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Eigenschaft / Bibliographische Angaben | Eigenschaft / Bibliographische Angaben |
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Eigenschaft / Sekundärliteratur | Eigenschaft / Sekundärliteratur |
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Eigenschaft / Sekundärliteratur | |
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Eigenschaft / Sekundärliteratur: Poet und Praeceptor. Christian Weise (1642–1708) zum 300. Todestag. / Rang | |
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Eigenschaft / Sekundärliteratur | |
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Eigenschaft / Sekundärliteratur: Antike Rhetorik und Deutsche Literarische Theorie im 17. Jahrhundert. / Rang | |
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Eigenschaft / Sekundärliteratur | |
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Eigenschaft / Sekundärliteratur: Weise, Christian (Killy) / Rang | |
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Eigenschaft / Sekundärliteratur | |
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Eigenschaft / Sekundärliteratur: Vom 'Natürlichen' und 'Ungezwungenen'. Christian Weises poetische Theorie. / Rang | |
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Eigenschaft / Sekundärliteratur | |
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Eigenschaft / Sekundärliteratur: Geschichte der deutschen Poetik. Bd. 1. / Rang | |
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Eigenschaft / Sekundärliteratur | |
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Eigenschaft / Sekundärliteratur: Christian Weise. Eine litterar-historische Abhandlung. / Rang | |
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Eigenschaft / Sekundärliteratur | |
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Eigenschaft / Sekundärliteratur: Poetik und Rhetorik im frühmodernen deutschen Staat. Sozialgeschichtliche Bedingungen des Normenwandels im 17. Jahrhundert. / Rang | |
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Eigenschaft / Themen, Gattungen | |
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: [aq]DEUS autem, quem ordinis, luminis & veritatis auctorem honoramus, fortunam Tibi servet ordinatissimam, lucidissimam, certissimam, h. e. qualem omnes boni studioremque fautores precantur[/aq]. / Rang | |
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: [aq]DEUS autem, quem ordinis, luminis & veritatis auctorem honoramus, fortunam Tibi servet ordinatissimam, lucidissimam, certissimam, h. e. qualem omnes boni studioremque fautores precantur[/aq]. / Fundstelle | |
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Eigenschaft / Themen, Gattungen | |
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: Bey so bestalten Sachen/ kan man die Madrigale in geistlichen [aq]Inventio[/aq]nen gebrauchen/ als Z. E. auf ein Söhngen/ welches um Ostern begraben ward. ¶ GOtt Lob/ nun fangen wir die Oster-Wochen an. / Rang | |
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: Bey so bestalten Sachen/ kan man die Madrigale in geistlichen [aq]Inventio[/aq]nen gebrauchen/ als Z. E. auf ein Söhngen/ welches um Ostern begraben ward. ¶ GOtt Lob/ nun fangen wir die Oster-Wochen an. / Fundstelle | |
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Eigenschaft / Themen, Gattungen | |
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: [aq]XXXIX[/aq]. So must ich auch einmahl den gewissen Trost/ welchen Christliche Eltern bey unverhoffter und betrübter Beerdigung eines todtgebohrnen und also ungetaufften Kindes bey sich erwegen sollen/ den [aq]5. Febr. 1688[/aq]. dergestalt besingen lassen. ¶ WIe kan sich unsre Seele grämen? / Rang | |
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: [aq]XXXIX[/aq]. So must ich auch einmahl den gewissen Trost/ welchen Christliche Eltern bey unverhoffter und betrübter Beerdigung eines todtgebohrnen und also ungetaufften Kindes bey sich erwegen sollen/ den [aq]5. Febr. 1688[/aq]. dergestalt besingen lassen. ¶ WIe kan sich unsre Seele grämen? / Fundstelle | |
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Eigenschaft / Themen, Gattungen | |
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: Hat doch zu Anfang dieses [aq]Seculi[/aq] Jacob Vogel ein Bader zu Stössen im Ammte Weissenfels, welcher auf Anordnung eines [aq]Comitis Pala[/aq]-[S][aq]tini[/aq] zum Deutschen Poeten ist gekrönt worden/ dadurch so hochmüthige Gedancken geschöpfet/ daß er den [aq]Prologum[/aq] in einer [aq]comoedie[/aq] so anfangen läst: ¶ Deutschland hat zwar einen [aq]Lutherum[/aq], ¶ [...] ¶ So viel wuste sich der einfältige Mann/ daß er sich rühmen kunte/ wie der Herr Lutherus das [aq]donum propheticum[/aq] oder die Gabe zu lehren in einem unvergleichlichen gradu bekommen hätte/ so wäre ihm auch das donum poëticum oder die Gabe zierliche Verse zumachen/ so kräfftig beygelegt/ daß er niemand seines gleichen/ in gantz Deutschland finden könte. / Rang | |
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: Hat doch zu Anfang dieses [aq]Seculi[/aq] Jacob Vogel ein Bader zu Stössen im Ammte Weissenfels, welcher auf Anordnung eines [aq]Comitis Pala[/aq]-[S][aq]tini[/aq] zum Deutschen Poeten ist gekrönt worden/ dadurch so hochmüthige Gedancken geschöpfet/ daß er den [aq]Prologum[/aq] in einer [aq]comoedie[/aq] so anfangen läst: ¶ Deutschland hat zwar einen [aq]Lutherum[/aq], ¶ [...] ¶ So viel wuste sich der einfältige Mann/ daß er sich rühmen kunte/ wie der Herr Lutherus das [aq]donum propheticum[/aq] oder die Gabe zu lehren in einem unvergleichlichen gradu bekommen hätte/ so wäre ihm auch das donum poëticum oder die Gabe zierliche Verse zumachen/ so kräfftig beygelegt/ daß er niemand seines gleichen/ in gantz Deutschland finden könte. / Fundstelle | |
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Eigenschaft / Themen, Gattungen | |
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: [aq]XIIX[/aq]. Ich habe hier die Gewohnheit/ in dem ich alle viertel Jahr/ meine untergebenen zum Heil. Abendmahl führe/ so pfleg ich sie durch eine [aq]meditation[/aq] zu [aq]praepariren[/aq]/ daraus sie hernach ein gewisses Buß-Lied machen müssen/ und weil ich ihnen dergestalt meine [aq]elaboration[/aq] schuldig bin/ so hab ich von vielen Jahren her nichts anders gethan/ als daß ich die alten in ihrer deutlichen [aq]realen simplici[/aq]tät habe [aq]imiti[/aq]ren wollen/ und da bin ich viel Dings gewar worden/ welches manchem in seinem Lorber-Krantze verborgen ist. Ich will nur etliche Exempel setzen: ¶ [aq]XIX[/aq]. Eine Ubersetzung des [aq]46[/aq]. Psalm. ¶ Nach der Melodey: ¶ Nun freut euch lieben Christen gemein. ¶ DEr HErr ist unser Zuversicht/ / Rang | |
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: [aq]XIIX[/aq]. Ich habe hier die Gewohnheit/ in dem ich alle viertel Jahr/ meine untergebenen zum Heil. Abendmahl führe/ so pfleg ich sie durch eine [aq]meditation[/aq] zu [aq]praepariren[/aq]/ daraus sie hernach ein gewisses Buß-Lied machen müssen/ und weil ich ihnen dergestalt meine [aq]elaboration[/aq] schuldig bin/ so hab ich von vielen Jahren her nichts anders gethan/ als daß ich die alten in ihrer deutlichen [aq]realen simplici[/aq]tät habe [aq]imiti[/aq]ren wollen/ und da bin ich viel Dings gewar worden/ welches manchem in seinem Lorber-Krantze verborgen ist. Ich will nur etliche Exempel setzen: ¶ [aq]XIX[/aq]. Eine Ubersetzung des [aq]46[/aq]. Psalm. ¶ Nach der Melodey: ¶ Nun freut euch lieben Christen gemein. ¶ DEr HErr ist unser Zuversicht/ / Fundstelle | |
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Eigenschaft / Themen, Gattungen | |
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: Man sehe nur die [aq]Ode[/aq], welche meines Erachtens eine von den besten ist/ darinn er [Opitz, J.T.] auff die [aq]variab[/aq]len [aq]conjunctu[/aq]ren/ die sich im Deutschen Kriege dem Ansehn nach der Religion zum schlechten Vorthel hervorthaten/ recht heroische [aq]meditationes[/aq] suchet. ¶ AUf/ auf/ wer Deutsche Freyheit liebet/ / Rang | |
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: Man sehe nur die [aq]Ode[/aq], welche meines Erachtens eine von den besten ist/ darinn er [Opitz, J.T.] auff die [aq]variab[/aq]len [aq]conjunctu[/aq]ren/ die sich im Deutschen Kriege dem Ansehn nach der Religion zum schlechten Vorthel hervorthaten/ recht heroische [aq]meditationes[/aq] suchet. ¶ AUf/ auf/ wer Deutsche Freyheit liebet/ / Fundstelle | |
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Eigenschaft / Themen, Gattungen | |
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: Es wird dem geneigten Leser nicht unangenehm seyn/ wenn ich etliche kurtze Proben anführe/ damit ich Gottergebenen und Christliebenden Frauenzimmer zuweilen gedie-[S]net habe. [...] ¶ [aq]1[/aq]. ¶ ACh mein JEsu/ laß den Segen/ / Rang | |
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: Es wird dem geneigten Leser nicht unangenehm seyn/ wenn ich etliche kurtze Proben anführe/ damit ich Gottergebenen und Christliebenden Frauenzimmer zuweilen gedie-[S]net habe. [...] ¶ [aq]1[/aq]. ¶ ACh mein JEsu/ laß den Segen/ / Fundstelle | |
| Seite: (110-111) [596-597] | |
Eigenschaft / Themen, Gattungen | |
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: [aq]X[/aq]. Als Herr Johann Christian Meyer Vornehmer Herr des Raths/ seine Eheliebste Fr. Annen Rosinen geb. Baderin begraben ließ/ floß die [aq]Allegorie[/aq] von der unergründlichen See der Göttlichen Liebe/ aus dem [aq]Dicto Chrysostomi ad 2. Corinth. I. Homil. I. p. m. 729[/aq]. ¶ [aq]Quemadmodum, si exiguam scintillam in magnum pelagus injicias, eam protinus extinxerit: eodem modo molestia omnis, quamlibet ingens, si in animum bene sibi conscium inciderit, confestim perit & evanescit[/aq]. ¶ EIn Kind ist schon zu viel/ wann solches unsre Thränen/ / Rang | |
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: [aq]X[/aq]. Als Herr Johann Christian Meyer Vornehmer Herr des Raths/ seine Eheliebste Fr. Annen Rosinen geb. Baderin begraben ließ/ floß die [aq]Allegorie[/aq] von der unergründlichen See der Göttlichen Liebe/ aus dem [aq]Dicto Chrysostomi ad 2. Corinth. I. Homil. I. p. m. 729[/aq]. ¶ [aq]Quemadmodum, si exiguam scintillam in magnum pelagus injicias, eam protinus extinxerit: eodem modo molestia omnis, quamlibet ingens, si in animum bene sibi conscium inciderit, confestim perit & evanescit[/aq]. ¶ EIn Kind ist schon zu viel/ wann solches unsre Thränen/ / Fundstelle | |
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Eigenschaft / Themen, Gattungen | |
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: [aq]XIII[/aq]. Ein Abschied um Weynachten/ darinn auff die Christ-Bescherung [aq]alludi[/aq]rt wird. ¶ NUn weist die liebe Zeit schon auff das Weihnacht-Fest/ / Rang | |
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Eigenschaft / Themen, Gattungen: [aq]XIII[/aq]. Ein Abschied um Weynachten/ darinn auff die Christ-Bescherung [aq]alludi[/aq]rt wird. ¶ NUn weist die liebe Zeit schon auff das Weihnacht-Fest/ / Fundstelle | |
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Eigenschaft / Autoritäten | |
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]XXXV[/aq]. Was in den gemeinen Kirchen-Liedern vor Madrigalische Oden sind/ da sonderlich der Herr Lutherus und andere/ welche ihm gefolget sind/ dessentwegen freye Zeilen gelassen haben/ daß sie mit ihren Centner-Worten/ desto besser haben können zurechte kommen/ das ist eine Sache/ die wenig von unsern neuen Leuten verstehen wollen/ und die sich wol der Mühe verlohnt/ daß unten absonderlich und ausführlich davon gehandelt wird. / Rang | |
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]XXXV[/aq]. Was in den gemeinen Kirchen-Liedern vor Madrigalische Oden sind/ da sonderlich der Herr Lutherus und andere/ welche ihm gefolget sind/ dessentwegen freye Zeilen gelassen haben/ daß sie mit ihren Centner-Worten/ desto besser haben können zurechte kommen/ das ist eine Sache/ die wenig von unsern neuen Leuten verstehen wollen/ und die sich wol der Mühe verlohnt/ daß unten absonderlich und ausführlich davon gehandelt wird. / Fundstelle | |
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Eigenschaft / Autoritäten | |
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]VI[/aq]. Doch so schlecht als sich die Sorge von vielen [aq]seculis[/aq] angelassen/ so ein guter Wechsel entstund auch mit der Deutschen Sprache zu Anfang des vorigen seculi, welchen wir der wunderbaren [aq]providenz[/aq] Gottes zuschreiben müssen. Denn gleich wie GOtt/ als er dort eine Stiffts-Hütten vonnöthen hatte/ den [aq]Bezaleel[/aq] mit einer geschickten Hand begabete/ daß er in Sti-[S]cken/ Schnitzen/ Goldarbeiten/ Steinschneiden und andern/ dergleichen Dinge [aq]praesti[/aq]rte/ die er von andern weder gesehen noch gelernet hatte; so war es auch dazumahl beschaffen/ als Gott das wichtige [aq]reformations[/aq]-Werck wolte vor sich gehen lassen/ da bekam der Herr Lutherus so eine unvergleichliche und wunderschöne Manier deutsch zuschreiben/ daß er bey seiner guten Sache zugleich mit dem ungemeinen [aq]stylo[/aq] durchdringen konte. ¶ [aq]VII[/aq]. Nun kamen allerhand gute [aq]studia[/aq] mit der Religion empor/ und da man der Jugend die besten [aq]Autores[/aq] wiederum in die Hände kommen ließ/ so kunte es nicht fehlen/ es muste auch etwas darvon den deutschen Versen eingepflantzet werden; ja der Herr Lutherus war ein guter [aq]Musicus[/aq] darbey/ hatte auch [aq]correspondenz[/aq] mit den vornehmsten [aq]Musicis[/aq], und dannenhero ward er in seinen Versen durch drey sonderbahre Stücke treflich [aq]secundi[/aq]rt. Vor eins hatte er die [aq]Reali[/aq]tät/ das ist/ er verstund die Sache wol/ und ließ sichs einen Ernst seyn die Worte mit einem tapffren Nachdruck hinzuschreiben. Darnach hat-[S]te er die Reinigkeit und die geschickte [aq]construction[/aq] der Sprache. Endlich den Verstand von der [aq]Scansion[/aq] und der Liebligkeit/ das ist/ die [aq]conformi[/aq]tät der Worte mit dem Gesange. ¶ [aq]VIII[/aq]. Ich weiß wol/ des Herrn Lutheri Verse sind dreyerley: Etliche hat er gezwungen gemacht/ wenn er ein Lateinisch Lied hat [aq]verti[/aq]ren wollen; etliche hat er geschwinde hingemacht/ wenn er guten Freunden zugefallen etwas geschrieben/ dazu er keinen sonderlichen Fleiß gebraucht/ und also zu reden/ die damahlige Mode der Meister-Sänger mit gehalten hat: an etlichen aber hat er seine Kunst und seine Andacht gewiesen/ hat auch vermuthlich etwas [aq]praesti[/aq]ret/ darinne er noch von keinem [aq]poëten[/aq] ist übertroffen worden. ¶ [aq]1[/aq]. Wenn dieser theure Mann kein Lied gemacht hätte/ als: Nun freuet euch/ lieben Christen gemein/ oder: Eine feste Burg ist unser GOtt etc. so würde er dieß Lob verdienen; denn wie hat jedwedere Zeile ihren eigenen Verstand? Wie deutlich und ungezwungen läufft der [aq]Sensus[/aq]? und war vor ein unvergleichlicher Macht-Spruch steckt allzeit in der letzten Zeile/ welche deswegen an keinen Reim gebunden ist/ damit der [aq]emphati[/aq]schen Rede nichts abgebrochen wird. [S] ¶ [aq]2[/aq]. Ist etwas [aq]curieuses[/aq] in diesen Liedern/ so ist es die freye Madrigalische Art mit der letzten Zeile: Denn ob gleich die Brüder in Böhmen ihre Lieder meistens so eingerichtet haben/ daß die letzte Zeile mit den obigen den dritten Reim macht; ob auch wohl die meisten/ zu unserer Zeit etwas kluges in dem Reime gesucht haben. Z. E. Herr Rist: ¶ GOtt sey gelobet/ der allein ¶ [...] ¶ So hab ich doch aus besserem Nachdencken gefunden/ daß man sich durch den gezwungenen Reim viel Krafft und Nachdruck muß entgehen lassen. ¶ [aq]3[/aq]. Ja/ wenn der Herr Lutherus nach Erfoderung der Sache/ wenn er einen eyfrigen [aq]raptum[/aq] hatte/ was hohes und [aq]oratori[/aq]sches mit einmischen wolte/ so gieng es ihm nicht unglücklich von statten. Man sehe nur das Lied an/ welches er [aq]1522[/aq]. auf die zwey Studenten gemacht/ die zu Brüssel wegen der Religion verbrant wurden. Die zehende [aq]Strophe[/aq] ist diese: ¶ Die Asche will nicht lassen ab/ ¶ [...][S][...] ¶ Und mit dieser ward beschlossen: ¶ Die laß man liegen immerhin/ ¶ [...] ¶ [aq]IX[/aq]. Nachdem nun die Schrifften und die Lieder allenthalben ausgebreitet und gelesen wurden/ so liessen sich viel [aq]ingenia[/aq] darzu auffmuntern/ daß sie vornehmlich in geistlichen Liedern/ die wir noch in der Kirche behalten haben/ was sonderliches thaten. ¶ [aq]1[/aq]. Was [aq]D[/aq]. Justus Jonas vor einen Geist gehabt/ und wie schön er die freye Zeile hat anbringen können/ solches sieht man aus dem Liede: Wo GOtt der HErr nicht bey uns hält. [S] ¶ [aq]2[/aq]. Es hat sich auch der Herr Lutherus trefflich gefreuet/ wenn sich etliche geistreiche Männer des Werckes wol angenommen haben. Z. E. Es hatte der bekandte [aq]Paulus Speratus[/aq] in Preussen das Lied gemacht: Es ist das Heil uns kommen her. Solches bringt ein Bettler mit nach Wittenberg/ und singet es gleich gegen über/ wo der Herr Lutherus sein [aq]Logement[/aq] hat. Der rufft den Bettler und läst sichs auch singen/ und erfreut sich von Hertzen drüber/ daß GOtt sein Evangelium auch durch solche wolgesetzte Lieder ausbreiten wolte. ¶ [aq]3[/aq]. Wiewol unter allen/ welche sich in diesem Stücke wol hervor gethan haben/ hat meines Bedünckens niemand so eine liebliche und richtige Manier zuführen gewust/ als [aq]Bartholomaeus[/aq] Ringewald Pfarrherr zu Langenfeld in der Marck unter dem Amte Sonnenburg gelegen/ davon man nur die zwey Lieder zur Probe nehmen kan: Es ist gewißlich an der Zeit/ und: HErr JEsu Christ du höchstes Gut. Wenn man auch seine zwey Bücher die lautere Warheit und den treuen Eckhart ansiehet: so merckt man wol/ daß sich der stylus allemahl durch etwas ungezwungenes [aq]recommendirt[/aq]. Z. E. Wenn er eine böse Magd beschreibt: ¶ Darzu zerbricht auch dieser Rüssel ¶ [...][S] ¶ [aq]X[/aq]. Im Jochims Thal hat der Pfarrher Johannes [aq]Matthesius[/aq] und der [aq]Cantor[/aq] Nicol Herman was sonderliches gethan: denn mehrentheils hat Herr [aq]Matthesius[/aq] die realia und der andere die [aq]formalia[/aq] darzu getragen. Also muß man sich vielmahl über die [aq]sententiö[/aq]se Manier verwundern. Denn der vielfältigen Kirchen-Lieder zugeschweigen/ so sehe man nur die Haus-Regeln an/ da ich nur etwas zum Exempel setze: ¶ [...] ¶ Ferner: ¶ Was du wilst/ das man dir nicht thu/ / Rang | |
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]VI[/aq]. Doch so schlecht als sich die Sorge von vielen [aq]seculis[/aq] angelassen/ so ein guter Wechsel entstund auch mit der Deutschen Sprache zu Anfang des vorigen seculi, welchen wir der wunderbaren [aq]providenz[/aq] Gottes zuschreiben müssen. Denn gleich wie GOtt/ als er dort eine Stiffts-Hütten vonnöthen hatte/ den [aq]Bezaleel[/aq] mit einer geschickten Hand begabete/ daß er in Sti-[S]cken/ Schnitzen/ Goldarbeiten/ Steinschneiden und andern/ dergleichen Dinge [aq]praesti[/aq]rte/ die er von andern weder gesehen noch gelernet hatte; so war es auch dazumahl beschaffen/ als Gott das wichtige [aq]reformations[/aq]-Werck wolte vor sich gehen lassen/ da bekam der Herr Lutherus so eine unvergleichliche und wunderschöne Manier deutsch zuschreiben/ daß er bey seiner guten Sache zugleich mit dem ungemeinen [aq]stylo[/aq] durchdringen konte. ¶ [aq]VII[/aq]. Nun kamen allerhand gute [aq]studia[/aq] mit der Religion empor/ und da man der Jugend die besten [aq]Autores[/aq] wiederum in die Hände kommen ließ/ so kunte es nicht fehlen/ es muste auch etwas darvon den deutschen Versen eingepflantzet werden; ja der Herr Lutherus war ein guter [aq]Musicus[/aq] darbey/ hatte auch [aq]correspondenz[/aq] mit den vornehmsten [aq]Musicis[/aq], und dannenhero ward er in seinen Versen durch drey sonderbahre Stücke treflich [aq]secundi[/aq]rt. Vor eins hatte er die [aq]Reali[/aq]tät/ das ist/ er verstund die Sache wol/ und ließ sichs einen Ernst seyn die Worte mit einem tapffren Nachdruck hinzuschreiben. Darnach hat-[S]te er die Reinigkeit und die geschickte [aq]construction[/aq] der Sprache. Endlich den Verstand von der [aq]Scansion[/aq] und der Liebligkeit/ das ist/ die [aq]conformi[/aq]tät der Worte mit dem Gesange. ¶ [aq]VIII[/aq]. Ich weiß wol/ des Herrn Lutheri Verse sind dreyerley: Etliche hat er gezwungen gemacht/ wenn er ein Lateinisch Lied hat [aq]verti[/aq]ren wollen; etliche hat er geschwinde hingemacht/ wenn er guten Freunden zugefallen etwas geschrieben/ dazu er keinen sonderlichen Fleiß gebraucht/ und also zu reden/ die damahlige Mode der Meister-Sänger mit gehalten hat: an etlichen aber hat er seine Kunst und seine Andacht gewiesen/ hat auch vermuthlich etwas [aq]praesti[/aq]ret/ darinne er noch von keinem [aq]poëten[/aq] ist übertroffen worden. ¶ [aq]1[/aq]. Wenn dieser theure Mann kein Lied gemacht hätte/ als: Nun freuet euch/ lieben Christen gemein/ oder: Eine feste Burg ist unser GOtt etc. so würde er dieß Lob verdienen; denn wie hat jedwedere Zeile ihren eigenen Verstand? Wie deutlich und ungezwungen läufft der [aq]Sensus[/aq]? und war vor ein unvergleichlicher Macht-Spruch steckt allzeit in der letzten Zeile/ welche deswegen an keinen Reim gebunden ist/ damit der [aq]emphati[/aq]schen Rede nichts abgebrochen wird. [S] ¶ [aq]2[/aq]. Ist etwas [aq]curieuses[/aq] in diesen Liedern/ so ist es die freye Madrigalische Art mit der letzten Zeile: Denn ob gleich die Brüder in Böhmen ihre Lieder meistens so eingerichtet haben/ daß die letzte Zeile mit den obigen den dritten Reim macht; ob auch wohl die meisten/ zu unserer Zeit etwas kluges in dem Reime gesucht haben. Z. E. Herr Rist: ¶ GOtt sey gelobet/ der allein ¶ [...] ¶ So hab ich doch aus besserem Nachdencken gefunden/ daß man sich durch den gezwungenen Reim viel Krafft und Nachdruck muß entgehen lassen. ¶ [aq]3[/aq]. Ja/ wenn der Herr Lutherus nach Erfoderung der Sache/ wenn er einen eyfrigen [aq]raptum[/aq] hatte/ was hohes und [aq]oratori[/aq]sches mit einmischen wolte/ so gieng es ihm nicht unglücklich von statten. Man sehe nur das Lied an/ welches er [aq]1522[/aq]. auf die zwey Studenten gemacht/ die zu Brüssel wegen der Religion verbrant wurden. Die zehende [aq]Strophe[/aq] ist diese: ¶ Die Asche will nicht lassen ab/ ¶ [...][S][...] ¶ Und mit dieser ward beschlossen: ¶ Die laß man liegen immerhin/ ¶ [...] ¶ [aq]IX[/aq]. Nachdem nun die Schrifften und die Lieder allenthalben ausgebreitet und gelesen wurden/ so liessen sich viel [aq]ingenia[/aq] darzu auffmuntern/ daß sie vornehmlich in geistlichen Liedern/ die wir noch in der Kirche behalten haben/ was sonderliches thaten. ¶ [aq]1[/aq]. Was [aq]D[/aq]. Justus Jonas vor einen Geist gehabt/ und wie schön er die freye Zeile hat anbringen können/ solches sieht man aus dem Liede: Wo GOtt der HErr nicht bey uns hält. [S] ¶ [aq]2[/aq]. Es hat sich auch der Herr Lutherus trefflich gefreuet/ wenn sich etliche geistreiche Männer des Werckes wol angenommen haben. Z. E. Es hatte der bekandte [aq]Paulus Speratus[/aq] in Preussen das Lied gemacht: Es ist das Heil uns kommen her. Solches bringt ein Bettler mit nach Wittenberg/ und singet es gleich gegen über/ wo der Herr Lutherus sein [aq]Logement[/aq] hat. Der rufft den Bettler und läst sichs auch singen/ und erfreut sich von Hertzen drüber/ daß GOtt sein Evangelium auch durch solche wolgesetzte Lieder ausbreiten wolte. ¶ [aq]3[/aq]. Wiewol unter allen/ welche sich in diesem Stücke wol hervor gethan haben/ hat meines Bedünckens niemand so eine liebliche und richtige Manier zuführen gewust/ als [aq]Bartholomaeus[/aq] Ringewald Pfarrherr zu Langenfeld in der Marck unter dem Amte Sonnenburg gelegen/ davon man nur die zwey Lieder zur Probe nehmen kan: Es ist gewißlich an der Zeit/ und: HErr JEsu Christ du höchstes Gut. Wenn man auch seine zwey Bücher die lautere Warheit und den treuen Eckhart ansiehet: so merckt man wol/ daß sich der stylus allemahl durch etwas ungezwungenes [aq]recommendirt[/aq]. Z. E. Wenn er eine böse Magd beschreibt: ¶ Darzu zerbricht auch dieser Rüssel ¶ [...][S] ¶ [aq]X[/aq]. Im Jochims Thal hat der Pfarrher Johannes [aq]Matthesius[/aq] und der [aq]Cantor[/aq] Nicol Herman was sonderliches gethan: denn mehrentheils hat Herr [aq]Matthesius[/aq] die realia und der andere die [aq]formalia[/aq] darzu getragen. Also muß man sich vielmahl über die [aq]sententiö[/aq]se Manier verwundern. Denn der vielfältigen Kirchen-Lieder zugeschweigen/ so sehe man nur die Haus-Regeln an/ da ich nur etwas zum Exempel setze: ¶ [...] ¶ Ferner: ¶ Was du wilst/ das man dir nicht thu/ / Fundstelle | |
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Eigenschaft / Autoritäten | |
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Eigenschaft / Autoritäten: Also setzte ich bey dem Tode der kleinen Jungfer Seeligmannin/ über die Worte Christi/ [aq]Marc. 10, 16[/aq]. Er hertzte sie/ er legte die Hände auff sie/ und segnete sie. ¶ GOTT liebet dieses Kind. / Rang | |
| Normaler Rang
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Eigenschaft / Autoritäten: Also setzte ich bey dem Tode der kleinen Jungfer Seeligmannin/ über die Worte Christi/ [aq]Marc. 10, 16[/aq]. Er hertzte sie/ er legte die Hände auff sie/ und segnete sie. ¶ GOTT liebet dieses Kind. / Fundstelle | |
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Eigenschaft / Autoritäten | |
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Eigenschaft / Autoritäten: Ach wer möchte das nicht/ damit der alte Apt zu Posen in Thüringen eine Nonne und den Closter-Schreiber [aq]absolvi[/aq]rt hat. ¶ [aq]Strephon[/aq] kriegt die Jungfer. / Rang | |
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Eigenschaft / Autoritäten: Ach wer möchte das nicht/ damit der alte Apt zu Posen in Thüringen eine Nonne und den Closter-Schreiber [aq]absolvi[/aq]rt hat. ¶ [aq]Strephon[/aq] kriegt die Jungfer. / Fundstelle | |
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Eigenschaft / Autoritäten | |
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]VIII[/aq]. Als ich dem vornehmen und im die Zittauische Kirche hochverdienten Prediger Herr [aq]Mag[/aq]. Zacharias Seligmannen den [aq]5. Augusti 1687[/aq]. zum letzten Andencken was schreiben solte: so fand ich im Lebens-Lauffe/ daß er alle Tage sein Gebet mit dieser Formul beschlossen: ¶ HErr JEsu Christ/ du höchstes Gut/ / Rang | |
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]VIII[/aq]. Als ich dem vornehmen und im die Zittauische Kirche hochverdienten Prediger Herr [aq]Mag[/aq]. Zacharias Seligmannen den [aq]5. Augusti 1687[/aq]. zum letzten Andencken was schreiben solte: so fand ich im Lebens-Lauffe/ daß er alle Tage sein Gebet mit dieser Formul beschlossen: ¶ HErr JEsu Christ/ du höchstes Gut/ / Fundstelle | |
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Eigenschaft / Autoritäten | |
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]IX[/aq]. So wolte ich den [aq]22. Jan. 1691[/aq]. meinem geliebten Bruder und Schwager Hrn. Johann Christian [aq]Neseno[/aq] was zum Troste schreiben/ als er sein eintziges und hertzgeliebtes Töchterlein Jungfer Johannen Elisabeth begraben ließ/ und weil der Marien/ ihre Worte gleich im Evangelio waren erkläret worden: was er euch saget das thut/ und wiel eine Maria als Groß Frau Mutter mit [aq]interessi[/aq]ret war/ welche sich sonst des Englischen Zuspruchs zugetrösten pflegt: Fürchte dich nicht/ Maria/ [S] du hast Gnade bey GOtt funden: so fand sich die [aq]resolution[/aq] gar leicht/ daß ich bey dem [aq]Jambi[/aq]schen genere würde verbleiben müssen. ¶ MEin Bruder/ soll ich dieß die Liebes-Woche nennen/ / Rang | |
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]IX[/aq]. So wolte ich den [aq]22. Jan. 1691[/aq]. meinem geliebten Bruder und Schwager Hrn. Johann Christian [aq]Neseno[/aq] was zum Troste schreiben/ als er sein eintziges und hertzgeliebtes Töchterlein Jungfer Johannen Elisabeth begraben ließ/ und weil der Marien/ ihre Worte gleich im Evangelio waren erkläret worden: was er euch saget das thut/ und wiel eine Maria als Groß Frau Mutter mit [aq]interessi[/aq]ret war/ welche sich sonst des Englischen Zuspruchs zugetrösten pflegt: Fürchte dich nicht/ Maria/ [S] du hast Gnade bey GOtt funden: so fand sich die [aq]resolution[/aq] gar leicht/ daß ich bey dem [aq]Jambi[/aq]schen genere würde verbleiben müssen. ¶ MEin Bruder/ soll ich dieß die Liebes-Woche nennen/ / Fundstelle | |
| Seite: (222-223) [244-245] | |
Eigenschaft / Autoritäten | |
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]VI[/aq]. Das erste auf den Todesfall Hrn. Michael Herfarths [aq]S. S. Theol. Stud[/aq]. den [aq]7. Decemb. 1686[/aq]. ¶ SO fällt ein frommer Sohn/ der GOtt im Hertzen liebet/ / Rang | |
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]VI[/aq]. Das erste auf den Todesfall Hrn. Michael Herfarths [aq]S. S. Theol. Stud[/aq]. den [aq]7. Decemb. 1686[/aq]. ¶ SO fällt ein frommer Sohn/ der GOtt im Hertzen liebet/ / Fundstelle | |
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Eigenschaft / Autoritäten | |
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]XXXVIII[/aq]. Bey dem Begräbnisse des obgedachten Hrn. [aq]M[/aq]. Seligmanns ward über diese Worte aus dem Leichen-Texte [aq]Esa. LX. 19. 20[/aq]. Der HErr wird dein ewiges Licht seyn/ etc. diese [aq]Arie[/aq] gesungen: ¶ ACh GOtt du bist mein rechtes Licht/ / Rang | |
| Normaler Rang
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]XXXVIII[/aq]. Bey dem Begräbnisse des obgedachten Hrn. [aq]M[/aq]. Seligmanns ward über diese Worte aus dem Leichen-Texte [aq]Esa. LX. 19. 20[/aq]. Der HErr wird dein ewiges Licht seyn/ etc. diese [aq]Arie[/aq] gesungen: ¶ ACh GOtt du bist mein rechtes Licht/ / Fundstelle | |
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Eigenschaft / Autoritäten | |
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Eigenschaft / Autoritäten: Hat doch zu Anfang dieses [aq]Seculi[/aq] Jacob Vogel ein Bader zu Stössen im Ammte Weissenfels, welcher auf Anordnung eines [aq]Comitis Pala[/aq]-[S][aq]tini[/aq] zum Deutschen Poeten ist gekrönt worden/ dadurch so hochmüthige Gedancken geschöpfet/ daß er den [aq]Prologum[/aq] in einer [aq]comoedie[/aq] so anfangen läst: ¶ Deutschland hat zwar einen [aq]Lutherum[/aq], ¶ [...] ¶ So viel wuste sich der einfältige Mann/ daß er sich rühmen kunte/ wie der Herr Lutherus das [aq]donum propheticum[/aq] oder die Gabe zu lehren in einem unvergleichlichen gradu bekommen hätte/ so wäre ihm auch das donum poëticum oder die Gabe zierliche Verse zumachen/ so kräfftig beygelegt/ daß er niemand seines gleichen/ in gantz Deutschland finden könte. / Rang | |
| Normaler Rang
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Eigenschaft / Autoritäten: Hat doch zu Anfang dieses [aq]Seculi[/aq] Jacob Vogel ein Bader zu Stössen im Ammte Weissenfels, welcher auf Anordnung eines [aq]Comitis Pala[/aq]-[S][aq]tini[/aq] zum Deutschen Poeten ist gekrönt worden/ dadurch so hochmüthige Gedancken geschöpfet/ daß er den [aq]Prologum[/aq] in einer [aq]comoedie[/aq] so anfangen läst: ¶ Deutschland hat zwar einen [aq]Lutherum[/aq], ¶ [...] ¶ So viel wuste sich der einfältige Mann/ daß er sich rühmen kunte/ wie der Herr Lutherus das [aq]donum propheticum[/aq] oder die Gabe zu lehren in einem unvergleichlichen gradu bekommen hätte/ so wäre ihm auch das donum poëticum oder die Gabe zierliche Verse zumachen/ so kräfftig beygelegt/ daß er niemand seines gleichen/ in gantz Deutschland finden könte. / Fundstelle | |
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Eigenschaft / Autoritäten | |
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]XXI[/aq]. Uber die Worte [aq]Zachariae/ Luc. I[/aq]. ¶ Daß wir errettet von der Hand unserer Feinde/ ihm dienen ohne Furcht unser Lebe-[S]lang/ in Heiligkeit und Gerechtigkeit/ die ihm gefällig ist. ¶ Nach der Melodey: ¶ HErr GOtt/ dich loben alle wir. ¶ WAch auf/ mein Hertz/ und dencke dran/ / Rang | |
| Normaler Rang
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]XXI[/aq]. Uber die Worte [aq]Zachariae/ Luc. I[/aq]. ¶ Daß wir errettet von der Hand unserer Feinde/ ihm dienen ohne Furcht unser Lebe-[S]lang/ in Heiligkeit und Gerechtigkeit/ die ihm gefällig ist. ¶ Nach der Melodey: ¶ HErr GOtt/ dich loben alle wir. ¶ WAch auf/ mein Hertz/ und dencke dran/ / Fundstelle | |
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Eigenschaft / Autoritäten | |
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]III[/aq]. Als [aq]Mons[/aq]. Wolff Albrecht von Löben/ dessen oben [aq]p. 363[/aq]. in einem betrübten [aq]Carmine[/aq] gedacht/ seinen Abschied aus unserm [aq]Gymnasio[/aq] nahm/ ward in [aq]regard[/aq] des Hoch-Adl. Herrn Vaters als Amt-Hauptmanns in Fürstenthume Görlitz die [aq]Invention[/aq] genommen vom Gott-gefälligen Amts-Hauptmann in dem Fürstenthum der kleinen Welt. ¶ DEr Mensch die kleine Welt/ des Schöpffers höchster Ruhm/ / Rang | |
| Normaler Rang
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]III[/aq]. Als [aq]Mons[/aq]. Wolff Albrecht von Löben/ dessen oben [aq]p. 363[/aq]. in einem betrübten [aq]Carmine[/aq] gedacht/ seinen Abschied aus unserm [aq]Gymnasio[/aq] nahm/ ward in [aq]regard[/aq] des Hoch-Adl. Herrn Vaters als Amt-Hauptmanns in Fürstenthume Görlitz die [aq]Invention[/aq] genommen vom Gott-gefälligen Amts-Hauptmann in dem Fürstenthum der kleinen Welt. ¶ DEr Mensch die kleine Welt/ des Schöpffers höchster Ruhm/ / Fundstelle | |
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Eigenschaft / Autoritäten | |
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]V[/aq]. Als zwey werthe Freunde von Reval wegreiseten/ und einer ein [aq]Studiosus[/aq] [S] [aq]Theologiae[/aq], der andere ein [aq]Studiosus Legum[/aq] war/ zielete die [aq]Invention[/aq] hierauf. Und erstlich zwar ward der [aq]Studiosus Theologiae[/aq] also beschrieben. ¶ WOldem der allen Fleiß auff GOttes-Lehre wendet/ / Rang | |
| Normaler Rang
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]V[/aq]. Als zwey werthe Freunde von Reval wegreiseten/ und einer ein [aq]Studiosus[/aq] [S] [aq]Theologiae[/aq], der andere ein [aq]Studiosus Legum[/aq] war/ zielete die [aq]Invention[/aq] hierauf. Und erstlich zwar ward der [aq]Studiosus Theologiae[/aq] also beschrieben. ¶ WOldem der allen Fleiß auff GOttes-Lehre wendet/ / Fundstelle | |
| Seite: (131-132) [617-618] | |
Eigenschaft / Autoritäten | |
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]VII[/aq]. Als fünff Brüder allerseits vornehme [aq]Medici[/aq] Herr [aq]Balthasari Bleccio[/aq] berühmten [aq]Theologo[/aq] in Stetin zum [aq]Doctorat[/aq] Glück wünscheten: ¶ WEr hätte diß vermeynt? Ein Mann der GOttes Lehre / Rang | |
| Normaler Rang
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]VII[/aq]. Als fünff Brüder allerseits vornehme [aq]Medici[/aq] Herr [aq]Balthasari Bleccio[/aq] berühmten [aq]Theologo[/aq] in Stetin zum [aq]Doctorat[/aq] Glück wünscheten: ¶ WEr hätte diß vermeynt? Ein Mann der GOttes Lehre / Fundstelle | |
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Eigenschaft / Autoritäten | |
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]X[/aq]. Als Herr Johann Christian Meyer Vornehmer Herr des Raths/ seine Eheliebste Fr. Annen Rosinen geb. Baderin begraben ließ/ floß die [aq]Allegorie[/aq] von der unergründlichen See der Göttlichen Liebe/ aus dem [aq]Dicto Chrysostomi ad 2. Corinth. I. Homil. I. p. m. 729[/aq]. ¶ [aq]Quemadmodum, si exiguam scintillam in magnum pelagus injicias, eam protinus extinxerit: eodem modo molestia omnis, quamlibet ingens, si in animum bene sibi conscium inciderit, confestim perit & evanescit[/aq]. ¶ EIn Kind ist schon zu viel/ wann solches unsre Thränen/ / Rang | |
| Normaler Rang
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Eigenschaft / Autoritäten: [aq]X[/aq]. Als Herr Johann Christian Meyer Vornehmer Herr des Raths/ seine Eheliebste Fr. Annen Rosinen geb. Baderin begraben ließ/ floß die [aq]Allegorie[/aq] von der unergründlichen See der Göttlichen Liebe/ aus dem [aq]Dicto Chrysostomi ad 2. Corinth. I. Homil. I. p. m. 729[/aq]. ¶ [aq]Quemadmodum, si exiguam scintillam in magnum pelagus injicias, eam protinus extinxerit: eodem modo molestia omnis, quamlibet ingens, si in animum bene sibi conscium inciderit, confestim perit & evanescit[/aq]. ¶ EIn Kind ist schon zu viel/ wann solches unsre Thränen/ / Fundstelle | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Nec poenitere methodi me potuit, cujus quidem ea constar veritas, ut nihil in carminibus Gentilium, nihil in canticis Psalmorum sacris, nihil in casibus nunc obviis reperiatur, quod facilem dispondendi vel imitandi rationem non admittat[/aq]. / Rang | |
| Normaler Rang
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Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]Nec poenitere methodi me potuit, cujus quidem ea constar veritas, ut nihil in carminibus Gentilium, nihil in canticis Psalmorum sacris, nihil in casibus nunc obviis reperiatur, quod facilem dispondendi vel imitandi rationem non admittat[/aq]. / Fundstelle | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]VIII[/aq]. Vor Alters brauchte man lauter kurtze und einsylbichte Reime/ welches man in vielen Kirchen-Liedern noch zu ersehen hat. Und man kan es auch zu unserer Zeit gar wol inacht nehmen. ¶ Ich gebe diß Exempel: Auff den Todes-Fall eines geliebten Kindes/ welches bey dem letzten Abschiede den vornehmen Eltern noch die Hand gereichet hatte: [S] ¶ Ihr Eltern/ weint ihr noch? Denckt an den Sterbens-Tag/ / Rang | |
| Normaler Rang
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Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]VIII[/aq]. Vor Alters brauchte man lauter kurtze und einsylbichte Reime/ welches man in vielen Kirchen-Liedern noch zu ersehen hat. Und man kan es auch zu unserer Zeit gar wol inacht nehmen. ¶ Ich gebe diß Exempel: Auff den Todes-Fall eines geliebten Kindes/ welches bey dem letzten Abschiede den vornehmen Eltern noch die Hand gereichet hatte: [S] ¶ Ihr Eltern/ weint ihr noch? Denckt an den Sterbens-Tag/ / Fundstelle | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Und also muß ich mich wundern/ warum etliche die Kirchen-Lieder aus dem vorigen [aq]Seculo[/aq], Z. E. Nun freut euch lieben Christen gemein: Da die erste Zeile nicht gereimet wird/ durch den dritten Reim gleichsam verbessern wollen. / Rang | |
| Normaler Rang
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Und also muß ich mich wundern/ warum etliche die Kirchen-Lieder aus dem vorigen [aq]Seculo[/aq], Z. E. Nun freut euch lieben Christen gemein: Da die erste Zeile nicht gereimet wird/ durch den dritten Reim gleichsam verbessern wollen. / Fundstelle | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]XXXVII[/aq]. An sich selber/ ist es in der Music nichts unangenehmes/ wenn gleich ein Text [aq]in prosa[/aq] gesungen wird. Wir haben auch Kirchen-Lieder/ als: Gieb unsern Fürsten und aller Obrigkeit/ etc. Meine Seele erhebet den HErren/ etc. GOtt sey uns gnädig und barmhertzig/ u. d. gl. welche von den Leuten mit eben so guter Anmuth gesungen werden/ als wenn sich alle Zeilen noch so lieblich reimten/ und ich muß bekennen/ das alte Grabelied: Ich war ein kleines Kindelein/ hat etwas [aq]charmantes[/aq] in sich/ ob gleich die letzte [aq]Strophe[/aq] wegen der Reime schlecht bestellet ist. ¶ GOtt gsegn' euch/ Vatr und Mutter/ / Rang | |
| Normaler Rang
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Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]XXXVII[/aq]. An sich selber/ ist es in der Music nichts unangenehmes/ wenn gleich ein Text [aq]in prosa[/aq] gesungen wird. Wir haben auch Kirchen-Lieder/ als: Gieb unsern Fürsten und aller Obrigkeit/ etc. Meine Seele erhebet den HErren/ etc. GOtt sey uns gnädig und barmhertzig/ u. d. gl. welche von den Leuten mit eben so guter Anmuth gesungen werden/ als wenn sich alle Zeilen noch so lieblich reimten/ und ich muß bekennen/ das alte Grabelied: Ich war ein kleines Kindelein/ hat etwas [aq]charmantes[/aq] in sich/ ob gleich die letzte [aq]Strophe[/aq] wegen der Reime schlecht bestellet ist. ¶ GOtt gsegn' euch/ Vatr und Mutter/ / Fundstelle | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Denn es ist doch nunmehr zu langsam/ wenn etliche einfältige Deutschen sich über die Sprache erzürnen wollen/ daß sie lieber den schwartzen Mann in der sechsten Bitte im Catechismo/ als ein Frantzösisches Wörtgen in Brieffen oder Versen ansehen. / Rang | |
| Normaler Rang
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Denn es ist doch nunmehr zu langsam/ wenn etliche einfältige Deutschen sich über die Sprache erzürnen wollen/ daß sie lieber den schwartzen Mann in der sechsten Bitte im Catechismo/ als ein Frantzösisches Wörtgen in Brieffen oder Versen ansehen. / Fundstelle | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]XXXVII[/aq]. Und dannenhero/ ob wol die [aq]trochaeischen[/aq] in Geistl. Liedern zu finden seyn/ wenn sich gleichsam ein verliebter [aq]raptus[/aq] mercken läst/ als in den Liedern: JESU meine Freude etc. Freu dich sehr/ O meine Seele/ etc. Dennoch gibt es die Erfahrung daß die jambischen einen bessern Nachdruck haben/ und öffters gebraucht werden. Ge-[S]stalt ich von dieser Gattung etliche wenig Exempel weisen kan. ¶ Als [aq]1683[/aq]. der Entsatz vor Wien glücklich erfolgte; hatte ich in unserm [aq]Gymnasio[/aq] bey einem [aq]Actu[/aq] wenig Tage vorher diese [aq]Arie[/aq] singen lassen: ¶ GOtt/ wende dich von deinem Grimme/ / Rang | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]XXXVII[/aq]. Und dannenhero/ ob wol die [aq]trochaeischen[/aq] in Geistl. Liedern zu finden seyn/ wenn sich gleichsam ein verliebter [aq]raptus[/aq] mercken läst/ als in den Liedern: JESU meine Freude etc. Freu dich sehr/ O meine Seele/ etc. Dennoch gibt es die Erfahrung daß die jambischen einen bessern Nachdruck haben/ und öffters gebraucht werden. Ge-[S]stalt ich von dieser Gattung etliche wenig Exempel weisen kan. ¶ Als [aq]1683[/aq]. der Entsatz vor Wien glücklich erfolgte; hatte ich in unserm [aq]Gymnasio[/aq] bey einem [aq]Actu[/aq] wenig Tage vorher diese [aq]Arie[/aq] singen lassen: ¶ GOtt/ wende dich von deinem Grimme/ / Fundstelle | |
| Seite: (380-381) [402-403] | |
Eigenschaft / Exempelpolitik | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]X[/aq]. In Kirchen-Musicken giebt es viel Aenderungen/ wenn dergleichen Verse zu gewisser Zeit angebracht werden. Ich will doch etwas setzen/ daß ich unsern Hrn. Kriegern zugefallen/ bey der Raths-Wahl/ nach der Music eingerichtet habe. ¶ [aq]An. M DC LXXXIV[/aq]. ¶ WOl dir du hast es gut! / Rang | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]X[/aq]. In Kirchen-Musicken giebt es viel Aenderungen/ wenn dergleichen Verse zu gewisser Zeit angebracht werden. Ich will doch etwas setzen/ daß ich unsern Hrn. Kriegern zugefallen/ bey der Raths-Wahl/ nach der Music eingerichtet habe. ¶ [aq]An. M DC LXXXIV[/aq]. ¶ WOl dir du hast es gut! / Fundstelle | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]An. M DC LXXXV[/aq]. ¶ IHr Väter freuet euch/ die Wohlfahrt bleibt bestehn/ / Rang | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]An. M DC LXXXV[/aq]. ¶ IHr Väter freuet euch/ die Wohlfahrt bleibt bestehn/ / Fundstelle | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]An. M DC LXXXVI[/aq]. ¶ DEr HErr ist groß/ Er ist erhöht/ / Rang | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]An. M DC LXXXVI[/aq]. ¶ DEr HErr ist groß/ Er ist erhöht/ / Fundstelle | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]An. M DC LXXXVIII[/aq]. ¶ PReise Jerusalem den HErrn/ lobe Zion deinen GOtt. ¶ Liebstes Zittau tritt herfür/ / Rang | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]An. M DC LXXXVIII[/aq]. ¶ PReise Jerusalem den HErrn/ lobe Zion deinen GOtt. ¶ Liebstes Zittau tritt herfür/ / Fundstelle | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]VI[/aq]. Doch so schlecht als sich die Sorge von vielen [aq]seculis[/aq] angelassen/ so ein guter Wechsel entstund auch mit der Deutschen Sprache zu Anfang des vorigen seculi, welchen wir der wunderbaren [aq]providenz[/aq] Gottes zuschreiben müssen. Denn gleich wie GOtt/ als er dort eine Stiffts-Hütten vonnöthen hatte/ den [aq]Bezaleel[/aq] mit einer geschickten Hand begabete/ daß er in Sti-[S]cken/ Schnitzen/ Goldarbeiten/ Steinschneiden und andern/ dergleichen Dinge [aq]praesti[/aq]rte/ die er von andern weder gesehen noch gelernet hatte; so war es auch dazumahl beschaffen/ als Gott das wichtige [aq]reformations[/aq]-Werck wolte vor sich gehen lassen/ da bekam der Herr Lutherus so eine unvergleichliche und wunderschöne Manier deutsch zuschreiben/ daß er bey seiner guten Sache zugleich mit dem ungemeinen [aq]stylo[/aq] durchdringen konte. ¶ [aq]VII[/aq]. Nun kamen allerhand gute [aq]studia[/aq] mit der Religion empor/ und da man der Jugend die besten [aq]Autores[/aq] wiederum in die Hände kommen ließ/ so kunte es nicht fehlen/ es muste auch etwas darvon den deutschen Versen eingepflantzet werden; ja der Herr Lutherus war ein guter [aq]Musicus[/aq] darbey/ hatte auch [aq]correspondenz[/aq] mit den vornehmsten [aq]Musicis[/aq], und dannenhero ward er in seinen Versen durch drey sonderbahre Stücke treflich [aq]secundi[/aq]rt. Vor eins hatte er die [aq]Reali[/aq]tät/ das ist/ er verstund die Sache wol/ und ließ sichs einen Ernst seyn die Worte mit einem tapffren Nachdruck hinzuschreiben. Darnach hat-[S]te er die Reinigkeit und die geschickte [aq]construction[/aq] der Sprache. Endlich den Verstand von der [aq]Scansion[/aq] und der Liebligkeit/ das ist/ die [aq]conformi[/aq]tät der Worte mit dem Gesange. ¶ [aq]VIII[/aq]. Ich weiß wol/ des Herrn Lutheri Verse sind dreyerley: Etliche hat er gezwungen gemacht/ wenn er ein Lateinisch Lied hat [aq]verti[/aq]ren wollen; etliche hat er geschwinde hingemacht/ wenn er guten Freunden zugefallen etwas geschrieben/ dazu er keinen sonderlichen Fleiß gebraucht/ und also zu reden/ die damahlige Mode der Meister-Sänger mit gehalten hat: an etlichen aber hat er seine Kunst und seine Andacht gewiesen/ hat auch vermuthlich etwas [aq]praesti[/aq]ret/ darinne er noch von keinem [aq]poëten[/aq] ist übertroffen worden. ¶ [aq]1[/aq]. Wenn dieser theure Mann kein Lied gemacht hätte/ als: Nun freuet euch/ lieben Christen gemein/ oder: Eine feste Burg ist unser GOtt etc. so würde er dieß Lob verdienen; denn wie hat jedwedere Zeile ihren eigenen Verstand? Wie deutlich und ungezwungen läufft der [aq]Sensus[/aq]? und war vor ein unvergleichlicher Macht-Spruch steckt allzeit in der letzten Zeile/ welche deswegen an keinen Reim gebunden ist/ damit der [aq]emphati[/aq]schen Rede nichts abgebrochen wird. [S] ¶ [aq]2[/aq]. Ist etwas [aq]curieuses[/aq] in diesen Liedern/ so ist es die freye Madrigalische Art mit der letzten Zeile: Denn ob gleich die Brüder in Böhmen ihre Lieder meistens so eingerichtet haben/ daß die letzte Zeile mit den obigen den dritten Reim macht; ob auch wohl die meisten/ zu unserer Zeit etwas kluges in dem Reime gesucht haben. Z. E. Herr Rist: ¶ GOtt sey gelobet/ der allein ¶ [...] ¶ So hab ich doch aus besserem Nachdencken gefunden/ daß man sich durch den gezwungenen Reim viel Krafft und Nachdruck muß entgehen lassen. ¶ [aq]3[/aq]. Ja/ wenn der Herr Lutherus nach Erfoderung der Sache/ wenn er einen eyfrigen [aq]raptum[/aq] hatte/ was hohes und [aq]oratori[/aq]sches mit einmischen wolte/ so gieng es ihm nicht unglücklich von statten. Man sehe nur das Lied an/ welches er [aq]1522[/aq]. auf die zwey Studenten gemacht/ die zu Brüssel wegen der Religion verbrant wurden. Die zehende [aq]Strophe[/aq] ist diese: ¶ Die Asche will nicht lassen ab/ ¶ [...][S][...] ¶ Und mit dieser ward beschlossen: ¶ Die laß man liegen immerhin/ ¶ [...] ¶ [aq]IX[/aq]. Nachdem nun die Schrifften und die Lieder allenthalben ausgebreitet und gelesen wurden/ so liessen sich viel [aq]ingenia[/aq] darzu auffmuntern/ daß sie vornehmlich in geistlichen Liedern/ die wir noch in der Kirche behalten haben/ was sonderliches thaten. ¶ [aq]1[/aq]. Was [aq]D[/aq]. Justus Jonas vor einen Geist gehabt/ und wie schön er die freye Zeile hat anbringen können/ solches sieht man aus dem Liede: Wo GOtt der HErr nicht bey uns hält. [S] ¶ [aq]2[/aq]. Es hat sich auch der Herr Lutherus trefflich gefreuet/ wenn sich etliche geistreiche Männer des Werckes wol angenommen haben. Z. E. Es hatte der bekandte [aq]Paulus Speratus[/aq] in Preussen das Lied gemacht: Es ist das Heil uns kommen her. Solches bringt ein Bettler mit nach Wittenberg/ und singet es gleich gegen über/ wo der Herr Lutherus sein [aq]Logement[/aq] hat. Der rufft den Bettler und läst sichs auch singen/ und erfreut sich von Hertzen drüber/ daß GOtt sein Evangelium auch durch solche wolgesetzte Lieder ausbreiten wolte. ¶ [aq]3[/aq]. Wiewol unter allen/ welche sich in diesem Stücke wol hervor gethan haben/ hat meines Bedünckens niemand so eine liebliche und richtige Manier zuführen gewust/ als [aq]Bartholomaeus[/aq] Ringewald Pfarrherr zu Langenfeld in der Marck unter dem Amte Sonnenburg gelegen/ davon man nur die zwey Lieder zur Probe nehmen kan: Es ist gewißlich an der Zeit/ und: HErr JEsu Christ du höchstes Gut. Wenn man auch seine zwey Bücher die lautere Warheit und den treuen Eckhart ansiehet: so merckt man wol/ daß sich der stylus allemahl durch etwas ungezwungenes [aq]recommendirt[/aq]. Z. E. Wenn er eine böse Magd beschreibt: ¶ Darzu zerbricht auch dieser Rüssel ¶ [...][S] ¶ [aq]X[/aq]. Im Jochims Thal hat der Pfarrher Johannes [aq]Matthesius[/aq] und der [aq]Cantor[/aq] Nicol Herman was sonderliches gethan: denn mehrentheils hat Herr [aq]Matthesius[/aq] die realia und der andere die [aq]formalia[/aq] darzu getragen. Also muß man sich vielmahl über die [aq]sententiö[/aq]se Manier verwundern. Denn der vielfältigen Kirchen-Lieder zugeschweigen/ so sehe man nur die Haus-Regeln an/ da ich nur etwas zum Exempel setze: ¶ [...] ¶ Ferner: ¶ Was du wilst/ das man dir nicht thu/ / Rang | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]VI[/aq]. Doch so schlecht als sich die Sorge von vielen [aq]seculis[/aq] angelassen/ so ein guter Wechsel entstund auch mit der Deutschen Sprache zu Anfang des vorigen seculi, welchen wir der wunderbaren [aq]providenz[/aq] Gottes zuschreiben müssen. Denn gleich wie GOtt/ als er dort eine Stiffts-Hütten vonnöthen hatte/ den [aq]Bezaleel[/aq] mit einer geschickten Hand begabete/ daß er in Sti-[S]cken/ Schnitzen/ Goldarbeiten/ Steinschneiden und andern/ dergleichen Dinge [aq]praesti[/aq]rte/ die er von andern weder gesehen noch gelernet hatte; so war es auch dazumahl beschaffen/ als Gott das wichtige [aq]reformations[/aq]-Werck wolte vor sich gehen lassen/ da bekam der Herr Lutherus so eine unvergleichliche und wunderschöne Manier deutsch zuschreiben/ daß er bey seiner guten Sache zugleich mit dem ungemeinen [aq]stylo[/aq] durchdringen konte. ¶ [aq]VII[/aq]. Nun kamen allerhand gute [aq]studia[/aq] mit der Religion empor/ und da man der Jugend die besten [aq]Autores[/aq] wiederum in die Hände kommen ließ/ so kunte es nicht fehlen/ es muste auch etwas darvon den deutschen Versen eingepflantzet werden; ja der Herr Lutherus war ein guter [aq]Musicus[/aq] darbey/ hatte auch [aq]correspondenz[/aq] mit den vornehmsten [aq]Musicis[/aq], und dannenhero ward er in seinen Versen durch drey sonderbahre Stücke treflich [aq]secundi[/aq]rt. Vor eins hatte er die [aq]Reali[/aq]tät/ das ist/ er verstund die Sache wol/ und ließ sichs einen Ernst seyn die Worte mit einem tapffren Nachdruck hinzuschreiben. Darnach hat-[S]te er die Reinigkeit und die geschickte [aq]construction[/aq] der Sprache. Endlich den Verstand von der [aq]Scansion[/aq] und der Liebligkeit/ das ist/ die [aq]conformi[/aq]tät der Worte mit dem Gesange. ¶ [aq]VIII[/aq]. Ich weiß wol/ des Herrn Lutheri Verse sind dreyerley: Etliche hat er gezwungen gemacht/ wenn er ein Lateinisch Lied hat [aq]verti[/aq]ren wollen; etliche hat er geschwinde hingemacht/ wenn er guten Freunden zugefallen etwas geschrieben/ dazu er keinen sonderlichen Fleiß gebraucht/ und also zu reden/ die damahlige Mode der Meister-Sänger mit gehalten hat: an etlichen aber hat er seine Kunst und seine Andacht gewiesen/ hat auch vermuthlich etwas [aq]praesti[/aq]ret/ darinne er noch von keinem [aq]poëten[/aq] ist übertroffen worden. ¶ [aq]1[/aq]. Wenn dieser theure Mann kein Lied gemacht hätte/ als: Nun freuet euch/ lieben Christen gemein/ oder: Eine feste Burg ist unser GOtt etc. so würde er dieß Lob verdienen; denn wie hat jedwedere Zeile ihren eigenen Verstand? Wie deutlich und ungezwungen läufft der [aq]Sensus[/aq]? und war vor ein unvergleichlicher Macht-Spruch steckt allzeit in der letzten Zeile/ welche deswegen an keinen Reim gebunden ist/ damit der [aq]emphati[/aq]schen Rede nichts abgebrochen wird. [S] ¶ [aq]2[/aq]. Ist etwas [aq]curieuses[/aq] in diesen Liedern/ so ist es die freye Madrigalische Art mit der letzten Zeile: Denn ob gleich die Brüder in Böhmen ihre Lieder meistens so eingerichtet haben/ daß die letzte Zeile mit den obigen den dritten Reim macht; ob auch wohl die meisten/ zu unserer Zeit etwas kluges in dem Reime gesucht haben. Z. E. Herr Rist: ¶ GOtt sey gelobet/ der allein ¶ [...] ¶ So hab ich doch aus besserem Nachdencken gefunden/ daß man sich durch den gezwungenen Reim viel Krafft und Nachdruck muß entgehen lassen. ¶ [aq]3[/aq]. Ja/ wenn der Herr Lutherus nach Erfoderung der Sache/ wenn er einen eyfrigen [aq]raptum[/aq] hatte/ was hohes und [aq]oratori[/aq]sches mit einmischen wolte/ so gieng es ihm nicht unglücklich von statten. Man sehe nur das Lied an/ welches er [aq]1522[/aq]. auf die zwey Studenten gemacht/ die zu Brüssel wegen der Religion verbrant wurden. Die zehende [aq]Strophe[/aq] ist diese: ¶ Die Asche will nicht lassen ab/ ¶ [...][S][...] ¶ Und mit dieser ward beschlossen: ¶ Die laß man liegen immerhin/ ¶ [...] ¶ [aq]IX[/aq]. Nachdem nun die Schrifften und die Lieder allenthalben ausgebreitet und gelesen wurden/ so liessen sich viel [aq]ingenia[/aq] darzu auffmuntern/ daß sie vornehmlich in geistlichen Liedern/ die wir noch in der Kirche behalten haben/ was sonderliches thaten. ¶ [aq]1[/aq]. Was [aq]D[/aq]. Justus Jonas vor einen Geist gehabt/ und wie schön er die freye Zeile hat anbringen können/ solches sieht man aus dem Liede: Wo GOtt der HErr nicht bey uns hält. [S] ¶ [aq]2[/aq]. Es hat sich auch der Herr Lutherus trefflich gefreuet/ wenn sich etliche geistreiche Männer des Werckes wol angenommen haben. Z. E. Es hatte der bekandte [aq]Paulus Speratus[/aq] in Preussen das Lied gemacht: Es ist das Heil uns kommen her. Solches bringt ein Bettler mit nach Wittenberg/ und singet es gleich gegen über/ wo der Herr Lutherus sein [aq]Logement[/aq] hat. Der rufft den Bettler und läst sichs auch singen/ und erfreut sich von Hertzen drüber/ daß GOtt sein Evangelium auch durch solche wolgesetzte Lieder ausbreiten wolte. ¶ [aq]3[/aq]. Wiewol unter allen/ welche sich in diesem Stücke wol hervor gethan haben/ hat meines Bedünckens niemand so eine liebliche und richtige Manier zuführen gewust/ als [aq]Bartholomaeus[/aq] Ringewald Pfarrherr zu Langenfeld in der Marck unter dem Amte Sonnenburg gelegen/ davon man nur die zwey Lieder zur Probe nehmen kan: Es ist gewißlich an der Zeit/ und: HErr JEsu Christ du höchstes Gut. Wenn man auch seine zwey Bücher die lautere Warheit und den treuen Eckhart ansiehet: so merckt man wol/ daß sich der stylus allemahl durch etwas ungezwungenes [aq]recommendirt[/aq]. Z. E. Wenn er eine böse Magd beschreibt: ¶ Darzu zerbricht auch dieser Rüssel ¶ [...][S] ¶ [aq]X[/aq]. Im Jochims Thal hat der Pfarrher Johannes [aq]Matthesius[/aq] und der [aq]Cantor[/aq] Nicol Herman was sonderliches gethan: denn mehrentheils hat Herr [aq]Matthesius[/aq] die realia und der andere die [aq]formalia[/aq] darzu getragen. Also muß man sich vielmahl über die [aq]sententiö[/aq]se Manier verwundern. Denn der vielfältigen Kirchen-Lieder zugeschweigen/ so sehe man nur die Haus-Regeln an/ da ich nur etwas zum Exempel setze: ¶ [...] ¶ Ferner: ¶ Was du wilst/ das man dir nicht thu/ / Fundstelle | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]IV[/aq]. Aus den [aq]discipli[/aq]nen bekommen wir die [aq]generalia[/aq], wie eine jedwede Sache nach ihrem [aq]fundamente[/aq] beschaffen ist. Drum wer ein Buß-Lied schreiben will/ der muß aus der [aq]Theologie[/aq] wissen/ was der [aq]Articulus de Poenitentia[/aq] vor ein Absehen hat [...]. ¶ [aq]V[/aq]. Aus der [aq]Experienz[/aq] bekommen wir allerhand [aq]specialia[/aq]. Z. E. Wenn einer ein Buß-Lied schreibet/ der entweder selbst in Sünden-Angst gestecket/ oder andern betrübten Gewissen in der Schwermuth hat rathen sollen/ dem werden die Einfälle gewiß viel besser von statten gehen/ / Rang | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik: [aq]IV[/aq]. Aus den [aq]discipli[/aq]nen bekommen wir die [aq]generalia[/aq], wie eine jedwede Sache nach ihrem [aq]fundamente[/aq] beschaffen ist. Drum wer ein Buß-Lied schreiben will/ der muß aus der [aq]Theologie[/aq] wissen/ was der [aq]Articulus de Poenitentia[/aq] vor ein Absehen hat [...]. ¶ [aq]V[/aq]. Aus der [aq]Experienz[/aq] bekommen wir allerhand [aq]specialia[/aq]. Z. E. Wenn einer ein Buß-Lied schreibet/ der entweder selbst in Sünden-Angst gestecket/ oder andern betrübten Gewissen in der Schwermuth hat rathen sollen/ dem werden die Einfälle gewiß viel besser von statten gehen/ / Fundstelle | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Wo ich hinsehe/ da wird der Isaac mit seinem Weibe Rebecca [aq]allegi[/aq]rt/ da ich doch in der Bibel wol bessere Zeilen antreffen wolte/ welche den [aq]hexameter praesentir[/aq]ten. / Rang | |
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Eigenschaft / Exempelpolitik: Wo ich hinsehe/ da wird der Isaac mit seinem Weibe Rebecca [aq]allegi[/aq]rt/ da ich doch in der Bibel wol bessere Zeilen antreffen wolte/ welche den [aq]hexameter praesentir[/aq]ten. / Fundstelle | |
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