keuschen Worten einführen. Denen kan nicht allein das obige Urtel CHRisti nicht nachteilig seyn/ sondern sie sind noch zu loben/ weil auch der S. [aq]D. Finkius[/aq] sagt/ die H. Schrift ließ solche Scherzworte auch wol zu/ wenn sie sagt: Eure Rede sey gewürzet/ da [aq]Sal[/aq] so viel könte heissen/ als eine ehrliche Scherz- und Lust-Rede. ¶ §. 3 Also wann ich solt und müste Sachen einführen/ derer man sich zu schämen hat/ macht ichs wie Opiz ¶ Es kam dahin/ wohins zu kommen wehrt/ ¶ Da wo man auf die Wand den blossen Rükken kehrt. ¶ Also hat auch der edle Poet [aq]Sannazar[/aq] etwas genennet: [S] ¶ -- [aq]Unde prodire solent[/aq] ¶ [aq]Qvæ de Sabaeis nil spirant messibus auræ[/aq]. ¶ [aq]Virgilius[/aq] nennt/ das ich nicht sagen mag/ arvum genitale, wie solche Keuschheit auch bey den Ebräern bekannt ist/ die nennen [aq]partes genitales, Pedes, hinc urina dicta est[/aq] Pedum aqva 2. reg. 18. 27. [aq]Sumere aqvam est ad secreta ventris ire Jud. 3. 25. 1. Sam. 24, 4[/aq], Drusius qq. Ebr. l. 1. q 35. p. 29. sqq. ¶ §. 4. Buhlen Lieder und garstige Hochzeit Sachen zuschreiben kömt keinem rechtschaffenen Christen viel weniger Poeten zu/ welcher dem gemeinen Wesen in Lobung der Tugenden und Scheltung der Laster dienen soll. [aq]vid. sup. p. 9[/aq]. ¶ §. 5. Derowegen mag niemand meinen/ daß die unhöffliche Lieder/ so hin und her bey den Liedermännern anzutreffen/ von einem ehrlichen Gemüht/ sondern vielmehr von ungelehrten Liedes-Phantasten geschmiedet seyn. / Fundstelle
Seite: (26-27) [41-42]
 
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Hör Himmel was ich dir izt vor-wil-bringen. / Rang
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Hör Himmel was ich dir izt vor-wil-bringen. / Fundstelle
Seite: (23) [38]
 
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Der Glaube macht daß DIE Gerechten Seelig werden. / Rang
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Der Glaube macht daß DIE Gerechten Seelig werden. / Fundstelle
Seite: (30) [45]
 
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Die Höllen-Schlange hat den rauhen Kopf verlohren / Rang
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Die Höllen-Schlange hat den rauhen Kopf verlohren / Fundstelle
Seite: (31) [46]
 
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: ein Exempel ist: ¶ Was frag ich nach den Unglüks Wellen / Rang
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Eigenschaft / Exempelpolitik: ein Exempel ist: ¶ Was frag ich nach den Unglüks Wellen / Fundstelle
Seite: (33) [48]
 
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: GOtt ¶ Streue deinen göldnen Regen auf diß Paar und sie erfreue/ / Rang
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Eigenschaft / Exempelpolitik: GOtt ¶ Streue deinen göldnen Regen auf diß Paar und sie erfreue/ / Fundstelle
Seite: (39) [54]
 
Eigenschaft / Exempelpolitik
UM GOtt/ Kunst und die Tugendhafften nach Vermögen zu ehren/ und meine andere Studien zu ver-fassen habe ich die Feder zu diesen Sachen angesezzet; und weil ihrer viel andere Ergözzungen suchen und ihre Zeit dadurch verkürzen wollen / auch solche nicht selten mit Gefahr grosser Beschimpfung verüben/ habe ich gedacht/ stat eines solchen Nebenwerks mich der göttlichen Dichtkunst zubedienen. Und ob gleich etliche sagen/ daß solche sich mit denen / so der Gottes Lehre obliegen/ nicht befreunden könte/ massen es gleiche Fügniß hätte/ als wenn man Greiffe zu denen Pferden spannen wolte/ wie H. D. Dannhawer mit solchen Worten derer obgedachten Irrtuhm erzehlet; So weis doch iedweder/ so Verstand hat/ daß solches weit vom Ziel der Warheit abgehe. Denn ich wil hier nicht anführen / daß GOTT selbsten die Dichtkunst geehret / in dem er (nach etlicher Ausleger Meinung/ wie der Ehrw. [aq]Beda[/aq] in der Erkl. [S] des 45. Ps. des schönen Gedichts/ auf die Vermählung des HErrn JEsu mit seiner Kirchen/ [aq]p.m.[/aq] 528. schreibet) also singet: [aq]Ebullit cor meum (rem) verbum bonum[/aq]; alwo zwar durch das [aq]ebullire[/aq], von etlichen verstanden wird die [aq]ineffabilis generatio[/aq], und durch das [aq]Cor meum[/aq], die [aq]intima substantia DEI, quâ occultus est quicquid est[/aq]; so hat doch solche Worte H. Lutherus gegeben/ mein Herz dichtet ein feines Lied; Dieses sag ich/ wil ich aniezt übergehen/ und nur das erwehnen/ wenn der obgenennten irrenden Sazz auf festem Grunde bestehen solte/ so hätte Moses nicht singen dürffen/ der sinnreicheste Orfeus auf Sion/ David hätte auch seine Lauten und Dicht-Kunst hinlegen müssen/ Salomo hätte das herrlichste und vortrefflichste Lied/ wie es [aq]Münsterus[/aq], das geistliche Gedicht/ wie es [aq]Glasius[/aq], das [aq]Carmen Spirituale Bucolicum[/aq], wie es der S. Gerhard nennet/ das hohe Lied/ von der Liebe des Himmelischen Bräutgams und seiner Braut der Kirchen/ in den Weingärten Engaddi unter den schönsten Palmen und wolriechenden Balsambaumen nicht dichten/ und über die 1005. Lieder/ (1. König 4.) nicht 500. Bücher voll Gesange/ wie Josephus 8. B. 2. Cap. bezeuget/ schreiben/ und der rechtgläubigen Kirchen hellflammende Liechter/ Lutherus/ Selnekker/ Bekker und andere hätten ihre Lieder-Schreib-Feder nicht ansezzen dürffen. Und zu dem/ wer wolte sagen/ daß es Gott mißfiele/ wenn man ihn lobte/ wer lobet aber GOtt mehr/ als ein Dichter / wie Herr Rist singt: ¶ Wenn lobet GOtt ein reiner Mund? ¶ Wer ehret ihn aus Herzen-Grund? ¶ Ich mein/ es thuns Poeten. ¶ Wer singet GOtt ein Liedelein? ¶ Ich sage/ daß es Dichter seyn. ¶ Wer wolte doch sagen/ daß die übel thäten/ welche mit Dichten die teutsche Mutter Sprache wo nicht vermehren/ doch auch nicht vermindern/ und durch dz Lobgetöne der aufrichtigen Zungen/ und mit warhafftiger Feder die [S] Tugendhafften also bebalsamiren/ daß sie in undenklich Jahre hinaus/ auch ob gleich entseelet/ einen lieblichen Geruch behalten können?
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: UM GOtt/ Kunst und die Tugendhafften nach Vermögen zu ehren/ und meine andere Studien zu ver-fassen habe ich die Feder zu diesen Sachen angesezzet; und weil ihrer viel andere Ergözzungen suchen und ihre Zeit dadurch verkürzen wollen / auch solche nicht selten mit Gefahr grosser Beschimpfung verüben/ habe ich gedacht/ stat eines solchen Nebenwerks mich der göttlichen Dichtkunst zubedienen. Und ob gleich etliche sagen/ daß solche sich mit denen / so der Gottes Lehre obliegen/ nicht befreunden könte/ massen es gleiche Fügniß hätte/ als wenn man Greiffe zu denen Pferden spannen wolte/ wie H. D. Dannhawer mit solchen Worten derer obgedachten Irrtuhm erzehlet; So weis doch iedweder/ so Verstand hat/ daß solches weit vom Ziel der Warheit abgehe. Denn ich wil hier nicht anführen / daß GOTT selbsten die Dichtkunst geehret / in dem er (nach etlicher Ausleger Meinung/ wie der Ehrw. [aq]Beda[/aq] in der Erkl. [S] des 45. Ps. des schönen Gedichts/ auf die Vermählung des HErrn JEsu mit seiner Kirchen/ [aq]p.m.[/aq] 528. schreibet) also singet: [aq]Ebullit cor meum (rem) verbum bonum[/aq]; alwo zwar durch das [aq]ebullire[/aq], von etlichen verstanden wird die [aq]ineffabilis generatio[/aq], und durch das [aq]Cor meum[/aq], die [aq]intima substantia DEI, quâ occultus est quicquid est[/aq]; so hat doch solche Worte H. Lutherus gegeben/ mein Herz dichtet ein feines Lied; Dieses sag ich/ wil ich aniezt übergehen/ und nur das erwehnen/ wenn der obgenennten irrenden Sazz auf festem Grunde bestehen solte/ so hätte Moses nicht singen dürffen/ der sinnreicheste Orfeus auf Sion/ David hätte auch seine Lauten und Dicht-Kunst hinlegen müssen/ Salomo hätte das herrlichste und vortrefflichste Lied/ wie es [aq]Münsterus[/aq], das geistliche Gedicht/ wie es [aq]Glasius[/aq], das [aq]Carmen Spirituale Bucolicum[/aq], wie es der S. Gerhard nennet/ das hohe Lied/ von der Liebe des Himmelischen Bräutgams und seiner Braut der Kirchen/ in den Weingärten Engaddi unter den schönsten Palmen und wolriechenden Balsambaumen nicht dichten/ und über die 1005. Lieder/ (1. König 4.) nicht 500. Bücher voll Gesange/ wie Josephus 8. B. 2. Cap. bezeuget/ schreiben/ und der rechtgläubigen Kirchen hellflammende Liechter/ Lutherus/ Selnekker/ Bekker und andere hätten ihre Lieder-Schreib-Feder nicht ansezzen dürffen. Und zu dem/ wer wolte sagen/ daß es Gott mißfiele/ wenn man ihn lobte/ wer lobet aber GOtt mehr/ als ein Dichter / wie Herr Rist singt: ¶ Wenn lobet GOtt ein reiner Mund? ¶ Wer ehret ihn aus Herzen-Grund? ¶ Ich mein/ es thuns Poeten. ¶ Wer singet GOtt ein Liedelein? ¶ Ich sage/ daß es Dichter seyn. ¶ Wer wolte doch sagen/ daß die übel thäten/ welche mit Dichten die teutsche Mutter Sprache wo nicht vermehren/ doch auch nicht vermindern/ und durch dz Lobgetöne der aufrichtigen Zungen/ und mit warhafftiger Feder die [S] Tugendhafften also bebalsamiren/ daß sie in undenklich Jahre hinaus/ auch ob gleich entseelet/ einen lieblichen Geruch behalten können? / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: UM GOtt/ Kunst und die Tugendhafften nach Vermögen zu ehren/ und meine andere Studien zu ver-fassen habe ich die Feder zu diesen Sachen angesezzet; und weil ihrer viel andere Ergözzungen suchen und ihre Zeit dadurch verkürzen wollen / auch solche nicht selten mit Gefahr grosser Beschimpfung verüben/ habe ich gedacht/ stat eines solchen Nebenwerks mich der göttlichen Dichtkunst zubedienen. Und ob gleich etliche sagen/ daß solche sich mit denen / so der Gottes Lehre obliegen/ nicht befreunden könte/ massen es gleiche Fügniß hätte/ als wenn man Greiffe zu denen Pferden spannen wolte/ wie H. D. Dannhawer mit solchen Worten derer obgedachten Irrtuhm erzehlet; So weis doch iedweder/ so Verstand hat/ daß solches weit vom Ziel der Warheit abgehe. Denn ich wil hier nicht anführen / daß GOTT selbsten die Dichtkunst geehret / in dem er (nach etlicher Ausleger Meinung/ wie der Ehrw. [aq]Beda[/aq] in der Erkl. [S] des 45. Ps. des schönen Gedichts/ auf die Vermählung des HErrn JEsu mit seiner Kirchen/ [aq]p.m.[/aq] 528. schreibet) also singet: [aq]Ebullit cor meum (rem) verbum bonum[/aq]; alwo zwar durch das [aq]ebullire[/aq], von etlichen verstanden wird die [aq]ineffabilis generatio[/aq], und durch das [aq]Cor meum[/aq], die [aq]intima substantia DEI, quâ occultus est quicquid est[/aq]; so hat doch solche Worte H. Lutherus gegeben/ mein Herz dichtet ein feines Lied; Dieses sag ich/ wil ich aniezt übergehen/ und nur das erwehnen/ wenn der obgenennten irrenden Sazz auf festem Grunde bestehen solte/ so hätte Moses nicht singen dürffen/ der sinnreicheste Orfeus auf Sion/ David hätte auch seine Lauten und Dicht-Kunst hinlegen müssen/ Salomo hätte das herrlichste und vortrefflichste Lied/ wie es [aq]Münsterus[/aq], das geistliche Gedicht/ wie es [aq]Glasius[/aq], das [aq]Carmen Spirituale Bucolicum[/aq], wie es der S. Gerhard nennet/ das hohe Lied/ von der Liebe des Himmelischen Bräutgams und seiner Braut der Kirchen/ in den Weingärten Engaddi unter den schönsten Palmen und wolriechenden Balsambaumen nicht dichten/ und über die 1005. Lieder/ (1. König 4.) nicht 500. Bücher voll Gesange/ wie Josephus 8. B. 2. Cap. bezeuget/ schreiben/ und der rechtgläubigen Kirchen hellflammende Liechter/ Lutherus/ Selnekker/ Bekker und andere hätten ihre Lieder-Schreib-Feder nicht ansezzen dürffen. Und zu dem/ wer wolte sagen/ daß es Gott mißfiele/ wenn man ihn lobte/ wer lobet aber GOtt mehr/ als ein Dichter / wie Herr Rist singt: ¶ Wenn lobet GOtt ein reiner Mund? ¶ Wer ehret ihn aus Herzen-Grund? ¶ Ich mein/ es thuns Poeten. ¶ Wer singet GOtt ein Liedelein? ¶ Ich sage/ daß es Dichter seyn. ¶ Wer wolte doch sagen/ daß die übel thäten/ welche mit Dichten die teutsche Mutter Sprache wo nicht vermehren/ doch auch nicht vermindern/ und durch dz Lobgetöne der aufrichtigen Zungen/ und mit warhafftiger Feder die [S] Tugendhafften also bebalsamiren/ daß sie in undenklich Jahre hinaus/ auch ob gleich entseelet/ einen lieblichen Geruch behalten können? / Fundstelle
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Eigenschaft / Exempelpolitik
Aber das Außhöhnen/ welches alle Künste leiden müssen/ achtet ein Liebhaber der Tugend so wenig/ als jener [aq]Philosophus[/aq], welcher/ als man sagte/ es lachten ihn die Leute wegen seiner Gelehrsamkeit aus/ sprach; [aq]rident me illi, & illos rident asini[/aq], nach Aussagen des [aq]Hugonis d. S. Victore l. 3. erudit. Didasc. c. 15. p. 15[/aq]. Ein Tugendhaffter/ sage ich/ achtet solches wenig/ in dem ihm über dieß wol bewust/ daß die Poesis, wie [aq]Cherus[/aq] im Ersten Teil der zusammen gedrukten Holländischen Poeten sagt/ [aq]rerum divinarum humanarumqve quinta essentia[/aq], oder/ wie [aq]A. S. Minturnus[/aq] in seinem Buch vom Poeten p. 18 spricht/ daß sie sey [aq]Oceanus omnium disciplinarum[/aq], [S] [aq]qvò illæ, ut inde ortum habuerunt, ita confluunt[/aq]; Er giebt auf die Verhönung nichts/ weil er weis/ daß ihr Ursprung Göttlich sey; Dann [aq]Poëtica elocutio à Scripturis sumsit exordium[/aq]/ nach dem Zeugniß des [aq]Cassiodori[/aq] über die Psalmen; Wie dieses Herr [aq]D. Bakius n Prolegomenis[/aq] seines erklärten Psalters weitläuftiger ausführet. Und ob gleich die Heiden was darzu gethan/ hat sie uns doch nebst der beweglichen Beredsamkeit wieder werden müssen: Dann wie die Israeliten das Gold denen Egyptier abnahmen; also haben wir Christen auch diese zwey edle Künste denen Heyden wieder entwendet/ und zu unserm Christlichen Gebrauch angewendet wie diese Redens-Art nachdenklich gelesen wird in [aq]I. Canon. can. 7. distinct. 37[/aq]. Dannenhero schleust ein Verständiger/ ie höher Ursprung der Tichtkunst/ ie wol anständiger sie auch allen Zierlich-gelährten sey.
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Aber das Außhöhnen/ welches alle Künste leiden müssen/ achtet ein Liebhaber der Tugend so wenig/ als jener [aq]Philosophus[/aq], welcher/ als man sagte/ es lachten ihn die Leute wegen seiner Gelehrsamkeit aus/ sprach; [aq]rident me illi, & illos rident asini[/aq], nach Aussagen des [aq]Hugonis d. S. Victore l. 3. erudit. Didasc. c. 15. p. 15[/aq]. Ein Tugendhaffter/ sage ich/ achtet solches wenig/ in dem ihm über dieß wol bewust/ daß die Poesis, wie [aq]Cherus[/aq] im Ersten Teil der zusammen gedrukten Holländischen Poeten sagt/ [aq]rerum divinarum humanarumqve quinta essentia[/aq], oder/ wie [aq]A. S. Minturnus[/aq] in seinem Buch vom Poeten p. 18 spricht/ daß sie sey [aq]Oceanus omnium disciplinarum[/aq], [S] [aq]qvò illæ, ut inde ortum habuerunt, ita confluunt[/aq]; Er giebt auf die Verhönung nichts/ weil er weis/ daß ihr Ursprung Göttlich sey; Dann [aq]Poëtica elocutio à Scripturis sumsit exordium[/aq]/ nach dem Zeugniß des [aq]Cassiodori[/aq] über die Psalmen; Wie dieses Herr [aq]D. Bakius n Prolegomenis[/aq] seines erklärten Psalters weitläuftiger ausführet. Und ob gleich die Heiden was darzu gethan/ hat sie uns doch nebst der beweglichen Beredsamkeit wieder werden müssen: Dann wie die Israeliten das Gold denen Egyptier abnahmen; also haben wir Christen auch diese zwey edle Künste denen Heyden wieder entwendet/ und zu unserm Christlichen Gebrauch angewendet wie diese Redens-Art nachdenklich gelesen wird in [aq]I. Canon. can. 7. distinct. 37[/aq]. Dannenhero schleust ein Verständiger/ ie höher Ursprung der Tichtkunst/ ie wol anständiger sie auch allen Zierlich-gelährten sey. / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Aber das Außhöhnen/ welches alle Künste leiden müssen/ achtet ein Liebhaber der Tugend so wenig/ als jener [aq]Philosophus[/aq], welcher/ als man sagte/ es lachten ihn die Leute wegen seiner Gelehrsamkeit aus/ sprach; [aq]rident me illi, & illos rident asini[/aq], nach Aussagen des [aq]Hugonis d. S. Victore l. 3. erudit. Didasc. c. 15. p. 15[/aq]. Ein Tugendhaffter/ sage ich/ achtet solches wenig/ in dem ihm über dieß wol bewust/ daß die Poesis, wie [aq]Cherus[/aq] im Ersten Teil der zusammen gedrukten Holländischen Poeten sagt/ [aq]rerum divinarum humanarumqve quinta essentia[/aq], oder/ wie [aq]A. S. Minturnus[/aq] in seinem Buch vom Poeten p. 18 spricht/ daß sie sey [aq]Oceanus omnium disciplinarum[/aq], [S] [aq]qvò illæ, ut inde ortum habuerunt, ita confluunt[/aq]; Er giebt auf die Verhönung nichts/ weil er weis/ daß ihr Ursprung Göttlich sey; Dann [aq]Poëtica elocutio à Scripturis sumsit exordium[/aq]/ nach dem Zeugniß des [aq]Cassiodori[/aq] über die Psalmen; Wie dieses Herr [aq]D. Bakius n Prolegomenis[/aq] seines erklärten Psalters weitläuftiger ausführet. Und ob gleich die Heiden was darzu gethan/ hat sie uns doch nebst der beweglichen Beredsamkeit wieder werden müssen: Dann wie die Israeliten das Gold denen Egyptier abnahmen; also haben wir Christen auch diese zwey edle Künste denen Heyden wieder entwendet/ und zu unserm Christlichen Gebrauch angewendet wie diese Redens-Art nachdenklich gelesen wird in [aq]I. Canon. can. 7. distinct. 37[/aq]. Dannenhero schleust ein Verständiger/ ie höher Ursprung der Tichtkunst/ ie wol anständiger sie auch allen Zierlich-gelährten sey. / Fundstelle
Seite: (1-2) [16-17]
 
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Wie zierlich und nützlich ist sie [die Tichtkunst, J.T.] einem Gottesgelehrten? Was kan der durch ein Geistliches Lied einem betrübten Menschen vor Trost und Freude von GOtt und der Seeligkeit machen? Da man geht in vollen Sprüngen/ wenn man GOTTES Wort hört singen/ wie hierinnen der Seel. [aq]Luthierus[/aq] und der wolgeprüfete [aq]Paul Gerhardi, D. Müller[/aq] und [aq]D. Olerarius[/aq] bewehrte Meister seyn. Kein schlechtes Gebet beweget so sehr/ als dasjenige/ so in Reimen gefasset ist/ welches auch der Heyde gewust / wann er gesagt. [aq]Carmine dii superi placantur, carmine Manes[/aq]. / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Wie zierlich und nützlich ist sie [die Tichtkunst, J.T.] einem Gottesgelehrten? Was kan der durch ein Geistliches Lied einem betrübten Menschen vor Trost und Freude von GOtt und der Seeligkeit machen? Da man geht in vollen Sprüngen/ wenn man GOTTES Wort hört singen/ wie hierinnen der Seel. [aq]Luthierus[/aq] und der wolgeprüfete [aq]Paul Gerhardi, D. Müller[/aq] und [aq]D. Olerarius[/aq] bewehrte Meister seyn. Kein schlechtes Gebet beweget so sehr/ als dasjenige/ so in Reimen gefasset ist/ welches auch der Heyde gewust / wann er gesagt. [aq]Carmine dii superi placantur, carmine Manes[/aq]. / Fundstelle
Seite: (3) [18]
 
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: so geht doch solches nur dahin/ daß man sich nicht einzig und allein drauflegen und eine Profeßion daraus machen solle/ und leßt es zu/ daß ein verständiger David/ ein kluger Salomo ein gelährter [aq]Carolus Magnus[/aq] (a. [[aq]Gryphiand[/aq]. Weichbild [aq]c. 5. p. 10[/aq]]) ein verständiger [aq]Alphonsus[/aq], (b. [[aq]Buchanan. l. 10. rer. Scot. p.m. 372.[/aq]]) ein erfahrner [aq]Jacobus[/aq] in Engeland/ einen Vers mache/ und nicht aus Dürfftigkeit/ sondern zur Lust und Gemühts Ergözzlichkeit sich des Tichtens bediene/ und etwann ein geistlich Lied wie vor diesem [aq]Wilhel. IV. D. Sax[/aq]. Das Lied GOTT der du hast Friede gegeben/ dem Himmel zu Ehren aufsezze/ oder sonst was Zierliches zur Ergezzung verfertige. / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: so geht doch solches nur dahin/ daß man sich nicht einzig und allein drauflegen und eine Profeßion daraus machen solle/ und leßt es zu/ daß ein verständiger David/ ein kluger Salomo ein gelährter [aq]Carolus Magnus[/aq] (a. [[aq]Gryphiand[/aq]. Weichbild [aq]c. 5. p. 10[/aq]]) ein verständiger [aq]Alphonsus[/aq], (b. [[aq]Buchanan. l. 10. rer. Scot. p.m. 372.[/aq]]) ein erfahrner [aq]Jacobus[/aq] in Engeland/ einen Vers mache/ und nicht aus Dürfftigkeit/ sondern zur Lust und Gemühts Ergözzlichkeit sich des Tichtens bediene/ und etwann ein geistlich Lied wie vor diesem [aq]Wilhel. IV. D. Sax[/aq]. Das Lied GOTT der du hast Friede gegeben/ dem Himmel zu Ehren aufsezze/ oder sonst was Zierliches zur Ergezzung verfertige. / Fundstelle
Seite: (4) [19]
 
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: §. 6 Zur Poetischen Zierligkeit / kömt noch dieses/ daß man eine oder die andere Redens-Art von einer Fabel hernehme: Deßwegen man sich die Namen der Heidnischen Götter/ (nicht alß wenn wir sie davor ehren wolten) wie auch die Fabeln aus des [aq]Hesiodi Theogonia, Natali comite[/aq] und anderen bekannt machen soll/ denn/ wie [aq]Mathesius in con, 9. H. Luth. p. 98[/aq]. sagt/ so ist jo in den Fabeln auch hohe Weißheit von den Alten verborgen. ¶ §. 7. Doch ists fein/ wenn ein Mensch sein Carmen nicht ganz und gar anfüllet mit den Namen der Heyden Gözen/ (denn solches wird von den meisten ausgelachet) sondern sich hierinnen mäßget; Auch sie nicht anrüffet; sondern/ wie Harsdörffer spricht/ ihre Namen gebraucht um die Laster und Tugenden dardurch besser darzustellen. / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: §. 6 Zur Poetischen Zierligkeit / kömt noch dieses/ daß man eine oder die andere Redens-Art von einer Fabel hernehme: Deßwegen man sich die Namen der Heidnischen Götter/ (nicht alß wenn wir sie davor ehren wolten) wie auch die Fabeln aus des [aq]Hesiodi Theogonia, Natali comite[/aq] und anderen bekannt machen soll/ denn/ wie [aq]Mathesius in con, 9. H. Luth. p. 98[/aq]. sagt/ so ist jo in den Fabeln auch hohe Weißheit von den Alten verborgen. ¶ §. 7. Doch ists fein/ wenn ein Mensch sein Carmen nicht ganz und gar anfüllet mit den Namen der Heyden Gözen/ (denn solches wird von den meisten ausgelachet) sondern sich hierinnen mäßget; Auch sie nicht anrüffet; sondern/ wie Harsdörffer spricht/ ihre Namen gebraucht um die Laster und Tugenden dardurch besser darzustellen. / Fundstelle
Seite: (25) [40]
 
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: §. 2. Wie nun die Reimen in der Hebreischen Sprache anzutreffen (welches Buxdorff [aq]Gramm. p. 629[/aq]. aus dem Psalter beweiset;) wie sie auch anzutreffen in der Lateinischen/ (da [S] man nicht allein in der Mitte des Wortes den Reim/ als [aq]bella puella decoræ more pa læstræ[/aq] beobachtet/ wie [aq]P. Caroli. Aim. Gell, c. 19. p. m. 499[/aq]. schreibt/ sondern auch am Ende/ wie [aq]Bernhardus und Cremcovius[/aq] gethan: Also auch [aq]Lucanus: Majores in luce moras tu sola furentem, inde virum poteras atqve hinc retinere[/aq] parentem. Wie hiervon zusehen seyn [aq]Massenius l. 2. Pal. E. Poët.c. 29. und Jac. Balde in Philomela[/aq], und gedachter [aq]Ph. Caroli d. I[/aq]. ;) Also sind sie in der teutschen Sprache am allerbekantesten. / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: §. 2. Wie nun die Reimen in der Hebreischen Sprache anzutreffen (welches Buxdorff [aq]Gramm. p. 629[/aq]. aus dem Psalter beweiset;) wie sie auch anzutreffen in der Lateinischen/ (da [S] man nicht allein in der Mitte des Wortes den Reim/ als [aq]bella puella decoræ more pa læstræ[/aq] beobachtet/ wie [aq]P. Caroli. Aim. Gell, c. 19. p. m. 499[/aq]. schreibt/ sondern auch am Ende/ wie [aq]Bernhardus und Cremcovius[/aq] gethan: Also auch [aq]Lucanus: Majores in luce moras tu sola furentem, inde virum poteras atqve hinc retinere[/aq] parentem. Wie hiervon zusehen seyn [aq]Massenius l. 2. Pal. E. Poët.c. 29. und Jac. Balde in Philomela[/aq], und gedachter [aq]Ph. Caroli d. I[/aq]. ;) Also sind sie in der teutschen Sprache am allerbekantesten. / Fundstelle
Seite: (27-28) [42-43]
 
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: IV. Man muß nicht Lust tragen an garstigen unflätigen Possen/ und ärgerlichen Liedern/ denn sonst triffts ein/ was [aq]Hieronymus[/aq] beym [aq]Grutero[/aq] in Face artium lib. Syll. 5. c. 7. p. 120. spricht/ [aq]Poetarum Versus esse pabulum Dæmonum[/aq], und mus darnach heissen/ was [aq]Paulinus Epist[/aq]. 7. gesagt: [aq]Negant Camænis, nec patent Apollini dicata Christo pectora[/aq]. Nicht alle Gedichte sind zu lesen verboten/ sagt [aq]Gregorius lib. 9. Regist. Ep. 49[/aq]. sondern nur diejenige/ [aq]quae libidinis fomenta excitant[/aq], denn man opfert dem Teufel nicht nur allein/ wenn man ihm Weirauch anzündet/ sondern wenn man auch Lust hat an garstigen und lust-reizenden Rede-Arten und Liedern. / Rang
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Eigenschaft / Exempelpolitik: IV. Man muß nicht Lust tragen an garstigen unflätigen Possen/ und ärgerlichen Liedern/ denn sonst triffts ein/ was [aq]Hieronymus[/aq] beym [aq]Grutero[/aq] in Face artium lib. Syll. 5. c. 7. p. 120. spricht/ [aq]Poetarum Versus esse pabulum Dæmonum[/aq], und mus darnach heissen/ was [aq]Paulinus Epist[/aq]. 7. gesagt: [aq]Negant Camænis, nec patent Apollini dicata Christo pectora[/aq]. Nicht alle Gedichte sind zu lesen verboten/ sagt [aq]Gregorius lib. 9. Regist. Ep. 49[/aq]. sondern nur diejenige/ [aq]quae libidinis fomenta excitant[/aq], denn man opfert dem Teufel nicht nur allein/ wenn man ihm Weirauch anzündet/ sondern wenn man auch Lust hat an garstigen und lust-reizenden Rede-Arten und Liedern. / Fundstelle
Seite: (7) [22]
 
Eigenschaft / Exempelpolitik
§. 2. Nun müssen wir Christen zwar gestehen/ daß [aq]Martialis[/aq] nicht darmit auskomme/ [aq]Lasciva est nobis pagina, vita proba[/aq], und wie [aq]Adrianus[/aq] von dem [aq]Voconio[/aq] gesagt/ [aq]Lascivus versu, mente pudicus erat[/aq]; Dann es ist nach unsers Heilandes Meinung kein einiges unhöfliches Wort zu reden vergönnt/ in Erwegung daß darvon soll Rechenschafft gegeben werden: Sondern diejenige loben wir/ welche ehrliche Scherze mit ehrlichen keuschen Worten einführen. Denen kan nicht allein das obige Urtel CHRisti nicht nachteilig seyn/ sondern sie sind noch zu loben/ weil auch der S. [aq]D. Finkius[/aq] sagt/ die H. Schrift ließ solche Scherzworte auch wol zu/ wenn sie sagt: Eure Rede sey gewürzet/ da [aq]Sal[/aq] so viel könte heissen/ als eine ehrliche Scherz- und Lust-Rede. ¶ §. 3 Also wann ich solt und müste Sachen einführen/ derer man sich zu schämen hat/ macht ichs wie Opiz ¶ Es kam dahin/ wohins zu kommen wehrt/ ¶ Da wo man auf die Wand den blossen Rükken kehrt. ¶ Also hat auch der edle Poet [aq]Sannazar[/aq] etwas genennet: [S] ¶ -- [aq]Unde prodire solent[/aq] ¶ [aq]Qvæ de Sabaeis nil spirant messibus auræ[/aq]. ¶ [aq]Virgilius[/aq] nennt/ das ich nicht sagen mag/ arvum genitale, wie solche Keuschheit auch bey den Ebräern bekannt ist/ die nennen [aq]partes genitales, Pedes, hinc urina dicta est[/aq] Pedum aqva 2. reg. 18. 27. [aq]Sumere aqvam est ad secreta ventris ire Jud. 3. 25. 1. Sam. 24, 4[/aq], Drusius qq. Ebr. l. 1. q 35. p. 29. sqq. ¶ §. 4. Buhlen Lieder und garstige Hochzeit Sachen zuschreiben kömt keinem rechtschaffenen Christen viel weniger Poeten zu/ welcher dem gemeinen Wesen in Lobung der Tugenden und Scheltung der Laster dienen soll. [aq]vid. sup. p. 9[/aq]. ¶ §. 5. Derowegen mag niemand meinen/ daß die unhöffliche Lieder/ so hin und her bey den Liedermännern anzutreffen/ von einem ehrlichen Gemüht/ sondern vielmehr von ungelehrten Liedes-Phantasten geschmiedet seyn.
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: §. 2. Nun müssen wir Christen zwar gestehen/ daß [aq]Martialis[/aq] nicht darmit auskomme/ [aq]Lasciva est nobis pagina, vita proba[/aq], und wie [aq]Adrianus[/aq] von dem [aq]Voconio[/aq] gesagt/ [aq]Lascivus versu, mente pudicus erat[/aq]; Dann es ist nach unsers Heilandes Meinung kein einiges unhöfliches Wort zu reden vergönnt/ in Erwegung daß darvon soll Rechenschafft gegeben werden: Sondern diejenige loben wir/ welche ehrliche Scherze mit ehrlichen keuschen Worten einführen. Denen kan nicht allein das obige Urtel CHRisti nicht nachteilig seyn/ sondern sie sind noch zu loben/ weil auch der S. [aq]D. Finkius[/aq] sagt/ die H. Schrift ließ solche Scherzworte auch wol zu/ wenn sie sagt: Eure Rede sey gewürzet/ da [aq]Sal[/aq] so viel könte heissen/ als eine ehrliche Scherz- und Lust-Rede. ¶ §. 3 Also wann ich solt und müste Sachen einführen/ derer man sich zu schämen hat/ macht ichs wie Opiz ¶ Es kam dahin/ wohins zu kommen wehrt/ ¶ Da wo man auf die Wand den blossen Rükken kehrt. ¶ Also hat auch der edle Poet [aq]Sannazar[/aq] etwas genennet: [S] ¶ -- [aq]Unde prodire solent[/aq] ¶ [aq]Qvæ de Sabaeis nil spirant messibus auræ[/aq]. ¶ [aq]Virgilius[/aq] nennt/ das ich nicht sagen mag/ arvum genitale, wie solche Keuschheit auch bey den Ebräern bekannt ist/ die nennen [aq]partes genitales, Pedes, hinc urina dicta est[/aq] Pedum aqva 2. reg. 18. 27. [aq]Sumere aqvam est ad secreta ventris ire Jud. 3. 25. 1. Sam. 24, 4[/aq], Drusius qq. Ebr. l. 1. q 35. p. 29. sqq. ¶ §. 4. Buhlen Lieder und garstige Hochzeit Sachen zuschreiben kömt keinem rechtschaffenen Christen viel weniger Poeten zu/ welcher dem gemeinen Wesen in Lobung der Tugenden und Scheltung der Laster dienen soll. [aq]vid. sup. p. 9[/aq]. ¶ §. 5. Derowegen mag niemand meinen/ daß die unhöffliche Lieder/ so hin und her bey den Liedermännern anzutreffen/ von einem ehrlichen Gemüht/ sondern vielmehr von ungelehrten Liedes-Phantasten geschmiedet seyn. / Rang
Normaler Rang
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: §. 2. Nun müssen wir Christen zwar gestehen/ daß [aq]Martialis[/aq] nicht darmit auskomme/ [aq]Lasciva est nobis pagina, vita proba[/aq], und wie [aq]Adrianus[/aq] von dem [aq]Voconio[/aq] gesagt/ [aq]Lascivus versu, mente pudicus erat[/aq]; Dann es ist nach unsers Heilandes Meinung kein einiges unhöfliches Wort zu reden vergönnt/ in Erwegung daß darvon soll Rechenschafft gegeben werden: Sondern diejenige loben wir/ welche ehrliche Scherze mit ehrlichen keuschen Worten einführen. Denen kan nicht allein das obige Urtel CHRisti nicht nachteilig seyn/ sondern sie sind noch zu loben/ weil auch der S. [aq]D. Finkius[/aq] sagt/ die H. Schrift ließ solche Scherzworte auch wol zu/ wenn sie sagt: Eure Rede sey gewürzet/ da [aq]Sal[/aq] so viel könte heissen/ als eine ehrliche Scherz- und Lust-Rede. ¶ §. 3 Also wann ich solt und müste Sachen einführen/ derer man sich zu schämen hat/ macht ichs wie Opiz ¶ Es kam dahin/ wohins zu kommen wehrt/ ¶ Da wo man auf die Wand den blossen Rükken kehrt. ¶ Also hat auch der edle Poet [aq]Sannazar[/aq] etwas genennet: [S] ¶ -- [aq]Unde prodire solent[/aq] ¶ [aq]Qvæ de Sabaeis nil spirant messibus auræ[/aq]. ¶ [aq]Virgilius[/aq] nennt/ das ich nicht sagen mag/ arvum genitale, wie solche Keuschheit auch bey den Ebräern bekannt ist/ die nennen [aq]partes genitales, Pedes, hinc urina dicta est[/aq] Pedum aqva 2. reg. 18. 27. [aq]Sumere aqvam est ad secreta ventris ire Jud. 3. 25. 1. Sam. 24, 4[/aq], Drusius qq. Ebr. l. 1. q 35. p. 29. sqq. ¶ §. 4. Buhlen Lieder und garstige Hochzeit Sachen zuschreiben kömt keinem rechtschaffenen Christen viel weniger Poeten zu/ welcher dem gemeinen Wesen in Lobung der Tugenden und Scheltung der Laster dienen soll. [aq]vid. sup. p. 9[/aq]. ¶ §. 5. Derowegen mag niemand meinen/ daß die unhöffliche Lieder/ so hin und her bey den Liedermännern anzutreffen/ von einem ehrlichen Gemüht/ sondern vielmehr von ungelehrten Liedes-Phantasten geschmiedet seyn. / Fundstelle
Seite: (26-27) [41-42]
 
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Bisweilen auch von einem Anagrammate oder Letterwechsel/ [aq]cui magnam efficacitatem inesse ridiculè putant Cabbalistae[/aq]. Capnio. l. 1. (wie dieser Wechsel leicht zu machen/ und daß darbey ein völliger [aq]Sésus[/aq] heraus kommen müsse/ berichtet Harsdorf. im Trichter.) [...] Andere machen ein Gedicht vermittels der Trigonischen oder dreyekk Zahl-art. Durch welche Zahlen/ nach Rabbinischer [aq]Cabbalae[/aq]-Art/ der Name dessen/ welchem man ein Gedicht aufsezt/ in andere Wörter verändert wird/ die eben sol-[S]che Zahl Summa machen/ als das [aq]nomen convertendum[/aq] hatte. / Rang
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Bisweilen auch von einem Anagrammate oder Letterwechsel/ [aq]cui magnam efficacitatem inesse ridiculè putant Cabbalistae[/aq]. Capnio. l. 1. (wie dieser Wechsel leicht zu machen/ und daß darbey ein völliger [aq]Sésus[/aq] heraus kommen müsse/ berichtet Harsdorf. im Trichter.) [...] Andere machen ein Gedicht vermittels der Trigonischen oder dreyekk Zahl-art. Durch welche Zahlen/ nach Rabbinischer [aq]Cabbalae[/aq]-Art/ der Name dessen/ welchem man ein Gedicht aufsezt/ in andere Wörter verändert wird/ die eben sol-[S]che Zahl Summa machen/ als das [aq]nomen convertendum[/aq] hatte. / Fundstelle
Seite: (40-41) [55-56]
 
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Oder wie Bischoff [aq]Freculphus[/aq] in dem Gedicht vor seinem [aq]Chronico[/aq], daß er an seinen Lehrmeister [aq]Elisacharum[/aq] schreibet/ sagt; ¶ Hæc cecini breviter memorans, venerande Sacerdos / Rang
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Oder wie Bischoff [aq]Freculphus[/aq] in dem Gedicht vor seinem [aq]Chronico[/aq], daß er an seinen Lehrmeister [aq]Elisacharum[/aq] schreibet/ sagt; ¶ Hæc cecini breviter memorans, venerande Sacerdos / Fundstelle
Seite: (5) [20]
 
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: und wie der Seel. [aq]Lutherus[/aq] im 51. Psalm/ das Wort Entsündigen/ braucht/ und bey den Teutschen Sprach-Schreibern dadurch Lob verdienet hat. / Rang
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Eigenschaft / Exempelpolitik: und wie der Seel. [aq]Lutherus[/aq] im 51. Psalm/ das Wort Entsündigen/ braucht/ und bey den Teutschen Sprach-Schreibern dadurch Lob verdienet hat. / Fundstelle
Seite: (20) [35]
 
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]DEO SOLI[/aq]. ¶ cujus ¶ [aq]POEMA SUMUS[/aq] ¶ Eph. 2. v. 10. ¶ [aq]GLORIA[/aq]. / Rang
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Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]DEO SOLI[/aq]. ¶ cujus ¶ [aq]POEMA SUMUS[/aq] ¶ Eph. 2. v. 10. ¶ [aq]GLORIA[/aq]. / Fundstelle
Seite: (42) [57]
 
Eigenschaft / Textanhänge
 
Eigenschaft / Textanhänge: [aq]INDEX RERUM PHILOLOGICARUM. in Diebus Poëticis occurrentium[/aq]. / Rang
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Eigenschaft / Textanhänge: [aq]INDEX RERUM PHILOLOGICARUM. in Diebus Poëticis occurrentium[/aq]. / Fundstelle
Seite: (unpag.) [58]
 
Eigenschaft / Textanhänge
 
Eigenschaft / Textanhänge: A.-Z. Erster Theil/ Von Poetischen und Philologischen Wochen- und etlichen Fest-Tagen. / Rang
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Eigenschaft / Textanhänge: A.-Z. Erster Theil/ Von Poetischen und Philologischen Wochen- und etlichen Fest-Tagen. / Fundstelle
Seite: (unpag.) [62]
 
Eigenschaft / Textanhänge
 
Eigenschaft / Textanhänge: A-Z D W. Ander Theil Von Madrigalen und anderen Gedichten [...] / Rang
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Eigenschaft / Textanhänge: A-Z D W. Ander Theil Von Madrigalen und anderen Gedichten [...] / Fundstelle
Seite: (unpag.) [212]
 
Eigenschaft / Sprachgenealogien
 
Eigenschaft / Sprachgenealogien: §. 2. Wie nun die Reimen in der Hebreischen Sprache anzutreffen (welches Buxdorff [aq]Gramm. p. 629[/aq]. aus dem Psalter beweiset;) wie sie auch anzutreffen in der Lateinischen/ (da [S] man nicht allein in der Mitte des Wortes den Reim/ als [aq]bella puella decoræ more pa læstræ[/aq] beobachtet/ wie [aq]P. Caroli. Aim. Gell, c. 19. p. m. 499[/aq]. schreibt/ sondern auch am Ende/ wie [aq]Bernhardus und Cremcovius[/aq] gethan: Also auch [aq]Lucanus: Majores in luce moras tu sola furentem, inde virum poteras atqve hinc retinere[/aq] parentem. Wie hiervon zusehen seyn [aq]Massenius l. 2. Pal. E. Poët.c. 29. und Jac. Balde in Philomela[/aq], und gedachter [aq]Ph. Caroli d. I[/aq]. ;) Also sind sie in der teutschen Sprache am allerbekantesten. / Rang
 
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Eigenschaft / Sprachgenealogien: §. 2. Wie nun die Reimen in der Hebreischen Sprache anzutreffen (welches Buxdorff [aq]Gramm. p. 629[/aq]. aus dem Psalter beweiset;) wie sie auch anzutreffen in der Lateinischen/ (da [S] man nicht allein in der Mitte des Wortes den Reim/ als [aq]bella puella decoræ more pa læstræ[/aq] beobachtet/ wie [aq]P. Caroli. Aim. Gell, c. 19. p. m. 499[/aq]. schreibt/ sondern auch am Ende/ wie [aq]Bernhardus und Cremcovius[/aq] gethan: Also auch [aq]Lucanus: Majores in luce moras tu sola furentem, inde virum poteras atqve hinc retinere[/aq] parentem. Wie hiervon zusehen seyn [aq]Massenius l. 2. Pal. E. Poët.c. 29. und Jac. Balde in Philomela[/aq], und gedachter [aq]Ph. Caroli d. I[/aq]. ;) Also sind sie in der teutschen Sprache am allerbekantesten. / Fundstelle
 
Seite: (27-28) [42-43]

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