[aq]3[/aq]. Tröstet man die Hinterbliebenen. Die [aq]Fontes[/aq], daraus die Trost-Gründe zu nehmen, sind theils die Heilige Schrifft als ein unerschöpflicher Brunnen voller Geist und Krafft, niedergeschlagene Hertzen aufzurichten, theils die Vernunfft und [aq]Moral[/aq]; wiewohl darunter der erste [aq]Fons[/aq] billig die Ober-Hand behält. ¶ Jedoch lauffen die meisten Trost-Gründe dahinaus: ¶ […] ¶ [aq]2)[/aq] Er ist jung gestorben, zeitig vollkommen worden, wer zeitig erben will, muß zeitig sterben, besser zeitig den Port erreichet, als lange auf dem Meere wallen. GOtt hat ihn zeitig weggenommen, da-[S]mit er nicht von der bösen Welt verführet würde. Bey GOtt ist er wohl aufgehoben. GOtt hat ihn nur als Pfand geliehen, welches er als ein Eigenthums-Herr bald wieder zurück genommen; dort wird die Vereinigung ohne Trennung in grösserer Freude und Herrlichkeit erfolgen. Er gehet voran, wir folgen, wann GOtt will. ¶ [aq]3)[/aq] Er geniesset nach der Unruhe die Ruhe; nach der Last ewige Lust; den beständigen Feyer-Abend nach mühseligen Diensten. ¶ [aq]4)[/aq] Er scheinet dort als die Sonne, da wir hier in Egyptens Nacht leben; uns drücken Dornen, er träget Krohnen; die Sünde befleckt uns noch, er ist ein Engel worden. ¶ [aq]5)[/aq] Der Leib ist nur gestorben, die Seele lebt bey GOtt, auch lebet hier sein Tugend-Lob in den Hertzen der Menschen, sein Andencken ist im Seegen. […] ¶ [aq]4[/aq]. Man wünschet auch bey Hohen an statt der gewöhnlichen Trost-Gründe Trost von [S] GOtt, daß er die Wunden, so er geschlagen, heilen, in der Nacht die Sonne scheinen lassen, und nach dem Weinen sie mit vielen Freuden überschütten wolle etc. (Q7324)

Keine Beschreibung vorhanden
bearbeiten
Sprache Bezeichnung Beschreibung Auch bekannt als
Deutsch
[aq]3[/aq]. Tröstet man die Hinterbliebenen. Die [aq]Fontes[/aq], daraus die Trost-Gründe zu nehmen, sind theils die Heilige Schrifft als ein unerschöpflicher Brunnen voller Geist und Krafft, niedergeschlagene Hertzen aufzurichten, theils die Vernunfft und [aq]Moral[/aq]; wiewohl darunter der erste [aq]Fons[/aq] billig die Ober-Hand behält. ¶ Jedoch lauffen die meisten Trost-Gründe dahinaus: ¶ […] ¶ [aq]2)[/aq] Er ist jung gestorben, zeitig vollkommen worden, wer zeitig erben will, muß zeitig sterben, besser zeitig den Port erreichet, als lange auf dem Meere wallen. GOtt hat ihn zeitig weggenommen, da-[S]mit er nicht von der bösen Welt verführet würde. Bey GOtt ist er wohl aufgehoben. GOtt hat ihn nur als Pfand geliehen, welches er als ein Eigenthums-Herr bald wieder zurück genommen; dort wird die Vereinigung ohne Trennung in grösserer Freude und Herrlichkeit erfolgen. Er gehet voran, wir folgen, wann GOtt will. ¶ [aq]3)[/aq] Er geniesset nach der Unruhe die Ruhe; nach der Last ewige Lust; den beständigen Feyer-Abend nach mühseligen Diensten. ¶ [aq]4)[/aq] Er scheinet dort als die Sonne, da wir hier in Egyptens Nacht leben; uns drücken Dornen, er träget Krohnen; die Sünde befleckt uns noch, er ist ein Engel worden. ¶ [aq]5)[/aq] Der Leib ist nur gestorben, die Seele lebt bey GOtt, auch lebet hier sein Tugend-Lob in den Hertzen der Menschen, sein Andencken ist im Seegen. […] ¶ [aq]4[/aq]. Man wünschet auch bey Hohen an statt der gewöhnlichen Trost-Gründe Trost von [S] GOtt, daß er die Wunden, so er geschlagen, heilen, in der Nacht die Sonne scheinen lassen, und nach dem Weinen sie mit vielen Freuden überschütten wolle etc.
Keine Beschreibung vorhanden

    Aussagen