[aq]TIT. VII[/aq]. ¶ Von der Materie/ die aus dem Letter-Wechsel und [aq]Cabala[/aq] entsprungen. ¶ [aq]§. 1[/aq]. ¶ Was ein Letter-Wechsel sey/ kan man in etwas aus demjenigen/ was oben [aq]cap. 1. §. 23. seqq[/aq]. erwehnet/ herausziehen. Deßgleichen was die [aq]cabala[/aq] sey [aq]cap. 2. §. 29. seqq[/aq]. Mein Vorsatz ist auch alhier nicht alle Lehren/ die bey einem Letter-Wechsel und bey der [aq]Cabala[/aq] in acht genommen werden müssen/ abermahl anzuführen; sondern nur zu zeigen/ wie man nach gesche-[S]henem Letter-Wechsel und [aq]Cabala[/aq] bei der Ausarbeitung sich zu verhalten habe. ¶ [aq]§. 2[/aq]. Nun ist zwar nicht zu leugnen/ daß die durch den Letter-Wechsel/ wie auch die durch die [aq]Cabalam[/aq] erfundene Materie eine [aq]General[/aq]-materie ist/ welche dannenher nach den obenangeführten Arthen kan ausgearbeitet werden; iedoch muß man auch gestehen/ daß dennoch in diesen beyden Arthen der Materie bey ihrer Ausarbeitung was sonderliches mit unterlaufft/ dessen man auch billich absonderlich gedencket. ¶ [aq]§. 3[/aq]. So hat man demnach insgemein dieses dabey zumercken/ daß die durch den Letter-Wechsel oder [aq]Cabalam[/aq] erfundene Materien kürtzlich und nachsinlich müssen ausgearbeitet werden/ daher denn auch Sonnette/ Madrigale und Klingegedichte sonderlich wohl dabey gebraucht werden können. Aber gar genau was davon zu lehren/ wil sich nicht füglich thun lassen/ und wird dabey eines Poetens kluger Kopff allemahl das beste thun. ¶ [aq]§. 4[/aq]. Zuföderst muß man dabey in acht nehmen/ daß man Gelegenheit bekommt das durch den Letter-Wechsel oder [aq]Cabalam[/aq] herausgebrachte wohl anzubringen/ es komme die Ausarbeitung mit oben angeführten Arthen überein oder nicht. Wiewohl ich fast nicht anders sehe/ als daß er auch unwissend auff eine derselben Arth fallen muß. ¶ […][S][...] ¶ [aq]§. 6[/aq]. Ich wil zum Andencken der ungewöhnlichen Vertrauligkeit/ die zwischen allen meinen liebwerthen Herren [aq]Collegen[/aq] bißher sich gefunden/ derer Nahmen allhier mit einrücken/ und versuchen/ was ich aus eines iedweden Nahmen durch den Letter-Wechsel oder durch die [aq]Cabalam[/aq] kan hervorbringen; sinnreichern Geistern aber bessere Erfindungen überlassen. Als ¶ [aq]Johan. Praetorius Rector[/aq], [...] (Q6945)

Keine Beschreibung vorhanden
bearbeiten
Sprache Bezeichnung Beschreibung Auch bekannt als
Deutsch
[aq]TIT. VII[/aq]. ¶ Von der Materie/ die aus dem Letter-Wechsel und [aq]Cabala[/aq] entsprungen. ¶ [aq]§. 1[/aq]. ¶ Was ein Letter-Wechsel sey/ kan man in etwas aus demjenigen/ was oben [aq]cap. 1. §. 23. seqq[/aq]. erwehnet/ herausziehen. Deßgleichen was die [aq]cabala[/aq] sey [aq]cap. 2. §. 29. seqq[/aq]. Mein Vorsatz ist auch alhier nicht alle Lehren/ die bey einem Letter-Wechsel und bey der [aq]Cabala[/aq] in acht genommen werden müssen/ abermahl anzuführen; sondern nur zu zeigen/ wie man nach gesche-[S]henem Letter-Wechsel und [aq]Cabala[/aq] bei der Ausarbeitung sich zu verhalten habe. ¶ [aq]§. 2[/aq]. Nun ist zwar nicht zu leugnen/ daß die durch den Letter-Wechsel/ wie auch die durch die [aq]Cabalam[/aq] erfundene Materie eine [aq]General[/aq]-materie ist/ welche dannenher nach den obenangeführten Arthen kan ausgearbeitet werden; iedoch muß man auch gestehen/ daß dennoch in diesen beyden Arthen der Materie bey ihrer Ausarbeitung was sonderliches mit unterlaufft/ dessen man auch billich absonderlich gedencket. ¶ [aq]§. 3[/aq]. So hat man demnach insgemein dieses dabey zumercken/ daß die durch den Letter-Wechsel oder [aq]Cabalam[/aq] erfundene Materien kürtzlich und nachsinlich müssen ausgearbeitet werden/ daher denn auch Sonnette/ Madrigale und Klingegedichte sonderlich wohl dabey gebraucht werden können. Aber gar genau was davon zu lehren/ wil sich nicht füglich thun lassen/ und wird dabey eines Poetens kluger Kopff allemahl das beste thun. ¶ [aq]§. 4[/aq]. Zuföderst muß man dabey in acht nehmen/ daß man Gelegenheit bekommt das durch den Letter-Wechsel oder [aq]Cabalam[/aq] herausgebrachte wohl anzubringen/ es komme die Ausarbeitung mit oben angeführten Arthen überein oder nicht. Wiewohl ich fast nicht anders sehe/ als daß er auch unwissend auff eine derselben Arth fallen muß. ¶ […][S][...] ¶ [aq]§. 6[/aq]. Ich wil zum Andencken der ungewöhnlichen Vertrauligkeit/ die zwischen allen meinen liebwerthen Herren [aq]Collegen[/aq] bißher sich gefunden/ derer Nahmen allhier mit einrücken/ und versuchen/ was ich aus eines iedweden Nahmen durch den Letter-Wechsel oder durch die [aq]Cabalam[/aq] kan hervorbringen; sinnreichern Geistern aber bessere Erfindungen überlassen. Als ¶ [aq]Johan. Praetorius Rector[/aq], [...]
Keine Beschreibung vorhanden

    Aussagen