Das eintzige Exempel des Ottfridi, welches er ["Der Herr de Casaneuve in seinem Buch de l'Origine des Jeuxfleureaux" (321) [331], J.T.] anführet/ widerlegt ihn/ welcher Reime geschrieben/ ehe noch von einigen Frantzosen etwas vorgewiesen worden. Es ist bekant/ daß die Provinciales Potae etwa vor fünffhundert Jahren erstlich angefangen. Man kan keine Aeltere bringen/ und hat der erste den Claude Fauchet setzet/ im Jahr 1155 geschrieben/ welches eben in die Regierung des Friderici Barbarossae fällt/ da die Teutsche Poesey in vollem schwange war/ und nach ihrer Art/ ja so gut und besser als der Provençalen ihre außgeübt. Ottfridus aber hat lange zuvor seine Verse geschrieben/ [S] und ist er nicht der erste gewesen/ der Reymen geschrieben/ wie de Casaneuve meint: denn Ottfridus gedenckt selbst in seiner Vorrede der Liebeslieder/ die damahls im schwange gerwesen/ ob gleich die Sprache grob und ungeschickt/ darüber Ottfridus klagt. Denn es folget nicht: Ottfridus klagt über die Mühe/ die er der rauen Sprache halber gehabt/ darum ist er der erste gewesen/ der die Reime gemacht. Carolus M. hat die Grammatic zu seiner Zeit erstlich zu schreiben angefangen/ und waren doch vor ihm von Taciti Zeiten her und drüber Lieder gewesen/ die er in ein Buch versamlen lassen. Wir haben droben erwiesen/ daß auf Ludovici I. Befehl eine Paraphrasis des Alten und Neuen Testaments in alten Sächschen Versen verfertiget/ die noch älter als des Ottfridi seine. Ist also falsch/ daß diese des Ottfridi ersten Reime gewesen. (Q3521)

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Sprache Bezeichnung Beschreibung Auch bekannt als
Deutsch
Das eintzige Exempel des Ottfridi, welches er ["Der Herr de Casaneuve in seinem Buch de l'Origine des Jeuxfleureaux" (321) [331], J.T.] anführet/ widerlegt ihn/ welcher Reime geschrieben/ ehe noch von einigen Frantzosen etwas vorgewiesen worden. Es ist bekant/ daß die Provinciales Potae etwa vor fünffhundert Jahren erstlich angefangen. Man kan keine Aeltere bringen/ und hat der erste den Claude Fauchet setzet/ im Jahr 1155 geschrieben/ welches eben in die Regierung des Friderici Barbarossae fällt/ da die Teutsche Poesey in vollem schwange war/ und nach ihrer Art/ ja so gut und besser als der Provençalen ihre außgeübt. Ottfridus aber hat lange zuvor seine Verse geschrieben/ [S] und ist er nicht der erste gewesen/ der Reymen geschrieben/ wie de Casaneuve meint: denn Ottfridus gedenckt selbst in seiner Vorrede der Liebeslieder/ die damahls im schwange gerwesen/ ob gleich die Sprache grob und ungeschickt/ darüber Ottfridus klagt. Denn es folget nicht: Ottfridus klagt über die Mühe/ die er der rauen Sprache halber gehabt/ darum ist er der erste gewesen/ der die Reime gemacht. Carolus M. hat die Grammatic zu seiner Zeit erstlich zu schreiben angefangen/ und waren doch vor ihm von Taciti Zeiten her und drüber Lieder gewesen/ die er in ein Buch versamlen lassen. Wir haben droben erwiesen/ daß auf Ludovici I. Befehl eine Paraphrasis des Alten und Neuen Testaments in alten Sächschen Versen verfertiget/ die noch älter als des Ottfridi seine. Ist also falsch/ daß diese des Ottfridi ersten Reime gewesen.
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