Poetischer Wegweiser (Q133): Unterschied zwischen den Versionen

 
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Eigenschaft / SekundärliteraturEigenschaft / Sekundärliteratur
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: Es ist nehmlich nur berührtes und [aq]disponirtes Carmen Anno[/aq] 1709. den 24. [aq]Junii[/aq] auf einen Schönburgischen [aq]Theologum[/aq] in Waldenburg gedrucket worden / Rang
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Es ist nehmlich nur berührtes und [aq]disponirtes Carmen Anno[/aq] 1709. den 24. [aq]Junii[/aq] auf einen Schönburgischen [aq]Theologum[/aq] in Waldenburg gedrucket worden / Fundstelle
Seite: (115) [145]
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eben also abgeschmackt ists auch, wenn man die Worte oder Syllben über Gebühr verkürtzet oder verlängert, wie in diesen Kirchen-Gesängen: ¶ Gib deinem Volck einerley Sinn auf Erd etc. ¶ [...] ¶ Denn im ersten muß es völlig Erden, im andern aber nur GOtt heissen. Hier [aq]protesti[/aq]re ich zwar einmahl vor allemahl wider alle Läster-Zungen, welche mich etwan beschuldigen möchten, als wenn ich die Geistreichen Kirchen-Gesänge Gottseliger Alten bößlich durchzöge, allein ich sage von Grund des Hertzens, daß ich sie ihrem Geiste und der guten [aq]Intention[/aq] derer seel. [S] [aq]Autorum[/aq] nach höher [aq]aestimir[/aq]e, als die [aq]galantest[/aq]en [aq]Ari[/aq]en der heutigen Poeten. Sie haben freilich die reine Poesie dazumahl nicht gehabt, inzwischen lassen sich die Fehler daraus am besten zeigen. Wiewohl es finden sich auch Kirchen-Gesänge, welche fast nach allen Grund-Sätzen der heutigen Welt richtig sind, wie mich dann unter andern das Lied: HErr JEsu Christ/ du höchstes etc. offt inniglich vergnüget. [...] Ich gestehe, wie gesagt, gerne, daß dabey wenig oder keine Andacht, vielmehr aber Aergerniß empfinde, und getraue mir mit einem andächtigen Vater-unser etc. GOtt einen weit grössern Dienst zu thun. Soll und muß es aber gesungen seyn, so will ich ja lieber einen Psalm oder Lobgesang/ in ungebundener Rede anstimmen, ehe ich etwan in Ermangelung eines reinen poetischen Liedes der [aq]galant[/aq]en teutschen Sprache so viel Gewalt thun wolte. Denn da ist es gewiß, daß in einem eintzigen: O! du GOttes Lamm/ das der Welt Sünde trägt etc. oder Christe, du Lamm GOttes, der du trägst die Sünde der [S] Welt, erbarme dich unser, desgleichen in dem gewöhnlichen Gesange: GOtt sey uns gnädig und barmhertzig etc. oder in dem Lobgesange Mariä: Meine Seele erhebt den HErrn etc. etc. mehr Krafft enthalten, als in hundert so ungereimten Liedern. Ich will der [aq]Autorum[/aq] zu schonen in Exempeln anzuführen mich nicht aufhalten; gebe aber einem ieden selbst zu überlegen, woher es komme/ daß nicht nur der ungelehrte Pöbel, sondern auch wohl verständige Leute öffters ins Gelack hinein singen, daß kein Verstand heraus kömmt, und niemand verstehet, was er singet, und bey GOtt haben will. Ob, und wie solchem Ubel abzuhelffen, will ietzo, weil es eben meines Ammtes nicht, nicht berühren. So viel sage nur noch, daß ich mir öffters selbst neue Lieder nach alten beweglichen Kirchen-Melodeyen machen müssen, wenn ich in diesen oder jenen Stücke meine Andacht recht haben wollen, und in denen Gesang-Büchern nichts tüchtiges habe finden können.
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Eben also abgeschmackt ists auch, wenn man die Worte oder Syllben über Gebühr verkürtzet oder verlängert, wie in diesen Kirchen-Gesängen: ¶ Gib deinem Volck einerley Sinn auf Erd etc. ¶ [...] ¶ Denn im ersten muß es völlig Erden, im andern aber nur GOtt heissen. Hier [aq]protesti[/aq]re ich zwar einmahl vor allemahl wider alle Läster-Zungen, welche mich etwan beschuldigen möchten, als wenn ich die Geistreichen Kirchen-Gesänge Gottseliger Alten bößlich durchzöge, allein ich sage von Grund des Hertzens, daß ich sie ihrem Geiste und der guten [aq]Intention[/aq] derer seel. [S] [aq]Autorum[/aq] nach höher [aq]aestimir[/aq]e, als die [aq]galantest[/aq]en [aq]Ari[/aq]en der heutigen Poeten. Sie haben freilich die reine Poesie dazumahl nicht gehabt, inzwischen lassen sich die Fehler daraus am besten zeigen. Wiewohl es finden sich auch Kirchen-Gesänge, welche fast nach allen Grund-Sätzen der heutigen Welt richtig sind, wie mich dann unter andern das Lied: HErr JEsu Christ/ du höchstes etc. offt inniglich vergnüget. [...] Ich gestehe, wie gesagt, gerne, daß dabey wenig oder keine Andacht, vielmehr aber Aergerniß empfinde, und getraue mir mit einem andächtigen Vater-unser etc. GOtt einen weit grössern Dienst zu thun. Soll und muß es aber gesungen seyn, so will ich ja lieber einen Psalm oder Lobgesang/ in ungebundener Rede anstimmen, ehe ich etwan in Ermangelung eines reinen poetischen Liedes der [aq]galant[/aq]en teutschen Sprache so viel Gewalt thun wolte. Denn da ist es gewiß, daß in einem eintzigen: O! du GOttes Lamm/ das der Welt Sünde trägt etc. oder Christe, du Lamm GOttes, der du trägst die Sünde der [S] Welt, erbarme dich unser, desgleichen in dem gewöhnlichen Gesange: GOtt sey uns gnädig und barmhertzig etc. oder in dem Lobgesange Mariä: Meine Seele erhebt den HErrn etc. etc. mehr Krafft enthalten, als in hundert so ungereimten Liedern. Ich will der [aq]Autorum[/aq] zu schonen in Exempeln anzuführen mich nicht aufhalten; gebe aber einem ieden selbst zu überlegen, woher es komme/ daß nicht nur der ungelehrte Pöbel, sondern auch wohl verständige Leute öffters ins Gelack hinein singen, daß kein Verstand heraus kömmt, und niemand verstehet, was er singet, und bey GOtt haben will. Ob, und wie solchem Ubel abzuhelffen, will ietzo, weil es eben meines Ammtes nicht, nicht berühren. So viel sage nur noch, daß ich mir öffters selbst neue Lieder nach alten beweglichen Kirchen-Melodeyen machen müssen, wenn ich in diesen oder jenen Stücke meine Andacht recht haben wollen, und in denen Gesang-Büchern nichts tüchtiges habe finden können. / Rang
 
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: Eben also abgeschmackt ists auch, wenn man die Worte oder Syllben über Gebühr verkürtzet oder verlängert, wie in diesen Kirchen-Gesängen: ¶ Gib deinem Volck einerley Sinn auf Erd etc. ¶ [...] ¶ Denn im ersten muß es völlig Erden, im andern aber nur GOtt heissen. Hier [aq]protesti[/aq]re ich zwar einmahl vor allemahl wider alle Läster-Zungen, welche mich etwan beschuldigen möchten, als wenn ich die Geistreichen Kirchen-Gesänge Gottseliger Alten bößlich durchzöge, allein ich sage von Grund des Hertzens, daß ich sie ihrem Geiste und der guten [aq]Intention[/aq] derer seel. [S] [aq]Autorum[/aq] nach höher [aq]aestimir[/aq]e, als die [aq]galantest[/aq]en [aq]Ari[/aq]en der heutigen Poeten. Sie haben freilich die reine Poesie dazumahl nicht gehabt, inzwischen lassen sich die Fehler daraus am besten zeigen. Wiewohl es finden sich auch Kirchen-Gesänge, welche fast nach allen Grund-Sätzen der heutigen Welt richtig sind, wie mich dann unter andern das Lied: HErr JEsu Christ/ du höchstes etc. offt inniglich vergnüget. [...] Ich gestehe, wie gesagt, gerne, daß dabey wenig oder keine Andacht, vielmehr aber Aergerniß empfinde, und getraue mir mit einem andächtigen Vater-unser etc. GOtt einen weit grössern Dienst zu thun. Soll und muß es aber gesungen seyn, so will ich ja lieber einen Psalm oder Lobgesang/ in ungebundener Rede anstimmen, ehe ich etwan in Ermangelung eines reinen poetischen Liedes der [aq]galant[/aq]en teutschen Sprache so viel Gewalt thun wolte. Denn da ist es gewiß, daß in einem eintzigen: O! du GOttes Lamm/ das der Welt Sünde trägt etc. oder Christe, du Lamm GOttes, der du trägst die Sünde der [S] Welt, erbarme dich unser, desgleichen in dem gewöhnlichen Gesange: GOtt sey uns gnädig und barmhertzig etc. oder in dem Lobgesange Mariä: Meine Seele erhebt den HErrn etc. etc. mehr Krafft enthalten, als in hundert so ungereimten Liedern. Ich will der [aq]Autorum[/aq] zu schonen in Exempeln anzuführen mich nicht aufhalten; gebe aber einem ieden selbst zu überlegen, woher es komme/ daß nicht nur der ungelehrte Pöbel, sondern auch wohl verständige Leute öffters ins Gelack hinein singen, daß kein Verstand heraus kömmt, und niemand verstehet, was er singet, und bey GOtt haben will. Ob, und wie solchem Ubel abzuhelffen, will ietzo, weil es eben meines Ammtes nicht, nicht berühren. So viel sage nur noch, daß ich mir öffters selbst neue Lieder nach alten beweglichen Kirchen-Melodeyen machen müssen, wenn ich in diesen oder jenen Stücke meine Andacht recht haben wollen, und in denen Gesang-Büchern nichts tüchtiges habe finden können. / Fundstelle
 
Seite: (13-15) [31-33]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
[aq]Collatione[/aq] geschicht es, wenn zwey Personen gleiches Nahmens mit einander verglichen werden. Bey Beerdigung eines Priesters, der Elias geheissen, wäre das [aq]Thema[/aq]: Der im [S] Himmel-gefahrne Elias. Oder auf einen Priester, Nahmens Michael: Der mit dem Drachen streitende Michael etc. ¶ [aq]Oppositione[/aq], wenn man erweiset, daß zwey Personen gleiches Nahmens einander ungleich sind. Also könnte man einen Joseph durch folgendes [aq]Thema[/aq] durchziehen: Der unkeusche Joseph, oder der unrecht benahmte Joseph. Auf einen Saul: Der GOtt dienende Saulus. Johannes ausser dem Kercker. ¶ [aq]Significatione[/aq], da ich die Bedeutung des Nahmens vor mich nehme, und erweise, daß eine Person damit übereinkomme, oder nicht. [aq]v. g[/aq]. Auf einen Petrum: Der unwanckelbahre Felß: Auf einen, der Petrus Müller heisset: Die auf den Felß gegründete Mühle: Auf einen Priester/ der Petrus Fischer heisset: Der reiche Fischzug Petri. Auf einen, der Samuel heisset: Der von GOtt erbetene Samuel. Auf eine Braut Dorothea: Die beste Gabe GOttes. Eine die Maria heisset: Die wohlgeplagte Mara. Auf einen Priester/ Nahmens Kinder-Vater: Der im Werck und Nahmen getreue Kinder-Vater. Auf einen, der Christoph Maurer heisset: Die auf Christum gegründete Mauer etc. Auf den König in Franckreich, welcher allezeit [aq]Christianissimus[/aq] heisset: Der aller unchristlichste [aq]Christianus[/aq].
Eigenschaft / Themen, Gattungen: [aq]Collatione[/aq] geschicht es, wenn zwey Personen gleiches Nahmens mit einander verglichen werden. Bey Beerdigung eines Priesters, der Elias geheissen, wäre das [aq]Thema[/aq]: Der im [S] Himmel-gefahrne Elias. Oder auf einen Priester, Nahmens Michael: Der mit dem Drachen streitende Michael etc. ¶ [aq]Oppositione[/aq], wenn man erweiset, daß zwey Personen gleiches Nahmens einander ungleich sind. Also könnte man einen Joseph durch folgendes [aq]Thema[/aq] durchziehen: Der unkeusche Joseph, oder der unrecht benahmte Joseph. Auf einen Saul: Der GOtt dienende Saulus. Johannes ausser dem Kercker. ¶ [aq]Significatione[/aq], da ich die Bedeutung des Nahmens vor mich nehme, und erweise, daß eine Person damit übereinkomme, oder nicht. [aq]v. g[/aq]. Auf einen Petrum: Der unwanckelbahre Felß: Auf einen, der Petrus Müller heisset: Die auf den Felß gegründete Mühle: Auf einen Priester/ der Petrus Fischer heisset: Der reiche Fischzug Petri. Auf einen, der Samuel heisset: Der von GOtt erbetene Samuel. Auf eine Braut Dorothea: Die beste Gabe GOttes. Eine die Maria heisset: Die wohlgeplagte Mara. Auf einen Priester/ Nahmens Kinder-Vater: Der im Werck und Nahmen getreue Kinder-Vater. Auf einen, der Christoph Maurer heisset: Die auf Christum gegründete Mauer etc. Auf den König in Franckreich, welcher allezeit [aq]Christianissimus[/aq] heisset: Der aller unchristlichste [aq]Christianus[/aq]. / Rang
 
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: [aq]Collatione[/aq] geschicht es, wenn zwey Personen gleiches Nahmens mit einander verglichen werden. Bey Beerdigung eines Priesters, der Elias geheissen, wäre das [aq]Thema[/aq]: Der im [S] Himmel-gefahrne Elias. Oder auf einen Priester, Nahmens Michael: Der mit dem Drachen streitende Michael etc. ¶ [aq]Oppositione[/aq], wenn man erweiset, daß zwey Personen gleiches Nahmens einander ungleich sind. Also könnte man einen Joseph durch folgendes [aq]Thema[/aq] durchziehen: Der unkeusche Joseph, oder der unrecht benahmte Joseph. Auf einen Saul: Der GOtt dienende Saulus. Johannes ausser dem Kercker. ¶ [aq]Significatione[/aq], da ich die Bedeutung des Nahmens vor mich nehme, und erweise, daß eine Person damit übereinkomme, oder nicht. [aq]v. g[/aq]. Auf einen Petrum: Der unwanckelbahre Felß: Auf einen, der Petrus Müller heisset: Die auf den Felß gegründete Mühle: Auf einen Priester/ der Petrus Fischer heisset: Der reiche Fischzug Petri. Auf einen, der Samuel heisset: Der von GOtt erbetene Samuel. Auf eine Braut Dorothea: Die beste Gabe GOttes. Eine die Maria heisset: Die wohlgeplagte Mara. Auf einen Priester/ Nahmens Kinder-Vater: Der im Werck und Nahmen getreue Kinder-Vater. Auf einen, der Christoph Maurer heisset: Die auf Christum gegründete Mauer etc. Auf den König in Franckreich, welcher allezeit [aq]Christianissimus[/aq] heisset: Der aller unchristlichste [aq]Christianus[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (89-90) [113-114]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Bey Verehligung eines Priesters: Die wohl-vergönnte Priester-Ehe. / Rang
 
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: Bey Verehligung eines Priesters: Die wohl-vergönnte Priester-Ehe. / Fundstelle
 
Seite: (93) [119]
Eigenschaft / Themen, Gattungen
 
Eigenschaft / Themen, Gattungen: Wenn die Alten die Mässigkeit und Frömmigkeit haben abbilden wollen/ haben sie einen Elephanten gemahlet/ weil dieses Thier gantz mäßig lebet, und gleichsam sehr fromm ist, drum wäre das [aq]Thema[/aq]: Die ruhm-würdige [aq]Elephanten[/aq] Tugend. / Rang
 
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: Wenn die Alten die Mässigkeit und Frömmigkeit haben abbilden wollen/ haben sie einen Elephanten gemahlet/ weil dieses Thier gantz mäßig lebet, und gleichsam sehr fromm ist, drum wäre das [aq]Thema[/aq]: Die ruhm-würdige [aq]Elephanten[/aq] Tugend. / Fundstelle
 
Seite: (104) [132]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eben also abgeschmackt ists auch, wenn man die Worte oder Syllben über Gebühr verkürtzet oder verlängert, wie in diesen Kirchen-Gesängen: ¶ Gib deinem Volck einerley Sinn auf Erd etc. ¶ [...] ¶ Denn im ersten muß es völlig Erden, im andern aber nur GOtt heissen. Hier [aq]protesti[/aq]re ich zwar einmahl vor allemahl wider alle Läster-Zungen, welche mich etwan beschuldigen möchten, als wenn ich die Geistreichen Kirchen-Gesänge Gottseliger Alten bößlich durchzöge, allein ich sage von Grund des Hertzens, daß ich sie ihrem Geiste und der guten [aq]Intention[/aq] derer seel. [S] [aq]Autorum[/aq] nach höher [aq]aestimir[/aq]e, als die [aq]galantest[/aq]en [aq]Ari[/aq]en der heutigen Poeten. Sie haben freilich die reine Poesie dazumahl nicht gehabt, inzwischen lassen sich die Fehler daraus am besten zeigen. Wiewohl es finden sich auch Kirchen-Gesänge, welche fast nach allen Grund-Sätzen der heutigen Welt richtig sind, wie mich dann unter andern das Lied: HErr JEsu Christ/ du höchstes etc. offt inniglich vergnüget. [...] Ich gestehe, wie gesagt, gerne, daß dabey wenig oder keine Andacht, vielmehr aber Aergerniß empfinde, und getraue mir mit einem andächtigen Vater-unser etc. GOtt einen weit grössern Dienst zu thun. Soll und muß es aber gesungen seyn, so will ich ja lieber einen Psalm oder Lobgesang/ in ungebundener Rede anstimmen, ehe ich etwan in Ermangelung eines reinen poetischen Liedes der [aq]galant[/aq]en teutschen Sprache so viel Gewalt thun wolte. Denn da ist es gewiß, daß in einem eintzigen: O! du GOttes Lamm/ das der Welt Sünde trägt etc. oder Christe, du Lamm GOttes, der du trägst die Sünde der [S] Welt, erbarme dich unser, desgleichen in dem gewöhnlichen Gesange: GOtt sey uns gnädig und barmhertzig etc. oder in dem Lobgesange Mariä: Meine Seele erhebt den HErrn etc. etc. mehr Krafft enthalten, als in hundert so ungereimten Liedern. Ich will der [aq]Autorum[/aq] zu schonen in Exempeln anzuführen mich nicht aufhalten; gebe aber einem ieden selbst zu überlegen, woher es komme/ daß nicht nur der ungelehrte Pöbel, sondern auch wohl verständige Leute öffters ins Gelack hinein singen, daß kein Verstand heraus kömmt, und niemand verstehet, was er singet, und bey GOtt haben will. Ob, und wie solchem Ubel abzuhelffen, will ietzo, weil es eben meines Ammtes nicht, nicht berühren. So viel sage nur noch, daß ich mir öffters selbst neue Lieder nach alten beweglichen Kirchen-Melodeyen machen müssen, wenn ich in diesen oder jenen Stücke meine Andacht recht haben wollen, und in denen Gesang-Büchern nichts tüchtiges habe finden können.
Eigenschaft / Autoritäten: Eben also abgeschmackt ists auch, wenn man die Worte oder Syllben über Gebühr verkürtzet oder verlängert, wie in diesen Kirchen-Gesängen: ¶ Gib deinem Volck einerley Sinn auf Erd etc. ¶ [...] ¶ Denn im ersten muß es völlig Erden, im andern aber nur GOtt heissen. Hier [aq]protesti[/aq]re ich zwar einmahl vor allemahl wider alle Läster-Zungen, welche mich etwan beschuldigen möchten, als wenn ich die Geistreichen Kirchen-Gesänge Gottseliger Alten bößlich durchzöge, allein ich sage von Grund des Hertzens, daß ich sie ihrem Geiste und der guten [aq]Intention[/aq] derer seel. [S] [aq]Autorum[/aq] nach höher [aq]aestimir[/aq]e, als die [aq]galantest[/aq]en [aq]Ari[/aq]en der heutigen Poeten. Sie haben freilich die reine Poesie dazumahl nicht gehabt, inzwischen lassen sich die Fehler daraus am besten zeigen. Wiewohl es finden sich auch Kirchen-Gesänge, welche fast nach allen Grund-Sätzen der heutigen Welt richtig sind, wie mich dann unter andern das Lied: HErr JEsu Christ/ du höchstes etc. offt inniglich vergnüget. [...] Ich gestehe, wie gesagt, gerne, daß dabey wenig oder keine Andacht, vielmehr aber Aergerniß empfinde, und getraue mir mit einem andächtigen Vater-unser etc. GOtt einen weit grössern Dienst zu thun. Soll und muß es aber gesungen seyn, so will ich ja lieber einen Psalm oder Lobgesang/ in ungebundener Rede anstimmen, ehe ich etwan in Ermangelung eines reinen poetischen Liedes der [aq]galant[/aq]en teutschen Sprache so viel Gewalt thun wolte. Denn da ist es gewiß, daß in einem eintzigen: O! du GOttes Lamm/ das der Welt Sünde trägt etc. oder Christe, du Lamm GOttes, der du trägst die Sünde der [S] Welt, erbarme dich unser, desgleichen in dem gewöhnlichen Gesange: GOtt sey uns gnädig und barmhertzig etc. oder in dem Lobgesange Mariä: Meine Seele erhebt den HErrn etc. etc. mehr Krafft enthalten, als in hundert so ungereimten Liedern. Ich will der [aq]Autorum[/aq] zu schonen in Exempeln anzuführen mich nicht aufhalten; gebe aber einem ieden selbst zu überlegen, woher es komme/ daß nicht nur der ungelehrte Pöbel, sondern auch wohl verständige Leute öffters ins Gelack hinein singen, daß kein Verstand heraus kömmt, und niemand verstehet, was er singet, und bey GOtt haben will. Ob, und wie solchem Ubel abzuhelffen, will ietzo, weil es eben meines Ammtes nicht, nicht berühren. So viel sage nur noch, daß ich mir öffters selbst neue Lieder nach alten beweglichen Kirchen-Melodeyen machen müssen, wenn ich in diesen oder jenen Stücke meine Andacht recht haben wollen, und in denen Gesang-Büchern nichts tüchtiges habe finden können. / Rang
 
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Eigenschaft / Autoritäten: Eben also abgeschmackt ists auch, wenn man die Worte oder Syllben über Gebühr verkürtzet oder verlängert, wie in diesen Kirchen-Gesängen: ¶ Gib deinem Volck einerley Sinn auf Erd etc. ¶ [...] ¶ Denn im ersten muß es völlig Erden, im andern aber nur GOtt heissen. Hier [aq]protesti[/aq]re ich zwar einmahl vor allemahl wider alle Läster-Zungen, welche mich etwan beschuldigen möchten, als wenn ich die Geistreichen Kirchen-Gesänge Gottseliger Alten bößlich durchzöge, allein ich sage von Grund des Hertzens, daß ich sie ihrem Geiste und der guten [aq]Intention[/aq] derer seel. [S] [aq]Autorum[/aq] nach höher [aq]aestimir[/aq]e, als die [aq]galantest[/aq]en [aq]Ari[/aq]en der heutigen Poeten. Sie haben freilich die reine Poesie dazumahl nicht gehabt, inzwischen lassen sich die Fehler daraus am besten zeigen. Wiewohl es finden sich auch Kirchen-Gesänge, welche fast nach allen Grund-Sätzen der heutigen Welt richtig sind, wie mich dann unter andern das Lied: HErr JEsu Christ/ du höchstes etc. offt inniglich vergnüget. [...] Ich gestehe, wie gesagt, gerne, daß dabey wenig oder keine Andacht, vielmehr aber Aergerniß empfinde, und getraue mir mit einem andächtigen Vater-unser etc. GOtt einen weit grössern Dienst zu thun. Soll und muß es aber gesungen seyn, so will ich ja lieber einen Psalm oder Lobgesang/ in ungebundener Rede anstimmen, ehe ich etwan in Ermangelung eines reinen poetischen Liedes der [aq]galant[/aq]en teutschen Sprache so viel Gewalt thun wolte. Denn da ist es gewiß, daß in einem eintzigen: O! du GOttes Lamm/ das der Welt Sünde trägt etc. oder Christe, du Lamm GOttes, der du trägst die Sünde der [S] Welt, erbarme dich unser, desgleichen in dem gewöhnlichen Gesange: GOtt sey uns gnädig und barmhertzig etc. oder in dem Lobgesange Mariä: Meine Seele erhebt den HErrn etc. etc. mehr Krafft enthalten, als in hundert so ungereimten Liedern. Ich will der [aq]Autorum[/aq] zu schonen in Exempeln anzuführen mich nicht aufhalten; gebe aber einem ieden selbst zu überlegen, woher es komme/ daß nicht nur der ungelehrte Pöbel, sondern auch wohl verständige Leute öffters ins Gelack hinein singen, daß kein Verstand heraus kömmt, und niemand verstehet, was er singet, und bey GOtt haben will. Ob, und wie solchem Ubel abzuhelffen, will ietzo, weil es eben meines Ammtes nicht, nicht berühren. So viel sage nur noch, daß ich mir öffters selbst neue Lieder nach alten beweglichen Kirchen-Melodeyen machen müssen, wenn ich in diesen oder jenen Stücke meine Andacht recht haben wollen, und in denen Gesang-Büchern nichts tüchtiges habe finden können. / Fundstelle
 
Seite: (13-15) [31-33]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Zum Exempel aber einiger Madrigalischen Verse wollen wir als ein Stück eines [aq]Theatrali[/aq]schen Gedichtes die Anrede Rebeccens an ihren Jacob beysetzen, als sie ihn zu ihren Bruder Laban in Haran fliehen heisset: ¶ [aq]ARIA[/aq]. ¶ Weiber List kan alles zwingen, / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Zum Exempel aber einiger Madrigalischen Verse wollen wir als ein Stück eines [aq]Theatrali[/aq]schen Gedichtes die Anrede Rebeccens an ihren Jacob beysetzen, als sie ihn zu ihren Bruder Laban in Haran fliehen heisset: ¶ [aq]ARIA[/aq]. ¶ Weiber List kan alles zwingen, / Fundstelle
 
Seite: (59) [81]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Dieses [aq]Genus[/aq] hat absonderlich in [aq]Arien[/aq] und Oden grosse Lieblichkeit und Nachdruck und hat mein seel Groß-Groß-Vater, Herr. [aq]M[/aq]. Joseph Clauder, ehemals [aq]Rector[/aq] des [aq]Gymnasii[/aq], hernach [aq]Archi-Diaconus[/aq] der Kirchen zu Altenburg, dreyhundert dergleichen geistliche lateinische Gesänge, unter teutschen [aq]Melodi[/aq]en und [aq]Metris[/aq] heraus gegeben, so gut man zu derselbigen Zeit das Reimen verstanden, welche sich alle mit sonderbahrer Andacht singen lassen. Da man aber anjetzo die Art recht zu reimen genauer verstehet, können freylich viele, der Reime wegen, nicht [aq]passir[/aq]en. Doch will ich davon folgendes anführen, welches auch nach heutiger Reim-Art seine völlige Richtigkeit hat, nehmlich der Anfang folgender Lieder aus dessen [aq]Psalmodiae novae. Centuria I[/aq]. als: ¶ Hertzlich thut mich verlangen etc. [aq]p. 605[/aq]. ¶ [aq]Ardenter ingemisco[/aq] ¶ [...] ¶ HErr JEsu Christ, ich weiß gar etc. [aq]p. 671[/aq]. ¶ [aq]Mihi quod hinc Jesu, scio[/aq] ¶ [...][S][...] ¶ O Welt ich muß dich lassen etc. [aq]p. 543[/aq]. ¶ [aq]Te, Munde, derelinquo[/aq] ¶ [...] ¶ Ach! GOtt und HErr etc. [aq]p. 399[/aq]. ¶ [aq]Ah! mi Deus[/aq], ¶ [...] ¶ HErr JEsu Christ, wahr Mensch etc. [aq]p. 457[/aq]. ¶ [aq]Jesu potens Homo-Deus[/aq],
Eigenschaft / Autoritäten: Dieses [aq]Genus[/aq] hat absonderlich in [aq]Arien[/aq] und Oden grosse Lieblichkeit und Nachdruck und hat mein seel Groß-Groß-Vater, Herr. [aq]M[/aq]. Joseph Clauder, ehemals [aq]Rector[/aq] des [aq]Gymnasii[/aq], hernach [aq]Archi-Diaconus[/aq] der Kirchen zu Altenburg, dreyhundert dergleichen geistliche lateinische Gesänge, unter teutschen [aq]Melodi[/aq]en und [aq]Metris[/aq] heraus gegeben, so gut man zu derselbigen Zeit das Reimen verstanden, welche sich alle mit sonderbahrer Andacht singen lassen. Da man aber anjetzo die Art recht zu reimen genauer verstehet, können freylich viele, der Reime wegen, nicht [aq]passir[/aq]en. Doch will ich davon folgendes anführen, welches auch nach heutiger Reim-Art seine völlige Richtigkeit hat, nehmlich der Anfang folgender Lieder aus dessen [aq]Psalmodiae novae. Centuria I[/aq]. als: ¶ Hertzlich thut mich verlangen etc. [aq]p. 605[/aq]. ¶ [aq]Ardenter ingemisco[/aq] ¶ [...] ¶ HErr JEsu Christ, ich weiß gar etc. [aq]p. 671[/aq]. ¶ [aq]Mihi quod hinc Jesu, scio[/aq] ¶ [...][S][...] ¶ O Welt ich muß dich lassen etc. [aq]p. 543[/aq]. ¶ [aq]Te, Munde, derelinquo[/aq] ¶ [...] ¶ Ach! GOtt und HErr etc. [aq]p. 399[/aq]. ¶ [aq]Ah! mi Deus[/aq], ¶ [...] ¶ HErr JEsu Christ, wahr Mensch etc. [aq]p. 457[/aq]. ¶ [aq]Jesu potens Homo-Deus[/aq], / Rang
 
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Eigenschaft / Autoritäten: Dieses [aq]Genus[/aq] hat absonderlich in [aq]Arien[/aq] und Oden grosse Lieblichkeit und Nachdruck und hat mein seel Groß-Groß-Vater, Herr. [aq]M[/aq]. Joseph Clauder, ehemals [aq]Rector[/aq] des [aq]Gymnasii[/aq], hernach [aq]Archi-Diaconus[/aq] der Kirchen zu Altenburg, dreyhundert dergleichen geistliche lateinische Gesänge, unter teutschen [aq]Melodi[/aq]en und [aq]Metris[/aq] heraus gegeben, so gut man zu derselbigen Zeit das Reimen verstanden, welche sich alle mit sonderbahrer Andacht singen lassen. Da man aber anjetzo die Art recht zu reimen genauer verstehet, können freylich viele, der Reime wegen, nicht [aq]passir[/aq]en. Doch will ich davon folgendes anführen, welches auch nach heutiger Reim-Art seine völlige Richtigkeit hat, nehmlich der Anfang folgender Lieder aus dessen [aq]Psalmodiae novae. Centuria I[/aq]. als: ¶ Hertzlich thut mich verlangen etc. [aq]p. 605[/aq]. ¶ [aq]Ardenter ingemisco[/aq] ¶ [...] ¶ HErr JEsu Christ, ich weiß gar etc. [aq]p. 671[/aq]. ¶ [aq]Mihi quod hinc Jesu, scio[/aq] ¶ [...][S][...] ¶ O Welt ich muß dich lassen etc. [aq]p. 543[/aq]. ¶ [aq]Te, Munde, derelinquo[/aq] ¶ [...] ¶ Ach! GOtt und HErr etc. [aq]p. 399[/aq]. ¶ [aq]Ah! mi Deus[/aq], ¶ [...] ¶ HErr JEsu Christ, wahr Mensch etc. [aq]p. 457[/aq]. ¶ [aq]Jesu potens Homo-Deus[/aq], / Fundstelle
 
Seite: (70-71) [94-95]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]Thema singulare[/aq], welches sich nur auf ein [aq]Individuum[/aq] beziehet, wäre: Petrus ist ein bußfertiger Sünder; Christus ist das höchste Gut der Frommen. ¶ Wer in der [aq]Logica[/aq] die [aq]Doctrin de Enunciatione[/aq] begriffen, wird auch hierinnen leichtlich weiter fortkommen. / Rang
 
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]Thema singulare[/aq], welches sich nur auf ein [aq]Individuum[/aq] beziehet, wäre: Petrus ist ein bußfertiger Sünder; Christus ist das höchste Gut der Frommen. ¶ Wer in der [aq]Logica[/aq] die [aq]Doctrin de Enunciatione[/aq] begriffen, wird auch hierinnen leichtlich weiter fortkommen. / Fundstelle
 
Seite: (84) [108]
Eigenschaft / Autoritäten
 
[aq]Collatione[/aq] geschicht es, wenn zwey Personen gleiches Nahmens mit einander verglichen werden. Bey Beerdigung eines Priesters, der Elias geheissen, wäre das [aq]Thema[/aq]: Der im [S] Himmel-gefahrne Elias. Oder auf einen Priester, Nahmens Michael: Der mit dem Drachen streitende Michael etc. ¶ [aq]Oppositione[/aq], wenn man erweiset, daß zwey Personen gleiches Nahmens einander ungleich sind. Also könnte man einen Joseph durch folgendes [aq]Thema[/aq] durchziehen: Der unkeusche Joseph, oder der unrecht benahmte Joseph. Auf einen Saul: Der GOtt dienende Saulus. Johannes ausser dem Kercker. ¶ [aq]Significatione[/aq], da ich die Bedeutung des Nahmens vor mich nehme, und erweise, daß eine Person damit übereinkomme, oder nicht. [aq]v. g[/aq]. Auf einen Petrum: Der unwanckelbahre Felß: Auf einen, der Petrus Müller heisset: Die auf den Felß gegründete Mühle: Auf einen Priester/ der Petrus Fischer heisset: Der reiche Fischzug Petri. Auf einen, der Samuel heisset: Der von GOtt erbetene Samuel. Auf eine Braut Dorothea: Die beste Gabe GOttes. Eine die Maria heisset: Die wohlgeplagte Mara. Auf einen Priester/ Nahmens Kinder-Vater: Der im Werck und Nahmen getreue Kinder-Vater. Auf einen, der Christoph Maurer heisset: Die auf Christum gegründete Mauer etc. Auf den König in Franckreich, welcher allezeit [aq]Christianissimus[/aq] heisset: Der aller unchristlichste [aq]Christianus[/aq].
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]Collatione[/aq] geschicht es, wenn zwey Personen gleiches Nahmens mit einander verglichen werden. Bey Beerdigung eines Priesters, der Elias geheissen, wäre das [aq]Thema[/aq]: Der im [S] Himmel-gefahrne Elias. Oder auf einen Priester, Nahmens Michael: Der mit dem Drachen streitende Michael etc. ¶ [aq]Oppositione[/aq], wenn man erweiset, daß zwey Personen gleiches Nahmens einander ungleich sind. Also könnte man einen Joseph durch folgendes [aq]Thema[/aq] durchziehen: Der unkeusche Joseph, oder der unrecht benahmte Joseph. Auf einen Saul: Der GOtt dienende Saulus. Johannes ausser dem Kercker. ¶ [aq]Significatione[/aq], da ich die Bedeutung des Nahmens vor mich nehme, und erweise, daß eine Person damit übereinkomme, oder nicht. [aq]v. g[/aq]. Auf einen Petrum: Der unwanckelbahre Felß: Auf einen, der Petrus Müller heisset: Die auf den Felß gegründete Mühle: Auf einen Priester/ der Petrus Fischer heisset: Der reiche Fischzug Petri. Auf einen, der Samuel heisset: Der von GOtt erbetene Samuel. Auf eine Braut Dorothea: Die beste Gabe GOttes. Eine die Maria heisset: Die wohlgeplagte Mara. Auf einen Priester/ Nahmens Kinder-Vater: Der im Werck und Nahmen getreue Kinder-Vater. Auf einen, der Christoph Maurer heisset: Die auf Christum gegründete Mauer etc. Auf den König in Franckreich, welcher allezeit [aq]Christianissimus[/aq] heisset: Der aller unchristlichste [aq]Christianus[/aq]. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]Collatione[/aq] geschicht es, wenn zwey Personen gleiches Nahmens mit einander verglichen werden. Bey Beerdigung eines Priesters, der Elias geheissen, wäre das [aq]Thema[/aq]: Der im [S] Himmel-gefahrne Elias. Oder auf einen Priester, Nahmens Michael: Der mit dem Drachen streitende Michael etc. ¶ [aq]Oppositione[/aq], wenn man erweiset, daß zwey Personen gleiches Nahmens einander ungleich sind. Also könnte man einen Joseph durch folgendes [aq]Thema[/aq] durchziehen: Der unkeusche Joseph, oder der unrecht benahmte Joseph. Auf einen Saul: Der GOtt dienende Saulus. Johannes ausser dem Kercker. ¶ [aq]Significatione[/aq], da ich die Bedeutung des Nahmens vor mich nehme, und erweise, daß eine Person damit übereinkomme, oder nicht. [aq]v. g[/aq]. Auf einen Petrum: Der unwanckelbahre Felß: Auf einen, der Petrus Müller heisset: Die auf den Felß gegründete Mühle: Auf einen Priester/ der Petrus Fischer heisset: Der reiche Fischzug Petri. Auf einen, der Samuel heisset: Der von GOtt erbetene Samuel. Auf eine Braut Dorothea: Die beste Gabe GOttes. Eine die Maria heisset: Die wohlgeplagte Mara. Auf einen Priester/ Nahmens Kinder-Vater: Der im Werck und Nahmen getreue Kinder-Vater. Auf einen, der Christoph Maurer heisset: Die auf Christum gegründete Mauer etc. Auf den König in Franckreich, welcher allezeit [aq]Christianissimus[/aq] heisset: Der aller unchristlichste [aq]Christianus[/aq]. / Fundstelle
 
Seite: (89-90) [113-114]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Zum Exempel: [aq]Weberus[/aq] führet in seiner [aq]Arte discurrendi[/aq] p. 3. und 5. von denen Nahmen Adam und Maria artige Gedancken. Adam hält alle vier Theile der Welt in sich, wenn man einen ieden Buchstaben vor ein Griechisches Wort nimmt, nehmlich: [griech]. Welches die vier Theile der Welt: Morgen, Abend, Mitternacht und Mittag bedeutet. Drum schickte sich das [aq]Thema[/aq]: Die Vortrefflichkeit des Nahmens Adam. Und auf den Nahmen Maria schickte sich das [aq]Thema[/aq]: Der aller vollkommenste Weiber-Nahme, weil solches Worts Buchstaben fünff heilige Weibs-Personen in sich begreiffen: Mariam, Mosis Schwester, [S] die demüthige Abigail, schöne Rahel/ die tapffere Judith/ und die fromme Annam/ die Mutter Samuelis. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Zum Exempel: [aq]Weberus[/aq] führet in seiner [aq]Arte discurrendi[/aq] p. 3. und 5. von denen Nahmen Adam und Maria artige Gedancken. Adam hält alle vier Theile der Welt in sich, wenn man einen ieden Buchstaben vor ein Griechisches Wort nimmt, nehmlich: [griech]. Welches die vier Theile der Welt: Morgen, Abend, Mitternacht und Mittag bedeutet. Drum schickte sich das [aq]Thema[/aq]: Die Vortrefflichkeit des Nahmens Adam. Und auf den Nahmen Maria schickte sich das [aq]Thema[/aq]: Der aller vollkommenste Weiber-Nahme, weil solches Worts Buchstaben fünff heilige Weibs-Personen in sich begreiffen: Mariam, Mosis Schwester, [S] die demüthige Abigail, schöne Rahel/ die tapffere Judith/ und die fromme Annam/ die Mutter Samuelis. / Fundstelle
 
Seite: (92-93) [118-119]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Drum schickt sich auf einen Hertzog von Sachsen-Gotha das [aq]Thema[/aq]: Der wieder-lebende oder unsterbliche [aq]Ernestus[/aq], der Fromme. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Drum schickt sich auf einen Hertzog von Sachsen-Gotha das [aq]Thema[/aq]: Der wieder-lebende oder unsterbliche [aq]Ernestus[/aq], der Fromme. / Fundstelle
 
Seite: (95) [121]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Weil nun um Jena her viel Berge liegen, als schicket sich auf einen vornehmen Mann des Orts: Der Jenaische Wunder-Berg. Wenn ein Mitglied eines Ober-[aq]Consistorii[/aq] stürbe: Der höchste Rath des Allerhöchsten. Wittenberg, heist so viel, als ein weiser Berg, drum schickte sich auf eine [aq]Promotion[/aq] daselbst: Der überstiegene Berg der Weißheit. Und weil [aq]Lutherus[/aq] daselbst gelebet, wäre auf einen vornehmen [aq]Theologum[/aq] solcher Stadt dieses [S] [aq]Thema[/aq] zu ziehen: Der wiederlebende Lutherus. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Weil nun um Jena her viel Berge liegen, als schicket sich auf einen vornehmen Mann des Orts: Der Jenaische Wunder-Berg. Wenn ein Mitglied eines Ober-[aq]Consistorii[/aq] stürbe: Der höchste Rath des Allerhöchsten. Wittenberg, heist so viel, als ein weiser Berg, drum schickte sich auf eine [aq]Promotion[/aq] daselbst: Der überstiegene Berg der Weißheit. Und weil [aq]Lutherus[/aq] daselbst gelebet, wäre auf einen vornehmen [aq]Theologum[/aq] solcher Stadt dieses [S] [aq]Thema[/aq] zu ziehen: Der wiederlebende Lutherus. / Fundstelle
 
Seite: (99-100) [127-128]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Ingleichen wer bey Beerdigung eines guten Freundes, die [aq]Condolenz[/aq] Davids über seinen Jonathan: Es ist mir leid um dich, mein Bruder Jonathan/ anbringen wolte, muß allerdings darzu lange Jambische Verse nehmen. Und stehet es gewißlich schön und beweglich, wenn man dergleichen Biblische oder [aq]Profan-Sentenzen[/aq] und Sprichwörter in seinen [aq]Carminibus[/aq] mit ihren selbst eignen Worten mit einmischet. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Ingleichen wer bey Beerdigung eines guten Freundes, die [aq]Condolenz[/aq] Davids über seinen Jonathan: Es ist mir leid um dich, mein Bruder Jonathan/ anbringen wolte, muß allerdings darzu lange Jambische Verse nehmen. Und stehet es gewißlich schön und beweglich, wenn man dergleichen Biblische oder [aq]Profan-Sentenzen[/aq] und Sprichwörter in seinen [aq]Carminibus[/aq] mit ihren selbst eignen Worten mit einmischet. / Fundstelle
 
Seite: (109) [139]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]Illustratio[/aq]. Die Alten musten GOtt offt unter Bäumen dienen. ¶ [aq]Probatio[/aq]. Abraham hat solches gethan im Hayn Mambre. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: [aq]Illustratio[/aq]. Die Alten musten GOtt offt unter Bäumen dienen. ¶ [aq]Probatio[/aq]. Abraham hat solches gethan im Hayn Mambre. / Fundstelle
 
Seite: (115) [145]
Eigenschaft / Autoritäten
 
Eigenschaft / Autoritäten: Es ist nehmlich nur berührtes und [aq]disponirtes Carmen Anno[/aq] 1709. den 24. [aq]Junii[/aq] auf einen Schönburgischen [aq]Theologum[/aq] in Waldenburg gedrucket worden / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Autoritäten: Es ist nehmlich nur berührtes und [aq]disponirtes Carmen Anno[/aq] 1709. den 24. [aq]Junii[/aq] auf einen Schönburgischen [aq]Theologum[/aq] in Waldenburg gedrucket worden / Fundstelle
 
Seite: (115) [145]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
[aq]§. 15[/aq]. ¶ [aq]Locus Testimoniorum[/aq]. ¶ HIeher gehören alle Biblische Sprüche, alle [aq]Testimonia[/aq] oder [aq]Effata Politica[/aq], alle [aq]Apophthegmata[/aq] und nachdenckliche Reden vornehmer auch sterbender Personen. Wie die Exempel weisen sollen. ¶ Also schicket sich bei [aq]Celebrir[/aq]ung eines Königlichen Geburths-Fests, auf das [aq]Dictum[/aq]: Dies ist der Tag, den der HErr gemacht hat/ lasset uns freuen etc. etc. das [aq]Thema[/aq]: Die von GOtt gemachte Freude. Und auf das: Ich habe einen guten Kampff gekämpffet etc. etc. bey Beerdigung einer Fürstlichen Weibs-Person: Die auf vielen Kampff gekröhnte Himmels-Fürstin. Ingleichen auf das [aq]Dictum[/aq]: Uns ist ein Kind gebohren/ ein Sohn [S] ist uns gegeben etc. etc. und er heist wunderbahr etc. etc. der wunderbahre JEsus-Nahme
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]§. 15[/aq]. ¶ [aq]Locus Testimoniorum[/aq]. ¶ HIeher gehören alle Biblische Sprüche, alle [aq]Testimonia[/aq] oder [aq]Effata Politica[/aq], alle [aq]Apophthegmata[/aq] und nachdenckliche Reden vornehmer auch sterbender Personen. Wie die Exempel weisen sollen. ¶ Also schicket sich bei [aq]Celebrir[/aq]ung eines Königlichen Geburths-Fests, auf das [aq]Dictum[/aq]: Dies ist der Tag, den der HErr gemacht hat/ lasset uns freuen etc. etc. das [aq]Thema[/aq]: Die von GOtt gemachte Freude. Und auf das: Ich habe einen guten Kampff gekämpffet etc. etc. bey Beerdigung einer Fürstlichen Weibs-Person: Die auf vielen Kampff gekröhnte Himmels-Fürstin. Ingleichen auf das [aq]Dictum[/aq]: Uns ist ein Kind gebohren/ ein Sohn [S] ist uns gegeben etc. etc. und er heist wunderbahr etc. etc. der wunderbahre JEsus-Nahme / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]§. 15[/aq]. ¶ [aq]Locus Testimoniorum[/aq]. ¶ HIeher gehören alle Biblische Sprüche, alle [aq]Testimonia[/aq] oder [aq]Effata Politica[/aq], alle [aq]Apophthegmata[/aq] und nachdenckliche Reden vornehmer auch sterbender Personen. Wie die Exempel weisen sollen. ¶ Also schicket sich bei [aq]Celebrir[/aq]ung eines Königlichen Geburths-Fests, auf das [aq]Dictum[/aq]: Dies ist der Tag, den der HErr gemacht hat/ lasset uns freuen etc. etc. das [aq]Thema[/aq]: Die von GOtt gemachte Freude. Und auf das: Ich habe einen guten Kampff gekämpffet etc. etc. bey Beerdigung einer Fürstlichen Weibs-Person: Die auf vielen Kampff gekröhnte Himmels-Fürstin. Ingleichen auf das [aq]Dictum[/aq]: Uns ist ein Kind gebohren/ ein Sohn [S] ist uns gegeben etc. etc. und er heist wunderbahr etc. etc. der wunderbahre JEsus-Nahme / Fundstelle
 
Seite: (106-107) [136-137]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]§. 17[/aq]. ¶ Einen sonderbahren Nachdruck hat es, und stehet fein, wenn man ein [aq]Dictum Biblicum[/aq] oder [S] [aq]profanum[/aq] mit eben solchen, oder wenig veränderten Worten anbringen kan, wie es heisset. Dergleichen [aq]Dicta[/aq] sind [aq]v. g[/aq]. ¶ Es ist mir leid um dich, mein Bruder Jonathan etc. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]§. 17[/aq]. ¶ Einen sonderbahren Nachdruck hat es, und stehet fein, wenn man ein [aq]Dictum Biblicum[/aq] oder [S] [aq]profanum[/aq] mit eben solchen, oder wenig veränderten Worten anbringen kan, wie es heisset. Dergleichen [aq]Dicta[/aq] sind [aq]v. g[/aq]. ¶ Es ist mir leid um dich, mein Bruder Jonathan etc. / Fundstelle
 
Seite: (132-133) [164-165]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Es ist solche der studirenden Jugend zum Besten geschrieben/ so [S] lasse auch der Grundgütige GOtt selbige zu förderst zu seiner H. Ehre/ und denn zur Wohlfahrt der Jugend/ auch sonderlich des hiesigen [aq]Gymnasii[/aq] ausschlagen/ als bey welchem ich sie durch seine Gnade nun ins fünffte Jahr her bey meinem Ammte nicht ohne allen Nutzen verspüret. ¶ Weil ich sonst auch schon bey der ersten Aufflage zur Erläuterung dieses Werckgens meine [aq]Poëmata[/aq], so viel ihrer selbst haben kan/ heraus zu geben versprochen/ und es aber bis [aq]dato[/aq] nicht füglich geschehen können/ als habe auch diese Messe mit etwas Geistl. meiner Geistlichen Hauß-Capelle darzu den Anfang machen wollen. Finden sich gute Verleger/ so soll sich/ wenn GOtt Leben und Gesundheit verleihet/ bald ein Band meiner [aq]Carminum[/aq], auch wohl andere der Jugend nützliche Dinge zeigen. Hiermit GOtt befohlen.
Eigenschaft / Exempelpolitik: Es ist solche der studirenden Jugend zum Besten geschrieben/ so [S] lasse auch der Grundgütige GOtt selbige zu förderst zu seiner H. Ehre/ und denn zur Wohlfahrt der Jugend/ auch sonderlich des hiesigen [aq]Gymnasii[/aq] ausschlagen/ als bey welchem ich sie durch seine Gnade nun ins fünffte Jahr her bey meinem Ammte nicht ohne allen Nutzen verspüret. ¶ Weil ich sonst auch schon bey der ersten Aufflage zur Erläuterung dieses Werckgens meine [aq]Poëmata[/aq], so viel ihrer selbst haben kan/ heraus zu geben versprochen/ und es aber bis [aq]dato[/aq] nicht füglich geschehen können/ als habe auch diese Messe mit etwas Geistl. meiner Geistlichen Hauß-Capelle darzu den Anfang machen wollen. Finden sich gute Verleger/ so soll sich/ wenn GOtt Leben und Gesundheit verleihet/ bald ein Band meiner [aq]Carminum[/aq], auch wohl andere der Jugend nützliche Dinge zeigen. Hiermit GOtt befohlen. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: Es ist solche der studirenden Jugend zum Besten geschrieben/ so [S] lasse auch der Grundgütige GOtt selbige zu förderst zu seiner H. Ehre/ und denn zur Wohlfahrt der Jugend/ auch sonderlich des hiesigen [aq]Gymnasii[/aq] ausschlagen/ als bey welchem ich sie durch seine Gnade nun ins fünffte Jahr her bey meinem Ammte nicht ohne allen Nutzen verspüret. ¶ Weil ich sonst auch schon bey der ersten Aufflage zur Erläuterung dieses Werckgens meine [aq]Poëmata[/aq], so viel ihrer selbst haben kan/ heraus zu geben versprochen/ und es aber bis [aq]dato[/aq] nicht füglich geschehen können/ als habe auch diese Messe mit etwas Geistl. meiner Geistlichen Hauß-Capelle darzu den Anfang machen wollen. Finden sich gute Verleger/ so soll sich/ wenn GOtt Leben und Gesundheit verleihet/ bald ein Band meiner [aq]Carminum[/aq], auch wohl andere der Jugend nützliche Dinge zeigen. Hiermit GOtt befohlen. / Fundstelle
 
Seite: (unpag.unpag.) [12-13]
Eigenschaft / Exempelpolitik
 
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Kircherus[/aq] [S] meldet in seinem [aq]Oedipo AEgyptiaco[/aq], daß der Heydnische König in Egypten [aq]Psammilaus[/aq] einen sehr hohen [aq]Obeliscum[/aq] zu [aq]Heliopolis[/aq] der Sonnen aufgerichtet/ welchen auch Käyser [aq]Augustus[/aq] der Sonne gewiedmet. / Rang
 
Normaler Rang
Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Kircherus[/aq] [S] meldet in seinem [aq]Oedipo AEgyptiaco[/aq], daß der Heydnische König in Egypten [aq]Psammilaus[/aq] einen sehr hohen [aq]Obeliscum[/aq] zu [aq]Heliopolis[/aq] der Sonnen aufgerichtet/ welchen auch Käyser [aq]Augustus[/aq] der Sonne gewiedmet. / Fundstelle
 
Seite: (103-104) [131-132]

Aktuelle Version vom 29. Juli 2024, 09:52 Uhr

Keine Beschreibung vorhanden
Sprache Bezeichnung Beschreibung Auch bekannt als
Deutsch
Poetischer Wegweiser
Keine Beschreibung vorhanden

    Aussagen

    0 Fundstellen
    1709
    0 Fundstellen
    Jena
    0 Fundstellen
    0 Fundstellen
    Durch die Zeiten sind zu verstehen so wohl die Haupt-Eintheilungen des Jahres in Frühling, Sommer, Herbst und Winter, als auch die Monate, Wochen und Tage, so wohl nach ihrer Benennung derer darauf gelegten [aq]Nominum Propriorum[/aq], als auch nach ihren wöchentlichen Nahmen, ingleichen die vier Haupt-Theile des Tages: Morgen, Mittag, Abend und Mitternacht, so auch die Stunden des Tages, und alles, was sich in solcher Zeit iedesmahls zugetragen, wobey gleichfalls die Sonn- und Fest-Tags Evangelia nicht hindan zu setzen, ja sogar die himmlischen Zeichen, so auf ieden Tag fallen, geben öffter zu [aq]Inventionibus[/aq] nicht unebene Gelegenheit, auch die gantze Natur, und [S] was in derselben vorgehet, muß wohl [aq]observiret[/aq] werden. ¶ [...] Im Sommer bei einer [aq]Gratulation[/aq]: Die kühlen Winde göttlicher Gnade. [...] Auf die Sonntage [aq]Cantate[/aq] und [aq]Jubilate[/aq] bey einer Leichen: Das himmlische [aq]Cantate[/aq], der Frommen Jubel-Fest im Himmel. Auf den Palmen Sonntag: Der Gläubigen Palmen-Fest im Himmel. Wenn einer in der Marter-Woche stürbe: Das in der Marter-Woche gehaltene Opfer-Fest; ingleichen auf Pfingsten: Das Lauber-Hütten-Fest im Himmel, oder auf den Sonntag, da von denen Arbeitern im Weinberbe gehandelt wird: Der Feyerabend menschlichen Lebens, oder der erfreuliche Groschen zum Tage-Lohn, desgleichen von Johanne im Gefängniß, auf Begräbniß eines Johannis: Johannes ausser dem Kercker. [...] [S] [...] Auf Ostern bey einer Leichen: Das Fest der ungesäuerten Brode. [...] Bey einer Leiche am Sonntage [aq]Rogate[/aq]: Das erhörte Gebet der Frommen, oder [aq]Exaudi[/aq] bey [aq]Rogate[/aq]. Dergleichen [aq]Themata[/aq] sind auf die Nahmen der Tage: [...] Der auf den Donnerstag des Creutzes erfolgte Freytag. Der ewige Sonntag der Frommen. [...] Wenn eine auf den Tag Regina stürbe: Die bekröhnte Himmels-Königin, oder in der Jahrmarckts-Woche: Das ewige Jahrmarckts-Fest im Himmel. [...] Wenn einer über der Mittags-Mahlzeit stürbe: Das vollführte Mittags-Mahl im Himmel. Wenn einer des Morgens stürbe: Das schleunig erhörte Morgen-Gebet.
    Eine Fundstelle
    (100-102) [128-130]
    Eben also abgeschmackt ists auch, wenn man die Worte oder Syllben über Gebühr verkürtzet oder verlängert, wie in diesen Kirchen-Gesängen: ¶ Gib deinem Volck einerley Sinn auf Erd etc. ¶ [...] ¶ Denn im ersten muß es völlig Erden, im andern aber nur GOtt heissen. Hier [aq]protesti[/aq]re ich zwar einmahl vor allemahl wider alle Läster-Zungen, welche mich etwan beschuldigen möchten, als wenn ich die Geistreichen Kirchen-Gesänge Gottseliger Alten bößlich durchzöge, allein ich sage von Grund des Hertzens, daß ich sie ihrem Geiste und der guten [aq]Intention[/aq] derer seel. [S] [aq]Autorum[/aq] nach höher [aq]aestimir[/aq]e, als die [aq]galantest[/aq]en [aq]Ari[/aq]en der heutigen Poeten. Sie haben freilich die reine Poesie dazumahl nicht gehabt, inzwischen lassen sich die Fehler daraus am besten zeigen. Wiewohl es finden sich auch Kirchen-Gesänge, welche fast nach allen Grund-Sätzen der heutigen Welt richtig sind, wie mich dann unter andern das Lied: HErr JEsu Christ/ du höchstes etc. offt inniglich vergnüget. [...] Ich gestehe, wie gesagt, gerne, daß dabey wenig oder keine Andacht, vielmehr aber Aergerniß empfinde, und getraue mir mit einem andächtigen Vater-unser etc. GOtt einen weit grössern Dienst zu thun. Soll und muß es aber gesungen seyn, so will ich ja lieber einen Psalm oder Lobgesang/ in ungebundener Rede anstimmen, ehe ich etwan in Ermangelung eines reinen poetischen Liedes der [aq]galant[/aq]en teutschen Sprache so viel Gewalt thun wolte. Denn da ist es gewiß, daß in einem eintzigen: O! du GOttes Lamm/ das der Welt Sünde trägt etc. oder Christe, du Lamm GOttes, der du trägst die Sünde der [S] Welt, erbarme dich unser, desgleichen in dem gewöhnlichen Gesange: GOtt sey uns gnädig und barmhertzig etc. oder in dem Lobgesange Mariä: Meine Seele erhebt den HErrn etc. etc. mehr Krafft enthalten, als in hundert so ungereimten Liedern. Ich will der [aq]Autorum[/aq] zu schonen in Exempeln anzuführen mich nicht aufhalten; gebe aber einem ieden selbst zu überlegen, woher es komme/ daß nicht nur der ungelehrte Pöbel, sondern auch wohl verständige Leute öffters ins Gelack hinein singen, daß kein Verstand heraus kömmt, und niemand verstehet, was er singet, und bey GOtt haben will. Ob, und wie solchem Ubel abzuhelffen, will ietzo, weil es eben meines Ammtes nicht, nicht berühren. So viel sage nur noch, daß ich mir öffters selbst neue Lieder nach alten beweglichen Kirchen-Melodeyen machen müssen, wenn ich in diesen oder jenen Stücke meine Andacht recht haben wollen, und in denen Gesang-Büchern nichts tüchtiges habe finden können.
    Eine Fundstelle
    (13-15) [31-33]
    Durch die Zeiten sind zu verstehen so wohl die Haupt-Eintheilungen des Jahres in Frühling, Sommer, Herbst und Winter, als auch die Monate, Wochen und Tage, so wohl nach ihrer Benennung derer darauf gelegten [aq]Nominum Propriorum[/aq], als auch nach ihren wöchentlichen Nahmen, ingleichen die vier Haupt-Theile des Tages: Morgen, Mittag, Abend und Mitternacht, so auch die Stunden des Tages, und alles, was sich in solcher Zeit iedesmahls zugetragen, wobey gleichfalls die Sonn- und Fest-Tags Evangelia nicht hindan zu setzen, ja sogar die himmlischen Zeichen, so auf ieden Tag fallen, geben öffter zu [aq]Inventionibus[/aq] nicht unebene Gelegenheit, auch die gantze Natur, und [S] was in derselben vorgehet, muß wohl [aq]observiret[/aq] werden. ¶ [...] Im Sommer bei einer [aq]Gratulation[/aq]: Die kühlen Winde göttlicher Gnade. [...] Auf die Sonntage [aq]Cantate[/aq] und [aq]Jubilate[/aq] bey einer Leichen: Das himmlische [aq]Cantate[/aq], der Frommen Jubel-Fest im Himmel. Auf den Palmen Sonntag: Der Gläubigen Palmen-Fest im Himmel. Wenn einer in der Marter-Woche stürbe: Das in der Marter-Woche gehaltene Opfer-Fest; ingleichen auf Pfingsten: Das Lauber-Hütten-Fest im Himmel, oder auf den Sonntag, da von denen Arbeitern im Weinberbe gehandelt wird: Der Feyerabend menschlichen Lebens, oder der erfreuliche Groschen zum Tage-Lohn, desgleichen von Johanne im Gefängniß, auf Begräbniß eines Johannis: Johannes ausser dem Kercker. [...] [S] [...] Auf Ostern bey einer Leichen: Das Fest der ungesäuerten Brode. [...] Bey einer Leiche am Sonntage [aq]Rogate[/aq]: Das erhörte Gebet der Frommen, oder [aq]Exaudi[/aq] bey [aq]Rogate[/aq]. Dergleichen [aq]Themata[/aq] sind auf die Nahmen der Tage: [...] Der auf den Donnerstag des Creutzes erfolgte Freytag. Der ewige Sonntag der Frommen. [...] Wenn eine auf den Tag Regina stürbe: Die bekröhnte Himmels-Königin, oder in der Jahrmarckts-Woche: Das ewige Jahrmarckts-Fest im Himmel. [...] Wenn einer über der Mittags-Mahlzeit stürbe: Das vollführte Mittags-Mahl im Himmel. Wenn einer des Morgens stürbe: Das schleunig erhörte Morgen-Gebet.
    Eine Fundstelle
    (100-102) [128-130]
    Eben also abgeschmackt ists auch, wenn man die Worte oder Syllben über Gebühr verkürtzet oder verlängert, wie in diesen Kirchen-Gesängen: ¶ Gib deinem Volck einerley Sinn auf Erd etc. ¶ [...] ¶ Denn im ersten muß es völlig Erden, im andern aber nur GOtt heissen. Hier [aq]protesti[/aq]re ich zwar einmahl vor allemahl wider alle Läster-Zungen, welche mich etwan beschuldigen möchten, als wenn ich die Geistreichen Kirchen-Gesänge Gottseliger Alten bößlich durchzöge, allein ich sage von Grund des Hertzens, daß ich sie ihrem Geiste und der guten [aq]Intention[/aq] derer seel. [S] [aq]Autorum[/aq] nach höher [aq]aestimir[/aq]e, als die [aq]galantest[/aq]en [aq]Ari[/aq]en der heutigen Poeten. Sie haben freilich die reine Poesie dazumahl nicht gehabt, inzwischen lassen sich die Fehler daraus am besten zeigen. Wiewohl es finden sich auch Kirchen-Gesänge, welche fast nach allen Grund-Sätzen der heutigen Welt richtig sind, wie mich dann unter andern das Lied: HErr JEsu Christ/ du höchstes etc. offt inniglich vergnüget. [...] Ich gestehe, wie gesagt, gerne, daß dabey wenig oder keine Andacht, vielmehr aber Aergerniß empfinde, und getraue mir mit einem andächtigen Vater-unser etc. GOtt einen weit grössern Dienst zu thun. Soll und muß es aber gesungen seyn, so will ich ja lieber einen Psalm oder Lobgesang/ in ungebundener Rede anstimmen, ehe ich etwan in Ermangelung eines reinen poetischen Liedes der [aq]galant[/aq]en teutschen Sprache so viel Gewalt thun wolte. Denn da ist es gewiß, daß in einem eintzigen: O! du GOttes Lamm/ das der Welt Sünde trägt etc. oder Christe, du Lamm GOttes, der du trägst die Sünde der [S] Welt, erbarme dich unser, desgleichen in dem gewöhnlichen Gesange: GOtt sey uns gnädig und barmhertzig etc. oder in dem Lobgesange Mariä: Meine Seele erhebt den HErrn etc. etc. mehr Krafft enthalten, als in hundert so ungereimten Liedern. Ich will der [aq]Autorum[/aq] zu schonen in Exempeln anzuführen mich nicht aufhalten; gebe aber einem ieden selbst zu überlegen, woher es komme/ daß nicht nur der ungelehrte Pöbel, sondern auch wohl verständige Leute öffters ins Gelack hinein singen, daß kein Verstand heraus kömmt, und niemand verstehet, was er singet, und bey GOtt haben will. Ob, und wie solchem Ubel abzuhelffen, will ietzo, weil es eben meines Ammtes nicht, nicht berühren. So viel sage nur noch, daß ich mir öffters selbst neue Lieder nach alten beweglichen Kirchen-Melodeyen machen müssen, wenn ich in diesen oder jenen Stücke meine Andacht recht haben wollen, und in denen Gesang-Büchern nichts tüchtiges habe finden können.
    Eine Fundstelle
    (13-15) [31-33]
    Eine Fundstelle
    (5) [23]
    Eben also abgeschmackt ists auch, wenn man die Worte oder Syllben über Gebühr verkürtzet oder verlängert, wie in diesen Kirchen-Gesängen: ¶ Gib deinem Volck einerley Sinn auf Erd etc. ¶ [...] ¶ Denn im ersten muß es völlig Erden, im andern aber nur GOtt heissen. Hier [aq]protesti[/aq]re ich zwar einmahl vor allemahl wider alle Läster-Zungen, welche mich etwan beschuldigen möchten, als wenn ich die Geistreichen Kirchen-Gesänge Gottseliger Alten bößlich durchzöge, allein ich sage von Grund des Hertzens, daß ich sie ihrem Geiste und der guten [aq]Intention[/aq] derer seel. [S] [aq]Autorum[/aq] nach höher [aq]aestimir[/aq]e, als die [aq]galantest[/aq]en [aq]Ari[/aq]en der heutigen Poeten. Sie haben freilich die reine Poesie dazumahl nicht gehabt, inzwischen lassen sich die Fehler daraus am besten zeigen. Wiewohl es finden sich auch Kirchen-Gesänge, welche fast nach allen Grund-Sätzen der heutigen Welt richtig sind, wie mich dann unter andern das Lied: HErr JEsu Christ/ du höchstes etc. offt inniglich vergnüget. [...] Ich gestehe, wie gesagt, gerne, daß dabey wenig oder keine Andacht, vielmehr aber Aergerniß empfinde, und getraue mir mit einem andächtigen Vater-unser etc. GOtt einen weit grössern Dienst zu thun. Soll und muß es aber gesungen seyn, so will ich ja lieber einen Psalm oder Lobgesang/ in ungebundener Rede anstimmen, ehe ich etwan in Ermangelung eines reinen poetischen Liedes der [aq]galant[/aq]en teutschen Sprache so viel Gewalt thun wolte. Denn da ist es gewiß, daß in einem eintzigen: O! du GOttes Lamm/ das der Welt Sünde trägt etc. oder Christe, du Lamm GOttes, der du trägst die Sünde der [S] Welt, erbarme dich unser, desgleichen in dem gewöhnlichen Gesange: GOtt sey uns gnädig und barmhertzig etc. oder in dem Lobgesange Mariä: Meine Seele erhebt den HErrn etc. etc. mehr Krafft enthalten, als in hundert so ungereimten Liedern. Ich will der [aq]Autorum[/aq] zu schonen in Exempeln anzuführen mich nicht aufhalten; gebe aber einem ieden selbst zu überlegen, woher es komme/ daß nicht nur der ungelehrte Pöbel, sondern auch wohl verständige Leute öffters ins Gelack hinein singen, daß kein Verstand heraus kömmt, und niemand verstehet, was er singet, und bey GOtt haben will. Ob, und wie solchem Ubel abzuhelffen, will ietzo, weil es eben meines Ammtes nicht, nicht berühren. So viel sage nur noch, daß ich mir öffters selbst neue Lieder nach alten beweglichen Kirchen-Melodeyen machen müssen, wenn ich in diesen oder jenen Stücke meine Andacht recht haben wollen, und in denen Gesang-Büchern nichts tüchtiges habe finden können.
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    (13-15) [31-33]
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    (35)[53]
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    Durch die Zeiten sind zu verstehen so wohl die Haupt-Eintheilungen des Jahres in Frühling, Sommer, Herbst und Winter, als auch die Monate, Wochen und Tage, so wohl nach ihrer Benennung derer darauf gelegten [aq]Nominum Propriorum[/aq], als auch nach ihren wöchentlichen Nahmen, ingleichen die vier Haupt-Theile des Tages: Morgen, Mittag, Abend und Mitternacht, so auch die Stunden des Tages, und alles, was sich in solcher Zeit iedesmahls zugetragen, wobey gleichfalls die Sonn- und Fest-Tags Evangelia nicht hindan zu setzen, ja sogar die himmlischen Zeichen, so auf ieden Tag fallen, geben öffter zu [aq]Inventionibus[/aq] nicht unebene Gelegenheit, auch die gantze Natur, und [S] was in derselben vorgehet, muß wohl [aq]observiret[/aq] werden. ¶ [...] Im Sommer bei einer [aq]Gratulation[/aq]: Die kühlen Winde göttlicher Gnade. [...] Auf die Sonntage [aq]Cantate[/aq] und [aq]Jubilate[/aq] bey einer Leichen: Das himmlische [aq]Cantate[/aq], der Frommen Jubel-Fest im Himmel. Auf den Palmen Sonntag: Der Gläubigen Palmen-Fest im Himmel. Wenn einer in der Marter-Woche stürbe: Das in der Marter-Woche gehaltene Opfer-Fest; ingleichen auf Pfingsten: Das Lauber-Hütten-Fest im Himmel, oder auf den Sonntag, da von denen Arbeitern im Weinberbe gehandelt wird: Der Feyerabend menschlichen Lebens, oder der erfreuliche Groschen zum Tage-Lohn, desgleichen von Johanne im Gefängniß, auf Begräbniß eines Johannis: Johannes ausser dem Kercker. [...] [S] [...] Auf Ostern bey einer Leichen: Das Fest der ungesäuerten Brode. [...] Bey einer Leiche am Sonntage [aq]Rogate[/aq]: Das erhörte Gebet der Frommen, oder [aq]Exaudi[/aq] bey [aq]Rogate[/aq]. Dergleichen [aq]Themata[/aq] sind auf die Nahmen der Tage: [...] Der auf den Donnerstag des Creutzes erfolgte Freytag. Der ewige Sonntag der Frommen. [...] Wenn eine auf den Tag Regina stürbe: Die bekröhnte Himmels-Königin, oder in der Jahrmarckts-Woche: Das ewige Jahrmarckts-Fest im Himmel. [...] Wenn einer über der Mittags-Mahlzeit stürbe: Das vollführte Mittags-Mahl im Himmel. Wenn einer des Morgens stürbe: Das schleunig erhörte Morgen-Gebet.
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    (100-102) [128-130]