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Sprache | Bezeichnung | Beschreibung | Auch bekannt als |
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Deutsch | Nun aber giebt man sich in die Poesie viele Mühe, mit Zehlung der Sylben, Zusammensetzung der Worte, und Zusammenreimung der Zeilen; und dennoch denckt man dabey offt sehr wenig auf die Verbesserung seines Verstandes und der Jugend, geschweige seines Nächsten. Des heiligen GOttes Absicht, als er den Mose ein Lied lernte, war wohl zugleich unter andern zu zeigen/ worzu sie die Poesie anwenden solten/ nehmlich zum Lobe GOttes. Die alten Hebräer thaten es auch ziemlich, [S] welche durch ihre Lieder GOtt priesen, die Gemüther zur Tugend und Tapfferkeit, vornehmlich die Verzagten ermunterten. In dem letzten Stücke thaten es ihnen die alten Grichen mercklich nach. Was aber das erste anlangt, so führte sie ihr Aberglaube gäntzlih von dem wahren GOttes-Dienst ab; denn ein jeder machte sich einen GOtt nach seinem Gut-Düncken; und wenn sie ja was den Hebräern in ihrem wahren GOttes-Dienste nachahmten, so verstelleten sie es doch so sehr mit allerhand fabelhafften Umständen, daß es dem Original keinesweges mehr [S] ähnlich war. Aus dieser so grossen Abgötterey erwuchs nun der Heyden ihre Mythologie; oder, wie man sie auch heissen möchte, ihre Theologie: Da konte nun kein Poete nichts schreiben/ wenn er nicht jede Zeile mit solchem fabelhafften Zeuge anfüllte. Dieses verderbte nun nicht wenig den Verstand/ massen man offt in vielen Zeilen nicht ein wahres Wort antraf. Solches thaten sie aber wiederum den Hebräern nach, welche sich in ihrer Poesie der heiligen Schrifft, als ihrer Theologie, bedienten. Wer nun unter den Heyden am geschicktesten war, [S] sich des fabelhafften Zeuges zu bedienen, oder auch noch mehr darzu auszusinnen/ wurde vor den geschicktesten Poeten gehalten. |
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