Die Druiden seind alte heidnische Priester bey den Deutschen gewesen/ die in natürlichen Dingen und der Sitten Lehre den Leuten Unterricht ertheilet. Wie aus des Caesaris Wor- [S] ten abzunehmen [aq]lib. b. de bell. Gall. Inprimis hoc volunt persuadere, non interire animas, sed ab aliis post mortem transire ad alios, atque hoc maximè ad virtutem excitari putant, metu mortis neglecto. Multa praeterea de sideribus, atque eorum motu: de mundi, ac terrarum magnitudine de rerum naturâ, de Deorum immortalium vi ac potestate disputant & Juventuti tradunt[/aq]. Der Hochgelährte und um Deutschland wohlverdiente Hr. [aq]D. Schottelius[/aq] schreibet davon in seiner Sprachkunst in der [aq]4[/aq]. LobRede also. Die Druiden haben gleich den [aq]Pythagoricis[/aq], ohne sonderliche schrifftliche Aufzeichnung ihre Geheimniße fortgepflantzet/ damit nicht durch die Gemeinmachung ihr heiliches Ansehen verringert/ auch damit das verständliche Gedächtniß/ als etwas Göttliches desto mehr ausgeübet/ und die volle Gereitschafft ihrer Weißheit darinn erhalten würde. Darauf führet gedachter [aq]Autor[/aq] folgendes aus [aq]D. Schardio[/aq] an: Die Deutschen haben vormahls ihre gelährte und weisen/ Druiden genant/ gehabt/ die an statt der Zeitbücher Lieder gemacht/ und dieselbe zur lebendigen Gedächtniß ihrer/ der Deutschen dapffern Thaten pflegen zu singen. etc. Haben also die Barden und Druiden ihre sonderliche und geheiligte Schulen gehabt/ Reime/ Gesänge/ Gedichte von den Göttern und den alten Deutschen Helden gemacht/ dazu die Jugend/ doch nur dieselbe/ welche zu ihrem heiligen und hohen Stande gewürdiget wurden/ gelehret und unterrichtet. [aq]Aventinus[/aq] nennet diese Schüler Sananner oder Schranner. Solche Schulen hatten die Alten Deutschen/ und also ward die Jugend von den Geistlichen darinnen unterwiesen/ ruffet [aq]Cluverius[/aq] aus [aq]in Germ. Antiq. lib. I. cap. 24[/aq]. (Q2772)

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Sprache Bezeichnung Beschreibung Auch bekannt als
Deutsch
Die Druiden seind alte heidnische Priester bey den Deutschen gewesen/ die in natürlichen Dingen und der Sitten Lehre den Leuten Unterricht ertheilet. Wie aus des Caesaris Wor- [S] ten abzunehmen [aq]lib. b. de bell. Gall. Inprimis hoc volunt persuadere, non interire animas, sed ab aliis post mortem transire ad alios, atque hoc maximè ad virtutem excitari putant, metu mortis neglecto. Multa praeterea de sideribus, atque eorum motu: de mundi, ac terrarum magnitudine de rerum naturâ, de Deorum immortalium vi ac potestate disputant & Juventuti tradunt[/aq]. Der Hochgelährte und um Deutschland wohlverdiente Hr. [aq]D. Schottelius[/aq] schreibet davon in seiner Sprachkunst in der [aq]4[/aq]. LobRede also. Die Druiden haben gleich den [aq]Pythagoricis[/aq], ohne sonderliche schrifftliche Aufzeichnung ihre Geheimniße fortgepflantzet/ damit nicht durch die Gemeinmachung ihr heiliches Ansehen verringert/ auch damit das verständliche Gedächtniß/ als etwas Göttliches desto mehr ausgeübet/ und die volle Gereitschafft ihrer Weißheit darinn erhalten würde. Darauf führet gedachter [aq]Autor[/aq] folgendes aus [aq]D. Schardio[/aq] an: Die Deutschen haben vormahls ihre gelährte und weisen/ Druiden genant/ gehabt/ die an statt der Zeitbücher Lieder gemacht/ und dieselbe zur lebendigen Gedächtniß ihrer/ der Deutschen dapffern Thaten pflegen zu singen. etc. Haben also die Barden und Druiden ihre sonderliche und geheiligte Schulen gehabt/ Reime/ Gesänge/ Gedichte von den Göttern und den alten Deutschen Helden gemacht/ dazu die Jugend/ doch nur dieselbe/ welche zu ihrem heiligen und hohen Stande gewürdiget wurden/ gelehret und unterrichtet. [aq]Aventinus[/aq] nennet diese Schüler Sananner oder Schranner. Solche Schulen hatten die Alten Deutschen/ und also ward die Jugend von den Geistlichen darinnen unterwiesen/ ruffet [aq]Cluverius[/aq] aus [aq]in Germ. Antiq. lib. I. cap. 24[/aq].
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