OB zwar die Rede nicht allein des Poeten/ sondern auch vieler anderer Künstler/ Werckzeug ist/ so kan doch niemand so anmuthig und so kräfftig reden/ als der Poet. […] [S] […] Ein Poet aber schwinget sich noch höher/ bringet alles schöner/ frölicher und kühner vor/ und vermischet es mit einer solchen majestät/ daß seine Rede nicht eines Menschen stimme/ sondern vielmehr einem Göttlichen Ausspruch und Orackel gleich scheinet. Daher man iederzeit davor gehalten hat/ daß die Poeten nicht aus eigener bewegung/ sondern durch antrieb und anblasung eines himmlischen Geistes/ ihre Sachen fürbringen/ und/ wenn sie etwas gutes machen wollen/ gleichsam in einen Göttlichen furor/ ohn welchen/ wie Plato a. [[aq]In Phaedro[/aq].] schreibet/ niemand an die Poetische Thür der Musen anklopffen darff/ entzucket sein mussen. (Q6687)

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Sprache Bezeichnung Beschreibung Auch bekannt als
Deutsch
OB zwar die Rede nicht allein des Poeten/ sondern auch vieler anderer Künstler/ Werckzeug ist/ so kan doch niemand so anmuthig und so kräfftig reden/ als der Poet. […] [S] […] Ein Poet aber schwinget sich noch höher/ bringet alles schöner/ frölicher und kühner vor/ und vermischet es mit einer solchen majestät/ daß seine Rede nicht eines Menschen stimme/ sondern vielmehr einem Göttlichen Ausspruch und Orackel gleich scheinet. Daher man iederzeit davor gehalten hat/ daß die Poeten nicht aus eigener bewegung/ sondern durch antrieb und anblasung eines himmlischen Geistes/ ihre Sachen fürbringen/ und/ wenn sie etwas gutes machen wollen/ gleichsam in einen Göttlichen furor/ ohn welchen/ wie Plato a. [[aq]In Phaedro[/aq].] schreibet/ niemand an die Poetische Thür der Musen anklopffen darff/ entzucket sein mussen.
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