Ich wil unter die Romanen nicht setzen [aq]Damaseni[/aq] eines Heidnischen [aq]Philosophi[/aq] Bücher von denen Wunderbarligkeiten/ welcher unter dem [aq]Justiniano[/aq] gelebet hat/ dann wann [aq]Photius[/aq] saget/ daß er [aq]Antonio Diogeni[/aq], als dem Vorbilde der meisten Grichischen Romanschreibern/ nachgefolget sey/ solches muß man also verstehen/ daß er so wohl/ als Diogenes, fabelhaffte/ und nicht gläubliche Historien/ aber keine Romanische/ noch auf die Romanische Art geschrieben hat. Solche waren nichts anders/ als Erscheinungen der Gespenster und Nacht-Geister/ und übernatürliche Begebenheiten/ entweder allzu leichtgläubig/ oder mit weniger Vernunfft bedacht/ als einem ungebundenen Heidnischen Schreiber zu kommet. Zwey Jahr nach [aq]Damasco[/aq] ward die Historie von [aq]Barlaam[/aq] und Josaphat gemacht durch [aq]S. Joan[/aq] von [aq]Damascus[/aq]; viel alte Schrifften wollen [aq]Johannem[/aq] den [aq]Sinaiter[/aq] zum [aq]Autore[/aq] dieses Wercks machen/ welcher zu Käysers [aq]Theodosi[/aq] Zeiten lebte: aber Billius beweist uns ein anders/ weil nehmlich der Streit wieder die [aq]Iconoclasten[/aq], so in dieses Werck eingeführet ist/ damahlen noch nicht geführet war/ sondern lange Zeit hernach durch Käyser [aq]Leonem Isauricum[/aq] auff die Bahn gebracht worden/ unter welchem S. [aq]Johan[/aq] von [aq]Damascus[/aq] lebete. Er ist ein Roman/ aber ein Geistlicher/ er handelt von der Liebe/ aber von der Liebe Gottes/ man findet hier viel vergossenen Blutes/ aber sol-[S]ches ist lauter Blut von den Martyrern. Er ist geschrieben wie eine Historie/ und nicht nach den Regeln eines Romans und unter diesen/ ob gleich die Wahrscheinligkeit gnugsam beobachtet ist/ führet er doch so viel Zeichen der Verzierungen/ doch man solches zumercken/ nur einer kleinen Auffmerckung bedarff. Im übrigen siehet man daraus den Fabelhafften Geist der Landart dieses [aq]Scribenten[/aq], welcher in der Menge der Vorbildungen und Gleichnissen/ so durch daß gantze Werck zerstreuet sind/ gnungsam erscheinet. [aq]Theodori Prodromi Roman[/aq], und der jenige/ den man [aq]Eustathio[/aq] Bischof von [aq]Thessalonica[/aq], welcher unter der Regierung [aq]Emanuelis Comneni[/aq], fast mitten im zwolfften [aq]Seculo[/aq], berühmt war/ zuschreibet/ sind fast einerley/ [...] [aq]Theodorus Prodromus[/aq] ist nicht vielmehr rühmens werth/ gleichwol hat er ein wenig mehr Kunst/ aber doch wenig genug. Aus einer schweren Sache rettet er sich nicht anders als durch Göttliche Wunder/ [...][S][...] Man hält da vor/ daß er ein Priester/ [aq]Poet Philosophus, Medicus[/aq], und von Geburt ein Russe gewesen. (Q6965)

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Sprache Bezeichnung Beschreibung Auch bekannt als
Deutsch
Ich wil unter die Romanen nicht setzen [aq]Damaseni[/aq] eines Heidnischen [aq]Philosophi[/aq] Bücher von denen Wunderbarligkeiten/ welcher unter dem [aq]Justiniano[/aq] gelebet hat/ dann wann [aq]Photius[/aq] saget/ daß er [aq]Antonio Diogeni[/aq], als dem Vorbilde der meisten Grichischen Romanschreibern/ nachgefolget sey/ solches muß man also verstehen/ daß er so wohl/ als Diogenes, fabelhaffte/ und nicht gläubliche Historien/ aber keine Romanische/ noch auf die Romanische Art geschrieben hat. Solche waren nichts anders/ als Erscheinungen der Gespenster und Nacht-Geister/ und übernatürliche Begebenheiten/ entweder allzu leichtgläubig/ oder mit weniger Vernunfft bedacht/ als einem ungebundenen Heidnischen Schreiber zu kommet. Zwey Jahr nach [aq]Damasco[/aq] ward die Historie von [aq]Barlaam[/aq] und Josaphat gemacht durch [aq]S. Joan[/aq] von [aq]Damascus[/aq]; viel alte Schrifften wollen [aq]Johannem[/aq] den [aq]Sinaiter[/aq] zum [aq]Autore[/aq] dieses Wercks machen/ welcher zu Käysers [aq]Theodosi[/aq] Zeiten lebte: aber Billius beweist uns ein anders/ weil nehmlich der Streit wieder die [aq]Iconoclasten[/aq], so in dieses Werck eingeführet ist/ damahlen noch nicht geführet war/ sondern lange Zeit hernach durch Käyser [aq]Leonem Isauricum[/aq] auff die Bahn gebracht worden/ unter welchem S. [aq]Johan[/aq] von [aq]Damascus[/aq] lebete. Er ist ein Roman/ aber ein Geistlicher/ er handelt von der Liebe/ aber von der Liebe Gottes/ man findet hier viel vergossenen Blutes/ aber sol-[S]ches ist lauter Blut von den Martyrern. Er ist geschrieben wie eine Historie/ und nicht nach den Regeln eines Romans und unter diesen/ ob gleich die Wahrscheinligkeit gnugsam beobachtet ist/ führet er doch so viel Zeichen der Verzierungen/ doch man solches zumercken/ nur einer kleinen Auffmerckung bedarff. Im übrigen siehet man daraus den Fabelhafften Geist der Landart dieses [aq]Scribenten[/aq], welcher in der Menge der Vorbildungen und Gleichnissen/ so durch daß gantze Werck zerstreuet sind/ gnungsam erscheinet. [aq]Theodori Prodromi Roman[/aq], und der jenige/ den man [aq]Eustathio[/aq] Bischof von [aq]Thessalonica[/aq], welcher unter der Regierung [aq]Emanuelis Comneni[/aq], fast mitten im zwolfften [aq]Seculo[/aq], berühmt war/ zuschreibet/ sind fast einerley/ [...] [aq]Theodorus Prodromus[/aq] ist nicht vielmehr rühmens werth/ gleichwol hat er ein wenig mehr Kunst/ aber doch wenig genug. Aus einer schweren Sache rettet er sich nicht anders als durch Göttliche Wunder/ [...][S][...] Man hält da vor/ daß er ein Priester/ [aq]Poet Philosophus, Medicus[/aq], und von Geburt ein Russe gewesen.
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