211 Einer Christlichen Feder stehet wol an/ daß sie einen frommen unsträfflichen Helden erwehle: um/ des allgemeinen Absehens aller Schriften eingedenk/ nicht allein damit den Lehrer zu belusten/ sondern auch ihm zu nutzen. Ists aber ja eine verkehrte Person oder That/ so muß deren Untergang und Ubelauslauf den Gottlosen zum Busspiegel aufgestellt werden: es sei dann/ daß man einen geplagten HerzChristen wollte vorstellig machen. Wer mit seinem Buch erbauen will/ der muß die Laster bestrafft/ und die Tugend belohnt beschreiben. Sonsten muß der Gedichtschreiber nicht/ wie der Geschichtschreiber/ von vornen/ sondern mitten aus der Historie mit einer namhaften Begebnis anheben/ und das vorhergehende hernach durch Personen erzehlen lassen. Insonderheit hat er zubeobachten/ daß die Per-[S]sonen/ die er einführet/ einerlei Gemütsregungen behalten/ und/ der einmal ein genügsamer Fabricius gewesen/ nicht hernach ein Crassus erfunden werde. (Q3281)

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Sprache Bezeichnung Beschreibung Auch bekannt als
Deutsch
211 Einer Christlichen Feder stehet wol an/ daß sie einen frommen unsträfflichen Helden erwehle: um/ des allgemeinen Absehens aller Schriften eingedenk/ nicht allein damit den Lehrer zu belusten/ sondern auch ihm zu nutzen. Ists aber ja eine verkehrte Person oder That/ so muß deren Untergang und Ubelauslauf den Gottlosen zum Busspiegel aufgestellt werden: es sei dann/ daß man einen geplagten HerzChristen wollte vorstellig machen. Wer mit seinem Buch erbauen will/ der muß die Laster bestrafft/ und die Tugend belohnt beschreiben. Sonsten muß der Gedichtschreiber nicht/ wie der Geschichtschreiber/ von vornen/ sondern mitten aus der Historie mit einer namhaften Begebnis anheben/ und das vorhergehende hernach durch Personen erzehlen lassen. Insonderheit hat er zubeobachten/ daß die Per-[S]sonen/ die er einführet/ einerlei Gemütsregungen behalten/ und/ der einmal ein genügsamer Fabricius gewesen/ nicht hernach ein Crassus erfunden werde.
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