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Sprache | Bezeichnung | Beschreibung | Auch bekannt als |
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Deutsch | UM GOtt/ Kunst und die Tugendhafften nach Vermögen zu ehren/ und meine andere Studien zu ver-fassen habe ich die Feder zu diesen Sachen angesezzet; und weil ihrer viel andere Ergözzungen suchen und ihre Zeit dadurch verkürzen wollen / auch solche nicht selten mit Gefahr grosser Beschimpfung verüben/ habe ich gedacht/ stat eines solchen Nebenwerks mich der göttlichen Dichtkunst zubedienen. Und ob gleich etliche sagen/ daß solche sich mit denen / so der Gottes Lehre obliegen/ nicht befreunden könte/ massen es gleiche Fügniß hätte/ als wenn man Greiffe zu denen Pferden spannen wolte/ wie H. D. Dannhawer mit solchen Worten derer obgedachten Irrtuhm erzehlet; So weis doch iedweder/ so Verstand hat/ daß solches weit vom Ziel der Warheit abgehe. Denn ich wil hier nicht anführen / daß GOTT selbsten die Dichtkunst geehret / in dem er (nach etlicher Ausleger Meinung/ wie der Ehrw. [aq]Beda[/aq] in der Erkl. [S] des 45. Ps. des schönen Gedichts/ auf die Vermählung des HErrn JEsu mit seiner Kirchen/ [aq]p.m.[/aq] 528. schreibet) also singet: [aq]Ebullit cor meum (rem) verbum bonum[/aq]; alwo zwar durch das [aq]ebullire[/aq], von etlichen verstanden wird die [aq]ineffabilis generatio[/aq], und durch das [aq]Cor meum[/aq], die [aq]intima substantia DEI, quâ occultus est quicquid est[/aq]; so hat doch solche Worte H. Lutherus gegeben/ mein Herz dichtet ein feines Lied; Dieses sag ich/ wil ich aniezt übergehen/ und nur das erwehnen/ wenn der obgenennten irrenden Sazz auf festem Grunde bestehen solte/ so hätte Moses nicht singen dürffen/ der sinnreicheste Orfeus auf Sion/ David hätte auch seine Lauten und Dicht-Kunst hinlegen müssen/ Salomo hätte das herrlichste und vortrefflichste Lied/ wie es [aq]Münsterus[/aq], das geistliche Gedicht/ wie es [aq]Glasius[/aq], das [aq]Carmen Spirituale Bucolicum[/aq], wie es der S. Gerhard nennet/ das hohe Lied/ von der Liebe des Himmelischen Bräutgams und seiner Braut der Kirchen/ in den Weingärten Engaddi unter den schönsten Palmen und wolriechenden Balsambaumen nicht dichten/ und über die 1005. Lieder/ (1. König 4.) nicht 500. Bücher voll Gesange/ wie Josephus 8. B. 2. Cap. bezeuget/ schreiben/ und der rechtgläubigen Kirchen hellflammende Liechter/ Lutherus/ Selnekker/ Bekker und andere hätten ihre Lieder-Schreib-Feder nicht ansezzen dürffen. Und zu dem/ wer wolte sagen/ daß es Gott mißfiele/ wenn man ihn lobte/ wer lobet aber GOtt mehr/ als ein Dichter / wie Herr Rist singt: ¶ Wenn lobet GOtt ein reiner Mund? ¶ Wer ehret ihn aus Herzen-Grund? ¶ Ich mein/ es thuns Poeten. ¶ Wer singet GOtt ein Liedelein? ¶ Ich sage/ daß es Dichter seyn. ¶ Wer wolte doch sagen/ daß die übel thäten/ welche mit Dichten die teutsche Mutter Sprache wo nicht vermehren/ doch auch nicht vermindern/ und durch dz Lobgetöne der aufrichtigen Zungen/ und mit warhafftiger Feder die [S] Tugendhafften also bebalsamiren/ daß sie in undenklich Jahre hinaus/ auch ob gleich entseelet/ einen lieblichen Geruch behalten können? |
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