173 Zu kräftigem Trost wird gedeyen/ wann man ihm selber/ oder andern Leich-betrübten/ vorstellet: wir GOtt diß Kleinod zu sich genommen/ bei dem es nun aufs allerbäste verwahrt sei; wie es nach Gottes Willen ergangen/ deme man nicht widerstreben müße; wie dieser Göttlicher Wille allezeit gut sei/ und auf unser bästes denke/ ob schon die Umstände böse scheinen; wie man/ mit Hiob/ GOtt auch im Creutz loben und sagen müße/ der HErr hats gegeben/ der HErr hats genommen; wie GOtt/ was er gegeben und genommen/ dort im Himmel wiedergeben werde/ und es billig heiße/ Wiedersehen macht/ daß man Scheidends nicht acht. Man muß anführen/ daß diß Leben ein täglicher Tod sei/ da man nur immer sündigen/ leiden und streiten muß; und wie man im Tode/ der alles Ubel endet/ und die Thür zur Seeligkeit ist/ erst ewig zu leben anfahe; wie der Verstorbene hier beschwerlich in der Fremde gereiset/ mühsam gearbeitet und gelaufen/ gefärlich gekrieget und See-gefahren/ elendiglich [S] gefangen gesessen: den der Tod hingegen nun ins ewige Vatterland heimgeführet/ zu Ruh und in den Himmels-Port gebracht/ mit dem SiegesKranz gekrönet und aus dem Gefängnis erlöset/ die JEsus-vermählte Seele ihrem Bräutigam zugeführet/ und den UnglücksWinter in einen immerwährenden Freuden-Früling verwandlet. Man kan hinzu setzen/ daß es darum ein Neid seyn werde/ wann man den Verstorbenen in seiner Freude betrauren wolte/ und daß man gleichseeligen Wechsel vielmehr zu wünschen habe. (Q3252)

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Sprache Bezeichnung Beschreibung Auch bekannt als
Deutsch
173 Zu kräftigem Trost wird gedeyen/ wann man ihm selber/ oder andern Leich-betrübten/ vorstellet: wir GOtt diß Kleinod zu sich genommen/ bei dem es nun aufs allerbäste verwahrt sei; wie es nach Gottes Willen ergangen/ deme man nicht widerstreben müße; wie dieser Göttlicher Wille allezeit gut sei/ und auf unser bästes denke/ ob schon die Umstände böse scheinen; wie man/ mit Hiob/ GOtt auch im Creutz loben und sagen müße/ der HErr hats gegeben/ der HErr hats genommen; wie GOtt/ was er gegeben und genommen/ dort im Himmel wiedergeben werde/ und es billig heiße/ Wiedersehen macht/ daß man Scheidends nicht acht. Man muß anführen/ daß diß Leben ein täglicher Tod sei/ da man nur immer sündigen/ leiden und streiten muß; und wie man im Tode/ der alles Ubel endet/ und die Thür zur Seeligkeit ist/ erst ewig zu leben anfahe; wie der Verstorbene hier beschwerlich in der Fremde gereiset/ mühsam gearbeitet und gelaufen/ gefärlich gekrieget und See-gefahren/ elendiglich [S] gefangen gesessen: den der Tod hingegen nun ins ewige Vatterland heimgeführet/ zu Ruh und in den Himmels-Port gebracht/ mit dem SiegesKranz gekrönet und aus dem Gefängnis erlöset/ die JEsus-vermählte Seele ihrem Bräutigam zugeführet/ und den UnglücksWinter in einen immerwährenden Freuden-Früling verwandlet. Man kan hinzu setzen/ daß es darum ein Neid seyn werde/ wann man den Verstorbenen in seiner Freude betrauren wolte/ und daß man gleichseeligen Wechsel vielmehr zu wünschen habe.
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